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Leitfaden für schriftliche Arbeiten (Hausarbeiten, Examensarbeiten ...

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>schriftliche</strong> <strong>Arbeiten</strong> am LB Fröhlich<br />

DAS GEFASEL<br />

Das Gefasel ist eine Mischform zwischen � Mosaik und � Feature: Es übernimmt die<br />

spielerische Leichtigkeit im Umgang mit (oft nichtwissenschaftlichen) Quellen vom<br />

Feature und verbindet diese mit dem impressionistischen, unverbundenen Arrange-<br />

ment der Punkte des Mosaiks. Dabei versucht das Gefasel anders als das Mosaik<br />

durchaus, Punkte zueinander in Beziehung zu setzen, ist aber anders als das Feature<br />

noch selbst verwirrt und weiß nicht recht, worauf das Ganze letztlich hinaus laufen<br />

wird. Wie das Feature besitzt es meist keine klare Gliederung, ist aber sprachlich nicht<br />

so elegant wie das Feature und besitzt nur in Ausnahmefällen eine Schlussfolgerung.<br />

Ähnlich dem Mosaik nutzt es oft viele Quellen, stellt diese aber nur selten korrekt dar.<br />

Zentrales Kennzeichen des Gefasels ist das häufige Hinundherspringen zwischen Ar-<br />

gumenten, wobei unter keinen Umständen mehr als drei aufeinander folgende Sätze<br />

dasselbe Argument betreffen. Lieblingsformulierung des Gefasels ist „wie bereits ge-<br />

sagt“. Das Gefasel nutzt gerne den Konjunktiv als Form und verbringt einen recht gro-<br />

ßen Teil der Arbeit damit, zu belegen dass das gewählte Thema ein Thema ist. Das<br />

Gefasel liegt inhaltlich mit Glück noch im Viererbereich, in puncto Reflexion, Termino-<br />

logie und sprachliche Qualität aber klar darunter. Am schlechtesten schneidet es in<br />

Hinblick auf Gliederung und Diskussion ab. Einzig bei der Literatur kann es punkten.<br />

Damit kann auch das beste Gefasel leider nicht bestehen.<br />

DAS PLAGIAT<br />

Das Plagiat ist manchmal genial, meist aber genial daneben: Es beantwortet mit ge-<br />

setzten Worten irgendeine Frage, die aber oft eine andere als die Frage der Arbeit ist.<br />

Der zentrale dem Plagiat zugrunde liegende Denkfehler ist die irrige Annahme, das<br />

Ausgeben fremder Ideen als eigene sei erlaubt, oder aber es werde schon nicht auffal-<br />

len. Plagiate kommen in verschiedenen Formen vor.<br />

Das TOTALPLAGIAT ist eine wunderbare, kohärente, sinnvolle, elegante und gut beleg-<br />

te Arbeit. Einziger Fehler des Totalplagiats ist, dass es nicht vom Autor geschrieben<br />

wurde. Totalplagiate erkennt man genau so wie der Plagiator es gefunden hat, nämlich<br />

per Suche im Internet.<br />

Das FAULHEITSPLAGIAT ist meist eine Mischform aus � Gefasel oder � Feature und<br />

Plagiat. Faulheitsplagiate beginnen oft mit mehr oder minder sinnvollen, aber wenig<br />

fokussierten eigenen Gedankengängen, und wechseln irgendwo mittendrin abrupt den<br />

Stil. Es folgen mehrere Absätze eleganten Texts, die sich nach meist kurzer Internet-<br />

recherche einer Hausarbeit oder einem Aufsatz eines dritten Autors (selten mehrerer)<br />

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