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eigene Märchen darstellen - Grundschule - Hessen

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J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main 08.02.2012<br />

Seminar: „Digitale Medien im Unterricht der <strong>Grundschule</strong>“<br />

Dozentin: Dorothea Noll<br />

Referentinnen: Isabel Klein & Sarah Hain<br />

Lernarrangement zum Thema<br />

„<strong>eigene</strong> <strong>Märchen</strong> <strong>darstellen</strong>“<br />

Fach: Deutsch<br />

Thema der Unterrichtseinheit: <strong>Märchen</strong><br />

Thema der Unterrichtsstunde: <strong>eigene</strong> <strong>Märchen</strong> <strong>darstellen</strong><br />

Zielrichtung der zu gestaltenden Unterrichtsstunde: Mediengestaltung<br />

1. Ausgangsbedingungen<br />

Lerngruppe:<br />

4. Schuljahr, 24 Kinder (13 Jungen, 11 Mädchen)<br />

Ausstattung:<br />

2 Computer mit Internetzugang im Klassenraum; Computerraum mit 14 Computern, Internetzugang,<br />

Scanner und Farbdrucker; digitale Kamera (Foto und Video), Fernseher, sämtliche Abspielgeräte<br />

Zusätzlich:<br />

Auf den Computern sind bereits die Programme Microsoft Word und Publisher installiert.<br />

Es werden noch drei weitere Digitalkameras zur Verfügung gestellt.<br />

2. Lernvoraussetzungen<br />

2.1 Sozialverhalten<br />

Die Klasse ist offenes Arbeiten gewöhnt, die SuS arbeiten diszipliniert und selbstständig in Gruppen.<br />

Im Deutschunterricht wurden bereits öfters Projekte wie das Nachfolgende durchgeführt. Generell<br />

herrscht ein positives Arbeitsklima und die SuS kommen gut miteinander aus. Ein Schüler ist<br />

besonders förderbedürftig, verfügt jedoch über ein hohes Interesse, sowie über breitgefächerte<br />

Kenntnisse im Bereich digitale Medien. Dieser Schüler wird in der Klasse von einer Sozialpädagogin<br />

betreut.<br />

2.2 Wissensstand<br />

Die Klasse hat im Deutschunterricht die wörtliche Rede behandelt, was eine Voraussetzung für die<br />

folgende Unterrichtseinheit darstellt. Zudem wurde die Zeitform Vergangenheit eingeführt und<br />

eingeübt. Aus diesem Grund hängen Lernplakate über die Zeitform Vergangenheit und über die<br />

wörtliche Rede im Klassenraum, die den SuS als Hilfe dienen sollen.<br />

2.3 Medienkompetenz<br />

Die SuS verfügen über Computer- und Internetkenntnisse, da fast alle SuS auch zuhause Zugang zu<br />

einem Computer haben. Zudem wurden der Computer und das Internet schon öfters im Unterricht<br />

eingesetzt, das Suchen von Begriffen im Internet über die Suchmaschine Blinde Kuh wurde im<br />

1


Unterricht geübt. Durch vorherige Projekte sind die SuS mit dem Schreiben in dem<br />

Textverarbeitungsprogramm Word und mit dem Drucken vertraut.<br />

2.4 KIM-Studie<br />

In den Haushalten, in denen Kinder von sechs bis 13 Jahren leben, verfügen neun von zehn<br />

Haushalten über Computer und Internet. Auch Digitalkameras (83%) sind mittlerweile in vielen<br />

Haushalten zu finden. Zu den medialen Freizeitbeschäftigungen gehören das Nutzen des Computers<br />

(offline) (55%) und das Surfen im Internet (43%). Dabei haben Jungen mit 80% eine größere<br />

Computererfahrung als Mädchen (71%). Häufig wird der Computer auch als Arbeitsmittel eingesetzt:<br />

45% schreiben Texte oder Wörter und bei den Kindern ab 10 Jahren bearbeiten 18% regelmäßig<br />

Bilder. Von denjenigen Kindern, die zu Hause am Computer arbeiten, wird an erster Stelle das<br />

Internet genutzt. 72% suchen mindestens einmal pro Woche dort nach Informationen und lesen etwas<br />

nach. Jeder Dritte nutzt Anwenderprogramme wie Word.<br />

Kinder kommen auch in der Schule mit Computern in Berührung. Knapp die Hälfte nutzt den<br />

Computer dabei im Fach Deutsch. Die Tätigkeiten in der Schule sind Texte oder Wörter schreiben<br />

(77%), der Umgang mit Anwenderprogrammen wie Word (59%) und Recherchieren im Internet<br />

(61%). Das Recherchieren erfolgt bei jedem Dritten über die Suchmaschine Blinde Kuh. 1<br />

� Der KIM-Studie zufolge verfügen bereits einige Kinder über eine gewisse Medienkompetenz und<br />

auch über spezielle Kenntnisse, wie das Recherchieren im Internet und das Schreiben von Texten in<br />

Word, die für die geplante Unterrichtseinheit benötigt werden.<br />

3. Legitimation<br />

3.1 Legitimation durch den Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> (1995)<br />

Teil B: „Pläne der Fächer/ Lernbereiche – Deutsch“<br />

Unter dem Handlungsbereich „Erzählen und Geschichten schreiben“ wird erläutert, dass das Fehlen<br />

eines direkten Gesprächspartners es notwendig macht, „sich den Adressaten vorzustellen und die<br />

Wirkung des sprachlichen Handelns zu antizipieren.“ 2 Die nonverbalen Ausdrucksmittel wie Gestik<br />

und Mimik müssen in Sprache gefasst werden.<br />

Unter „Sich informieren und sachbezogen verständigen“ wird erklärt, dass für das Recherchieren das<br />

Nachschlagen von z. B. Fachbegriffen in Lexika geübt werden sollte. Desweiteren sollten für das<br />

Festhalten von schriftlichen Informationen die Kinder mit Techniken, wie Notizen machen, Sätze/<br />

Schlüsselwörter herausschreiben, Textabschnitte aus Kopien herausschneiden und unter <strong>eigene</strong>m<br />

Gesichtspunkt zusammenkleben, unterstreichen und markieren vertraut werden. Bei der Auswertung<br />

werden die zusammengetragenen Informationen gesichtet, kritisch geprüft und gewichtet, nach<br />

Schwerpunkten sortiert und in eine angemessene Reihenfolge gebracht.<br />

Unter dem Bereich „Lesen und mit Literatur umgehen“ wird auf die "alten" Texte der Volksliteratur<br />

hingewiesen. <strong>Märchen</strong>, Fabeln, Sagen, Schwänke oder Legenden üben eine besondere<br />

Anziehungskraft auf Grundschulkinder aus. 3<br />

1<br />

Vgl.: KIM-Studie 2010, Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 7, 9, 25-28,<br />

43<br />

2<br />

Hessischer Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> 1995, S. 97<br />

3<br />

Vgl.: Ebd., S. 101-102, 106-107<br />

2


Teil C: „Fächerübergreifende Aufgabengebiete“ Medienerziehung<br />

Hier wird erläutert, dass es die Aufgabe der Medienerziehung ist, zu einem bewussten Gebrauch der<br />

unterschiedlichen Medien zu führen. Hierzu müssen die Kinder durch den Unterricht die Gelegenheit<br />

erhalten, ihre <strong>eigene</strong>n Erfahrungen im Umgang mit Medien zu äußern und zu reflektieren. Die<br />

Fähigkeit, Medien selbst aktiv für <strong>eigene</strong> Zwecke zu nutzen, setzt das Verständnis über die Machart,<br />

Wirkungsweisen und Aussagen der Medien voraus. Durch die Herstellung <strong>eigene</strong>r Medien lassen<br />

sich deren Möglichkeiten erproben, durchschauen und gezielt einsetzen. Als Beispiele, die auf die<br />

geplante Unterrichtseinheit bezogen sind, werden folgende genannt:<br />

- Aktivitäten mit Fotos dokumentieren<br />

- Fotoserien herstellen<br />

- Verschiedene Medien gezielt nutzen<br />

- Computer als Werkzeug benutzen<br />

- Fotografieren lernen 4<br />

Kulturelle Praxis/ Darstellendes Spiel<br />

Es wird den Kindern ermöglicht, ihren Gedanken, Gefühlen, Vorstellungen und Phantasien aktiv<br />

Ausdruck zu verleihen. Darstellendes Spiel verbindet sinnlich-körperliches Erleben mit kreativem<br />

Gestalten und sozialem und kognitivem Lernen. Die Kreativität des Kindes wird gefördert, indem<br />

Raum für spontanes und selbständiges Handeln gegeben wird. Spielen bedeutet Entspannung, Freude<br />

am Ausprobieren verschiedener Rollen, aber auch Bindung an ein Thema. 5<br />

3.2 Legitimation durch die Bildungsstandards im Fach Deutsch für den<br />

Primarbereich (2004)<br />

In den Bildungsstandards wird in dem Kompetenzbereich „Schreiben“ erwähnt, dass beim Schreiben<br />

der Text langsamer und überlegter entwickelt wird und mit anderen auch über Geschriebenes<br />

nachgedacht und entsprechend überarbeitet werden kann. Dabei kann Schreiben zum kreativen und<br />

gestalterischen Umgang mit Sprache genutzt werden. Der Schreibprozess wird selbstständig gestaltet<br />

und die Texte werden bewusst im Zusammenhang von Schreibabsicht, Inhaltsbezug und<br />

Verwendungszusammenhang verfasst. „Dabei greifen die Teilprozesse des Schreibens ineinander:<br />

Texte planen, aufschreiben und überarbeiten. […] Die SuS verfügen über verschiedene<br />

Möglichkeiten der ästhetischen Darstellung entsprechend dem Schreibanlass und arbeiten mit<br />

unterschiedlichen Medien.“ 6 Bei SuS der Jahrgangsstufe 4 sind Zeichensetzungsregeln verinnerlicht<br />

und auch Rechtschreibstrategien und –hilfen sind verfügbar.<br />

In dem Standard „über Schreibfertigkeit verfügen“ wird erläutert, dass der PC zum Schreiben und für<br />

Textgestaltung genutzt werden soll. 7<br />

Der Kompetenzbereich „Lesen- mit Texten und Medien umgehen“ beinhaltet das informierende und<br />

kritische Lesen. Lesefähigkeit (Sinn eines Textes verstehen und kreative Vorstellungen dazu<br />

entwickeln) und Leseerfahrung (verschiedene Gattungen, Kinderliteratur) sind bei den SuS der<br />

vierten Klasse vorhanden. Beim Lesen von literarischen Texten setzen sich die Kinder mit<br />

literarischen Figuren auseinander. Zudem können die SuS mit verschiedenen Medien umgehen und<br />

4 Vgl.: Ebd., S. 270-271<br />

5 Vgl.: Ebd., S. 278<br />

6 Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich 2004, S. 8<br />

7 Vgl.: Ebd., S. 10<br />

3


sich ihrem Alter entsprechend in der Medienwelt orientieren, d. h. in Druckmedien, in elektronischen<br />

Medien sowie in Massenmedien.<br />

Der Standard „Texte erschließen“ beinhaltet das Suchen von gezielten Informationen, das<br />

Wiedergeben von Texten in <strong>eigene</strong>n Worten und das Erfassen von zentralen Aussagen eines Textes.<br />

Die Texte können von den SuS dadurch erschlossen werden, indem sie z. B. handelnd und kreativ<br />

mit ihnen umgehen (illustrieren, umgestalten und inszenieren). Im Rahmen der Textpräsentation sind<br />

z.B. die Buchvorstellung, sowie die Einübung eines Theaterstücks nennenswert.<br />

In den „Standards für die Kompetenzbereiche des Faches Deutsch“ ist unter „Sprechen und Zuhören“<br />

der Standard „Szenisch Spielen“ aufgelistet, bei dem es darum geht, Perspektiven einzunehmen, sich<br />

in eine Rolle hineinzuversetzen und sie zu gestalten und Situationen in verschiedenen Spielformen<br />

szenisch zu entfalten. 8<br />

3.3 Legitimation durch den Bildungs- und Erziehungsplan (2007)<br />

„Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder“<br />

„Sprachkompetenz ist eine grundlegende Voraussetzung für die emotionale und kognitive<br />

Entwicklung von Kindern und eine Schlüsselqualifikation für schulischen und späteren beruflichen<br />

Erfolg.“ 9 Literacy-Erziehung stellt eine attraktive Fördermöglichkeit der Sprachkompetenz dar, denn<br />

die Kinder kommen früh mit Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur in Berührung und lernen den<br />

selbstverständlichen Gebrauch der Schrift (Rezeption, Produktion) kennen. Je mehr Literacy-<br />

Erfahrung Kinder in frühen Lebensjahren sammeln, desto besser werden sie über<br />

Abstraktionsfähigkeiten und Begriffsbildungen verfügen können und folglich besser Texte verstehen,<br />

lesen (mit viel Freude!), schreiben, etc.<br />

Bildungs- und Erziehungsziele im Bereich Literacy umfassen u. a.:<br />

- Fähigkeit, sich sprachlich mitzuteilen und mit anderen auszutauschen, Interesse an Sprache<br />

und sprachlichen Botschaften<br />

- Entwicklung von Interessen und Kompetenzen rund um Bücher und Buchkultur, Schreiben<br />

und Schriftkultur<br />

- Textverständnis entwickeln<br />

- Schrift als Medium der Vermittlung von Informationen und der Möglichkeit, Gedanken<br />

festzuhalten, kennen lernen<br />

- Sprachliche Abstraktionsfähigkeit entwickeln (Begriffsbildung), Einnehmen fremder<br />

Perspektiven in zeitlicher und personeller Hinsicht 10<br />

Kinder wachsen heutzutage mit den unterschiedlichsten Medienformen auf, die hohes Interesse<br />

wecken. Allerdings werden sie nicht immer sachgerecht und verantwortlich genutzt. Kinder müssen<br />

deshalb eine Medienkompetenz entwickeln, welche einen „bewussten, kritisch-reflexiven,<br />

sachgerechten, selbstbestimmten und verantwortlichen Umgang mit Medien“ 11 garantiert.<br />

Die Bildungs- und Erziehungsziele beinhalten u. a. Folgendes:<br />

- Sich durch Medien bilden (Medien als primär informelle Orientierungs-, Wissens- und<br />

Kompetenzquellen)<br />

- Sich über Medien bilden (Medientechnik verstehen, Medienbetriebe kennen lernen, etc.)<br />

8 Vgl.: Ebd., S. 7-9, 10, 12<br />

9 Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in <strong>Hessen</strong> 2007, S. 66<br />

10 Vgl.: Ebd., S. 68<br />

11 Ebd., S. 69<br />

4


- Sich mit Medien bilden (Medienbezogene Fähigkeiten erwerben, Medien als Gestaltungs-,<br />

Ausdrucks-, Kommunikations- und Interaktionsmittel nutzen, Medien aktiv produzieren, bei<br />

elektronischen Medienproduktionen Produktionsschritte übernehmen und<br />

Produktionsprozesse zunehmend mitgestalten) 12<br />

4. Die geplante Unterrichtseinheit „<strong>eigene</strong> <strong>Märchen</strong> <strong>darstellen</strong>“<br />

4.1 Zielrichtung der Unterrichtseinheit (nach Prof. Dr. Dieter Baacke)<br />

Die Zielrichtung der Unterrichtseinheit ist nach Baacke die (kreative) Mediengestaltung, da die<br />

Kompetenz der Schüler, mit digitalen Medien selbst kreativ zu gestalten, erweitert werden soll. 13<br />

4.2 Übersicht & bisheriger Verlauf der Unterrichtseinheit<br />

Stunde Aktivität(en)<br />

1. - Einstieg in das Thema durch Vorlesen des <strong>Märchen</strong>s „Rotkäppchen“<br />

- Das Vorwissen der SuS über die Gattung „<strong>Märchen</strong>“ wird aktiviert; Herausarbeiten/<br />

Nennen typischer Merkmale; Vergangenheitsform und wörtliche Rede thematisieren<br />

(Brainstorming im Sitzkreis)<br />

2. + 3. - Internet-Recherche über die Gebrüder Grimm mit der Suchmaschine Blinde Kuh<br />

- Verfassen eines kurzen Artikels über die Gebrüder Grimm und deren <strong>Märchen</strong> in Word<br />

(Partnerarbeit an einem Computer)<br />

- Ausdrucken der Artikel<br />

4. - Lehrkraft stellt an der Tafel das Konzept für die folgenden Unterrichtsstunden (<strong>Märchen</strong><br />

schreiben, Fotostory erstellen) vor, sodass die SuS eine genaue zeitliche und inhaltliche<br />

Vorstellung haben<br />

- Gruppeneinteilung: Vier Gruppen mit jeweils sechs SuS (davon sind vier SuS<br />

Fotografen, darunter der förderbedürftige, medieninteressierte Schüler)<br />

5. + 6. - Arbeit in 6er- Gruppen:<br />

� Verfassen <strong>eigene</strong>r <strong>Märchen</strong> unter Berücksichtigung der genannten Merkmale<br />

(siehe 1. Stunde), sowie der Vergangenheitsform und der wörtlichen Rede,<br />

(Gruppenarbeit im Klassenraum)<br />

� Lehrkraft liest und korrigiert ggf. die <strong>Märchen</strong> bis zur nächsten Deutschstunde<br />

7. - Arbeit in 6er- Gruppen:<br />

� Rollenverteilung<br />

� zentrale Szenen herausgreifen und Fotoideen sammeln<br />

� Anzahl der Fotos festlegen (ca. fünf)<br />

- Lehrkraft und Sozialpädagogin helfen den einzelnen Gruppen beim Festlegen der<br />

zentralen Szenen und den Fotoideen<br />

� HAUSAUFGABE: eventuell benötigte Materialien/Requisiten für die nächsten Stunden<br />

mitbringen<br />

8. + 9. - Arbeit in 6er- Gruppen:<br />

� In Begleitung der Sozialpädagogin und der Lehrkraft spielen die Gruppen<br />

verschiedene Szenen aus ihren <strong>Märchen</strong> nach (jeweils zwei Gruppen in einem<br />

Raum oder auf dem Schulgelände). Die „Fotografen“ halten mit der<br />

Digitalkamera die zentralen Szenendarstellungen fest.<br />

� Die Lehrkraft und die Sozialpädagogin stellen dafür drei weitere Digitalkameras bereit<br />

� Bis zur nächsten Doppelstunde überträgt die Lehrkraft die Bilder in separaten Ordnern<br />

auf die Computer im Computerraum<br />

12 Vgl.: Ebd., S. 70-71<br />

13 Baacke, Dieter: Medienkompetenz als zentrales Operationsfeld von Projekten.<br />

5


5. Die geplante & vorgestellte Unterrichtsstunde<br />

5.1 Lernziele<br />

Das Lernarrangement wurde entwickelt, um den Umgang mit dem Computer zu schulen – speziell<br />

den SuS das Programm Microsoft Publisher näher zu bringen.<br />

Während der geplanten Unterrichtsstunden soll der Fokus auf dem Ausbau der Gestaltungs- und<br />

Sprachkompetenz liegen. Die SuS lernen, Fotos in Microsoft Publisher einzufügen, deren<br />

Formatierung anzupassen und die Sprech-/Gedankenblasen mit angemessenem Text zu versehen.<br />

Auch hier muss auf Ausdruck und Verständlichkeit geachtet werden. Desweiteren werden beim<br />

vorherigen Verfassen der <strong>eigene</strong>n <strong>Märchen</strong> und Sachtexte der Gebrauch von unterschiedlichen<br />

Zeitformen – speziell der Vergangenheitsform, sowie der wörtlichen Rede – vertieft. Auch die<br />

literarische Kompetenz soll beachtet werden: hierfür eignet sich die Interpretation und Darstellung<br />

der <strong>eigene</strong>n <strong>Märchen</strong>, sowie das Malen von Bildern.<br />

Die Vertiefung o. g. Kompetenzen wird begleitet von einem hohen Grad an Kreativität und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten, sowie der Sinneserfahrung mit dem ganzen Körper. Demnach findet auch<br />

eine ästhetische Erfahrung statt.<br />

Die Ausbildung der sozialen Kompetenz steht ebenfalls im Mittelpunkt dieser Unterrichtseinheit: Die<br />

SuS müssen lernen, konstruktiv in einer größeren Gruppe zu agieren und zu kommunizieren, sich<br />

gegenseitig zu respektieren, selbstständig und angemessen Rollen zu verteilen und dem Zeitplan<br />

gerecht zu werden.<br />

Das Projekt soll der gemeinsamen Erinnerung an die Grundschulzeit dienen und das<br />

Gemeinschaftsgefühl in der Klasse stärken.<br />

5.2 Verlaufsplan<br />

Zeit Unterrichtsgeschehen /<br />

Methode mit Begründung Medien mit<br />

geplanter Verlauf<br />

Begründung<br />

5 Treffen im Computerraum:<br />

Lehrergelenktes<br />

min. - Begrüßung durch die Lehrkraft<br />

Unterrichtsgespräch:<br />

- Kurzer Zielüberblick der Doppelstunde - die SuS sollen sich auf die<br />

und Erinnerung an Einhaltung der<br />

vorgegebenen Zeit durch Lehrkraft<br />

Doppelstunden einstimmen<br />

20 Hinführung und Erklärung:<br />

Lehrergelenktes Gespräch in Computer:<br />

min. - SuS setzen sich in 6er- Gruppen<br />

Gruppen:<br />

Programm<br />

zusammen und fahren die Computer hoch - die SuS erhalten explizite Microsoft<br />

- Lehrkraft erklärt das zu nutzende Anweisungen<br />

Publisher wird<br />

Programm Microsoft Publisher in Bezug - Fragen zu dem Programm unmittelbar<br />

auf die Erstellung einer Fotostory anhand<br />

ihres Computers. Die SuS können dabei den<br />

Desktop der Lehrerin auf ihrem Bildschirm<br />

sehen<br />

- Lehrkraft teilt ein Merkblatt aus (Anhang)<br />

werden beantwortet<br />

erklärt<br />

50 Arbeitsphase:<br />

Gruppenarbeit:<br />

Computer:<br />

min. - Fotos in Microsoft Publisher einfügen und - SuS helfen sich gegenseitig Programm<br />

in angemessene Reihenfolge bringen beim Nutzen des Programmes Microsoft<br />

- Sprech-/Gedankenblasen einfügen und mit - Mediengestaltung:<br />

Publisher. Das<br />

Text füllen<br />

Seitengestaltung (Fotos, Sprech- Programm ist sehr<br />

/Gedankenblasen und Schrift ähnlich zu Word<br />

� die Lehrkraft und die Sozialpädagogin einfügen)<br />

und somit für die<br />

helfen den einzelnen Gruppen<br />

- Schwerpunkt: Üben der SuS einfach zu<br />

� Gruppen, die früher fertig sind, helfen wörtlichen Rede und der handhaben<br />

den anderen Gruppen oder beschäftigen Vergangenheitsform<br />

6


15<br />

min.<br />

sich in Stillarbeit (Bild zu <strong>Märchen</strong> malen,<br />

lesen in <strong>Märchen</strong>büchern)<br />

Abschluss und Reflexion:<br />

- Jede Fotostory wird einmal ausgedruckt<br />

und an die Lehrkraft ausgehändigt<br />

- Herunterfahren der Computer<br />

- abschließendes Gespräch, Reflexion der<br />

Einheit, Erfahrungsaustausch und<br />

Rückmeldung durch Lehrkraft und SuS<br />

Plenum:<br />

- SuS tauschen sich aus und<br />

führen ein Abschlussgespräch<br />

(Positives/ Negatives,<br />

Lernerfahrung, Angemessenheit<br />

des Programms, Wünsche etc.)<br />

Drucker, sodass<br />

Lehrkraft die<br />

Fotostories im<br />

Anschluss an die<br />

Stunde kopieren<br />

kann<br />

5.3 Weiterer Verlauf der Einheit<br />

Die Lehrkraft vervielfältigt die Artikel über die Gebrüder Grimm und die Fotostories und bindet<br />

diese zu individuellen „<strong>Märchen</strong>-Büchern“ zusammen, welche die SuS als Abschieds-/<br />

Erinnerungsgeschenk bekommen. So erhält jede/r Schüler/in ein <strong>eigene</strong>s „<strong>Märchen</strong>-Buch“, welches<br />

den selbst geschriebenen Artikel über die Gebrüder Grimm und die <strong>eigene</strong> Fotostory beinhaltet.<br />

In einer weiteren Deutschstunde werden die von der Lehrkraft zusammengestellten „<strong>Märchen</strong>-<br />

Bücher“ gemeinsam angeschaut und vorgelesen.<br />

Am darauffolgenden Schulfest werden die „<strong>Märchen</strong>-Bücher“ den Eltern, Lehrern und anderen SuS<br />

der Schule präsentiert.<br />

6. Literaturhinweise<br />

BAACKE, Dieter: Medienkompetenz als zentrales Operationsfeld von Projekten.<br />

(http://www.bebis.de/themen/medien/materialien/fachartikel/baacke, letzter Zugriff: 27.4.2009).<br />

BILDUNGSSTANDARDS im Fach Deutsch für den Primarbereich (2004).<br />

(http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_10_15-<br />

Bildungsstandards-Deutsch-Primar.pdf, letzter Zugriff: 15.01.2012).<br />

BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSPLAN für Kinder von 0 bis 10 Jahren in <strong>Hessen</strong> (2007).<br />

(http://www.bep.hessen.de �Downloads, letzter Zugriff: 15.01.2012).<br />

HESSISCHER RAHMENPLAN GRUNDSCHULE (1995).<br />

(http://grundschule.bildung.hessen.de/rahmenplan/Rahmenplan.pdf, letzter Zugriff: 12.1.2012).<br />

KIM-STUDIE 2010, Kinder + Medien, Computer + Internet, Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-<br />

bis 13-Jähriger in Deutschland. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. Stuttgart.<br />

7

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