Sprüche, Zitate, Gedichte... zum Valentinstag
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<strong>Sprüche</strong>, <strong>Zitate</strong>, <strong>Gedichte</strong>...<br />
<strong>zum</strong> <strong>Valentinstag</strong><br />
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Liebe ist...<br />
...ein Kunstwerk.<br />
...ein privates Weltereignis.<br />
...Freundschaft, die Feuer gefangen hat.<br />
...das charmanteste Unglück, das uns zustoßen kann.<br />
...dem geliebten Wesen recht geben, wenn es unrecht hat.<br />
...der Endzweck der Weltgeschichte - das Unum des Universums.<br />
...der höchste Grad der Arznei.<br />
...die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.<br />
...Egoismus zu zweit.<br />
...eine Boogie-Woogie der Hormone.<br />
...eine vorübergehende Blindheit für die Reize anderer Frauen/Männer.<br />
...ein Ozean von Gefühlen, umgeben von uferlosen Ausgaben.<br />
...ein vorübergehendes Unwohlsein, heilbar durch Heirat.<br />
...ein Wahnsinn: Ein Zeitwort, ein Verhältniswort, ein Zahlwort<br />
oder ein Umstandswort - je nachdem.<br />
...im Vergleich zu anderen Arten der Kriegsführung ein großer<br />
Fortschritt.<br />
…von allen Krankheiten noch die gesündeste.<br />
…wenn sie/er dir die Krümel aus dem Bett macht.<br />
...das Amen des Universums.
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig.<br />
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe<br />
Denn das Glück, geliebt zu werden, ist das höchste Glück auf Erden.<br />
Johann Gottfried von Herder (1744-1803), dt. Dichter u. Philosoph<br />
Den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe. Das heißt:<br />
Je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, desto sinnvoller<br />
wird unser Leben.<br />
Hermann Hesse (1877-1962), dt. Dichter, 1946 Nobelpr. f. Lit.<br />
Der Geist baut das Luftschiff, die Liebe aber macht gen Himmel fahren.<br />
Christian Morgenstern (1871-1914), dt. Lyriker<br />
Der Mensch ist nicht nach dem zu beurteilen, was er weiß, sondern<br />
nach dem, was er liebt.<br />
Aurelius Augustinus (354-430), Bischof u. Kirchenlehrer<br />
Die Engel, die nennen es Himmelsfreud, die Teufel, die nennen es<br />
Höllenleid, die Menschen, die nennen es Liebe.<br />
Heinrich Heine (1797-1856), dt. Dichter<br />
Die ganze Kunst der Liebe beruht darauf, dass man ausspricht, was<br />
der Zauber des Augenblicks fordert.<br />
Stendhal (1783-1842), eigtl. Marie Henri Beyle, frz. Schriftsteller<br />
Die Vernunft kann nur reden. Es ist die Liebe, die singt.<br />
Joseph de Maistre (1753-1821), frz. Diplomat, Staats- u. Geschichtsphilosoph<br />
Die wirkliche Liebe beginnt, wo keine Gegengabe mehr erwartet wird.<br />
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller<br />
Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste<br />
Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht. Das notwendigste<br />
Werk ist stets die Liebe.<br />
Meister Eckhart (um 1260 - 1328), dt. Mystiker u. Dominikanerprediger<br />
Durch ein paar Züge aus dem Becher der Liebe hält uns die Natur für<br />
ein Leben voll Mühe schadlos.<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), dt. Dichter<br />
Einen Menschen zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint<br />
hat.<br />
Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-81), russ. Schriftsteller<br />
2
Einen Menschen zu nehmen wie er ist, ist noch gar nichts, das muss<br />
man immer. Die wirkliche Liebe besteht darin, ihn auch zu wollen,<br />
wie er ist.<br />
Alain (1868-1951), eigtl. Emile Chartrier, frz. Philosoph u. Schriftsteller<br />
Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean an Wille und Verstand.<br />
Blaise Pascal (1623-62), frz. Mathematiker u. Philosoph<br />
Ein Verliebter betrachtet eine Blume mit anderen Augen als ein Kamel.<br />
Aus Ägypten<br />
Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner<br />
selbst willen oder vielmehr: trotz seiner selbst.<br />
Victor Hugo (1802-85), frz. Dichter d. Romantik<br />
Freudvoll/ Und leidvoll,/ Gedankenvoll sein;/ Langen/ Und bangen/ In<br />
schwebender Pein,/ Himmelhoch jauchzend,/ Zum Tode betrübt,/<br />
Glücklich allein/ Ist die Seele, die liebt.<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), dt. Dichter<br />
Ich glaube, dass kein Mann jemals ein rechtes Leben gelebt hat, der<br />
nicht durch die Liebe einer Frau gebessert, durch ihren Mut gestärkt<br />
und durch die Weisheit ihres Herzens geführt worden ist.<br />
John Ruskin (1819-1900), engl. Schriftsteller, Kunstkritiker u. Sozialphilosoph<br />
Ich meine, es müsste einmal ein sehr großer Schmerz über die Menschen<br />
kommen, wenn sie erkennen, dass sie sich nicht geliebt haben,<br />
wie sie sich hätten lieben können. Christian Morgenstern (1871-1914), dt. Lyriker<br />
Macht mehr Vergnügen als die Ehe. Romane sind auch unterhaltender<br />
als die Geschichte.<br />
Nicolas Chamfort (1741-94), eigtl. Nicolas Sebastian Roch, frz. Moralist<br />
Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe.<br />
Es ist aber auch etwas Vernunft im Wahnsinn.<br />
Friedrich Wilhelm Nietzsche<br />
Wo Verliebte sich ansehen, erhält das Feuer der Liebe neue Nahrung.<br />
Gottfried von Straßburg<br />
Wenn ich deine Augen seh, so schwindet all mein Leid und Weh;<br />
doch wenn ich küsse deinen Mund, so werd ich ganz und gar gesund.<br />
Heinrich Heine<br />
3
Ich und du<br />
Wir träumten voneinander<br />
und sind davon erwacht,<br />
Wir leben, um uns zu lieben,<br />
und sinken zurück in die Nacht.<br />
Christian Friedrich Hebbel<br />
Und die Liebe<br />
ist die Luft,<br />
die wir trinken.<br />
Bettina von Arnim<br />
Der Liebende gibt sich dem andern;<br />
der Verliebte nimmt sich den andern.<br />
Johann Jacob Moser<br />
Unterschätze niemals die Kraft der Liebe!<br />
aus Life's Little Instruction Book<br />
Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern<br />
dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt.<br />
Antoine de Saint-Exupery (Mail von ws)<br />
Macht ist immer lieblos.<br />
Liebe niemals machtlos.<br />
Verfasser unbekannt<br />
Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen.<br />
Adorno. Minima Moralia.<br />
Ein Tropfen Liebe ist mehr, als ein Ozean an Wille und Verstand.<br />
August Hermann Franke<br />
Ich hätte Dir so gerne einen Stern geschenkt,<br />
aber ich habe keine passende Verpackung gefunden.<br />
Verfasser unbekannt<br />
Die Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen<br />
zu einer gewissen Größe gelangen.<br />
(Honoré de Balzac)<br />
Einen Menschen lieben heißt einzuwilligen, mit ihm alt zu<br />
werden.<br />
(Albert Camus)<br />
4
Die Liebe besteht zu drei Viertel aus Neugier.<br />
(Giacomo Casanova)<br />
Amor ist der größte Spitzbube unter den Göttern; der Widerspruch<br />
scheint sein Element zu sein.<br />
(Giacomo Casanova)<br />
Vielleicht muß man die Liebe gefühlt haben, um die<br />
Freundschaft richtig zu erkennen.<br />
(Nicolas Sébastien Chamfort)<br />
Die Liebe ist der Versuch der Natur, den Verstand aus dem<br />
Weg zu räumen.<br />
(Thomas Niederreuther)<br />
An Rheumatismen und an wahre Liebe glaubt man erst,<br />
wenn man davon befallen wird.<br />
(Marie von Ebner-Eschenbach)<br />
Am Anfang gehören alle Gedanken der Liebe. Später gehört<br />
dann alle Liebe den Gedanken.<br />
(Albert Einstein)<br />
Es bleibt zwischen Menschen, sie seinen noch so eng verbunden,<br />
immer ein Abgrund offen, den nur die Liebe, und<br />
auch nur mit einem Notsteg, überbrücken kann.<br />
(Hermann Hesse)<br />
Die Liebe ist unsere Strafe dafür, daß wir es nicht einfach<br />
bei der Fortpflanzung bewenden lassen.<br />
(Helmar Nahr)<br />
Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von<br />
Gut und Böse.<br />
(Friedrich Nietzsche)<br />
Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.<br />
(Blaise Pascal)<br />
Mit der wahren Liebe ist's wie mit den Geistererscheinungen:<br />
alle Welt spricht darüber, aber wenige haben etwas<br />
davon gesehen.<br />
(François Duc de La Rochefoucauld)<br />
5
Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.<br />
(George Bernard Shaw)<br />
Liebe auf den ersten Blick ist ungefähr so zuverlässig wie Diagnose<br />
auf den ersten Händedruck<br />
(George Bernard Shaw)<br />
Liebe ist ein Zeitwort, ein Verhältniswort, ein Zahlwort oder ein Umstandswort<br />
- je nachdem.<br />
(Orson Welles)<br />
Mit der Liebelei ist es wie mit der Elektrizität: erst Starkstrom, dann<br />
Schwachstrom, zuletzt Wechselstrom.<br />
(Jaques Tati)<br />
Die Liebe stirbt meist an den kleinen Fehlern, die man am Anfang so<br />
entzückend findet.<br />
(Albert Schweitzer)<br />
Das ist das Eigentümliche an der Liebe, daß sie unaufhörlich wachsen<br />
muß, wenn sie nicht abnehmen soll.<br />
(André Gide)<br />
Liebe wächst und blüht. Warum sollte sie nicht auch welken wie alles<br />
andere auf Erden?<br />
(Jeanne Moreau)<br />
Es gibt viele Mittel gegen die Liebe, aber keins ist unfehlbar.<br />
(François Duc de La Rochefoucauld)<br />
Liebe ist ein Käfig mit Gitterstäben aus Glück.<br />
(Claudia Cardinale)<br />
Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.<br />
(Christian Morgenstern)<br />
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch<br />
sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.<br />
(Franz Kafka)<br />
Liebe ist im Grunde eine chemische Reaktion. Aber es macht Spaß,<br />
nach der Formel zu suchen.<br />
(Hildegard Knef)<br />
6
<strong>Gedichte</strong><br />
Gedicht<br />
Was ist Liebe<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Liebe ist für mich Vertrauen.<br />
Wo ich nicht vertrauen kann,<br />
kann ich auch nicht lieben.<br />
Vertrauen ist, vor dir "Ich"<br />
sein zu dürfen, dir blind folgen<br />
zu können, verlässlich zueinander<br />
stehen und manchmal ein Kuss,<br />
wenn man ihn nicht erwartet.<br />
Gedicht<br />
Im Strom der Liebe<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Im Strom der Liebe<br />
begegneten sich unsere Blicke,<br />
hielten inne,<br />
nur einen Wimpernschlag lang.<br />
Die Berührung unserer Hände<br />
machten Mut<br />
für einen zweiten Blick.<br />
7
Gedicht<br />
Das Lied der Liebe<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Das Lied der Liebe<br />
klang noch in meinem Ohr.<br />
Ich sang es weiter,<br />
immer lauter.<br />
Du stimmtest mit ein,<br />
immer lauter.<br />
Plötzlich sangen der Fluss,<br />
die Bäume, die ganze Welt,<br />
das Lied der Liebe.<br />
Gedicht<br />
Dein Lächeln<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Du lächelst mich an -<br />
mit diesem Mund,<br />
mit diesen Augen.<br />
Dein Lächeln -<br />
eine einzige Versuchung.<br />
8
Gedicht<br />
Ist es Liebe?<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Ist es Liebe?<br />
Ist es Vertrauen,<br />
das uns so sicher macht?<br />
Bestimmt lässt sich das eine<br />
nicht vom anderen trennen.<br />
Gedicht<br />
Liebesfeuer<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Deine Liebe ist für mich<br />
wie ein loderndes Feuer,<br />
das mich wärmt,<br />
aber nicht verbrennt.<br />
9
Gedicht<br />
Wenn du nicht bei mir bist<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Wenn du nicht bei mir bist,<br />
leide ich unter deiner Abwesenheit.<br />
Je älter wir werden,<br />
desto mehr vermisse ich dich,<br />
bin traurig um jede Stunde,<br />
die wir nicht beisammen sind.<br />
Von Abschied mag ich noch<br />
nichts hören, weil ich dich<br />
so sehr liebe.<br />
Gedicht<br />
Der Lack ist ab<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Der Lack ist ab,<br />
die ersten Beulen rosten.<br />
Vor dem geistigen Auge<br />
laufen noch einmal<br />
die alten Bilder ab.<br />
Was hat sich getan?<br />
äußerlich recht viel,<br />
aber der Kern, das Beste,<br />
ist noch voll begehrenswert.<br />
10
Gedicht<br />
Kühne Träume<br />
von Annegret Kronenberg<br />
Die kühnsten Träume<br />
können Wirklichkeit werden,<br />
wenn das Herz mitspielt.<br />
Gedicht<br />
Mittelpunkt<br />
von Annegret Kronendberg<br />
Solange du lebst,<br />
sollte die Liebe<br />
dein Mittelpunkt sein,<br />
weil sie dich am Ende<br />
ins Licht führt.<br />
Friedrich Rückert (1788-1866)<br />
Ich liebe dich, weil...<br />
Ich liebe dich, weil ich dich lieben muss;<br />
Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann;<br />
Ich liebe dich nach einem Himmelschluss;<br />
Ich liebe dich durch einen Zauberbann.<br />
Dich lieb' ich, wie die Rose ihren Strauch;<br />
Dich lieb' ich, wie die Sonne ihren Schein;<br />
Dich lieb' ich, weil du bist mein Lebenshauch;<br />
Dich lieb' ich, weil dich lieben ist mein Sein.<br />
11
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)<br />
Glück und Traum<br />
Du hast uns oft im Traum gesehen<br />
zusammen <strong>zum</strong> Altare gehen,<br />
und dich als Frau, und mich als Mann.<br />
Oft nahm ich wachend deinem Munde,<br />
in einer unbewachten Stunde,<br />
So viel man Küsse nehmen kann.<br />
Das reinste Glück, das wir empfunden,<br />
die Wollust mancher reichen Stunden<br />
floh, wie die Zeit, mit dem Genuss.<br />
Was hilft es mir, dass ich genieße?<br />
Wie Träume fliehn die wärmsten Küsse,<br />
und alle Freude wie ein Kuss.<br />
Emanuel Geibel (1815-1884)<br />
Für Musik<br />
Nun die Schatten dunkeln,<br />
Stern an Stern erwacht:<br />
Welch ein Hauch der Sehnsucht<br />
Flutet in der Nacht!<br />
Durch das Meer der Träume<br />
Steuert ohne Ruh',<br />
Steuert meine Seele<br />
Deiner Seele zu.<br />
Die sich dir ergeben,<br />
Nimm sie ganz dahin!<br />
Ach, du weißt, dass nimmer<br />
Ich mein eigen bin.<br />
12
Heinrich Heine (1797-1856)<br />
Dass du mich liebst...<br />
Dass du mich liebst, das wusst ich,<br />
Ich hatt es längst entdeckt;<br />
Doch als du mir's gestanden,<br />
Hat es mich tief erschreckt.<br />
Ich stieg wohl auf die Berge<br />
Und jubelte und sang;<br />
Ich ging ans Meer und weinte<br />
Beim Sonnenuntergang.<br />
Mein Herz ist wie die Sonne<br />
So flammend anzusehn,<br />
Und in ein Meer von Liebe<br />
Versinkt es groß und schön.<br />
William Shakespeare (1564-1616)<br />
Zweifle an der Sonne Klarheit...<br />
Zweifle an der Sonne Klarheit,<br />
Zweifle an der Sterne Licht,<br />
Zweifl', ob lügen kann die Wahrheit,<br />
Nur an meiner Liebe nicht.<br />
(Aus der Tragödie "Hamlet, Prinz von Dänemark"; Übersetzung aus dem<br />
Englischen: August Wilhelm Schlegel. )<br />
Volksgut<br />
Ein langes Gedicht<br />
Ein langes Gedicht,<br />
das merk ich mir nicht.<br />
Drum sag ich nicht mehr<br />
als: Ich liebe dich sehr!<br />
13
Heinrich Heine (1797-1856)<br />
Du bist wie eine Blume...<br />
Du bist wie eine Blume,<br />
So hold und schön und rein;<br />
Ich schau dich an, und Wehmut<br />
Schleicht mir ins Herz hinein.<br />
Mir ist, als ob ich die Hände<br />
Aufs Haupt dir legen sollt,<br />
Betend, dass Gott dich erhalte<br />
So rein und schön und hold.<br />
Hermann von Lingg (1820-1905)<br />
Nicht jenes Zaubernetz...<br />
Nicht jenes Zaubernetz, gesponnen<br />
Aus deinem schönen Lockenhaar,<br />
Auch nicht dein leuchtend Augenpaar<br />
Hat so mein Herz für dich gewonnen,<br />
Nein, eine Schönheit höh'rer Art,<br />
Die immer mehr sich offenbart.<br />
Der reine Wert, dein innres Leben,<br />
Der Seelenadel, der dich schmückt,<br />
Das ist's, was mich an dir entzückt;<br />
Und beben muss ich, tief erbeben:<br />
Es beugt mich der Gedanke fast,<br />
Dass du mich lieb gewonnen hast.<br />
Max Dauthendey (1867-1918)<br />
Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf<br />
Die blauen Fenster des Sommers stehen um dich<br />
Und ein unerschütterlicher Himmel dahinter.<br />
Du teilst Freude aus, wie nur die schwerwiegende Sonne Freude austeilt.<br />
Meine Tage fielen in das bedeutungslose Gras,<br />
Aber als du und ich uns zusammenlegten,<br />
Banden wir die Zeit zu einem Knoten, den keiner zerhaut.<br />
Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf<br />
Und hast mir dafür tiefe Feuer eingesetzt;<br />
Um meine Stirn scharen sich die Gedanken wie festliche Freunde.<br />
14
Adolf Friedrich von Schack (1815-1894)<br />
Dich ahnte meine Seele...<br />
Dich ahnte meine Seele lange,<br />
Bevor mein Auge dich gesehn,<br />
Und selig-süße Schauer bange<br />
Fühlt' ich durch all mein Wesen gehn.<br />
Ich sog von unbekannten Blüten<br />
Den Duft, der mir entgegenquoll,<br />
Und nie erblickte Sterne glühten<br />
Zu Häupten mir geheimnisvoll.<br />
Doch immer sah ich deinen Schatten<br />
Nur trübe wie durch Nebelflor;<br />
Dein Antlitz schien daraus in matten,<br />
Gebrochnen Zügen nur hervor.<br />
Und als der Schleier nun gesunken,<br />
Der dich vor mir verhüllt - vergib,<br />
Wenn lang ich sprachlos und wie trunken,<br />
Betäubt von all dem Glücke blieb!<br />
Rainer Maria Rilke (1875-1926)<br />
Du, der ichs nicht sage...<br />
Du, der ichs nicht sage, dass ich bei Nacht<br />
weinend liege,<br />
deren Wesen mich müde macht<br />
wie eine Wiege.<br />
Du, die mir nicht sagt, wenn sie wacht<br />
meinetwillen:<br />
wie, wenn wir diese Pracht<br />
ohne zu stillen<br />
in uns ertrügen?<br />
- - - - -<br />
Sieh dir die Liebenden an,<br />
wenn erst das Bekennen begann,<br />
wie bald sie lügen.<br />
- - - - -<br />
Du machst mich allein. Dich einzig kann ich vertauschen.<br />
Eine Weile bist dus, dann wieder ist es das Rauschen,<br />
oder es ist ein Duft ohne Rest.<br />
Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren,<br />
du nur, du wirst immer wieder geboren:<br />
weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.<br />
15
Joachim Ringelnatz (1883-1934)<br />
An Gabriele B.<br />
Schenk mir dein Herz für vierzehn Tage,<br />
Du weit ausschreitendes Giraffenkind,<br />
Auf dass ich ehrlich und wie in den Wind<br />
Dir Gutes und Verliebtes sage.<br />
Als ich dich sah, du lange Gabriele,<br />
Hat mich ein Loch in deinem Strumpf gerührt,<br />
Und ohne dass du's weißt, hat meine Seele<br />
Durch dieses Loch sich bei dir eingeführt.<br />
Verjag sie nicht und sage: "Ja!"<br />
Es war so schön, als ich dich sah.<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)<br />
Liebhaber in allen Gestalten<br />
Ich wollt, ich wär ein Fisch,<br />
So hurtig und frisch;<br />
Und kämst du zu anglen,<br />
Ich würde nicht manglen.<br />
Ich wollt, ich wär ein Fisch,<br />
So hurtig und frisch.<br />
Ich wollt, ich wär ein Pferd,<br />
Da wär ich dir wert.<br />
O wär ich ein Wagen,<br />
Bequem dich zu tragen.<br />
Ich wollt, ich wär ein Pferd,<br />
Da wär ich dir wert.<br />
Ich wollt, ich wäre Gold,<br />
Dir immer im Sold;<br />
Und tätst du was kaufen,<br />
Käm ich wieder gelaufen.<br />
Ich wollt, ich wäre Gold,<br />
Dir immer im Sold.<br />
Ich wollt, ich wär treu,<br />
Mein Liebchen stets neu;<br />
Ich wollt mich verheißen,<br />
Wollt nimmer verreisen.<br />
Ich wollt, ich wär treu,<br />
Mein Liebchen stets neu.<br />
Ich wollt, ich wär alt<br />
Und runzlig und kalt;<br />
Tätst du mir's versagen,<br />
16
Da könnt mich's nicht plagen.<br />
Ich wollt, ich wär alt<br />
Und runzlig und kalt.<br />
Wär ich Affe sogleich,<br />
Voll neckender Streich';<br />
Hätt was dich verdrossen,<br />
So macht ich dir Possen.<br />
Wär ich Affe sogleich,<br />
Voll neckender Streich'.<br />
Wär ich gut wie ein Schaf,<br />
Wie der Löwe so brav;<br />
Hätt Augen wie's Lüchschen<br />
Und Listen wie's Füchschen.<br />
Wär ich gut wie ein Schaf,<br />
Wie der Löwe so brav.<br />
Was alles ich wär,<br />
Das gönnt ich dir sehr;<br />
Mit fürstlichen Gaben,<br />
Du solltest mich haben.<br />
Was alles ich wär,<br />
Das gönnt ich dir sehr.<br />
Doch bin ich, wie ich bin,<br />
Und nimm mich nur hin!<br />
Willst du beßre besitzen,<br />
So laß dir sie schnitzen.<br />
Ich bin nun, wie ich bin;<br />
So nimm mich nur hin!<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)<br />
Blumengruß<br />
Der Strauß, den ich gepflücket,<br />
Grüße dich vieltausendmal!<br />
Ich habe mich oft gebücket,<br />
Ach, wohl eintausendmal,<br />
Und ihn ans Herz gedrücket<br />
Wie hunderttausendmal!<br />
17
Hermann Löns (1866-1914)<br />
Der Tauber<br />
Horch, wie der Tauber ruft,<br />
O du, du, du,<br />
Und seine Taube hört<br />
Ihm freundlich zu;<br />
Was wohl der Tauber will,<br />
O du, du, du,<br />
Denk mal darüber nach<br />
Und hör im zu.<br />
Horch, wie mein Herze schlägt,<br />
O du, du, du,<br />
Was sagt dein Herze denn<br />
Dazu, dazu?<br />
Was wohl mein Herze will,<br />
O du, du, du,<br />
Denk nicht darüber nach<br />
Und gib ihm Ruh.<br />
Der Tauber ruft nicht mehr,<br />
O du, du, du,<br />
Und seine Taube hört<br />
Ihm nicht mehr zu.<br />
O du, du, du,<br />
Wozu sind wir im Mai,<br />
Wozu, wozu?<br />
Heinrich Heine (1797-1856)<br />
Im wunderschönen Monat Mai...<br />
Im wunderschönen Monat Mai,<br />
Als alle Knospen sprangen,<br />
Da ist in meinem Herzen<br />
Die Liebe aufgegangen.<br />
Im wunderschönen Monat Mai,<br />
Als alle Vögel sangen,<br />
Da hab ich ihr gestanden<br />
Mein Sehnen und Verlangen.<br />
18
Stefan George (1868-1933)<br />
Du schlank und rein wie eine flamme...<br />
Du schlank und rein wie eine flamme<br />
Du wie der morgen zart und licht<br />
Du blühend reis vom edlen stamme<br />
Du wie ein quell geheim und schlicht<br />
Begleitest mich auf sonnigen matten<br />
Umschauerst mich im abendrauch<br />
Erleuchtest meinen weg im schatten<br />
Du kühler wind du heisser hauch<br />
Du bist mein wunsch und mein gedanke<br />
Ich atme dich mit jeder luft<br />
Ich schlürfe dich mit jedem tranke<br />
Ich küsse dich mit jedem duft<br />
Du blühend reis vom edlen stamme<br />
Du wie ein quell geheim und schlicht<br />
Du schlank und rein wie eine flamme<br />
Du wie der morgen zart und licht.<br />
Wilhelm Busch (1832-1908)<br />
Liebesglut<br />
Sie liebt mich nicht. Nun brennt mein Herz<br />
ganz lichterloh vor Liebesschmerz,<br />
vor Liebesschmerz gar lichterloh<br />
als wie gedörrtes Haferstroh.<br />
Und von dem Feuer steigt der Rauch<br />
mir unaufhaltsam in das Aug',<br />
dass ich vor Schmerz und vor Verdruss<br />
viel tausend Tränen weinen muss.<br />
Ah Gott! Nicht lang ertrag ich's mehr! -<br />
Reicht mir doch Feuerkübel her!<br />
Die füll ich bald mit Tränen an,<br />
dass ich das Feuer löschen kann.<br />
Seitdem du mich so stolz verschmäht,<br />
härmt ich mich ab von früh bis spät,<br />
sodass mein Herz bei Nacht und Tag<br />
als wie auf heißen Kohlen lag.<br />
Und war es dir nicht heiß genug,<br />
das Herz, das ich im Busen trug,<br />
so nimm es denn zu dieser Frist,<br />
wenn dir's gebacken lieber ist!<br />
19
Liebe schwärmt auf allen Wegen;<br />
Treue wohnt für sich allein;<br />
Liebe kommt euch rasch entgegen;<br />
Ausgesucht will Treue sein.<br />
» Johann Wolfgang von Goethe<br />
In einem Augenblick gewährt die Liebe,<br />
Was Mühe kaum in langer Zeit erreicht.<br />
» Johann Wolfgang von Goethe<br />
20