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Kezia 3 Jahre und Jemima 1 Jahr - FCG-Neunkirchen

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Gott heilt auch heute noch<br />

Seite 3<br />

Ausgabe 6/2010<br />

M a g a z i n d e r Fre i e n C h r i s te n g e m e i n d e Ö s te r re i c h<br />

Was<br />

ist<br />

Normal?<br />

Christliche Werte Heute<br />

Termine<br />

Seite 14<br />

Frank Uphoff<br />

Seite 8-10<br />

Ist Sex außerhalb der Ehe wirklich Sünde?<br />

Seite 15


2<br />

Editorial<br />

leitArtikel<br />

Normwerte der Freien Christengemeinde<br />

Diese Ausgabe von imPULS beschäftigt sich mit einem<br />

hochaktuellen Thema über den Wandel der Werte. Es wird<br />

mehrmals die Frage „was ist normal“ gestellt. Wir werden mit<br />

dem Druck von außen, aus der Gesellschaft, konfrontiert.<br />

Den Druck haben wir aber auch innerhalb der Bewegung.<br />

Allein schon die Tatsache, dass 40 Prozent unserer Mitglieder<br />

einen Migrationshintergr<strong>und</strong> haben, verbirgt enormes<br />

Konfliktpotenzial. Was für die österreichischen Geschwister<br />

„normal“ ist, kann bei den rumänischen Geschwistern ernsthaftes<br />

Kopfschütteln bewirken – <strong>und</strong> auch umgekehrt.<br />

Manchmal wird gedacht, dass die Europäer untereinander<br />

ähnlich seien. Es wird von einem amerikanischen Forschungsteam<br />

erzählt, welches die Unterschiede<br />

in europäischen Ländern<br />

herausfinden <strong>und</strong> die Forschungsergebnisse<br />

mit einem Satz berichten sollten.<br />

Ihre Antwort lautete: Die Deutschen fragen<br />

- was ist erlaubt? Für die Franzosen<br />

ist alles erlaubt, was nicht verboten ist.<br />

In Italien ist alles erlaubt – auch das, was<br />

verboten ist. Und schließlich - in der Sowjetunion<br />

- war alles verboten, auch das,<br />

was erlaubt sein sollte.<br />

Zu der Prägung der Nationalität kommen noch die unterschiedlichsten<br />

geistlichen Prägungen, womit unsere Bewegung<br />

ebenso reichlich gesegnet wurde. Man könnte denken,<br />

dass durch das Christsein unsere Denkweise ähnlich<br />

wird. Das geschieht auch stückweise, aber die Praxis zeigt,<br />

dass wir auf diesem Gebiet noch viel zu tun haben.<br />

Dazu gibt die imPULS - Zeitschrift einen wichtigen Beitrag.<br />

Sie berichtet über die Ereignisse der ganzen Bewegung<br />

<strong>und</strong> erlaubt auch eine offene Diskussion über aktuelle Themen.<br />

Dadurch wird offensichtlich wie wir denken, wo unsere<br />

Werte liegen <strong>und</strong> wo die Korrektur notwendig ist.<br />

Diese Ausgabe ist bereits die dritte, die von unserem neuen<br />

Graphiker, David Wildman, gestaltet wird. Wir sind sehr<br />

dankbar für den früheren Dienst von Daniel Dixon, der eine<br />

funktionierende Konzeption für die Zeitschrift entwickelt<br />

hat. Jetzt sind wir auf der Suche nach einem/r Teilzeit - Redakteur/in,<br />

damit die Qualität der Beiträge ein noch höheres<br />

Niveau erreichen kann. Auf diese Weise können wir noch<br />

klarer die biblischen „Normwerte“ innerhalb der Bewegung,<br />

aber auch bis in die Gesellschaft hinein, prägen.<br />

Riku Turunen<br />

Herausgeber:<br />

Freie Christengemeinde /<br />

Pfingstgemeinde<br />

Vogelweiderstraße 78<br />

A-5020 Salzburg<br />

Tel + Fax: 0662-871244<br />

Redaktion:<br />

Anton Bergmair, Richard<br />

Griesfelder, Riku Turunen,<br />

Steve Wildman<br />

Konzeption <strong>und</strong><br />

Gestaltung:<br />

wildmanDesign, David<br />

Wildman<br />

Redaktionsadresse:<br />

imPULS<br />

eMail: redaktion@fcgoe.at<br />

Inserate:<br />

Bei Bedarf senden wir<br />

euch eine Liste mit<br />

Formaten <strong>und</strong> Preisen zu.<br />

Redaktionsschluss:<br />

Ein Monat vor Erscheinen<br />

Druck:<br />

Gutenberg, Linz<br />

Internet:<br />

www.fcgoe.at<br />

Abo-Bestellung:<br />

imPULS<br />

c/o <strong>FCG</strong>, Reuchlinstr. 32<br />

A-4020 Linz<br />

redaktion@fcgoe.at<br />

imPuls<br />

in dieser Ausgabe<br />

4<br />

Jetzt geht’s raus<br />

AMPuls<br />

6<br />

10<br />

12<br />

14<br />

CMP Medienseminar mit<br />

Craig Forrest in Wien <strong>und</strong><br />

Sarajevo<br />

Miteinander durch Dick<br />

<strong>und</strong> Dünn<br />

Familie Fieten<br />

Herausforderungen des<br />

Wertewandels<br />

Markus Graf<br />

Tolle Gemeinde<br />

Richard Griesfelder<br />

impressum<br />

imPULS Nr. 06 / Juni 2010 | 63. <strong>Jahr</strong>gang (vormals Lebensbotschaft)<br />

Monatszeitschrift der <strong>FCG</strong>Ö<br />

<strong><strong>Jahr</strong>e</strong>sabonnement<br />

20,00 € (Österreich) inkl.<br />

Porto<br />

25,00 € (Europa) inkl.<br />

Porto<br />

Spendenkonto:<br />

Empfänger: <strong>FCG</strong>Ö<br />

Volksbank Oberndorf<br />

BLZ 44480<br />

Kontonummer: 48380<br />

Vermerk: ZK imPULS


imPuls<br />

Am 29. April 2009 um<br />

9:30 Uhr verspürte ich<br />

ganz plötzlich in der<br />

linken Kopfseite einen<br />

starken stechenden<br />

Schmerz.<br />

Ich musste mich sofort hinlegen,<br />

konnte mir aber nicht erklären, was<br />

es ist. Nach der Einnahme einer<br />

Schmerztablette wurde es langsam<br />

erträglicher. Die nächsten Tage wurde<br />

der Schmerz immer schlimmer<br />

<strong>und</strong> ich bekam Schmerzen im linken<br />

Bein. Meine Frau <strong>und</strong> Tochter<br />

brachten mich schließlich am Sonntag,<br />

den 3. Mai 2009 ins Krankenhaus<br />

Schwarzach im Pongau. Dort wurde<br />

eine CT Untersuchung gemacht <strong>und</strong><br />

festgestellt, dass ich eine Gehirnblutung<br />

mit beginnender Lähmung der<br />

linken Seite erlitten hatte. ( 32 x 15<br />

mm messende Thalamusblutung mit<br />

einer Mittellinienverlagerung der Gehirnhälfte<br />

um 4 mm).<br />

Nach abgeschlossener Untersuchung<br />

sagte die Ärztin zu mir, ich soll Gott<br />

danken, denn an mir sei ein großes<br />

W<strong>und</strong>er geschehen. Ich musste an<br />

meine Mutter denken, die innerhalb<br />

drei St<strong>und</strong>en an einer Gehirnblutung<br />

gestorben war. Anschließend wurde<br />

ich auf die Intensivstation gebracht.<br />

Am nächsten Morgen kam der ärztliche<br />

Leiter des Krankenhauses zu<br />

mir <strong>und</strong> sagte, ich solle mich auf einen<br />

sehr langen Krankenhausaufenthalt<br />

einstellen, da es in meinem Kopf<br />

sehr schlimm aussehe. Wegen dieser<br />

niederschmetternden Prognose rief<br />

meine Frau unseren Pastor an, bat<br />

ihn zu kommen <strong>und</strong> nach Jakobus<br />

5 für mich im Krankenhaus zu beten.<br />

Er kam am Dienstag, den 5. Mai 2009<br />

<strong>und</strong> betete mit mir.<br />

Am nächsten Tag trat die große Wende<br />

ein. Es wurde eine weitere CT Untersuchung<br />

von meinem Kopf gemacht<br />

<strong>und</strong> man stellte fest, dass die<br />

Hälfte der Blutung verschw<strong>und</strong>en<br />

war. Ich wurde sofort aus der Intensivstation<br />

entlassen <strong>und</strong> auf die Neurologie<br />

verlegt.<br />

In den Nächten, in denen ich vor<br />

Schmerz nicht schlafen konnte, redete<br />

der Herr zu mir, dass ich mit manchen<br />

Brüdern nicht versöhnt sei <strong>und</strong><br />

ich den ersten Schritt tun soll. Ich<br />

versprach dem Herrn dies so schnell<br />

Reportage<br />

Gott heilt<br />

auch<br />

heute<br />

noch<br />

Rudolf Schwab<br />

wie möglich in Ordnung zu bringen,<br />

was ich später tat <strong>und</strong> es fiel mir sogar<br />

sehr leicht. Am 9. Tag meines<br />

Krankenhausaufenthalts kamen drei<br />

ältere Neurologen zur Untersuchung<br />

In den Nächten, in denen<br />

ich vor Schmerz nicht<br />

schlafen konnte, redete<br />

der Herr zu mir, dass ich<br />

mit manchen Brüdern<br />

nicht versöhnt sei <strong>und</strong> ich<br />

den ersten Schritt tun soll.<br />

<strong>und</strong> konnten keinerlei geistige oder<br />

körperliche Behinderung an mir feststellen.<br />

Am folgenden Tag wurde ich<br />

noch einmal mit dem CT untersucht<br />

<strong>und</strong> bis auf einen kleinen Rest war<br />

die Blutung im Kopf verschw<strong>und</strong>en.<br />

Ich konnte noch am gleichen Tag das<br />

Krankenhaus verlassen. Es war ein<br />

großes W<strong>und</strong>er, das der Herr an mir<br />

getan hat. Gleichzeitig musste ich<br />

lernen mehr auf Gott zu hören <strong>und</strong><br />

seinen Willen zu tun.<br />

Ich danke meiner Familie <strong>und</strong> der<br />

Gemeinde in Salzburg, dass sie mit<br />

Gebet in dieser schweren Zeit hinter<br />

mir standen.<br />

3


‡ ..<br />

4<br />

News<br />

Die Akademie für Theologie <strong>und</strong> Gemeindebau der Freien<br />

Christengemeinde – Pfingstgemeinde in Österreich bietet<br />

in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gemeindebau<br />

<strong>und</strong> Weltmission, Zürich, im Studienjahr 2010/2011 im<br />

Rahmen ihres Ausbildungsprogramms zum Bachelor of Art<br />

folgende Blockseminare an:<br />

Startwoche (Geistliche Formation III)<br />

27. September bis 1. Oktober 2010<br />

Schloss Klaus (OÖ)<br />

Seelsorge I<br />

Karin Ebert, BRD<br />

14. bis 16. Oktober<br />

A-5020 Salzburg, Vogelweiderstraße 78 (<strong>FCG</strong>)<br />

Seelsorge II<br />

Karin Ebert, BRD<br />

25. bis 27. November<br />

A-5020 Salzburg, Vogelweiderstraße 78 (<strong>FCG</strong>)<br />

Hermeneutik<br />

Alfred Schweiger MA (IGW)<br />

13. bis 15. Jänner 2011<br />

A-4020 Linz, Reuchlinstraße 32 (<strong>FCG</strong>)<br />

Ekklesiologie<br />

Klaus Korhonen, Finnland<br />

17. bis 19. Februar 2011<br />

A-1070 Wien, Halbgasse 17 (<strong>FCG</strong>)<br />

Dogmatik II (Anthropologie)<br />

Alfred Schweiger MA (IGW)<br />

7. bis 9. April 2011<br />

A-4020 Linz, Reuchlinstraße 32 (<strong>FCG</strong>)<br />

Interkulturelle Kommunikation<br />

Roman Siewert, BRD<br />

12. bis 14. Mai<br />

A-8010 Graz, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 64 (<strong>FCG</strong>)<br />

Mitarbeiterführung / Coaching<br />

Karin Ebert, BRD / Walter Bösch, Wien/Schweiz<br />

16. bis 18. Juni 2011<br />

A-1070 Wien, Halbgasse 17 (<strong>FCG</strong>)<br />

www.fcgoe.at/athg<br />

Alle Informationen auf www.fcgoe.at/athg<br />

Zu den einzelnen Blockseminaren gibt es jeweils etwa<br />

4 Wochen vorher eine genauere Beschreibung des<br />

einzelnen Faches.<br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldung an: athg-office@fcgoe.at<br />

oder Tel. +43-732-243787<br />

Österreichs erste Adresse wenn es um die<br />

qualifizierte Ausbildung im Reich Gottes geht!<br />

Inserat_2010_06_105x297.indd 1 26.04.2010 20:30:01 Uhr<br />

Änderungen vorbehalten<br />

An einem sommerwarmen<br />

Samstagnachmittag trafen<br />

sich etwa 20 Jugendliche aus<br />

Salzburg, Bürmoos <strong>und</strong> Innsbruck<br />

mit Jeff Staudte als<br />

Sprecher zum Region West<br />

Jugendtag in der schönen<br />

Landeshauptstadt Tirols.<br />

Die Planungszeit war voller<br />

Diskussionen: Welches<br />

Thema, was für ein Plakat,<br />

welche Flyer <strong>und</strong> Dekoration<br />

welche Nachmittagsaktivitäten...?<br />

Fragen über<br />

Fragen, aber ehe man sich<br />

versah, war auch schon der<br />

24. April angerückt! Mit einem<br />

Mittagessen <strong>und</strong> anschließendem<br />

Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen zur Stärkung starteten<br />

wir gemeinsam den<br />

Jugendtag mit dem Thema:<br />

„70x7 Erste Dates: Habe Deine<br />

Lust am Herrn! (Psalm<br />

37,4a)“. Nach der Aufwärm<strong>und</strong><br />

Kennenlernphase teilte<br />

sich die Jugend in zwei<br />

Gruppen für die Nachmittagsaktivität<br />

auf. Mit diesen<br />

Aktivitäten wollten wir unseren<br />

Mitmenschen etwas von<br />

der Liebe Gottes weitergeben.<br />

Das Wetter war optimal<br />

für unsere Aktivitäten <strong>und</strong><br />

motiviert gingen wir los! So<br />

musizierte eine Gruppe vor<br />

dem Innsbrucker Landesmuseum,<br />

verteilte Flyer mit<br />

einer Einladung zum Gottesdienst<br />

<strong>und</strong> es kam auch<br />

zu verschiedenen Gesprächen<br />

über Gott. Die andere<br />

Gruppe ging mit Bastelsachen,<br />

Süßigkeiten, Fuß- <strong>und</strong><br />

Basketball ins Innsbrucker<br />

Flüchtlingsheim, um etwas<br />

imPuls<br />

Jugendtag der Region West<br />

Zeit mit den Leuten dort zu<br />

verbringen.<br />

Alles verging wie im Flug<br />

<strong>und</strong> auf einmal fanden wir<br />

uns schon wieder in der Gemeinde<br />

ein, verschwitzt <strong>und</strong><br />

erschöpft, aber auch glücklich.<br />

Wir stellten fest, dass in<br />

unserer ursprünglichen Absicht,<br />

andere zu beschenken,<br />

im Endeffekt wir selbst die<br />

Beschenkten waren.<br />

Abends gab es dann Lob-<br />

preis <strong>und</strong> ein Wort von Jeff<br />

bezüglich „Leidenschaft“. Er<br />

ermutigte uns, ein leidenschaftliches<br />

Leben mit, für<br />

<strong>und</strong> durch Jesus zu führen.<br />

Nachdem sich bereits ein<br />

Großteil aufgr<strong>und</strong> der längeren<br />

Heimreise verabschiedet<br />

hatte, blieb der harte Kern<br />

übrig <strong>und</strong> verbrachte noch<br />

einen lustigen Abend mit<br />

Stille-Post <strong>und</strong> Stadt-Land-<br />

Fluss, bis schlussendlich alle<br />

erschöpft ins Bett fielen.<br />

Fazit: Es war wirklich, wirklich<br />

toll! Und wir hoffen, dass<br />

die Erfahrungen, die wir machen<br />

durften, uns nicht nur<br />

bereicherten, sondern auch<br />

ermutigten, neue Schritte zu<br />

wagen.<br />

Jugend Innsbruck


imPuls<br />

25 Grad, Kaffeeduft, Kinder die im<br />

Freien spielen, ältere Menschen,<br />

die bis spät abends draußen sitzen,<br />

Diebe, die wieder Touristen ausnehmen.<br />

Es ist Sommer.<br />

Alle Menschen genießen es, endlich<br />

wieder im Freien zu leben.<br />

Nach einem langen, kalten <strong>und</strong> unangenehmen<br />

Winter (November-März),<br />

genießen es die Menschen wieder in<br />

der Sonne Marseilles zu sitzen.<br />

Für uns ist der Sommer die Zeit des<br />

<strong><strong>Jahr</strong>e</strong>s, in der wir an die verschiedensten<br />

Orte gehen <strong>und</strong> versuchen die<br />

Liebe Jesu mitzuteilen.<br />

Im Mai haben wir ein Konzert in einer<br />

Szene-Bar in einem sehr bekannten<br />

Viertel Marseilles. Mitten in dieser<br />

kaputten Welt von Alkohol, Drogen,<br />

<strong>und</strong> Aggressivität organisieren wir<br />

ein Konzert. Lobpreislieder im Blues<strong>und</strong><br />

Rock-Rythmus, Zeugnisse von<br />

unserem Erlebten mit Gott <strong>und</strong> Gebet<br />

für die Menschen werden diesen<br />

Abend prägen. Und wie jedes Mal<br />

seit zwei <strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n glauben wir, dass<br />

Gott sich in seiner bedingungslosen<br />

Liebe manifestieren wird.<br />

Es ist die Saison der Festivals <strong>und</strong><br />

Straßenfeste. Im Juni findet unser<br />

Stadtviertelfest (Fête du Panier) statt,<br />

zu dem jedes <strong>Jahr</strong> ca. 30 000 Menschen<br />

kommen. Die engen Straßen<br />

werden überfüllt sein mit Menschen,<br />

an jeder Ecke werden Würste <strong>und</strong> andere<br />

Dinge verkauft. Natürlich werden<br />

wir dort präsent sein <strong>und</strong> versu-<br />

chen, so gut wie möglich<br />

Menschen zu einer<br />

Begegnung mit Jesus zu<br />

führen.<br />

Wir installieren unser Gemeindecafé<br />

auf einem der Plätze. Bei<br />

Kaffee <strong>und</strong> Waffeln können die Eltern<br />

auf ihre Kinder warten, die<br />

an der Basketballanimation<br />

unseres Sportvereins daneben<br />

teilnehmen. Gleichzeitig<br />

wird ein anderes Team<br />

einen Stand beleben, der<br />

von den unterschiedlichen<br />

Kulturen unserer Gemeinde<br />

spricht.<br />

Um die Sache abzur<strong>und</strong>en,<br />

werden wir einen Waffelstand<br />

haben, dessen finanzieller Gewinn<br />

ausschließlich dem Ziel dient,<br />

einer tunesischen Familie zu helfen,<br />

die die Kosten eines medizinischen<br />

Eingriffs alleine nicht finanzieren<br />

kann.<br />

Was sagt die Bibel? Liebt nicht nur<br />

mit Worten.<br />

Es ist gut, dass der Sommer im Juni<br />

nicht vorbei ist, sondern wir während<br />

News<br />

Jetzt geht’s raus<br />

des Summer O‘ (19. -31. Juli 2010) für<br />

zwei Wochen über 70 Teilnehmer aus<br />

Österreich, Deutschland <strong>und</strong> Frankreich<br />

bei uns haben werden, denn<br />

wir wollen das Evangelium unter die<br />

Menschen bringen.<br />

Jeden Vormittag haben wir starke<br />

Lobpreiszeiten in der Gegenwart<br />

Gottes auf Deutsch, Englisch <strong>und</strong><br />

Französisch, nachmittags Urlaub am<br />

Strand, mit Sonne <strong>und</strong> Meer <strong>und</strong> jeden<br />

Abend Evangelisation am alten<br />

Hafen von Marseille.<br />

In diesen zwei Wochen organisieren<br />

wir ein christliches Festival in unserem<br />

Stadtviertel <strong>und</strong> werden viele<br />

Menschen erreichen. Es ist Zeit, dass<br />

die Welt die Lokalität der Gemeinde<br />

kennt <strong>und</strong> positiv von ihr spricht.<br />

Wir freuen uns schon sehr auf all diese<br />

Events <strong>und</strong> beten, dass Gott SEIN<br />

Werk tut.<br />

Simon <strong>und</strong> Darja Reichör, Marseille<br />

5


6<br />

News<br />

CMP Medienseminar mit Craig Forrest in Wien <strong>und</strong> Sarajevo<br />

Zum ersten Mal lud CMP zusammen<br />

mit crossTV Craig Forrest, einen professionellen<br />

Filmemacher aus den<br />

USA, nach Wien <strong>und</strong> anschließend<br />

nach Sarajevo ein, um jeweils ein<br />

zweitägiges Medienseminar abzuhalten.<br />

Und es hat sich gelohnt! Wir<br />

hatten eine super Zeit, wurden neu<br />

inspiriert <strong>und</strong> gehen zugerüstet <strong>und</strong><br />

mit frischer Freude in der Arbeit mit<br />

christlichen Medien weiter.<br />

An der Veranstaltung in Wien nahmen<br />

16 Teilnehmer aus verschiedenen<br />

christlichen Gemeinden Österreichs<br />

teil. Die meisten von ihnen sind<br />

schon in der Medienarbeit - meist gemeindeintern<br />

- tätig.<br />

Für KMP war es ein toller Einstieg in<br />

Bosnien, den 14 Teilnehmern aus verschiedenen<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />

diesen Profi vorstellen zu können.<br />

KMP – ein Missionszweig von<br />

CMP – ist dabei, sich in Zenica,<br />

Bosnien, zu etablieren. Dieses<br />

Seminar half, die Vision von<br />

KMP - die Gemeinden in Bosnien<br />

in der Medienarbeit zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> die Anfänge in<br />

der christlichen Medienarbeit,<br />

die es bereits gibt, zu vernetzen<br />

– <strong>und</strong> bekannt zu machen.<br />

Das Feedback zu beiden Seminaren<br />

ist äußerst positiv!<br />

Craig konnte aus seinem reichen Erfahrungsschatz<br />

Theoretisches <strong>und</strong><br />

Praktisches weitergeben. Highlights<br />

waren der Licht-Workshop <strong>und</strong> das<br />

Bewerten der mitgebrachten Eigenproduktionen<br />

der Teilnehmer. Die<br />

gemeinsamen Essenszeiten wurden<br />

gerne für Austausch untereinander<br />

<strong>und</strong> zum Kennen lernen genützt.<br />

imPuls<br />

Sowohl in Wien als auch in Sarajevo<br />

gibt es ein großes Verlangen, mehr zu<br />

lernen, <strong>und</strong> die Teilnehmer möchten<br />

eine Fortsetzung. Denn allen ist klar:<br />

Christen müssen die Medien nützen,<br />

um Jesus Christus <strong>und</strong> sein Wirken<br />

unter den Menschen bekannt zu machen!<br />

Josef Weindl


imPuls<br />

Alle reden über sie, viele sind schon<br />

drin <strong>und</strong> manche brauchen noch<br />

ein wenig Starthilfe. Die Rede ist<br />

von „Social Media”, oder besser gesagt<br />

von einem Trend, der nicht<br />

nur einfache Internetuser ergriffen,<br />

sondern mittlerweile sogar die Aufmerksamkeit<br />

von Firmen, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Diensten erregt hat.<br />

Auch für christliche Kirchen <strong>und</strong><br />

Gemeinden wird es zunehmend<br />

wichtiger, diesem Trend zu folgen<br />

<strong>und</strong> Kommunikation nicht nur auf<br />

Gottesdienste, Kleingruppen oder<br />

auf die eigene Gemeindewebsite<br />

zu beschränken, sondern die Botschaft<br />

noch breiter zu streuen als<br />

noch vor einigen <strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n möglich<br />

war, mit dem Ziel, noch mehr Menschen<br />

mit der Liebe Gottes zu erreichen.<br />

Auch Christus selbst wählte<br />

Orte der Verkündigung an denen<br />

viele Menschen waren, bzw. zusammen<br />

kommen konnten. Es geht um<br />

Menschen – <strong>und</strong> Ihr Dienst ist genau<br />

dort am Wertvollsten, wo sich<br />

die meisten Menschen täglich befinden!<br />

Das Internet ist voller Dunkelheit.<br />

Millionen Menschen ihrer Zielgruppe<br />

hängen täglich durchschnittlich 1,5<br />

St<strong>und</strong>en auf sozialen Netzwerken<br />

wie Facebook, MySpace <strong>und</strong> vielen<br />

anderen. Was finden sie? Bestimmt<br />

viel Interessantes, aber leider auch<br />

viel Müll. Ist Ihre Gemeinde, ist Ihre<br />

Initiative, ist Ihre Organisation ein<br />

Licht im Internet? Ist Ihre Website<br />

sichtbar <strong>und</strong> gut zu finden?<br />

Stellen Sie sich vor, wie Woche für<br />

Woche tausende Internetuser auf<br />

der ganzen Welt Zugang bekommen<br />

zu Ihren Diensten <strong>und</strong> Ihrer<br />

Botschaft, weil Sie in der sozialen<br />

Medienwelt des Internets gut vernetzt<br />

sind <strong>und</strong> daher gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Dazu müssen Sie nur ganz<br />

einfache Regeln befolgen, um Besu-<br />

News<br />

„Light the Web 2010“ – eine Initiative zur „Erleuchtung des Internets“<br />

Zahl der Bibelübersetzungen<br />

steigt<br />

„Buch der Bücher“ liegt jetzt in 2.508<br />

Sprachen vor<br />

Reading (idea) – Das „Buch der Bücher“<br />

können immer mehr Menschen<br />

in ihrer Muttersprache lesen. Die Zahl<br />

der Bibelübersetzungen nimmt zu.<br />

Das geht aus der aktuellen Statistik<br />

des Weltb<strong>und</strong>es der Bibelgesellschaften<br />

(Reading bei London) hervor. Danach<br />

liegen Teile der Heiligen Schrift<br />

jetzt in 2.508 Sprachen vor. Die gesamte<br />

Bibel – Altes <strong>und</strong> Neues Testament<br />

- wurde bisher in 459 Sprachen<br />

übersetzt; 21 mehr als noch vor zwei<br />

<strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n. Das Neue Testament gibt es<br />

in 1.213 Sprachen, 45 mehr als 2008.<br />

zufolge hat Asien die meisten Übersetzungen<br />

(1.052), gefolgt von Afrika<br />

(703) sowie Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

(512). Für Europa <strong>und</strong> den Nahen<br />

Osten gibt es Bibeln oder Bibelteile<br />

in 210 Sprachen. Außerdem haben<br />

Experten Übersetzungen in Esperan-<br />

cherströme auf Ihre Website zu lenken<br />

<strong>und</strong> Ihren Dienst, Ihre Services,<br />

Ihre Gottesdienstzeiten, Events <strong>und</strong><br />

Projekte im Internet zu verbreiten–<br />

<strong>und</strong> damit Licht <strong>und</strong> Hoffnung zu<br />

spenden, dort wo es dunkel <strong>und</strong><br />

hoffnungslos ist.<br />

cross:media, ein Verein zur Förderung<br />

christlicher Medien hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, bis <strong><strong>Jahr</strong>e</strong>sende<br />

2010 christliche Gemeinden, Kirchen<br />

<strong>und</strong> Werke zu ermutigen,<br />

gemeinsam das Internet mit dem<br />

Licht des Evangeliums zu durchfluten<br />

<strong>und</strong> alle darin zu unterstützen,<br />

das Potenzial sozialer Netzwerke zu<br />

nutzen, um noch mehr Menschen<br />

mit Gottes Liebe zu erreichen.<br />

Wenn Sie interessiert sind <strong>und</strong> noch<br />

mehr über die Aktion „Light the Web<br />

2010“ erfahren möchten, besuchen<br />

Sie www.lighttheweb2010.com oder<br />

rufen Sie uns unter 01/4078969 an.<br />

Marlene Klausner<br />

to <strong>und</strong> zwei weiteren Kunstsprachen<br />

angefertigt. Die Zahl aller Sprachen<br />

weltweit wird auf 6.900 geschätzt.<br />

Ziel des Weltb<strong>und</strong>es, in dem 145 nationale<br />

Bibelgesellschaften zusammenarbeiten,<br />

ist es, die Botschaft der<br />

Heiligen Schrift in allen Sprachen zugänglich<br />

zu machen. In Deutschland<br />

fördert die Aktion Weltbibelhilfe, eine<br />

Initiative der Deutschen Bibelgesellschaft<br />

(Stuttgart), die Übersetzungsarbeit.<br />

idea<br />

7


Portrait<br />

Miteinander durch<br />

Dick <strong>und</strong> Dünn<br />

Die Geburt beider<br />

Töchter (<strong>Kezia</strong><br />

3 <strong><strong>Jahr</strong>e</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jemima</strong> 1 <strong>Jahr</strong>)<br />

war bisher der<br />

einschneidendste<br />

Moment im<br />

Leben von Imke<br />

<strong>und</strong> Norbert. Bei<br />

beiden Mädchen<br />

war der Vater live<br />

bei der Geburt<br />

dabei <strong>und</strong> es war<br />

für ihn etwas ganz<br />

Besonderes, sie<br />

zum ersten Mal in<br />

seinen Armen zu<br />

halten.<br />

Für Norbert ist das ein<br />

Bild für die Gemeindearbeit:<br />

„Es wachsen ganz<br />

enge Beziehungen zu<br />

Menschen. Man begleitet<br />

sie, auch existentielle<br />

Dinge geht man mit<br />

ihnen durch. Oft steckt<br />

viel Arbeit dahinter. Das<br />

sind nicht nur kurze Momente,<br />

sondern lebenslange<br />

Prozesse. Wenn<br />

man dann erleben darf,<br />

wie solche Menschen zu<br />

neuem Leben in Jesus<br />

Christus finden, Gott sie<br />

verändert, sie sich taufen<br />

lassen <strong>und</strong> in die Gemeinde<br />

aufgenommen<br />

werden, ist das so etwas<br />

unglaublich Schönes.<br />

Das weiß man nach 20<br />

<strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n noch <strong>und</strong> diese<br />

von Nicole Fiausch<br />

Beziehungen bleiben<br />

bestehen.“<br />

Bereits kurz nach seiner<br />

Bekehrung verspürte<br />

Norbert einen Ruf in den<br />

vollzeitlichen Gemeindedienst.<br />

Er kam durch<br />

seine Frau Imke zum<br />

Glauben, als sich ein<br />

ganzer Schwung junger<br />

Studenten bekehrte<br />

<strong>und</strong> in die Pfingstgemeinde<br />

Salzburg kam.<br />

Norbert stammt aus der<br />

Gegend von Köln <strong>und</strong><br />

war zum Jurastudium<br />

1989 nach Salzburg gekommen.<br />

Hier lernte er<br />

Imke kennen, die gleich<br />

nach ihrem Abitur mit<br />

19 <strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n von Gott von<br />

ihrem Wohnort Freiburg<br />

im Breisgau nach Salz-<br />

burg gerufen wurde<br />

<strong>und</strong> voller Begeisterung<br />

<strong>und</strong> Glaubenseifer, wie<br />

sie sich erinnern kann,<br />

in der Pfingstgemeinde<br />

Salzburg ankam. Sie studierte<br />

am ORFF-Institut<br />

Tanz- <strong>und</strong> Musikerziehung.<br />

Mit 15 <strong><strong>Jahr</strong>e</strong>n lernte<br />

Imke Jesus persönlich<br />

auf einem evangelischen<br />

Kirchentag mit Sprecher<br />

Ulrich Parzany kennen<br />

<strong>und</strong> baute daraufhin<br />

innerhalb ihrer evangelischen<br />

Kirchgemeinde<br />

eine Jugendarbeit auf.<br />

Norbert hatte keine einfache<br />

Kindheit. Als Einzelkind<br />

war es für ihn<br />

sehr schwierig, als seine<br />

Eltern beide kurz nacheinander<br />

schon sehr


imPuls<br />

früh an Krebs verstarben. Umso mehr<br />

zog ihn der familiäre Charakter der<br />

Pfingstgemeinde Salzburg an <strong>und</strong> er<br />

erlebte dadurch einen enormen Rückhalt.<br />

Als sie dann beide 1993 Richtung<br />

Schweiz (Basel <strong>und</strong> Umgebung)<br />

zum Theologiestudium von Norbert<br />

übersiedelten, wussten sie bereits<br />

von Gott, dass sie einmal nach Österreich<br />

zurückkehren würden. Über all<br />

die <strong><strong>Jahr</strong>e</strong> während ihres Gemeindedienstes<br />

in der Freien Evangelischen<br />

Gemeinde Sulgen am Bodensee von<br />

2001-2009 bestand Kontakt zur Freien<br />

Christengemeinde Straßwalchen,<br />

bis Gott sie schließlich im Juni 2009<br />

als Pastorenehepaar dort hin berief.<br />

Anfangs ist ihnen dieser Schritt<br />

extrem schwer gefallen. Nicht, dass<br />

sie sich nicht auf ihre neue Aufgabe<br />

<strong>und</strong> die Gemeinde freuten, aber der<br />

Abschied, all die lieben Menschen<br />

<strong>und</strong> Beziehungen in Sulgen zurückzulassen,<br />

war nicht einfach. Aber sie<br />

sind großer Zuversicht, dass sie hier<br />

in Österreich bald Wurzeln schlagen<br />

werden <strong>und</strong> Beziehungen aufbauen<br />

können. Vor allem erhoffen sie sich,<br />

dass die Gemeinde in Straßwalchen<br />

wächst <strong>und</strong> noch viele Menschen<br />

zum Glauben kommen. Norbert ist,<br />

wie er selbst sagt, ein Verfechter von<br />

großen Gemeinden: „Nicht, dass es<br />

keine kleinen geben soll, aber man<br />

kann mit großen mehr auf die Beine<br />

stellen, weil das Angebot vielfältiger<br />

ist. Man hat mehr Möglichkeiten<br />

nach außen zu treten. In einer größeren<br />

Gemeinde hätte man auch<br />

ein besseres Angebot für Kinder.“<br />

Eine seiner Stärken ist, so sagt Imke,<br />

dass Norbert viele verschiedene Typen<br />

von Menschen integrieren kann.<br />

Menschen zu begleiten <strong>und</strong> ihnen<br />

Orientierungshilfe <strong>und</strong> Integrationsstütze<br />

zu sein, darin liegen große<br />

Fähigkeiten von Norbert. Er ist ein<br />

Gr<strong>und</strong>optimist <strong>und</strong> Motivator mit einer<br />

großen Sensibilität.<br />

Imkes Herzschlag im Gemeindedienst<br />

ist Lobpreis <strong>und</strong> Anbetung:<br />

„Gemeinsam in großer Freiheit Gott<br />

anbeten, von sich selbst<br />

wegschauen <strong>und</strong> sich<br />

Gott ganz ausliefern.<br />

Das erlebt sie vor allem<br />

im Tanz.“ In der Schweiz<br />

war sie beruflich auf diesem<br />

Gebiet aktiv. Ihre<br />

Workshops <strong>und</strong> Kurse<br />

zum Thema „Tanz als<br />

Gebet“ fanden regen<br />

Portrait<br />

Anklang <strong>und</strong> es konnten dadurch<br />

Menschen mit dem Evangelium in<br />

Berührung gebracht werden. Aber<br />

nicht nur mit Erwachsenen hat Imke<br />

gearbeitet, sondern sie bot auch musikalische<br />

Früherziehung für Kinder<br />

auf der Musikschule an, so wie Klavier-<br />

<strong>und</strong> Flötenunterricht. Für ihre<br />

Masterarbeit „Mit allen Sinnen Gott<br />

entdecken“ auf dem Institut für Gemeindebau<br />

<strong>und</strong> Weltmission (IGW)<br />

erhielt sie sogar einen Förderpreis.<br />

Für ihr Arbeitsfeld sind Kontakte<br />

<strong>und</strong> Beziehungen ausschlaggebend,<br />

die sie sich, so hofft sie, auch bald in<br />

Österreich aufbauen kann. Für Nor-<br />

bert ist es Imkes Zuverlässigkeit <strong>und</strong><br />

Treue, die er an seiner Frau enorm<br />

schätzt: „Sie hält zu einem <strong>und</strong> man<br />

kann mit ihr durch dick <strong>und</strong> dünn<br />

gehen.“ In dieser Weise erleben auch<br />

beide ihre Gottesbeziehung: „Man ist<br />

nie alleine <strong>und</strong> seine Nähe ist stets<br />

spürbar.“<br />

Wir wünschen Imke <strong>und</strong> Norbert,<br />

dass sie sich in ihrer neuen Heimat<br />

bald wie zuhause fühlen <strong>und</strong> freuen<br />

uns, sie in Zukunft näher kennen zu<br />

lernen!<br />

9


Frank Uphoff, verhei-<br />

ratet mit Petra, vier<br />

Kinder, ist Pastor der<br />

<strong>FCG</strong> München <strong>und</strong><br />

Regionalleiter der BFP-<br />

Region Bayern-Süd.<br />

Über Kilometer geht es bergab. Gelblich<br />

schimmernder Sand, imposante<br />

Felsen rechts <strong>und</strong> links, die Straße<br />

modern ausgebaut. Bei 828 Meter<br />

über dem Meeresspiegel sind wir<br />

gestartet, Beduinenzelte hier <strong>und</strong> da,<br />

Kamele transportieren in Reih <strong>und</strong><br />

Glied schwere Lasten, weit <strong>und</strong> breit<br />

kein Baum, vereinzelte kleine Sträucher<br />

... 500 Meter, 200 Meter, 0 Meter.<br />

Weiter geht es, bis wir 396 Meter<br />

unter „Normalnull“ erreicht haben,<br />

neueste Berechnungen sprechen<br />

von 420 Metern an der tiefsten Stelle.<br />

Wer hier schon gefahren ist, weiß,<br />

wovon ich rede. Die biblische Beschreibung<br />

der Geschichte vom<br />

barmherzigen Samariter lässt kaum<br />

10<br />

Was<br />

ist (noch)<br />

Normal?<br />

von Frank Uphoff<br />

erahnen, wie sie heute aussieht, die<br />

Straße zwischen Jerusalem <strong>und</strong> Jericho<br />

hinab zum Toten Meer. Ich hatte<br />

sie mir jedenfalls anders vorgestellt.<br />

Inzwischen bin ich sie mehrfach gefahren.<br />

Besonders fasziniert es mich,<br />

mitten in der Wüste auf Meeresspiegelhöhe,<br />

eben „Normalnull“, an- <strong>und</strong><br />

innezuhalten.<br />

Wankende Normen<br />

Im Leben begegnet uns das Normale<br />

in vielen Bereichen. Wir kennen Normalbenzin,<br />

Normalgewicht, „Normales<br />

Verhalten“, Papier nach DIN-Norm<br />

- die Liste wäre beliebig fortzusetzen.<br />

Normen müssen festgelegt sein,<br />

sonst sind sie keine. Aber wer sagt<br />

eigentlich, was „normal“ ist?<br />

imPuls<br />

Wir diskutieren das Thema am Mittagstisch.<br />

„Bei uns in der Schule ist<br />

es normal, zu spät zu kommen“, weiß<br />

meine Tochter zu berichten. Nein,<br />

die Lehrer würden dagegen nichts<br />

unternehmen, was denn auch?<br />

Schnell sind wir im Gespräch beim<br />

Kern angelangt: „Normal“ muss nicht<br />

nur festgelegt sein, sondern die Einhaltung<br />

überprüft werden. Wenn<br />

niemand etwas gegen die Auflösung<br />

von Werten unternimmt, mutig<br />

dagegen aufsteht, ist das, was unnormal<br />

war, ganz schnell „normal“.<br />

Gesellschaftliche Normen<br />

Wir wissen, dass soziale Normen<br />

sehr verschieden sein können. In der<br />

Regel legt eine Mehrheit fest, was


imPuls<br />

richtig oder was falsch ist. Was in der<br />

einen Gesellschaft ein normales Verhaltensmuster<br />

ist, wird in der anderen<br />

als total verwerflich gesehen.<br />

Wer in eine andere Kultur kommt, tut<br />

gut daran, sich vorab zu informieren,<br />

was sich hier schickt <strong>und</strong> was nicht.<br />

Aber er nimmt auch wahr, dass es<br />

oft unsinnige oder gar falsche Normen<br />

gibt - subjektiv gesehen. Nicht<br />

nur Missionare müssen sich auf ein<br />

Gastland gut vorbereiten. Und gesellschaftliche<br />

Normen wandeln sich,<br />

sie sind keine ewigen Werte. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gilt, dass keine Gemeinschaft<br />

ohne gewisse „Spielregeln“ auskommen<br />

kann, unabhängig davon, ob<br />

diese weit oder eng definiert sind.<br />

Gemeindliche Normen<br />

Auch in Gemeinden gibt es Normalitäten,<br />

die verbindlich sind. „Onkel<br />

Paul“ hieß mein „Sonntagsschulonkel“.<br />

Diese Anrede war zu meiner<br />

Kinderzeit „normal“, während das<br />

Abschneiden der „Halleluja-Zwiebel“<br />

üblicherweise einen Dienstausschluss<br />

nach sich zu ziehen drohte.<br />

Heute interessiert die Frisur weniger,<br />

dafür ist – früher völlig <strong>und</strong>enkbar –<br />

„Küsschen rechts <strong>und</strong> links“ normal<br />

geworden, nicht ganz unabhängig<br />

von der gesellschaftlichen Entwicklung.<br />

Weitere Beispiele könnten hier angefügt<br />

werden. Auch regional gibt es<br />

Unterschiede: Sprichwörtlich würde<br />

das schwäbische „Viertele“ den amerikanischen<br />

Gläubigen die Zigarette<br />

aus dem M<strong>und</strong> fallen lassen <strong>und</strong> in<br />

Russland zum Sitzen in der letzten<br />

Bankreihe prädestinieren. Das „Normale“<br />

einer 50-jährigen Pfingstgemeinde<br />

sieht zudem anders aus, als<br />

das beispielsweise der Jesus-Freaks.<br />

Nicht alles was alt ist, ist schlecht,<br />

nicht alles was jung ist, richtig - <strong>und</strong><br />

umgekehrt!<br />

Prägen wir oder werden wir geprägt?<br />

Ich wage zu sagen, dass die gesellschaftlichen<br />

Einflüsse uns Christen<br />

stärker prägen, als wir wahrhaben<br />

wollen. Vollm<strong>und</strong>ig behaupten einige,<br />

sie würden die Gesellschaft<br />

prägen. Das geschah <strong>und</strong> geschieht<br />

immer wieder. Aber im breiten Strom<br />

ist nach meiner Beobachtung oft das<br />

Gegenteil der Fall. Auch in den Gemeinden<br />

stehen wir in der Gefahr,<br />

dass die Werte der Mehrheit unsere<br />

Werte prägen, manchmal mit einer<br />

gewissen, zeitlichen Verzögerung.<br />

Die Auflösung oder Relativierung<br />

von Wahrheit, das Denken der Postmoderne,<br />

klopft mit Macht an der<br />

Gemeindetür.<br />

Göttliche Werte <strong>und</strong> Normen<br />

Ja, es gibt sie, die ewigen Werte<br />

Gottes. Die Bibel legt sie uns dar.<br />

Die zehn Gebote <strong>und</strong> Jesu Zusammenfassung<br />

des Gesetzes <strong>und</strong> der<br />

Propheten (Gott <strong>und</strong> den Nächsten<br />

lieben) bilden, verknüpft mit Gnade<br />

<strong>und</strong> Vergebung, einen guten Rahmen,<br />

was Gott für wichtig erachtet<br />

<strong>und</strong> was für uns „normal“ sein soll.<br />

Gott erklärt nicht, warum er Normen<br />

festlegt. Er tut es einfach <strong>und</strong> offenbart<br />

sich als der Ewige. Er beginnt mit<br />

der Aufforderung, ihn als den einen<br />

Gott von Herzen zu lieben <strong>und</strong> zu<br />

ehren, keine anderen Götter neben<br />

ihm zu haben. Hier stellt sich für uns<br />

die Frage, ob wir ihm diese Autorität<br />

geben als normgebende Instanz, in<br />

unser Leben hineinzusprechen? Gott<br />

wirbt darum, dass der Mensch sich<br />

ihm unterordnet. Tut er das, wird er<br />

ein Leben in innerer Erfüllung <strong>und</strong> im<br />

Segen führen können.<br />

Der Geist Gottes verdeutlicht diese<br />

Leitlinien dem Menschen, der sich für<br />

sein Wirken öffnet. Dadurch wird der<br />

Mensch sensibel, richtet sich auf Gott<br />

aus - <strong>und</strong> lebt die zentralen Werte,<br />

Lehrartikel<br />

durchaus in unterschiedlichen Nuancierungen,<br />

die kulturell <strong>und</strong> zeitlich<br />

geprägt sein können.<br />

Die Gemeinde - eine normgebende<br />

Instanz<br />

In einer sich wandelnden Gesellschaft<br />

(<strong>und</strong> das nicht erst in heutiger<br />

Zeit) erhebt sich für das Volk Gottes<br />

die Frage, was zeitlich bedingte Normen,<br />

was ewige, göttliche Normen<br />

sind, die unabhängig von Einfluss<br />

der Gesellschaft, der Kultur <strong>und</strong> dem<br />

Zeitgeist gelten. Immer wieder führt<br />

dieser Punkt zur Diskussion <strong>und</strong> zu<br />

Spannungen. „Früher war alles besser“,<br />

lamentiert die ältere Generation<br />

<strong>und</strong> die Jugend fühlt sich angegriffen.<br />

Schon die erste Gemeinde war<br />

mit dem Problem konfrontiert. Für<br />

die Judenchristen war es normal, sich<br />

beschneiden zu lassen, aber was sollte<br />

mit den Heidenchristen geschehen?<br />

Heftige Wortwechsel waren die<br />

Folge - krasse Diskussion, würden wir<br />

modern sagen. In dieser Situation<br />

findet die Apostelversammlung eine<br />

weise Antwort <strong>und</strong> legt fest, was zu<br />

tun ist. Der Ausgangspunkt dafür ist<br />

laut Petrus das Wirken des Heiligen<br />

Geistes.<br />

Das gr<strong>und</strong>legende Werk tut der Heilige<br />

Geist, aber auch die Gemeinde<br />

ist von Gott autorisiert, zu definieren,<br />

was normal ist - <strong>und</strong> was nicht.<br />

Darf die Gemeinde das denn? Ja, sie<br />

muss es sogar. Für eher gr<strong>und</strong>legende<br />

Fragen braucht es apostolische<br />

Übersicht <strong>und</strong> Handeln, für ganz lokale<br />

Fragen ist die Gemeinde vor Ort<br />

weisungsbefugt, aber die lokale Gemeinde<br />

darf dabei nicht anmaßend<br />

agieren. Tut sie das, bringt sie sich<br />

selbst ins Abseits. Eine Gemeinde<br />

muss selbst in Unterordnung (z. B. Gemeindeb<strong>und</strong>)<br />

stehen, um Autorität<br />

zu haben. Sie muss ihre inneren Normen<br />

immer wieder überprüfen <strong>und</strong><br />

11


12<br />

Lehrartikel<br />

anpassen, ohne dabei die ewigen<br />

Werte infrage zu stellen. Dabei kann<br />

es durchaus sein - <strong>und</strong> ist auch kein<br />

Widerspruch in sich, dass die eine<br />

Gemeinde so, die andere so entscheidet.<br />

Wenn das in einer Gemeinde<br />

oder auch Gemeindebewegung ges<strong>und</strong><br />

aufgestellt ist, wird ein Mensch,<br />

der unter der Leitung des Heiligen<br />

Geistes lebt, sich freiwillig darunter<br />

einordnen <strong>und</strong> es nicht als Einengung<br />

oder gar Bedrängung erleben.<br />

Das Ergebnis wird ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> vielfältige<br />

Frucht sein. Leider überschreiten<br />

Gemeinden auch immer wieder<br />

Grenzen ihrer Kompetenzen, setzen<br />

Ich erinnere mich noch gut an ein<br />

Gespräch mit einer jungen Frau,<br />

die gläubig <strong>und</strong> in einem christlichen<br />

Elternhaus aufgewachsen<br />

war. Sie hatte einen Fre<strong>und</strong> kennen<br />

gelernt, der allerdings nicht gläubig<br />

war <strong>und</strong> auch sehr konträre<br />

Einstellungen zu den ihren hatte.<br />

Ich versuchte ihr zu erklären, dass<br />

das früher oder später zu großen<br />

Problemen führen würde. Allein<br />

das Thema „Sex vor der Ehe“ würde<br />

zu einer riesigen Herausforderung<br />

in der Beziehung werden. Da<br />

machte sie folgende Aussage, die<br />

mir bis heute im Gedächtnis blieb:<br />

„Aber das machen doch alle! Das<br />

ist doch ganz normal heutzutage!“<br />

Ja, es machen die meisten. Aber ist<br />

es deshalb normal? Was ist überhaupt<br />

normal?<br />

Was ist normal?<br />

Normal sein hat etwas mit Normen<br />

zu tun. Wir leben in einer Gesellschaft,<br />

wo das, was die Mehrheit<br />

richtig findet, zur Norm erhoben<br />

Normen, die unsinnig oder gar „gesetzlich“<br />

sind. Verletzungen <strong>und</strong> Frust<br />

sind die Folge. Deswegen müssen<br />

gemeindliche Normen immer wieder<br />

selbstkritisch durchdacht <strong>und</strong> geistlich<br />

hinterfragt werden.<br />

Und die Familie?<br />

Ebenso hat auch die Familie von Gott<br />

eine normgebende Aufgabe. Kinder<br />

lernen in einem guten Rahmen, wie<br />

sie sich verhalten sollen <strong>und</strong> was richtig<br />

<strong>und</strong> gut ist. Durch Schwachheit,<br />

Versagen <strong>und</strong> Angriffe von außen<br />

ist gerade dieser Bereich besonders<br />

herausgefordert.<br />

wird. Wer setzt aber die Normen<br />

fest? Da sind wir bei einer ganz<br />

gr<strong>und</strong>legenden Frage: Setzt der<br />

Mensch fest, was normal ist oder<br />

gibt es einen Gott, der über allem<br />

steht <strong>und</strong> das Recht hat, zu sagen,<br />

was richtig <strong>und</strong> falsch ist? Unsere<br />

Gesellschaft ist dabei, alle Werte<br />

Stück für Stück aufzulösen. Die<br />

Frage ist, ob dieser systematische<br />

Abbau jeglicher Normen auf Dauer<br />

nicht zum Zerfall der Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> in viele Abhängigkeiten führt.<br />

Denn wenn wir keine Werte mehr<br />

haben, wird alles wert-los. Wenn<br />

alles gleich gültig ist, werden wir<br />

gleichgültig! Werte machen die<br />

Stabilität einer Gesellschaft aus.<br />

Wir brauchen Freiheit!<br />

Gott hat in seinem Wort klar gesagt,<br />

was richtig <strong>und</strong> falsch ist. Der<br />

Mensch jedoch verstand die Werte<br />

Gottes häufig als Einengung seiner<br />

Freiheit. Viele Menschen meinen,<br />

dass Gott nur mit Ge- <strong>und</strong> Verboten<br />

arbeitet. „Du sollst nicht... Du<br />

imPuls<br />

Normen untergraben <strong>und</strong> neu<br />

definieren<br />

Gesellschaftlich durchlaufen wir einen<br />

enormen Wertewandel. Vieles<br />

wird ausgehöhlt <strong>und</strong> neu definiert.<br />

Wir sehen dies besonders im Bereich<br />

von Ehe, Familie <strong>und</strong> Lebensgemeinschaft.<br />

Gender Mainstreaming ist ein<br />

Schlagwort für massive Normenveränderung.<br />

Hier müssen wir uns auf<br />

die ewigen Werte besinnen, ihnen<br />

neu Raum geben <strong>und</strong> sie für uns verbindlich<br />

erklären. Darüber hinaus ist<br />

die Gemeinde gefragt, Stellung zu<br />

beziehen <strong>und</strong> dagegen aufzustehen.<br />

Unsere Gesellschaft muss wissen,<br />

Herausforderungen des Wertewandels<br />

darfst nicht...“. Aber sind nicht gerade<br />

diese Werte Gottes ein Schutz<br />

für den Menschen, sozusagen die<br />

Leitlinien, damit das Leben am<br />

besten gelingen kann? Ich denke<br />

mir das immer wieder beim Autofahren.<br />

Natürlich begrenzen die<br />

Leitplanken meine Freiheit in der<br />

Fahrt. Aber gerade diese Leitplanken<br />

sind ein Schutz, dass man sicher<br />

ans Ziel kommt. Man könnte<br />

fragen: Was bringt mir als Autofahrer<br />

mehr Freiheit: Eine Straße mit<br />

oder ohne Leitplanken? Vordergründig<br />

eine Straße ohne, aber bei<br />

genauerem Betrachten führt das<br />

Fahren zwischen den Leitplanken<br />

zur größtmöglichen Freiheit des<br />

Autofahrers.<br />

Gott hat das Beste mit uns im Sinn<br />

Gott hat das Beste mit unserem<br />

Leben im Sinn. Und daher hat er<br />

uns gewisse Leitlinien, Werte gegeben,<br />

in deren Befolgung wir am<br />

besten leben können. Gott hat uns<br />

in seinem Wort klare Anweisungen


imPuls<br />

dass es Menschen gibt, die über Fra-<br />

gen anders denken, unabhängig von<br />

der Frage, wer die Mehrheit bildet.<br />

Wenn wir unsere Stimme nicht erheben,<br />

müssen wir uns nicht w<strong>und</strong>ern,<br />

wenn neue Normalitäten verbindlich<br />

werden.<br />

Von Jerusalem hinab zum Toten Meer<br />

Ein Mensch geht von Jerusalem nach<br />

Jericho hinab. Dabei fällt er unter<br />

die Räuber. So beschreibt Jesus im<br />

Gleichnis die einleitend genannte<br />

Wegstrecke. Befinde ich mich bezüglich<br />

meiner Werte <strong>und</strong> Normen „in<br />

Jerusalem“, also auf Gottes Wegen,<br />

gegeben, was für den Menschen<br />

wichtig <strong>und</strong> richtig ist <strong>und</strong> wie wir<br />

das Beste aus unserem Leben machen<br />

können. Alles scheint heutzutage<br />

relativ zu sein. Was gilt noch?<br />

Es gibt etwas, das unveränderlich<br />

ist: Gottes Wort! Gottes Wort ist die<br />

ewige Wahrheit, die sich niemals ändert.<br />

JESUS hat gesagt: „Himmel <strong>und</strong><br />

Erde werden vergehen, aber mein<br />

Wort wird nicht vergehen!“ (Markus<br />

13,31). Auf Gottes Wort ist Verlass!<br />

Prägung oder biblische Werte?<br />

Wir müssen aber sorgfältig unterscheiden,<br />

was unsere Prägung ist<br />

<strong>und</strong> was wirklich biblische Werte<br />

sind. So gibt es heute manche Errungenschaften<br />

<strong>und</strong> Veränderungen,<br />

die ich sehr schätze. Manches an<br />

Uniformität der Vergangenheit <strong>und</strong><br />

Diskriminierung gewisser Gruppen<br />

hat aufgehört, manche sinnlosen<br />

Verbote <strong>und</strong> auch Gesetzlichkeit hat<br />

sich verloren. Dafür bin ich Gott von<br />

Herzen dankbar. Andererseits geht<br />

damit eine Tendenz einher, alle Werte<br />

aufzuweichen. So dankbar wir für<br />

oder bewege ich mich „hinab nach<br />

Jericho“, also auf das Tote Meer zu? Je<br />

mehr ich darüber nachdenke, desto<br />

mehr spricht dieses Bild zu mir. Menschen,<br />

die Gottes Werte nicht leben,<br />

stehen in Gefahr, „unter die Räuber“<br />

zu fallen. Und wenn, dann „schlägt<br />

der Räuber“ erbarmungslos zu: Beziehungen<br />

werden zerstört, W<strong>und</strong>en<br />

zugefügt, an denen Menschen<br />

lebenslang leiden. Vergebung <strong>und</strong><br />

Gnade des großen Samariters, Jesus,<br />

sind nötig, um Heilung <strong>und</strong> Wiederherstellung<br />

zu erleben. Gott sei Dank:<br />

Sie darf erfahren werden.<br />

Auch als wiedergeborene Christen<br />

gewisse Fortschritte <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

sind, müssen wir aufpassen,<br />

dass wir nicht Gottes unfehlbares,<br />

unveränderliches Wort verändern<br />

<strong>und</strong> uns anpassen. Nicht wir sollten<br />

Gottes Wort verändern,<br />

sondern Gottes Wort<br />

sollte uns verändern!<br />

Gewaltige Chancen<br />

Ich sehe in unserer heutigen<br />

Zeit gewaltige<br />

Chancen, für biblische<br />

Werte klar <strong>und</strong> unmissverständlicheinzustehen.<br />

Viele Menschen suchen nach<br />

Orientierung. Gemeinde Jesu sollte<br />

wie ein Leuchtturm sein, der in dieser<br />

dunklen Zeit Orientierung <strong>und</strong><br />

Richtungsweisung gibt. Wir sollten<br />

Stellung nehmen zu gesellschaftspolitischen<br />

Themen wie Ehe <strong>und</strong> Familie,<br />

das Recht auf Meinungsfreiheit<br />

oder die Wahrung der Würde des<br />

Menschen. Wo ist die Stimme der<br />

Gemeinde Jesu in der Gesellschaft?<br />

Wir sollten mit aller Entschiedenheit<br />

für biblische Werte einstehen. Pau-<br />

Lehrartikel<br />

müssen wir uns immer wieder neu<br />

entscheiden, welchen Werten wir<br />

folgen, welche Richtung wir einschlagen<br />

wollen.<br />

Wie schnell können wir unter „Normalnull“<br />

geraten, wo uns am Ende ein<br />

„Totes Meer“ erwartet: Alles Lebendige<br />

hat sich „verabschiedet“. Es beginnt<br />

in der Regel mit einem inneren<br />

Abschied von mir bisher wichtigen<br />

Werten. Das Beachten der Normen<br />

<strong>und</strong> ewigen Werte Gottes verheißt<br />

uns jedoch ein erfülltes <strong>und</strong> gesegnetes<br />

Leben!<br />

lus sagt, dass wir „tadellos <strong>und</strong> lauter<br />

sein sollen, als unbescholtene Kinder<br />

Gottes inmitten eines verdrehten<br />

<strong>und</strong> verkehrten Geschlechts, unter<br />

dem ihr leuchtet wie Himmelslichter<br />

in der Welt“ (Philipper 2,15). Wir dür-<br />

fen leuchten in dieser verdrehten<br />

(wörtlich skolios, woher das Wort<br />

Skoliose kommt) Welt. Wir dürfen einen<br />

Unterschied machen <strong>und</strong> Licht<br />

verbreiten, dort wo wir sind. Wenn<br />

wir zu den Werten der Bibel stehen,<br />

werden wir erleben, wie das Licht<br />

sich in unserem Land ausbreitet <strong>und</strong><br />

Menschen Orientierung finden.<br />

Markus Graf, Graz<br />

Pastor, Leiter der Region Süd<br />

13


14<br />

Kolumne<br />

Im Lauf der letzten beiden <strong><strong>Jahr</strong>e</strong> hat sich in mir ein<br />

beinahe unmerklicher Wertewechsel vollzogen.<br />

Auslöser dafür war der Besuch des Gottesdienstes<br />

einer Gemeinde, die in ihrem Selbstverständnis<br />

(scheinbar?) „am Puls der Zeit“ <strong>und</strong> „gesellschaftlich<br />

relevant“ agiert. Nun - das Programm war<br />

„great“, alles an seinem Platz - die Moderatoren<br />

gut vorbereitet <strong>und</strong> gebrieft, die Predigt schmissig,<br />

die Musik okay, alles unglaublich lässig <strong>und</strong> leger<br />

- kurzum genau so, wie ich mir bis zu diesem Zeitpunkt<br />

einen gelungenen Gottesdienst vorgestellt<br />

hatte. Der klassische Gottesdienst für die „Aufsteigergeneration“<br />

zwischen 25 <strong>und</strong> 45...<br />

Dennoch begleitete mich die gesamte Zeit hindurch<br />

das merkwürdige Gefühl, als wäre alles in<br />

diesem Raum aus Plastik gewesen <strong>und</strong> ich musste<br />

mir mit einem Mal die Frage stellen, ob diese Art<br />

von „Treiben“ tatsächlich die vielzitierte gesellschaftliche<br />

Relevanz darstellt, die wir so oft postulieren.<br />

Ja, ich bin auch von Herzen dafür, dass unsere Gottesdienste<br />

modern, kreativ, exzellent, zeitgemäß<br />

<strong>und</strong> meinetwegen auch „cool“ sind. Allerdings<br />

haben wir es dringend nötig, eine neue Echtheit<br />

imPuls<br />

Tolle Gemeinde Richard Griesfelder<br />

in den Vordergr<strong>und</strong><br />

zu stellen.<br />

Denn falls wir<br />

tatsächlich der<br />

Meinung sind,<br />

dass wir durch<br />

perfekt durchgestylte<br />

Event-<br />

Gottesdienste<br />

mehr Menschen<br />

erreichen <strong>und</strong> ansprechen, dann haben wir uns<br />

gründlich geirrt <strong>und</strong> das Leben wird uns als Gemeinden<br />

bestrafen. Wir werden die Gemeindemitglieder<br />

bekommen, die wir auch verdienen: Nach<br />

Entertainment süchtige Konsumchristen, die den<br />

Wert eines Gottesdienstes an seinem Unterhaltungswert<br />

messen, in deren Sprachschatz Worte<br />

wie „Hingabe“ <strong>und</strong> „Verantwortung“ nicht zu finden<br />

sind. Von solchen haben wir ohnehin schon<br />

genug...<br />

Echte Leidenschaft - das ist es, was der Mensch der<br />

Post-Postmoderne so bitter sucht. Und wenn die<br />

nicht zu finden ist, dann reihen sich unsere noch so<br />

„tollen“ Gottesdienste in die Riege von Gottschalk<br />

& Co. ein. Nur immer noch sehr weit hinten...<br />

termine<br />

4.6.2010 ”Red Rain” LIVE Konzert Braunau / Inn www.fcgoe.at/braunau<br />

5.6.2010 Heilungsgottesdienst mit E. Fillafer Braunau / Inn www.fcgoe.at/braunau<br />

6.6.2010 Saaleinweihungsfeier in Braunau Braunau / Inn www.fcgoe.at/braunau<br />

12.6.2010 Seminar mit Sven Zakrzewski Salzburg www.ffoe.at<br />

13.6.2010 Seniorenfreizeit 13.-19.06. Hipping www.fcgoe.at<br />

17.6.2010 Peter Pretorius - JAM Mission Wels www.fcgoe.at/wels<br />

18.6.2010 Peter Pretorius - JAM Mission Wels www.fcgoe.at/wels<br />

21.6.2010 Neue Entscheidungen – neues Leben Salzburg www.ffoe.at<br />

8.7.2010 Parkfest in Linz 8.-10.7. Linz www.fcgoe.at/mittendrin


imPuls<br />

„Ist Sex außerhalb der Ehe<br />

wirklich Sünde? Gibt es keine<br />

Ausnahmen? Wo steht das in<br />

der Bibel?“<br />

Diese Fragen werden mir immer<br />

wieder gestellt. Darum heute diese<br />

Kolumne. Auch wenn man nicht<br />

wortwörtlich die Aussage findet: „Du<br />

sollst nicht mit jemandem sexuellen<br />

Verkehr außerhalb der Ehe haben“<br />

hat die Bibel mehrere Begriffe, mit<br />

denen sie diese Aussage ausdrückt<br />

<strong>und</strong> sehr konkret Stellung nimmt zu<br />

Sex:<br />

Während das Wort „Ehebruch“ (moicheia;<br />

Galater 5,19) jede Art von<br />

„freiem“ (außerhalb eines B<strong>und</strong>es<br />

vollzogenem, käuflichem, schändenden)<br />

Sexualverkehr zwischen<br />

Mann <strong>und</strong> Frau bedeutet, erweitert<br />

das Wort „Unzucht“ (porneia;1.<br />

Korinther 6,18) das Thema der sexuellen<br />

Sünde um jede Form von<br />

unzulässigem Sexualverkehr, egal<br />

ob er gedanklich oder körperlich<br />

vollzogen wird. Jesus unterstreicht<br />

diese Tatsache in der Bergpredigt,<br />

indem er das gedankliche Begehren<br />

mit Ehebruch gleichsetzt. Das<br />

dritte Wort in diesem Kontext Zügellosigkeit<br />

oder Ausschweifung<br />

(aslgeia; Galater 5,19) bedeutet eine<br />

exzessive, übersteigerte Art <strong>und</strong><br />

Weise sexueller Betätigung <strong>und</strong> inkludiert<br />

damit Porno- <strong>und</strong> Sexsucht<br />

oder chronische Formen der Selbstbefriedigung<br />

außerhalb <strong>und</strong> innerhalb<br />

der Ehe.<br />

Was bedeutet das praktisch? Die<br />

kostbare Gabe der sexuellen Einheit<br />

ist von der Bibel her ganz klar exklusiv<br />

beschränkt auf die Ehe (den legitimen<br />

B<strong>und</strong>) zwischen einem Mann<br />

<strong>und</strong> einer Frau. Der Gr<strong>und</strong> dafür<br />

liegt in der tieferen Dimension von<br />

vollzogener Sexualität – als einem<br />

Geschenk Gottes, das die Ebenbildlichkeit<br />

zwischen Mensch <strong>und</strong> Gott<br />

widerspiegelt. So wie der ewige<br />

Gott, der Vater, Sohn <strong>und</strong> Geist in<br />

einer so intimen, tiefen Einheit existiert,<br />

dass er trotz drei Personen<br />

eins ist (Dreieinigkeit) geschieht<br />

auch in dem Geschenk der sexuellen<br />

Vereinigung von Mann <strong>und</strong> Frau<br />

das „ein Fleisch werden“, eine neue<br />

tiefe Form der Einheit. Diese Einheit<br />

ist wie ein Fenster oder ein Standbild,<br />

durch das die Herrlichkeit Gottes<br />

in unsere Welt offenbart wird.<br />

Deshalb ist diese tiefe Form des<br />

„Einswerdens“ von Gott geschützt<br />

durch den lebenslangen B<strong>und</strong> der<br />

Ehe. Und zusätzlich hat Gott in dieses<br />

Geheimnis der gelebten Sexualität<br />

Seine schöpferische Gabe, Leben<br />

zu zeugen, hineingelegt.<br />

Sexuelle Vereinigung ist damit immer<br />

mehr als nur ein willkürlicher,<br />

körperlicher Akt. Es hat eine so tief<br />

verbindende Kraftwirkung für zwei<br />

Personen, dass die biblischen Ausdrücke<br />

dafür mit anhaften, ankleben<br />

(auch löten), also ein Prozess<br />

des Verklebens oder „ein-Fleischwerdens“<br />

sind. Wenn immer zwei<br />

Kolumne<br />

Menschen – egal in welchem Kontext<br />

- miteinander Sex haben, vollzieht<br />

sich dieses „eins-werden“ von<br />

zwei Personen <strong>und</strong> eine danach erfolgte<br />

Trennung – wenn die sexuelle<br />

Vereinigung außerhalb des B<strong>und</strong>es<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat - zerreißt bzw.<br />

zerstört dies<br />

immer etwas<br />

von der Seele,<br />

dem Geist<br />

<strong>und</strong> der Beziehungsfähigkeit<br />

der beteiligten<br />

Menschen.<br />

Hier offenbart Karin Ebert<br />

sich das wahre Wesen der Sünde:<br />

Zerstörung <strong>und</strong> Beraubung.<br />

Deshalb ist die von Gott zugemutete<br />

Begrenzung der Ausübung<br />

dieser Gabe auf die Ehe allein keine<br />

Sexfeindlichkeit, sondern nur in der<br />

tieferen Dimension dieses Geschenkes<br />

<strong>und</strong> der Liebe <strong>und</strong> Fürsorge zu<br />

uns Menschen zu verstehen, die<br />

uns vor einer Zerstörung unserer<br />

Beziehung <strong>und</strong> Beziehungsfähigkeit<br />

schützen will.<br />

Was hilft uns dann, mit unserer Sexualität<br />

Gott gemäß umzugehen?<br />

Erst das Staunen über die Tiefendimension<br />

von gelebter Sexualität,<br />

gepaart mit Ehrfurcht vor dem heiligen<br />

Wesen des dreieinigen Gottes,<br />

die sich in der in die Ehe hinein geschenkten<br />

sexuellen Erfüllung offenbart,<br />

befähigt uns, die Spannung<br />

<strong>und</strong> Begrenzung annehmen <strong>und</strong><br />

leben zu wollen.<br />

imPULS ist das Bewegungsmagazin der Freien Christengemeinde in Österreich. Es erscheint monatlich mit aktuellen Nachrichten,<br />

Reportagen <strong>und</strong> Lehrartikeln, ist identitätsstiftend für Gemeinden <strong>und</strong> bietet praxisnahe Beiträge zur Lebenshilfe. Für die<br />

Weiterentwicklung der Zeitschrift suchen wir eine/n<br />

leitende Redakteur/in (auf Basis einer geringfügigen Anstellung)<br />

Du bist teamorientiert, flexibel, kommunikativ, belastbar <strong>und</strong> hast Interesse - am Besten sogar Erfahrung - im Bereich von Printmedien.<br />

Der leitende Redakteur ist als Projektleiter für das Magazin verantwortlich. Hauptaufgaben sind: Inhaltliche Gestaltung des Magazins,<br />

Koordination des Redaktionsteams, sowie Qualitätssicherung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Magazins.<br />

Kontakt: redaktion@fcgoe.at<br />

15


Die Vielfalt der Angebote beim<br />

Gang über die Agora („Markplatz“)<br />

erschlägt mich förmlich <strong>und</strong> taucht<br />

mich in ein innerliches Wechselbad.<br />

Obwohl eingeladen, beteiligen wir<br />

uns als Gemeinde am 2. Ökumenischen<br />

Kirchentag in München nicht.<br />

Aber ich nehme mir Zeit, um mir<br />

selbst ein Bild zu machen. Ich<br />

kämpfe mich durch die Massen.<br />

Alles ist ausgezeichnet organisiert.<br />

Der Einsatz der jungen Pfadfinder<br />

beim Ordnungsdienst ist<br />

vorbildlich. Michael Fischer von<br />

Teen Challenge freut sich, mit<br />

wie vielen Leuten sie am umlagerten<br />

Stand in gute Gespräche<br />

kommen können. De’Ignis ist da,<br />

die verschiedenen charismatischen<br />

Erneuerungsbewegungen einschließlich<br />

des Alpha-Kurses.<br />

Themenflut<br />

Ein oranges Bändchen am Revers<br />

etlicher Teilnehmer mit „Gemeinsames<br />

Abendmahl“ spiegelt den<br />

Tenor der Basis wieder: Man kann<br />

nicht verstehen, warum das nicht<br />

möglich sein soll. Am „Treffpunkt<br />

Jakobsbrunnen“ formiert sich mit<br />

„Wir sind Kirche“ die katholische<br />

Basis <strong>und</strong> fordert energisch Veränderungen.<br />

Gleich nebenan outen<br />

sich vom Zölibat betroffene Frauen,<br />

die in heimlicher Beziehung mit katholischen<br />

Priestern Kinder haben.<br />

Auch die Lesben, Homos <strong>und</strong> Bisexuellen<br />

fehlen mit ihren Ständen<br />

nicht – das Wechselbad geht weiter!<br />

Die Grünen, sonst weniger bekannt<br />

für kirchenfre<strong>und</strong>liche Töne,<br />

präsentieren sich mit ihrer ersten<br />

16<br />

News<br />

Kirchentag in München<br />

Wechselbad der Gefühle<br />

Garde. Kirchentag? Da muss man<br />

halt dabei sein. Allgegenwärtig ist<br />

das Thema des Missbrauchs. Man<br />

will sich den Opfern zuwenden, verspricht<br />

der Kirchentagspräsident.<br />

Kaum eine Veranstaltung, auf der<br />

ich bin, bei der das nicht angesprochen<br />

wird. B<strong>und</strong>espräsident Köhler<br />

bringt es bei der Eröffnung auf den<br />

Punkt: Vergebung, Umkehr <strong>und</strong> Erneuerung,<br />

die Bitte um Gnade – das<br />

gibt er mit auf den Weg.<br />

Hochpolitisch...<br />

Als die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende<br />

Margot Käßmann für das<br />

gemeinsame Abendmahl <strong>und</strong> politisch<br />

klar akzentuiert sich wiederum<br />

gegen den Einsatz in Afghanistan<br />

stellt, brandet der Applaus<br />

zum wiederholten Male auf. Dieser<br />

Kirchentag ist hochpolitisch. Manches,<br />

was als „Bibelarbeit“ bezeichnet<br />

wird, ist eher ein Sprungbrett<br />

für andere Themen. Auch der interreligiöse<br />

Dialog wird deutlich gefordert.<br />

Käßmann ist der heimliche<br />

Star des Kirchentags, wo sie auftritt,<br />

sind die Hallen voll. „Käßmania“<br />

kommentiert der Bayerische R<strong>und</strong>funk.<br />

Ihr Fehltritt vom Februar hat<br />

sie volksnaher gemacht. Die Ovatio-<br />

imPuls<br />

Text & Foto: Frank Uphoff<br />

nen für sie können mit dem Zusatz<br />

„standing“ versehen werden, bei<br />

Kanzlerin Merkel bleibt man sitzen.<br />

Erstaunlich.<br />

Großes Interesse...<br />

Abends in den Messehallen: Die<br />

Nacht der Lichter mit „geistlichen<br />

Liedern“, die mich interessiert, ist<br />

trotz größter Halle überfüllt. Vor<br />

einer anderen Halle stehen H<strong>und</strong>erte<br />

<strong>und</strong> lauschen gespannt<br />

den Ausführungen von innen:<br />

„20 Hauskreise haben unsere<br />

Gemeinde lebendig gemacht, es<br />

ist keine Betreuungsgemeinde,<br />

sondern eine Beteiligungsgemeinde“,<br />

schallt es vom evangelischen<br />

Vertreter leicht verzerrt aus<br />

dem Lautsprecher. Applaudierende<br />

Zustimmung auch von den trotz<br />

Kälte am Boden Sitzenden. Ein guter<br />

Impuls, denke ich mir, auch für<br />

uns Freikirchlicher.<br />

Evangelikale am Rand<br />

Auch Pfarrer Ulrich Parzany predigt,<br />

gewohnt gut <strong>und</strong> deutlich, von<br />

der Kirchentagsleitung aber in die<br />

Hinterbank platziert, eine Messehalle<br />

wäre angebrachter gewesen.<br />

Schade. Aber das spiegelt das Gesamtbild<br />

wieder: Die evangelikale<br />

Szene ist mit deutlichen Impulsen<br />

da, findet aber nicht wirklich eine<br />

Plattform.<br />

Mein persönliches Fazit: Klare geistliche<br />

Orientierung vermitteln diese<br />

Tage nicht. Das Sammelsurium ist<br />

zu groß, gute Einzelimpulse sind<br />

durchaus zu finden.

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