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Engagementpolitik - Wir tun was

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iraktuell<br />

Journal für Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Rheinland-Pfalz 2 | 2011<br />

Landesweiter Ehrenamtstag<br />

in Simmern/Hunsrück<br />

»Ehrensache 2011« im SWR<br />

Engagement rund<br />

um die Buga<br />

Bundesfreiwilligendienst<br />

gestartet


In eigener Sache<br />

Mit Beginn der neuen Legislaturperiode haben sich<br />

in der Arbeit unserer Leitstelle sowohl inhaltlichkonzeptionell<br />

als auch organisatorisch einige<br />

wichtige Neuerungen ergeben. Bereits in den<br />

vergangen Jahren hat sich neben den vielfältigen<br />

Bemühungen zur Förderung von Ehrenamt und<br />

bürgerschaftlichem Engagement in Rheinland-<br />

Pfalz auch das Ringen um die Erweiterung von<br />

Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung als ein wichtiger<br />

Schwerpunkt etabliert. Dieser Entwicklung<br />

wurde nun auch im Titel der Leitstelle Rechnung<br />

getragen: sie wurde in »Leitstelle Ehrenamt und<br />

Bürgerbeteiligung« umbenannt.<br />

Darüber hinaus konnte innerhalb der Landesregierung<br />

eine weitere Konzentration von bereichsübergreifenden<br />

Aufgaben der Engagementförderung<br />

herbeigeführt werden. Seit Juni 2011 sind die<br />

bislang im Innenministerium verankerten Aufgaben<br />

der Förderung der rheinland-pfälzischen<br />

Ehrenamtsbörsen sowie der kommunale Ehrenamtspreis<br />

in die Staatskanzlei integriert worden.<br />

Frau Angela Glasmacher verstärkt nunmehr das<br />

Team unserer Leitstelle und ist wie bisher in diesen<br />

Aufgabenbereichen tätig.<br />

Die Leiterin des Referats Ehrenamtsförderung des<br />

Innenministeriums, Frau Cornelia Poignie, hat ihren<br />

Aufgabenbereich gewechselt. Sie ist nunmehr<br />

für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit im<br />

neuen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur<br />

tätig. <strong>Wir</strong> sagen ihr herzlichen Dank für ihr<br />

über zwölfjähriges Engagement für das Ehrenamt<br />

in unserem Land.<br />

Seit Juli 2011 verstärkt Frau Dr. Johanna Kretschmer<br />

das Team der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung.<br />

Sie war bislang in der Staatskanzlei<br />

für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

zuständig. Zum 1. Juli 2011 hat sie die Lei<strong>tun</strong>g der<br />

Leitstelle übernommen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />

Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung<br />

Peter-Altmeier-Allee 1, 55116 Mainz<br />

Telefon: 06131-16-0 (Zentrale)<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

Birger Hartnuß<br />

V.i.S.d.P.<br />

Monika Fuhr<br />

Sprecherin der Landesregierung<br />

Rheinland Pfalz<br />

Redaktion<br />

Birger Hartnuß, Andrea Hofer<br />

Druck<br />

Druckerei Anders<br />

Telefon: 06551-95 03-0<br />

www.anders-druck.de<br />

Gestal<strong>tun</strong>g<br />

Eva Funk*visuelle Kommunikation<br />

www.evafunk.com, Telefon: 06133-57 8 777<br />

Fotos<br />

Fotografen: Uschi Hering, Alexander Raths,<br />

Franz Pfluegl, Christian Schwier, Fontanis, hsvrs<br />

Quelle: Fotolia.com, iStockphoto.com<br />

Titelbild: Denise Hülpüsch<br />

Das Journal der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung<br />

erscheint 3-4 mal jährlich als Onlineausgabe und in<br />

gedruckter Form. Die Printversion kann unter genannter<br />

Adresse kostenlos bei uns angefordert werden. Vorschläge für<br />

Beiträge senden Sie bitte an Frau Andrea Hofer<br />

Andrea.Hofer@stk.rlp.de<br />

www.wir-<strong>tun</strong>-<strong>was</strong>.de


Inhalt Engagement konkret<br />

<strong>Engagementpolitik</strong> regional<br />

8 Landesweiter Ehrenamtstag in Simmern<br />

10 Kinder in Sportvereinen<br />

11 Friedensorganisationen engagieren sich in Schulen<br />

12 Umweltpreis 2011 verliehen<br />

14 »barrierefrei, inklusiv & fair«: positive Bilanz<br />

15 Demokratieprojekt im Hambacher Schloss gefördert<br />

16 Ganztagsschulen sind für FSJ attraktiv<br />

17 »Attentat in Norwegen verdeutlicht die Notwendigkeit einer starken Zivilgesellschaft«<br />

<strong>Engagementpolitik</strong> überregional<br />

20 Europäisches Parlament beschließt Jahr des Aktiven Alterns<br />

20 Bundesfreiwilligendienst eingeführt<br />

21 Holpriger Start des Bundes freiwilligendienstes<br />

22 Kritik am Auslaufen des Freiwilligendienstes aller Generationen<br />

23 »Erfahrung ist Zukunft«<br />

24 Nationales Forum für Engagement und Partizipation geht in die nächste Runde<br />

25 Dreifachhebel Engagement 55+<br />

26 Engagement deutscher und polnischer Jugendlicher<br />

27 Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen: ein Portrait<br />

28 Aktuelles zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011<br />

29 Volunteer-Programm der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011<br />

32 175 Jahre Provinzial Rheinland<br />

33 »Bambini-Feuerwehr« steht vor dem Einsatz<br />

34 Aktionstag: Dein Tag für Afrika<br />

36 Spendenlauf von Erfurt nach Koblenz<br />

37 Freunde der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V.<br />

38 Prüfen – Eine Ehrensache<br />

39 Buga-Karten gespendet<br />

40 Mein Engagement für die Tourette-Gesellschaft<br />

41 Benefizkonzert des Bundespräsidenten<br />

42 Interkulturelles Freiwilligenzentrum und Stationentheater im Mehrgenerationenhaus Wörth<br />

43 Blütenpracht und Ehrenamt<br />

44 Lebender Beweis für eine bessere Welt<br />

45 10 Jahre Ehrensamtsbörse VEhRA in Ludwigshafen<br />

46 SKFM für das Bistum Speyer feierte 20-jähriges Jubiläum<br />

Veranstal<strong>tun</strong>gen und Termine<br />

50 Bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />

50 Infoveranstal<strong>tun</strong>g »EU-Förderung für eine aktive Bürgergesellschaft«<br />

50 2. VBG-Forum Ehrenamt: Sicherheit ist Ehrensache<br />

51 BrückenPreis 2011<br />

51 6. Demokratie-Tag<br />

51 Gesellschaftliche Teilhabe von jungen Flüchtlingen durch freiwilliges Engagement fördern<br />

51 Rechtsfragen im Ehrenamt


<strong>Engagementpolitik</strong> regional


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 8 | 9<br />

Landesweiter Ehrenamtstag<br />

in Simmern<br />

Dank und Anerkennung für engagierte Bürgerinnen und Bürger<br />

»Heute stehen wie jedes Jahr die Engagierten in<br />

Rheinland-PfaIz im Mittelpunkt. Ich sage ihnen<br />

ausdrücklich danke für alles, <strong>was</strong> sie leisten und<br />

bewegen«, so Ministerpräsident Kurt Beck am<br />

Sonntag, den 21. August 2011 auf dem achten<br />

landesweiten Ehrenamtstag in Simmern im Hunsrück.<br />

Bei der Veranstal<strong>tun</strong>g auf dem Simmerner<br />

Schlossplatz sorgten 33 Kulturgruppen den ganzen<br />

Tag für ein buntes Unterhal<strong>tun</strong>gsprogramm.<br />

Rund 120 Vereine und Gruppen informierten die<br />

Besucherinnen und Besucher auf dem »Markt der<br />

Möglichkeiten« über ihre Arbeit und Projekte in<br />

Bereichen wie Gesundheit, Kultur, Sport, Bildung,<br />

dem Umweltschutz oder den Hilfs- und Ret<strong>tun</strong>gsdiensten.<br />

Insgesamt waren rund 1.500 Engagierte<br />

beteiligt.<br />

»Die Vielfalt und Lebendigkeit der Bürgergesellschaft<br />

in Rheinland-Pfalz ist beeindruckend.<br />

Das wird hier in besonders anschaulicher Weise<br />

deutlich«, sagte Beck. 2011 sei das Europäische<br />

Jahr der Freiwilligentätigkeit. Deshalb stehe dieser<br />

Ehrenamtstag ganz im Zeichen Europas. Viele<br />

Vereine und Projekte würden ihr grenzüberschreitendes<br />

Engagement präsentieren, erläuterte der<br />

Ministerpräsident.<br />

»Rheinland-Pfalz belegt mit 41 Prozent ehrenamtlich<br />

engagierten Bürgerinnen und Bürgern einen<br />

Spitzenplatz im Ländervergleich. Darauf können<br />

wir mit Recht stolz sein. Aufgabe der Politik ist es,<br />

dieses Engagement nach Kräften zu unterstützen«,<br />

betonte Beck. Der Ministerpräsident dankte der<br />

Stadt und der Verbandsgemeindeverwal<strong>tun</strong>g<br />

Simmern, die diesen Tag möglich gemacht und<br />

die Organisatoren in der Staatskanzlei tatkräftig<br />

bei der Vorberei<strong>tun</strong>g unterstützt haben.<br />

Rheinland-Pfalz und SWR vergaben «Ehrensache»-<br />

Preise für besonderes Engagement<br />

Abschluss und Höhepunkt des Ehrenamtstages<br />

war die Live-Fernsehsendung »Ehrensache 2011<br />

in der Landesschau Rheinland-Pfalz«, in der Menschen<br />

für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet<br />

wurden. Das Spektrum der Tätigkeiten der fünf<br />

Preisträger ging von der Integration behinderter<br />

Menschen bis zur Ausbildung von Therapiehunden<br />

für Wachkoma-Patienten.<br />

Die live im SWR-Fernsehen übertragene Verleihung<br />

der «Ehrensache»-Preise bot dem Publikum<br />

die Möglichkeit, mit zu entscheiden. Der<br />

SWR-Publikumspreis ging an Ellen Metzinger<br />

für das Training der Bambini-Fussballer der<br />

TuS Koblenz. Von der dreiköpfigen Jury, der die<br />

Sänger Julia Neigel und Thomas Anders sowie<br />

die katholische Ordensschwester Lea Ackermann<br />

angehörten, wurde zudem der Einsatz der «First<br />

Responder» aus Nittel gewürdigt, die als Privatpersonen<br />

als Ret<strong>tun</strong>gssanitäter Bereitschaftsdienst<br />

leisten. Erika Hauß-Delker vom Verein «Kranken-<br />

Ministerpräsident Kurt Beck und <strong>Wir</strong>tschaftsministerin Eveline<br />

Lemke bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />

haus Ruanda e.V. Kaiserslautern-Ruli» bildet in<br />

Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz,<br />

Optiker aus und baute eine Augenabteilung in<br />

einer dortigen Klinik auf. Der Malteser-Hilfsdienst<br />

aus Bad Kreuznach trainiert eine Therapiehunde-<br />

Staffel mit inzwischen mehr als 70 Tieren.<br />

Sonderpreis für gesellschaftlich engagierte<br />

Unternehmen<br />

Ministerpräsident Kurt Beck verlieh der Trierer<br />

Firma Natus GmbH & Co. KG den Preis für »Corporate<br />

Citizenship«. Mit diesem Sonderpreis wird<br />

das herausragende gesellschaftliche Engagement<br />

des Unternehmens gewürdigt. Die Firma Natus<br />

ist in besonderer Weise mit ihrem Standort Trier<br />

verbunden. Sie unterstützt zahlreiche Organisationen<br />

und Vorhaben im kulturellen, sportlichen<br />

und sozialen Bereich.<br />

»Als besonders herausragend und beeindruckend«<br />

bezeichnete Beck den Einsatz von Natus für die<br />

Integration von behinderten Menschen. Die Firma<br />

hat direkt in ihrem Werk in Trier eine Werkstatt<br />

für behinderte Menschen eingerichtet, die von der<br />

Lebenshilfe betrieben wird und seit 2002 selbstverständlicher<br />

Teil des Unternehmens ist. Bis zu 18<br />

geistig und körperlich behinderte Menschen finden<br />

hier einen Arbeitsplatz und erleben ganz unmittelbar,<br />

ein wichtiger Teil der Arbeits- und Produktionsprozesse<br />

des Werkes zu sein. In einigen Fällen<br />

ist es sogar gelungen, dass behinderte Menschen<br />

eine Festanstellung bei der Firma Natus gefunden<br />

haben. »Die Einrich<strong>tun</strong>g der Werkstatt für Behin-<br />

Die Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Irene<br />

Alt und die Staatssekretärin Margit Gottstein informieren sich auf dem<br />

Markt der Möglichkeiten<br />

derte und die Kooperation mit der Lebenshilfe Trier<br />

ist in dieser Form bundesweit einmalig«, sagte Beck<br />

in der Live-Sendung.<br />

Das Familienunternehmen wurde 1956 gegründet<br />

und stellt Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen<br />

her. Ministerpräsident Beck<br />

überreichte den Preis an den geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Frank Natus. »Die besondere Verknüpfung<br />

von sozialer Verantwor<strong>tun</strong>g und markwirtschaftlichem<br />

Erfolg machen das Engagement<br />

der Firma Natus zu einem Modell mit Vorbildwirkung«,<br />

sagte Kurt Beck bei der Verleihung.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck überreicht den Sonderpreis für<br />

gesellschaftlich engagierte Unternehmen an Frank Natus<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 10 | 11<br />

Kinder in Sportvereinen<br />

Beck: Sportliches Engagement gut für den Start ins Leben<br />

83,5 Prozent der Kinder in Rheinland-Pfalz sind<br />

in einem Sportverein. Damit liegt das Land im<br />

Bundesvergleich auf einem Spitzenplatz. Nach<br />

den Zahlen, die vom Landesbetrieb für Statistik<br />

und Kommunikationstechnologie Niedersachsen<br />

veröffentlicht wurden, sind lediglich im Saarland<br />

noch mehr Kinder sportlich im Verein aktiv. Ministerpräsident<br />

Kurt Beck sagte, dieses gute Ergebnis<br />

sei dem großen Engagement der vielen Bürgerinnen<br />

und Bürger zu verdanken, die ehrenamtlich<br />

in den Sportvereinen des Landes tätig seien. Den<br />

dort Aktiven sei die hohe Attraktivität des Vereinssports<br />

zu verdanken, sie leisteten einen wertvollen<br />

Beitrag für das Wohlergehen und die gesunde<br />

Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.<br />

Die Landesregierung verstehe sich als Partner der<br />

Sportorganisationen und fördere diese mit jährlich<br />

20 Millionen Euro, so der Ministerpräsident.<br />

»Bewegung ist wichtig für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden. Sport im Verein lehrt Gemeinsamkeit<br />

und kann dabei auch einen wichtigen Beitrag<br />

zur Integration von Kindern und Jugendlichen<br />

aus Migrantenfamilien leisten«, sagte Beck. Jeder<br />

dort investierte Euro zahle sich für die Gesellschaft<br />

vielfach aus. Es sei deswegen ein Ziel der<br />

Sportför derung der Landesregierung, möglichst<br />

viele Kinder schon früh an sportliche Aktivitäten<br />

heranzuführen. »Hierbei haben wir mit dem Landessportbund<br />

und vor allem mit den vielen Sportvereinen<br />

vor Ort verlässliche Partner«, so Beck.<br />

Friedensorganisationen<br />

engagieren sich in Schulen<br />

»Ein zentrales Ziel schulischer Bildung ist es,<br />

soziale Kompetenzen zu vermitteln, um im persönlichen<br />

und öffentlichen Bereich mit Konflikten umgehen<br />

und konstruktiv an ihrer Lösung mitwirken<br />

zu können. Darüber hinaus sollen junge Menschen<br />

in die Lage versetzt werden, nationale und internationale<br />

Spannungen und Konflikte angemessen<br />

beurteilen zu können. Diesen Zielen kommen wir<br />

mit einer Vereinbarung, die die Zusammenarbeit in<br />

Schulen und Unterricht mit zahlreichen Organisationen<br />

und Institutionen, die sich in der Friedenserziehung<br />

engagieren und sich für eine gewaltfreie<br />

Konfliktlösung einsetzen, ein großes Stück näher.«<br />

Das kündigte am 19.07.2011 der Staatssekretär im<br />

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung<br />

und Kultur, Michael Ebling, an. Die offizielle<br />

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung<br />

fand unmittelbar nach den Sommerferien statt.<br />

Entsprechend dem rheinland-pfälzischen Schulgesetz<br />

ist es eine der grundlegenden Aufgaben<br />

schulischer Bildung und Erziehung, einen Beitrag<br />

»zum gewaltfreien Zusammenleben und zur<br />

verpflichtenden Idee der Völkergemeinschaft«<br />

zu leisten. Auf dieser Basis aufbauend wollen die<br />

im »Netzwerk Friedensbildung« organisierten 15<br />

Vereine, Verbände, Stif<strong>tun</strong>gen und Institutionen<br />

Schulen künftig einen Pool geeigneter Personen<br />

als außerschulische Fachleute zur Verfügung<br />

stellen. Das Netzwerk ist dabei noch offen für<br />

weitere Mitglieder.<br />

Den konkreten Ablauf der Unterrichtseinheiten<br />

und Projekte vereinbaren die Schulen mit den<br />

ausgewählten Expertinnen und Experten direkt.<br />

Das Bildungsministerium wird die Koordinierung<br />

zwischen dem Netzwerk Friedensbildung und<br />

den Schulen finanziell und organisatorisch unterstützen.<br />

Gemeinsam wollen Ministerium und<br />

Netzwerk die Fort- und Weiterbildung der außer-<br />

schulischen Fachkräfte fördern. Zudem soll erreicht<br />

werden, dass der Sachverstand der Friedensdienste<br />

auch in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von<br />

Lehrer innen und Lehrern stärker zum Tragen<br />

kommt.<br />

»Demokratieerziehung und politische Bildung in<br />

den rheinland-pfälzischen Schulen sind nach den<br />

Vorstellungen der Landesregierung mehr als die<br />

reine Vermittlung von Fakten und historischen<br />

Daten. Projekte wie das Zeitzeugen-Projekt oder<br />

der alljährliche Tag des politischen Gesprächs,<br />

bei dem Schülerinnen und Schüler direkt mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik oder<br />

aus Nicht-Regierungsorganisationen ins Gespräch<br />

kommen, sind Belege dafür«, sagte Staatssekretär<br />

Ebling. Die Kooperation mit den Friedensorganisationen<br />

sei ein weiterer Baustein dazu und zudem<br />

ein wichtiger Beitrag zur Öffnung von Schule. Den<br />

Initiatoren und Mitgliedern des Netzwerkes sei für<br />

die kooperativen Gespräche und gute Zusammenarbeit<br />

zu danken.<br />

Der Sprecher des Vereins »Netzwerk Friedensbildung<br />

Rheinland-Pfalz« und Leiter der Arbeitsstelle<br />

Frieden und Umwelt in der Evangelischen Kirche<br />

der Pfalz, Pfarrer Friedhelm Schneider, unterstrich:<br />

»Zu den wesentlichen Aufgaben schulischer Friedensbildung<br />

gehört es, junge Menschen an Inhalte<br />

von Kriegskritik und Gewaltprävention heranzuführen<br />

und ihnen konstruktive Konfliktbearbei<strong>tun</strong>g<br />

und zivilgesellschaftliches Friedensengagement<br />

nahezubringen. <strong>Wir</strong> begrüßen daher, dass Rheinland-Pfalz<br />

als erstes Bundesland eine eigenständige<br />

Kooperationsvereinbarung mit Friedensorganisationen<br />

abschließt. Als ‹Netzwerk Friedensbildung›<br />

sind wir bereit, dazu beizutragen, dass gelungene<br />

Praxiserfahrungen ziviler Friedensarbeit verstärkt<br />

den Weg zu Schülerinnen und Schülern finden.«<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 12 | 13<br />

Umweltpreis 2011 verliehen<br />

Umweltministerin Ulrike Höfken: »Preisträger vereinen ökologische,<br />

ökonomische und soziale Interessen«<br />

»Unsere besten Ideen für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz«<br />

- unter diesem Motto hat am 06. Juni<br />

2011 die rheinland-pfälzische Umweltministerin<br />

Ulrike Höfken in der Mainzer Staatskanzlei den<br />

Umweltpreis 2011 in drei Kategorien verliehen. Die<br />

mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

geht an sechs Projekte in Serrig, Kenn, Cochem-<br />

Zell, Brohltal, Sulzheim und Mainz.<br />

Ministerin Höfken: »Nachhaltigkeit wird gelebt,<br />

das zeigen die Trägerinnen und Träger des Umweltpreises<br />

2011 konkret und in großer Vielfalt.<br />

Die Aktionen und Projekte, denen sie Gesicht<br />

geben, richten sich überwiegend an andere<br />

Menschen und laden ein zum Mitmachen. Ob<br />

beim Energiesparen, bei der Natur schonenden<br />

Gartenarbeit oder in nachhaltigen Arbeits- und<br />

Lebensmodellen – ökologische, ökonomische und<br />

soziale Interessen lassen sich zum Nutzen von<br />

Mensch und Umwelt sehr gut vereinen. Nachhaltigkeit<br />

braucht enga gierte Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer, Projektmanager und Privatpersonen<br />

und das Interesse daran wird immer größer.«<br />

Die Preisträger<br />

Kategorie <strong>Wir</strong>tschaft<br />

Hofgut Serrig, Betriebsstätte der Lebenshilfewerke<br />

Trier: Hofgut Serrig – ein Vorzeigeprojekt für ein<br />

nachhaltiges Rheinland-Pfalz<br />

Ausgezeichnet wird das nachhaltige, breit gefächerte<br />

Angebot dieses Hofgutes, das vor 20 Jahren<br />

gegründet wurde. Auf dem Hofgut Serrig sind 170<br />

Menschen mit geistiger Behinderung in Landwirtschaft,<br />

ländlichem Handwerk und in industriellen<br />

Montagedienstleis<strong>tun</strong>gsbereichen beschäftigt.<br />

Unter dem Motto »aus Verantwor<strong>tun</strong>g für Mensch<br />

und Natur wird das Hofgut Serrig den Zielen<br />

einer nachhaltigen Entwicklung gerecht. Die Jury<br />

überzeugte das Projekt, weil es in vorbildlicher<br />

Weise die drei Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />

(sozial ausgewogen, ökologisch und wirtschaftlich<br />

vernünftig) in vorbildlicher Weise umsetzt.<br />

Quint GmbH & Co KG, Kenn: Nachhaltiges<br />

Gesamtprojekt<br />

Das mittelständische Familienunternehmen<br />

der Fleischwarenbranche setzt sich seit Jahren<br />

für eine Reduzierung der Umweltauswirkungen<br />

des eigenen <strong>Wir</strong>tschaftens ein. Maßnahmen<br />

hierzu unternimmt die Firma in allen Bereichen:<br />

Effizienzverbesserung beim Strom, Beleuch<strong>tun</strong>g,<br />

Green IT, Grünstrom, Photovoltaik, Treibstoffe<br />

Betriebsstoffe wie Dampfkessel und Heizungsanlage.<br />

Weiterhin wurden alle Investitionen auf<br />

ihre Umweltwirkung hin bewertet, um diese zu<br />

verbessern: den Wasserverbrauch zu senken, Müll<br />

zu vermeiden und zu trennen, Isolierungen, Papierverbrauch,<br />

Folienstärken bei den Verpackungen<br />

zu verringern und Ausgabe von Energiesparsets<br />

für die Mitarbeiter – alles unter Einbeziehung der<br />

Belegschaft.<br />

Kategorie »Kommunen und<br />

kommunale Unternehmen«<br />

Kreisverwal<strong>tun</strong>g Cochem-Zell:<br />

Klimaschutz lohnt sich – Aktionen für Bürger<br />

Die Kreisverwal<strong>tun</strong>g hat zwei Aktionen mit einigen<br />

von inzwischen 51 Partnern eines Netzwerkes,<br />

darunter die Firma Viessmann GmbH und die<br />

Kreishandwerkerschaft, im Landkreis durchgeführt.<br />

Die Aktion Heizungspumpentausch soll<br />

dem Verbraucher aufzeigen, dass er durch einen<br />

vergleichsweise geringen Aufwand eine Menge<br />

Stromkosten sparen kann. Hocheffizienzpumpen<br />

verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom.<br />

Zusätzlich bringt dies jährlich eine Ersparnis von<br />

über 200 Kilogramm CO2. Das Projekt wurde<br />

von den Bürgern stark genutzt. Bei einer 2. Aktion<br />

»Ihre Heizung bezahlt sich selbst«, haben die<br />

»Netzwerkpartner des Null-Emissions-Landkreises<br />

Cochem-Zell« Hausbesitzern alternative Angebote<br />

hinsichtlich der Energieträger zu günstigen Konditionen<br />

angeboten.<br />

Verbandsgemeindeverwal<strong>tun</strong>g Brohltal:<br />

Energieeffiziente Sanierung der Realschule plus<br />

Die Realschule in Niederzissen wurde 2010 umfassend<br />

energetisch saniert. Zu den Maßnahmen<br />

gehörten die Wärmedämmung der Außenwände<br />

und des Daches, sowie die Erneuerung der Außenfenster<br />

und -türen. Weiter wurde eine Pellet-<br />

Zentralheizungsanlage, eine Lüf<strong>tun</strong>gsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung und eine Mess-Steuer- und<br />

Regelanlage installiert. Die Räume wurden mit bedarfsgesteuerten,<br />

energiesparenden Beleuch<strong>tun</strong>gsanlagen<br />

ausgerüstet. Eine Sonnenschutzanlage mit<br />

lichtlenkenden Lamellen ergänzt die technischen<br />

Maßnahmen zur Beleuch<strong>tun</strong>g. Auf dem Dach<br />

wurde eine Photovoltaikanlage installiert, durch<br />

die mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Die<br />

Maßnahmen haben die CO2-Emission und den<br />

Primärenergiebedarf der Schule um mehr als 95<br />

Prozent reduziert.<br />

Kategorie Privatpersonen<br />

Volker und Elisabeth Söllner, Sulzheim:<br />

Das Grüne Klassenzimmer<br />

Das Ehepaar Volker und Elisabeth Söllner aus<br />

Sulzheim hat 1995 in der Sulzheimer Gemarkung<br />

durch den Ankauf weitgehend brachliegender<br />

Flächen (1619 qm) und extensive Pflege naturnahe<br />

Naherholungs-, Beobach<strong>tun</strong>gs- und Aufenthaltspunkte<br />

geschaffen. Später haben sie den BUND,<br />

dem sie auch angehören, motiviert – weitere<br />

brachliegende Flächen (7000 Quadratmeter)<br />

anzukaufen. Aus diesem Brachland wurde – auch<br />

mit Unterstützung von Schülern und Lehrern der<br />

benachbarten Wörrstädter Schulen eine wunderschöne<br />

Streuobstwiese. 1999 überließ Familie<br />

Söllner ihre Flächen dem BUND, um diese Idee,<br />

brachliegende Flächen der Bevölkerung zur Verfügung<br />

zu stellen, auf eine breitere Basis zu stellen.<br />

Dies war die Initialzündung für das »Grüne Klassenzimmer«.<br />

2005 wurden die Flächen des Grünen<br />

Klassenzimmers offiziell (von der Lokalen Agenda<br />

21 der VG Wörrstadt und des BUND – Kreisgruppe<br />

Alzeyer Land) eröffnet und stehen der Bevölkerung<br />

zur Nutzung zur Verfügung.<br />

Wolfgang-Philipp-Gesellschaft e.V., Mainz:<br />

Kompetenz-Zentrum Biodiversität Mainz<br />

Die Wolfgang-Philipp-Gesellschaft ist eine ökumenische<br />

Lebensgemeinschaft. Der Schwerpunkt des<br />

Ausschusses für naturnahen Gartenbau ist die Bewahrung<br />

der Schöpfung. Ziel der ehrenamtlichen<br />

Arbeit ist es daher, einen Beitrag zur Erhal<strong>tun</strong>g<br />

der biologischen Vielfalt zu leisten. Ihr Konzept ist<br />

Artenschutz durch Nutzung.<br />

Seit ca. 20 Jahren legt der Verein Naturgärten und<br />

naturnahe Grünflächen an, seit 1994 im Rahmen<br />

der Firma Ahornblatt. Dort im Gartenmarkt<br />

werden heimische Gehölze vermarktet. Mit regelmäßigen<br />

Naturgarten-Lehrgänge für Gartenbauer<br />

und -planer, Gartentage für Naturgartenbesitzer,<br />

Fachvorträge und die Teilnahme an Umwelt- und<br />

Pflanzenmessen wollen sie eine breite Akzeptanz<br />

für den Artenschutzgedanken schaffen. Etwa 2,5<br />

Hektar Gehölzpflanzungen mit über 400 seltenen<br />

Pflanzenarten und -sorten dienen als lebende<br />

Genbank.<br />

Umweltministerin Höfken und die Preisträger des Umweltpreises 2011, Fotos: Franz Froeßl, Umweltministerium<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 14 | 15<br />

»barrierefrei, inklusiv & fair«:<br />

positive Bilanz<br />

Ein Jahr nach dem Start des Förderprogramms<br />

»barrierefrei, inklusiv & fair« haben das rheinlandpfälzische<br />

Sozialministerium, die Sparda-Bank<br />

Südwest und Partner aus der Selbsthilfe eine positive<br />

Bilanz gezogen. Das Förderprogramm habe<br />

einen nachweislichen Beitrag zur Verbesserung<br />

der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen<br />

in Rheinland-Pfalz geleistet, wie Sozialministerin<br />

Malu Dreyer am 27. Juli 2011 in Mainz mitteilte.<br />

Dreyer hatte für das Förderprogramm, für das die<br />

Stif<strong>tun</strong>g Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-<br />

Bank Südwest eG 250.000 Euro zur Verfügung<br />

gestellt hat, die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Koordiniert wird das Förderprogramm vom<br />

rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten für die<br />

Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-<br />

Paul. »Das Förderprogramm ‹barrierefrei, inklusiv<br />

& fair› kam genau zur richtigen Zeit und ist in<br />

Ergänzung zum Aktionsplan der rheinland-pfälzischen<br />

Landesregierung ein wichtiger Baustein.<br />

Damit können auch Akteure aus der Zivilgesellschaft<br />

Veränderungen für die Verbesserung der<br />

Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in<br />

ihren Vereinen, den Kirchen und Selbsthilfeverbänden<br />

anschieben«, erklärte die Sozialministerin.<br />

Mit Hilfe des Förderprogramms konnten im<br />

letzten Jahr über 40 Projekte mit einer Fördersumme<br />

von bis zu 10.000 Euro unterstützt<br />

werden. Diese reichen vom inklusiven Theaterfest<br />

im Mainzer Staatstheater über die barrierefreie<br />

Gestal<strong>tun</strong>g von Freizeit- und Tagungsstätten<br />

und den barrierefreien Umbau von Kirchen bis<br />

zu Projekten wie »die Schule rollt«, durch das<br />

für die Einbeziehung behinderter Menschen in<br />

den Spor<strong>tun</strong>terricht an Regelschulen geworben<br />

wird. Diese beachtliche Leis<strong>tun</strong>g sei erst dadurch<br />

möglich geworden, so der Vorstandsvorsitzende<br />

der Sparda-Bank Südwest eG, Hans-Jürgen<br />

Lüchtenborg, dass »es mit dem Förderprogramm<br />

gelungen ist, verschiedene Partnerinnen und<br />

Partner an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam<br />

mit den Betroffenen zu entscheiden, wo<br />

und wie die Fördermittel am besten eingesetzt<br />

werden können.« Das entspräche voll und ganz<br />

der Genossenschaftsphilosophie der Sparda-Bank.<br />

Auch für Elke Klink vom Förderverein Netzwerk<br />

Gleichstellung und Selbstbestimmung Rheinland-<br />

Pfalz, die im Förderrat des Programmes mitwirkt,<br />

hat sich die Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Akteure mit der Selbsthilfe bewährt. »Ich freue<br />

mich besonders darüber, dass dieses Förderprogramm<br />

zusammen mit uns Betroffenen gestaltet<br />

wird und so konkrete Verbesserungen für die<br />

Teilhabe behinderter Menschen erreicht werden<br />

konnten. Das ist deutschlandweit vorbildlich.«<br />

Anträge für das Förderprogramm an:<br />

Herrn Ottmar Miles Paul<br />

MSAGD<br />

Bauhofstraße 9, 55116 Mainz<br />

lb@masgff.rlp.de<br />

Weitere Informationen:<br />

www.lb.rlp.de/aktuelles<br />

Demokratieprojekt im<br />

Hambacher Schloss gefördert<br />

Das vom Land mit Unterstützung der Stif<strong>tun</strong>g<br />

Rheinland-Pfalz für Kultur im Jahr 2010 gestartete<br />

Schulprojekt »Das Hambacher Schloss – ein<br />

außer schulischer Lernort der Demokratiegeschichte«<br />

erhält neuen zusätzlichen Schwung.<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

überreichte die Präsidentin des Sparkassenverbandes<br />

Rheinland-Pfalz, Beate Läsch-Weber,<br />

symbolisch das erste Exemplar einer Neuauflage<br />

der Biografie des Freiheitskämpfers Johann Georg<br />

August <strong>Wir</strong>th an Bildungsstaatssekretärin Vera<br />

Reiß. <strong>Wir</strong>th gehörte 1832 zu den Wortführern<br />

der demokratischen Aufbruchbewegung beim<br />

»Hambacher Fest«. Der Sparkassenverband hatte<br />

durch seinen finanziellen Zuschuss die Neuauflage<br />

der Biografie ermöglicht und stellt nun insgesamt<br />

450 Bücher für das Projekt und die Vorberei<strong>tun</strong>g<br />

der teilnehmenden Schulklassen zur Verfügung.<br />

»Johann Georg August <strong>Wir</strong>th ist als Mitorganisator<br />

des Hambacher Festes in die Geschichte<br />

eingegangen. Zeit seines Lebens hat er sich für<br />

Gerechtigkeit, freie Meinungsäußerung und die<br />

Pressefreiheit eingesetzt. Für seine Ideale nahm<br />

er bewusst Verfolgung und Inhaftierung in Kauf.<br />

Johann Georg August <strong>Wir</strong>th zählt damit zu den<br />

Vätern der Demokratie in Deutschland. Das<br />

Bewusstsein für die Bedeu<strong>tun</strong>g und die Werte der<br />

Demokratie weiter zu schärfen, ist eine Daueraufgabe<br />

jeder demokratischen Gesellschaft«,<br />

begründete Beate Läsch-Weber das Engagement<br />

des Verbandes. Mit der Finanzierung der Biografie<br />

und der Buchspende für das Demokratieprojekt<br />

an rheinland-pfälzischen Schulen wolle man ein<br />

Zeichen setzen, so die Verbandspräsidentin.<br />

Staatssekretärin Reiß bedankte sich ganz ausdrücklich<br />

für das Engagement des Sparkassenverbandes<br />

bei diesem Projekt und im Bildungsbereich<br />

insgesamt: »Zwei herausgehobene Projekte, die<br />

die Sparkassen seit Jahren unterstützen, sind der<br />

Wettbewerb ‹Jugend trainiert für Olympia› und<br />

das Gewaltpräventionsprogramm für Grundschulen<br />

‹Ich und Du und <strong>Wir</strong>›, in dem sich auch die<br />

Landesbausparkasse engagiert. Das Hambacher<br />

Schloss als ‹Wiege der Demokratie› in Deutschland<br />

zu einem wichtigen Lernort für die Schulen<br />

im Land zu machen, ist uns ein großes Anliegen.<br />

Im vergangenen Schuljahr haben im Rahmen<br />

des neuen Projektes 153 Klassen und Kurse aus<br />

dem ganzen Land – aus Schulen zwischen Wörth<br />

im Süden und Bad Neuenahr-Ahrweiler im<br />

Norden, zwischen Zweibrücken im Westen und<br />

Hachenburg im Osten – das Hambacher Schloss<br />

besucht und unmittelbare Erfahrungen über die<br />

demokratische Geschichte des Landes gesammelt.<br />

In dieser Geschichte spielt der Jurist und Journalist<br />

Johann Georg August <strong>Wir</strong>th eine zentrale Rolle, die<br />

mit Hilfe der jetzt gespendeten Biografie in den<br />

Schulen vor und nach dem Besuch des Hambacher<br />

Schlosses intensiver beleuchtet werden kann.«<br />

Aus der Sicht des Ururenkels gab Dr. Christof<br />

Müller-<strong>Wir</strong>th interessante Einblicke in das<br />

Leben des Freiheitskämpfers und dankte dem<br />

Sparkassenverband für sein Engagement.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 16 | 17<br />

Ganztagsschulen sind für<br />

FSJ attraktiv<br />

»Junge Menschen, die sich sozial engagieren<br />

wollen, ergreifen sehr gerne die Gelegenheit, in<br />

den rheinland-pfälzischen Ganztagsschulen aktiv<br />

zu werden. Im Jahr 2007 sind die ersten Vereinbarungen<br />

mit Trägern für das Freiwillige Soziale<br />

Jahr (FSJ) in Ganztagsschulen geschlossen worden.<br />

Im Schuljahr 2007/2008 traten dann knapp 190<br />

junge Frauen und Männer ihren freiwilligen Dienst<br />

in Schulen an. Im jetzigen Schuljahr 2011/2012<br />

werden es voraussichtlich fast 1.000 junge Leute<br />

sein, die ein FSJ an einer Ganztagsschule ableisten.<br />

Seit 2007 haben also rund 3.000 Jugendliche sich<br />

für einen solches Engagement entschlossen.« Das<br />

unterstrich Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß am<br />

01.08.2011 in Boppard bei der Einführungsveranstal<strong>tun</strong>g<br />

für die vom Kulturbüro Rheinland-Pfalz<br />

betreuten FSJler mit dem Einsatzort Ganztagsschule.<br />

Das in Koblenz ansässige Kulturbüro ist<br />

einer von mehreren FSJ-Trägern in Rheinland-Pfalz.<br />

Mit Blick auf aktuelle Bestrebungen aus dem<br />

Bundesfamilienministerium unterstrich Vera<br />

Reiß: »Die beabsichtigte Koppelung der Bundes-<br />

zuschüsse für das Freiwillige Soziale Jahr daran,<br />

dass die FSJ-Träger auch eine festgelegte Zahl<br />

von Stellen für den vom Bund neu geschaffenen<br />

Bundesfreiwilligendienst bereitstellen, ist unverschämt<br />

und widerspricht ganz klar den schriftlich<br />

fixierten Absprachen zwischen der Bundesregierung,<br />

den Trägerorganisationen und den Ländern.«<br />

Die Bildungsstaatssekretärin versicherte, dass<br />

die Landesregierung in diesem Punkt fest an der<br />

Seite der Trägerorganisationen stehe – so, wie dies<br />

bereits ihre Kollegin im Ministerium für Integration,<br />

Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Margit<br />

Gottstein, signalisiert habe.<br />

Bei der Einführungsveranstal<strong>tun</strong>g in Boppard<br />

erhielten die rund 260 jungen Frauen und Männer,<br />

die im neuen Schuljahr vom Kulturbüro Rheinland-<br />

Pfalz bei ihrem FSJ in einer Ganztagsschule betreut<br />

werden Tipps, Hinweise und Hintergrundinformationen<br />

für ihren Einsatz in den Schulen. Am<br />

Nachmittag konnten sie in Gruppenarbeit sogar<br />

selbst einmal fiktive Aufgaben bei ihrem Einsatz<br />

als »Trockenübung« proben.<br />

Landesjugendring:<br />

»Attentat in Norwegen verdeut-<br />

licht die Notwendigkeit einer<br />

starken Zivilgesellschaft«<br />

Angesichts des Attentates in Norwegen, bei dem<br />

im Juli ein Rechtsradikaler mindestens 93 Menschen<br />

– darunter zahlreiche Jugendliche – brutal<br />

getötet und noch mehr verletzt hat, erklärt der<br />

Landesjugendring Rheinland-Pfalz sein Mitgefühl<br />

mit den Opfern der Tat und fordert eine nachhaltige<br />

Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen.<br />

Delia Helmerking, Geschäftsführerin des Landesjugendrings<br />

erläuterte dazu: »Auch wenn das<br />

Attentat von einem Einzeltäter begangen worden<br />

sein mag, handelte dieser doch offenbar motiviert<br />

von einem fremdenfeindlichen Diskurs, der – wie<br />

die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien<br />

und die Debatte um Thilo Sarrazin zeigen – auch<br />

in Deutschland leider keineswegs mehr eine<br />

Randerscheinung ist«. Rechte Einstellungen seien<br />

inzwischen häufig in der Mitte der Gesellschaft<br />

und nicht nur an ihren »extremen« Rändern zu<br />

finden. Gegenüber dieser menschenfeindlichen<br />

Stimmungsmache gegen Minderheiten und Andersdenkende<br />

helfe langfristig nur eine starke Zivilgesellschaft,<br />

die sich nachhaltig für Toleranz und<br />

ein friedliches Miteinander einsetze. Dafür brauche<br />

es starke Organisationen und Träger, die solch<br />

ein Engagement auch langfristig tragen können.<br />

Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des Landesjugendrings,<br />

wies in diesem Zusammenhang darauf<br />

hin, dass die Jugendverbände in Rheinland-Pfalz<br />

schon seit vielen Jahren mit zahlreichen Partnern<br />

im Kampf gegen Rechtsradikalismus aktiv sind: »In<br />

Projekten wie z.B. dem Netzwerk für Demokratie<br />

und Courage oder dem Projekt der Jugendfeuerwehren<br />

‹Strukturfit für Demokratie‘ wird über<br />

menschenfeindliche Einstellungen aufgeklärt.<br />

Darüber hinaus sind die Jugendverbände auch<br />

selbst Werkstätten gelebter Demokratie, da hier<br />

Jugendliche lernen ihr Miteinander selbstorganisiert<br />

zu gestalten.«<br />

Der Landesjugendring Rheinland Pfalz (LJR-RLP) ist<br />

der Zusammenschluss von mehr als 20 Jugendverbänden<br />

in Rheinland-Pfalz. Gemeinsam vertritt er<br />

ungefähr 200.000 Kinder und Jugendliche und ist<br />

die Lobby für Kinder und Jugendliche in Politik und<br />

Gesellschaft.<br />

Weitere Informationen:<br />

Geschäftsstelle des Landesjugendringes RLP<br />

Telefon: 06131-96 02 00<br />

info@ljr-rlp.de<br />

www.ljr-rlp.de<br />

Inhaltsverzeichnis


<strong>Engagementpolitik</strong><br />

überregional


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 20 | 21<br />

Europäisches Parlament beschließt<br />

Jahr des Aktiven Alterns<br />

Das Europäische Parlament hat am 7. Juli 2011<br />

mit 557 Ja-Stimmen bei 15 Enthal<strong>tun</strong>gen und 33<br />

Nein-Stimmen grünes Licht für das Europäische<br />

Jahr 2012 zum Thema »Active Ageing and Solidarity<br />

between Generations« (EY2012) gegeben.<br />

Vor einigen Jahren hatten NGO‘s auf europäischer<br />

Ebene begonnen, für die Durchführung eines Europäischen<br />

Jahres zum Thema des aktiven Alterns<br />

und der Solidarität zwischen den Generationen zu<br />

werben. Nach vorhergehenden Empfehlungen der<br />

Kommission sind sie nun am Ziel. In Verbindung<br />

mit AGE Platform Europe hat sich dabei eine<br />

Koalition von Organisationen herausgebildet, die<br />

den Inhalten dieses Jahres Kontur und Rich<strong>tun</strong>g<br />

geben wollen. Ein Fahrplan und ein Manifest sollen<br />

am 7. November 2011 in einer Veranstal<strong>tun</strong>g im<br />

Europäischen Parlament vorgestellt werden, die<br />

zusammen mit der Intergroup on Ageing-and<br />

Intergenerational Solidarity durchgeführt wird.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.age-platform.eu/en/age-and-the-eu-institutions/european-parliament/intergroup-on-ageingand-intergenerational-solidarity<br />

Bundesfreiwilligendienst eingeführt<br />

Auf der Grundlage eines nicht zustimmungsbedürftigen<br />

Gesetzes, das auf einen Regierungsentwurf zurückgeht,<br />

ist zum 01.07.2011 der Bundesfreiwilligendienst eingeführt<br />

worden. Der bisherige Zivildienst wird gemeinsam<br />

mit der allgemeinen Wehrpflicht ausgesetzt. Die<br />

Möglichkeit, den Zivildienst als Wehrersatzdienst im<br />

Bedarfsfall wieder aktivieren zu können, soll erhalten<br />

bleiben. Der neue Dienst steht Männern und Frauen<br />

jeden Alters ab Erfüllung der Vollzeitschulpflicht offen<br />

und kann im sozialen und ökologischen Bereich, aber<br />

auch in weiteren Bereichen wie Sport, Integration und<br />

Kultur geleistet werden. Der Bundesfreiwilligendienst<br />

ist grundsätzlich in Vollzeit zu leisten. Sofern die<br />

Freiwilligen älter als 27 Jahre sind, ist auch Teilzeit von<br />

mehr als 20 Wochens<strong>tun</strong>den möglich. Die Freiwilligen<br />

werden gesetzlich sozialversichert. Der Bundesfreiwilligendienst<br />

soll das in Länderhoheit fallende Freiwillige<br />

Soziale Jahr (FSJ) und Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)<br />

ergänzen und gemeinsam mit diesen durchgeführt und<br />

verwaltet werden. Der Bundesrat hat am 11.02.2011<br />

zu dem Gesetz Stellung genommen und u.a. gefordert,<br />

das Bundesfreiwilligendienstgesetz und seine Auswirkungen<br />

auf die übrigen Jugendfreiwilligendienste noch<br />

in dieser Legislaturperiode zu evaluieren. Die Bundesregierung<br />

hat in ihrer Gegenäußerung eine baldige<br />

Evaluation zugesagt und auch die Umsetzung anderer<br />

Forderungen des Bundesrates in Aussicht gestellt.<br />

Holpriger Start des Bundes-<br />

freiwilligendienstes<br />

Der Bundesfreiwilligendienst ist nach Ansicht von<br />

Familienministerin Irene Alt holprig gestartet. Es<br />

fehlten noch Bewerber und in Rheinland-Pfalz<br />

könnten vermutlich zunächst nur zehn Prozent<br />

der Stellen besetzt werden, sagte Alt im August<br />

in einem Rundfunkinterview. »Es ist ein bisschen<br />

schnell gegangen mit diesem neuen Bundesfreiwilligendienst«,<br />

fügte die Ministerin hinzu.<br />

Alt kritisierte, dass für Plätze des Bundesfreiwilligendienstes<br />

monatlich bis zu 250 Euro mehr zur<br />

Verfügung stünden als für das Freiwillige Soziale<br />

Jahr. Daher hat sie die zuständige Bundesfamilienministerin<br />

Kristina Schröder zu Nachbesserungen<br />

aufgefordert: »Sie muss die Ungleichbehandlung<br />

zwischen den beiden Diensten aufheben, <strong>was</strong> die<br />

finanzielle Ausgestal<strong>tun</strong>g anbelangt.«<br />

Die Staatssekretärin im Familienministerium,<br />

Margit Gottstein, begrüßte die inzwischen erzielte<br />

Einigung zwischen der Freien Wohlfahrtspflege<br />

und dem Bundesfamilienministerium zur Ausgestal<strong>tun</strong>g<br />

des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ)<br />

und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). »Ich<br />

bin froh, dass das Bundesfamilienministerium zur<br />

Politik der Vernunft und des Diskurses zurückgekehrt<br />

ist«, äußerte sich Gottstein zufrieden über<br />

die Vereinbarung zur Verteilung der Plätze im<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr und beim Bundesfreiwilligendienst.<br />

Die Einigung sei auch ein großer<br />

Erfolg der Wohlfahrtsverbände und der Länder, die<br />

sich massiv gegen die »Diktatpolitik« des Bundesfamilienministeriums<br />

zur Wehr gesetzt hätten.<br />

»Die Einigung nimmt Druck von den Trägern und<br />

schafft insoweit Planungssicherheit, als für die<br />

bereits eingestellten Jugendlichen im FSJ keine<br />

Verträge umgeschrieben oder gar gekündigt<br />

werden müssen. Dennoch ist die Koppelung an<br />

BFD-Verträge nicht ganz vom Tisch.« Die erzielte<br />

Übereinkunft sieht vor, dass die Wohlfahrtsverbände<br />

bis Ende Oktober 8.000 bis 10.000 BFD-<br />

Verträge abschließen. Im Gegenzug genehmigt<br />

das Bundesfamilienministerium vorzeitig die<br />

Förderung von 30.000 FS-Verträgen.<br />

Der Bund habe ursprünglich verordnen wollen,<br />

dass auf drei Plätze im Freiwilligen Sozialen<br />

Jahr zwei im Bundesfreiwilligendienst kommen<br />

müssen, so Margit Gottstein. Außerdem sollten<br />

FSJ-Plätze in BFD-Plätze umgewandelt werden.<br />

Hintergrund für diese »Anordnungspolitik« sei<br />

gewesen, dass es bislang keine ausreichende<br />

Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern für den<br />

Bundesfreiwilligendienst gibt.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 22 | 23<br />

Kritik am Auslaufen des Freiwilli-<br />

gendienstes aller Generationen<br />

Die Bundesregierung lässt den »Freiwilligendienst aller<br />

Generationen« Ende 2011 auslaufen. Seine Strukturen<br />

sollen anschließend in das Folgeprogramm ” Mehrgenerationenhäuser«<br />

überführt werden. Dazu erklärt der<br />

Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa) e.V.: Die bagfa bedauert außerordentlich,<br />

dass es nicht gelungen ist, eine dauerhafte<br />

Struktur für niedrigschwellige, flexible Freiwilligendienste<br />

zu schaffen. Obwohl in den vergangenen Jahren<br />

im Rahmen von Bundesprojekten eine sehr deutliche<br />

Bereitschaft in der Bevölkerung dafür erkennbar geworden<br />

ist, hat die Bundesregierung erprobte Ansätze eines<br />

verlässlichen Engagements - jenseits der Jugendfreiwilligendienste<br />

und unterhalb eines an der Erwerbsarbeit<br />

orientierten Zeitumfangs - nicht in eine regelhafte<br />

Form überführt. Die bagfa befürchtet, dass vor allem<br />

damit die Chancen ungenutzt bleiben, Menschen über<br />

27 Jahre für ein strukturiertes Engagement mit einem<br />

hohen Grad an Verbindlichkeiten zu gewinnen. Mit dem<br />

Bundesmodellprogramm »Generationsübergreifende<br />

Freiwilligendienste«(GÜF) und dem Bundesprogramm<br />

»Freiwilligendienste aller Generationen« (FDaG) sind<br />

Formate des bürgerschaftlichen Engagements erprobt<br />

worden, die vorrangig Personen während und nach<br />

der Erwerbsphase angesprochen haben. Außerdem<br />

konnten bislang ungenutzte Engagementpotenziale<br />

geborgen werden: Rund 44 Prozent dieser Freiwilligen<br />

engagieren sich nach Regierungsangaben erstmalig<br />

bürgerschaftlich. Ein toller Erfolg, der zeigt, dass sich<br />

der FDaG als sinnvolle Struktur für die Bewältigung<br />

biographischer Übergange (Erwerbslosigkeit, Elternzeit,<br />

Übergang von Berufstätigkeit in Ruhestand) erwiesen<br />

hat und gerade die Zielgruppen anspricht, die sich<br />

bislang eher nicht oder kaum engagieren. Deshalb hält<br />

es die bagfa auch für dringend erforderlich, dass die<br />

Bundesregierung eine nachhaltige Rahmenregelung<br />

und entsprechende Fördermodalitäten für einen<br />

Freiwilligendienst unterhalb von 20 Wochens<strong>tun</strong>den<br />

auf den Weg bringt. Ähnlich wie die Jugendfreiwilligendienste<br />

und der Bundesfreiwilligendienst wäre für<br />

einen niedrigschwelligen flexiblen Freiwilligendienst<br />

eine gesetzliche Struktur erforderlich, die neben einer<br />

finanziellen Förderung durch den Bund das Verhältnis<br />

zwischen Freiwilligen, Einsatzstellen und Trägern regelt<br />

wie auch den Versicherungsschutz, die Qualifizierung<br />

und die Aufwandsentschädigung. Nur durch eine solche<br />

regelhafte Form kann die Nachhaltigkeit dieser Engagementform<br />

etabliert werden. Das wiederum zeitlich befristete<br />

Modellprogramm der Mehrgenerationenhäuser<br />

ist dafür ungeeignet. Es braucht ein klares Signal an die<br />

Bürgerinnen und Bürgern, dass die Politik ihr Engagement<br />

in Form eines Freiwilligendienstes schätzt und<br />

ihnen die Grundlagen sichert, die für die Freiwilligendienstleistenden,<br />

die Trägerorganisationen und die<br />

Einsatzstellen Verbindlichkeit und Planungssicherheit<br />

ermöglichen. Mit einem solchen niedrigschwelligen,<br />

flexiblen Freiwilligendienst würde auch das Engagement<br />

und Ehrenamt vor Ort eine Stärkung erfahren,<br />

vor allem dort wo bereits Strukturen dafür im Rahmen<br />

der Modellmaßnahmen geschaffenen wurden. Dies gilt<br />

etwa für die lokal und regional tätigen Mitglieder der<br />

bagfa, die langjährige Erfahrungen für einen flexiblen<br />

Freiwilligendienst für alle Altersgruppen gemacht<br />

haben. Sie verfügen über etablierte engagementfördernde<br />

Strukturen, bewährte Qualitätsstandards und<br />

können auf erfahrene Berater/innen-Teams für die<br />

Umsetzung von Freiwilligendiensten für Menschen<br />

aller Altersgruppen zurückgreifen. Diese mühsam, mit<br />

erheblichen Mitteleinsatz, aufgebauten Strukturen<br />

werden nun wieder eingerissen, denn ob und wie eine<br />

sinnvolle Verknüpfung mit dem Programm Mehrgenerationenhäusern<br />

gelingt, ist mehr als fraglich.<br />

»Erfahrung ist Zukunft«<br />

»Erfahrung ist Zukunft« will für die Chancen und<br />

Perspektiven in einer Gesellschaft mit höherer<br />

Lebenserwar<strong>tun</strong>g sensibilisieren. Die Initiative zum<br />

demografischen Wandel startete am 22.03.2011<br />

einen neuen Internetauftritt.<br />

»Erfahrung ist Zukunft« trägt dazu bei, ein Klima<br />

zu schaffen, in dem Älterwerden als Stärke gesehen<br />

wird - ein Klima, in dem ältere Menschen als<br />

aktiver Teil der Gesellschaft akzeptiert und ihre<br />

Erfahrungen gefragt sind. Ältere Menschen werden<br />

gebraucht. Ihre Teilhabe und ihr Engagement sind<br />

unverzichtbar. Ältere sollen Lust auf Neues im<br />

neuen Lebensabschnitt bekommen.<br />

»Erfahrung ist Zukunft« hilft, überall in der<br />

Gesellschaft und in der <strong>Wir</strong>tschaft das Verständnis<br />

dafür zu wecken, dass Erfahrungen und Engagement<br />

Älterer unentbehrlich sind. Die Initiative<br />

trägt dazu bei, dass sich die Arbeitswelt stärker<br />

auf die Bedürfnisse, Interessen, aber auch auf die<br />

Poten ziale älterer Menschen einstellt. Deshalb<br />

stellt sie besonders die Chancen heraus, die im Einsatz<br />

von Erfahrungswissen in Unternehmen liegen,<br />

wenn Ältere möglichst lange beruflich aktiv sind.<br />

»Erfahrung ist Zukunft« will eine erste Adresse<br />

für Informationen rund um die »Generation Plus«<br />

sein. Unter www.erfahrung-ist-zukunft.de finden<br />

Menschen der »Generation Plus« viele Informationen<br />

und Tipps zu den wichtigsten Aspekten des<br />

Alters und Alterns. Dazu zählen beispielsweise<br />

Artikel über Arbeitswelt, lebenslanges Lernen,<br />

Gesundheit und Prävention ebenso wie Service-<br />

beiträge zu Alltagsthemen wie »Altersgerechter<br />

Umbau von Wohnraum«, »Häusliche Pflege«<br />

und Verbraucherinformationen.<br />

Die Themenreihe »Mitten im Leben« stellt gute<br />

Beispiele aus der Lebenswelt der Generation Plus<br />

vor und regt dazu an, selbst aktiv zu sein.<br />

Auch künftig gibt die Initiative »Erfahrung ist<br />

Zukunft« jeden Monat einen Newsletter heraus. Er<br />

ist auf der Internetseite direkt zu lesen oder kann<br />

als Print- und Online-Produkt abonniert werden.<br />

Über »Erfahrung ist Zukunft«<br />

»Erfahrung ist Zukunft« ist eine Initiative der<br />

Bundesregierung mit Partnern aus <strong>Wir</strong>tschaft<br />

und Gesellschaft. Sie macht die Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels bewusst<br />

und wirbt für ein positives Bild des Älterwerdens.<br />

Gemeinsam zeigen die Initiatoren Perspektiven<br />

in den Handlungsfeldern Arbeitswelt, Bildung,<br />

Engagement und zu Alltagsfragen in den Bereichen<br />

Gesundheit, Mobilität, Wohnen, Verbraucherfragen<br />

sowie Rente und Vorsorge auf www.<br />

erfahrung-ist-zukunft.de.<br />

Kontakt:<br />

Redaktion »Erfahrung ist Zukunft«<br />

c/o MetaDesign AG<br />

Leibnizstraße 65, 10629 Berlin<br />

Telefon: 030-59 00 54 0<br />

Telefax: 030-59 00 54 111<br />

redaktion@erfahrung-ist-zukunft.de<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 24 | 25<br />

Nationales Forum für Engagement<br />

und Partizipation geht in die<br />

nächste Runde<br />

In den Jahren 2009 und 2010 hat das Bundesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement im Auftrag des<br />

Bundesfamilienministeriums einen breit angelegten<br />

gesellschaftlichen Dialogprozess über künftige Strategien<br />

und Perspektiven der Förderung von bürgerschaftlichem<br />

Engagement organisiert. Das vom BBE<br />

koordinierte »Nationale Forum für Engagement und<br />

Partizipation« war schließlich Grundlage für die vom<br />

Bundeskabinett am 6. Oktober 2010 verabschiedete<br />

Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung.<br />

In unserem Journal »<strong>Wir</strong> aktuell« haben wir regelmäßig<br />

über diesen Dialogprozess berichtet. Sämtliche Dokumentationen,<br />

Gutachten, Empfehlungen, etc. finden<br />

sich auf der Internetseite des BBE (www.b-b-e.de).<br />

2011 wird das Nationale Forum für Engagement und<br />

Partizipation fortgeführt. Ziel des Forums ist es, die<br />

Bundesregierung bei der Weiterentwicklung ihrer<br />

engagementpolitischen Arbeit und der Umsetzung der<br />

Nationalen Engagementstrategie zu unterstützen. Seit<br />

dem 1. März 2011 ist der Deutsche Verein für öffentliche<br />

und private Fürsorge e.V. mit der Koordinierung<br />

des Forums beauftragt.<br />

Für dieses Jahr wurden vier Themenbereiche und<br />

explizite Fragestellungen identifiziert, die im Rahmen<br />

von Dialogforen mit ausgewählten Expertinnen und<br />

Experten aus Zivilgesellschaft, Wohlfahrtsverbänden,<br />

Politik, Forschung und <strong>Wir</strong>tschaft bearbeitet werden.<br />

Die Themen der Dialogforen sind: »Engagement<br />

lernen als Unterrichtsmethode: Schule wird Lernort für<br />

Partizipation und gesellschaftliche Verantwor<strong>tun</strong>g«,<br />

»Bürgerschaftliches Engagement in ländlichen Räumen<br />

– Ressource für Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit«,<br />

»Haupt- und Ehrenamt in der Pflege: Freiwilligenmanagement<br />

zwischen zivilgesellschaftlichen Mehrwert<br />

und gesellschaftspolitischen Herausforderungen«<br />

sowie »Hybride Organisationen – neue Organisationsform<br />

oder alte Hüte?«.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.deutscher-verein.de<br />

www.forum-engagement-partizipation.de<br />

Dreifachhebel Engagement 55+<br />

Ältere sind nicht nur Teil des Problems namens demografischer<br />

Wandel, sondern auch Teil der Lösung.<br />

Bürgerschaftliches Engagement ist der entscheidende<br />

Hebel dafür, die Ressourcen der Generation 55+ gezielt<br />

zu nutzen. Denn Engagement 55+ wirkt dreifach: Die<br />

Menschen, für die sich die Älteren engagieren, die<br />

Älteren selbst und die Gesellschaft als großes ganzes<br />

– alle profitieren vom Engagement der Generation<br />

55+. Das ist die Kernbotschaft des neuen PHINEO-<br />

Themenreports »Erfahrungswissen – Engagement<br />

55+ wirkt!«. Noch allzu oft verschwindet das Potenzial<br />

der Generation 55+ jedoch in der Versenkung.<br />

PHINEO warnt davor, die Kompetenzen von Älteren<br />

untergehen zu lassen. Der vom Generali Zukunftsfonds<br />

geförderte Themenreport stellt die besonderen<br />

Herausf orderungen und erfolgreiche Handlungsansätze<br />

im Themenfeld vor und empfiehlt bundesweit 13<br />

wirkungsvolle 55+ Projekte.<br />

In Deutschland leben mehr als 26 Millionen Menschen<br />

über 55 Jahre, acht Millionen davon engagieren sich<br />

gemeinnützig: beispielsweise als Vorlesepate in der<br />

Grundschule, als Mentor bei Existenzgründungen oder<br />

als Koordinator von Nachbarschaftshilfen. Würden sich<br />

alle 55+ler sozial engagieren, kämen dabei rechnerisch<br />

jährlich mehr als fünf Milliarden S<strong>tun</strong>den heraus – das<br />

entspricht fast drei Millionen Vollzeitstellen. Was neben<br />

diesen zeitlichen Kapazitäten außerdem zählt, ergänzt<br />

der Alters- und Demografieforscher Prof. Dr. Andreas<br />

Kruse: Ȁltere haben noch eine weitere Ressource: Erfahrungswissen.<br />

Obwohl dieses so dringend gebraucht<br />

wird, wird es viel zu wenig genutzt.«<br />

<strong>Wir</strong>kungsvolle Projekte, die die Potenziale der Generation<br />

55+ gezielt einbinden und dazu von einer<br />

leis<strong>tun</strong>gsfähigen und transparenten gemeinnützigen<br />

Organisation getragen werden, sind bisher selten. Dr.<br />

Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen<br />

AG PHINEO hierzu: »Die Gretchenfrage: Ist das<br />

Engagement des Älteren durch das eines 20-Jährigen<br />

ersetzbar? Wenn nein, kann man von einer gezielten<br />

Einbindung von Engagement 55+ ausgehen.« Aus 68<br />

Organisationen, die sich um eine PHINEO-Empfehlung<br />

beworben hatten, sind nach dem vierstufigen Analyseverfahren<br />

mit weit über 1.700 Analyses<strong>tun</strong>den 13<br />

solcher TOP-Projekte des Engagements 55+ hervorgegangen.<br />

Als unabhängiges Analysehaus für wirkungsvolles<br />

gesellschaftliches Engagement will PHINEO gezielt<br />

Themen des Engagements auf die öffentliche Agenda<br />

setzen, die Aufmerksamkeit verdienen. Dafür greift<br />

PHINEO ein solches Themenfeld auf und untersucht<br />

gemeinnützige Organisationen und ihre Projekte darin<br />

auf deren Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit und <strong>Wir</strong>kungspotenzial.<br />

In einem eigens entwickelten vierstufigen Analyseverfahren<br />

werden die Non-Profit-Organisationen rund ein<br />

Jahr intensiv unter die Lupe genommen. Die Teilnahme<br />

am Analyseverfahren ist für die gemeinnützigen<br />

Organisationen kostenfrei. Eine PHINEO-Empfehlung<br />

erhalten am Ende der Analyse die Projekte, die besonderes<br />

Potenzial haben, nachhaltig in der Gesellschaft<br />

zu wirken.<br />

Diese Analyseergebnisse werden in Form von Themenreports<br />

veröffentlicht. Ziel der Reports ist stets, die besondere<br />

Leis<strong>tun</strong>g zivilgesellschaftlicher Organisationen<br />

in dem Themenfeld zu beleuchten, das Zusammenspiel<br />

zwischen Staat, <strong>Wir</strong>tschaft und Zivilgesellschaft zu<br />

erforschen und Förderempfehlungen für bestimmte<br />

Handlungsansätze und konkrete gemeinnützige<br />

Projekte zu geben. So sind bisher Reports u. A. zu den<br />

Themen Integration junger Migranten oder Umweltbildung<br />

erschienen. Im September 2011 erscheint der<br />

PHINEO-Report »Hartz geklingelt? Jugendlichen echte<br />

Berufsperspektiven schaffen« zum Thema Übergang<br />

Schule-Beruf.<br />

Der vollständige PHINEO-Themenreport Engagement<br />

55+, die Porträts der 13 empfohlenen 55+-Projekte sowie<br />

Hintergrundinformationen zum Download stehen<br />

auf www.phineo.org kostenlos zur Verfügung.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 26 | 27<br />

Engagement deutscher und<br />

polnischer Jugendlicher<br />

Josef Hecken eröffnet Polentag im Bundesfamilienministerium /<br />

Deutsch-Polnisches Jugendwerk feiert 20-jähriges Jubiläum<br />

Deutschland und Polen würdigten am 16.06.2011<br />

mit verschiedenen Veranstal<strong>tun</strong>gen die guten<br />

nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen beiden<br />

Ländern. Anlass ist das 20-jährige Jubiläum des<br />

Vertrags über die gute Nachbarschaft mit Polen<br />

sowie des Deutsch-Polnischen Jugendwerks.<br />

Aus diesem Anlass hat die Bundesministerin für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina<br />

Schröder einen Polentag in Deutschland initiiert.<br />

Sein Motto lautet: »Grenzüberschreitendes<br />

freiwilliges Engagement - Chancen und Herausforderungen<br />

für junge Menschen«. Jugendliche, die<br />

sich im Rahmen ihres Freiwilligendienstes in Polen<br />

engagiert haben, sind in das Bundesfamilienministerium<br />

eingeladen, um mit Staatssekretär Josef<br />

Hecken über ihre Erfahrungen zu sprechen und<br />

sich untereinander auszutauschen.<br />

»Wenn junge Menschen sich in anderen Ländern<br />

engagieren, ist das ein Stück Völkerverständigung«,<br />

sagt Staatssekretär Josef Hecken. »Die<br />

Jugendlichen tragen mit ihrem ehrenamtlichen<br />

Engagement im jeweiligen Nachbarland dazu<br />

bei, die Freundschaft zwischen Deutschland und<br />

Polen zu vertiefen. Ich kenne niemanden, der dabei<br />

nicht zugleich auch selbst für seinen persönlichen<br />

Lebensweg dazu gewinnt«, so Josef Hecken.<br />

Das Deutsch-Polnische Jugendwerk feiert sein<br />

20-jähriges Jubiläum mit mehreren Veranstal<strong>tun</strong>gen.<br />

Dazu gehörte zum Beispiel auch die Verleihung<br />

des Preises »Dobry Sasiad / Guter Nachbar«<br />

(Freitag, 17. Juni 2011) durch Bundespräsident<br />

Christian Wulff und seinen polnischen Kollegen<br />

Bronislaw Komorowski - im Beisein des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs im Bundesfamilienministerium,<br />

Herrn Dr. Hermann Kues. Sie alle zeichnen<br />

Einzelpersonen und Partnerschaften des deutschpolnischen<br />

Austauschs aus - etwa von Schulen,<br />

Freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe oder von<br />

Regionalpartnerschaften. Eine deutsch-polnische<br />

Jury hat zehn Personen und sechs Partnerschaften<br />

als Preisträger ausgewählt; insgesamt gab es 700<br />

Nominierungen. Parallel zum Polentag in Deutschland<br />

findet auch ein Deutschlandtag in Polen statt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.20-jahre-dpjw.org<br />

www.20-jahre-dpjw.org<br />

www.bmfsfj.de<br />

www.bmfsfj.de<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Freiwilligenagenturen: ein Portrait<br />

Wer wir sind, <strong>was</strong> wir wollen und <strong>was</strong> wir machen<br />

Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 400<br />

Freiwilligenagenturen. Das sind Anlaufstellen rund<br />

ums bürgerschaftliche Engagement für Städte und<br />

Landkreise. Bürgerinnen und Bürger auf der Suche<br />

nach einem passenden freiwilligen Engagement<br />

können sich hier beraten lassen. Aber auch Einrich<strong>tun</strong>gen,<br />

die mit Freiwilligen arbeiten möchten,<br />

finden hier Rat und Unterstützung und natürlich<br />

die passenden Leute. Freiwilligenagenturen sind<br />

auch kreative Projektschmieden. So gelingt es<br />

ihnen z.B. Unternehmen für’s Engagement zu<br />

begeistern, Schülerinnen und Schüler ehrenamtlich<br />

zu aktivieren, Menschen über Milieugrenzen<br />

hinweg in Patenschaften zusammen zu bringen<br />

und vieles mehr. Und dass Freiwillige geeignete<br />

Rahmenbedingungen brauchen, dass Engagement<br />

Spaß machen muss, dass es Anerkennung verdient<br />

und kein Ersatz für staatliche Aufgaben sein kann<br />

– dafür kämpfen mehr und mehr Freiwilligenagenturen<br />

auch in ihrer Kommune. Und wenn das<br />

gehört wird, dann kann die Bürgergesellschaft<br />

wirklich <strong>was</strong> bewegen, denn Bürgerinnen und<br />

Bürger wollen sich einbringen, wollen mitgestalten<br />

und sich für eine solidarische Gesellschaft engagieren.<br />

Und genau dabei wollen Freiwilligenagenturen<br />

unterstützen. Wollen Sie mehr wissen? Schauen<br />

Sie doch einfach in der Liste der Agenturen unter<br />

www.bagfa.de, wo sich die Freiwilligenagentur in<br />

Ihrer Nähe befindet.<br />

Oder fragen Sie uns: Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist der<br />

Dach- und Fachverband der Freiwilligenagenturen,<br />

Freiwilligenzentren, Ehrenamtsbörsen, -büros und<br />

-zentralen in Deutschland. <strong>Wir</strong> sind das bundesweite<br />

Netzwerk und die unabhängige Interessenvereinigung<br />

von und für Freiwilligeneinrich<strong>tun</strong>gen<br />

und unterstützen Freiwilligenagenturen und alle<br />

die es werden möchten. <strong>Wir</strong> bieten Austausch<br />

und Fortbildung: Sich gegenseitig unterstützen<br />

und voneinander lernen – davon können sowohl<br />

Freiwilligenagenturen im Aufbau als auch<br />

»alte Hasen« profitieren. Ein Blick auf unseren<br />

Veranstal<strong>tun</strong>gskalender unter http://bagfa.de/<br />

index lohnt sich daher immer. Und unsere jährlich<br />

stattfindende Jahrestagung ist nicht nur für<br />

Freiwilligenagenturen interessant – für über 200<br />

Teilnehmende gibt es da in zahlreichen Workshops<br />

und Podien ein Update über Themen und Methoden<br />

der Engagementförderung.<br />

<strong>Wir</strong> unterstützen Freiwilligenagenturen zudem<br />

bei der Qualitätsentwicklung und machen gute<br />

Qualität mit dem bagfa-Siegel sichtbar. Anerkennung<br />

für gute Arbeit schaffen wir darüber hinaus<br />

mit unserem Innovationspreis, der jedes Jahr<br />

spannende Projekte von Freiwilligenagenturen zu<br />

einem wechselnden Thema prämiert. Und da wir<br />

gemeinsam stärker und kreativer sind, entwickeln<br />

wir zusammen mit Freiwilligenagenturen Projekte<br />

und nehmen im Verbund an Bundesprogrammen<br />

teil. Besonderer Arbeitsschwerpunkt ist natürlich<br />

die Lobbyarbeit für Freiwilligenagenturen und bürgerschaftliches<br />

Engagement. <strong>Wir</strong> positionieren uns<br />

zu wichtigen Themen der <strong>Engagementpolitik</strong> und<br />

sind mit zahlreichen Playern der engagementpolitischen<br />

Arena vernetzt. Alle Freiwilligenagenturen<br />

können übrigens jederzeit eine Mitgliedschaft<br />

bei der bagfa beantragen. Damit stärken sie uns<br />

bei der Vertre<strong>tun</strong>g von Anliegen und Interessen<br />

der Freiwilligenagenturen auf Bundesebene und<br />

profitieren von zahlreichen Vergünstigungen bei<br />

unseren Angeboten.<br />

Weitere Informationen:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa)<br />

Torstraße 231, 10115 Berlin<br />

Telefon: 030-20 45 33 66<br />

bagfa@bagfa.de<br />

www.bagfa.de<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 28 | 29<br />

Aktuelles zum Europäischen Jahr<br />

der Freiwilligentätigkeit 2011<br />

Mehr als die Hälfte des Europäischen Jahrs der Freiwilligentätigkeit<br />

2011 ist mittlerweile vergangen. Ein guter<br />

Anlass um nachzufragen: Was wurde bisher in Deutschland<br />

dazu umgesetzt, welche Aktivitäten stehen noch<br />

an?<br />

Rückblick<br />

Auf der Fachtagung »Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />

2011: Ziele und Erwar<strong>tun</strong>gen«, der<br />

offiziellen Eröffnung des Jahres am 21. Februar in Berlin,<br />

wurden die Chancen und Herausforderungen des EJF<br />

2011 abgesteckt und diskutiert.<br />

Die ersten Fachkonferenzen, die zu den zentralen<br />

Veranstal<strong>tun</strong>gen des Jahres gehören, haben zu den<br />

Themen »Engagement bewegt Generationen«<br />

(BAGSO, BaS, Körber-Stif<strong>tun</strong>g), und »Freiwillige für<br />

den Naturschutz – Generationsübergreifend und<br />

interkulturell unverzichtbar« (DNR) stattgefunden. In<br />

Sachsen-Anhalt wurden unter dem Titel »Bürgerschaftliches<br />

Engagement in Mitteldeutschland und Europa.<br />

Engagement-Werkstätten regional - landesweit –<br />

überregional« verschiedene Workshops durchgeführt.<br />

Bundespräsident Christian Wulff eröffnete am 14. Juni<br />

feierlich das grenzüberschreitende Projekt »Sieben<br />

Brücken die bewegen«. Das internationale Projekt<br />

findet in fünf europäischen Staaten (Dänemark, Polen,<br />

Tschechien, Österreich und Deutschland) statt und<br />

bindet die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg, Sachsen und Bayern aktiv mit ein.<br />

Zahlreiche Organisationen haben eigene Aktivitäten<br />

unter das Dach des Europäischen Jahres gestellt.<br />

Bisher sind insgesamt 300 Veranstal<strong>tun</strong>gen im Veranstal<strong>tun</strong>gskalender<br />

des Jahres unter www.ejf2011.de<br />

verzeichnet und es werden fortlaufend mehr.<br />

Vorschau<br />

Die Mehrzahl der geförderten Regionalkonferenzen und<br />

zwei weitere Flaggschiff-Projekte finden im kommenden<br />

Quartal statt:<br />

26. und 27. Oktober 2011, Oberschleißheim:<br />

»Engagement und Erwerbsarbeit«<br />

20./21. September 2011, Stuttgart: »Partizipation<br />

und Integration in Europa – voneinander lernen!«<br />

2. November 2011, Mainz: »Förderung freiwilligen<br />

Engagements von MigrantINNEN im Sport«<br />

18. bis 20. Oktober 2011, Berlin: «Active Citizens<br />

for better Communities” (BBE, CEV)<br />

20. Oktober 2011, Berlin: »Potenziale nutzen:<br />

Förderung des ehrenamtlichen Engagements<br />

Jugendlicher« (Landesjugendring Berlin)<br />

4. Dezember 2011, Düsseldorf: »Brücken schlagen,<br />

Gemeinschaft zusammen gestalten - Bürgerschaft-<br />

liches Engagement aller Generationen in der (Euro)<br />

Region Rhein-Ruhr und den Niederlanden«<br />

Ein besonderer Höhepunkt des Jahres ist die europäische<br />

Freiwilligentour, die in Deutschland vom 14.<br />

bis 20. Oktober in Berlin (SonyCenter) gastiert. Die<br />

interaktive Tour findet in ganz Europa statt, besucht im<br />

Laufe des Jahres die Hauptstadt jedes Mitgliedstaats<br />

und bietet jeweils für durchschnittlich eine Woche<br />

Raum und Zeit für Aktivitäten rund ums bürgerschaftliche<br />

Engagement. Bisher haben sich bereits über 60<br />

Organisationen angemeldet. Interessierte Projekte<br />

und Initiativen können sich nach Absprache mit der<br />

Geschäftsstelle des EJF 2011 noch beteiligen.<br />

Im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen<br />

Engagements widmet sich das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />

Engagement am 21. September 2011<br />

einem Thementag »Europa« mit einem Schwerpunkt<br />

auf deutsch-polnische Projekte vor dem Hintergrund<br />

der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2011. Der<br />

Abschluss des Jahres wird zugleich mit der Verleihung<br />

des Deutschen Engagementpreises am 2. Dezember<br />

2011 gefeiert.<br />

Weitere Informationen:<br />

Geschäftsstelle EJF 2011 c/o Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege<br />

ejf2011@bag-wohlfahrt.de<br />

www.ejf2011.de<br />

Zu den Aktivitäten in Rheinland-Pfalz weitere<br />

Informationen auf www.wir-<strong>tun</strong>-<strong>was</strong>.de.<br />

Volunteer-Programm der FIFA<br />

Frauen-Weltmeisterschaft 2011<br />

Ohne die Unterstützung und den Einsatz vieler freiwilliger<br />

Helfer wäre die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft<br />

2011 nicht mit diesem Erfolg und in dieser Qualität<br />

durchführbar gewesen. Volunteers waren durch ihren<br />

umfangreichen Kontakt mit den Gästen wichtige<br />

Botschafter des Turniers und prägten wie bereits bei<br />

der FIFA WM 2006 durch ihre Hilfsbereitschaft und ihre<br />

Freundlichkeit das Bild des Turniers.<br />

Insgesamt wurden für das Turnier rund 3.000 freiwillige<br />

Helfer in zwölf verschiedenen Bereichen eingesetzt.<br />

Volunteers kamen unter anderem in den Bereichen<br />

Medien, Hospitality, Transport, Marketing oder auch<br />

Gästeservice zum Einsatz und unterstützten das Organisationskomitee.<br />

Das Interesse an der FIFA Frauen-<br />

Weltmeisterschaft sowie an einer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit war enorm und so gab es für diese 3.000<br />

Plätze 14.994 Anmeldungen. Die Bewerber kamen<br />

dabei aus 111 Ländern und waren im Schnitt 34 Jahre<br />

alt. Der älteste Bewerber war sogar 78 Jahre alt und<br />

war später im Gästeservice tätig.<br />

Die 3.000 Helfer wurden in Schulungsveranstal<strong>tun</strong>gen<br />

auf die FIFA Frauen-WM 2011 und ihre spezifischen<br />

Aufgaben vorbereitet. Dabei erhielten die Volunteers<br />

nicht nur alle Informationen zum Turnier, Spielort und<br />

Stadion, sondern wurden auch z.B. durch Fahrtrainings<br />

praktisch auf ihre Aufgaben vorbereitet.<br />

Neben der Arbeit kamen aber natürlich auch das Vergnügen<br />

und die Freude an der ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

nicht zu kurz. So gab es für alle Helfer die Möglichkeit,<br />

an der Volunteer-Kultur, dem Rahmenprogramm für<br />

Volunteers, teilzunehmen. Neben einem vielfältigen<br />

sportlichen und kulturellen Angebot, gab es gemeinsames<br />

Grillen und Public-Viewing. Die Kultur steigerte<br />

den Erlebnisfaktor des Volunteer-Programms und<br />

förderte das Teambuilding sowie den Zusammenhalt<br />

unter den Volunteers.<br />

In Kooperation mit Special Olympics konnten auch 30<br />

Menschen mit geistiger Behinderung in das Volunteer-<br />

Programm eingebunden werden. Entsprechend<br />

den Zielen der Inklusion, wurden sie in gemischten<br />

Volunteer-Teams mit Menschen ohne geistige Behinderung<br />

eingesetzt. Alle beteiligten Volunteers haben diese<br />

Kooperation als große Bereicherung wahrgenommen.<br />

Die positive Ausstrahlung der Volunteers ist bei den<br />

Besuchern sehr gut angekommen und war ein wichtiger<br />

Baustein des Turniererfolgs. Die Volunteers selbst<br />

haben das Turnier als sehr gute Erfahrung wahrgenommen<br />

und viele positive Erlebnisse und Freundschaften<br />

mitgenommen. Das Volunteer-Programm war also in<br />

jeglicher Hinsicht ein Erfolg und motiviert hoffentlich<br />

viele Menschen, sich auch weiter ehrenamtlich in der<br />

Gesellschaft zu engagieren.<br />

Inhaltsverzeichnis


Engagement<br />

konkret


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 32 | 33<br />

175 Jahre Provinzial Rheinland »Bambini-Feuerwehr« steht<br />

Spende von 175.000 Euro für den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

Ministerpräsident Kurt Beck hat am 24.03.2011 im<br />

Rahmen eines Festaktes in Koblenz der Provinzial<br />

Rheinland zu ihrem 175-jährigen Bestehen gratuliert.<br />

Die am 5. Januar 1836 in Koblenz gegründete<br />

»Provinzial Feuersocietät« sollte den Einwohnern<br />

der Rheinprovinz einen sicheren und wirksamen<br />

Versicherungsschutz bei Brandschäden gewähren.<br />

Der Ministerpräsident sagte: »Die Provinzial hat in<br />

den 175 Jahren ihres Bestehens verschiedene politische<br />

Systeme, mehrere Kriege und einige <strong>Wir</strong>tschaftskrisen<br />

überstanden und sich dennoch im<br />

Markt behauptet – dazu meinen Glückwunsch!«<br />

Schon 1875 war die Zentrale der Versicherung<br />

nach Düsseldorf verlegt worden, 1903 wurde der<br />

Name in »Provinzial Feuerversicherungsanstalt<br />

der Rheinprovinz« geändert. Das heutige Geschäftsgebiet<br />

der Provinzial Rheinland umfasst auf<br />

rheinland-pfälzischer Seite die ehemaligen Regierungsbezirke<br />

Trier und Koblenz, insgesamt beschäftigt<br />

sie hier 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

»Die Provinzial Rheinland verkörpert Kontinuität<br />

und Erfolg«, sagte der Ministerpräsident und<br />

verwies auf den Anstieg des Beitragsvolumens um<br />

10,1 Prozent im vergangenen Jahr und damit um<br />

Fotos: Provinzial<br />

fast das Doppelte des Marktergebnisses. »Dies ist<br />

Ausdruck eines großen Kundenvertrauens, das in<br />

der <strong>Wir</strong>tschafts- und Finanzkrise bestätigt wurde<br />

und sich jetzt nach der Krise auszahlt«, sagte Beck.<br />

Der Ministerpräsident hob hervor, dass die Provinzial<br />

Rheinland auch in konjunkturell schwierigen<br />

Zeiten ihr Engagement im sozialen und kulturellen<br />

Bereich sowie in der Sportförderung fortgesetzt<br />

und dabei für das Gemeinwesen wichtige Aktivitäten<br />

unterstützt habe. Beck bedankte sich für die<br />

überreichte Spende der Provinzial Rheinland an<br />

die Stipendienstif<strong>tun</strong>g Rheinland-Pfalz. Mit der Zustif<strong>tun</strong>g<br />

in Höhe von 175.000 Euro aus Anlass des<br />

175-jährigen Bestehens des Unternehmens werden<br />

junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

nach ihrem ersten Examen mit Stipendien für ihre<br />

weiterführende wissenschaftliche Tätigkeit gefördert.<br />

Bisher hat die Stif<strong>tun</strong>g aus Zuwendungen<br />

des Wissenschaftsministeriums jährlich ca. 670<br />

Stipendiaten unterstützt. »Mit ihrer Spende hilft<br />

die Provinzial Rheinland bei der Förderung unseres<br />

exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchses und<br />

damit bei der bestmöglichen Standortpolitik«, so<br />

Beck.<br />

vor dem Einsatz<br />

Über die Gefahren von Flammen, Feuer und Rauch<br />

aufklären, Brandschutzmaßnahmen erläutern<br />

und 6- bis 10-Jährigen die Folgen des Zündelns<br />

nachdrücklich vor Augen führen – das sind drei<br />

der vielen Ziele, die eine Rahmenvereinbarung<br />

zwischen dem Bildungsministerium Rheinland-<br />

Pfalz und dem Landesfeuerwehrverband für eine<br />

Kooperation in Ganztags(grund)schulen verfolgt.<br />

Die Vereinbarung haben Bildungsstaatssekretärin<br />

Vera Reiß und der Präsident des Landesfeuerwehrverbands,<br />

Otto Fürst, am 04.08.2011 in Mainz<br />

unterzeichnet. Das Projekt, das über diese Kooperation<br />

in den Schulen verbreitet werden soll, trägt<br />

den Namen »Bambini-Feuerwehr«. Geplant sind<br />

auch Bausteine für die Realschule plus.<br />

Die Vereinbarung mit dem Landesfeuerwehrverband<br />

ist die 26. Rahmenvereinbarung, die die<br />

Landesregierung mit außerschulischen Partnern<br />

abgeschlossen hat. Alle Vereinbarungen haben das<br />

Ziel, mit ganz speziellem Sachverstand von pädagogisch<br />

geschulten Expertinnen und Experten das<br />

Angebot der Ganztagsschulen in Angebotsform zu<br />

bereichern. Das Spektrum der bisherigen Partner<br />

reicht von den Kirchen, den Spitzenverbänden der<br />

Wohlfahrtspflege, dem Landessportbund, dem<br />

Landesverband der Musikschulen sowie Künstler-<br />

und Autorenverbänden über die Landwirtschafts-<br />

und Handwerkskammern bis zu den Spitzenverbänden<br />

der Volksbanken und Sparkassen im Land<br />

oder dem BUND. Insgesamt gibt es zum Schuljahr<br />

2011/12 landesweit 574 Ganztagsschulen in<br />

Angebotsform, davon sind 285 Grundschulen und<br />

125 Realschulen plus.<br />

Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß unterstrich:<br />

»Ich bin mir sicher, dass die pädagogisch geschulten<br />

Männer und Frauen, die die Feuerwehren<br />

für das Projekt abstellen, durch ihre große<br />

Erfahrung auch im Einsatz für andere Menschen<br />

einen wertvollen Beitrag für die Bildung und<br />

Erziehung von Kindern leisten können.« Die im<br />

November 2010 an der Grundschule Hillesheim<br />

in der Eifel als Pilotprojekt gestartete »Bambini-<br />

Feuerwehr« habe – bereits im Vorfeld der jetzigen<br />

Rahmenverein barung – eine begeisterte Resonanz<br />

ausgelöst. »Auch ich selbst hätte in meiner Grundschulzeit<br />

gerne einmal so et<strong>was</strong> miterlebt wie eine<br />

Kübelspitze zu bedienen, einem Löschtrupp die<br />

Kommandos ‹Wasser marsch!› und ‹Wasser halt!›<br />

zu geben oder die örtliche Feuerwehrstation mal<br />

von innen kennenzulernen. Dass daneben dann<br />

auch noch wirklich wichtige Informationen über<br />

brennbare und nicht brennbare Materialien, über<br />

einfache Brandschutz- und Brandbekämpfungsmaßnahmen<br />

oder beispielsweise auch über den<br />

Umgang mit einer Atemschutzmaske und einem<br />

Sprungtuch vermittelt werden, macht das Projekt<br />

gerade aus pädagogischer Sicht nur umso reizvoller«,<br />

sagte Staatssekretärin Reiß.<br />

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes,<br />

Otto Fürst, betonte, mit dem Pilotprojekt »Bambini-Feuerwehr«<br />

in einer Ganztagsgrundschule sei<br />

zum einen der erste Meilenstein für pädagogisch<br />

wertvolle Arbeit in den Schulen gelegt worden,<br />

zum anderen sei dies aber auch ein Beitrag für die<br />

Nachwuchsgewinnung in den Feuerwehren. Als<br />

Weiterführung des Projektes in den Grundschulen<br />

sei die Einführung von Selbsthilfemodulen »Brandschutz«<br />

in den Realschulen Plus vorgesehen.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 34 | 35<br />

Foto: Bernd Weisbrod, Ingelheim<br />

Aktionstag: Dein Tag für Afrika<br />

Am 21. Juni 2011 machten rund 190.000 Schülerinnen<br />

und Schüler von 575 Schulen aus ganz<br />

Deutschland deutlich, <strong>was</strong> es heißt, sich aktiv für<br />

die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen<br />

in Afrika einzusetzen. Am bundesweiten<br />

Aktionstag, dem Höhepunkt der Kampagne »Dein<br />

Tag für Afrika« von Aktion Tagwerk übernahmen<br />

sie die Aufgaben der Erwachsenen am Arbeitsplatz:<br />

Sie arbeiteten einen Tag in einem Unternehmen,<br />

leisteten Hilfsdienste im Freundes- und Familienkreis,<br />

veranstalteten einen Solidaritätsmarsch<br />

»Go for Africa« oder andere Klassenaktionen.<br />

Ihren Lohn spendeten sie für Bildungsprojekte<br />

des Aktion Tagwerk-Projektpartners Human Help<br />

Network in Angola, Burundi, Ruanda, Südafrika<br />

und dem Sudan.<br />

Der Einsatz der Schülerinnen und Schüler erbrachte<br />

einen bundesweiten Erlös von rund 1,2<br />

Millionen Euro.<br />

Die Kampagne hat ihren Ursprung in Rheinland-<br />

Pfalz, Sitz des Bundesbüros von Aktion Tagwerk ist<br />

Mainz. Seit der ersten Kampagne 2003 haben sich<br />

fast 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler aus<br />

ganz Deutschland an der Kampagne »Dein Tag für<br />

Afrika« beteiligt.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck und Schirmherr von<br />

Aktion Tagwerk, ist tief beeindruckt von dem<br />

bundesweiten Schülerengagement: »Die Aktion<br />

Tagwerk ist eine Erfolgsgeschichte. Sie unterstützt<br />

seit Anbeginn die langjährige und ebenfalls<br />

bewährte Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz<br />

und Ruanda. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Förderung der Schulen im Partnerland. Sie wiederum<br />

ist ein Kernbereich unserer Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Fast 600 Schulen konnten dort<br />

inzwischen gebaut und eingerichtet werden. Dass<br />

die Schülerinnen und Schüler hier mit ihrer Aktion<br />

den Kindern und Jugendlichen im Partnerland Ruanda<br />

eine bessere Ausbildung und damit bessere<br />

Lebenschancen ermöglichen, stellt den großen<br />

Wert des Projekts dar und macht den schon über<br />

viele Jahre andauernden Erfolg aus.«<br />

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris<br />

Ahnen unterstützt Aktion Tagwerk zusammen<br />

mit dem Ministerpräsidenten ebenfalls seit der<br />

ersten Kampagne 2003. In diesem Jahr besuchte<br />

sie am Vormittag des Aktionstages eine Schülerin<br />

aus Mainz, die in einem Gartencentrum in Mainz-<br />

Hechtsheim für die gute Sache arbeitete. »Alle<br />

Schülerinnen und Schüler, die den heutigen Tag zu<br />

ihrem ‹Tag für Afrika› gemacht haben, sind Vorbilder<br />

und können stolz auf sich sein. Sie beweisen,<br />

dass der Gedanke der ‹Einen Welt› schon stark<br />

in den Schulen verwurzelt ist. Die Schülerinnen<br />

und Schüler haben sich mit dem Alltagsleben in<br />

anderen Ländern – insbesondere in Afrika – auseinandergesetzt<br />

und zugleich Einblicke in das Arbeitsleben<br />

hierzulande gewonnen. Es freut mich sehr,<br />

dass die Aktion Tagwerk mit der Kampagne ‹Dein<br />

Tag für Afrika‘ so nicht nur zur sozialen Bildung<br />

beiträgt, sondern auch einen kleinen Beitrag zur<br />

Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern<br />

leistet«, so Ahnen.<br />

Am bundesweiten Aktionstag besuchte Nora<br />

Tschirner, Schauspielerin und prominente Unterstützerin,<br />

zusammen mit Aktion Tagwerk Schülerinnen<br />

und Schüler in Mainz bei ihrem »Tagwerk für<br />

Afrika«. Sie schaute ihnen über die Schulter und<br />

lobte ihr vorbildliches Engagement für Kinder und<br />

Jugendliche in Afrika: »Es ist einfach toll zu sehen,<br />

welche kreativen Jobs und Aktionen sich die Schülerinnen<br />

und Schüler gesucht haben. Sie sind mit<br />

so viel Enthusiasmus dabei und machen sich stark,<br />

damit Gleichaltrige in Afrika auch lesen, schreiben<br />

und rechnen lernen, das beeindruckt mich sehr.«<br />

Zum ersten Mal war in diesem Jahr auch Anja<br />

Gockel, Modedesignerin, mit dabei. Sie stellte für<br />

den Aktionstag drei Schülerjobs in ihrem Atelier<br />

in Mainz zur Verfügung. Die Schülerinnen und<br />

Schüler arbeiteten mit und fotografierten die berühmten<br />

Outfits von Anja Gockel auf einer Puppe,<br />

halfen bei den Vorberei<strong>tun</strong>gen zur Mercedes-Benz<br />

Fashion Week in Berlin und durften sogar ihr<br />

eigenes T-Shirt entwerfen. Anja Gockel sagte in<br />

ihrem Atelier am bundesweiten Aktionstag: »Als<br />

Mutter von vier Kindern weiß ich, wie wichtig es ist<br />

Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen um ihrem<br />

Leben eine Zukunft zu geben. Deshalb engagiere<br />

ich mich aus tiefer Überzeugung für ‹Dein Tag für<br />

Afrika‘.«<br />

Nora Weisbrod, geschäftsführende Vorsitzende<br />

von Aktion Tagwerk e.V., zeigte sich am bundesweiten<br />

Aktionstag sichtlich zufrieden: »<strong>Wir</strong> haben<br />

mit der bundesweiten Kampagne ‹Dein Tag für<br />

Afrika‘ eine Aktionsform des ehrenamtlichen<br />

Schülerengagements geschaffen und knüpfen<br />

damit an den Bildungsauftrag in Deutschland an.<br />

Aktion Tagwerk leistet entwicklungspolitische Bildungsarbeit<br />

an Schulen. Das daraus resultierende<br />

Schülerengagement ermöglicht Gleichaltrigen in<br />

Afrika den Zugang zu Bildung«, erläuterte Nora<br />

Weisbrod die Idee der Kampagne. Sie dankte<br />

allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und<br />

Lehrern und Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern,<br />

die sich in diesem Jahr beteiligten.<br />

Aktion Tagwerk wurde in diesem Jahr am Aktionstag<br />

mit der Kampagne »Dein Tag für Afrika« als<br />

»Ausgewählter Ort« im bundesweiten Wettbewerb<br />

»365 Orte im Land der Ideen« ausgezeichnet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.aktion-tagwerk.de<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 36 | 37<br />

Spendenlauf von Erfurt<br />

nach Koblenz<br />

Geschafft! Der Spendenlauf von Erfurt nach<br />

Koblenz hat am 28.05.2011 das Ziel in der Rhein-<br />

Mosel-Stadt erreicht. Rund 200 Läufer, darunter<br />

der Koblenzer Oberbürgermeister Dr. Joachim<br />

Hofmann-Göttig und zahlreiche Kinder, überquerten<br />

gegen 13 Uhr die Ziellinie im Stadtteil<br />

Oberwerth. 17 Tage waren die Sportler zu Gunsten<br />

der »Stif<strong>tun</strong>g Kinderseele« insgesamt unterwegs.<br />

Rund 630 Kilometer legten sie dabei laufend<br />

zurück.<br />

Bei den Spenden, die Kindern zugute kommen, die<br />

körperliche oder seelische Gewalt erlitten, sieht es<br />

nach Einschätzung der beiden Veranstalter – der<br />

Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfe (HKJ)<br />

Thüringen und der HKJ Rheinland-Pfalz - ebenfalls<br />

»hervorragend« aus: Allein bis Sonntag gingen<br />

knapp 80 000 Euro an Spenden auf dem Konto der<br />

»Stif<strong>tun</strong>g Kinderseele« ein.<br />

»Herzlichen Dank an alle, die uns mit einer Geldspende,<br />

als Läufer, Helfer, Partner oder Sponsoren<br />

während der vergangenen Wochen unterstützten«<br />

bedankten sich die Geschäftsführer der Stif<strong>tun</strong>g,<br />

Ines Schreiber-Sauerbrey und Roman Klein, im<br />

Zielraum für die großartige Unterstützung von<br />

vielen Seiten.<br />

»Es gibt nichts Schöneres als ein Kinderlachen.<br />

Wenn wir in die Gesichter glücklicher Kinder<br />

schauen dürfen, ist das jede noch so große<br />

Anstrengung wert«, betonte Fürstin Gabriela<br />

Sayn-Wittgenstein-Sayn, die als Ehrengast auf der<br />

Spendenlauf-Abschlussfeier erschienen war. Sie<br />

als auch das Koblenzer Stadtoberhaut sprachen<br />

von einer »wunderbaren Aktion« zu Gunsten<br />

benachteiligter junger Menschen. »Ich bin stolz,<br />

dass sie sich unsere schöne Stadt als Zielmarke<br />

für den Spendenlauf auserkoren haben«, sagte Dr.<br />

Joachim Hofmann-Göttig.<br />

Die 17. und letzte Spendenlauf-Etappe führte über<br />

knapp 20 Kilometer von Boppard nach Koblenz<br />

und ging im Ziel in ein buntes Familienfest über,<br />

bei dem vor allem die Kleinsten voll auf ihre<br />

Kosten kamen. Der HKJ-Kinder-Zirkus »Combo«<br />

präsentierte sein Können, Kletterwände, ein<br />

Soccer-Feld und viele weitere Attraktionen sorgten<br />

für beste Laune bei den Besuchern.<br />

Schirmherren des Spendenlaufs zu Gunsten der<br />

»Stif<strong>tun</strong>g Kinderseele« waren die Ministerpräsidenten<br />

von Thüringen und Rheinland-Pfalz,<br />

Christine Lieberknecht und Kurt Beck.<br />

Weitere Informationen zum Spendenlauf und<br />

der Stif<strong>tun</strong>g bei der Projektkoordinatorin:<br />

Frau Anette Lauf<br />

Telefon: 0160-539 13 73<br />

info@stif<strong>tun</strong>g-kinderseele.de<br />

www.stif<strong>tun</strong>g-kinderseele.de<br />

Freunde der Bundesgartenschau<br />

Koblenz 2011 e.V.<br />

Am 11. März 2009 – zwei Jahre vor der Eröffnung<br />

der BUGA - gründeten 127 Bürgerinnen und Bürger<br />

aus Koblenz und der Region Mittelrhein den<br />

gemeinnützigen Verein. Alle die das Ziel hatten,<br />

sich intensiv mit der Bundesgartenschau auseinander<br />

zu setzen und aktiv mitzugestalten, wurden<br />

Mitglieder. Heute hat der Verein 750 Mitglieder.<br />

Aktiv für die BUGA Koblenz 2011 bedeutete für<br />

eine Gruppe von sehr regen Vereinsmitgliedern im<br />

Jahr 2010, die positiven Aspekte der BUGA in die<br />

Bevölkerung zu tragen. Projekte und Veranstal<strong>tun</strong>gen<br />

bringt ein neu gegründeter Arbeitskreis auf<br />

den Weg. Die Freunde starten die Aktion »Baumspender<br />

gesucht« mit der Pflanzung des eigenen<br />

Baumes. Die Mitglieder werben bei Unternehmen,<br />

Vereinen, in den Stadtteilen sowie bei den Bürgerinnen<br />

und Bürgern um eine Baumspende als<br />

ein nachhaltiges Zeichen des Wandels in der Stadt<br />

und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens-<br />

und Aufenthaltsqualität. Mittlerweile wurden 70<br />

Bäume an Spender vermittelt. Die Aktion »BUGA<br />

für alle Schängel« , der Verkauf von Kindertageskarten<br />

für benachteiligte Koblenzer Kinder, des Jugendrates<br />

der Stadt Koblenz wird ab Frühling 2010<br />

tatkräftig unterstützt. Die Jugendlichen haben die<br />

Möglichkeit, bei allen Veranstal<strong>tun</strong>gen des Freundeskreises<br />

anwesend zu sein. Gemeinsam führen<br />

Freundeskreis und BUGA einen Kindertag als Tag<br />

der offenen Baustellen durch. Der Freundeskreis<br />

gestaltet für die kleinen Koblenzer Schängel eine<br />

BUGA-Natur-Parcours und orientiert sich dabei an<br />

den Symbolen des BUGA- und Freundeskreislogos:<br />

Natur, Architektur und Kultur. Die Kinder sollten<br />

nicht einfach »nur« spielen an diesem Tag, sondern<br />

lernen: die Natur kennenlernen und erleben,<br />

die Natur riechen hören, schmecken und anfassen.<br />

Der Beginn des Jahres 2011 stand ganz im<br />

Zeichen der Vorberei<strong>tun</strong>g des Projektes »Verleih<br />

von Mobilitätshilfen«. Während des gesamten<br />

Zeitraums der Bundesgartenschau verleihen 150<br />

Foto: Denise Hülpüsch Pressefoto: Thomas Frey<br />

Vereinsmitglieder, unterstützt von 40 Schüler-<br />

innen der Schönstädter Marienschule Vallendar,<br />

an den Haupteingängen der BUGA Rollstühle,<br />

Rollatoren und Bollerwagen. Ein Wettbewerb für<br />

die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Koblenz wird<br />

ausgelobt, um die Stadt noch ein wenig schöner<br />

zu gestalten. Alle Koblenzer sind aufgerufen im<br />

BUGA-Jahr 2011 ihre Vorgärten und Balkone besonders<br />

kreativ zu gestalten. Gleichzeitig stehen in<br />

einem Sonderwettbewerb auch die Gartenanlagen<br />

der Senioreneinrich<strong>tun</strong>gen in Koblenz im Fokus.<br />

Die Vielfalt der Nutzbarkeit und die seniorengerechte<br />

Gestal<strong>tun</strong>g werden prämiert.<br />

Nach dem Ende der BUGA am 16.Okt. 2011<br />

möchten die Freunde in Abstimmung mit dem<br />

Jugendamt der Stadt Koblenz eine Patenschaft für<br />

den neu errichteten Kletterspielplatz Bleidenberg<br />

übernehmen und eigene Angebote für Kinder und<br />

Jugendliche anbieten. Der Verein wird sich auch<br />

dafür einsetzen, dass die Erfolge der BUGA in der<br />

Gestal<strong>tun</strong>g des Stadtbildes, in der Veränderung der<br />

Einstellung der Menschen zu ihrer Stadt und der<br />

kulturellen Bereicherung für die Zukunft gesichert<br />

werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.freunde-der-buga-koblenz-2011.de<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 38 | 39<br />

Prüfen – Eine Ehrensache<br />

Ob Chemiekantin, Systemelektroniker oder<br />

Industriekaufmann: Wer seine Ausbildung erfolgreich<br />

abschließen möchte, muss sich einer Prüfung<br />

bei der zuständigen Industrie- oder Handwerkskammer<br />

stellen. Um praxisnahe und qualitativ<br />

hochwertige Prüfungen anzubieten, setzen die<br />

Kammern jedes Jahr auf tausende Prüfer, die sich<br />

ehrenamtlich in einem Prüfungsausschuss engagieren.<br />

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Prüfungsausschüsse<br />

und deren Stellvertreter werden von der<br />

zuständigen Stelle (IHK oder HWK) für einen Zeitraum<br />

von 5 Jahren berufen und ihrer beruflichen<br />

Qualifikation gemäß eingesetzt. Dabei gilt: Prüfen<br />

ist Teamwork! Mindestens drei Prüfer bilden<br />

einen Prüfungsausschuss und nehmen zusammen<br />

Prüfungsleis<strong>tun</strong>gen ab.<br />

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung nehmen<br />

jedes Jahr ca. 27.000 Prüflinge an den Abschlussprüfungen<br />

der Industrie- und Handelskammern<br />

in Rheinland-Pfalz teil. Um qualitativ hohe und<br />

für alle unter gleichen Bedingungen stattfindende<br />

Prüfungen zu garantieren, sind über 10.000<br />

ehrenamtliche Prüfer für die Kammern in den<br />

Prüfungsausschüssen im Einsatz. Jedoch ist die<br />

Zahl derjenigen, die sich als Prüfer engagieren, seit<br />

Jahren rückläufig. Vielen fehlt entweder die Zeit<br />

oder die nötige Freistellung durch den Arbeitgeber<br />

bzw. sie wissen schlicht überhaupt nicht, dass<br />

sie für die Arbeit im Prüfungsausschuss in Frage<br />

kommen.<br />

Die ehrenamtlichen Prüfer erstellen zusammen<br />

mit ihrem Prüfungsausschuss Prüfungsaufgaben,<br />

begutachten und bewerten die praktischen und<br />

schriftlichen Leis<strong>tun</strong>gen der Prüflinge, führen<br />

Fachgespräche und nehmen die im Betrieb erstellten<br />

Prüfungsstücke ab. Entsprechend groß ist die<br />

Verantwor<strong>tun</strong>g der Prüfer.<br />

Um all diese Anforderungen erfüllen zu können,<br />

ist die nachhaltige und kontinuierliche Gewinnung<br />

neuer Prüfer unerlässlich. Es gilt gerade diejenigen<br />

von einem Engagement als Prüfer zu überzeugen,<br />

die in ihren Betrieben Innovationen und Trends<br />

praktisch miterleben oder in die Ausbildung junger<br />

Kolleginnen und Kollegen eingebunden sind. Doch<br />

gerade diese betrieblichen Leis<strong>tun</strong>gsträger sind oft<br />

in die immer straffer organisierten Arbeitsabläufe<br />

ihres Betriebs fest eingebunden und werden<br />

immer seltener für die ehrenamtliche Prüfertätigkeit<br />

freigestellt. Gerade vor dem Hintergrund<br />

der Diskussion über eine in den kommenden<br />

Jahren sinkende Zahl an Schulabgängern, die sich<br />

einem steigenden Fachkräftebedarf der <strong>Wir</strong>tschaft<br />

gegenüber sehen, gewinnt die Sicherung der<br />

Qualität in der Beruflichen Bildung und damit<br />

auch das ehrenamtliche Engagement der Prüfer an<br />

Bedeu<strong>tun</strong>g!<br />

Weitere Informationen über ein mögliches<br />

Engagement im Prüfungsausschuss erhalten Sie<br />

bei der für den jeweiligen Beruf zuständigen Stelle,<br />

bei Ihrer Gewerkschaft und im Netz unter:<br />

www.prueferportal.org.<br />

Buga-Karten gespendet<br />

Beispielhaftes Engagement für sozial Benachteiligte<br />

Großes Lob zollte Ministerpräsident Kurt Beck<br />

am 05.04.2011 den Initiatoren aus Koblenz, die<br />

in einer Spendenaktion dafür gesorgt haben,<br />

dass sozial benachteiligten Kindern insgesamt<br />

17.600 Tageskarten für die Bundesgartenschau zur<br />

Verfügung gestellt werden können.<br />

Engagiert hatten sich unter anderem der Jugendrat<br />

der Stadt Koblenz, eine Bürgerinitiative und die<br />

Sparkassen der Region. Außerdem hat die Bundesgartenschau<br />

Koblenz 2011 GmbH die Zahl der<br />

Symbolische Eintrittskartenübergabe, Foto: Buga<br />

gespendeten Tickets verdoppelt. »Diese Aktion<br />

zeugt von beispielhaftem Engagement gerade<br />

für die sozial Schwächsten unserer Gesellschaft«,<br />

sagte Ministerpräsident Beck. Dafür gebühre den<br />

Beteiligten ein »herzliches Dankeschön«.<br />

Diese Aktion des Koblenzer Jugendrates hat sich<br />

2010 im Rahmen der Veranstal<strong>tun</strong>gsreihe »Engagierte<br />

Jugend in Rheinland-Pfalz« mit dem Ministerpräsidenten<br />

in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />

vorgestellt und auch der Ministerpräsident hat 100<br />

Karten gespendet.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 40 | 41<br />

Mein Engagement für die<br />

Tourette-Gesellschaft<br />

Ich bin Hermann Krämer (54) und lebe seit meinem<br />

12. Lebensjahr mit dem Tourette-Syndrom (TS).<br />

Angefangen haben die Symptome mit ausgeprägtem<br />

Augenblinzeln rechts und links abwechselnd<br />

und einem – wie unser Hausarzt damals<br />

formulierte – nervösen Kopfschütteln. Das ist<br />

wachstumsbedingt und ganz normal bei Kindern,<br />

meinte er. Mit der Zeit würde sich das wieder<br />

zurückbilden. Dem war aber nicht so, es war der<br />

Beginn einer neuro psychiatrischen Erkankung, die<br />

nach dem französischen Neurologen Georges Gilles<br />

de la Tourette (1857-1904) benannt wurde, der<br />

im Jahre 1885 erstmals in einer Studie über diese<br />

Erkankung berichtet hat. Die Kernsymptomatik<br />

des Tourette-Syndroms besteht aus motorischen<br />

und vokalen Tics, zusätzlich können AD(H)S,<br />

Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen und<br />

Autoaggressionen auftreten. Ein Tic ist eine unwillkürliche,<br />

rasche, wiederholte, nicht-rhythmische<br />

Bewegung oder eine Lautäußerung, die plötzlich<br />

einsetzt und keinem erkennbaren Zweck dient. Das<br />

Tourette-Syndrom mindert nicht die intellektuelle<br />

Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit. Vermutete Ursache: Störung im<br />

dopaminergen System innerhalb von Regelkreisen<br />

zwischen Basalganglien, frontalem Kortex und<br />

limbischem System. Ungefähr 75% der Betroffenen<br />

leben mit einer leichten bis mittelgradigen Form<br />

dieser Erkrankung, 20% sind mittelgradig bis<br />

schwer betroffen, ca. 5% müssen mit einer sehr<br />

schweren Ausprägung zurecht kommen. Exakte<br />

Betroffenenzahlen gibt es derzeit nicht, mit allen<br />

Schweregraden werden für die BRD ca. 80.000<br />

Betroffene angenommen.<br />

Im Laufe meines Lebens traten viele weitere motorische<br />

und vokale Symptome dieser komplexen<br />

Störung auf. Durch die sich daraus ergebenden<br />

Probleme in Schule, Beruf und dem alltäglichen<br />

Leben entstand in mir das Bedürfnis, mit Tourette-<br />

Betroffenen in Kontakt zu treten, um Informationen<br />

und Erfahrungen auszutauschen. Anfang des Jahres<br />

1993 wurde in Mannheim die Tourette-Gesellschaft<br />

Deutschland (TGD) gegründet. In dieser Selbsthilfeorganisation<br />

fand ich die gesuchten Kontakte in<br />

Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern. Einige<br />

wichtige Zielsetzungen bzw. Aktivitäten der TGD<br />

sind die Erstellung von allgemeinverständlichem<br />

Infomaterial, Verbesserung der Lebensqualität der<br />

Tourette-Betroffenen durch Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Durchführung von Informationsveranstal<strong>tun</strong>gen<br />

für soziale Berufe und Lehrer/innen, berufsvorbereitende<br />

Wochenendseminare für junge Betroffene,<br />

Betreuung von Selbsthilfegruppen, Unterstützung<br />

der Tourette-Forschung, Teilnahme an Kongressen.<br />

Ich engagiere mich viele Jahre in der Redaktion<br />

der Mitgliederzeitschrift TOURETTE AKTUELL, als<br />

Chefredakteur von 2009 bis 2010, und unterstütze<br />

die TGD an Informationsständen auf Kongressen.<br />

Seit 2002 bin ich online mit einer Infoseite unter<br />

www.tourette-syndrom.de im Jahre 2005 eröffnete<br />

ich www.tourette-forum.de, ein Tourette-Forum für<br />

Betroffene, Angehörige und Interessierte.<br />

Seit Beginn des Jahres 2011 halte ich mit Unterstützung<br />

und im Auftrag der TGD Vorträge über<br />

das Tourette-Syndrom. Ziel ist, die Kenntnisse über<br />

diese komplexe Erkrankung in der Bevölkerung zu<br />

verbessern. Damit verbunden ist die Hoffnung auf<br />

mehr Toleranz gegenüber den mi<strong>tun</strong>ter sehr auffälligen<br />

Symptomen.<br />

Kontakt:<br />

Herr Hermann Krämer<br />

67346 Speyer am Rhein<br />

info@tourette-syndrom.de<br />

www.tourette-gesellschaft.de<br />

Benefizkonzert des<br />

Bundespräsidenten<br />

Konzertereignis brachte 137.000 Euro für Stif<strong>tun</strong>g Lesen<br />

Die in Mainz ansässige Stif<strong>tun</strong>g Lesen erhält<br />

zusätzliche Mittel in Höhe von 137.000 Euro, die<br />

Projekten im Bereich der Leseförderung zugute<br />

kommen sollen. Die erfreuliche Summe, die der<br />

Stif<strong>tun</strong>g überwiesen wurde, ist der Gesamterlös<br />

aus dem Benefizkonzert des Bundespräsidenten,<br />

das Mitte April in Mainz stattfand. Zu dem Konzertereignis<br />

hatten Bundespräsident Christian<br />

Wulff und Ministerpräsident Kurt Beck gemeinsam<br />

eingeladen. Das russisch-spanische Musikprogramm,<br />

das die Staatsphilharmonie Rheinland-<br />

Pfalz und der Solist Joseph Moog präsentierten,<br />

war vom Publikum in der nahezu ausverkauften<br />

Mainzer Rheingoldhalle begeistert aufgenommen<br />

worden.<br />

»Angesichts dieser Summe war das Benefizkonzert<br />

nicht nur musikalisch ein voller Erfolg«, sagte<br />

Bundespräsident Christian Wulff. »Ich freue mich,<br />

dass die Stif<strong>tun</strong>g Lesen nun mit einem ansehnlichen<br />

Betrag unterstützt werden kann«, so der<br />

Bundespräsident, der das Benefizkonzert erstmals<br />

in Rheinland-Pfalz ausgerichtet hatte.<br />

Für Ministerpräsident Kurt Beck bot das Konzert<br />

eine ideale Gelegenheit, für das Lesen und die<br />

Leseförderung zu werben. »Lesen ist der Schlüssel<br />

zur Bildung und eine wesentliche Voraussetzung<br />

für Kinder und Jugendliche, am Leben in der Gesellschaft<br />

teilzuhaben. Außerdem bringt das Lesen<br />

Lebensfreude, genau wie die Musik«, so Beck.<br />

Der Ministerpräsident dankte allen Sponsoren und<br />

Kartenkäufern, die einen besonderen Konzertabend<br />

erlebt und zugleich die wichtige Arbeit der<br />

Stif<strong>tun</strong>g Lesen unterstützt hätten.<br />

»<strong>Wir</strong> begleiten mit einer Vielzahl von Projekten<br />

den Lebenslauf des Lesens, angefangen bei<br />

Familien mit Kleinkindern bis zu Multiplikatoren<br />

in Kindergärten, Schulen und Bibliotheken«,<br />

erläuterte der Hauptgeschäftsführer der Stif<strong>tun</strong>g<br />

Lesen, Jörg F. Maas. Mit dem Geld könne die<br />

Stif<strong>tun</strong>g die bundesweite Leuchtturm-Initiative<br />

»Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen« in<br />

Rheinland-Pfalz ausweiten und darüber hinaus<br />

neue Lese-Medien-Clubs für Kinder und Jugendliche<br />

gründen. Maas dankte den Organisatoren des<br />

rheinland-pfälzischen Benefizkonzertes auch im<br />

Namen derer, denen die Projekte zugute kommen,<br />

und lud gleichzeitig alle Unterstützer ein, sich<br />

gemeinsam mit der Stif<strong>tun</strong>g Lesen auch weiterhin<br />

für Leselust und Leseförderung in Rheinland-Pfalz<br />

und darüber hinaus einzusetzen.<br />

Als GOLD-Sponsoren haben das Konzert unterstützt:<br />

BASF SE, Boehringer Ingelheim, Congress<br />

Zentrum Mainz, Lotto Rheinland-Pfalz, Novo<br />

Nordisk, Schott AG, Verlagsgruppe Rhein Main.<br />

Foto: Pipprich, Bildergalerie rlp<br />

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ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 42 | 43<br />

Interkulturelles Freiwilligenzen-<br />

trum und Stationentheater im<br />

Mehrgenerationenhaus Wörth<br />

Seit nunmehr fast vier Jahren hat sich in Wörth<br />

aus dem Kinder- und Jugendzentrum ein richtiges<br />

Mehrgenerationenhaus als Treffpunkt aller Generationen<br />

entwickelt.<br />

Dabei zeigt sich immer mehr, dass eine zentrale<br />

Anlaufstelle vor Ort für die Bürger wichtig ist. Um<br />

so wichtiger sind unsere Netzwerkarbeit mit vielen<br />

Partnern, die die Arbeit des Mehrgenerationenenhauses<br />

als Ergänzung zu ihren Aufgaben schätzen.<br />

So haben wir sehr oft Anfragen, die das tägliche<br />

Leben betreffen: z. B. »kennen Sie vielleicht<br />

jemanden…?« oder wir bekommen mit, dass<br />

jemand Unterstützung braucht und können in<br />

unserem offenen Treff bei einer Tasse Kaffee<br />

Hilfestellung geben. Gerade das vertrauensvolle<br />

Miteinander ist das Erfolgsrezept im Mehrgenerationenhaus.<br />

Diese Vertrauen ergibt sich auch dadurch, dass<br />

die Mitarbeiter sensibel auf die Besucher und ihre<br />

Wünsche reagieren. Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit<br />

versuchen wir auch stetig, den Bürgern<br />

unsere Aktivitäten nahe zu bringen. Und wir gehen<br />

dabei auch neue, individuelle Wege.<br />

Auf der Homepage der Mehrgenerationenhäuser<br />

können alle Angebote eingesehen werden: www.<br />

mehrgeneratioenhaeuser.de/woerth.<br />

Ein Projekt soll hier herausgestellt werden:<br />

Im Jahr 2010 hat sich im Mehrgenerationenhaus<br />

Wörth eine Theatergruppe zusammengefunden,<br />

um tatsächlich erlebte Geschichten aus Wörth an<br />

Spielorten in der Stadt zu zeigen. Zunächst gab es<br />

acht Aufführungen, die ein großer Erfolg wurden,<br />

so dass es noch drei Zusatzvorstellungen gab.<br />

Aufgrund dieses Erfolgs wird das Mehrgeneratio-<br />

nenhaus Wörth in diesem Jahr neue Geschichten<br />

zeigen. Sie alle wurden an mehreren Nachmittagen<br />

bei Erzählcafés von Zeitzeugen – zum Teil<br />

sehr emotional – wiedergegeben. Aus diesen<br />

Geschichten und der Wörther Ortschronik hat eine<br />

Theaterwissenschaftlerin sieben Szenen geschrieben.<br />

Diese werden an verschiedenen Orten in<br />

Wörth dem mitlaufende Publikum erzählt. Schon<br />

bei den Wegen zur nächsten Station wurden im<br />

letzten Jahr neue Erlebnisse ausgegraben. Es war<br />

wirklich unvergesslich, <strong>was</strong> da so zum Vorschein<br />

kam. Auch in diesem wird wieder ein Bogen<br />

zwischen dem 19. Jahrhundert bis die heutige Zeit<br />

gespannt. »…und es ist immer das gleiche Spiel:<br />

die Orte, Plätze Flecken bleiben bestehen, aber<br />

die Menschen und ihre Bedürfnisse – ja die Gesellschaft<br />

– ändert sich« so heißt es im Prolog des<br />

Stückes »sellemols und heitzudaach« (übersetzt:<br />

damals und heute).<br />

Das Mehrgenerationenhaus möchte aber nicht nur<br />

unterhalten, sondern mit seiner intergenerativen<br />

und interkulturellen Gruppe das Miteinander der<br />

Bürger weiter stärken.<br />

Das Besondere in diesem Jahr ist, dass eine Station<br />

in der Moschee gespielt wird - ein Beitrag zu<br />

gelebter Integration. Der Aufbau einer interkulturellen<br />

Freiwilligenbörse soll unser nächstes<br />

großes Projekt sein, um z. B. die ständig wachsenden<br />

Anfragen nach Betreuungsmöglichkeiten für<br />

Kinder oder zu pflegende Angehörige oder auch<br />

Hilfe bei haushaltsnahen Dienstleis<strong>tun</strong>gen zu<br />

befriedigen. <strong>Wir</strong> möchten das Potential aller –<br />

auch der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

– einbeziehen. Sicher kommen uns dabei unsere<br />

bestehenden Kontakte zugute.<br />

Blütenpracht und Ehrenamt<br />

Kleiner Ehrenamtstag auf der BUGA<br />

Am 15. Juli 2011 stand auf der Landesbühne der<br />

Bundesgartenschau in Koblenz das ehrenamtliche<br />

und bürgerschaftliche Engagement im Mittelpunkt<br />

der Aufmerksamkeit. Organisiert wurde der Tag<br />

von der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem BUGA-Büro<br />

der Landesregierung.<br />

Fünfzehn ehrenamtliche Kulturgruppen präsentierten<br />

den Besucherinnen und Besuchern der<br />

BUGA eine abwechslungsreiche, bunte Show. Von<br />

Theater und Laienspielgruppen über Tanzdarbie<strong>tun</strong>gen<br />

unterschiedlichster Art, Chormusik bis hin<br />

zu kabarettistischen Vorführungen reichte das<br />

Programm. In Kurzinterviews mit der Moderatorin,<br />

Heide Prinzessin von Hohenzollern , stellten alle<br />

ehrenamtlichen Kulturgruppen ihr Engagement<br />

vor und zeigten den Gästen der Bundesgartenschau<br />

auf diese Weise sehr anschaulich, nicht nur<br />

<strong>was</strong> man mit Engagement und Gleichgesellten<br />

erreichen kann, sondern auch wie viel Spaß sich<br />

mit dem Ehrenamt verbinden lässt.<br />

Gerahmt wurde der Ehrenamtstag durch Talkrunden,<br />

in denen die Besucher über aktuelle Entwicklungen<br />

und Besonderheiten im bürgerschaftlichen<br />

Engagement sowie über bestehende Fördermöglichkeiten<br />

des Landes informiert wurden. Viele<br />

Besucherinnen und Besucher nutzten die Chance,<br />

ihren Gang über das farbenprächtige BUGA-<br />

Gelände zu unterbrechen und sich bei Information<br />

und Unterhal<strong>tun</strong>g rund um das Thema Ehrenamt<br />

in Rheinland-Pfalz ein wenig zu erholen. Die Landesbühne<br />

war den ganzen Tag über gut besucht.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 44 | 45<br />

Lebender Beweis für<br />

eine bessere Welt<br />

Hand aufs Herz: Was denken Sie über Entwicklungspolitik?<br />

Verbessert sich die Lage in Afrika und<br />

vielen anderen Entwicklungsländern der Welt? <strong>Wir</strong><br />

alle haben derzeit die Bilder von der Hungersnot<br />

am Horn von Afrika vor Augen. Es sind Bilder wie<br />

diese und viele andere Berichte über enttäuschte<br />

Hoffnung, gescheiterte Ideen und korrupte Eliten,<br />

die unsere Zweifel säen. Und hier sind die Fakten:<br />

Entwicklungsarbeit funktioniert! Natürlich gibt es<br />

viele Rückschläge und unsere Medien berichten zu<br />

Recht darüber, damit Fehlentwicklungen gestoppt<br />

werden. Aber wer berichtet über die zahlreichen<br />

Erfolge? Seit April dieses Jahres <strong>tun</strong> dies zumindest<br />

20 junge Leute aus ganz Deutschland, unter ihnen<br />

Sascha Müller, Student an der FH Bingen und Julia<br />

Broska, Studentin an der Uni Mainz. Die beiden<br />

Rheinland-Pfälzer bewarben sich erfolgreich als<br />

Botschafter der Kampagne Living Proof, einer<br />

gemeinsamen Initiative der entwicklungspolitischen<br />

Organisation ONE und der Bill & Melinda<br />

Gates Stif<strong>tun</strong>g. Ziel von Living Proof ist es, von<br />

den zahlreichen Erfolgen der Entwicklungspolitik<br />

der letzten Jahrzehnte zu erzählen. Wussten Sie<br />

zum Beispiel, dass heute 87 Prozent der Weltbevölkerung<br />

genug Nahrung haben, um ein gesundes<br />

Botschafter: Bill Gates , Bundespräsident Christian Wulff<br />

Foto: ONE/Marco Urban<br />

Leben zu führen? 1970 waren es nur 76 Prozent.<br />

Eine immense Leis<strong>tun</strong>g, wenn man bedenkt, dass<br />

sich die Weltbevölkerung seitdem knapp verdoppelt<br />

hat. Gleich der erste Tag in der neuen Rolle als<br />

Botschafter hatte für Julia Broska und Sascha Müller<br />

ein dicht gedrängtes Programm zu bieten: Sie<br />

reisten nach Berlin und trafen dort ihre 18 »Mit-<br />

Botschafter« aus den übrigen Teilen des Landes.<br />

Gemeinsam wurden sie im Schloss Bellevue von<br />

Bundespräsident Christian Wulff empfangen, der<br />

die Schirmherrschaft der Initiative übernommen<br />

hat. Ebenfalls anwesend: Microsoft-Gründer und<br />

Philanthrop Bill Gates. Eine hervorragende Gelegenheit,<br />

sich mit den beiden prominenten Persönlichkeiten<br />

darüber auszutauschen, <strong>was</strong> einen dazu<br />

antreibt, sich zu engagieren.<br />

»Ich bin Jugendbotschafterin geworden, weil ich<br />

anderen jungen Menschen zeigen will, <strong>was</strong> wir<br />

schaffen können und schon geschafft haben –<br />

wenn wir uns gemeinsam einsetzen«, sagt Julia<br />

Broska und beschreibt so in Kürze, <strong>was</strong> dann<br />

folgte. Das Programm blieb dicht gedrängt, denn<br />

die Botschafter stürzten sich in die Arbeit. Sie<br />

veranstalteten Podiumsdiskussionen, Filmabende,<br />

Parties und sogar Judolehrgänge, um im wahrsten<br />

Sinne des Wortes gegen Armut zu kämpfen.<br />

Sie sprachen mit Politik- und Kirchenvertretern<br />

über mehr und bessere Entwicklungspolitik und<br />

begeisterten so viele weitere Menschen zum<br />

Mitmachen. »Ich bin ein engagierter Mensch, der<br />

das Leben genießt, ohne dabei Andere zu vergessen«,<br />

beschreibt Sascha Müller sich selbst. Sascha<br />

und Julia berichten über lebende Beweise, über<br />

Menschenleben, die dank guter Entwicklungspolitik<br />

gerettet werden konnten. Mittlerweile sind sie<br />

selbst lebende Beweise: dafür dass ehrenamtliches<br />

Engagement dazu beiträgt, die Welt ein wenig<br />

besser zu machen.<br />

Ein Beitrag von Sascha Müller<br />

Mehr Informationen:<br />

www.one.org/livingproof/de<br />

10 Jahre Ehrensamtsbörse<br />

VEhRA in Ludwigshafen<br />

Im Rahmen eines Festaktes und in Anwesenheit<br />

zahlreicher Ehrengäste – darunter Oberbürgermeisterin<br />

Dr. Eva Lohse – begrüßte Juergen<br />

Hundemer, 1. Vorsitzender der Ludwigshafener<br />

Ehrenamtsbörse VEhRA seine Gäste. Volker Dienst<br />

ließ in eindrucksvoller Weise die vergangenen<br />

10 Jahre Revue passieren. Der im Jahr 2001<br />

gegründete Trägerverein stieß zahlreiche Projekte<br />

an, das bekannteste dürfte die Ludwigshafener<br />

Tafel sein. Die Bilanz des Vereins »Förderung des<br />

Ehrenamts e.V.« ist positiv. Birger Hartnuß von<br />

der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz präsentierte in<br />

seinem Referat zahlreiche Daten und Fakten zum<br />

Thema Ehrenamt in Rheinland-Pfalz. Sein Fazit: In<br />

Rheinland-Pfalz gebe es ein großes Engagement.<br />

Die Ehrenamtsbörsen erbringen dafür wichtige<br />

Unterstützungsleis<strong>tun</strong>gen.<br />

Mit einem Mobiltelefon und viel Zuversicht habe<br />

alles angefangen – so erinnerte sich die damalige<br />

Initiatorin Dr. Heiderose Gärtner-Schulz in Ihrer<br />

Rede zum zehnjährigen Bestehen von VEhRA, dem<br />

Verein zur Förderung des Ehrenamts. Mittlerweile<br />

unterstützt und trägt der Verein zahlreiche Projekte<br />

und fungiert als Börse für Menschen, die<br />

nach einem für sie geeigneten Ehrenamt suchen.<br />

Der Vorsitzende Juergen Hundemer blickte bei<br />

der Feier in der Trinitatiskirche gemeinsam mit<br />

Vorstandsmitglied Volker Dienst zurück auf die<br />

Vereinsgeschichte. Mehrfach musste die Ehrenamtsbörse<br />

umziehen, seit Februar vergangenen<br />

Jahres verfügen die Mitglieder über Büroräume im<br />

Verwal<strong>tun</strong>gstrakt des Rathaus-Centers in Ludwigshafen.<br />

Derzeit engagieren sich rund 120 Ehrenamtliche<br />

Bürgerinnen und Bürger im größten Projekt<br />

von VEhRA: der Ludwigshafener »Tafel«. »Verteilen<br />

statt vernichten« lautet die Idee dieser stetig<br />

wachsenden bundesweit bestehenden Initiative.<br />

Rund 80 Bedürftige können zurzeit an sechs Tagen<br />

die Woche dank des Einsatzes der Mitglieder mit<br />

Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs<br />

versorgt werden.<br />

»Wer (ehrenamtlich) schaffen will, muss fröhlich<br />

sein« – das wusste schon Theodor Fontane und<br />

das Wissen auch die Mitglieder von VEhRA. So<br />

hat der Vorstand von VEhRA zum Jubiläum für ein<br />

nicht nur musikalisches Rahmenprogramm gesorgt.<br />

Das Staatsphilharmonie Trio spielte Stücke<br />

von Beethoven und Haydn. Zur Auflockerung der<br />

Lachmuskeln gab der Kabarettist Ramon Chormann<br />

(»De Pälzer«) seine »Pälzer Geschichten«<br />

zum Besten. Mit viel Humor und noch mehr<br />

Dialekt zeigte er, dass sich das Engagement für die<br />

Helfenden auszahlt.<br />

Die nächsten 10 Jahre werden für VEhRA und das<br />

Ehrenamt in Ludwigshafen eine große Herausforderung.<br />

<strong>Wir</strong> wollen vor allem so erfolgreich weiter<br />

im Dienste von bedürftigen Menschen in der Stadt<br />

arbeiten. »Dies wird Jahr für Jahr eine neue große<br />

Herausforderung«, schließt Juergen Hundemer die<br />

ungewöhnlich lockere und schöne Feiers<strong>tun</strong>de.<br />

Inhaltsverzeichnis


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 46 | 47<br />

SKFM für das Bistum Speyer<br />

feierte 20-jähriges Jubiläum<br />

Mehr als 700 ehrenamtlich engagierte Mitglieder /<br />

Ehrungen für Elisabeth Stützel und Michael Neis<br />

Seit 20 Jahren besteht der Diözesanverein des<br />

Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer<br />

(SKFM) für das Bistum Speyer. Am 20. August,<br />

dem Gedenktag des Heiligen Bernhard von<br />

Clairvaux, wurde das Jubiläum mit einem Gottesdienst<br />

im Dom und einem Festakt in der Speyerer<br />

Stadthalle gefeiert.<br />

Domkapitular Josef Szuba, geistlicher Beirat des<br />

SKFM-Diözesanvereins, zelebrierte den Gottesdienst<br />

gemeinsam mit Caritasdirektor i.R. Prälat<br />

Alfons Henrich und Dekan Peter Nirmaier (Geistlicher<br />

Beirat des SKFM für den Rhein-Pfalz-Kreis).<br />

In seiner Predigt ging Szuba auf den Zusammenhang<br />

zwischen Gottes- und Nächstenliebe ein.<br />

»Wer bei Gott eintaucht, der taucht bei den<br />

Armen und Hilfsbedürftigen wieder auf«, zitierte<br />

er den Wiener Pastoraltheologen Paul Michael<br />

Zulehner.<br />

Im Festakt wurde die Entwicklung des SKFM von<br />

den Anfängen bis in die Gegenwart beleuchtet.<br />

Carritasdirektor i.R. Prälat Alfons Henrich, Domkapitular Josef Szuba und<br />

Dekan Peter Nirmaier (von links) zelebrierten den Gottesdienst im Dom<br />

Den Anstoß zur Gründung gab das Betreuungsrecht,<br />

das vor 20 Jahren die Vormundschaft und<br />

die so genannte »Gebrechlichkeitspflegschaft«<br />

ablöste. »Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung<br />

der Sozialarbeit«, wie Caritasdirektor i.R. Prälat<br />

Alfons Henrich rückblickend feststellte. Heute gibt<br />

es neben dem Diözesanverein mit Sitz in Speyer<br />

und einer weiteren Geschäftsstelle in Homburg<br />

acht selbständige Stadt- und Kreisverbände mit<br />

über 700 Mitgliedern. Mehr als 500 davon sind<br />

ehrenamtlich als gesetzliche Betreuer aktiv. Sie<br />

unterstützen Menschen, die auf Grund einer<br />

Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten<br />

nicht selbst regeln können. Mit knapp 30 hauptamtlichen<br />

Mitarbeitern sorgt der SKFM für die<br />

fachliche Beglei<strong>tun</strong>g der ehrenamtlichen Betreuer<br />

und informiert über Vorsorgemöglichkeiten wie<br />

Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung.<br />

In besonders schwierigen Fällen<br />

übernehmen die hauptamtlichen Mitarbeiter des<br />

SKFM auch selbst Betreuungen. Darüber hinaus<br />

bietet der SKFM Plätze für Betreutes Wohnen in<br />

Waldfischbach und Rodalben an.<br />

Moderator Wolfgang Schuch (links) im Gespräch mit<br />

SKM-Generalsekretär Rolf Lodde<br />

Caritasdirektor i.R. Prälat Alfons Henrich bei<br />

seinem Grußwort im Rahmen des Festakts<br />

Anerkennung für erfolgreiche Arbeit<br />

»Der SKFM leistet einen wertvollen Beitrag zur<br />

Caritasarbeit in der Diözese Speyer«, blickte<br />

Dietrich Liebhaber, Justitiar des Caritasverbandes<br />

für die Diözese Speyer, auf »20 sehr erfolgreiche<br />

Jahre«. Er würdigte den SKFM als gelungenes<br />

Modell, wie sich ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter<br />

gegenseitig ergänzen. Mit dem Caritas-Ehrenzeichen<br />

in Gold zeichnete er Elisabeth Stützel<br />

aus, die einzige Frau bei der Gründungsversammlung<br />

vor 20 Jahren und von 1991 bis 2007 Mitglied<br />

im Vorstand des SKFM-Diözesanvereins. Auf ihre<br />

Initiative hin wurde der Verband nicht, wie andernorts<br />

üblich, als Sozialdienst Katholischer Männer,<br />

sondern als Sozialdienst Katholischer Frauen und<br />

Männer gegründet. Michael Neis, Diözesanreferent<br />

und Geschäftsführer des SKFM-Diözesanvereins,<br />

erhielt für seine Verdienste beim Aufbau des SKFM<br />

das Caritas-Ehrenzeichen in Silber.<br />

Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte unter<br />

anderem Rolf Lodde, der Generalsekretär des<br />

Moderator Wolfgang Schuch (links) im Gespräch mit den<br />

Landgerichtspräsideten Harald Jenet (Mitte) und Dr. Theo Falk (rechts)<br />

SKM-Bundesverbandes. Den Dank der Justiz<br />

formulierten Harald Jenet, Präsident des Landgerichts<br />

Zweibrücken, und Dr. Theo Falk, Präsident<br />

des Landgerichts Landau: »Auf den SKFM kann<br />

man sich hundertprozentig verlassen.« Im lockeren<br />

Dialog mit Moderator Wolfgang Schuch berichteten<br />

Akteure und Wegbegleiter von herausragenden<br />

Ereignissen der vergangenen 20 Jahre. So wurde<br />

zum Beispiel an die Ausstellung »Einblicke in<br />

einen anderen Alltag« (2007) oder die Gründung<br />

eines Lokalen Teilhabekreises in Rodalben (2010)<br />

erinnert. Andrea Herrmann gestaltete den Festakt<br />

musikalisch.<br />

Kontakt:<br />

SKFM - Diözesanverein für das Bistum Speyer e.V.<br />

Bahnhofstraße 31<br />

67346 Speyer<br />

Telefon: 06232-20 91 70<br />

www.skfm.de<br />

Inhaltsverzeichnis


drittes Quartal<br />

viertes Quartal erstes Quartal<br />

3|11 4|11<br />

1|12<br />

Veranstal<strong>tun</strong>gen und Termine


ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 50 | 51<br />

Bundesweite Woche des bürgerschaftlichen<br />

Engagements 16. bis 25. September 2011<br />

Die »Woche des bürgerschaftlichen<br />

Engagements« geht vom<br />

16. bis 25. September in die<br />

nächste Runde. Am 16.9.2011<br />

findet in Berlin die nationale<br />

Auftaktveranstal<strong>tun</strong>g statt. Ein<br />

zentrales Anliegen des Bundes<br />

netz werks Bürgerschaftliches<br />

Engagement (BBE), das die Woche<br />

organisiert und begleitet, ist<br />

es, eine Kultur der Anerkennung<br />

bürgerschaftlichen Engagements<br />

mitzuentwickeln und zu gestalten,<br />

um deutlich zu machen, dass<br />

Am 10. Dezember 2011 lädt die<br />

VBG - Ihre gesetzliche Unfallversicherung<br />

zum 2. Forum Ehren-<br />

bürgerschaftliche Engagement<br />

und die aktive Beteiligung von<br />

möglichst vielen Menschen für<br />

eine lebendige Demokratie unverzichtbar<br />

ist. Seit sieben Jahren<br />

ist die Aktionswoche die größte<br />

bundesweite Freiwilligenoffensive.<br />

Es können sich Akteurinnen<br />

und Akteure, Vereine, Initiativen,<br />

Organisationen, staatliche<br />

Institutionen und Unternehmen<br />

in die zentrale Veranstal<strong>tun</strong>gsdatenbank<br />

eintragen und auf<br />

ihre Freiwilligenprogramme,<br />

amt nach Mainz ein. Anliegen<br />

und Ziel sind Information und<br />

umfassende Aufklärung über<br />

Projekte und Initiativen aufmerksam<br />

machen. Auch in diesem Jahr unterstützen<br />

die Engagementbotschafter<br />

Ulrike Folkerts und Peter Maffay die<br />

Aktionswoche des BBE. Erstmals<br />

wird es während der Aktionswoche<br />

drei Thementage geben. Im Fokus<br />

sind Bürgerstif<strong>tun</strong>gen, Unternehmensengagement<br />

und Europa.<br />

Die Aktionswoche steht unter der<br />

Schirmherrschaft von Bundespräsident<br />

Christian Wulff.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.engagement-macht-stark.de<br />

Infoveranstal<strong>tun</strong>g »EU-Förderung für eine aktive<br />

Bürgergesellschaft« 3. November 2011, Mainz<br />

Rheinland-Pfalz ist mit seiner<br />

geografischen Lage eine wichtige<br />

Grenzregion im Herzen Europas.<br />

Vielerorts gibt es langjährige<br />

Erfahrungen in der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit<br />

und im gemeinsamen Engagement<br />

der Bürgerinnen und<br />

Bürger. Projekte und Initiativen<br />

benötigen für die Realisierung<br />

ihrer Vorhaben aber nicht nur<br />

Elan und Engagement, sondern<br />

auch förderliche Rahmenbedin-<br />

gungen und finanzielle Unterstützung.<br />

Die bestehenden<br />

Fördermöglichkeiten der Europäischen<br />

Union sind häufig noch<br />

unzureichend bekannt und eine<br />

erfolgreiche Beteiligung mit<br />

hohen Hürden verbunden. Die<br />

von der Staatskanzlei in Kooperation<br />

mit dem BBE und der<br />

Kontaktstelle »Europa für<br />

Bürgerinnen und Bürger«<br />

organisierte Veranstal<strong>tun</strong>g<br />

verfolgt daher das Ziel, einen<br />

soliden Überblick über aktuelle<br />

EU-Förderprogramme sowie<br />

praktische Hinweise und Hilfestellungen<br />

für die Antragstellung<br />

und Abwicklung der Projekte zu<br />

bieten.<br />

Die Informationsveranstal<strong>tun</strong>g<br />

findet im Rahmen des Europäischen<br />

Jahrs der Freiwilligentätigkeit<br />

2011 statt.<br />

Weitere Informationen und<br />

Anmeldung unter :<br />

www.wir-<strong>tun</strong>-<strong>was</strong>.de<br />

2. VBG-Forum Ehrenamt: Sicherheit ist Ehrensache<br />

10. Dezember 2011, Mainz<br />

den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz<br />

im Ehrenamt.<br />

Weitere Information: www.vbg.de<br />

BrückenPreis 2011<br />

Ministerpräsident Kurt Beck<br />

hat zum vierten Mal den Preis<br />

»Engagement leben, Brücken<br />

bauen, Integration stärken.«<br />

ausgeschrieben. Mit dem »BrückenPreis<br />

2011« sollen Projekte,<br />

Organisationen und Engagierte<br />

in Rheinland-Pfalz geehrt werden,<br />

die mit ihrem Engagement<br />

das Miteinander von Menschen<br />

6. Demokratie-Tag<br />

Beteiligung und aktives Engagement<br />

von Schülerinnen und<br />

Schülern bei der Gestal<strong>tun</strong>g von<br />

Unterricht stehen im Mittelpunkt<br />

des sechsten Demokratie-<br />

Tages Rheinland-Pfalz. Er soll als<br />

Forum des Austauschs interessierter<br />

Schulen, der Institutionen<br />

Fachtagung<br />

Freiwilliges Engagement von und<br />

für Migrant/innen ist seit vielen<br />

Jahren Thema. Junge Flüchtlinge<br />

mit ungesichertem Aufenthaltsstatus<br />

sind dabei selten im Blick,<br />

obwohl gerade sie in besonderem<br />

Maße auf Unterstützung<br />

Am Samstag, den 29. Oktober<br />

2011, findet die nächste von der<br />

Staatskanzlei und dem Finanzministerium<br />

Rheinland-Pfalz<br />

angebotene Fachtagung<br />

mit und ohne Behinderung, die<br />

Begegnung und den Dialog von<br />

Jung und Alt, das Zusammenleben<br />

mit unseren europäischen<br />

Nachbarn, den Kampf gegen soziale<br />

Benachteiligung, Ausgrenzung<br />

und Diskriminierung sowie<br />

die Integration von Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft,<br />

Sprache und Hautfarbe fördern.<br />

Rechtsfragen im Ehrenamt<br />

Bewerbungen noch bis 30. September möglich<br />

22. September 2011, Wörrstadt<br />

und Multiplikatoren der Demokratiepädagogik<br />

und der Politischen<br />

Bildung und zahlreicher<br />

zivilgesellschaftlicher Initiativen<br />

dienen. Die insgesamt acht<br />

Foren bieten eine inhaltliche<br />

Einführung in das jeweilige<br />

Themenfeld partizipativer Unter-<br />

und Hilfe angewiesen sind. Die<br />

zweitägige Fachtagung von<br />

Stif<strong>tun</strong>g Mitarbeit, BBE und BAG<br />

Evangelische Jugendsozialarbeit<br />

verfolgt das Ziel, Anregungen<br />

und Orientierung für Handlungsansätze<br />

zu vermitteln, die<br />

»Rechtsfragen im Ehrenamt« in<br />

Osthofen statt. Themen sind<br />

erneut Steuer- und Spendenrecht,<br />

Versicherungsrecht,<br />

Vereinsrecht und Stif<strong>tun</strong>gsrecht.<br />

Nähere Informationen gibt es im<br />

Internet unter www.wir-<strong>tun</strong>-<strong>was</strong>.<br />

de. Bewerbungen und Vorschläge<br />

für den »BrückenPreis 2011«<br />

können bei der »Leitstelle Ehrenamt<br />

und Bürgerbeteiligung« in der<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz bis<br />

zum 30. September 2011 einge-<br />

reicht werden.<br />

richtskonzepte und -prozesse<br />

und konkrete Praxisbeispiele.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck ist<br />

Schirmherr des Demokratietages.<br />

Weitere informationen:<br />

www.demokratietag-rlp.de<br />

»Gesellschaftliche Teilhabe und Selbstorganisation von jungen<br />

Flüchtlingen durch freiwilliges Engagement fördern« 25.-26. November 2011, Köln<br />

erfolgreich freiwilliges Engagement<br />

für junge Flüchtlinge und<br />

von jungen Flüchtlingen fördern.<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung:<br />

www.mitarbeit.de/tagungen<br />

29. Oktober 2011, Osthofen<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Weitere Informationen zur<br />

Veranstal<strong>tun</strong>g und Anmeldung:<br />

www.wir-<strong>tun</strong>-<strong>was</strong>.de.<br />

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