90 - Kreisgemeinschaft Wehlau e. V.

Kirchspiel Grünhayn
Ein Niedersachse als Lehrer in Ostpreußen
Lehrer
Ludolf Lühmann
* 1913 1985
Lehrer Ludolf Lühmann stammte aus einer
Bauernfamilie aus Beckdorf im Kreis Stade.
Weil es in der Weimarer Republik die Möglichkeit
der Begabtenförderung gab, konnte
er als besonders Sprachbegabter in einem
Aufbauzug das Abitur 1933 am Athenaeum
ablegen und in Kiel studieren.
In Stade hatte er einen Förderer, der sein
Interesse an Früh- und Heimatgeschichte
weckte. Besonders talentiert war Herr
Lühmann in den Fächern Deutsch, Geschichte,
Sport und Musik (Geige). Seine erste Stelle als Volksschullehrer
wurde von amtswegen festgelegt. Daher war er vom 15. Juni 1935 bis zum
1. April 1936 in Grünhayn tätig, evtl. auch kurze Zeit in Goldbach.
Dazu eine kleine Anekdote: Zum Amtsantritt war er zu Fuß unterwegs vom
Bahnhof Tapiau nach Grünhayn. Unterwegs fragte er nach dem Weg und
wie es denn in Grünhayn sei? Die Antwort lautete: Dort ist es besonders
gut und es gibt sogar zwei Krüge, das Gasthaus der Familie Pottel und das
der Familie Buchholz.
Die Gastwirtschaft Pottel war nicht nur die größere von beiden, sondern
es gehörte auch ein Kolonialwarenladen dazu und ein kleiner Park, wo
man im Sommer draußen sitzen und z.B. auch tanzen konnte und in dem
das jährliche Schützenfest gefeiert wurde.
In diesem Gasthaus Pottel hatte Lehrer Lühmann ein Zimmer. Diese
Tatsache, sein Naturell und seine bäuerliche Herkunft waren der Grund
dafür, dass er sich in Grünhayn so gut und schnell einleben konnte.
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