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Marienberg Modular - Synthesizer-Magazin

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<strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong><br />

- Ideologie/Entwicklung<br />

- Technik<br />

- Module und Preise<br />

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1


Inhalt<br />

Ideologie und Technologie des Konzeptes<br />

Einleitung 03<br />

Der Beginn des Machbaren (1) 04<br />

Der Beginn des Machbaren (2) 10<br />

Das <strong>Modular</strong>-System <strong>Marienberg</strong><br />

Das Basis-System 17 Kabinette 45<br />

Der Reliquary Luxus VCF pur 18 Kabel 46<br />

Der HighEnd VCO mit Top Octave 20 Test Sonderausgabe 47<br />

VCO: Vorstellung im <strong>Synthesizer</strong>-Mag 22<br />

Multi Mode VCF 24<br />

VCA 28<br />

LFO 30<br />

EG 32<br />

Attentuator 35<br />

S & H 36<br />

Mixer 38<br />

Four Voice Polyphonic Converter 39<br />

Multiple 43<br />

Netzteil high Precision 44<br />

Irrtümer und Änderungen vorbehalten<br />

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28<br />

<strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong><br />

Nach bereits zwei Artikeln erreichten uns Fragen<br />

einiger Leser, die gerne mehr über das System<br />

wissen wollen. Vor allem, ob es weitere Informationen<br />

über das System gibt und wo.<br />

Werdegang<br />

Bei dem <strong>Marienberg</strong>-<strong>Modular</strong>system handelt<br />

es sich um ein schon seit Längerem existierendes<br />

System, das an einem kleinen Kreis von<br />

Betatestern geliefert wurde, damit die Module<br />

in der Praxis erprobt werden konnten. Die Entwicklung<br />

der Technik erfolgt durch die zwei<br />

Inhaber der Firma, die die Praxis-Erfahrungen<br />

der Beta-Tester in die Entwicklung integriert<br />

haben. Inzwischen hat das System Marktreife<br />

erlangt, was die technische Qualität der<br />

Module und den Umfang der Modulpalette<br />

angeht.<br />

Für wen ist dieses System interessant?<br />

Es handelt sich um ein 5-HE-System in klassischer<br />

Gestaltung von <strong>Modular</strong>-Systemen<br />

und bietet Module in hoher Komplexität<br />

an, die dem professionellen Klangschrauber<br />

ein perfektes Werkzeug bieten. Wer ein<br />

vielschichtiges System sucht, das außerordentlich<br />

viele Parameter in allen Modulen<br />

anbietet, wird bei dem <strong>Marienberg</strong>-System<br />

fündig werden.<br />

Was ist die Ideologie dieses Systems?<br />

Der Klang des Systems kann als neutral bezeichnet<br />

werden. Jede Art der Klangformung ist somit durch<br />

den Anwender erstellbar. Es gibt nicht das typische<br />

Filter eines englischen oder amerikanischen Vorbilds,<br />

sondern einfach ein VCF. Das generierte Klangbild ist<br />

somit ein sauberes und präzises Ergebnis eines Filtervorganges.<br />

Wenn der Anwender jetzt eine bestimmte<br />

Verfärbung oder ein sehr „lebendiges“ Filter wünscht,<br />

kann er dies z. B. durch Ansteuerung über ein S&H-Modul<br />

oder Modulation durch das Noise-Modul realisieren.<br />

Jede Veränderung oder auch „Unregelmäßigkeit“<br />

ist somit genau kalkulierbar und steuerbar.<br />

Ist das System teuer?<br />

Nein, funktionsgleiche Module, die preiswerter am<br />

Markt offeriert werden, sind nach anderen Kriterien<br />

konstruiert (3 HE-Einheiten, Aufbau mit ICs oder weniger<br />

Parameter). Hier empfiehlt sich dem potentiellen<br />

Käufer eine klare Prioritätenliste, auf welche Kriterien<br />

er Wert legt.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

SYNTHESIZER<br />

Kann ich das System oder einzelne Module kaufen?<br />

Ja. Inzwischen ist das System marktreif und lieferbar.<br />

Es gibt bei kompletten Systemen Lieferzeiten, da eine<br />

individuelle Konfiguration erforderlich ist, damit der<br />

Käufer eine einwandfreie Qualität geliefert bekommt.<br />

Ab April kann das System im Stromraum in Stuttgart<br />

angetestet werden.<br />

Weitere Vorteile<br />

Durch den Aufbau mit diskreten Bauteilen werden sehr<br />

hochwertige analoge Audio- und Modulationssignale generiert<br />

und es sind individuelle Schaltungen entwickelt<br />

worden, da nicht auf vorgefertigte ICs mit schon existierenden<br />

Schaltungen zugegriffen wird. Das bedeutet,<br />

dass sich die Klangcharakteristik von anderen <strong>Modular</strong>-<br />

Systemen unterscheidet und es somit individuell ist. Bei<br />

diesem System hat der Kunde eine räumliche Nähe zum<br />

Lieferanten. Die Module werden in Deutschland entwickelt<br />

und gefertigt. Das hat kurze Lieferwege und einen<br />

deutschsprachigen Service zur Folge, was für den Kunden<br />

einen weiteren Vorteil darstellt. Ebenso ist dadurch<br />

die Gewährleistung in greifbarer Nähe vorhanden.<br />

Andreas Michel<br />

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3


16<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

<strong>Modular</strong>e Komponenten und komplette<br />

Systeme werden inzwischen wieder<br />

häufi ger angeboten als noch vor zehn<br />

Jahren. Inzwischen haben diese Systeme die Herzen<br />

vieler Musiker erobert, da sie doch eine Menge<br />

an Möglichkeiten bieten und die Realisation<br />

neuer Sounds ein ganz eigenes Flair besitzt. <strong>Modular</strong>-Systeme<br />

können aufgrund ihrer Komplexität<br />

verschiedene Konzepte verfolgen.<br />

Analoge Klangerzeugung<br />

mit digitaler Präzision<br />

Das <strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong>-System zielt auf das musikalisch<br />

Sinnvolle, technisch Machbare ab, ohne<br />

primär auf wirtschaftliche Grenzen zu schauen. So<br />

entstand die Zusammenarbeit zwischen den Entwicklern<br />

Holger und Steffen und dem <strong>Synthesizer</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>. Die ersten Live-Präsentationen gab es auf<br />

den Events Tanz den Transistor am 1. Oktober in<br />

München (hieber lindberg) und am 15. Oktober in<br />

Stuttgart (Stromraum). Hier nun ein wenig mehr<br />

zu diesem System, von dem wir zukünftig in lockerer<br />

Reihenfolge einzelne Module vorstellen<br />

werden.<br />

Geschichte der Entstehung<br />

Ursprünglich, ca. 1983, bestand kein Grund, ein<br />

eigenes <strong>Modular</strong>-System zu konstruieren, obwohl<br />

ein einfacher Nachbau eines bestehenden Sys-<br />

MODULAR<br />

<strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong>-System<br />

Beginn des Machbaren<br />

tems kein Problem gewesen wäre. Das zeigt sich<br />

allein schon an den vielen Kopien, welche angeboten<br />

werden. Trotzdem wollten wir ein eigenes<br />

System entwickeln, wobei wir uns zwei Prämissen<br />

gesetzt hatten. Erstens sollte es ein einfacher<br />

<strong>Synthesizer</strong> sein, welcher im Gegensatz zu den in<br />

der damaligen DDR erhältlichen Instrumenten<br />

leichter bezahlbar wäre als z. B. ein Minimoog (ca.<br />

24.000,- DDR-Mark). Der zweite Punkt war die Verfügbarkeit<br />

der Bauelemente. Nicht, dass es keine<br />

eigenen Chips gab (wer das heute behauptet, war<br />

damals nur zu faul, sich zu bewegen), die gab es<br />

ausreichend, aber halt nicht alle Typen und damit<br />

begannen die Probleme. Die Beschaffung der Originale<br />

war kein Problem, nur oftmals recht kostenintensiv.<br />

Außerdem war es zu dieser Zeit üblich,<br />

dass sich die Leute in der DDR, die sich inoffi ziell<br />

mit diesen Dingen beschäftigten, austauschten<br />

und da war es von Vorteil, Schaltungen zu nutzen,<br />

welche nach Möglichkeit nur DDR-Chips verwendeten.<br />

Das führte interessanterweise zu einem<br />

Vorsprung gegenüber den „staatlich geförderten“<br />

Entwicklungsbereichen: Die Instrumente und Geräte<br />

der „Untergrundbastler“ hatten in der Regel<br />

nicht nur eine bessere Qualität, sondern konnten<br />

auch meist vollkommen ohne Bauelemente aus<br />

dem Ausland konstruiert werden. Dies war natürlich<br />

ein Schlag ins Gesicht derer, die Linientreue<br />

„Forschung und Entwicklung“ trieben. Das zeigte<br />

sich nicht nur an den Lay-Mischpulten oder am<br />

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MODULAR<br />

Tiracon 6V, den eigentlich ein<br />

einzelner Mann entwickelte, der<br />

im Automatisierungsanlagenbau<br />

Cottbus mit anderen Dingen<br />

zu tun hatte. Andere Beispiele<br />

waren ein Digital Delay mit 20<br />

kHz Frequenzgang und über 72<br />

dB Dynamikumfang bis hin zu<br />

sehr guten Lautsprechersystemen<br />

aus Görlitz und <strong>Synthesizer</strong>-Bausätze<br />

aus Berlin. Da ich<br />

zu dieser Zeit in Berlin studierte,<br />

entstanden bald gute Kontakte<br />

zu anderen Entwicklern im<br />

<strong>Synthesizer</strong>-Bereich. Es entstand<br />

der erste kleine <strong>Synthesizer</strong>: Der<br />

VCS2. Nicht in Anlehnung an den<br />

EMS, sondern für Spannungssteuerung<br />

(Voltage Controlled)<br />

und 2 stand für die Anzahl der<br />

VCOs. Parallel dazu entstand<br />

dann das Digitaldelay und ein 20<br />

kW Digitalverstärker, den damals<br />

übrigens laut Aussagen einer<br />

großen DDR-Firma in der DDR<br />

keiner braucht, denn, Zitat: „Wir<br />

haben unsere 100-W-Endstufe<br />

und die neue 200-W-Endstufe,<br />

die sogar für Großveranstaltungen<br />

reichen dürfte.“<br />

Nun kam die<br />

Digitaltechnik<br />

in die Synthese.<br />

Es war 1984<br />

und DX7 und<br />

D50 definierten<br />

die Sounds<br />

der Zeit. Keiner<br />

wollte<br />

noch analoge<br />

Sounds. Ohne weiter nachzudenken,<br />

verschwand der Wunsch<br />

nach analogen Teilen und die<br />

neuen Ziele hießen D50, DX7<br />

oder Mirage. Dann kam die Wende<br />

und alles, was digital war, war<br />

cool. Doch nach einigen Jahren<br />

erkannten immer mehr, dass<br />

nicht alles so toll war, was man<br />

da hörte. Die Sounds ähnelten<br />

sich immer mehr, Sampling<br />

wurde bezahlbar und damit zum<br />

Werkzeug der Wahl für alle, die<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

schon immer kein Interesse an<br />

den Grundlagen der Synthese<br />

hatten. Dann kam langsam eine<br />

Ahnung auf, dass da irgendetwas<br />

nicht stimmte. Bands, die<br />

die Elektronik-Klassiker der alten<br />

Schule waren, spielten immer<br />

noch, aber mit langweiligen<br />

Sounds, die vielgepriesene Dynamik<br />

verschwand, Klangflächen<br />

waren selten zu hören.<br />

Sie spielten ihre alten Stücke,<br />

teilweise Note für Note, aber<br />

irgendwas klang nicht mehr<br />

so.<br />

Die erste Erklärung war für mich<br />

die immer schlechter werdende<br />

Qualifikation der Toningenieure,<br />

was zwar zum Teil eine Tatsache<br />

war, aber das war nicht der eigentliche<br />

Grund. Das Interesse<br />

an der Technik schwand und es<br />

blieb das Anhören der alten Stücke<br />

übrig. Dann kam der für uns<br />

entscheidende Moment: Ein Bekannter<br />

wollte einen neuen <strong>Synthesizer</strong><br />

haben und konnte sich<br />

von dem alten nicht trennen.<br />

Wegwerfen war im zu schade,<br />

obwohl man mit dem „Ding“ nur<br />

immer einen Ton spielen konnte<br />

(es war ein Korg MS 20). Also bekam<br />

er einen Keyboard-Ständer<br />

als Tausch und ich stellte den<br />

Korg MS20 in die Ecke. Das wiederholte<br />

sich noch ein, zweimal<br />

mit anderen Kollegen und neben<br />

dem MS20 lag nun noch ein altes<br />

Hohner String2, ein Moog Prodigy<br />

und ein Korg MS10. Alles nur<br />

in der Ecke als „Dekokram“. Nur<br />

aus Langeweile schloss ich das<br />

Zeug an, natürlich stielecht mit<br />

altem Dynacord Powermixer,<br />

Bandecho und Federhall. Außerdem<br />

war dann noch ein alter Matrixflanger<br />

von Elektroharmonix<br />

dabei. Ich dachte: Das einzige,<br />

was dabei Sinn machen konnte,<br />

war den jungen Kunden mal zu<br />

zeigen, wie scheiße das alte Zeug<br />

so klingt und wie schick das neue<br />

Keyboard AB oder XY ist.<br />

Nur der Unterschied<br />

war noch<br />

viel schlimmer<br />

als erwartet,<br />

doch was nicht<br />

klang, war das<br />

neue Zeug.<br />

Plötzlich hörte<br />

ich alles,<br />

was aus den<br />

Sounds vers<br />

c h w u n d e n<br />

war, wieder.<br />

Zehn Sounds übereinander alles<br />

durchs Bandecho und jeder<br />

einzelne Sound war noch da.<br />

Dynamik und Durchsetzungskraft<br />

war plötzlich kein Problem<br />

mehr, sie waren einfach da,<br />

egal was man mit den Sounds<br />

machte. Mit einer Ausnahme:<br />

Ein Bekannter kam mit seinem<br />

nagelneuen 10.000,- DM teuren<br />

Sampler und sampelte – und<br />

Schluss war es mit Dynamik und<br />

Durchsichtigkeit.<br />

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Der Prototyp VCS 2<br />

aus dem Jahr 1982<br />

Die Frontansicht<br />

des VCS 2<br />

17<br />

5


25<br />

18<br />

Ein offener Einblick<br />

in den VCS 2<br />

Genau zu dieser Zeit begann<br />

mein Bruder zu basteln. Er hatte<br />

sich so ein „Quietsche-Modul“<br />

gekauft und wollte sich noch<br />

zwei dazu bauen. Das ging erwartungsgemäß<br />

voll in die Hose, da<br />

seine Kenntnisse gerade so weit<br />

ausreichten, einen Transistor<br />

von einer Lötöse unterscheiden<br />

zu können (übrigens derselbe<br />

Mann, der heute PPG, Moog und<br />

Oberheim repariert, die andernorts<br />

als unheilbar abgeschrieben<br />

werden). Also musste ich, um den<br />

Familienfrieden hochzuhalten,<br />

die Teile zum Spielen bringen,<br />

was bei meinem Bruder eine bizarre<br />

Fantasie entstehen ließ. Er<br />

erinnerte sich an den damaligen<br />

VCS2 und wollte die Baugruppen<br />

nun als Module nachbauen. Aus<br />

Aufnahmen wusste er, dass der<br />

VCS2 besser klang als das, was er<br />

sich da gekauft hatte und auch<br />

mehr konnte.<br />

Ehrlich gesagt hatte ich aber<br />

kein besonders großes Interesse<br />

daran, obwohl mich die alten<br />

Sounds faszinierten. Elektronikentwicklung<br />

war etwas, womit<br />

ich abgeschlossen hatte und außerdem<br />

waren zu den Korg- und<br />

Moog-Teilen mittlerweile noch<br />

mehr dazugekommen. Wozu<br />

also selber bauen, ich hatte ja<br />

die Originale. Aber mein Bruder<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

„fummelte“ weiter<br />

und ich dachte, es<br />

sei besser, er bleibt<br />

bei seinen musikalischen<br />

Aktivitäten,<br />

als sich auf solch<br />

dünnem Eis zu bewegen<br />

(denn er ist<br />

ein extrem guter<br />

Musiker und überdurchschnittlich<br />

guter Komponist).<br />

Und nach einem<br />

halben Jahr zeigt<br />

er mir plötzlich die<br />

Hauptplatine eines<br />

polyphonen <strong>Synthesizer</strong>s<br />

mit MIDI-<br />

Schnittstelle AD- und DA-Wandler<br />

und eigenem Betriebssystem<br />

incl. Grafikdisplay. Und das Teil<br />

funktionierte auch noch so wie<br />

vorgesehen. Das war der Anfang<br />

zu einem transportablen, mehrstimmigen<br />

<strong>Synthesizer</strong>. Dieses<br />

Gerät sollte, neben einigen neuen<br />

Ideen, wie beispielsweise der<br />

absoluten Diebstahlsicherheit<br />

oder multiebenen Bedienoberflächen,<br />

welche das Instrument<br />

nach Anwenderqualifikation<br />

strukturiert, auch einige neue<br />

signalerzeugende und verarbeitende<br />

Einheiten besitzen. Dazu<br />

gehört eine umfangreiche Modulationsmatrix<br />

mit 255 Quellen<br />

und 255 Zielen, welche mit 50<br />

MHz analog gesampelt wird und<br />

an jedem Kreuzpunkt einen dynamisch<br />

steuerbaren Abschwächer<br />

mit 8 Bit Auflösung vorweisen<br />

kann.<br />

Die Ergebnisse waren jedoch<br />

bald sehr ernüchternd, denn es<br />

zeigte sich immer mehr, dass es<br />

zwar kein Problem darstellte, beispielsweise<br />

einen achtstimmig<br />

polyphonen, analogen <strong>Synthesizer</strong><br />

mit vier Oszillatoren, drei<br />

Filtern, sechs Hüllkurven und<br />

ausgeweiteten Modulationsmöglichkeiten<br />

zu bauen – jedoch<br />

nicht so, wie wir es wollten. Es<br />

zeigte sich, dass das Gerät entwe-<br />

SYNTHESIZER<br />

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MODULAR<br />

der viel zu groß und schwer würden<br />

werde oder dass wir doch<br />

nur einen von vielen bereits existierenden<br />

<strong>Synthesizer</strong>n bauen<br />

könnten. So ließen wir die Idee<br />

erst mal ruhen.<br />

Denn während mein Bruder im<br />

Bereich der Prozessortechnik<br />

und Konstruktion immer besser<br />

wurde, begann ich mich wieder<br />

mit Schaltungsentwicklung und<br />

Analyse zu beschäftigen. Dabei<br />

haben wir den Bereich der Analyse<br />

im Laufe der letzten Jahre<br />

stark ausgeweitet und uns neben<br />

der Analyse der alten Geräte und<br />

Instrumente intensiv mit Wahrnehmungsgrenzen,Psychoakustik<br />

und veränderlichen Hörgewohnheiten<br />

beschäftigt.<br />

Während wir am Anfang wissen<br />

wollten, warum etwas so klingt<br />

wie es klingt, interessiert uns<br />

nun mehr, was es ist, das wir<br />

mit „klingen“ bezeichnen. Dabei<br />

interessieren uns auch die<br />

Bedingungen und mit welchen<br />

Parametern wir uns Dem nähern<br />

müssen, was wir als das Thema<br />

ansehen, in dem sich die Komponenten<br />

befinden, welche man<br />

als den Klang bezeichnen kann.<br />

Hierbei offenbaren sich die gleichen<br />

Herausforderungen wie<br />

wir sie schon von klassischen<br />

Instrumenten wie z. B. Violinen<br />

kennen.<br />

Bei der Konstruktion der Module<br />

sind die größten Anforderungen<br />

das Platzproblem und ein sehr<br />

hoher Stromverbrauch. Da wir<br />

Bauelemente benötigen, welche<br />

nicht in SMD gefertigt werden<br />

und einige Hochgeschwindigkeits-OPVs<br />

einen erheblichen<br />

Stromverbrauch aufweisen, lag<br />

die einzig logische Lösung in<br />

dem Verfahren, die einzelnen<br />

Baugruppen zu trennen. Von<br />

dieser Erkenntnis ausgehend<br />

entstand sehr schnell die Idee,<br />

ein <strong>Modular</strong>-System zu entwer-<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

<strong>Marienberg</strong>-<br />

Das<br />

der Beginn des Machbaren (2)<br />

nochmals auf einer zweiten Lochrasterplatine<br />

er wird Versuchsaufbau, dieser Funktioniert<br />

<strong>Modular</strong>system. Im ersten Teil sind wir auf<br />

<strong>Marienberg</strong>-<br />

zum Teil zweite der nun ier<br />

die Entwicklung und die Entstehung der<br />

ches wir scherzhaft „Borg-Technologie“ nennen.<br />

wel-<br />

verwenden, Prinzip ein wir wobei aufgebaut,<br />

Ideologie eingegangen und nun gehen die Entwick- H<br />

sichtlichkeit und eine erhöhte Stabilität, sodass<br />

Über-<br />

bessere eine ist Aufbaus dieses Vorteil Der<br />

Interview mit den Entwicklern, in dem die Fragen<br />

ein quasi Technik: bestehenden zur res medias in ler<br />

nicht explizit aufgeführt sind.<br />

nicht mehr vorkommen können.<br />

Drähte,<br />

abgerissene beispielsweise wie Fehler,<br />

Entwicklung und Aufbau eines Moduls<br />

eigentliche Konzept einer Schaltung als unzurei-<br />

das sich dass geschehen, auch es kann Allerdings<br />

Das Anfangsstadium der Realisierung einer Idee<br />

Elektronik<br />

Oscillator A basierte beispielsweise auf dem Prin-<br />

VC unseres Version erste Die herausstellt. chend <br />

schen Schaltplans und der Berechnung einzelprovisori-<br />

eines Zeichnen im natürlich besteht<br />

die gewünschte Präzision der Linearität und der<br />

nicht<br />

erreichte und Rampenintegrators des zip<br />

auch ein erster Entwurf des Frontplattenlayouts<br />

wird<br />

Phase dieser in Bereits Bauelemente. ner<br />

auf weiteren Versuchsaufbauten zeigten aller-<br />

Fehlerkorrekturen<br />

Hinzugefügte Wellenformen.<br />

benötigt, da ein kabelloser und daher funktions-<br />

Modul das Breite welche festgelegt, und erstellt<br />

halb nach einigen Monaten Entwicklungszeit das<br />

wes-<br />

Verbesserung, mäßige eine nur auch dings<br />

Prinzip des Rampenintegrators verworfen wurde.<br />

en ist. Auf eventuell freien Stellen der Frontplatte<br />

Prinzipi-<br />

obersten unserer eines Aufbau sicherer<br />

welchen, je nach Platzbedarf, auch Abschwächer<br />

platziert,<br />

CV-Eingänge zusätzliche meist werden<br />

vergeudet angesehen werden, da selbst negati-<br />

als nicht jedoch kann Entwicklungszeit Diese<br />

erster Versuchsaufbau dieser Schaltung mittels<br />

ein wird Danach können. werden zugeordnet<br />

man durch sie ein Wissen erhält, welches in der<br />

da sind, betrachten zu wertvoll als Ergebnisse ve <br />

stellt, wobei es zumeist erforderlich ist, die zuvor<br />

er-<br />

„Freiluftverdrahtung“ und Lochrasterplatine<br />

Fehler zu vermeiden – wir erkennen dadurch, wie<br />

konzeptionelle<br />

kann, beitragen dazu Zukunft<br />

man etwas nicht machen sollte. Dieses Wissen<br />

lität leicht anzugleichen.<br />

der Rea-<br />

Bauelemente einiger Werte berechneten


SYNTHESIZER MODULAR<br />

fen. Damit hatte sich der Kreis<br />

geschlossen und das, was am Anfang<br />

stand, ist die aktuelle Arbeit<br />

– ein <strong>Modular</strong>-System.<br />

Dabei stellt das derzeitige System<br />

ein Ergebnis dar, welches<br />

aus unserer Sicht der Anfang des<br />

Machbaren darstellt und viele<br />

Optionen bietet, die noch zu realisieren<br />

sind.<br />

Ideologie des Systems<br />

Schon beim Entwurf des VCS 2<br />

und dem damit verbundenen<br />

Studium der gängigen Schaltungen<br />

traten immer häufiger Fragen<br />

nach dem „Warum so“ auf<br />

und es entstand zu dieser Zeit<br />

eine Art Gläubigkeit an die „Allwissenden“.<br />

Jeder Schaltung und<br />

jedem Detail wurde unterstellt,<br />

das Ergebnis eines gezielten Prozesses<br />

zu sein. Heute weiß ich,<br />

dass oftmals nur das genommen<br />

wurde, was da war oder probiert<br />

wurde, ob etwas auch so funktioniert.<br />

Und wenn es funktionierte,<br />

war es gut so, denn es war<br />

anders als das der Konkurrenten<br />

und das war ein Verkaufsargument.<br />

Damals erschienen uns<br />

die Details aber oftmals als geniale<br />

Lösungen für Probleme. Wir<br />

verwechselten oft Ursache mit<br />

Wirkung. Man muss bedenken,<br />

dass zu dieser Zeit (Anfang der<br />

Achtziger-Jahre) Informationen<br />

über <strong>Synthesizer</strong> in der DDR nur<br />

schwer zu bekommen waren.<br />

Dazu gab es noch in linientreuen<br />

Verlagen Veröffentlichungen<br />

von angeblich gebauten Geräten,<br />

bei denen es sich oft nur um<br />

Phantasien der Autoren handelte.<br />

Zum Glück studierte ich zu<br />

dieser Zeit in Berlin und hatte in<br />

unserem damaligen allseits gefürchteten<br />

Elektronikdozenten<br />

einen Mentor, der mich nicht nur<br />

unterstützte, sondern mir auch<br />

eine spezielle Herangehenswei-<br />

Das <strong>Marienberg</strong>-<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

der Beginn des Machbaren (2)<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

se für Probleme einschärfte. Der<br />

Grundgedanke war: Wenn ein<br />

Problem da ist, löse es nicht, sondern<br />

stelle fest, woher es kommt<br />

und ob die Beseitigung des Problems<br />

für das Ergebnis notwendig<br />

ist. Hierbei wurde eines aber<br />

immer außer Acht gelassen: die<br />

Wirtschaftlichkeit! Oberstes Ziel<br />

war es, Wissen zu erlangen.<br />

Und genau das ist es, was wir mit<br />

unserem <strong>Modular</strong>-System versuchen.<br />

Wir wollen das strukturelle<br />

Zusammenspiel klangerzeugender<br />

Baugruppen erkennen und<br />

ihre Notwendigkeit hinsichtlich<br />

Anzahl Verknüpfung und Konstruktion<br />

erkennen. Voraussetzung<br />

hierfür ist jedoch ein Verständnis<br />

für das zu entwickeln,<br />

was wir als Klang-Wahrnehmung<br />

bezeichnen. Es geht dabei nicht<br />

primär darum, eine Möglichkeit<br />

zu finden, um den Sound zu erzeugen,<br />

sondern eine Reihe von<br />

JETZT NEU!!!<br />

Hier nun der zweite Teil zum <strong>Marienberg</strong>- Funktioniert dieser Versuchsaufbau, wird er<br />

Individueller <strong>Modular</strong>system. <strong>Synthesizer</strong> Im ersten Teil sind mit wir Ribbon-Controller<br />

auf nochmals auf einer zweiten Lochrasterplatine<br />

die Entwicklung und die Entstehung der aufgebaut, wobei wir ein Prinzip verwenden, wel-<br />

Ein einmaliges Gefühl<br />

Ideologie<br />

von freier<br />

eingegangen<br />

Bewegung und kraftvollen<br />

und nun<br />

Sounds,<br />

gehen<br />

live<br />

die<br />

oder<br />

Entwick-<br />

im Studio.<br />

ches wir scherzhaft „Borg-Technologie“ nennen.<br />

Die Ribbon Röhren <strong>Synthesizer</strong> (RRS) sehen nicht nur gut aus und sind ein echter Blickfang,<br />

beide Varianten (RRS-Analog ler in medias und RRS-Hybrid) res zur bestehenden bieten tolle und Technik: eigenständige quasi Synth-Sounds. ein Der Vorteil dieses Aufbaus ist eine bessere Über-<br />

Druckvolle Bässe und Interview kräftige Lead-Sounds mit den lassen Entwicklern, sich ohne Probleme in dem realisieren die Fragen und können sichtlichkeit und eine erhöhte Stabilität, sodass<br />

über den eingebauten nicht Lautsprecher explizit aufgeführt wiedergegeben sind. werden. Richtig toll klingt der RSS über Fehler, wie beispielsweise abgerissene Drähte,<br />

einen Gitarrenverstärker und lässt so manchen 6-Saiter schwach aussehen… nicht mehr vorkommen können.<br />

Entwicklung und Aufbau eines Moduls<br />

AUSSTATTUNG DER RRS-SERIE<br />

• 6,3 mm Mono-Klinken-Line-Out-Buchse<br />

• Umhänge-Befestigungspunkte Elektronikmit<br />

Schnellverriegelungssystem für Gitarrengurte<br />

Allerdings kann es auch geschehen, dass sich das<br />

eigentliche Konzept einer Schaltung als unzurei-<br />

• Ansprechendes Outfit Das und Anfangsstadium robustes Gehäuse. der Realisierung einer Idee chend herausstellt. Die erste Version unseres VC<br />

• Ribbon-Controller besteht mit Positions- natürlich und Drucksensor im Zeichnen für die unabhängige eines provisori- und gleichzeitige Oscillator A basierte beispielsweise auf dem Prin-<br />

Steuerung zweier Klangparameter (z.B. Tonhöhe und Filterfrequenz).<br />

schen Schaltplans und der Berechnung einzelzip des Rampenintegrators und erreichte nicht<br />

• integrierte Chorus- und Overdrive-Module (optional auch individuelle Anpassungen möglich).<br />

• inkl. ext. Netzteil ner - Batterie- Bauelemente. / Akku-Einheit Bereits (optional erhältlich). in dieser Phase wird die gewünschte Präzision der Linearität und der<br />

• andere Gehäusevarianten auch ein oder erster Sonderversionen Entwurf (auf des Anfrage). Frontplattenlayouts Wellenformen. Hinzugefügte Fehlerkorrekturen<br />

erstellt und festgelegt, welche Breite das Modul auf weiteren Versuchsaufbauten zeigten aller-<br />

AUSSTATTUNG RRS-ANALOG benötigt, da ein kabelloser und daher funktionsdings auch nur eine mäßige Verbesserung, wes-<br />

• Vollständig analoge Klangerzeugung mit direkt wirksamen Bedienelementen.<br />

sicherer Aufbau eines unserer obersten Prinzipihalb nach einigen Monaten Entwicklungszeit das<br />

• garantiert ohne Quantisierung oder Untermenüs!<br />

• Neuartige Staccato-Trigger-Buttons en ist. Auf eventuell zur unabhängigen freien Stellen beidhändigen der Frontplatte Steuerung der Tonhöhe Prinzip des Rampenintegrators verworfen wurde.<br />

mit der rechten und werden Rhythmus meist mit der zusätzliche linken Hand. CV-Eingänge platziert,<br />

welchen, je nach Platzbedarf, auch Abschwächer Diese Entwicklungszeit kann jedoch nicht als TECHNISCHE DATEN<br />

AUSSTATTUNG RRS-HYBRID<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

zugeordnet werden können. Danach wird ein vergeudet angesehen werden, da selbst negati-<br />

• Kooperation mit dem französischen Hersteller Olivier Gillet (Shruthi-01).<br />

• Maße: 105 cm x 14 cm x 14 cm<br />

erster Versuchsaufbau dieser Schaltung mittels ve Ergebnisse als wertvoll zu betrachten sind,<br />

• Crushy 8-Bit Wavetable Sound-Engine (PPG / PD like).<br />

• Gewicht: da ca. 4 kg (Ohne<br />

• Analoges Filterboard. Lochrasterplatine und „Freiluftverdrahtung“ er- man durch sie ein Wissen erhält, welches in Spannungsversorgungseinheit der<br />

und<br />

• Beleuchtetes Display stellt, und wobei über 400 es Speicherplätze zumeist erforderlich für eigene Sounds ist, die (128 zuvor Presets). Zukunft dazu beitragen kann, konzeptionelle Gitarrengurt)<br />

• integrierte Mini-Pattern-Einheit.<br />

•<br />

berechneten Werte einiger Bauelemente der Rea- Fehler zu vermeiden – wir erkennen dadurch, Lautsprecher-Leistung: wie<br />

ca. 20 W RMS<br />

• Preis: 799,- € (inkl. MwSt<br />

lität leicht anzugleichen.<br />

man etwas nicht machen sollte. Dieses Wissen<br />

zzgl. 19,- € Versand)<br />

TECHNISCHE FRAGEN: InInRRS@yahoo.de<br />

• Lieferzeit: ca. 6 Wochen, da jedes<br />

Homepage: www.Innovative-Instruments.de<br />

Instrument individuell „Made in Germany“<br />

BESTELLUNGEN über den SynMag-Shop:<br />

04 10 1 / 55 36 92 oder input@synmag.de<br />

gefertigt wird!<br />

1925<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

7


20<br />

Ein Schaltungsaufbau<br />

in der Erprobung<br />

Die ersten Schaltungen<br />

aus dem Jahre 1982<br />

Der erste Prototyp<br />

eines <strong>Modular</strong>-<br />

Systems von 1982<br />

Werkzeugen zu schaffen, mit<br />

denen man sich der Antwort<br />

nähern kann, was eigentlich der<br />

Sound ist.<br />

Dabei sind uns wirtschaftliche<br />

Zwänge zwar bewusst, interessieren<br />

uns aber nur hinsichtlich<br />

der Grenzen der realisierbaren<br />

Entwicklung. Ob ein Modul 100,-<br />

EUR kostet und es sich jeder kaufen<br />

kann, oder ob es 5.000,- EUR<br />

kostet und nur unser Prototyp<br />

gebaut wird, ist uns egal; Hauptsache<br />

es stellt die Basis für eine<br />

Weiterentwicklung dar. Dabei<br />

zeigt sich bei der Arbeit an einzelnen<br />

Modulen oftmals, dass es<br />

wichtig ist, den Schwerpunkt auf<br />

einen speziellen und manchmal<br />

sogar völlig neuen Bereich zu legen.<br />

So haben wir z. B. festgestellt,<br />

dass nicht die Anzahl der Kanäle<br />

bei Vocodern für die Sprachverständlichkeit<br />

wichtig ist, sondern<br />

eine Art asymmetrische Struktur<br />

der Filter inklusive eines adaptiven<br />

zeitvariablen Ansprechverhaltens.<br />

Dieses Wissen ist dann<br />

in die Entwicklung der Filter- (z.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

B. bei der Notch-Struktur) und<br />

Hüllkurven-Module (vor allem<br />

bei der Steuerung der einzelnen<br />

Phasen eines ADSR-Verlaufes)<br />

unseres <strong>Modular</strong>-Systems eingeflossen.<br />

Ein anderes Beispiel ist der Ruf<br />

nach vielen VCOs oder vielen<br />

Modulationseingängen. Dabei<br />

haben Untersuchungen gezeigt,<br />

dass viele den zweiten VCO nur<br />

nutzen, um eine Suboktave zu<br />

erzeugen, also liefern unsere<br />

VCOs gleich Suboktav-Signale<br />

mit, jedoch nicht nur Rechteck,<br />

sondern auch Dreieck und<br />

Sägezahn. Bei Modulationen<br />

existiert ein ähnliches Problem:<br />

Summiert man mehr als 3 bis 4<br />

Modulationen, kommt es durch<br />

die Interferenzen der Modulationssignale<br />

zu einer kurzzeitigen<br />

Erhöhung des Modulationshubs<br />

und damit zum zyklischen Verlassen<br />

der kritischen Bandbreite<br />

des Sounds und einer unbeabsichtigten<br />

Zunahme der Sprödigkeit.<br />

Modulation ist sicher wichtig,<br />

aber keiner beschäftigt sich mit<br />

Kompensationen der Frequenzverschiebung<br />

bei einer Intensitätserhöhung<br />

durch die Sustainphase<br />

einer Pitch-Hüllkurve.<br />

Dabei sind gerade Zeitvorgänge<br />

ein wichtiger Punkt in unserem<br />

System. Das ist im Ansatz schon<br />

SYNTHESIZER<br />

8 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

bei unserem derzeitigen ADSR erkennbar.Unser<br />

ADSR enthält einige<br />

untypische Funktionalitäten.<br />

In den letzten zwei Jahren sind<br />

wir zu der Erkenntnis gekommen,<br />

dass Hüllkurvenverläufe,<br />

so wie wir sie bisher kennen, unzureichend<br />

sind. Hierbei geht es<br />

nicht um die generelle Struktur,<br />

sondern um den zeitlichen Verlauf<br />

der einzelnen Bereiche, nicht<br />

um die Auswirkungen, sondern<br />

um die gezielte dynamische Veränderung<br />

in Abhängigkeit ihrer<br />

gewünschten Wirkung. Das heißt<br />

nicht die Modulation bestimmt<br />

die Auswirkung, sondern das Ziel<br />

der Modulation bestimmt über<br />

eine kontrollierte Veränderung<br />

der Modulation das Ergebnis, also<br />

den Klang. Hierbei versuchen wir<br />

zu erkennen, welche Auswirkungen<br />

die zeitlich-dynamischen<br />

Veränderungen der klangbestimmenden<br />

Parameter auf dynamische,<br />

harmonische und melodische<br />

Ebenen haben. Damit sind<br />

aber nicht nur Fragen nach exponentiellem,<br />

logarithmischen<br />

oder linearen Verläufen gemeint.<br />

Eine konkrete Frage wäre, wann<br />

ich den Unterschied einer Modulation<br />

nach einer Logarithmus-<br />

Funktion zur Basis 2 gegenüber<br />

einem Verlauf zur Basis e z. B. in<br />

Filterverläufen wahrnehme. Ist<br />

dieser Unterschied von Bedeutung<br />

ist und wenn ja, unter welchen<br />

Randbedingungen?


SYNTHESIZER<br />

Bei unserem System geht es gerade<br />

darum, solche Effekte absichtlich<br />

hervorzurufen. Dies<br />

ist nur auf den ersten Blick ein<br />

Widerspruch, denn absichtlich<br />

bedeutet für uns immer erstens<br />

kontrolliert und zweitens reproduzierbar.<br />

Diese Reproduzierbarkeit<br />

halten wir für so wichtig,<br />

dass wir begannen, Netzteilspannungen<br />

mit definiertem Pegel<br />

und begrenztem Spektrum zu<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

„verrauschen“, um zufällige Sync-<br />

Funktionen zu untersuchen. Alles<br />

Zufällige ist tabu – es sei denn,<br />

es ist erwünscht und kontrolliert.<br />

Voraussetzung hierfür war eine<br />

gänzlich andere Herangehensweise<br />

als üblich. Da wir ein „nicht<br />

klingendes“ Werkzeug im Sinne<br />

eines Studiomonitors benötigten,<br />

musste zunächst analysiert<br />

werden, warum einzelne Instrumente<br />

ihre individuelle Klangcharakteristik<br />

besitzen. Dies<br />

setzte zur Analyse neben einem<br />

hohen Zeitaufwand auch erhebliche<br />

Mittel voraus, um entsprechende<br />

Referenzgeräte alter<br />

Hersteller und Messtechnik zu<br />

besorgen.<br />

Diese Messtechnik stellt unser<br />

größtes Kapital dar, da nicht nur<br />

Spektrumanalyser, Transientenrekorder<br />

oder Speicheroszillographen<br />

gemeint sind, sondern<br />

auch Musiker und Kollegen, die<br />

aufgrund ihrer Ausbildung und<br />

ihrer Erfahrung genau wissen,<br />

wann, wonach und wie etwas<br />

klingt.<br />

Aufgrund des Umstandes, dass<br />

wir primär nicht auf Wirtschaftlichkeit<br />

achten müssen, haben<br />

wir für diese Analyse nahezu<br />

sechs Jahre benötigt und betrachten<br />

diese noch nicht als abgeschlossen.<br />

Mittlerweile sind die<br />

Ergebnisse so umfangreich, dass<br />

wir überlegen, ein Buch über<br />

konstruktionsbedingte Fehler<br />

und die klangliche Auswirkungen<br />

bei analogen <strong>Synthesizer</strong>n<br />

zu schreiben. Zurzeit steht aber<br />

die Arbeit am System im Vordergrund<br />

und außerdem ergeben<br />

Vorträge und Workshops zu diesen<br />

Themen bereits interessante<br />

Kontakte und Diskussionen.<br />

Vielleicht findet sich ein Sponsor,<br />

der sich für derartige Untersuchungen<br />

interessiert und die<br />

Kosten von ca. 10 Personen für<br />

die nächsten 10 bis 15 Jahre übernimmt<br />

und damit hilft, unsere<br />

Theorie vom Vorhandensein des<br />

absoluten Klanges zu bestätigen.<br />

In den nächsten Ausgaben erscheint<br />

der 2. Teil mit den Kapiteln:<br />

Entwicklung und Aufbau eines<br />

Moduls.<br />

und<br />

Was sind die technischen/musikalischen<br />

Möglichkeiten?<br />

Steffen <strong>Marienberg</strong><br />

und Andreas Michel<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

Der erste fertige<br />

Prototyp des <strong>Modular</strong>-<br />

Systems (1982)<br />

<strong>Marienberg</strong><br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

•Höhe:<br />

5 HE<br />

•Gewicht:<br />

ab 10 kg<br />

•technische<br />

Komponenten:<br />

Analoges <strong>Modular</strong>-<br />

System<br />

•Preis:<br />

Grundsystem ab<br />

1.500,- EUR<br />

•Bezugsadresse:<br />

www.<br />

synmag.de<br />

•Alternativen:<br />

(nicht<br />

vollständig)<br />

•Doepfer<br />

<strong>Modular</strong>-System:<br />

ab 1.700,- EUR,<br />

COTK Model 15: ab<br />

3.000,- EUR<br />

•Eignung:<br />

<strong>Modular</strong>-<br />

System für komplexe<br />

Möglichkeiten zur<br />

Klangsynthese und<br />

Klangformung<br />

•Livetauglichkeit:<br />

Eher<br />

speziell, da komplex-<br />

Mechanische Qualität:<br />

Maximal mögliche<br />

Qualität<br />

•Haptik:<br />

Perfekte Potis,<br />

genügend Freiraum<br />

•Connectivity:<br />

Perfekt,<br />

alles was möglich ist<br />

•Usability:<br />

Optimal im<br />

Studioeinsatz<br />

www.synmag.de<br />

So sieht es heute<br />

aus: Layout der<br />

Netzteil-Platine<br />

21<br />

9


MODULAR<br />

Das <strong>Marienberg</strong>-<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

der Beginn des Machbaren (2)<br />

Hier nun der zweite Teil zum <strong>Marienberg</strong>-<br />

<strong>Modular</strong>system. Im ersten Teil sind wir auf<br />

die Entwicklung und die Entstehung der<br />

Ideologie eingegangen und nun gehen die Entwickler<br />

in medias res zur bestehenden Technik: quasi ein<br />

Interview mit den Entwicklern, in dem die Fragen<br />

nicht explizit aufgeführt sind.<br />

Entwicklung und Aufbau eines Moduls<br />

Elektronik<br />

Das Anfangsstadium der Realisierung einer Idee<br />

besteht natürlich im Zeichnen eines provisorischen<br />

Schaltplans und der Berechnung einzelner<br />

Bauelemente. Bereits in dieser Phase wird<br />

auch ein erster Entwurf des Frontplattenlayouts<br />

erstellt und festgelegt, welche Breite das Modul<br />

benötigt, da ein kabelloser und daher funktionssicherer<br />

Aufbau eines unserer obersten Prinzipien<br />

ist. Auf eventuell freien Stellen der Frontplatte<br />

werden meist zusätzliche CV-Eingänge platziert,<br />

welchen, je nach Platzbedarf, auch Abschwächer<br />

zugeordnet werden können. Danach wird ein<br />

erster Versuchsaufbau dieser Schaltung mittels<br />

Lochrasterplatine und „Freiluftverdrahtung“ erstellt,<br />

wobei es zumeist erforderlich ist, die zuvor<br />

berechneten Werte einiger Bauelemente der Realität<br />

leicht anzugleichen.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Funktioniert dieser Versuchsaufbau, wird er<br />

nochmals auf einer zweiten Lochrasterplatine<br />

aufgebaut, wobei wir ein Prinzip verwenden, welches<br />

wir scherzhaft „Borg-Technologie“ nennen.<br />

Der Vorteil dieses Aufbaus ist eine bessere Übersichtlichkeit<br />

und eine erhöhte Stabilität, sodass<br />

Fehler, wie beispielsweise abgerissene Drähte,<br />

nicht mehr vorkommen können.<br />

Allerdings kann es auch geschehen, dass sich das<br />

eigentliche Konzept einer Schaltung als unzureichend<br />

herausstellt. Die erste Version unseres VC<br />

Oscillator A basierte beispielsweise auf dem Prinzip<br />

des Rampenintegrators und erreichte nicht<br />

die gewünschte Präzision der Linearität und der<br />

Wellenformen. Hinzugefügte Fehlerkorrekturen<br />

auf weiteren Versuchsaufbauten zeigten allerdings<br />

auch nur eine mäßige Verbesserung, weshalb<br />

nach einigen Monaten Entwicklungszeit das<br />

Prinzip des Rampenintegrators verworfen wurde.<br />

Diese Entwicklungszeit kann jedoch nicht als<br />

vergeudet angesehen werden, da selbst negative<br />

Ergebnisse als wertvoll zu betrachten sind, da<br />

man durch sie ein Wissen erhält, welches in der<br />

Zukunft dazu beitragen kann, konzeptionelle<br />

Fehler zu vermeiden – wir erkennen dadurch, wie<br />

man etwas nicht machen sollte. Dieses Wissen<br />

10 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

25


26<br />

Test-Aufbau<br />

Borg-Technologie<br />

LFO-Outputs<br />

verkürzt demnach zukünftige<br />

Entwicklungszeiten und verringert<br />

auch deren Kosten.<br />

Standardmäßig werden von<br />

uns nur 1%ige Metallfilmwiderstände<br />

verwendet,<br />

die Kondensatoren in<br />

den Signalwegen der<br />

VCFs ausgemessen<br />

und an kritischen<br />

Stellen<br />

T r i m m e r<br />

eingefügt,<br />

um eine<br />

h ö c h s t -<br />

mögliche Genauigkeit<br />

zu erreichen.<br />

In einigen Bereichen der VCOs<br />

verwenden wir Widerstände<br />

mit 0,1% Toleranz, welche von<br />

uns in einem Ofen künstlich<br />

gealtert, eingebacken und dann<br />

nochmals auf Toleranzen unter<br />

0,1% ausgemessen werden.<br />

Nur durch dieses Verfahren<br />

wird gewährleistet, dass beispielsweise<br />

alle Oktaven angewählt<br />

werden können, ohne<br />

dass unerwünschte Schwebungen<br />

zu hören sind. Trotzdem<br />

wir die TL0xx-Reihe als Standard-OPVs<br />

verwenden, kann es<br />

durchaus vorkommen, dass deren<br />

Slewrate nicht ausreichend<br />

ist, weshalb wir auch zu Hochgeschwindigkeits-OPVs<br />

bzw.<br />

Komparatoren greifen müssen,<br />

deren Einsatz in elektronischen<br />

Musikinstrumenten unüblich<br />

ist.<br />

Für digitale, prozessorgesteuerte<br />

Module kommen zwei Typen<br />

zum Einsatz:<br />

Falls das Konzept eines digitalen<br />

Moduls eine hohe Rechenleistung<br />

benötigt und dessen<br />

Funktionen auf unbestimmte<br />

Zeit erweitert werden sollen, wie<br />

beispielsweise bei unserem Four<br />

Voice Polyphonic MIDI Converter<br />

vorgesehen, verwenden wir den<br />

Zilog ZNEO. In anderen Modu-<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

len, wie dem MIDI Controller &<br />

Realtime Converter oder dem<br />

Quantizer, wird die PIC-Serie von<br />

Microchip eingesetzt.<br />

Für die Programmierung der<br />

Software kommt<br />

k e i n e<br />

Hochs<br />

p r a c h e<br />

zum Einsatz. Sie<br />

wird vielmehr in Assembler<br />

erstellt und auf Laufzeit und<br />

Stabilität optimiert, da es erfahrungsgemäß<br />

keinen Compiler<br />

gibt, welcher die Erfahrung eines<br />

Assembler-Programmierers auch<br />

nur ansatzweise ersetzen könnte.<br />

Nachdem nun die Schaltung auf<br />

der Lochrasterplatine zufriedenstellend<br />

funktioniert, wird<br />

sie mit einer, in der Industrie<br />

üblichen Schaltplan-Software<br />

sauber gezeichnet und danach<br />

in ein PCB-Layout übertragen,<br />

um ein erstes Funktionsmuster<br />

MODULAR<br />

anzufertigen. Ziel dieses ersten<br />

Funktionsmusters ist es, kritische<br />

Bereiche, wie beispielsweise<br />

Masseflächen, Blockkondensatoren,<br />

möglichst kurze<br />

Leiterzüge zu virtuellen Massen<br />

etc., zu erkennen und mögliche<br />

Layout-Fehler zu beheben.<br />

Zudem wird eine Platine<br />

so konzeptioniert,<br />

dass keinerlei<br />

interne Verkabelung<br />

der Elektronik<br />

benötigt<br />

wird. Die einzig benötigten<br />

Kabel stellen<br />

die Verbindung<br />

zum Netzteil her. Parallel<br />

wird die endgültige<br />

Version der Frontplatte<br />

entworfen, da für<br />

die Bedienelemente zumeist<br />

eine oder mehrere<br />

eigene Trägerplatinen benötigt<br />

werden, welche mit Platinenabstandshaltern<br />

mit der eigentlichen<br />

Elektronikplatine verbunden<br />

werden. Die elektrischen<br />

Verbindungen werden dann<br />

durch die reichlich vorhandenen,<br />

während der Handbestückung<br />

angefallenen Drähte der<br />

Widerstand realisiert.<br />

Selbst zu diesem Zeitpunkt<br />

kann es aber noch vorkommen,<br />

dass wir dieses Muster<br />

verwerfen, da Steffen oder ich<br />

ergänzende, wichtige Funktionen<br />

erdenken und unbedingt<br />

in das Modul integrieren wollen.<br />

Erfahrungsgemäß kommen<br />

diese Geistesblitze aber<br />

erst dann, wenn die Fertigung<br />

des Musters bereits begonnen<br />

hat und nicht mehr gestoppt<br />

werden kann – Murphys Gesetz<br />

lässt grüßen. Funktioniert allerdings<br />

das Muster, sind sämtliche<br />

Funktionen integriert und<br />

bedarf es keinerlei Korrekturen<br />

mehr, wird der erste Prototyp in<br />

Auftrag gegeben, welcher dann<br />

exakt der späteren Serie entspricht.<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

11


MODULAR<br />

Bedienelemente<br />

Größten Wert legen wir auf die mechanische Qualität<br />

der Potentiometer, Schalter, Klinkenbuchsen<br />

etc. In den ersten Versuchsaufbauten verwendeten<br />

wir beispielsweise Potentiometer, bei denen es vorkommen<br />

konnte, dass sie unterschiedliche Drehmomente<br />

und teilweise ein recht raues, fast „sandiges“<br />

Drehgefühl hatten. Zudem konnte es sein, dass einzelne<br />

Exemplare in der Minimal- bzw. Maximalstellung<br />

einen Wertesprung aufwiesen, weshalb sie<br />

sehr schnell durch qualitativ hochwertige ALPS-Potentiometer<br />

ersetzt wurden, welche stets ein konstantes<br />

Drehmoment und ein sehr angenehmes, „öliges“<br />

Drehgefühl zeigen. Klinkenbuchsen werden<br />

prinzipiell nicht verkabelt, sondern direkt auf die<br />

Elektronikplatine gelötet, um abgerissene Drähte<br />

zu vermeiden und elektromagnetische Störungen<br />

zu minimieren. Sämtliche Dreh- und Kippschalter<br />

verfügen über eigene Trägerplatinen. Das gesamte<br />

Modul besteht letztendlich aus einem massiven,<br />

kabellosen Block und benötigt nur die Verbindung<br />

zum Netzteil.<br />

Das <strong>Marienberg</strong>-<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

der Beginn des Machbaren (2)<br />

Da wir das Design und die Ergonomie der Moog-<br />

<strong>Modular</strong>-Systeme als sehr ästhetisch empfinden,<br />

entschlossen wir uns ferner, deren Potentiometer-<br />

Knöpfe Hier zu verwenden, nun der zweite was zu Teil einem zum rein <strong>Marienberg</strong>- optischen<br />

„Moog-Style“ <strong>Modular</strong>system. führte. Kleinere Im ersten Module Teil im sind D-Format wir auf<br />

kamen für die uns Entwicklung nicht in Frage, und da die die Entstehung Elektronik vie- der<br />

ler Ideologie unserer eingegangen Module recht und aufwendig nun gehen und die daher Entwick- ein<br />

mechanisch ler in medias hochwertiger res zur bestehenden Aufbau Technik: wegen quasi Platz- ein<br />

mangels Interview nahezu mit den unmöglich Entwicklern, ist. in dem die Fragen<br />

Hinzu nicht kommt explizit aufgeführt der haptische sind. Aspekt. Wir sind der<br />

Meinung, dass sich ein System im Moog-Style einfach<br />

besser Entwicklung anfühlt, und da die Aufbau Finger eines nicht Moduls nur schrauben,<br />

sondern auch mithören. Zuletzt sieht ein System<br />

Elektronik im Großformat, welches in erster Linie für<br />

professionelle Das Anfangsstadium Einsätze konzipiert der Realisierung wurde, einer im Studio Idee<br />

einfach besteht besser, natürlich imposanter im Zeichnen und seriöser eines aus. provisorischen<br />

Schaltplans und der Berechnung einzel-<br />

Frontplatten<br />

ner Bauelemente. Bereits in dieser Phase wird<br />

Bevor auch das ein endgültige erster Entwurf PCB-Layout des Frontplattenlayouts<br />

des Prototyps erzeugt<br />

erstellt wird, und erstellen festgelegt, wir die welche Frontplattendaten Breite das Modul und<br />

drucken benötigt, sie da per ein Laserdrucker kabelloser und auf eine daher transparente funktions-<br />

Folie, sicherer wobei Aufbau diese Folie eines mit unserer Tonerverdichter obersten Prinzipibehandelten wird, ist. Auf um eventuell ein möglichst freien Stellen intensives der Frontplatte Schwarz zu<br />

erreichen. werden meist Diese zusätzliche Folie wird mit CV-Eingänge einer zugeschnitte- platziert,<br />

nen, welchen, 1,5 mm je starken nach Platzbedarf, Aluminiumplatte auch Abschwächer<br />

per Sprühkleber<br />

zugeordnet verbunden, werden gekörnt können. und manuell Danach gebohrt. wird ein<br />

erster Versuchsaufbau dieser Schaltung mittels<br />

Weist Lochrasterplatine das Frontplattenlayout und „Freiluftverdrahtung“ des Prototyps keine er-<br />

Fehler stellt, auf, wobei wird es eine zumeist AutoCAD-Datei erforderlich erstellt ist, die und zuvor je<br />

nach berechneten Bedarf eine Werte professionelle einiger Bauelemente Kleinserie der in ReaAuftraglität gegeben. leicht anzugleichen. Die Frontplatten dieser Kleinserie<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Funktioniert dieser Versuchsaufbau, wird er<br />

nochmals auf einer zweiten Lochrasterplatine<br />

aufgebaut, wobei wir ein Prinzip verwenden, welches<br />

wir scherzhaft Analoge „Borg-Technologie“ <strong>Synthesizer</strong> nennen.<br />

Der Vorteil dieses Aufbaus ist eine bessere Übersichtlichkeit<br />

und eine erhöhte Stabilität, sodass<br />

Fehler, wie Acidlab beispielsweise abgerissene Drähte,<br />

nicht mehr vorkommen Analogue können. Solutions<br />

Analogue Systems<br />

Allerdings kann<br />

Cwejman<br />

es auch geschehen, dass sich das<br />

eigentliche Konzept einer Schaltung als unzureichend<br />

herausstellt.<br />

Doepfer<br />

Die erste Version unseres VC<br />

Oscillator A basierte GRP beispielsweise auf dem Prinzip<br />

des Rampenintegrators John Bowen und erreichte nicht<br />

die gewünschte<br />

Livewire<br />

Präzision der Linearität und der<br />

Wellenformen. Hinzugefügte Fehlerkorrekturen<br />

auf weiteren<br />

Macbeth<br />

Versuchsaufbauten zeigten allerdings<br />

auch nur Malekko eine mäßige Verbesserung, weshalb<br />

nach einigen MFBMonaten<br />

Entwicklungszeit das<br />

Prinzip des Rampenintegrators Moog<br />

verworfen wurde.<br />

Radikal Technologies<br />

Diese Entwicklungszeit kann jedoch nicht als<br />

vergeudet angesehen Shermanwerden,<br />

da selbst negative<br />

Ergebnisse SND als wertvoll zu betrachten sind, da<br />

man durch sie ein Wissen erhält, welches in der<br />

Zukunft dazu beitragen kann, konzeptionelle<br />

Fehler zu vermeiden<br />

Sonnenstraße<br />

– wir erkennen<br />

15 · 80331<br />

dadurch,<br />

München<br />

wie<br />

man etwas Tel.: nicht 089/55146-116 machen sollte. Dieses · Fax: Wissen DW-10<br />

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Die Elektronik des LFOs – Ein Blick von hinten<br />

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GRP A4 Reservierungen<br />

ab sofort möglich!<br />

Preis € 4400,– inkl. MwSt.<br />

zuzügl. Versand.<br />

Lieferung Juli<br />

2012


28<br />

Jeder LFO-Output<br />

mit LED-Anzeige<br />

Hochwertige Elektronik<br />

auf engstem Raum<br />

bestehen aus einer 1,5 mm starken<br />

AlMg3-Legierung, werden<br />

CNC gefräst, gebogen und erreichen<br />

Toleranzwerte von unter<br />

0,01mm. Für den Aufdruck<br />

wird das Untereloxaldruck-<br />

Verfahren eingesetzt, welches<br />

die Druckfarbe in das offenporige<br />

Material einlagert, um so<br />

eine dauerhaft abriebfeste und<br />

kratzbeständige Oberfläche zu<br />

gewährleisten. Elektronik und<br />

Frontplatte werden im letzten<br />

Schritt der Fertigung zusammengefügt,<br />

letztendlich nochmals<br />

geprüft und dann versendet<br />

bzw. in ein System integriert.<br />

Technische und musikalische<br />

Möglichkeiten des Systems<br />

oder die Untrennbarkeit des<br />

Geteilten<br />

Wie schon im Anfang beschrieben<br />

hatten wir eigentlich nie<br />

ein festes Ziel im Auge, sondern<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

waren in dem, was wir wollten<br />

immer vom gerade Notwendigen<br />

gelenkt. Jedoch immer mit<br />

den zwei Begrenzungen Technik<br />

und musikalische Nutzbarkeit,<br />

wobei sich, wie beschrieben,<br />

die musikalische Nutzbarkeit<br />

bald in die Bereiche Musik und<br />

gehörmäßige Wahrnehmung<br />

teilte.<br />

Während die Meisten sich mit<br />

der Vereinigung dieser Dinge<br />

beschäftigen, in der Hoffnung,<br />

dem derzeitigen, meist durch<br />

Werbung definierten, Bedarf an<br />

Sounds optimal zu decken, glauben<br />

wir nicht an diesen Weg.<br />

Diese Vorgehensweise erinnert<br />

mehr an das Schaffen von Legierungen<br />

aus Legierungen. Es<br />

soll zwar immer besser werden<br />

doch man greift immer nur auf<br />

das derzeit Beste zurück. Unsere<br />

Theorie vom perfekten Sound:<br />

Wir glauben nicht an die möglichst<br />

dichte Verbindung von<br />

Musik und Technik, sondern an<br />

eine Reihe technisch geschaffener,<br />

akustisch-musikalischer<br />

Verbindungen, ähnlich einem<br />

Würfel, dessen Seiten musikalische,<br />

technische bzw. akustische<br />

Parameter definieren. Die in<br />

diesem eingeschlossenen Raum<br />

entstehenden punktuellen Verbindungen,<br />

ähnlich sich überlagernder<br />

Nullstellen in der Mathematik,<br />

lassen das entstehen,<br />

was wir als den Sound bezeichnen.<br />

Liegen diese Punkte dicht<br />

beieinander, nähern wir uns<br />

MODULAR<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

dem, was wir als den perfekten<br />

Sound betrachten.<br />

Da die Betrachtungen jeder Person,<br />

bedingt durch ihre Voraussetzung,<br />

eine andere ist, variiert<br />

auch die Dichte der Punkte und<br />

damit die Beurteilung hinsichtlich<br />

Optimalität. Schafft man<br />

zu viele, nicht differenzierte<br />

Verbindungen bzw. erhöht die<br />

Dichte, so entsteht zwar eine<br />

breitere Akzeptanz des Sounds,<br />

doch es entsteht eine Verschleierung,<br />

eine Art Geräusch, das zu<br />

anderen, im Raum befindlichen<br />

Sounds nur noch gering variiert,<br />

da immer mehr Sounds gemeinsame,<br />

räumliche Schnittmengen<br />

besitzen und sich damit<br />

immer mehr ähneln. Da aber<br />

Musikalität und Wahrnehmung<br />

stark variieren, sollte man sich<br />

die Flächen nicht als klare Grenzen,<br />

sondern als sich in der Zeit<br />

verändernde Flächen vorstellen,<br />

welche Auswirkungen auf<br />

die Position des geschaffenen<br />

Sounds haben. Es verändert sich<br />

nicht nur der Punkt im Raum,<br />

an dem sich der Sound befindet,<br />

sondern auch die Flächen, auf<br />

die der Vektor der Veränderung<br />

wirkt. Damit wären viele, als<br />

subjektiv wahrgenommene Veränderungen<br />

erklärbar.<br />

Wir glauben, dass das, was wir<br />

gerade hören, nicht nur das Ergebnis<br />

einiger Parameter-Veränderungen<br />

ist, sondern eine<br />

Art Summe von dem gerade Gehörten<br />

und den daraus resultie-<br />

13


MODULAR<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

renden Voraussetzungs-Ände- Wir erkannten: Weder das eine über Dreieck zu Särungen<br />

unserer Wahrnehmung. noch das andere ist richtig. gezahn nur bis 20 Hz<br />

Nur für den seltenen Moment, Wir wissen zwar in diesem Fall beherrscht, da bei Fre-<br />

in dem die vom Resultat verän- schon, was wir brauchen, aber quenzmodulationenderte<br />

Wahrnehmung mit einer noch nicht, wann bzw. wobei für Vibratos mit über<br />

absichtlich technisch realisier- wir es brauchen! Allein bei der 4 … 5 Hz eine Submoten<br />

Parameterverschiebung Untersuchung der spannungsdulation der Schwin-<br />

kompensiert Das wird, <strong>Marienberg</strong>-<br />

haben wir gesteuerten Deformation von gungsform des LFOs<br />

das, was wir als den perfekten Schwingungsformen bei LFOs nicht mehr wahr-<br />

Sound ansehen.<br />

und ihrer Realisierung entstannehmbar ist. Dafür<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

den Unmengen neuer Fragen. können wir aber un-<br />

Um an dieser Theorie zu arbei- Natürlich gibt es ausreichend<br />

ten, der ist es Beginn nun aber notwendig, des Machbaren Messtechnik, mit (2) der man all<br />

seren Sinusausgang<br />

so deformieren, dass<br />

möglichst genau zu wissen, was diese Dinge untersuchen kann, es zu exponentiellen<br />

wir eigentlich brauchen und wo- aber diese Geräte sind nicht bzw. logarithmischen<br />

für wir es brauchen. So haben spielbar, also keine Instrumente, Attack-/Release-Si-<br />

wir auch mit Filtern gearbeitet, womit eine Möglichkeit verlomulationen kommt<br />

die extreme Flankensteilheiten ren geht, unserer Theorie nach- (siehe Oszillogramm<br />

hatten, um anschließend mit zugehen. Denn erst wenn ein auf www.synthesize-<br />

Allpässen die Phasen zu korrigie- Musiker mit einem Sound spielt, rarchiv.de). Geht man<br />

ren. Aber ab einem bestimmten entsteht durch die Eindrücke mit den Modulati-<br />

Punkt waren die Steilheitserhö- der musikalisch-harmonischen onsfrequenzen in den<br />

hungen nicht mehr wahrnehm- Information eine Veränderung Audiobereich, dann<br />

bar. Auf der anderen Seite waren in unserer Wahrnehmung und braucht man ohne-<br />

wir der Meinung, viele LFOs zu wir können die Bedingungen hin einen größeren<br />

benötigen, erkannten aber bald, für diesen Sound neu definieren Frequenzbereich mit<br />

dass die Form der Schwingungen bzw. korrigieren. Damit stellt hohen Genauigkei-<br />

und Hier deren Phasenlage nun der zweite zueinan- Teil zum die Möglichkeit, <strong>Marienberg</strong>- auf Funktioniert unserem dieser ten. Dafür Versuchsaufbau, wurden wird er<br />

der viel wichtiger <strong>Modular</strong>system. und extrem Im ersten System Teil sind spielen wir auf zu können, nochmals eine auf die einer Genauigkeiten<br />

zweiten Lochrasterplatine<br />

von dem die Ziel Entwicklung der Modulation und die unverzichtbare Entstehung der Voraussetzung<br />

aufgebaut, wobei unserer wir ein VCOs Prinzip stark verwenden, wel-<br />

abhängig Ideologie ist. eingegangen Gerade bei und LFOs nun gehen zur Erkennung die Entwickder<br />

Richtung ches wir der scherzhaft erhöht. „Borg-Technologie“ Hierbei meinten nennen. aber Arbeiten in zwei Ebenen<br />

ergab ler in die medias Arbeit res mit zur bestehenden der Wahr- Technik: technischen quasi Entwicklung ein Der Vorteil dieses dieses einige Aufbaus Musiker ist eine wiederum, bessere dass Übernehmung<br />

Interview der mit Resultate den Entwicklern, so viele in Systems dem die dar. Fragen sichtlichkeit und das eine System erhöhte im Höhenbereich Stabilität, sodass zu<br />

Erkenntnisse, nicht explizit dass aufgeführt wir sie sind. wahr- Dadurch werden wir Fehler, bestimm- wie beispielsweise präzise klinge. abgerissene Der Grund ist Drähte, auf<br />

scheinlich erst im übernächsten te Funktionen wahrscheinlich<br />

nicht mehr vorkommen unseren Oszillogrammen können. leicht<br />

Modell Entwicklung integrieren können. und Aufbau Bei- eines nie in Moduls unser System integrieren zu erkennen: Es gibt bis 20 kHz<br />

spielsweise stellte sich die Frage und an anderen Stellen Allerdings sogar kann keine es auch ernste geschehen, Deformation dass sich des das<br />

nach Elektronik der Spannungssteuerung auf ausgedehnte Regelbereiche<br />

eigentliche Konzept Dreiecks, einer weder Schaltung im Pegel als unzurei- noch<br />

der Das Signalformen Anfangsstadium bzw. nach der Realisierung der verzichten, einer wie Idee beispielsweise<br />

chend herausstellt. in der Die Schwingungsform. erste Version unseres Also VC<br />

Struktur besteht der natürlich Modulation im Zeichnen V/Okt in eines unserem provisori- LFO, der Oscillator die Span- A basierte entwickelten beispielsweise wir eine auf asymme- dem Prin-<br />

oder schen V/Hz. Schaltplans und der Berechnung nungssteuerungeinzel- von zip des Rampe Rampenintegrators trische Pulsbreite. und Mit erreichte dieser nicht ist<br />

ner Bauelemente. Bereits in dieser Phase wird die gewünschte Präzision der Linearität und der<br />

auch ein erster Entwurf des Frontplattenlayouts Wellenformen. Hinzugefügte Fehlerkorrekturen<br />

erstellt und festgelegt, welche Breite das Modul auf weiteren Versuchsaufbauten zeigten aller-<br />

benötigt, da ein kabelloser und daher funktionsdings auch nur eine mäßige Verbesserung, wessicherer<br />

Aufbau eines unserer obersten Prinzipihalb nach einigen Monaten Entwicklungszeit das<br />

en ist. Auf eventuell freien Stellen der Frontplatte<br />

werden meist zusätzliche CV-Eingänge platziert,<br />

Prinzip des Rampenintegrators verworfen wurde.<br />

welchen, je nach Platzbedarf, auch Abschwächer Diese Entwicklungszeit kann jedoch nicht als<br />

zugeordnet werden können. Danach wird ein vergeudet angesehen werden, da selbst negati-<br />

erster Versuchsaufbau dieser Schaltung mittels ve Ergebnisse als wertvoll zu betrachten sind, da<br />

Lochrasterplatine und „Freiluftverdrahtung“ er- man durch sie ein Wissen erhält, welches in der<br />

stellt, wobei es zumeist erforderlich ist, die zuvor Zukunft dazu beitragen kann, konzeptionelle<br />

berechneten Werte einiger Bauelemente der Rea- Fehler zu vermeiden – wir erkennen dadurch, wie<br />

lität leicht anzugleichen.<br />

man etwas nicht machen sollte. Dieses Wissen<br />

Weitere Informationen und Neuigkeiten gibt es im Internet unter www.vermona.com<br />

14 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

2925


Das LFO vor seinem Einbau<br />

MARIENBERG<br />

MODULAR-SYSTEM:<br />

Größe<br />

<strong>Modular</strong> 5 HE<br />

> 8 kg<br />

Techn. Komponenten<br />

aktuell lieferbar:<br />

VCO, VCF, VCA, EG,<br />

LFO, S&H, Mixer,<br />

Attenuator, Multiple,<br />

MIDI-Interface<br />

Preis:<br />

variabel, da modular<br />

Bezugsadressen:<br />

synmag.de<br />

Alternativen:<br />

z.B. Doepfer <strong>Modular</strong>-<br />

System 3 HE<br />

Eignung:<br />

komplexe Klangsynthese,<br />

Studioarbeit<br />

Livetauglichkeit:<br />

bedingt, da ohne<br />

Speicher<br />

Mech. Qualität:<br />

Gut, stabil und solide<br />

gebaut<br />

Anschlüsse:<br />

CV/Gate, MIDI-In<br />

Usability:<br />

Sehr gut, Potis ohne<br />

Rasterung, aber<br />

optimales drehgefühl,<br />

angenehme Abstände<br />

beim Arbeiten<br />

30<br />

es nun möglich, eine negative<br />

Nadel des positiven Maximalwertes<br />

und einen positiven Puls<br />

des negativen Maximalwertes<br />

auf die Dreieckschwingung zu<br />

summieren. Das Ergebnis ist<br />

eine deformierte Schwingungsform,<br />

wie man sie in vielen alten<br />

<strong>Synthesizer</strong>n findet. Da die Pulsbreiten<br />

getrennt voneinander<br />

spannungssteuerbar sind, ergibt<br />

sich bei Bedarf eine frequenzabhängige<br />

Deformation, genau<br />

so, wie in den alten analogen<br />

<strong>Synthesizer</strong>n. Dieses Beispiel<br />

soll zeigen, wie wir versuchen,<br />

nicht Sounds zu kopieren, sondern<br />

die Entstehung der speziellen<br />

Sounds nachzuahmen, ohne<br />

Schaltungen einfach zu kopieren.<br />

Würden wir dies tun, bekämen<br />

wir vielleicht einen noch druckvolleren<br />

Supersägezahn, aber uns<br />

der Möglichkeit berauben, einen<br />

extrem dünnen Flötensound zu<br />

untersuchen. Diese Flexibilität<br />

setzt aber an bestimmten Stellen<br />

hohe Genauigkeiten voraus.<br />

Beispielsweise beziehen wir für<br />

unsere VCOs derzeit Messwiderstände<br />

mit 0,1 % Genauigkeit, die<br />

wir dann 24 h erhitzen, um sie<br />

nachzualtern und dann zu selektieren.<br />

Diese Vorgehensweise ist<br />

notwendig, um z. B. unerwünschte<br />

Veränderungen der Schwingungsform<br />

zu vermeiden. Außerdem<br />

ist es eine Voraussetzung<br />

für hohe Pegelstabilität über den<br />

gesamten Frequenzbereich, denn<br />

ohne diese Voraussetzung wären<br />

unsere Sinusnetzwerke, zumindest<br />

in der Genauigkeit, nicht<br />

funktionsfähig. Denn im Gegensatz<br />

zu den meisten VCOs, welche<br />

mit nur einem Knickpunkt arbeiten,<br />

besitzen unsere Netzwerke<br />

sechs Knickpunkte bei gemessenen<br />

Klirrfaktoren von ca. 0,4 %.<br />

Dies brauchten wir, um analoge<br />

FM zu realisieren.<br />

Hierbei stellten wir fest, dass eine<br />

Baugruppe eine 50-Hz-Modulation<br />

besaß. Es war aber keine direkte<br />

Netzauswirkung, sondern<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

eine EM-Unverträglichkeit. Nach<br />

langen Versuchen mit Netzteilen<br />

kapselten wir diese Baugruppe<br />

einfach mit Mu-Metall, wonach<br />

dieses Problem verschwand. Anderseits<br />

kann die Ausdehnung<br />

der Genauigkeiten auch ergeben,<br />

dass etwas nicht mehr sinnvoll<br />

ist, man dabei aber die wichtigen<br />

Dinge übersieht, wie es bei den<br />

ersten ADSRs geschah.<br />

Unsere Attack-, Decay- und Release-Phasen<br />

hatten Minimalzeiten<br />

von 0,1 ms. Damit war aber<br />

erstens eine sinnvolle Einstellung<br />

des Bereiches von 100 ms bis 1 s<br />

nicht mehr möglich, da die max.<br />

MODULAR<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

Zeit bei 20 s lag. Zum zweiten hatten<br />

wir für A, D und R jeweils drei<br />

Bereiche, deren Triggerpunkte<br />

und Anstiegswinkel jeweils einzeln<br />

und in Summe spannungssteuerbar<br />

waren. Das ergab, mit<br />

einer sogenannten Free Function<br />

Spannung, welche stufenlos (wie<br />

eine Art Gummiband ) festlegte,<br />

ob der entsprechende Zeitbereich<br />

exponentiell, logarithmisch oder<br />

linear verlief, insgesamt 28 Steuerspannungen,<br />

28 Potis und 30<br />

Klinkenbuchsen. Für eine einzige<br />

Hüllkurve!<br />

Davon wurde allerdings nur der<br />

Prototyp gebaut und wir erkannten,<br />

dass es für analytische, aber<br />

nicht für musikalische Zwecke<br />

extrem wichtig ist, ein solches<br />

Werkzeug zu haben. Was wir<br />

vernachlässigten, waren unterschiedliche<br />

Triggerfunktionen,<br />

die die unterschiedliche Reaktion<br />

auf das Spiel ermöglichen, was<br />

wiederum in alten <strong>Synthesizer</strong>n<br />

unterschiedlich gelöst wurde.<br />

Ebenso erkannten wir eine fehlende<br />

Funktion, die wir Auto Offset<br />

nennen, bei der sich der Sustainlevel<br />

immer auf Nullpotential<br />

befindet, sodass bei einer Intensitätserhöhung<br />

des Ziels niemals<br />

der zu modulierende Grundwert<br />

nachjustiert werden muss. Genauso<br />

wichtig ist es aber anderseits,<br />

diese Funktion deaktivieren<br />

zu können.<br />

Ein Nachteil bestand trotz der<br />

28 Parameter immer noch, welchen<br />

wir aber erst sahen, als wir<br />

längere Messreihen aufnahmen.<br />

Wir begannen, die Hüllkurve<br />

langsam zu triggern mit Zeitverläufen<br />

von 12 s incl. 9 s Gate-Zeit<br />

und erhöhten dabei immer weiter<br />

die Geschwindigkeit. Dann<br />

kam bald der Punkt, an dem die<br />

Attack- und Decay-Phasen nicht<br />

mehr durchlaufen wurden, weshalb<br />

alle drei Parameter A, D und<br />

R nachjustiert und der Parameter<br />

T.C. (Time Compression) eingefügt<br />

werden musste. Mit ihm wird, abhängig<br />

von der Steuerspannung,<br />

15


MODULAR<br />

sowohl A, D als auch R prozentual verringert. Erhöht<br />

man also einen Sequenzertakt, so wird nicht nur die<br />

Sequenz, sondern synchron dazu auch die Hüllkurve<br />

schneller. Außerdem lässt sich damit nebenbei<br />

auch die Hüllkurvenlänge von den Notenwerten<br />

der Tastatur steuern. Wir verzichteten also auf viele<br />

Potis und Buchsen, hatten aber für den Musiker<br />

neue, wichtige Funktionen gefunden. Das heißt<br />

aber nicht, dass der jetzige VC Envelope Generator A<br />

weniger kann, im Gegenteil.<br />

Das <strong>Marienberg</strong>-<br />

<strong>Modular</strong>-System<br />

Ähnlich sah es bei unserem Filter aus. Wir hatten einen<br />

24-dB-Tiefpass, einen 24-dB-Hochpass und die<br />

Verkettung mit Hilfe von Audioschaltern realisiert.<br />

Egal wie die Verkettung aussah, Testhörer interpretierten<br />

den Sound immer als mit X/Y ähnlich oder<br />

meinten, er klinge wie der <strong>Synthesizer</strong> A/B. Erst als<br />

wir mit Flankensteilheiten von 6 dB und 12 dB experimentierten,<br />

die wir dann stellenweise kaskadierten,<br />

entstanden Aussagen, bei denen der Vergleich<br />

mit bestehenden Systemen fehlte.<br />

der Beginn des Machbaren (2)<br />

Also entschieden wir uns für diese Variante. Das<br />

heißt nicht, dass andere Filterstrukturen für uns<br />

uninteressant sind, im Gegenteil. Wir glauben, dass<br />

Filterverläufe, vor allen Dingen so, wie wir sie derzeit<br />

kennen, in ihrer Struktur und ihrem Verlauf<br />

falsch Hier sind. Hierbei nun der heißt zweite falsch Teil aber zum nicht <strong>Marienberg</strong>- etwa<br />

schlecht, sondern <strong>Modular</strong>system. eher nicht Im kompatibel ersten Teil mit sind unseren wir auf<br />

Vorstellungen. die So Entwicklung haben wir und festgestellt, die Entstehung dass es oft der<br />

wichtig Ideologie ist, die eingegangen Dichte und und Intensität nun gehen der die RestwelEntwickligkeitler in im medias Durchlassbereich res zur bestehenden regelbar, Technik: genauso quasi wie ein<br />

die Interview Symmetrie mit und den den Entwicklern, Verlauf des in Abfalls dem die an Fragen den<br />

Filtergrenzen nicht explizit bzw. aufgeführt ihre eigentliche sind. Bandbreite einstellbar<br />

zu gestalten.<br />

Es ist zu Entwicklung sehen, dass und eine Aufbau eigentliche eines Moduls Trennung<br />

zwischen technischen Möglichkeiten und musikalischer<br />

Elektronik Nutzbarkeit nur schwer zu vollziehen ist.<br />

Dass Das wir Anfangsstadium dabei nicht nur der die Realisierung Nutzer gerne einer sehen, Idee<br />

welchen besteht das natürlich Arbeiten im mit Zeichnen den schwarzen eines und provisoriweißenschen Tasten Schaltplans liegt, zeigt und sich sicher der Berechnung auch an solchen einzel-<br />

Modulen ner Bauelemente. wie unserem Bereits MIDI Controller in dieser & Phase Realtime wird<br />

Converter. auch ein erster Entwurf des Frontplattenlayouts<br />

erstellt und festgelegt, welche Breite das Modul<br />

Wir benötigt, sehen den da ein Einsatz kabelloser unseres und Systems daher vorzugsfunktionsweisesicherer bei den Aufbau Kollegen, eines die unserer sich mit obersten den KernproblePrinzipimenen der ist. Synthese Auf eventuell beschäftigen freien Stellen möchten. der Frontplatte Vor allen<br />

Dingen werden aber meist Musiker zusätzliche und Studiotechniker, CV-Eingänge welche platziert,<br />

ein welchen, sehr flexibles je nach System Platzbedarf, wollen, dass auch vorzugsweise Abschwächer<br />

nur zugeordnet musikalisch-akustisch werden können. relevante Danach Parameter wird beein<br />

sitzt erster und die Versuchsaufbau trotz der extrem dieser hohen Schaltung Zuverlässigkeit mittels<br />

unserer Lochrasterplatine Module auf einen und „Freiluftverdrahtung“ Live-Betrieb verzichten er-<br />

können. stellt, wobei es zumeist erforderlich ist, die zuvor<br />

berechneten Werte Steffen einiger und Bauelemente Holger <strong>Marienberg</strong> der Realität<br />

leicht anzugleichen. und Andreas Michel<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Ein EG, das weit mehr als eine Hüllkurve bietet<br />

just fascination...<br />

Funktioniert dieser Versuchsaufbau, wird er<br />

nochmals auf einer zweiten Lochrasterplatine<br />

aufgebaut, wobei wir ein Prinzip verwenden, welches<br />

wir scherzhaft „Borg-Technologie“ nennen.<br />

Der Vorteil dieses Aufbaus ist eine bessere Übersichtlichkeit<br />

und eine erhöhte Stabilität, sodass<br />

Fehler, wie beispielsweise abgerissene Drähte,<br />

nicht mehr vorkommen können.<br />

Allerdings kann es auch geschehen, dass sich das<br />

eigentliche Konzept einer Schaltung als unzureichend<br />

herausstellt. Die erste Version unseres VC<br />

Oscillator A basierte beispielsweise auf dem Prinzip<br />

des Rampenintegrators und erreichte nicht<br />

die gewünschte Präzision der Linearität und der<br />

Wellenformen. Hinzugefügte Fehlerkorrekturen<br />

auf weiteren Versuchsaufbauten zeigten allerdings<br />

auch nur eine mäßige Verbesserung, weshalb<br />

nach einigen Monaten Entwicklungszeit das<br />

Prinzip des Rampenintegrators verworfen wurde.<br />

Diese Entwicklungszeit kann jedoch nicht als<br />

vergeudet angesehen werden, da selbst negative<br />

Ergebnisse als wertvoll zu betrachten sind, da<br />

man durch sie ein Wissen erhält, welches in der<br />

Zukunft 4 Oszillatoren<br />

dazu beitragen kann, konzeptionelle<br />

Fehler 4 zu Filter vermeiden – wir erkennen dadurch, wie<br />

man 2 etwas vector nicht Mixer machen sollte. Dieses Wissen<br />

7 envelopes<br />

5 LFOs<br />

Stepsequencer<br />

arpeggiator<br />

Effects<br />

16 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

jetzt im Handel<br />

Vertrieb für<br />

Tel: 07345/2381410<br />

Deutschland / Österreich Fax:07345/2381411<br />

Untere Bergstraße 19 info@emc-de.com<br />

D-89129 Langenau 31<br />

www.emc-de.com25<br />

Solaris_SynthMag.indd 1 20.12


Basis-System<br />

Das Basis-System ist eine Grundausstattung, die bereits viele Funktionen in hoher Qualität erfüllen kann und<br />

die eine für <strong>Modular</strong>-Systeme noch erschwingliche Investition erfordert.<br />

Das System bietet bereits 2 komplette Wege zur Klangerzeugung, die vollkommen unabhängig voneinander<br />

konfiguriert werden können. Durch die High End VCOs mit top octave stehen somit 4 Soundquellen zur Verfügung,<br />

die zusätzlich durch externe Effekte angereichert werden können.<br />

Bereits implementiert ist eine MIDI-CV Interface-Funktionalität, die bis zu 4 Stimmen liefern kann. Neben<br />

Pitch, Gate und Trigger wird noch ein Velocity-Wert als Spannung ausgegeben, der für Modulationszwecke<br />

eingesetzt werden kann.<br />

2 x High End VCO mit Top-Octave, 2 x Multi Mode VCF, 2 x VCA, 2 x EG, 2 x Mono-Mixer 3 in 1, 2 x Multiple<br />

Modul<br />

1 x Sample and Hold, 1 x Attentuator, 1 x 4fach polyphones Midi-Interface, 1 x Netzteil<br />

Im Preis enthalten ist das System (wie abgebildet, aber ohne Kabel) und die Montage der Module inkl. Stromversorgung.<br />

Preis pro Stück EUR 4.408,95 (netto 3.705,-) enth. MwSt. EUR 703,95<br />

Versandkosten: EUR 50,-<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

17


Der Reliquary<br />

Der Reliquary ist ein speziell entwickeltes Gerät zur kompakten Filterung von Klängen. Eine ideale kompakte<br />

Ergänzung zum <strong>Modular</strong>system, oder ein Stand Alone Gerät für den Studioeinsatz. Auch für den DJ eine sehr<br />

hochwertige Möglichkeit zur Filterung von Tracks, um so eine laufende Loop zu bearbeiten.<br />

Der Reliquary besteht aus zwei VCF mit musikalischen 12 dB und einem LFO. Bei den Filtern kann die Filterfrequenz,<br />

die Resonaz und die Notchstruktur über einen Regler eingestellt werden, oder über den internen LFO<br />

über einen Attentuator moduliert werden. Außerdem bieten die Filter die Betriebsarten LowPass, Highpass<br />

und Bandpass an<br />

Zur Modulation stehen intern aufsteigender und abfallender Sägezahn, positiver/negativer Puls, Dreieck und<br />

Rechteck zur Verfügung, wobei bis zu drei Wellenformen gleichzeitig angewählt werden können. Außerdem<br />

kann alternativ eine externe CV zur Modulation eingeschleift werden.<br />

Der LFO ist über eine externe Steuerspannung modulierbar und synchronisierbar. Seine sechs erzeugten Wellenformen<br />

stehen an 6 Ausgangsbuchsen zur Steuerzung weiterer Komponenten zur Verfügung.<br />

18 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


technische Daten:<br />

- 2 identische 12dB Multimode VCFs mit Tiefpass, Bandpass, Hochpass und Notch<br />

- Cutoff Frequency, Emphasis und Notch Structure intern ( LFO ) und extern spannungssteuerbar<br />

- im seriellen Betrieb 24dB möglich ( Filter A Output: 12dB / Filter B Output: 24dB )<br />

- negativer / positiver Modulationsclip für jeden Parameter ( negativ: blaue LED / positiv: rote LED )<br />

- Schaltmatrix mit LFO - Abschwächer und Offsetverschiebung für jeden Parameter<br />

- jedes Filter kann oktavrein als Sinus VCO extern mit 1V/Okt angesteuert werden<br />

- temperaturkompensierter High End Expokonverter<br />

- 1 Low Frequency Oscillator mit Dreieck, Sägezahn und Rechteck<br />

- synchronisier- und spannungssteuerbar<br />

- Wellenformen können über Schaltmatrix gemixt / abgeschwächt werden<br />

- negativer / positiver Modulationsclip ( negativ: blaue LED / positiv: rote LED )<br />

- „ Invert to VCF B „ Schalter ( Wellenformen liegen phasengedreht an VCF B an )<br />

- hochwertige Bauteile ( ALPS Potis / APEM Schalter )<br />

- hochohmige Vorstufe<br />

- getrennter Bypass<br />

- internes Netzteil<br />

- edles Vintage Design in 3 HE<br />

- 3 Jahre Garantie<br />

Der Reliquary<br />

Preis pro Stück EUR 1.800,- (netto 1.511,77) enth. MwSt. EUR 287,39<br />

Versandkosten: EUR 20,-<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

19


Durch die Verwendung eines speziellen Schwingkreises und der daraus resultierenden, parallelen Erzeugung aller<br />

Wellenformen, ist die Präzision der Linearität und der Schwingungsformen dieses VCOs weitaus höher als die<br />

herkömmlicher Oszillatoren, welche größtenteils auf dem Prinzip eines Rampenintegrators basieren. Alle Deformationen<br />

der Wellenformen von Rampenintegratoren mit anschließender Wellenformung werden dadurch<br />

vermieden. Ein Stromspiegel zur Erzeugung von Dreieckschwingungen wird damit nicht benötigt. Ferner wird<br />

durch diese Schaltung eine hohe Linearität des VCOs ermöglicht, welche den üblichen „High End Trim“ überflüssig<br />

macht. Durch die hohe Linearität im gesamten Frequenzbereich ist es zusätzlich möglich, eine sehr präzise,<br />

lineare Frequenzmodulation zu erzeugen.<br />

Zusätzlich bietet der Oszillators eine simultane Erzeugung von Top-Oktaven der Wellenformen „Dreieck“, „Sägezahn“<br />

und „Rechteck“, welche damit phasensynchron bis zu einer Frequenz von 40kHz zu allen Schwingungsformen<br />

der Grundoktave anliegen - selbstverständlich an separaten Ausgängen.<br />

Desweiteren steht eine neue Form der PWM zur Verfügung, wobei mit Hilfe zweier, getrennter Steuerspannungen<br />

die negative bzw. positive Halbwelle moduliert werden kann, wobei diese Modulationen ebenfalls über zwei<br />

separate Potentiometer, einstellbar sind. Hiermit ist es möglich, mit Hilfe von Steuerspannungen nicht nur den<br />

stufenlosen Übergang von einem symmetrischen Rechteck zu einem variablen Puls, sondern auch den stufenlosen<br />

Übergang von einem Rechteck bzw. Puls zu einer Treppenspannung, welche sich dem Oberwellengehalt<br />

einer Dreieckschwingung nähert, zu realisieren. Durch einen Schalter kann jedoch zwischen „klassischer“ und<br />

„polarisierter“ Pulsebreite gewählt werden. Da diese Modulationen getrennter Pulsbreiten auch im VC LFO Modus<br />

möglich sind, können im Falle der Frequenzmodulation eines zweiten Oszillators unterschiedliche Tonintervalle<br />

erzeugt werden.<br />

technische Daten:<br />

High End VCO mit Top Octave<br />

- 1Hz bis 30Hz im VC LFO Modus, 30Hz bis 20kHz im VCO Modus<br />

- Verdopplung des Frequenzbereiches auf 40kHz durch Topoktave<br />

- Wellenformen: Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Puls an separaten Ausgängen<br />

- Topoktave: Dreieck, Sägezahn und Rechteck an separaten Ausgängen<br />

- getrennte, spannungssteuerbare Pulsbreiten für positive und negative Halbwelle<br />

- hohe Linearität im VC LFO Modus<br />

- Frequenzeinstellung über Poti ( +/- sechs Halbtöne ) und Range Drehschalter ( 2‘, 4‘, 8‘, 16‘, 32‘ und „LO“ )<br />

- Abschwächer für exponentielle und lineare Frequenzmodulation<br />

- Eingang für lineare FM durch einen Kippschalter entkoppelbar ( AC / DC )<br />

- synchronisierbar mit einem weiteren VCO<br />

- Eingangsspannung für Frequenz ( Volt / Oktave ) und Pulsbreiten: 0 bis +10 Volt<br />

- Ausgangsspannung der Wellenformen: +5/-5 Volt<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 125 mA<br />

Preis pro Stück EUR 398,- (netto 334,45) enth. MwSt. EUR 63,55<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

20 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


CV-In 1<br />

1 Volt/Oktave<br />

CV-In 2<br />

1 Volt/Oktave<br />

CV-In für<br />

LIN FM IN<br />

Modus FM<br />

AC oder DC<br />

CV-IN 1<br />

für PW<br />

CV-IN 2<br />

für PW<br />

PW Mode<br />

CLS/POL<br />

Audio-Out<br />

VCO<br />

PW Mode CLS/POL?<br />

High End VCO mit Top Octave<br />

Attentuator<br />

für CV-In 1<br />

Attentuator<br />

für LIN FM<br />

negative PW<br />

Width<br />

Sync-Input für<br />

VCO<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

Frequenz für<br />

VCO<br />

Oktavlage für<br />

VCO<br />

positive PW<br />

Width<br />

Top-Octave Out<br />

Der Mode CLS ist die klassische Form der Modulation, wobei die positive und die negative Pulswelle im<br />

Verhältnis zueinander geregelt werden. Die Summe der unteren und der oberen Halbwelle ist immer<br />

100%, also z.B. 30/70 oder 45/55.<br />

Der Mode POL regelt jeweils den Anteil einer Halbwelle innerhalb von festen 50%. So lassen sich treppenförmige<br />

Wellenformverläufe erzeugen.<br />

21


SYNTHESIZER<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

High-End-VCO mit Top-Octave<br />

<strong>Marienberg</strong>-<strong>Modular</strong> (3)<br />

Der Klang entsteht in allen<br />

<strong>Synthesizer</strong>n durch Oszillatoren.<br />

Ob diese analog oder<br />

digital realisiert werden oder aus<br />

Speichern, die digital ausgelesen<br />

werden (Sampler), liegt ganz am<br />

Bedarf des Musikers. In diesem Fall<br />

ist die Rede von dem analogen VCO,<br />

was nun genauer vorgestellt wird.<br />

Was bedeutet High End?<br />

High End heißt so viel wie „maximal<br />

möglich”. Das bedeutet nicht<br />

nur eine hoch-präzise technische<br />

Leistung, sondern vor allem den<br />

größtmöglichen Komfort bei den<br />

Audioausgängen (fünf Wellenformen)<br />

und fünf Modulationseingängen.<br />

Zusätzlich ist noch ein Sync-<br />

Eingang vorhanden.<br />

Was bedeutet Top-Octave?<br />

Drei von den fünf Wellenformen<br />

stehen als weitere, einzelne Ausgänge<br />

zur Verfügung. Nicht redundant,<br />

sondern eine Oktave<br />

höher und die Wellenform wird<br />

nicht durch Frequenzteilung, sondern<br />

durch eine zusätzliche Oszillatorschaltung<br />

erzeugt, wodurch<br />

ein eigenes Obertonverhalten für<br />

mehr Klangreichtum sorgt. Eine<br />

Frequenzteiler-Schaltung klingt für<br />

solche Anwendungen steriler und<br />

weniger druckvoll, da die eigentliche<br />

Wellenformsynthese nur einmal<br />

stattfindet.<br />

Musikalischer Nutzen<br />

Diese Oszillatorschaltung erzeugt<br />

phasensynrchone Schwingungsformen,<br />

welche exakt eine Oktave<br />

über der Grundschwingung liegen.<br />

Für 90 % der üblichen Anwendungen<br />

(Doppelung) ist das vollkommen<br />

ausreichend. Ansonsten kann<br />

die Top-Octave über einen separaten<br />

Effekt bearbeitet werden, um<br />

z. B. Schwebungen zu produzieren.<br />

Die hohe Stimmstabilität ermöglicht<br />

sogar den Einsatz in Live-Situationen<br />

und bietet einen kalkulierbaren<br />

Einsatz in allen Oktavlagen.<br />

Technische Ausstattung<br />

Für die Steuerung der Tonhöhe<br />

existieren zwei Eingänge: ein<br />

nichtabgeschwächter Eingang und<br />

ein über einen auf der Frontplatte<br />

befindlichen Amount-Regler abschwächbarer<br />

Eingang. Zusätzlich<br />

lässt sich der VCO mit einem weiteren<br />

Regler um sechs Halbtöne<br />

nach oben oder unten verstimmen.<br />

Die Oktav-Umschaltung<br />

erfolgt in sechs<br />

Stufen: 2, 4, 8, 16, 32<br />

Fuß und einem Low-<br />

Bereich, welcher bis<br />

auf 0,5 Hz hinunter<br />

reicht.<br />

Eine zweite Möglichkeit<br />

der Frequenzsteuerung<br />

bietet der<br />

FM-linear-Eingang,<br />

welcher vorzugsweise für Frequenzmodulationen<br />

vorgesehen,<br />

aber beispielsweise auch für beabsichtigte<br />

Schwebungs-Erhöhungen<br />

im Bassbereich nutzbar ist. Ein<br />

AC/DC-Schalter ermöglicht die Abkopplung<br />

eventueller Gleichspannungsanteile.<br />

Eine Besonderheit sind<br />

die Wellenformen wie<br />

Rechteck, Dreieck, Sägezahn,<br />

Puls und Sinus<br />

an separaten Ausgängen<br />

mit zusätzlichen Ausgängen<br />

von oktavierten<br />

Signalen von Rechteck,<br />

Sägezahn und Dreieck<br />

so, dass der VCO bis 40<br />

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Gesamtansicht<br />

des VCO<br />

Der Range-<br />

Schalter<br />

29


Die Einzelausgänge<br />

für die<br />

verschiedenen<br />

Wellenformen<br />

tabellarische<br />

Darstellung<br />

der genauen<br />

Oktavspreizung<br />

des VCO<br />

30<br />

kHz zu betreiben ist. Dabei sind die<br />

Schwingungsformen bis in diesen<br />

Bereich äußerst stabil und verändern<br />

damit ihren Oberwellengehalt<br />

nicht.<br />

Einen wesentlichen Punkt stellt dabei<br />

der Sinus dar, dessen Klirrfaktor<br />

auf unter 0,45 % gesenkt ist und<br />

dessen Wert über den gesamten<br />

Frequenzbereich konstant bleibt.<br />

Die zweite Besonderheit ist in der<br />

Pulsbreitenmodulation enthalten.<br />

Der Puls lässt sich nicht nur in Abhängigkeit<br />

des verschobenen Nullpunktes<br />

modulieren, was immer<br />

einen Rechteck mit variabler Pulsbreite<br />

zur Folge hätte, sondern er<br />

ist ebenso symmetrisch um den positiven<br />

und negativen Extremwert<br />

modulierbar. Damit ist es möglich,<br />

sowohl einen asymmetrischen<br />

Rechteck als auch eine Art Treppenspannung<br />

zu generieren. Beide<br />

Bereiche sind über separate Eingänge<br />

spannungssteuerbar. Hierbei<br />

ergeben sich interessante dynamische<br />

Veränderungen des Ausgangssignals,<br />

da man beispielsweise ein<br />

symmetrisches Rechtecksignal über<br />

einen Quasidreieck zum Puls überführen<br />

kann. Ein Umschalter ermöglicht<br />

dabei auch den Betrieb als<br />

klassische Pulsbreiten-Modulation.<br />

Technische Schaltungsrealisierung<br />

Die Temperaturstabilität wird dadurch<br />

erhöht, dass die einzelnen<br />

internen Referenzspannungen<br />

ebenfalls stabilisiert werden, sodass<br />

nicht nur die V/Okt-Spreizung<br />

stabil ist, sondern auch die Grundstimmung<br />

des VCO. Dieser gesamte<br />

Bereich wird ohne Korrekturwerte<br />

(Hi-End-Regler) realisiert.<br />

Dies ist ein Grund für die hohe Pegelstabilität<br />

im gesamten Frequenzbe-<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

reich, der zweite Grund liegt im Zeitablauf<br />

der Erzeugung der benötigten<br />

Referenzspannungen. Technisch<br />

wäre eine Ausweitung auch unterhalb<br />

von 0,5 Hz möglich, jedoch würde<br />

dies zulasten der Linearität gehen,<br />

was schnell erkennbar ist, wenn man<br />

ein f/Ic-Verhältnis von 200 Hz/uA mit<br />

einer Abweichung von weniger als<br />

0,95 Cent im Bereich von weiteren<br />

zwei Oktaven voraussetzt, um eine<br />

nicht zeitlich variable kontrollierte<br />

Schwebung der Modulationsquellen<br />

zu erreichen. Außerdem ist dieser<br />

Einsatz eines VCO nicht gerade ökonomisch.<br />

Aufgrund des Schaltungskonzepts<br />

entstehen bei dem VCO im gesamten<br />

Frequenzbereich keine relevanten Pegelunterschiede,<br />

wie sie bei höheren<br />

Frequenzen oft zu finden sind. Die<br />

Frequenzgenauigkeit liegt im Bereich<br />

von 32 Hz bis 40 kHz bei max. 0,95<br />

Cent Abweichung.<br />

Mechanischer Aufbau<br />

Alle Potentiometer sind Alps-Typen<br />

mit Cosmo-Corps-Knöpfen ausgestattet,<br />

die Schalter sind von Apem,<br />

als Buchsen finden hochbelastbare,<br />

gekapselte 6,3-mm-Klinkenbuchsen<br />

Verwendung hochwertiger<br />

Bauelemente<br />

Verwendung. Alle Bau- und Bedienelemente<br />

sind auf speziellen Trägerplatinen<br />

befestigt, was dem Modul<br />

eine extrem hohe Stabilität verleiht.<br />

Es existieren keine Freiverdrahtungen<br />

zwischen Platinen und Bedie-<br />

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SYNTHESIZER<br />

nelementen. Die Frontplatten sind<br />

dabei nicht lackiert, sondern mit<br />

einem Untereloxial-Druckverfahren<br />

hergestellt, welche eine hohe Beständigkeit<br />

gegen Kratzer gewährleistet.<br />

Für Service-Zwecke lässt sich<br />

die Frontpatte abnehmen, wobei<br />

alle elektrischen und mechanischen<br />

Verbindungen bestehen bleiben. Das<br />

Modul bleibt also inkl. Schaltern und<br />

Buchsen mechanisch stabil und elektrisch<br />

voll funktionsfähig.<br />

Steffen <strong>Marienberg</strong><br />

und Andreas Michel<br />

Die Bedienelemente sind direkt mit der<br />

Platine verbunden. Das bedeutet einen stabileren<br />

und störungsfreieren Zusammenhalt<br />

zwischen Elektronik und Bedieneinhei<br />

23


Multi Mode VCF<br />

Dieses präzise Filter kann durch seine hohe Linearität und seinen temperaturstabilisierten Exponentialkonverter<br />

als spannungssteuerbarer Sinusoszillator eingesetzt werden, wobei die erzeugte Sinuswellenform pegelstabil<br />

und oktavrein an den Ausgängen aller vier Betriebsarten anliegt.<br />

Da die Schaltung zur Steuerung der Resonanz über eine logarithmische Charakteristik verfügt, wird durch das<br />

Anlegen einer linearen Steuerspannung ein sehr differenziertes Steuern der Resonanzintensität über den gesamten<br />

Regelbereich erreicht. Dadurch genügen schon geringe Veränderungen der Steuerspannung, um hörbare<br />

Veränderungen im Bereich der Resonanz zu realisieren. Der Parameter „Notch Structure“ wird verwendet,<br />

um die Betriebsarten „Low Pass“ und „High Pass“ stufenlos mittels Steuerspannung zu überblenden. Im Falle<br />

der Mittelstellung des Potentiometers ( intern +5 Volt ohne externe Modulation ) , welches die Notch Structure<br />

steuert, vereinigen sich beide Betriebsarten zum Kerbfilter ( Notchfilter ), dessen Mittenfrequenz über „Cutoff<br />

Frequency“ steuerbar ist.<br />

Durch die Verwendung zweier „Voltage Controlled Multimode Filter A“ und verschiedenen Modulationsquellen<br />

sind beispielsweise drastische Stereoeffekte oder Klangstrukturen realisierbar, welche teilweise an einen sehr<br />

flexiblen, spannungsgesteuerten Phaser erinnern können.<br />

Besonders effektive Klangstrukturen entstehen am Notchausgang, wenn alle drei Parameter „Cutoff Frequency“,<br />

„Emphasis“ und „Notch Structure“ über mehrere LFOs oder ADSRs gesteuert werden. Eine Steuerung mittels<br />

Keyboard CV wäre auch vorstellbar. Höhere Flankensteilheiten können jederzeit durch die Kaskadierung mehrerer<br />

Filter erreicht werden.<br />

technische Daten:<br />

- Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz<br />

- vier parallele Betriebsarten an separaten Ausgängen:<br />

-12dB/Okt. Tiefpass, -12dB/Okt. Hochpass, -6dB/Okt. Bandpass und Notchfilter<br />

- mögliche Selbstoszillation<br />

- “Cutoff Frequency“, „Emphasis“ und „Notch Structure“ über je zwei Eingänge direkt und mit Abschwächer<br />

spannungssteuerbar<br />

- spannungssteuerbare Resonanz mit intern logarithmischem Charakter<br />

- temperaturstabilisierter Exponentialkonverter<br />

- Einsatz als oktavreiner, pegelstabiler Sinusoszillator über den Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz möglich<br />

- Eingangsspannung für Audiosignale: intern auf +/-7.5 Volt begrenzt, „Overdrive Effekt“ bei höheren Eingangs<br />

spannungen !<br />

- Eingangsspannungen für Steuersignale: 0 bis +10 Volt ( Volt/Okt. Charakteristik bei „Cutoff Frequency“ )<br />

- Ausgangsspannung: Sinuswellenform bei Selbstoszillation beträgt +/-5 Volt<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 50 mA<br />

Preis pro Stück EUR 348,- (netto 292,44) enth. MwSt. EUR 55,56<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

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CV-In 1<br />

1 Volt/Oktave<br />

CV-In 2<br />

1 Volt/Oktave<br />

CV-In 1 für<br />

Resonanz<br />

CV-In 2 für<br />

Resonanz<br />

CV-IN 1<br />

für Notch<br />

CV-IN 2<br />

für Notch<br />

Audio-In<br />

VCF<br />

Notch-Structure Modulation?<br />

Multi Mode VCF<br />

Attentuator<br />

für CV-In 1<br />

Attentuator<br />

CV-In 1<br />

Attentuator<br />

CV-In 1<br />

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Frequenz für<br />

VCF<br />

Resonanz für<br />

VCF<br />

Notchstructure<br />

für VCF<br />

Da dieses Multimode-Filter mehrere Betriebsmodi parallel bietet, kann über den Notch-Output eine variable<br />

Filtercharacteristik erzeugt werden.<br />

Diese ist nicht nur manuell einstellbar, sondern läßt sich alternativ durch eine externe Steuerspannung<br />

modulieren.<br />

Filtercharakteristik:<br />

Audio-Out vom<br />

LPF<br />

Audio-Out vom<br />

BPF<br />

Audio-Out vom<br />

HPF<br />

Audio-Out vom<br />

Notch<br />

25


Ein Blick auf<br />

die Elektronikplatine<br />

des<br />

fertigen VCF<br />

32<br />

Das VCF<br />

<strong>Marienberg</strong>-<strong>Modular</strong> (4)<br />

Das Filtermodul zeichnet sich<br />

durch seine hohe Präzision<br />

aus. Es ist im selbstoszillierenden<br />

Modus als stimmstabiler<br />

Sinus-VCO einsetzbar.<br />

Neu-Erfindung des Rades – ein<br />

VCF entwickeln<br />

Am Anfang sollte einfach nur ein<br />

angenehm klingendes Filter entwickelt<br />

werden, was immer auch<br />

darunter zu verstehen ist. Also haben<br />

wir viel experimentiert und<br />

noch mehr gehört. Erstaunlicherweise<br />

kristallisierte sich dabei aber<br />

kein spezieller Filtertyp heraus,<br />

sondern eher eine Liste der Eigenschaften,<br />

die unerwünscht waren.<br />

Zu diesen gehöhrten die typischen<br />

Sound-Eigenschaften von <strong>Synthesizer</strong><br />

X oder Y. Nicht dass diese Instrumente<br />

und Filter nicht klängen,<br />

im Gegenteil, sie sind sound-mäßig<br />

so typisch, dass sie den Gesamteindruck<br />

zu sehr prägen würden.<br />

Dafür verantwortlich ist eine Reihe<br />

von Eigenschaften, von denen übrigens<br />

die am häufig diskutierten<br />

die Unbedeutendsten sind. Da aber<br />

Begriffe wie 12- oder 24-dB-Filter<br />

oder Verzerrung sehr populär sind,<br />

werden Filter meistens nach diesen<br />

Kriterien beurteilt.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Nach längeren Messungen und<br />

Hörtests entstand ein recht ernüchterndes<br />

Resultat: Gut, druckvoll,<br />

bissig, brillant usw. sind Begriffe,<br />

mit denen sich die hörpsychologischen<br />

Eigenschaften eines Filters<br />

nicht definieren lassen. Selbst Flankensteilheiten,<br />

harmonische oder<br />

nichtharmonische Verzerrungen<br />

oder Pegelstabilität wurden mal als<br />

positiv und mal als negativ beurteilt.<br />

Hieraus ergibt sich jedoch die<br />

Wichtigkeit einer anderen Eigenschaft<br />

der Filter: die Interaktion der<br />

einzelnen Filter-Parameter und die<br />

Beeinflussungen des Klanges durch<br />

die gesamte Signalkette, und sogar<br />

externe Faktoren wie Lautsprecher<br />

oder Verstärker.<br />

Resümee<br />

Typische Filtereigenschaften entstehen<br />

meist durch bestimmte Eigenschaften<br />

(um nicht „Fehler“ zu sagen)<br />

in der technischen Realisation<br />

einer Filterschaltung. Beispielsweise<br />

können durch die entworfenen Leiterbahnen<br />

im technischen Betrieb<br />

Kapazitäten (eine Art Kondensator)<br />

entstehen, die den Klang oder das<br />

Modulationsverhalten beeinflussen.<br />

Unser Ziel bei der Entwicklung<br />

war, ein auch messtechnisch einwandfrei<br />

funktionierendes Filter zu<br />

konstruieren. Eine<br />

bestimmte Ungenauigkeit<br />

in der<br />

Modulation kann<br />

so durch eine externe<br />

Modulation<br />

bewusst herbeigeführt<br />

werden,<br />

aber das Filter<br />

kann auch ohne<br />

diesen „Fehler“<br />

betrieben werden.<br />

Dadurch sind rein<br />

generierte Klänge<br />

wirklich rein (und<br />

nicht steril) und<br />

der realisierbare<br />

Klangreichtum<br />

des Filters ist dadurch<br />

wesentlich<br />

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SYNTHESIZER<br />

Der Parameter zur Modulation der Notch-<br />

Struktur<br />

größer als bei einem Filter mit einem<br />

„typischen“ Klang.<br />

Und genau diese Eigenschaften<br />

sollte ein Filter möglichst nicht<br />

vorgeben, sondern erst durch eine<br />

externe Steuerung umsetzen. Die<br />

Arbeitsweise von Filtern zu betrachten<br />

und zu analysieren, ist ohne<br />

das gleichzeitige Beschäftigen mit<br />

Wahrnehmungsgrenzen und hörpsychologischen<br />

Phänomenen nur<br />

unbefriedigend. Natürlich klingt<br />

dieses Filter daher nicht nach amerikanischen<br />

Vorbildern, aber das ist<br />

auch gar nicht in unserem Sinn. Wir<br />

wollen ein neutrales Filter, das wir<br />

quasi „verbiegen“ können.<br />

Ein Kollege meinte vor kurzem,<br />

dass er noch keinen vernünftigen<br />

Nachbau eines Moog-Filters gehört<br />

hätte. Aufgrund einer Wette baute<br />

ich es ihm. Er bekam sein Filter und<br />

brauchte seinen Minimoog nicht<br />

mehr zu „missbrauchen“. Doch im<br />

Solo-Betrieb klang eben nicht alles<br />

nach „Moog“, was durch das Filter<br />

geschickt wurde. Die Erklärung ist<br />

sehr einfach: Im Original-Modell<br />

entsteht der typische Sound nicht<br />

nur durch das Filter, sondern noch<br />

durch drei andere Baugruppen, unter<br />

anderem ein sehr schlechtes total<br />

verrauschtes Netzteil und VCAs.<br />

Es ist also wichtig zu erkennen, wie<br />

sich das Filter im Verbund verhält.<br />

Isoliert man es, entstehen oft Effekte,<br />

die nichts mit dem Erwünschten<br />

gemeinsam haben.<br />

Insofern sind wir von dem, was wir<br />

als Idealfilter bezeichnen würden,<br />

noch weit entfernt. Dass aber der<br />

Weg richtig ist, bekamen wir unter<br />

anderem von vielen Besuchern der


SYNTHESIZER<br />

Messe in Frankfurt zu hören, welche<br />

das System und speziell das<br />

Filter ausgiebig testen konnten und<br />

den Klang sehr lobten.<br />

Das ideale Filter? Aufbau und<br />

Funktion<br />

Nun zum Aufbau des VCF: Das Filter<br />

besitzt einen Audioeingang und<br />

für jede Filtercharakteristik einen<br />

separaten Ausgang, was bedeutet,<br />

dass ein Tiefpass, ein Hochpass, ein<br />

Bandpass und ein Notch-Ausgang<br />

vorhanden sind. Ein einfaches Mischen<br />

der Ausgänge ist nicht möglich,<br />

da die Signale in unterschiedlichen<br />

Phasenlagen anliegen. Das ist<br />

aber auch nicht notwendig, da ein<br />

Mischen der Signale die Filterung<br />

wieder zunichtemachen würde. Die<br />

verschiedenen Ausgänge sind als<br />

komfortable Möglichkeiten für ein<br />

komplexes Routing gedacht, wenn<br />

das gefilterte Signal auf unterschiedliche<br />

Art (ob als Audio oder<br />

als Modulationssignal) weiter verwendet<br />

werden soll.<br />

Eine Besonderheit stellt der Notch-<br />

Ausgang dar, da dessen Pegel<br />

oberhalb und unterhalb der Resonanzfrequenz<br />

regelbar ist, was als<br />

Notch-Struktur bezeichnet wird.<br />

Dieser Parameter ist linear spannungssteuerbar,<br />

ebenfalls die Resonanzfrequenz,<br />

jedoch über einen<br />

temperaturstabilisierten Expo-Converter,<br />

sodass es möglich ist, das<br />

Filter als Sinus-VCO im Bereich von<br />

25 Hz bis 20 kHz einzusetzen und<br />

die Einstellung des Resonanzgrades<br />

sehr präzise vorzunehmen. Über<br />

diesen Bereich bleibt der Pegel<br />

konstant und es kommt zu keinen<br />

nennenswerten Deformationen der<br />

Schwingungsform. Der dafür zu<br />

nutzende Ausgang sollte jedoch der<br />

Lowpass-Ausgang sein.<br />

Jeder Steuerspannungseingang ist<br />

zweimal vorhanden und verkraftet<br />

Pegel von -10 V bis + 10 V. Von den<br />

zwei Eingängen ist jeweils einer direkt<br />

und über einen Abschwächer<br />

summiert.<br />

Der mechanische Aufbau ist wie bei<br />

allen Modulen ohne Verdrahtung<br />

zwischen Elektronik und Schaltern/<br />

Buchsen realisiert worden. Daraus<br />

ergibt sich in Verbindung mit mechanisch<br />

hochwertigen Bedienelementen<br />

eine hohe Zuverlässigkeit.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Und jetzt zum musikalischen<br />

Einsatz<br />

Eine weitere sehr interessante Anwendung<br />

ergibt sich durch den<br />

Einsatz von zwei Filtern, wenn die<br />

Notch-Struktur beider Filter invertiert<br />

moduliert wird. Dabei entsteht<br />

ein räumlicher Eindruck, welche<br />

eine ganz eigene Charakteristik<br />

besitzt und nicht mit Delay- oder<br />

Panning-Effekten zu vergleichen ist.<br />

Eine Invertierung lässt sich z. B. mit<br />

zwei <strong>Marienberg</strong>-Mixern erzeugen,<br />

wenn einer davon mit einem invertierten<br />

Ausgang gefertigt wird, was<br />

auf Wunsch möglich ist. Invertierte<br />

Audio-Ausgänge sind auch in anderen<br />

modularen Systemen verfügbar.<br />

In Verbindung mit einem EG kann<br />

das Filter auf Selbstoszillation gestellt<br />

werden und dann lassen sich<br />

hochwertig klingende Sweeps und<br />

Base Drums erzeugen.<br />

Wer wirklich ein 24-dB-Filter haben<br />

möchte, kann das durch eine Reihenschaltung<br />

realisieren. Das mag<br />

zwar aufwendig klingen, bietet<br />

aber z. B. die Möglichkeit, die Flankensteilheit<br />

der Filterkombination<br />

direkt zu modulieren. Dies bieten<br />

herkömmliche 24-dB-Filter nicht.<br />

Weitere interessante Effekte lassen<br />

sich durch Rückkopplungschleifen<br />

erzeugen. Wenn das Audio-<br />

Eingangssignal über einen Mixer in<br />

das VCF eingespeist wird, kann einer<br />

der gefilterten Signalausgänge<br />

wieder dem Eingangs-Signal hinzugemischt<br />

werden.<br />

Steffen <strong>Marienberg</strong><br />

und Andreas Michel<br />

Die Details auf einen Blick:<br />

∆ 12 dB VCF mit Tiefpass, Bandpass, Hochpass, Notchfilter-Funktion<br />

∆ Maße: 5 HE • ca. 450g<br />

∆ Alternativen: (nicht vollständig) synthesizers.com, Moon <strong>Modular</strong><br />

∆ Eignung: Studioarbeit, Klangdesign • Begrenzte Livetauglichkeit, da<br />

Einstellungen nicht abspeicherbar<br />

∆ Mechanische Qualität: Sehr gut, stabil und solide verarbeitet<br />

∆ Connectivity: Intern: sehr hoch, keine vorkonfigurierte Verdrahtung<br />

daher flexibel • Extern: hoch, da übliche Volt/Oktave Charakteristik<br />

und 5 Volt Trigger<br />

∆ Usability: durch großzügige mechanische Anordnung angenehm,<br />

Buchsen knacken nicht beim Stecker ziehen<br />

∆ Preis: 348,00 Euro<br />

∆ web: www.synthesizerarchiv.de<br />

Und hier das komplette Filter<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

33<br />

27


VCA<br />

Die Flexibilität dieses VCAs beruht auf den Möglichkeiten, welche ihm seine drei Steuerspannungseingänge bieten.<br />

Hiermit ist es beispielsweise möglich, den VCA durch eine Hüllkurve linear, sowie durch einen LFO exponentiell<br />

und durch die Tastatursteuerspannung exponentiell oder linear zu steuern. Damit entfallen beispielsweise<br />

komplizierte Matrixverschaltungen, da dieser VCA von drei Quellen moduliert werden kann.<br />

Da der Signaleingang dieses VCAs nicht entkoppelt wurde, ist auch die Verarbeitung von Steuerspannungen an<br />

Stelle eines Audiosignals möglich. Ein Beispiel für diese Art der Verwendung ist die Abschwächung bzw. Verstärkung<br />

des 1 Volt/Oktave Standards einer Tastatur z.B.auf 0.5 Volt/Oktave oder 2 Volt/Oktave.<br />

technische Daten:<br />

- max. 80db Dynamikumfang ( -74dB Abschwächung / +6dB Verstärkung )<br />

- “GAIN“ Parameter schaltbar ( linear / exponentiell )<br />

- drei CV-Eingänge ( 1x exponentiell / 1x linear / 1x schaltbar exponentiell / linear plus Abschwächer )<br />

- temperaturstabilisierter Exponentialkonverter<br />

- hohe Linearität<br />

- Eingangsspannungen für Audiosignale: +/-10 Volt<br />

- Eingangsspannungen für Steuersignale: 0 bis +10 Volt<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil 25 mA<br />

Preis pro Stück EUR 156,- (netto 131,09) enth. MwSt. EUR 24,91<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

28 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


linear oder exponentiell?<br />

VCA Gain<br />

Factor<br />

CV-In 2<br />

1 Volt/Oktave<br />

CV-In für<br />

Amount<br />

CV-In<br />

exponentiell<br />

Audio-In<br />

VCA<br />

VCA<br />

Exponentiell/<br />

Linear<br />

Exponentiell/<br />

Linear<br />

CV-In<br />

linear<br />

Audio-Out<br />

VCA<br />

Exponetielle Verläufe eigen sich zur Lautstärkesteuerung, da das menschliche Gehör entsprechend empfindet.<br />

Lineare Verläufe sind z. B. für exponentielle Steuerspannungen (EG) geeignet.<br />

linearer Funktionsverlauf exponentieller Funktionsverlauf<br />

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29


VC LFO<br />

Dieser VC LFO verfügt über einen hochwertigen, temperaturstabilisierten Exponentialkonverter, wodurch er<br />

auch als „Bass VCO“ mit fünf separaten Wellenformen eingesetzt werden kann.<br />

Besonders hervorzuheben ist der „Shape“ Parameter, welcher in Verbindung mit den drei Shape Modi eine<br />

einzigartige Manipulation der internen Wellenformen zulässt, indem er stufenlos die vertikale Symmetrie, quasi<br />

den „Winkel“ der Wellenformen, bestimmt.<br />

So kann das Dreieck zu einem Sägezahn oder einer Rampe gemorpht, die Breite des Pulses manipuliert, der<br />

Sägezahn zu einer Wellenform mit einer typischen ARHüllkurvencharakteristik gewandelt und innerhalb der<br />

Rampe ein zusätzlicher Winkel definiert werden. Der Obertongehalt verändert sich bei diesen Manipulationen<br />

teilweise sehr drastisch.<br />

Zuletzt ist die Fähigkeit zur Synchronisierung erwähnenswert, welche im VC LFO Modus ein Reset der Wellenformen<br />

auf 0 Volt zulässt und natürlich im Bass VCO Modus typische „Syncsounds“ ermöglicht.<br />

technische Daten:<br />

- temperaturstabilisierter Exponentialkonverter<br />

- synchronisierbar<br />

- separate, duale LED ( rot / blau ) für jeden Wellenformausgang<br />

- kann bei Clock Factor 10 als „Bass VCO“ eingesetzt werden<br />

- Eingangsspannungen für Steuersignal: 0 bis +10 Volt<br />

- Ausgangsspannung der Wellenformen: +5/-5 Volt<br />

- fünf Wellenformen an separaten Ausgängen ( Sinus,Dreieck,Puls,Sägezahn und Rampe )<br />

- Winkel ( „Shape“ ) manuell für alle Wellenformen regelbar, drei „Shape Modes“ verfügbar<br />

- Frequenzbereich: 0.03Hz bis 32Hz ( „Clock Factor“: 1 ) 0.3Hz bis 320Hz ( „Clock Factor“: 10 )<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 130 mA<br />

Preis pro Stück EUR 221,- (netto 185,72) enth. MwSt. EUR 35,29<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

30 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


Die Wellenform Sägezahn fehlt, allerdings<br />

handelt es sich dabei nur<br />

um die invertierte Version der Rampe<br />

( Grün ).<br />

Shape CV von 0V bis +10V / Shape<br />

Mode: Mittelstellung<br />

Frequenz des<br />

LFO<br />

Shape<br />

der Waves<br />

Rate Faktor<br />

1x oder 10x<br />

CV-In für<br />

LFO Rate<br />

und Sync<br />

LFO-Output<br />

Dreieck<br />

Sägezahn<br />

VC LFO<br />

LFO-Output<br />

Sinus<br />

Pulse<br />

Ramp<br />

Durch die Shape Mode Schalterstellung<br />

A wird der Sinus ( violett ) in<br />

eine Wellenform gewandelt, welche<br />

mit einer einfachen A/R Hüllkurve<br />

mit logarithmischem Anstieg und<br />

Abfall zu vergleichen ist.<br />

Shape CV von 0V bis +10V / Shape<br />

Mode: A<br />

Shape-Mode<br />

A oder B<br />

CV-In 1<br />

für Shape<br />

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Bei Shape Mode B wird die Anstieg-<br />

und Abfallcharakteristik des Sinus<br />

ge-wechselt, so das ein exponentieller<br />

Anstieg und Abfall vorliegt.<br />

Shape CV von 0V bis +10V / Shape<br />

Mode: B<br />

31


EG<br />

Durch die Bereitstellung von Gateausgängen für jede Phase der Hüllkurve werden die Möglichkeiten, welche<br />

der „VC Envelope Generator A“ zur Verfügung stellt, immens erweitert. So ist es beispielsweise möglich, in einer<br />

beliebigen Phase andere Hüllkurvengeneratoren zu triggern, LFOs zu synchronisieren oder Audio- bzw. Steuersignale<br />

mittels eines Switch Moduls zu routen.<br />

Besonders interessant ist ein Verfahren, bei welchem sich mehrere Hüllkurvengeneratoren gegenseitig triggern<br />

und deren Ausgangsspannungen gemischt werden. Das Ergebnis dieser Methode ist eine Hüllkurve, deren<br />

Phasenanzahl nur von der Menge der verwendeten Generatoren begrenzt wird. Das für jede Phase erzeugte<br />

Gatesignal kann auch beispielsweise dazu dienen, während der Attackphase die Geschwindigkeit eines spannungssteuerbaren<br />

LFO zu verändern, während die nachfolgende Decayphase die Notch Structure des VCF A manipuliert.<br />

Mit der danach eintretenden Sustainphase wäre eine leichte Verschiebung der Frequenz eines zweiten<br />

VCOs möglich, um leichte Schwebungen zu realisieren, um letztendlich die abschließende Releasephase für die<br />

Modulation eines VCAs zu verwenden – die Möglichkeiten gehen gegen unendlich.<br />

Die Funktion „Time Compress“ dient dazu, mit Hilfe einer externen Steuerspannung die Zeiten für Attack, Decay<br />

und Release global zu verkürzen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Verwendung eines Sequenzers,<br />

um die Geschwindigkeit der Hüllkurve mit der Geschwindigkeit der Sequenz zu synchronisieren. Eine andere<br />

Anwendung besteht darin, die physikalische Eigenschaft von Saiteninstrumenten zu simulieren, welche darin<br />

besteht, daß die Ausklingzeit sich proportional zur Länge der Saite verkürzt.<br />

„Retrigger“ bezeichnet eine Funktion, mit welcher bestimmt werden kann, daß die Hüllkurve vor ihrem Start<br />

„resettet“, welches durch eine Entladung des Kondensators erreicht wird. Falls diese Funktion deaktiviert wird,<br />

startet die Hüllkurve bei dem aktuellen Spannungswert des vorherigen Verlaufs.<br />

Durch die Funktion „Auto Offset“ wird eine Potentialverschiebung der Hüllkurve erreicht, wobei der Sustainspannungswert<br />

als neues, virtuelles Null-Potential definiert wird. Die Spannung der gesamten Hüllkurve verschiebt<br />

sich vertikal um den Sustainwert, welcher, unabhängig von der Steuerspannung, immer 0 Volt beträgt.<br />

Dadurch kann beispielsweise das ständige Nachstimmen eines Oszillators vermieden werden, falls die Hüllkurve<br />

zur Steuerung der Oszillatorfrequenz eingesetzt wird.<br />

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EG<br />

Für schnell gespielte Soli wurde die Funktion „Dec to Rel“ integriert. Sie erlaubt, daß die Steuerspannung der Releasephase<br />

durch die Steuerspannung der Decayphase ersetzt wird. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, mit<br />

nur einem Regler bzw. einer Steuerspannung die Decay- und Releasezeit gemeinsam zu verändern. Die Steuerspannung<br />

für die Releasephase verliert dadurch ihre Funktion. Letztendlich existiert die Funktion „Free/Forced<br />

Attack“, welche nur auf der Platine mittels eines Jumpers veränderbar ist. Ist die Funktion „Free Attack“ aktiviert,<br />

bedeutet dies, daß zu jedem Zeitpunkt der Attackphase direkt in die Releasephase gesprungen werden kann.<br />

Falls der Jumper auf „Forced Attack“ gesteckt wurde, wird die Attackphase, unabhängig vom Gatesignal, immer<br />

zwangsweise komplett durchlaufen, bevor sie in die anschließende Decay- oder Releasephase springen darf.<br />

Diese Funktion ist zumeist abhängig von der gewohnten Spielweise des Musikers.<br />

technische Daten:<br />

- Zeitbereich für Attack, Decay und Release: 1.5ms bis 10s<br />

- logarithmische Attack, Decay und Release Charakteristik<br />

- temperaturstabilisierter Logarithmik Konverter<br />

- Attack, Decay, Sustain und Release über je einen Abschwächer spannungssteuerbar<br />

- pro Hüllkurvenphase ( A,D,S,R ) ein Gate Ausgang mit roter LED<br />

- getrennte Gate Ausgänge für ENV ON ( EG aktiv ) und ENV OFF ( EG inaktiv )<br />

- fünf Spezialfunktionen: „Time Compress“,“Retrigger“,“Auto Offset“,“Dec to Rel“ und „Free/Forced Attack“<br />

- Eingangsspannungen für alle Steuersignale: 0 bis +10 Volt<br />

- Ausgangsspannung der Hüllkurve: 10 Volt ( durch „Auto Offset“ potentialabhängig )<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 100 mA<br />

Preis pro Stück EUR 324,99 (netto 273,10) enth. MwSt. EUR 51,89<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

Time Compress?<br />

Die Gesamt-Zeitdauer der Hüllkürve läßt sich über eine externe Steuerspannung steuern. So kann die Hüllkurve<br />

in Ihrem Zeitverhalten z.B. Tonhöhenabhängig gesteuert werden.<br />

time compression neutral time compression 50 %<br />

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33


CV-In<br />

Attack<br />

Gate Out<br />

Attack<br />

CV-In<br />

Decay<br />

Gate Out<br />

Decay<br />

CV-In<br />

Sustain<br />

Gate Out<br />

Sustain<br />

CV-In<br />

Release<br />

Gate Out<br />

Release<br />

CV-In Time<br />

Compression<br />

Gate-IN<br />

EG<br />

EG<br />

Attentuator<br />

CV-In Attack<br />

Attentuator<br />

CV-In Decay<br />

Attentuator<br />

CV-In Sustain<br />

Attentuator<br />

CV-In Release<br />

Retrigger<br />

ON/ OFF<br />

Gate-On<br />

EG aktiv<br />

Attack<br />

Time<br />

Decay<br />

Time<br />

Sustain<br />

Time/Level<br />

Release<br />

Time<br />

Auto-Offset<br />

ON/OFF<br />

Gate-On<br />

EG inaktiv<br />

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Decay to Release<br />

ON/ OFF<br />

CV-OUT<br />

EG


Ein Attenuator reduziert Spannungen, so dass sie von 100% bis 0% durch ein Potentiometer regelbar sind. Auf<br />

Kundenwunsch sind individuelleWerte unter oder über 100 % realisierbar.<br />

Der Sinn? Bei der Additiven Mischung mehrerer Modulationsspannungen, können unerwünschte Spitzen entstehen,<br />

die Übersteuerungen verursachen können. Hier ist ein Attenuator ein ausgleichendes Modul für eine<br />

saubere Modulation.<br />

Eine einzelne Modulationsquelle (z.B. Audio Out eines VCO) besitzt keinen Levelregler, muss aber in der Amplitude<br />

angepasst werden. Diese Funktion übernimmt ein Attenuator.<br />

technische Daten:<br />

- drei Abschwächer mit Spannungsfolgern für belastbare Ausgänge<br />

- Anschlüsse: Input 1-3 / Output 1-3<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 10 mA<br />

Preis pro Stück EUR 234,- (netto 196,64) enth. MwSt. EUR 37,36<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

Abschwächung<br />

Level 1<br />

CV/Audio<br />

Input 1<br />

Abschwächung<br />

Level 2<br />

CV/Audio<br />

Input 2<br />

Abschwächung<br />

Level 3<br />

CV/Audio<br />

Input 3<br />

Attenuator<br />

CV/Audio<br />

Output 1<br />

CV/Audio<br />

Output 2<br />

CV/Audio<br />

Output 3<br />

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35


Sample & Hold<br />

Ein „Sample & Hold“ Modul ermöglicht die taktgebundene, kurzzeitige Probenentnahme einer am Audioeingang<br />

anliegenden Spannung. Dieser Spannungswert wird stabilisiert und bis zum Eintritt des nächsten Taktimpulses<br />

dem Ausgang zugeführt. Da dieses spezielle Sample&Hold Modul über einen internen, analogen Taktgenerator<br />

mit temperaturstabilisiertem Exponentialkonverter verfügt, ist die Präzision und Stabilität des erzeugten Taktes<br />

außergewöhnlich hoch.<br />

Bei Bedarf kann dieser intern erzeugte Takt auch zur Triggerung anderer Module dienen. Das bekannteste Einsatzgebiet<br />

ist die Kopplung eines Sample&Holds mit einem Rauschgenerator, um dadurch einen Zufallsgenerator<br />

zu erzeugen.<br />

Dabei werden Proben der zufälligen Spannungen, welche ein Rauschgenerator erzeugt, im Takt des Sample&Holds<br />

entnommen und bis zum nächsten Taktimpuls gehalten.<br />

Es ist auch möglich, die Spannung eines LFOs als Quelle zu benutzen, um einen Arpeggiator zu simulieren.<br />

technische Daten:<br />

- interner, spannungsgesteuerter Taktgenerator mit 1ms oder 10ms Triggerlänge<br />

- temperaturstabilisierter Exponentialkonverter<br />

- hohe Linearität<br />

- separater Ausgang mit LED für internen Takt<br />

- externer Takt durch Schaltbuchse verwendbar<br />

- abschwächbarer Signaleingang<br />

- Frequenzbereich: 0.05Hz bis 50Hz bei Clock Factor 01: bei 10ms Triggerlänge<br />

0.5Hz bis 500Hz bei Clock Factor 10: bei 01ms Triggerlänge<br />

- Eingangsspannungen für Steuersignale: 0 bis +10 Volt<br />

- Eingangsspannungen für Audiosignale: empfohlen +/-10 Volt, max. +/-15 Volt<br />

- Ausgangsspannung: entspricht dem Spannungsbereich des Eingangs<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 35 mA<br />

Preis pro Stück EUR 260,- (netto 218,49) enth. MwSt. EUR 41,51<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

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Sample Hold<br />

Clockrate<br />

Abschwächung<br />

Level 2<br />

CV-In<br />

Clockrate<br />

Audio-In<br />

Sample & Hold<br />

Sample & Hold<br />

ClockFactor<br />

x 1 / x 10<br />

Clock Out<br />

Sample & Hold<br />

extern In<br />

Clockrate<br />

Signal-Out<br />

Sample & Hold<br />

Anwendungsbeispiel: Zum Sequenzer synchronisierte Filtermodulation einer Fläche<br />

Sequenzer<br />

Sequenzer<br />

Clock<br />

Noise<br />

Audio-<br />

Output<br />

CV-In<br />

Clockrate<br />

Sample & Hold<br />

Audio-In<br />

S & H Modul<br />

Signal-Out<br />

Steurspannung<br />

Strings<br />

Audio-<br />

Output<br />

Audio-In<br />

VCF<br />

CV-In 1<br />

1 Volt/Oktave<br />

VCF<br />

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Audio-Out<br />

VCF<br />

37


Mixer<br />

Ein linearer Mischer mit 5 Eingängen, bei welchem die Kanäle 1 bis 3 regelbar sind, während die Kanäle 4 und 5<br />

zu 100% auf den Ausgang summiert werden.<br />

Auf Kundenwunsch sind individuelleWerte unter oder über 100 % realisierbar. Das gilt sowohl für die regalbaren,<br />

als auch für die fixen Eingänge.<br />

technische Daten:<br />

- Kanäle 1-3 mit Abschwächer, Kanäle 4-5 werden zu 100% summiert Tipp:<br />

- Anschlüsse: Channel Inputs 1 - 5, Output Der Mixer kann durch einen<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 10 mA Attentuator erweitert werden.<br />

So sind alle Kanäle reg-<br />

Preis pro Stück EUR 234,00 (netto 196,64) enth. MwSt. EUR 37,36 elbar und es bleibt noch ein<br />

Versandkosten: 4,- EUR zusätzlicher Attentuator frei.<br />

CH 1<br />

Level<br />

CH 3<br />

Level<br />

Channel 1<br />

Input<br />

Channel 2<br />

Input<br />

Channel 3<br />

Input<br />

CH 2<br />

Level<br />

Channel 4<br />

Input<br />

Channel 5<br />

Input<br />

Mixer<br />

Audio-Out<br />

38 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


Four Voice Polyphonic MIDI Converter<br />

Da in der heutigen Zeit die Benutzung von analogen CV/Gate Tastaturen unüblich ist, wird dieses Modul zur<br />

Wandlung der digitalen MIDI Signale eines Keyboards in analoge Steuerspannungen und Gate- bzw. Triggersignale<br />

benötigt.<br />

Dabei stellt der „4-Voice Polyphonic MIDI Converter“ zwei Modi zu Verfügung:<br />

Polyphonic Mode<br />

In diesem Modus werden ankommende MIDI Signale zyklisch auf die vorhandenen Kanäle verteilt. In diesem<br />

Modus existieren zwei Untermodi, welche den Zyklus und die Verteilung der<br />

einzelnen Noten auf die Kanäle steuern.<br />

Der „Alternate Mode“ verteilt die Noten nach folgendem Muster: 1-2-3-4-<br />

1-2-3-4 usw. Der „Next Free Voice Mode“ kann dieses starre Muster durchbrechen,<br />

indem er stets den nächsten freien Kanal verwendet. In diesem<br />

Modus ist es möglich, einen dreistimmigen Akkord zu halten, während mit<br />

dem vierten Kanal ein ( ungebundenes ) Solo gespielt gespielt werden kann.<br />

Monophonic Mode<br />

Dieser Modus stellt vier völlig unabhängige monophone Kanäle bereit, wobei<br />

pro Kanal beispielsweise der MIDI Kanal, unterschiedliche Notenprioritäten,<br />

eine Retrigger Funktion und Tranpositionen bestimmt werden können.<br />

Durch die Verwendung eines 16bit Wandlers wird eine Präzision der erzeugten<br />

Steuerspannungen erreicht, welche beispielsweise für die exakte<br />

Ansteuerung des VCO A benötigt wird. Niedrigere Auflösungen würden in<br />

diesem Falle zu unerwünschten Schwebungen führen, da ein Oszillator in<br />

höheren Frequenzlagen bereits bei einer Ungenauigkeit von einem Millivolt<br />

einige Cent von der erwünschten Frequenz abweicht.<br />

Da das System auf einer Funktionsliste basiert, ist ein Systemupdate und<br />

damit die Erweiterung der Funktionen durch digitale LFOs, Arpeggiatoren<br />

etc durchführbar und geplant. Diese Updates werden im Netz zur Verfügung<br />

gestellt und sind mit Hilfe einer SysEx-fähigen Software ( z.B. „MIDIOX“ ) von jedem Rechner mit MIDI Anschluss<br />

an das Modul transferierbar.<br />

technische Daten:<br />

- max. 4-stimmig polyphon ( Polyphonic Mode )<br />

- vier separat konfigurierbare monophone Kanäle ( Monophonic Mode )<br />

- getrennter System Mode<br />

- Speicher für 100 Programme<br />

- Erweiterung der Funktionen und Systemupdates über System Exclusive möglich<br />

- “Pitch“ und „Velocity“ Steuerspannungen, „Gate“ und „Trigger“ Ausgänge für jeden Kanal bzw. jede Stimme<br />

- insgesamt 16 Ausgänge<br />

- Auflösung: 16bit bei +/-10 Volt ( 0.3 mVolt pro Schritt )<br />

- Ausgangsspannungen für CVs: -10 bis +10 Volt<br />

- Ausgangsspannung für Gate- und Triggersignale: 0/+5 Volt<br />

- Latenz pro Kanal / Stimme: 1 ms<br />

- MIDI IN und MIDI THRU Anschlüsse<br />

- Spannungsversorgung: +/-15 Volt durch Präzisionsnetzteil, 135 mA<br />

Preis pro Stück EUR 260,00 (netto 218,49) enth. MwSt. EUR 41,51<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

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39


Four Voice Polyphonic MIDI Converter<br />

FUNKTIONSLISTE FÜR FOUR VOICE POLYPHONIC MIDI CONVERTER<br />

SYSTEM VERSION 00.91<br />

FOUR VOICE MONOPHONIC MODE<br />

wenn Wert von Funktion „00“ = 00<br />

FOUR VOICE POLYPHONIC MODE<br />

wenn Wert von Funktion „00“ = 01<br />

MONOPHONIC MODE FUNKTIONEN POLYPHONIC MODE FUNKTIONEN<br />

VOICE 1<br />

01 MIDI Channel Select 01-16 01 MIDI Channel Select 01-16<br />

02 MIDI Reference Note 00-127 02 MIDI Reference Note 00-127<br />

03 Note Priority<br />

00=Last<br />

01=Lowest<br />

02=Highest<br />

03 Voice Quantity 02-04<br />

04 Mode<br />

05 Transpose in Halbtönen 00-12 05 Transpose in Halbtönen 00-12<br />

VOICE 2<br />

21 MIDI Channel Select 01-16<br />

22 MIDI Reference Note 00-127<br />

23 Note Priority<br />

25 Transpose in Halbtönen 00-12<br />

00=Last<br />

01=Lowest<br />

02=Highest<br />

VOICE 3<br />

41 MIDI Channel Select 01-16<br />

42 MIDI Reference Note 00-127<br />

43 Note Priority<br />

45 Transpose in Halbtönen 00-12<br />

00=Last<br />

01=Lowest<br />

02=Highest<br />

VOICE 4<br />

61 MIDI Channel Select 01-16<br />

62 MIDI Reference Note 00-127<br />

63 Note Priority<br />

65 Transpose in Halbtönen 00-12<br />

00=Last<br />

01=Lowest<br />

02=Highest<br />

MIDI Channel Select: Legt den MIDI Kanal fest.<br />

MIDI Reference Note: Jedes MIDI Keyboard sendet bei Tastendruck eine bestimmte, der Taste<br />

zugehörige Notennummer. Die unterste Taste des Keyboards sollte als<br />

Referenznote eingestellt werden ( bei 5 Oktaven Keyboards meist „36“ ).<br />

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00=ALTERNATE<br />

01=NEXT FREE VOICE<br />

Transpose: Transponiert unabhängig von dem eingestellten MIDI Reference Note Wert<br />

die Pitch CVs.<br />

Four Voice Monophonic Mode<br />

Note Priority: Legt fest, ob die letzte, die niedrigste oder höchste Note akzeptiert wird.<br />

Four Voice Polyphonic Mode<br />

Voice Quantity: Legt fest, ob der Konverter zwei-, drei- oder vierstimmig polyphon spielbar ist.<br />

Alternate: Momentan nicht belegte Voices werden zyklisch abwechselnd belegt, wobei es<br />

keine Rolle spielt, ob die letzte Voice durch Loslassen der Taste freigegeben wurde.<br />

Next Free Voice: Es wird immer die nächste freie Voice belegt, die nach Loslassen einer Taste<br />

freigegeben wird.<br />

Nicht aufgeführte Funktionen noch nicht verfügbar


Four Voice Polyphonic MIDI Converter<br />

SYSTEM MODE<br />

wenn Funktionsnummern 81-99 ausgewählt werden<br />

Bei Auswahl eines WERTES einer SYSTEM FUNKTION haben die SELECT Taster andere Bedeutungen.<br />

„“ wird zu „OK“<br />

SYSTEM MODE FUNKTIONEN<br />

81 START PROGRAM<br />

Legt die Programm Nummer fest, welche beim Einschalten des Moduls<br />

geladen wird.<br />

00-99<br />

82 SAVE TO Speichert das momentane ( im EDIT BUFFER befindliche ) Programm. 00-99<br />

83 INIT EDIT BUFFER<br />

Initialisiert den EDIT BUFFER mit den Minimalwerten.<br />

( Programm wird nicht gelöscht )<br />

00=NEIN<br />

01=JA<br />

97 RESET ALL VOICES<br />

98 DEVICE ID<br />

löscht alle Noten ( Pitch CVs / Velocity CVs / Gates ) und setzt alle CV<br />

Ausgänge auf den eingestellten Volt Wert<br />

Falls mehrere „Four Voice Polyphonic MIDI Converter“ in einer MIDI Kette<br />

vorhanden sind, dient diese ID zur Identifikation von SysEx Befehlen.<br />

Nur wenn die Device ID mit der des SysEx Befehls identisch ist, wird das<br />

Modul diesen SysEx Befehl verarbeiten.<br />

99 SHOW OS VERSION Zeigt die Version des Betriebssystems an.<br />

nicht aufgeführte Funktionen noch nicht verfügbar<br />

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00-10<br />

01-16<br />

00=NEIN<br />

01=JA<br />

Um unabsichtliches Speichern zu verhindern, ist eine Sicherheitsvorrichtung vorhanden.<br />

Wenn eine System Mode Funktion aufgerufen wird, muß erst ihr Wert einmal verändert werden,<br />

bevor er übernommen wird.<br />

Beispiel: Falls die Funktion 82 ( SAVE TO ) aufgerufen wird, um auf Programmspeicherplatz „00“<br />

zu speichern, muß der Wert erst von „00“ auf „99“ oder „01“ und dann zurück auf „00“ gestellt werden.<br />

Erst dann wird „“ zu „OK“. Dieses Prinzip gilt für alle System Mode Funktionen.<br />

MIDI-<br />

Daten<br />

analoge<br />

Steuerspannung<br />

41


Program<br />

Anzeige<br />

CV-Out 1<br />

Pitch<br />

CV-Out 2<br />

Pitch<br />

CV-Out 3<br />

Pitch<br />

CV-Out 4<br />

Pitch<br />

Four Voice Polyphonic MIDI Converter<br />

Funktion<br />

Anzeige<br />

Selecttaster<br />

für Modes<br />

CV-Out 1<br />

Velocity<br />

CV-Out 2<br />

Velocity<br />

CV-Out 3<br />

Velocity<br />

CV-Out 4<br />

Velocity<br />

Value<br />

Anzeige<br />

Taster<br />

für Value<br />

Gate<br />

Out 1<br />

Gate<br />

Out 2<br />

Gate<br />

Out 3<br />

Gate<br />

Out 4<br />

Midi-In Midi-Thru<br />

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Trigger<br />

Out 1<br />

Trigger<br />

Out 2<br />

Trigger<br />

Out 3<br />

Trigger<br />

Out 4


Multiple<br />

Multiples sind Verteiler, um Audiosignale oder Steuerspannungen von Modulen, bei welchen pro Ausgang nur<br />

eine Klinkenbuchse zur Verfügung steht, an mehrere Eingänge weiterzuleiten.<br />

Zumindest ein Multiples Modul ist zwingend erforderlich, um das CV / Gate Signal einer Tastatur bzw. eines MIDI<br />

Konverters für mehrere Oszillatoren, Filter, Hüllkurven-Generatoren etc. zur Verfügung zu stellen.<br />

technische Daten:<br />

Anschlüsse:<br />

- 4 / 6 / 4 miteinander verbundene Stereo Klinkenbuchsen<br />

Preis pro Stück EUR 143,00 (netto 120,17) enth. MwSt. EUR 22,83<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

Die Buchsen sind ohne Zwischenkabel<br />

direkt mit der Platine verbunden. Das<br />

bedeutet eine hohe mechanische Zuverlässigkeit.<br />

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43


Netzteil High Precision<br />

Das <strong>Modular</strong>-System benötigt ein besonders hochwertiges Netzteil, damit die anspruchsvoll konzipierten Schaltungen<br />

technisch einwandfrei arbeiten. Es handelt sich nicht um ein Schaltrnetzteil, was bedeutet, dass die<br />

abgegebene Gleichspannung vollkommen störungsfrei abgegeben wird.<br />

Eine großzügig dimensionierte Spannungsregelung mit hoher kapazitiver Reserve gehört genauso dazu wie eine<br />

starke Leistungsreserve. Dadurch werden sogar kleine Spannungsschwankungen in der Netzversorgung ausgeglichen,<br />

was eine hohe Betriebssicherheit garantiert.<br />

Warum ein eigenes Modul?<br />

Bei einem großzügig dimensioniertem <strong>Modular</strong>-System ist so die Einschaltfunktion in den Frontbereich integriert<br />

und bietet zudem eine optische Kontrolle über den Zustand der Spannungsversorgung. Sollte es jemals zu<br />

einer technischen Störung kommen, liefern die 4 LEDs sofort die Information, ob es an der Spannungsversorgung<br />

liegen kann.<br />

Natürlich kann das Netzteil auf Wunsch in das Gehäuse integriert werden. Diese Integration ist preisneutral, weil<br />

der erhöhte Montageaufwand durch die Einsparung der Frontplatte kompensiert wird. Gerade bei kleineren<br />

Konzeptionen kann so ein weiteres Modul in das geplante Kabinett integriert werden.<br />

Im Durchschnitt muss für etwas 14 Module ein Netzteil einkalkuliert werden. Das ist konfigurationsabhängig,<br />

wobei die stärksten Stromverbraucher das VCO und das LFO sind.<br />

technische Daten:<br />

unabhängig von der Last, bis aufs Millivolt genau und stabil<br />

- analogen Spannungen ( +/-15V ) 1.350 mA<br />

- digitalen Spannungen ( +3.3V und +5V )<br />

Preis pro Stück EUR 324,99 (netto 273,10) enth. MwSt. EUR 51,89<br />

Versandkosten: 4,- EUR<br />

Die mächtigen Kühlkörper sorgen für einen<br />

zuverlässigen Betrieb.<br />

+ 3,3 V + 5 V<br />

+ 15 V - 15 V<br />

Ein- / Aus<br />

Schalter<br />

Status der<br />

Spannungen<br />

44 Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop


Kabinette<br />

Zu einem <strong>Modular</strong>system gehört natürlich eine ansprechend gefertigte Umrahmung. Diese werden nach Bedarf<br />

in unerer Tischlerei angefertigt und die Module werden intern mit der Spannungsversorgung verkabelt. Es sind<br />

verschiedene Holz-Materialien lieferber. Abmessugen nach Kundenwunsch sind alle realisierbar.<br />

Preis: Grundpreis 40 ,- Euro (inkl. MwSt) + 22, Euro pro Modul<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

45


Kabel<br />

Kabel sind ein elemetarer Bestandteil eines <strong>Modular</strong>-Systems. Sie müssen stabil sein, möglichst in praktikablen<br />

Längen vorliegen und eine farbeliche Kennzeichung ist für die optische Nachvollziehbarkeit der Steuer - und<br />

Audiosignalflüße erforderlich. Es empfiehlt sich die Anschaffung eines speziellen Kabelsets, wodurch die Professionalität<br />

bei der Arbeit mit einem modularen System gesteigert wird.<br />

Alle Kabel werden von Hand gelötet und die Lötstelle wird unmittelbar nach dem Löten mit Flüssigstickstoff<br />

abgekühlt um die Flexibilität des Kupfers an der Lötstelle und im erhitzten Kabelbereich zu erhalten.<br />

Auf Wunsch sind auch Sonderlängen verfügbar<br />

technische Daten:<br />

Kabelmaterial: Sommerkabel Hi Flex<br />

Stecker und Kennzeichnung : Neutrick<br />

Techn. Werte: Widerstand :kleiner 0,01 Ohm pro m<br />

Kapazität : Ader -Schirm kleiner 130pF pro m<br />

Schirmung : größer 99%<br />

Verfügbare Kabel-Farben : Schwarz, Rot, Gelb, Grün, Blau, Violett, Grau<br />

Kennzeichnung eines jeden Kabels durch auswechselbare Farbcoderinge mit folgenden Farben:<br />

Verfügbare Ring-Farben: Schwarz, Rot, Gelb, Grün, Blau, Violett, Grau, Weiß, Braun, Orange<br />

Preise:<br />

0,3 m EUR 15,59 (netto 13,10) enth. 19% MwSt. EUR 2,49<br />

0,6 m EUR 16,90 (netto 14,20) enth. 19% MwSt. EUR 2,70<br />

1,2 m EUR 18,20 (netto 15,29) enth. 19% MwSt. EUR 2,91<br />

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4<br />

<strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong><br />

Pure Analogtechnik, Analogtechnik pur<br />

Dehnt sich unser Universum<br />

tatsächlich immer weiter<br />

aus oder fällt es langsam<br />

wieder zusammen? Gibt es so etwas<br />

wie eine maximale Digitalisierung<br />

unserer Welt? Haben wir<br />

diese bereits erreicht und beginnen<br />

wir langsam, unsere Denkmodelle<br />

wieder zu „analogisieren“? Offen<br />

gestanden weiß ich das nicht. Aber<br />

ich kenne einen Ort, an dem man<br />

vielleicht Antworten auf diese und<br />

andere quälende Fragen finden<br />

kann. Dieser Ort heißt Hettstedt<br />

und liegt in Sachsen-Anhalt am<br />

Südostrand des Harz. Hier waltet<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

allerdings keine Hexenkunst, sondern<br />

geballtes Wissen über digitale<br />

und analoge Klangerzeugungsmodelle.<br />

„<strong>Marienberg</strong> Devices Germany“<br />

nennt sich diese <strong>Synthesizer</strong>schmiede,<br />

die von den Brüdern<br />

Holger und Steffen <strong>Marienberg</strong><br />

betrieben wird. Mehr als zehn Jahre<br />

intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

haben sie in ihr<br />

Projekt gesteckt, um das ultimative<br />

<strong>Modular</strong>system zu entwickeln,<br />

das keinerlei Wünsche bezüglich<br />

Sounddesign, Flexibilität und Qualität<br />

in der Verarbeitung aufkommen<br />

lassen soll.<br />

MODULAR<br />

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Foto: verstaerker<br />

Das vorliegende Demonstrations-<br />

Gerät ist als Beispiel zu verstehen.<br />

Es gibt ja nun mal nicht das fertige<br />

<strong>Modular</strong>system. Wenn es eines<br />

gäbe, wäre es wohl recht schnell<br />

langweilig, da „endlich“ und „begrenzt“.<br />

Irgendwann kommt man<br />

an den Punkt, wo es von allem immer<br />

etwas mehr sein darf. Ein paar<br />

zusätzliche Oszillatoren, mehr und<br />

verschiedene Filter und Modulatoren.<br />

Der Appetit kommt immer<br />

beim Essen. Was mich zunächst an<br />

diesem System erfreut, ist, dass kein<br />

Sequencer integriert ist. Nicht, dass<br />

ich keine Sequencer mehr mag,<br />

47


er<br />

MODULAR<br />

aber mal ehrlich, es besteht schon<br />

die Gefahr, automatisch einen Minimoog<br />

zu patchen und den Sequencer<br />

ranzuhängen. Meistens<br />

bleibt man in der Klangforschung<br />

doch genau da stehen, oder? Nicht<br />

hier. Wir müssen uns mit dem begnügen,<br />

was in die beiden Holzkabinette<br />

eingebaut ist und das<br />

ist nicht gerade wenig. Sowohl<br />

in der Ausführung (verschiedene<br />

Holzarten und Lackierungen) als<br />

auch in der Bauform kann auf individuelle<br />

Wünsche eingegangen<br />

werden. Schließlich kann man<br />

die Module auch in ein bestehendes<br />

System integrieren. Leider<br />

lassen die technischen Angaben<br />

diesbezüglich auf der Website<br />

zu wünschen übrig. Weder kann<br />

man genaue Daten über Abmessungen,<br />

Spannungsversorgung<br />

usw. lesen, noch kann man sich<br />

Produktblätter zu den einzelnen<br />

Modulen herunterladen. Ein kleiner<br />

virtueller <strong>Modular</strong>designer<br />

würde mehr Lust auf das Angebot<br />

machen, von einer online gestellten<br />

Preisliste ganz zu schweigen.<br />

Einzige Bezugsquelle ist aktuell<br />

nur der Webshop des <strong>Synthesizer</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>s. Die Website von www.<br />

synthesizerarchiv.de ist da schon<br />

deutlich kundenfreundlicher und<br />

gibt über alle technischen Details<br />

mehr Auskunft. An der aktuellen<br />

Bezugsquelle ändert aber auch<br />

das nichts.<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Dem System an sich tut das aber<br />

keinen Abbruch, weshalb ich es<br />

hier nun näher vorstellen möchte.<br />

Ich gebe es ja zu: Ich komme aus<br />

einer analogen Welt; voller <strong>Synthesizer</strong><br />

und Sequencer. Doch habe ich<br />

diese Welt in den letzten Jahren<br />

Schritt für Schritt verlassen, um<br />

mich der digitalen Klangerzeugung<br />

vollkommen hinzugeben. Selbst vor<br />

VSTs und Plug-ins mache ich keinen<br />

Halt mehr. Dennoch hat mich der<br />

Ruf zum <strong>Marienberg</strong> <strong>Modular</strong> immer<br />

mal wieder ereilt. Selbst gute<br />

Menschen, die bei namhaften Herstellern<br />

von Workstations und digitalen<br />

<strong>Synthesizer</strong>n arbeiten, flüsterten<br />

mir etwas vom <strong>Marienberg</strong> ins<br />

Ohr. So im Sinne von: „Hey Alter,<br />

wenn du wirklich geile, hochstabile<br />

Oszillatoren suchst, dann schau dir<br />

mal den Kram von <strong>Marienberg</strong> an.“<br />

Oder so ähnlich. Nun, dazu bin ich<br />

nun in der Lage. Das Demo-System<br />

steht in meinem Studio und ich frage<br />

mich, welcher Welt ich nun am<br />

Ende meines Berichts abschwören<br />

werde. Der digitalen oder der analogen?<br />

Ich ertappe mich aber auch<br />

bei der Frage, ob man im Jahr 2012<br />

überhaupt noch derartige Klangerzeuger<br />

braucht oder ob so eine<br />

Anschaffung nichts anderes als ein<br />

teurer Luxus ist, mit dem man Leute<br />

„beeindrucken“ kann.<br />

Ich war immer ein Freund der großen<br />

Kisten. Bis auf die halbmodu-<br />

laren <strong>Synthesizer</strong> von ARP (2600)<br />

und Roland (System 100 und 100M)<br />

hat mich die Miniklinke immer genervt.<br />

Große Klinkenverbindungen<br />

á la Moog sollten es sein. Das ist<br />

griffig, stabil und ideal für Grobmotoriker<br />

wie mich (was übrigens<br />

auch für die Regler gilt). Hier fällt<br />

mir der <strong>Marienberg</strong> schon mal positiv<br />

auf. Die Module haben 5 HE<br />

Moog-Format und sind mit großen<br />

Klinkenbuchsen (6,3 mm) und<br />

entsprechenden Drehreglern ausgestattet.<br />

Look&Feel ist eindeutig<br />

Moog-like. Es wurde keine interne<br />

Verkabelung zwischen den Modulen<br />

angelegt. Jede Verbindung<br />

muss individuell gepatcht werden;<br />

was den Klangfindungsprozess und<br />

die Experimentierlust durchaus fördert.<br />

Das Demo-Kabinett besteht aus<br />

zwei Blöcken, wovon die Main-Unit<br />

über ein Stromversorgungsmodul<br />

verfügt, das beide Kabinette mit<br />

Strom versorgt (wie das auch in<br />

anderen Modulsystemen gemacht<br />

wird). Beide Kabinette werden mit<br />

einem entsprechenden Kabel über<br />

Neutrikstecker sehr stabil verbunden.<br />

Bei der Modulplanung muss<br />

man also immer schon mal eine<br />

doppelte Modulbreite für die Precision<br />

Power Supply berücksichtigen.<br />

Das Power-Modul liefert übrigens<br />

±15 Volt für analoge Module und<br />

+3,3 und +5 Volt für digitale Mo-<br />

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5


6<br />

dule. Wie viele Module man damit<br />

maximal ansteuern kann, sollte<br />

man mit dem Hersteller direkt besprechen.<br />

Die Präzisionsoszillatoren<br />

verbrauchen viel Strom. Eine<br />

externe Stromversorung oder eine,<br />

die rückseitig eingebaut werden<br />

kann, ist laut Steffen <strong>Marienberg</strong><br />

durchaus realisierbar.<br />

Im nächsten Schritt will ich das<br />

nun laufende System mit der Außenwelt<br />

verbinden, d. h. ich will<br />

Steuersignale rein- und Audiosignale<br />

rausbekommen. Mit Letzterem<br />

beginne ich zuerst. Das Modul<br />

Mixer A bietet einen Monoausgang.<br />

Wer also mit Stereo experimentieren<br />

will, braucht schon mal zwei<br />

Module davon. Zum Testen patche<br />

ich schnell mal ein Sägezahnsignal<br />

des hochpräzisen VC Oscillator A<br />

auf den ersten Eingang des Mixer-<br />

Moduls und voilà, das Signal ist auf<br />

den Lautsprechern. Der Oszillator<br />

(kein dualer) ist von 0,5 bis ca. 40<br />

kHz durchstimmbar und gibt die<br />

Wellenformen Pulse, Sine, Triangular,<br />

Sawtooth und Rectangular erfreulicherweise<br />

parallel aus. Das<br />

Mixer-Modul ist also auch zum<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Mischen der Wellenformen nutzbar<br />

und das Ergebnis-Signal im<br />

System dann weiterverarbeitbar,<br />

bevor man damit über ein weiteres<br />

Mixer-Modul extern geht. Und da<br />

haben wir es schon: Kein anderes<br />

Musikinstrument lädt zum Experimentieren<br />

mit Signalwegen derart<br />

ein, wie ein echtes <strong>Modular</strong>system.<br />

Das hat sich bis heute nicht geändert<br />

und erfreut mich doch sehr.<br />

Jetzt will ich ein wenig mehr Leben<br />

in den (noch) stehenden Ton bekommen<br />

und beschäftige mich nun mit<br />

den Signaleingängen. Grundsätzlich<br />

kann ich in die Oszillatoren mit einer<br />

Steuerspannung reingehen und<br />

die Tonhöhe damit beeinflussen.<br />

Dies kann eine externe Spannung<br />

sein, die z. B. von einem anderen<br />

<strong>Synthesizer</strong> mit CV-Ausgang kommt<br />

oder intern von einem anderen Oszillator<br />

oder auch dem VC Low Frequency<br />

Osc A, dem LFO-Modul. Dieses<br />

Modul gibt fünf verschiedene<br />

Wellenformen raus und hat einen<br />

Frequenzbereich, der von 0,03 Hz<br />

bis 32 Hz reicht (mit schaltbarem<br />

Faktor x10). Eine Besonderheit an<br />

diesem Modul ist, dass die Wellen-<br />

MODULAR<br />

formen durch einen Shape-Regler in<br />

ihrer Form verändert werden können,<br />

was natürlich elektroakustische<br />

Auswirkungen hat.<br />

Ein weitere Möglichkeit, die Frequenz<br />

der Oszillatoren zu verändern,<br />

ist der Einsatz des Moduls<br />

Four Voice Polyphonic MIDI Converter.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

MIDI-zu-CV/Gate/Trigger-Wandler,<br />

der vierkanalig ausgelegt ist, sodass<br />

polyphones Spiel auf dem<br />

<strong>Marienberg</strong> zumindest theoretisch<br />

möglich ist. Nur am Rande: Es gibt<br />

auch ein Modul im Angebot, das<br />

genau umgekehrt funktioniert und<br />

aus CV/Gate-Signalen MIDI generiert<br />

(so was habe ich schon immer<br />

gesucht). Die so erzeugten Steuerspannungen<br />

können natürlich<br />

auch zu etwas anderem verwendet<br />

werden, aber will man tatsächlich<br />

vierstimmige Akkorde spielen,<br />

muss das System natürlich auch<br />

mindestens vier separate Oszillatoren<br />

besitzen, mit denen dann vier<br />

separate Stimmen gepatcht werden<br />

können. Versuchen wir es mal mit<br />

einer MIDI-Verbindung mit einem<br />

x-beliebigen <strong>Synthesizer</strong>. Der erste<br />

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49


MODULAR<br />

Kanal zeigt durch eine rotleuchtende<br />

LED Aktivität. Pitch (out) auf den<br />

Oszillator gepatcht, Amount voll<br />

aufgedreht und das Spielen von<br />

Tonleitern ist problemlos möglich.<br />

Wie gesagt, das mal vier. In diesem<br />

Modul befinden sich noch drei Anzeigen,<br />

die mit Program, Function<br />

und Value betitelt sind. Dazu gehörende<br />

Auswahl-Taster bewirken<br />

wohl eine Veränderung der Anzeige,<br />

was es aber damit genau auf<br />

sich hat, kann ich nicht mal der<br />

Website entnehmen. Wie gesagt,<br />

eine Bedienungsanleitung hier und<br />

da tut dem Anwender sicherlich<br />

nicht weh.<br />

Die klassische Analogsynthesizer-<br />

Architektur wird erst durch Filter<br />

und Verstärker (eigentlich Abschwächer)<br />

komplettiert. Das Modul<br />

VC Multimode Filter ist mit 12<br />

dB Flankensteilheit ausgelegt (ein<br />

24-dB-Filter ist nicht im Angebot).<br />

Das Filter hat nur einen Signaleingang<br />

(mehrere Oszillatoren müssen<br />

vorher entweder mit einem<br />

separaten Mixer-Modul oder ganz<br />

brutal in einem Multiple zusammengeführt<br />

werden. Dafür hat er<br />

aber vier Ausgänge für Lowpass,<br />

Highpass, Bandpass und Notch, die<br />

parallel nutzbar sind. Die Emphasis<br />

kann bis zur Selbstoszillation angehoben<br />

und durch externe Steuerspannungen<br />

moduliert werden<br />

(wie die Filterfrequenz ebenfalls).<br />

Insgesamt klingt das Filter sehr<br />

angenehm und hat trotz der 12 dB<br />

Flankensteilheit genug „Biss“ für<br />

druckvolle Klänge.<br />

Das Modul VC Amplifier A ist das,<br />

was es vorgibt: ein spannungssteuerbarer<br />

Signalverstärker, und<br />

zwar entweder mit linearer oder<br />

exponentieller Lautstärken-Charakteristik.<br />

Zu diesem Modul ist nicht<br />

allzu viel zu sagen, außer, dass es<br />

funktioniert. Seinen wahren Sinn<br />

enthüllt uns dieser VCA erst, wenn<br />

wir Steuersignale anlegen, die z. B.<br />

aus dem Modul VC Envelope Generator<br />

A, dem Hüllkurvengenerator<br />

kommen. Dieses eigentlich klassische<br />

ADSR-Modul hat die Besonderheit,<br />

dass jede der vier Hüllkurvenstufen<br />

(Attack, Decay, Sustain,<br />

Release) separat durch eine externe<br />

Steuerspannung beeinflusst werden<br />

kann, also dass z. B. die Attack-<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

zeit automatisch manipuliert werden<br />

kann usw. Gleichzeit gibt jede<br />

dieser vier Stufen ein separates<br />

Gatesignal raus. Damit können z.<br />

B. weitere Hüllkurvengeneratoren<br />

ausgelöst werden; gleichsam einen<br />

Kaskadierungseffekt erzeugend.<br />

Der Hüllkurvengenerator (man<br />

braucht zwei, wenn man Filter und<br />

Verstärker separat ansteuern will)<br />

fängt allerdings nicht von alleine<br />

zu arbeiten an, sondern braucht einen<br />

Anstoß von außen. Dieser kann<br />

durch ein Gatesignal über ein externes<br />

Keyboard (entweder analog<br />

oder per MIDI-Interface) geschehen<br />

oder wesentlich einfacher über den<br />

Clock Out des Moduls VC Sample &<br />

Hold. Also schnell diesen Signalweg<br />

gepatcht und schon fängt der<br />

ADSR an zu arbeiten. Problem ist<br />

hier, dass das Signal Clock Out Signal<br />

nur ein Triggersignal ist, mit<br />

dem man die Hüllkurven auslösen<br />

kann. Um aber lange Hüllkurven zu<br />

durchfahren, bedarf es schon eines<br />

echten Gate-Signals, das z. B. von<br />

einem Keyboard kommt. Aber egal,<br />

die Hüllkurve kann sehr „knackig“<br />

eingestellt werden und der VC Amplifier<br />

A spricht schnell und präzise<br />

auf die Steuersignale an.<br />

Der VC Sample & Hold verarbeitet<br />

angelegte Signale in zu erwartender<br />

Weise. Die Clockrate, also die<br />

Geschwindigkeit, mit der Proben<br />

aus dem Basismaterial (Rauschen)<br />

entnommen werden, reicht von<br />

0,05 – 50 Hz bzw. 50 – 500 Hz. Über<br />

einen externen Eingang kann dem<br />

Modul eine beliebige Steuerspannung<br />

als Quelle zugeführt werden,<br />

womit z. B. auch arpeggioartige<br />

Effekte generiert werden können,<br />

wenn es sich um regelmäßig verlaufende<br />

Signale handelt.<br />

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7


8<br />

Soweit ein kurzer Überblick über ein<br />

sehr interessantes <strong>Modular</strong>system<br />

aus Deutschland. Nachdem ich viele<br />

Jahre lang nicht mehr mit Modulsynthesizern<br />

gearbeitet habe, muss ich<br />

feststellen, dass die Klangforschung<br />

damit doch immer noch Spaß macht.<br />

„Back to analogue“ ist sicherlich kein<br />

Rückschritt. Das Universum fällt<br />

nicht zusammen, sondern expandiert<br />

stetig. Aus klangtechnischer Sicht ist<br />

ein <strong>Modular</strong>system immer noch eine<br />

interessante Ergänzung. Schließlich<br />

kann man jedes noch so schlechte<br />

Sample oder Wav-File mit einem<br />

System wie diesem ganz locker „aufwerten“.<br />

Das liegt sicherlich auch an<br />

der hohen Qualität der vorgestellten<br />

Module. Weitere Module sind aktuell<br />

in Planung, die wohl auch auf der<br />

diesjährigen Musikmesse ausgestellt<br />

werden sollen. Einem systematischen<br />

Aufbau eines individuellen Systems<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

steht somit eigentlich nichts im Weg,<br />

außer dem Preis vielleicht. Das vorliegende<br />

Basissystem besteht aus folgenden<br />

Modulen:<br />

2 x VCO (inkl. Top-Octave)<br />

2 x VCF<br />

2 x VCA<br />

2 x EG<br />

2 x Mono-Mixer 3 in 1<br />

2 x Multiple Modul<br />

1 x Sample and Hold<br />

1 x Attentuator<br />

1 x 4fach polyph. MIDI-Interface<br />

1 x Netzteil<br />

und kostet inkl. zweier Holzkabinette<br />

4.400 €. Die Einzelpreise für ein<br />

Modul stehen auf der Website des<br />

synmag-webshops www.synmag.1ashops.eu/.<br />

Individuelle Lösungen sind<br />

jederzeit möglich. Hierzu muss sich<br />

der Interessent aber direkt an Steffen<br />

oder Holger <strong>Marienberg</strong> wenden.<br />

MODULAR<br />

Fazit<br />

Die Macher von <strong>Marienberg</strong> Devices<br />

Germany können sicherlich<br />

nicht das Universum erklären,<br />

aber wie man hervorragende <strong>Synthesizer</strong><br />

baut, die gleichsam technischen<br />

wie auch musikalischen<br />

Ansprüchen genügen, wissen sie<br />

schon. Wenn sie noch ein wenig<br />

am Webauftritt feilen, sehe ich für<br />

diese Firma eine rosige Zukunft.<br />

Bernd Kistenmacher<br />

Kontaktdaten:<br />

∆ <strong>Marienberg</strong> Devices Germany<br />

Untere Bahnhofstraße 41<br />

06333 Hettstedt<br />

∆ Tel.: +49 3476 / 810 301<br />

∆ www.marienbergdevices.de<br />

∆ steffen@marienbergdevices.de<br />

∆ Vertrieb durch den SynMag-Shop<br />

www.synmag.de<br />

Mail: shop@synmag.de Web: www.synmag.de Button: SynMag-Shop<br />

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MODULAR<br />

<strong>Synthesizer</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

<strong>Marienberg</strong>-<strong>Modular</strong><br />

Der Beginn des Machbaren<br />

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Im SynMag-Shop<br />

www.synmag.de<br />

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