Salbe - Peithner
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Lycopodium clavatum, auch: Schlangenmoos, Wolfsfuß<br />
Keulen-Bärlapp<br />
Der Keulen-Bärlapp ist eine immergrüne<br />
Pflanze. Seine schwefelgelben Sporen sind<br />
mikroskopisch klein und wasserunlöslich.<br />
Bläst man sie in eine Flamme, verbrennen<br />
sie in einem Feuerball. Deshalb wurden<br />
die Sporen früher als Blitzpulver für Zauberkunststücke,<br />
bei �eatervorführungen<br />
oder von Feuerschluckern verwendet.<br />
Aber auch heute finden Sie im Showbusiness<br />
noch Verwendung. So kaufte die<br />
deutsche Band Rammstein für ihre Showeffekte<br />
bei der Tour 2012 vier Tonnen<br />
Lycopodium in China ein, das sind rund<br />
37 Prozent der Gesamtproduktion.<br />
Aber auch im Aberglauben spielte der Bärlapp<br />
eine Rolle. So sollten Amulette aus Pflanzenbüscheln<br />
bei Gerichtsprozessen helfen. In<br />
der Volksmedizin wurde das Pulver des Keulen-Bärlapps<br />
vor allem als Wundpulver und<br />
zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet.<br />
Im 17. Jahrhundert wurde die ganze<br />
getrocknete Pflanze zur Magenstärkung, als<br />
Diuretikum und bei Nierenbeschwerden<br />
eingesetzt. Auch bei Krämpfen, Gicht und<br />
Rheuma fand der Keulen-Bärlapp Anwendung.<br />
In der Homöopathie<br />
In der Homöopathie werden die reifen, getrockneten<br />
und zerriebenen Sporen zum<br />
08<br />
Portrait<br />
Portrait<br />
homöopathischen Arzneimittel potenziert.<br />
Die Arznei hat einen Bezug zu Leber, Galle<br />
und Milz, zu den Organen des Magen-Darm-<br />
Traktes und zu den Harnorganen. Das Mittel<br />
gilt als Rechtsmittel, die Beschwerden treten<br />
bevorzugt auf der rechten Körperhälfte auf<br />
oder beginnen rechts und wandern dann<br />
auf die andere Körperseite. Patienten, die<br />
Lycopodium brauchen, haben oft einen guten<br />
Appetit, sind aber schon nach auffallend<br />
wenigen Bissen satt. Ein Leitsymptom für Lycopodium<br />
sind Blähungen, die schon beim<br />
Essen oder kurz danach auftreten. Dabei besteht<br />
ein starkes Verlangen nach Süßigkeiten.<br />
Lycopodium-Patienten leiden auch unter<br />
trockener Haut mit Juckreiz und trockener<br />
Schleimhaut der oberen Atemwege.<br />
Hauptanwendungen<br />
Lycopodium clavatum kommt unter anderem<br />
bei chronischen Magen-Darm-<br />
Störungen wie Verdauungsschwäche,<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und<br />
Säuglingskoliken in Betracht, wenn sie von<br />
heftigen Blähungen begleitet werden. Der<br />
Bauch ist dabei gespannt, enge Kleidung,<br />
Gürtel oder Berührung werden nicht vertragen.<br />
Lycopodium kann auch, von erfahrenen<br />
Homöopathen, bei Lebererkrankungen unterstützend<br />
zur schulmedizinischen �erapie<br />
eingesetzt werden.<br />
Kurzinfo<br />
Keulen-Bärlapp<br />
Lycopodium clavatum<br />
Familie<br />
Lycopodiaceae (Bärlappgewächse)<br />
Volksheilkunde & Medizin<br />
Früher wurde Lycopodium vor allem als<br />
Wundmittel, insbesondere bei schlecht<br />
heilenden Wunden, eingesetzt. Aber<br />
auch bei Erkrankungen der Nieren und<br />
der Blase. Heute ist er nur noch selten<br />
als Bestandteil von Blasen- und Nierentees<br />
zu finden. Bei Krämpfen aller Art,<br />
Gicht und Rheuma sowie als Magenstärkendes<br />
Mittel wurde der Bärlapp<br />
ebenfalls angewendet.<br />
Homöopathische Verwendung<br />
• Säuglingskoliken, Blähungskoliken<br />
• Leber- und Gallenerkrankungen<br />
• Ekzeme<br />
• Heu- und chronischer Schnupfen<br />
Angewandte Potenzen<br />
alle Potenzen<br />
Lycopodium clavatum in<br />
homöopathischen Komplexmitteln<br />
Hepeel®-Tabletten<br />
Nux vomica-Homaccord®-Tropfen<br />
Syzygium compositum-Heel®-Tropfen<br />
Oftmals besteht zusätzlich schon von Kindheit<br />
an chronischer Schnupfen mit verstopfter<br />
Nase. Bei den Erkrankungen der<br />
Harnwege klagen Lycopodium-Patienten<br />
unter häufigem Harndrang, wobei der Harn<br />
aber tagsüber spärlich fließt und nur tröpfchenweise<br />
abgeht, nachts dafür reichlich<br />
und häufig.<br />
Die Beschwerden von Lycopodium werden<br />
durch enge Kleidungsstücke, im warmen<br />
Zimmer und im warmen Bett verschlechtert,<br />
Blähungsabgang, Entkleiden und Abdecken<br />
und kühle Anwendungen lindern die Beschwerden.<br />
•<br />
Quellen: Pahlow M.: Das große Buch der Heilpflanzen. Gräfe und Unzer Verlag, München,<br />
2006. • Süddeutsche Zeitung Magazin, „Die sind besessen davon, dass es gut<br />
ist“, S. 3, 6. Juli 2012. • Murphy, Robin; Klinische Materia Medica, Narayana Verlag 2008<br />
• Boericke, William; Handbuch der homöopathischen Materia medica; 1996 Haug<br />
Verlag