Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag - Evangelische Heiland ...
Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag - Evangelische Heiland ...
Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag - Evangelische Heiland ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Club Creativ-Ausflug in den<br />
Bonner Kottenforst<br />
Am 9. August 2012 fand an einem schönen<br />
Sommertag unser CC Treffen im Forsthaus<br />
Venne im Kottenforst bei Förster Wild statt.<br />
Gut gelaunt und frohen Mutes überwanden<br />
wir die Hin und Rückfahrten. Etliche Leute<br />
gingen zu Fuß mit dem Wanderführer Weidtmann<br />
durch den Wald und andere erreichten<br />
mit den PKW‘s das Forsthaus Venne. Der<br />
Empfang von Förster Wild mit seinem Hund<br />
war sehr <strong>herzlich</strong>, sein Forsthaus lag im<br />
Sonnenschein in einer herrlichen grünen<br />
Idylle von Wald und Pflanzen umgeben, ein<br />
kleiner Teich, Hühner und Schafe begrüßten<br />
uns ebenfalls. Herr Wild hatte für uns seinen<br />
großen überdachten Unterstand mit Bänken<br />
und Tischen für fünfundzwanzig CC-Personen<br />
zur Verfügung gestellt. Mitgebracht<br />
hatten wir unseren Kaffee und Kuchen. Da<br />
die CC- Gruppe sehr guter Stimmung war,<br />
sangen wir das Jägerlied (umgetextet) „Auf<br />
der Venner Heide in den schönen Kottenforster<br />
Wald“ – nach der Melodie „Auf der<br />
Lüneburger Heide“ - Insgesamt wurden im<br />
Anzeige<br />
8<br />
Laufe des Nachmittages neun weitere Jägerlieder<br />
gesungen die Förster Wild auf seiner<br />
Gitarre begleitete. Da wir alle an Wald und<br />
Flur interessiert waren, hielt Förster Wild<br />
für uns einen fachlich interessanten Vortrag;<br />
er erläuterte die alte und neue Struktur in der<br />
Forstverwaltung, die dazu geführt hat, dass<br />
er als Einzelperson für einen umfangreichen<br />
Forstbetrieb verantwortlich ist. So betreut<br />
er heute Staats- und Privatwald. Besonders<br />
aufschlussreich waren seine Ausführungen<br />
zu den Geschäftsabwicklungen mit den<br />
Privatwaldbesitzern. Das geht vom örtlichen<br />
Nachweis und Aufzeichnungen der<br />
Waldparzellen für die Besitzer bis <strong>zum</strong><br />
Management von Holzeinschlag und Vermarktung,<br />
die er für die Waldbesitzer organisiert.<br />
Viele interessante Aspekte wurden<br />
uns veranschaulicht, so auch der Name des<br />
Kottenforstes: Er stammt vom keltischen<br />
Wort „coat“ für Wald ab, erstmals erwähnt<br />
wurde der Name im 7. Jahrhundert. Die<br />
erste forstwirtschaftliche Waldbeschreibung<br />
von 1829 stellte den damals durch den<br />
Raubbau herunter gekommenen Zustand<br />
des Waldes heraus. Bereits in der Zeit des<br />
preußischen Besitzes wurde der Kottenforst<br />
systematisch wieder aufgeforstet. Häufig<br />
wurden Fichten und Kiefern in Monokulturen<br />
gepflanzt. Diese Entwicklung wurde<br />
erst in den vergangenen Jahrzehnten wieder<br />
korrigiert in dem die Bestände zunehmend<br />
wieder durch typischen Laubmischwald<br />
ersetzt werden. Der Kottenforst ist bis heute<br />
weitgehend unbesiedelt geblieben. Bis ins<br />
19. Jahrhundert hinein wurde er auch zur<br />
Viehhaltung genutzt, größere Freiflächen<br />
bestanden mitten im Wald, die beweidet<br />
wurden. Noch heute zeugen ausgedehnte<br />
Lichtungen und Flurnamen wie die „Dünstekovener<br />
Kuhweide“ von dieser Nutzungsform.<br />
Auch der Name des Bad Godesberger<br />
Ortsteils Schweinheim erinnert noch an die<br />
früher im Kottenforst praktizierte Eichelmast.<br />
Unweit von Röttgen wurde 1879 die<br />
sogenannte „Kaisereiche“ gepflanzt vom<br />
damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen,<br />
dem späteren Kaiser Wilhelm den II.; sie<br />
sollte dem Andenken an seine in diesem<br />
Revier erlebten Waidmannsfreuden dienen.<br />
Neben der Kaisereiche steht die 1904<br />
gepflanzte Prinz-Friedrich Eiche. Beide<br />
Eichen befinden sich an der Wegekreuzung<br />
an der auch das Jägerhäuschen steht, es<br />
wurde erbaut um 1730 bis 1740 und steht<br />
unter Denkmalschutz. Die Eichen sind<br />
heute beliebte Ausflugsziele. Weite Teile<br />
des Kottenforstes sind heute Naturschutzgebiet.<br />
Jährlich werden im Kottenforst etwa<br />
20.000 Festmeter Holz geschlagen und in<br />
Sägewerken der näheren Umgebung weiter<br />
verarbeitet. Der größte Teil des Kottenforstes<br />
gehört heute <strong>zum</strong> Gebiet der Stadt Bonn.<br />
Zum Abschluss unseres CC Nachmittages<br />
fand ein Spaziergang in Försters Nutzgarten<br />
statt. Von der Fröhlichkeit durchdrungen mit<br />
dem geselligen Beisammensein der Teilnehmer<br />
traten wir den Heimweg an.<br />
Ingrid Schulz