Das Blaue - Saison 2012/2013 #6 - VfB Oldenburg

Auf dem Boden der Tatsachen gelandet
Punkte sammeln für den Klassenerhalt …
„Nicht alles schwarz-weiß malen“
Interview mit Trainer Andreas Boll
Nach dem deutlichen 0:3 in Flensburg fordert Trainer
Andreas Boll (36) heute gegen Hannover 96 II eine entsprechend
Reaktion der Mannschaft: „Wir sind wieder
auf dem Boden der Tatsachen gelandet“, mahnt er.
Das Blaue: Das 0:3 in Flensburg war die erste hohe Niederlage in dieser
Saison. Warum war der VfB dem Mitaufsteiger so klar unterlegen?
Andreas Boll: Bis zur Führung waren wir am Drücker, konnten aber
mit unserem Ballbesitz nichts anfangen. Dann haben wir Geschenke verteilt
und den Gegner zum Toreschießen eingeladen. Vor dem 0:2 flog dann
auch noch Mansur Faqiryar vom Platz. Das war der Knackpunkt dieses
Spiels.
Das Blaue: Es war bereits die dritte Rote Karte innerhalb weniger Wochen.
Ist die Mannschaft in gewissen Situationen zu naiv?
Andreas Boll: Mansur war in einer Alles-oder-Nichts-Situation, der
Schiedsrichter hat auf Notbremse entschieden. Bei Daniel Bauer hat selbst
der Verband geurteilt, dass es keine Tätlichkeit war. Claude Videgla darf
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Andreas Boll: „Wir wollen zeigen, dass wir es besser können.“
nicht so in einen Zweikampf gehen, wie er es gegen Oberneuland gemacht
hat. Insgesamt betrachtet, müssen wir uns cleverer anstellen und dürfen
uns nicht in solche Situationen bringen lassen.
Das Blaue: Hat die Siegesserie der Vorwochen den Blick für die Realität
getrübt?
Andreas Boll: Sicherlich schon. Vier Siege in Serie, dazu Tabellenplatz
zwei – das hat die Sichtweise bei dem einen oder anderen wohl ein bisschen
verstellt. Wir sind aber spätestens jetzt auf dem Boden der Tatsachen
gelandet und müssen Punkte sammeln – für den Klassenerhalt.
Das Blaue: Befürchten Sie, dass die zuletzt gute Stimmung schnell wieder
kippen kann?
Andreas Boll:Man darf nicht alles schwarz-weiß malen, sondern sollte
die Dinge richtig einordnen. Wenn wir viermal nacheinander gewinnen,
spielen wir nicht gleich eine Liga höher. Genauso wenig dürfen wir jetzt in
Depression verfallen, weil wir dreimal nicht gewonnen haben. Trotzdem
sind wir alle enttäuscht, das ist doch klar.
Das Blaue: Anders als gegen Lübeck, Victoria Hamburg oder Weiche
Flensburg wartet nun in Hannover 96 II eine Spitzenmannschaft auf den
VfB. Ein Vorteil?
Andreas Boll: Das wissen wir erst nach dem Schlusspfiff. Wir können
jetzt viel spekulieren, aber das hilft uns nicht. Gegen Mannschaften, die
sehr tief in der eigenen Hälfte standen, haben wir es jedenfalls zuletzt nicht
geschafft, unser Spiel durchzubringen. Hannover dagegen spielt sehr offensiv
und übt viel Druck aus. Danach kommt mit Havelse ebenfalls eine
Mannschaft von hoher Qualität. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können,
müssen aber sehr diszipliniert auftreten, um eine Chance zu haben.
Das Blaue: Im Tor fehlt gegen 96 allerdings Mansur Faqiryar als starker
Rückhalt.
Andreas Boll: Das stimmt, ist aber nicht zu ändern. Unser zweiter Torwart
Rene Melzer wird seine Aufgabe gut bewältigen, davon bin ich fest
überzeugt.
DAs BlAue Stadionmagazin des VfB Oldenburg von 1897 e.V. Seite 4