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Ehe – Scheidung – Wiederheirat

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Michael Richter: <strong>Ehe</strong> <strong>–</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>–</strong> <strong>Wiederheirat</strong><br />

wollen. So aber schließt er sie zumindest mit ein: unverheiratet = geschieden oder<br />

verwitwet.<br />

... und nach einer <strong>Scheidung</strong>?<br />

Vgl. 1. Korinther 7,11<br />

Wer geschieden ist, bleibe unverheiratet oder versöhne sich mit dem ehemaligen<br />

Partner. Das griechische Wort katallasso meint immer die Versöhnung zwischen Gott<br />

und Mensch. Nur hier benutzt Paulus sie für die Versöhnung zwischen zwei Menschen.<br />

Das Wort steht grammatikalisch im Imperativ Aorist Passiv. Der Imperativ Aorist<br />

enthält eine Aufforderung, etwas zu tun, das in einer einmailigen (punktuellen)<br />

Aufforderung besteht oder bei Ausrichtung des Interesses auf einen zeitlichen oder<br />

sachlichen Punkt. Das Passiv beschreibt eine Handlung, die am Subjekt [des Satzes]<br />

vollzogen wird. (nach: Grammatischer Schlüssel, Elberfelder Studienbibel). Die<br />

Versöhnung mit dem Partner muss also vollzogen sein. Mit einer solchen Versöhnung<br />

werden nicht Dinge ungeschehen gemacht (dies geht prinzipiell nicht), aber eine Last<br />

von den Schultern des Betroffenen genommen, der Schuld auf sich geladen hat und<br />

diese bewußt trägt und darunter leidet. Der erste Teil von katalalsso, kata, meint<br />

völlig, allasso verändern. Es ist also eine absolute Veränderung, die hier eintreten soll.<br />

Zu Korinther 7,27 ('... bist du frei von einer Frau ...'):<br />

Das griechische Wort lyo bedeutet lösen, etwas Gebundenes losbinden, oftmals im<br />

Zusammenhang mit (von den) Sünden lösen gebraucht, im Passiv: los, frei,<br />

ungebunden sein. Es steht im Indikativ Perfekt Passiv. Der Indikativ teilt eine<br />

Handlung oder einen Vorgang mit; das Perfekt bezeichnet im Griechischen eine<br />

abgeschlossene Handlung der Vergangenheit, deren Ergebnisse in der Gegenwart<br />

noch exisitieren; das Passiv beschreibt eine Handlung, die am Subjekt [des Satzes]<br />

vollzogen wird. (nach: Grammatischer Schlüssel, Elberfelder Studienbibel).<br />

Von daher ist Lückers Deutung zu verstehen, dass hier ein Geschiedener gemeint<br />

sein könnte (prinzipiell aber auch ein Verwitweter), da man, um von etwas losgelöst<br />

worden zu sein, zuvor verbunden gewesen sein muss. Hier wird aber in keinster Weise<br />

auf den <strong>Scheidung</strong>sgrund eingegangen, was uns zu der Annahme verleitet, die<br />

<strong>Scheidung</strong> ist rechtmäßig vollzogen worden.<br />

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