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Tutorium: Diskrete Mathematik Steven Köhler

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2<br />

<strong>Tutorium</strong>: <strong>Diskrete</strong> <strong>Mathematik</strong><br />

<strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

mathe@stevenkoehler.de<br />

mathe.stevenkoehler.de<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen


Matrizen<br />

Definition I<br />

3<br />

Eine Matrix ist eine rechteckige Anordnung (Tabelle) von Elementen,<br />

mit denen man in bestimmter Weise rechnen kann.<br />

Matrizen sind ein SchlÄusselkonzept der linearen Algebra und<br />

tauchen in vielen Gebieten der <strong>Mathematik</strong> auf. Matrizen stellen<br />

ZusammenhÄange, in denen Linearkombinationen eine Rolle<br />

spielen, Äubersichtlich dar und erleichtern damit Rechen- und<br />

GedankenvorgÄange. Sie werden insbesondere dazu benutzt, lineare<br />

Abbildungen darzustellen und lineare Gleichungssysteme zu<br />

beschreiben.<br />

Matrizen<br />

Definition II<br />

4<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen werden dargestellt durch eine tabellarische Au°istung<br />

der Werte, die durch ein gro¼es Klammerpaar umgeben ist. Die<br />

FormderKlammernistdabeinichtfestvorgegeben,typischsind<br />

aber runde oder eckige Klammern.<br />

0<br />

1<br />

A = (aij) =<br />

A = [aij] =<br />

B<br />

@<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

a11 ::: a1m<br />

.<br />

. ..<br />

an1 ::: anm<br />

2<br />

6<br />

4 .<br />

a11 ::: a1m<br />

. ..<br />

an1 ::: anm<br />

.<br />

.<br />

C<br />

A<br />

3<br />

7<br />

5


Matrizen<br />

Addition von Matrizen<br />

5<br />

Ebenso wie Vektoren werden Matrizen elementweise addiert und<br />

subtrahiert.<br />

2<br />

A + B = 4 a11<br />

3 2<br />

a12 a13<br />

5 + 4 b11<br />

3<br />

b12 b13<br />

5<br />

a21 a22 a23<br />

a31 a32 a33<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

b21 b22 b23<br />

b31 b32 b33<br />

2<br />

= 4 a11<br />

3<br />

+ b11 a12 + b12 a13 + b13<br />

5<br />

a21 + b21 a22 + b22 a23 + b23<br />

a31 + b31 a32 + b32 a33 + b33<br />

Matrizen<br />

Subtraktion von Matrizen<br />

6<br />

Ebenso wie Vektoren werden Matrizen elementweise addiert und<br />

subtrahiert.<br />

2<br />

A ¡ B = 4 a11<br />

3 2<br />

a12 a13<br />

5 ¡ 4 b11<br />

3<br />

b12 b13<br />

5<br />

a21 a22 a23<br />

a31 a32 a33<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

b21 b22 b23<br />

b31 b32 b33<br />

2<br />

= 4 a11<br />

3<br />

¡ b11 a12 ¡ b12 a13 ¡ b13<br />

a21 ¡ b21 a22 ¡ b22 a23 ¡ b235<br />

a31 ¡ b31 a32 ¡ b32 a33 ¡ b33


Matrizen<br />

Skalare Multiplikation<br />

7<br />

Eine Matrix kann mit einen konstanten Faktor ¸ 2 R multipliziert<br />

werden. Den Wert ¸ nennt man ein Skalar.<br />

2<br />

¸A = ¸ ¢ 4 a11<br />

3 2<br />

a12 a13<br />

5 = 4 ¸a11<br />

3<br />

¸a12 ¸a13<br />

5<br />

a21 a22 a23<br />

a31 a32 a33<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Multiplikation von Matrizen I<br />

8<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

¸a21 ¸a22 ¸a23<br />

¸a31 ¸a32 ¸a33<br />

Neben der skalaren Multiplikation gibt es noch eine weitere Multiplikation<br />

fÄur Matrizen. Dabei werden 2 Matrizen miteinander<br />

mutlipliziert. Die folgende Formel zeigt dies exemplarisch fÄur zwei<br />

3 £ 3-Matrizen:<br />

A ¢ B<br />

a11 a12 a13 b11 b12 b13<br />

= a21 a22 a23 ¢ b21 b22 b23<br />

a31 a32 a33 b31 b32 b33<br />

a11b11 + a12b21 + a13b31 a11b12 + a12b22 + a13b32 a11b13 + a12b23 + a13b33<br />

= a21b11 + a22b21 + a23b31 a21b12 + a22b22 + a23b32 a21b13 + a22b23 + a23b33<br />

a31b11 + a32b21 + a33b31 a31b12 + a32b22 + a33b32 a31b13 + a32b23 + a33b33


Matrizen<br />

Multiplikation von Matrizen II<br />

9<br />

Die EintrÄage der Ergebnismatrix C sind o®enbar die Skalarprodukte<br />

der Zeilenvektoren der Matrix A mit den Spaltenvektoren<br />

der Matrix B.<br />

Daraus lÄasst sich leicht eine Aussage Äuber eine essentielle<br />

Voraussetzung der Matrizenmultiplikation tre®en.<br />

Damit man zwei Matrizen multiplizieren kann, mÄussen die<br />

Anzahl der Spalten der ersten Matrix und die Anzahl der Zeilen<br />

der zweiten Matrix Äubereinstimmen.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Multiplikation von Matrizen III<br />

10<br />

Gegeben seien sei Matrizen A 2 R m£n und B = R n£p . Das Produkt<br />

C der beiden Matrizen A und B ist dann eine m£p -Matrix<br />

und lÄasst sich allgemein durch die folgende Formel darstellen:<br />

C = A ¢ B<br />

= £ ¤ £ ¤<br />

aij ¢ bij<br />

= £ ¤<br />

nX<br />

cij mit cij =<br />

k=1<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

aikbkj


Matrizen<br />

Multiplikation von Matrizen IV<br />

11<br />

Aufgabe<br />

Es seien A =<br />

· ¸<br />

1 2<br />

und B =<br />

3 4<br />

Berechne A + B, A ¡ B und A ¢ B.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Multiplikation von Matrizen V<br />

12<br />

LÄosung<br />

Es ergeben sich die folgenden Matrizen:<br />

· ¸<br />

0 7<br />

A + B =<br />

3 7<br />

· ¸<br />

2 ¡3<br />

A ¡ B =<br />

3 1<br />

· ¸<br />

¡1 11<br />

A ¢ B =<br />

¡3 27<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

· ¸<br />

¡1 5<br />

gegeben.<br />

0 3


Matrizen<br />

Falksches Schema I<br />

13<br />

Das Falksche Schema (1951 von Sigurd Falk vorgeschlagen) ist<br />

eine einfache Methode, Matrizenmultiplikation Äubersichtlicher<br />

darzustellen.<br />

Dazu werden die Matrizen A und B sowie deren Produkt<br />

C in eine bestimmte tabellarische Form gebracht, die vor allem<br />

eine optische Hilfe bietet.<br />

Matrizen<br />

Falksches Schema II<br />

14<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Gegeben seien die Matrizen A 2 R3£3 und B 2 R3£3 . Darstellung<br />

der Matrizenmultiplikation mit dem Falkschen Schema:<br />

2<br />

3<br />

b11 b12 b13<br />

4<br />

5 (= B)<br />

2<br />

(A =) 4<br />

a11 a12 a13<br />

a21 a22 a23<br />

a31 a32 a33<br />

3<br />

5<br />

2<br />

4<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

b21 b22 b23<br />

b31 b32 b33<br />

c11 c12 c13<br />

c21 c22 c23<br />

c31 c32 c33<br />

3<br />

5 (= C)<br />

Die Werte fÄur cij berechnen sich wie zuvor durch cij = 3P<br />

aikbkj.<br />

k=1


Matrizen<br />

Aufgaben<br />

15<br />

Aufgabe 1<br />

Gegeben seien die Matrizen<br />

A =<br />

2 0 1<br />

1 0 ¡1<br />

7 6 3<br />

¡1 2 4<br />

;B=<br />

3 2 ¡1<br />

1 0 2<br />

1 1 0<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

;C= 1 2 ¡2 ;D=<br />

2<br />

3<br />

¡2<br />

Entscheide, ob die folgenden Produkte de¯niert sind und berechnen<br />

diese, falls sie existieren: AB, BA, AC, AD, AA, BB, CD,<br />

DC.<br />

Matrizen<br />

Aufgaben<br />

16<br />

Aufgabe 2<br />

Gegeben seien die Matrizen<br />

2<br />

3<br />

6<br />

A = 62<br />

41<br />

4<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

6<br />

5 7<br />

45<br />

und<br />

2<br />

¡1<br />

6<br />

B = 6 2<br />

4 3<br />

¡2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

1<br />

¡3<br />

3<br />

4<br />

4 7<br />

¡35<br />

4 7 7 4<br />

0 1 2 0<br />

:<br />

Berechne das Element, das in AB in der dritten Zeile und zweiten<br />

Spalte steht. Berechne au¼erdem die vierte Spalte von AB.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

:


Matrizen<br />

Aufgaben<br />

17<br />

Aufgabe 3<br />

Entscheide, welche der folgenden Aussagen wahr und welche<br />

falsch sind. BegrÄunde deine Meinung!<br />

a) Die Addition von Matrizen ist nicht assoziativ.<br />

b) Die Multiplikation von Matrizen ist fÄur alle Matrizen kommutativ.<br />

c) Die Multiplikation von Matrizen ist niemals kommutativ.<br />

d) FÄur 2 £ 2 - Matrizen gilt das Distributivgesetz<br />

(A + B) ¢ C = AC + BC:<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Elementare Zeilenumformungen<br />

18<br />

Man darf Matrizen durch elementare Zeilenumformungen in eine<br />

andere Matrix ÄuberfÄuhren. Diese Umformungen sind:<br />

² Vertauschen von zwei Zeilen;<br />

² Multiplikation einer Zeile mit einer von Null verschiedenen<br />

Konstanten;<br />

² Addition eines Vielfachen einer Zeile zu einer anderen Zeile.<br />

Diese Operationen dÄurfen beliebig kombiniert und beliebig oft<br />

wiederholt werden.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Elementare Spaltenumformungen I<br />

19<br />

Ebenso wie durch elementare Zeilenumformungen darf man eine<br />

Matrix durch elementare Spaltenumformungen in eine andere Matrix<br />

ÄuberfÄuhren. Diese Umformungen sind:<br />

² Vertauschen von zwei Spalten;<br />

² Multiplikation einer Spalte mit einer von Null verschiedenen<br />

Konstanten;<br />

² Addition eines Vielfachen einer Spalte zu einer anderen<br />

Spalte.<br />

Diese Operationen dÄurfen ebenfalls beliebig kombiniert und beliebig<br />

oft wiederholt werden.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Elementare Spaltenumformungen II<br />

20<br />

Generell sollten elementare Zeilen- und Spaltenumformungen<br />

nicht vermischt werden, da dies meist mehr Chaos als Nutzen<br />

bringt.<br />

Wir werden uns im Folgenden ausschlie¼lich mit elementaren<br />

Zeilenumformungen beschÄaftigen.<br />

Sollten einmal Umformungen der Spalten notwendig sein,<br />

werden wir die zugehÄorige Matrix zunÄachst transponieren und<br />

anschlie¼end die Zeilen der transponierten Matrix umformen.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Zeilenstufenform I<br />

21<br />

Durch elementare Zeilenumformungen kann man jede Matrix in<br />

die sogenannte Zeilenstufenform bringen. Diese erfÄullt die folgenden<br />

Eigenschaften (vgl. Gramlich):<br />

² Alle Zeilen, die nur Nullen enthalten, stehen in der Matrix<br />

ganz unten.<br />

² Wenn eine Zeile nicht nur aus Nullen besteht, so ist die erste<br />

von Null verschiedene Zahl eine Eins. Sie wird als fÄuhrende<br />

Eins bezeichnet.<br />

² In zwei aufeinanderfolgenden Zeilen, die von Null verschiedene<br />

Elemente besitzen, steht die fÄuhrende Eins in der<br />

unteren Zeile stets weiter rechts als in der oberen Zeile.<br />

Matrizen<br />

Zeilenstufenform II<br />

22<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Besitzt die Matrix Zeilenstufenform und gilt zusÄatzlich noch<br />

² Eine Spalte, die eine fÄuhrende Eins enthÄalt, hat keine weiteren<br />

von Null verschiedenen EintrÄage,<br />

dann liegt die Matrix in reduzierter Zeilenstufenform vor.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Zeilenstufenform III<br />

23<br />

Beispiel<br />

· ¸<br />

2 8<br />

Es sei A = .<br />

3 5<br />

Bringe die Matrix A in Zeilenstufenform!<br />

Matrizen<br />

Zeilenstufenform IV<br />

24<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

ZunÄachst wird die 1. Zeile mit 1<br />

2 multipliziert:<br />

· ¸<br />

1 4<br />

:<br />

3 5<br />

Anschlie¼end wird das (¡3)-fache der 1. Zeile zur 2. Zeile addiert:<br />

· ¸<br />

1 4<br />

:<br />

0 ¡7<br />

Abschlie¼end wird die 2. Zeile mit ¡ 1<br />

7 multipliziert:<br />

· ¸<br />

1 4<br />

:<br />

0 1<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Zeilenstufenform V<br />

25<br />

Aufgabe 4<br />

ÄUberfÄuhre die folgende Matrix in Zeilenstufenform!<br />

2<br />

1<br />

6<br />

62<br />

43<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

¡2<br />

¡3<br />

3<br />

1<br />

0 7<br />

15<br />

1 3 2 1<br />

Matrizen<br />

Einheitsmatrizen I<br />

26<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Als Einheitsmatrix wird die spezielle quadratische Matrix<br />

En 2 R n£n<br />

bezeichnet, deren Hauptdiagonalenelemente 1 sind; alle anderen<br />

EintrÄage sind 0.<br />

2<br />

1<br />

6<br />

60<br />

6<br />

En = 6<br />

6.<br />

40<br />

0<br />

1<br />

.<br />

0<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

0<br />

0<br />

.<br />

1<br />

3<br />

0<br />

0 7<br />

. 7<br />

05<br />

0 0 ::: 0 1<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Einheitsmatrizen II<br />

27<br />

Die Einheitsmatrix ist das neutrale Element bezÄuglich der Matrizenmultiplikation,<br />

d.h., fÄur alle Matrizen A (passende Dimensionen<br />

vorausgesetzt) gilt<br />

Matrizen<br />

Diagonalmatrizen<br />

28<br />

A ¢ E = E ¢ A = A:<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Diagonalmatrizen sind spezielle quadratische Matrizen, die<br />

lediglich auf der Hauptdiagonalen von 0 verschiedene Elemente<br />

besitzen:<br />

2<br />

d1<br />

6 0<br />

6<br />

D =<br />

.<br />

6 .<br />

4 0<br />

0<br />

d2<br />

.<br />

.<br />

0<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

0<br />

0<br />

.<br />

.<br />

dn¡1<br />

3<br />

0<br />

0 7<br />

. 7<br />

. 7 :<br />

7<br />

0 5<br />

0 0 ::: 0 dn<br />

Die Einheitsmatrizen En sind spezielle Diagonalmatrizen.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Skalarmatrizen I<br />

29<br />

Skalarmatrizen sind spezielle Diagonalmatrizen, besitzen also<br />

ebenfalls nur auf der Hauptdiagonalen von 0 verschiedene Elemente;<br />

zusÄatzlich haben alle Hauptdiagonalenelemente denselben<br />

Wert:<br />

2<br />

¸<br />

6<br />

60<br />

6<br />

S = 6 .<br />

6 .<br />

40<br />

0<br />

¸<br />

.<br />

0<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

0<br />

0<br />

.<br />

¸<br />

3<br />

0<br />

0 7<br />

.<br />

7<br />

. 7 :<br />

7<br />

05<br />

0 0 ::: 0 ¸<br />

Matrizen<br />

Skalarmatrizen II<br />

30<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Wie man leicht sieht, ist die Skalarmatrix lediglich ein skalares<br />

Vielfaches der Einheitsmatrix:<br />

2<br />

¸<br />

6<br />

60<br />

6<br />

S = 6 .<br />

6 .<br />

40<br />

0<br />

¸<br />

.<br />

0<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

0<br />

0<br />

.<br />

¸<br />

3<br />

0<br />

0 7<br />

.<br />

7<br />

. 7 = ¸ ¢ En:<br />

7<br />

05<br />

0 0 ::: 0 ¸<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Dreiecksmatrizen I<br />

31<br />

Dreiecksmatrizen sind eine weitere spezielle Art von Matrizen.<br />

Sie werden unterschieden in obere und untere Dreiecksmatrizen.<br />

Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie Äuber- bzw. unterhalb<br />

der Hauptdiagonalen nur Nullen besitzen.<br />

Matrizen<br />

Dreiecksmatrizen II<br />

32<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

2<br />

a1<br />

6 0<br />

6<br />

O =<br />

.<br />

6 .<br />

4 0<br />

?<br />

a2<br />

.<br />

.<br />

0<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

?<br />

?<br />

.<br />

.<br />

an¡1<br />

3<br />

?<br />

? 7<br />

. 7<br />

. 7<br />

? 5<br />

0 0 ::: 0 an<br />

2<br />

a1<br />

6 ?<br />

6<br />

U = 6 .<br />

4 ?<br />

0<br />

a2<br />

.<br />

?<br />

:::<br />

:::<br />

. ..<br />

:::<br />

0<br />

0<br />

.<br />

an¡1<br />

3<br />

0<br />

0 7<br />

. 7<br />

0 5<br />

? ? ::: ? an<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Transponierte Matrix I<br />

33<br />

Aus einer Matrix A erhÄalt man die transponierte Matrix A T<br />

dadurch, dass man die Zeilen der Matrix A mit den Spalten der<br />

Matrix A vertauscht.<br />

Mit anderen Worten: Die Matrix A wird an der Hauptdiagonalen<br />

" gespiegelt\.<br />

Gegentlich wird die transponierte Matrix auch gestÄurzte Matrix<br />

genannt.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Transponierte Matrix II<br />

34<br />

Es sei A 2 Rn£m gegeben durch:<br />

2<br />

6<br />

A = 4 . .<br />

.<br />

..<br />

a11 ::: a1m<br />

.<br />

an1 ::: anm<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

3<br />

7<br />

5 :<br />

Durch Vertauschen der Zeilen und Spalten erhÄalt man die<br />

transponierte Matrix AT 2 Rm£n :<br />

A T 2<br />

3<br />

a11 ::: an1<br />

6<br />

= 4 . .<br />

.<br />

.. .<br />

7<br />

. 5 :<br />

a1m ::: anm


Matrizen<br />

Symmetrische Matrizen<br />

35<br />

Eine quadratische Matrix A 2 R n£n hei¼t symmetrisch, wenn fÄur<br />

alle i; j 2 N (1 · i · n und 1 · j · n) Folgendes gilt:<br />

aij = aji:<br />

FÄur symmetrische Matrizen gilt au¼erdem<br />

Matrizen<br />

Inverse Matrix I<br />

36<br />

A = A T :<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Eine quadratische Matrix A hei¼t invertierbar, falls es eine Matrix<br />

A ¡1 gibt, fÄur die gilt:<br />

A ¢ A ¡1 = A ¡1 ¢ A = E:<br />

Nicht jede quadratische Matrix ist invertierbar. Falls eine Matrix<br />

invertierbar ist, so ist ihr Inverses allerdings eindeutig bestimmt.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Inverse Matrix II<br />

37<br />

Frage:<br />

Woher wei¼ man, ob eine quadratische Matrix invertierbar<br />

ist oder nicht? Wenn man wei¼, dass eine Matrix invertierbar ist,<br />

wie kann man die inverse Matrix bestimmen?<br />

Matrizen<br />

Inverse Matrix III<br />

38<br />

Antwort:<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Man wendet den Gau¼-Jordan-Algorithmus an.<br />

² Ist die Matrix invertierbar, liefert dieser garantiert die inverse<br />

Matrix.<br />

² Ist die Matrix nicht invertierbar, wird dies durch das Verfahren<br />

zweifelsfrei festgestellt.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus I<br />

39<br />

Der Gau¼-Jordan-Algorithmus besteht aus den folgenden einfachen<br />

Schritten, mit deren Hilfe man die inverse Matrix<br />

bestimmen kann, falls sie existiert.<br />

Vorbereitung<br />

Man erstellt die folgende Blockmatrix:<br />

h<br />

A ¯ i<br />

¯ E :<br />

A ist die zu invertierende Matrix, E ist eine entsprechend dimensionierte<br />

Einheitsmatrix.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus II<br />

40<br />

1. Schritt<br />

Man wÄahlt die erste Spalte, die noch nicht in der richtigen Form<br />

vorliegt (1 auf der Hauptdiagonalen, sonst nur Nullen).<br />

2. Schritt<br />

Ist das Hauptdiagonalenelement der Spalte eine Null, so vertauscht<br />

man die Zeilen der Matrix auf geeignete Art, um ein von<br />

Null verschiedenes Element in die Hauptdiagonale zu bekommen.<br />

3. Schritt<br />

Durch Multiplikation mit einem geeigneten Faktor macht<br />

man das Hauptdiagonalenelement der Spalte zu einer 1.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus III<br />

41<br />

4. Schritt<br />

Durch Addition geeigneter Vielfacher der gerade multiplizierten<br />

ZeilebringtmanalleanderenElementeinderaktuellenSpalte<br />

auf Null.<br />

5. Schritt<br />

Man wiederholt dieses Vorgehen, bis alle Spalten der Matrix A<br />

die richtige Form haben oder bis ein weiteres Umformen nicht<br />

mehr mÄoglich ist.<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus IV<br />

42<br />

Beispiel<br />

2<br />

¡1<br />

Gesucht ist das Inverse der Matrix A = 4 0<br />

2<br />

0<br />

3<br />

0<br />

35.<br />

4<br />

LÄosung<br />

4 1<br />

ZunÄachst stellen wir die entsprechende Blockmatrix auf.<br />

2<br />

¡1<br />

4 0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

3<br />

0<br />

0 5<br />

4 4 1 0 0 1<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus V<br />

43<br />

Zuerst bringen wir das Hauptdiagonalenelement der ersten Spalte<br />

in die richtige Form, indem wir die erste Zeile mit ¡1 multi-<br />

plizieren. 2<br />

4<br />

1 ¡2 0 ¡1 0 0<br />

0 0 3 0 1 0<br />

4 4 1 0 0 1<br />

Um den Rest der ersten Spalte in die richtige Form zu bringen,<br />

addieren wir das (¡4)-fache der ersten Zeile zur dritten Zeile.<br />

2<br />

1<br />

4 0<br />

¡2<br />

0<br />

0<br />

3<br />

¡1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

3<br />

0<br />

0 5<br />

0 12 1 4 0 1<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus VI<br />

44<br />

Weiter mit Spalte 2. ZunÄachst vertauschen wir die zweite und<br />

dritte Zeile. 2<br />

1<br />

4 0<br />

¡2<br />

12<br />

0<br />

1<br />

¡1<br />

4<br />

0<br />

0<br />

3<br />

0<br />

1 5<br />

0 0 3 0 1 0<br />

Durch Multiplikation mit 1 bringen wir das Hauptdiagonalenele-<br />

12<br />

ment von Zeile 2 in die richtige Form.<br />

2<br />

1<br />

6<br />

4 0<br />

¡2<br />

1<br />

0<br />

1<br />

12<br />

¡1<br />

4<br />

12<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

12<br />

3<br />

7<br />

5<br />

0 0 3 0 1 0<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

3<br />

5


Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus VII<br />

45<br />

Durch Addition des doppelten der zweiten Zeile zur ersten Zeile<br />

bringen wir die zweite Spalte in die richtige Form.<br />

2<br />

6<br />

4<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

2<br />

12<br />

1<br />

12<br />

4 ¡ 12<br />

4<br />

12<br />

0<br />

0<br />

2<br />

12<br />

1<br />

12<br />

3<br />

7<br />

5<br />

0 0 3 0 1 0<br />

Weiter mit Spalte 3. Multiplikation der dritten Zeile mit 1<br />

3 ergibt:<br />

2<br />

6<br />

4<br />

1 0 2<br />

12<br />

0 1 1<br />

12<br />

4 2<br />

¡ 0 12 12<br />

4<br />

1<br />

12 0 12<br />

0 0 1 0 1<br />

3<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus VII<br />

46<br />

Addition geeigneter Vielfacher zu den ersten beiden Zeilen bringt<br />

schlie¼lich die dritte Spalte in die richtige Form.<br />

2<br />

1<br />

6<br />

4<br />

0 0 ¡ 1<br />

0 1 0<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1 ¡ 18<br />

1 ¡ 36<br />

1<br />

6<br />

1<br />

12<br />

0<br />

3<br />

7<br />

5<br />

0 0 1 0 1<br />

3<br />

Wir haben also die inverse Matrix zu A gefunden.<br />

A ¡1 2<br />

¡<br />

6<br />

= 6<br />

4<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1 ¡ 18<br />

1 ¡ 36<br />

3<br />

1<br />

6<br />

7<br />

1 7<br />

125<br />

0 0<br />

1<br />

3<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

0<br />

3<br />

7<br />

5


Matrizen<br />

Gauß-Jordan-Algorithmus VIII<br />

47<br />

Ist die Matrix A nicht invertierbar, so lÄasst sie sich mit dem<br />

Gau¼-Jordan-Algorithmus nicht zur Einheitsmatrix E umformen.<br />

Im Gegenzug kann die Matrix A immer genau dann zur<br />

Einheitsmatrix E umgeformt werden, wenn sie invertierbar ist.<br />

Matrizen<br />

Aufgaben<br />

48<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Aufgabe 5<br />

a) Es sei A 2 R3£3 2<br />

1<br />

gegeben durch A = 42 1<br />

1<br />

3<br />

0<br />

15.<br />

2 2 1<br />

Berechne A ¡1 mit Hilfe des Gau¼-Jordan-Algorithmus.<br />

ÄUberprÄufe dein Ergebnis auf Richtigkeit!<br />

b) Zeige, dass die folgende Matrix B 2 R3£3 nicht invertierbar<br />

ist:<br />

2<br />

1<br />

B = 42 ¡2<br />

4<br />

3<br />

3<br />

¡15<br />

:<br />

2 ¡12 13<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>


Matrizen<br />

Aufgaben<br />

49<br />

Aufgabe 6<br />

Zeige anhand der Matrix A =<br />

·<br />

1<br />

3<br />

¸<br />

2<br />

,<br />

7<br />

dass die folgende<br />

Eigenschaft gilt:<br />

¡ T<br />

A ¢¡1 ¡ ¡1<br />

= A ¢ T<br />

:<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong><br />

Matrizen<br />

Anwendungen für Matrizen<br />

50<br />

Matrizen haben eine Vielzahl von Anwendungsgebieten:<br />

² Wachstumsmatrizen<br />

² Populationsmatrizen<br />

² Kosten-Preis-Kalkulationen<br />

² LÄosen von linearen Gleichungssystemen<br />

² Darstellung von linearen Abbildungen<br />

² Anwendungen in der Computergra¯k (Rotation, Translation,<br />

etc.)<br />

© 2012 <strong>Steven</strong> <strong>Köhler</strong>

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