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DI Günter Wessner Ingenieurprojekt: Entwicklung ... - HTL Hollabrunn

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<strong>DI</strong> <strong>Günter</strong> <strong>Wessner</strong><br />

<strong>Ingenieurprojekt</strong>: <strong>Entwicklung</strong> eines Fahrwerks für ein Elektromotorrad<br />

(Schuljahr 99/00)<br />

Im Schuljahr 98/99 wurde mit dem Aufbau eines Elektromotorrades begonnen. Die<br />

rechtzeitige Fertigstellung im Sommer 1999 erlaubte die Teilnahme am EVN-Cup in<br />

Teesdorf, die mit einem 2. Platz in der Kategorie IV (Solar- und/oder elektrisch angetriebene<br />

Leichtbaufahrzeuge) belohnt wurde. Ermutigt durch diesen Erfolg wurden die Ziele für dieses<br />

Projekt entsprechend in die Höhe geschraubt.<br />

Fahrwerk<br />

An oberster Stelle des Lastenhefts stand dieses Jahr die Verbesserung des Fahrwerks bei<br />

gleichzeitiger Gewichtsreduktion. Neben der Fahrwerksgeometrie ist eine verwindungssteife<br />

Rahmenkonstruktion für ein zufriedenstellendes Fahrverhalten von entscheidender<br />

Bedeutung. Als Rahmen schien ein Brückenrohrrahmen am geeignetsten. Die wesentlichen<br />

Vorzüge dieses Rahmens sind eine vergleichsweise hohe Rahmensteifigkeit bei gleichzeitig<br />

Abbildung 1: 3-D-Darstellung des<br />

Rahmens<br />

relativ geringem Gewicht. Zusätzliche<br />

Gewichtseinsparung ergab sich durch<br />

Abbildung 2:Torsionssteifigkeit<br />

die Verwendung von Aluminium. Durch<br />

Verwendung eines FEM-Programmes konnte das Steifigkeitsverhalten des Rahmens<br />

untersucht und optimiert werden (Abbildungen 1 und 2). Die Verwendung einer modernen<br />

USD-Gabel die die Aufnamhe einer großzügig dimensionierten Bremsanlage erlaubt, sollte<br />

für ausreichende Bremsstabiltät sorgen.<br />

Abbildung 3:Schwinge<br />

Die Hinterradführung wurde mit einer Aluminium-<br />

Schwinge und einem progressiven Hebelsystem<br />

ausgestattet. Der Spannungsnachweis für die<br />

Schwinge ist ebenfalls mit Hilfe der FE-Methode<br />

erbracht worden (Abbildungen 3 und 4).<br />

Abbildung 4: Spannungsnachweis für die<br />

Schwinge<br />

Seite 1


Motor<br />

Der Asynchronmotor erreicht eine maximale Leistung von ca. 10kW und wird von insgesamt<br />

4 Batterien gespeist. Die ausgezeichnete Leistungs- und Dremomentencharakteristik erlaubt<br />

den Verzicht auf ein schaltbares Getriebe. Die hohe Motordrehzahl von über 9000U/min ließ<br />

die Konstruktion einer primären Getriebeübersetzung mittels Zahnriemen sinnvoll<br />

erscheinen. Das zusätzliche Gewicht der Primärübersetzung wird aber durch die mögliche<br />

Verwendung handelsüblicher<br />

Kettenräder für das Hinterrad<br />

ausgeglichen. Dadurch kann die<br />

Sekundärübersetzung rasch an<br />

unterschiedliche Anforderungen, die<br />

sich durch eine andere<br />

Streckenführung im Renneinsatz<br />

ergeben können, angeglichen<br />

werden.<br />

Abbildung 5: Motorleistung und Drehmoment<br />

Aerodynamik<br />

Die Verkleidungsteile gewährleisten eine bessere Integration des Fahrers in das Motorrad.<br />

Die rahmenfeste Verkleidung verbesserte zudem den Windschutz, was in einer um 5km/h<br />

höheren Endgeschwindigkeit (ca. 120km/h) ihren Niederschlag fand.<br />

Das Gesamtgewicht konnte auf ca. 143kg reduziert werden. Gegenüber dem<br />

Vorjahresmodell brachte die konsequente Leichtbauweise eine Gewichtseinsparung von ca.<br />

7kg.<br />

Projektpartner<br />

Wesentlichen Anteil am Zustandekommen<br />

dieser Projektarbeit hatten<br />

aber auch eine Reihe von Firmen,<br />

die durch ihre engagierte Mitwirkung<br />

erst den Aufbau dieses Motorrades<br />

ermöglichten. Den untenstehenden<br />

Firmen sei an dieser Stelle herzlich<br />

gedankt:<br />

Abbildung 6: Elektromotorrad vor dem Renneinsatz<br />

Abbildung 6: E-Motorrad vor dem Renneinsatz<br />

Carbo-Tech/Salzburg Karbon-Teile<br />

Castolin + Eutectic/Wien –Hr. Friedrich Aluminium-Schweißen<br />

Edelhauser/Obersulz mechanische Fertigung<br />

ELBAK/Brunn am Gebirge Batterien<br />

Hentschl/Krems Verkleidungsteile, Zubehör<br />

Krameß/Wolkersdorf Sponsoring<br />

Technische Alternative/Amaliendorf Motor/Steuerung<br />

Seite 2


EVN-Cup<br />

Wie letztes Jahr, fanden auch diesmal Rennen für Elektrofahrzeuge, diesesmal aber auf dem<br />

Semperit-Reifentestgelände in Kottingbrunn statt (19./20. August 2000). Die seit vielen<br />

Jahren stattfindende Veranstaltung erfreut sich immer größerer Βeliebtheit. Bei strahlend<br />

schönem Wetter kamen an den beiden Tagen lt. Angaben des Veranstalters ca. 20.000<br />

Zuschauer um die technischen <strong>Entwicklung</strong>en zu bestaunen und die Rennen zu verfolgen.<br />

Dieses Ereignis findet auch bei vielen Medien großen Anklang (z.B. ORF, Radio NÖ...).<br />

Die <strong>HTL</strong>-<strong>Hollabrunn</strong> gab eine Nennung in der Klasse IV- „Solar- und/oder elektrisch<br />

angetriebene Leichtbaufahrzeuge – bis 150kg“ ab.<br />

Der nur 800m lange Rundkurs ließ bereits nach Bekanntwerden des Teilnehmerfeldes eine<br />

gewisse Dramatik erkennen. Insgesamt waren 20 Teams aus ganz Europa (Italien, Schweiz,<br />

Deutschland, Ungarn, ...) am Start.<br />

Im Lauf der ersten Trainingssitzungen wurde der gerade in dieser Kategorie außerordentlich<br />

große Unterschied in den erzielbaren Geschwindigkeiten offensichtlich.<br />

Die langsamen Fahrer stellten je nach Streckenabschnitt ein nahezu unüberwindbares<br />

Hindernis – vor allem beim Überrunden – dar, und beeinflußten – wenn auch ungewollt – den<br />

Rennverlauf. Schlußendlich konnte aber ein respektabler 4. Gesamtrang „erfahren“ werden.<br />

Die erfolgreiche Teilnahme wird zum Anlaß genommen, auch im nächsten Jahr wieder an<br />

diesem Rennen teilzunehmen und durch weitere technische Verbesserungen wieder ganz<br />

vorne dabeizusein.<br />

Rang Nr. Fahrer Nat. Bewerber Fahrzeug Gesamtzeit Runden<br />

1 31 Haimböck Stefan AUT Techn. Alternative BP-Solar Streetflyer 19:22,196 26<br />

2 37 Betti Thomas ITA Itavel Scooter 19:55,617 26<br />

3 32 Lunato David ITA Casini Franco Fanton 20:14,649 26<br />

4 26 Slancar Martin AUT <strong>HTL</strong>-<strong>Hollabrunn</strong>. Spirit o.t. mech. 20:26,041 26<br />

5 47 Nicolini Luca ITA Itavel 20:37,350 26<br />

6 40 Sberlati Stefano ITA Itavel Scooter 20:15,210 24<br />

7 33 Centanaro Aurelio ITA Itavel Scooter 19:22,647 23<br />

8 48 Vorarlberger Heinz AUT AC-Power-Bike A-Race-Bike 19:44,962 22<br />

Martin Slancar (26) knapp hinter dem später zweitplatzierten Italiener Thomas Betti (37)<br />

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