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Téléchargement - Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH

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Projektleitung<br />

Planung<br />

Kostenplanung<br />

Tragwerk<br />

HLS<br />

Elektrotechnik<br />

Bauphysik<br />

Akustik<br />

Grünplanung<br />

Büroneubau Sportplatzweg, Schwarzach<br />

Sportplatzweg 5, A-6858 Schwarzach, Vorarlberg<br />

Sportplatzweg 5 A-6858 Schwarzach<br />

T +43 (0)5572 58174 www.hermann-kaufmann.at<br />

office@hermann-kaufmann.at<br />

Kooperation<br />

DI Christian Lenz <strong>ZT</strong> <strong>GmbH</strong>, A-6858 Schwarzach<br />

Team<br />

DI Christian Lenz<br />

Wolfgang Elmenreich und DI Peter Nußbaumer<br />

Bmst. Ing. Norbert <strong>Kaufmann</strong> und Elmar Gmeiner<br />

Fachplaner<br />

M+G Ingenieure, A-6800 Feldkirch<br />

Statikbüro Galehr, A-6800 Feldkirch<br />

Ing. Peter Naßwetter, A-6832 Batschuns<br />

Ing. Andreas Hecht, A-6830 Rankweil<br />

DI Dr. Lothar Künz <strong>ZT</strong> <strong>GmbH</strong>, A-6971 Hard<br />

Ing. Karl Brüstle, A-6850 Dornbirn<br />

DI Barbara Bacher, A-4060 Linz<br />

Bauherr<br />

Miterrichtergemeinschaft <strong>Kaufmann</strong>/Lenz/Gmeiner<br />

und Fa. Revital Bauträger <strong>GmbH</strong><br />

Termine<br />

Baubeginn 08/1998 – Fertigstellung 04/1999<br />

Fotos©Copyright: J. Ignacio Martinez<br />

Projektdaten<br />

NGF 1.390,00 m 2 , BGF 1.670,00 m 2 ,<br />

BRI 4.220,00 m 3<br />

98_12<br />

98_12


Ein 58 Meter langer, hölzerner sperrholzverkleideter „Wohnkubus“<br />

schwebt über der erdgeschoßigen ArchitekturBürofläche. Der Sockel<br />

ist mit farbbeschichteten OSB-Platten belegt, die Stiegenhäuser sind<br />

mit Textilgewebe umhüllt, ein Haus an dem mit Materialien experimentiert<br />

wird.<br />

Der lang gezogene Baukörper befindet sich am nördlichen<br />

Dorfrand, wo die Bebauung übergeht in Sportanlagen und Baumgärten<br />

und schon bald der Siedlungsrand des benachbarten Dorfes beginnt.<br />

Die Bauhöhe stimmt mit den nahen Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

überein, mit seiner Länge gewinnt der aufgestelzte Quader<br />

jedoch siedlungsbauliche Zeichenhaftigkeit und markiert in der Baustruktur<br />

eine Kante, auch wenn noch zwei, drei Häuser davor zu stehen<br />

kommen sollten.<br />

Das Erdgeschoss wird durchgehend von Büroflächen eingenommen,<br />

wovon einige individuelle Kojen und Besprechungsräume akustisch<br />

und optisch abgetrennt sind. Zur Verbesserung der Raumakustik hängen<br />

unter der glatten Sichtbetondecke den Schall absorbierende Elemente<br />

aus Heraklith. Als Boden dienen lackierte Spanplatten.<br />

Das Obergeschoss enthält vier Wohnungen, die nach Süden auf eine<br />

vorgelagerte Terrasse hin organisiert sind. Es kragt an beiden Längsseiten<br />

vor, beschirmt die Bürofenster und bietet nordseitig einen regengeschützten<br />

Weg zu den parkierten Autos. Zwei einfache Holztreppen<br />

sind hier frei an den Hauptbaukörper dazugestellt. Gegen<br />

Schlagregen schützt sie ein dunkles Kunststoffgewebe.<br />

Die Obergeschossfassaden sind mit Douglastanne-Sperrholz beplankt.<br />

Wie dieses stammen einige Materialien im Verschleißbereich aus dem<br />

unteren Kostensegment, weil die Entwerfer den Prozess ihrer Alterung<br />

mitverfolgen wollen, ein Experiment, das man einem anderen Bauherrn<br />

selbstverständlich nicht zumuten möchte.<br />

Die individuell gestalteten Wohnungen sind räumlich großzügig und<br />

funktional kompakt organisiert. Schmalhohe Brettschichtträger unter<br />

der Decke geben dem einen Wohnraum ein attraktives Gepräge und<br />

wirken raumakustisch günstig. Eine klare architektonische Struktur,<br />

funktionale Büroräume und ein ansprechender Wohnwert im Obergeschoss<br />

verbinden sich an diesem Bau mit undogmatischer Pragmatik<br />

und zeitgemäßer Sparsamkeit in Fragen des Energieverbrauchs zu<br />

einem kostengünstigen Musterbau als Beleg für Erfahrung und Leistungsfähigkeit<br />

des gemeinsamen Architekturbüros.<br />

Die Wohnungsgrundrisse sind klar zoniert: mit Nebenräumen wie Bad,<br />

Küche und WC nach Norden sowie Ess-, Wohn- und Schlafräumen<br />

nach Süden. Eine großzügig bemessene Terrasse erweitert den verfügbaren<br />

Wohnraum. Dies wird durch die Verschiebung der Geschosse erreicht.<br />

So wird zwar die optimale Kompaktheit unterbrochen, aber<br />

dies wird mit weiteren Vorteilen bei der Optimierung der winterlichen<br />

Besonnung sowie der sommerlichen Verschattung im Erdgeschoss<br />

ausgeglichen.


Büro sowie Wohnungen sind mit kontrollierter Lüftung ausgestattet,<br />

die Zusatzheizung erfolgt über einen Gaskessel. Wohnungslüftung<br />

und Heizung funktionieren wie folgt: Die Frischluft wird über einen<br />

Ansaugschacht mit Vorfilter angesaugt, über ein wasserdichtes Kunststoffrohrsystem<br />

in etwa 1 m Tiefe unter der Erdgeschoss-Bodenplatte<br />

geführt – hier wird im Winter dem Erdreich Wärme<br />

entzogen – und im zentralen Frischluftkanal zu jeder Wohnung geführt.<br />

Die dem Raum zugeführte Frischluft wird in Abhängigkeit der<br />

Luftqualität mittels natürlicher Luftionisation aufgebessert.<br />

Pro Wohnung gibt es ein eigenes, individuell steuerbares Kleinlüftungsgerät<br />

mit Wärmerückgewinnung, Ventilatoren, Filter, Lufterhitzer,<br />

Mikroprozessorsteuerung und Fernbedienung. Das Lüftungsgerät<br />

tauscht das Raumluftvolumen etwa 0,7-mal pro Stunde aus.<br />

Die in das Lüftungsgerät eintretende Frischluft wird nochmals feingefiltert<br />

und je nach Wärmebedarf über den eingebauten Lufterhitzer<br />

nacherwärmt. Die Luft tritt über einen in der Decke oder in der Wand<br />

eingebauten „Auslass“ in den Raum ein.<br />

Die Luftgeschwindigkeiten sind sehr klein und liegen im Aufenthaltsbereich<br />

unter 0,15 m/s. Die verbrauchte Raumluft wird im Bad, dem<br />

WC und in der Küche über Tellerventile wieder abgesaugt. Die Zimmertüren<br />

dürfen nicht luftdicht sein, damit die eingebrachte Luft<br />

über Gänge und Flure in Richtung der Absaugstellen abfließen kann.<br />

In der Küche der Kleinwohnungen befindet sich das Absaugventil in<br />

der Nähe des Dunstabzuges. Der Dunstabzug selbst ist als Umluftabzug<br />

ausgeführt. In den großen Wohnungen funktioniert der Dunstab-<br />

98_12<br />

zug als „Abluftventil“ im Wohnbereich.<br />

Im Bad ist eine Fußbodenheizung installiert. In den Wohnzimmern<br />

dient eine Wandstrahlheizung an den kritischen Außenwandbereichen<br />

(große Verglasungen) als Unterstützung während der kalten Tage. Die<br />

erforderliche Restenergie für die Raumheizung wird derzeit über ein<br />

Gas-Brennwertgerät erzeugt.<br />

Die Wohnungslüftung lässt sich individuell steuern. Es gibt eine<br />

Grundbeheizung der Wohnung, die im Winter eingehalten werden<br />

muss. Während der Nacht kann man eine kleine und am Tag eine erhöhte<br />

Luftmenge einstellen.<br />

Die Warmwasserbereitung für Wohnungen und Büro erfolgt über eine<br />

Solaranlage, die in der Brüstung der Terrasse integriert ist. Im Winter<br />

wird der Restenergiebedarf mit Erdgas erzeugt.<br />

Der Bürobereich wird wie folgt beheizt und belüftet: Die Frischluft<br />

wird über den gemeinsamen Luftansaugbrunnen mit Vorfilter angesaugt.<br />

Die dem Raum zugeführte Frischluft wird mittels natürlicher<br />

Luftionisation aufgebessert.<br />

98_12


Der zentrale Erd-Lufttauscher dient im Winter zur Luftvorwärmung<br />

und im Sommer zur Luftkühlung. Über die Quellluftanlage ist eine Beheizung<br />

lediglich in begrenztem Umfang und kurzzeitig möglich. Im<br />

Deckenbereich wird die verbrauchte Abluft abgesaugt.<br />

Die abgesaugte Raumluft wird wieder in das Lüftungsgerät, über einen<br />

Rotationswärmetauscher ins Freie geführt.<br />

Im Winter wird nur der hygienisch erforderliche Grundluftanteil an<br />

Frischluftmenge ausgetauscht, der Rest wird als Umluft über die Ionisation<br />

aufbereitet und wieder in den Raum zurückgeführt.<br />

Im Sommer wird zu Kühlzwecken die gesamte Luftmenge über den<br />

Erdtauscher geführt. Sämtliche Büroräume sind mit einer Niedertemperatur-Fensterbrüstungs-Strahlungsheizung<br />

ausgestattet. Diese bietet<br />

angenehme Strahlungswärme an den Arbeitsplätzen und unterstützt<br />

die Raumluftdurchströmung über die Quellluftanlage. Die<br />

Bürolüftung lässt sich individuell in Stufen steuern.<br />

Voraussetzung für den beschriebenen energieoptimierten Betrieb des<br />

Gebäudes ist die hochwertige Dämmung und Detailgestaltung der<br />

Gebäudehülle. Der Sockel ist mit farbbeschichteten OSB-Platten belegt.<br />

Die offenen Treppenhäuser sind mit Textilgewebe umhüllt und<br />

wirken von außen mit ihrem gesamten Raumvolumen. Von innen<br />

bleibt der Ausblick, nur leicht gefiltert, in vollem Umfang erhalten.<br />

Ein Haus, an dem bewusst mit Materialien experimentiert wird.<br />

Besonders hervorzuheben ist die aus Holz konstruierte, hoch wärmegedämmte<br />

Kellerdecke, ausgerüstet mit Ständerboden für die wartungs-<br />

und nachrüstungsfreundliche Installationsführung. Die Erdgeschossdecke<br />

ist hingegen bewusst in Beton ausgeführt, um eine<br />

ausgleichende Speichermasse zur Verfügung zu haben und die Ebenen<br />

akustisch optimal zu trennen.<br />

Das Obergeschoss ist, 35 cm stark gedämmt, in binnen weniger Tage<br />

montierbarer Holztafelbauweise ausgeführt. Das Dach bilden schmale<br />

Douglasie-BSH-Träger. Es ist als Warmdach mit 40 cm Wärmedämmung<br />

ausgeführt.


Ansichten<br />

98_12<br />

Lageplan<br />

98_12<br />

Fassadenschnitt


Erdgeschoss und Obergeschoss<br />

Lüftungsschema

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