Professor Dipl.-Ing. Wilhelm Herzog, Wien Die ... - Lenzing
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NAI 1906 LENZINGER BERICHTE FOLGE 21<br />
Garne erzeugen zu können, muß aber ansonsten be-<br />
müht sein, seine Anbauflächen für die Produktion von<br />
Nahrungsmitteln bereitzustellen,<br />
<strong>Die</strong> UdSSR hat den Anbau von Baumwolle seit dem<br />
letzten Weltkrieg stark vorangetrieben, und es ist ihr<br />
vor allem gelungen, den Ertrag pro Flächeneinheit zu<br />
vergrößern. Es kann noch mit einer weiteren Steige-<br />
rung des Ernteertrags gerechnet werden, doch wird<br />
sich die Steigerung langsamer vollziehen als in den<br />
vergangenen Jahren.<br />
Ein hoher Anteil an der Weltproduktion von Baum-<br />
w’olle liegt in Indien und Pakistan. In diesen Ländern<br />
is-t man vor allem bestrebt, die Qualität der Baum-<br />
w’olle, die derzeit noch sehr gering ist, zu heben. Da<br />
in diesen Ländern die Ernährung der Menschen ein<br />
besonders vordringliches Problem darstellt, kann nicht<br />
mit einer wesentlichen Steigerung der Anbauflächen in<br />
der Zukunft gerechnet werden.<br />
In den Ländern Südamerikas hat sich der Ertrag an<br />
Baumwolle in den letzten Jahren weitgehend stabili-<br />
silert.<br />
Sehr im Aufstieg erscheinen dagegen die Baumwoll-<br />
Produzenten Afrikas, mit Agypten an der Spitze.<br />
Nach all diesen Uberlegungen fragt man si’ch nun,<br />
wie die weitere Entwicklung im Weltertrag an Baum-<br />
wolle aussehen wird. In Abbildung 6 würde die Kurve<br />
a die Fortsetzung der bisherigen Tendenz darstellen,<br />
Aus den erwähnten Gründen ist jedoch anzunehmen,<br />
daß die bisherige Tendenz nicht eingehalten werden<br />
kann und eher ein weiterer Verlauf nach der Kurve b<br />
anzunehmen ist. <strong>Die</strong>s würde bedeuten, daß die Auf-<br />
bringung an Baumwolle in zehn Jahren um ca. 14 O/o<br />
und in 35 Jahren um ca. 26 O/o höher liegen wird als<br />
heute.<br />
Neben der Baumwolle ist die Schafwolle als Natur-<br />
faser der wichtigste Textilrohstoff für die Bekleidung.<br />
Di.e Entwicklung in der Weltproduktion an Schafwolle<br />
zeigt Abbildung 8. Man erkennt hieraus, daß in den<br />
letzten 40 Jahren auch die Produktion an Wolle er-<br />
-<br />
Australien<br />
Neuseeland<br />
Südafrika<br />
Argentinien<br />
IJruguay<br />
E,rasilien<br />
IJdSSR<br />
IJSA<br />
Indien und Pakistan<br />
Großbritannien und Irland<br />
Spanien, Portugal, Frankreich,<br />
1 talien; Jugoslawien,<br />
Griechenland<br />
übrige Welt<br />
-<br />
Gesamte Welt<br />
-<br />
WELTPRODUKTION AN SCHAFWOLLE ~1st~ GEWISC~W ,’<br />
Eheblich, etwa um 46 O!o, gesteigert werden konnte.<br />
Trotzdem blieb die Wolle mit dieser Steigerung gegen-<br />
,über der Erhöhung des Gesamtverbrauches an Textil-<br />
rohstoffen (ca. 200 O/o) und der Erhöhung der Baum-<br />
.wo’llproduktion (ca. 126 O/o) stark zurück, sodaß sich ihr<br />
.Anteil am Gesamtverbrauch ständig verringert.<br />
Abbildung 9 zeigt die Entwicklung der Produktion<br />
‘an Schafwolle in den Jahren 1955156 bis 1963164. Aus<br />
(der Gegenüberstellung ist zu ersehen, daß die Steige-<br />
rung im Wollaufkommen in den letzten Jahren vor<br />
alllem auf eine Steigerung in den Ländern Australien,<br />
Neuseeland, Argentinien und ‘UdSSR zurückzuführen<br />
ist. Aus verschiedenen Berichten der letzten Zeit ist<br />
zu entnehmen, daß mit einer wesentlichen weiteren<br />
Erhöhung des Schafbestandes in Australien und Neu-<br />
seeland nicht gerechnet werden kann.<br />
Ahnlieh wie bei Baumwolle ist auch bei Schafwolle<br />
‘damit zu rechnen, daß die bisherige Tendenz in der<br />
Entwicklung, wie sie in Kurve a der Abbildung 8 ein-<br />
gezeichnet wurde, nicht eingehalten werden kann und<br />
ehler mit einem Entwicklungsverlauf, wie er in Kurve b<br />
eingezeichnet wurde, zu rechnen ist. <strong>Die</strong>se Erkenntnis<br />
dürfte auch die Ursache dafür sein, warum sich die<br />
Ertrag an SQafwolle, Basis Schweiß. in 1000 Tonnen<br />
- - -<br />
1955156 1956157 1957158 1958/59<br />
-<br />
1959160<br />
-<br />
1960161<br />
-<br />
643,3 710,l 651,O 722,3 ?62,0 73?,1<br />
209,7 222,9 225,2 26129<br />
142,6 145,7 135,7 142,6<br />
1?7,1 1?6,2 185,? 197,o<br />
88,5 86,3 90,8 79,5<br />
27,7 28,l 28,l 29,5<br />
251,l 25784 286,5 31?,8<br />
138,5 139,4 133,0 133,o<br />
547,9<br />
550,2 5553 543,9<br />
-<br />
2226,4 23163 2291,3<br />
Abb. 9<br />
:2427,5<br />
-<br />
261,7<br />
144,7<br />
191,9<br />
72,l<br />
30,4<br />
352,0<br />
144,7<br />
54,4<br />
67,l<br />
113,9<br />
356,6<br />
-<br />
25515<br />
-<br />
266,7<br />
143,8<br />
195,5<br />
82,l<br />
23,l<br />
352,4<br />
146,3<br />
54,9<br />
65,8<br />
1146<br />
359,o<br />
-<br />
2551,5<br />
-<br />
-<br />
1961162<br />
-<br />
no,?<br />
266,3<br />
152,9<br />
18?,3<br />
83,9<br />
‘24,5<br />
361,9<br />
14.52<br />
.54,9<br />
70,3<br />
116,l<br />
357,4<br />
-<br />
25415<br />
-<br />
-<br />
1962/63<br />
-<br />
758,O<br />
281,5<br />
146,l<br />
1851<br />
86,2<br />
25,4<br />
365,6<br />
136,l<br />
54,9<br />
?1,2<br />
1 l?,O<br />
353,7<br />
-<br />
2580,5<br />
-<br />
1963164<br />
?94,3<br />
276,?<br />
150,l<br />
186,O<br />
88,5<br />
26,3<br />
3?1,5<br />
130,2<br />
54,9<br />
68,O<br />
114,3<br />
352,4<br />
2613,2