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Physiologie der Hormone Sexualhormone

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<strong>Physiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Hormone</strong><br />

<strong>Sexualhormone</strong>


► Glandotrope <strong>Hormone</strong><br />

Bezeichnung<br />

Thyreoideastimulierendes<br />

H.<br />

Adrenocorticotropes<br />

H.<br />

Follikelstimulierendes<br />

H.<br />

Luteinisierungsh.<br />

Abk.<br />

TSH<br />

ACTH<br />

FSH<br />

LH<br />

Synonyma<br />

Thyreotropes H.,<br />

Thyreotropin<br />

Corticotropin<br />

Follitropin<br />

Lutropin<br />

Bezeichnung zus.: Gonadotropine<br />

→ stimuliert:<br />

Schilddrüsenhormone<br />

(T3 , T4 )<br />

Glucocorticoide<br />

Follikelreifung, Östrogen-<br />

Produktion,<br />

Spermienentwicklung<br />

Ovulation,<br />

Östrogen-, Progesteron-,<br />

Testosteron-Produktion


► Liberine (Releasing-<strong>Hormone</strong>, RH)<br />

Bezeichnung<br />

Somatotropin-RH<br />

Thyreotropin-RH<br />

Corticotropin-RH<br />

Gonadotropin-RH<br />

Prolactin-RH*<br />

Abk.<br />

GRH<br />

GH-RH<br />

TRH<br />

CRH<br />

GnRH<br />

PRH<br />

Synonyma<br />

Somatoliberin<br />

(growth hormone-RH)<br />

Thyreoliberin<br />

Corticoliberin<br />

Gonadoliberin<br />

* Existenz eines eigenständigen PRL-RH ist umstritten<br />

PRH identisch mit TRH<br />

→ stimuliert:<br />

STH<br />

TSH, PRL<br />

ACTH<br />

FSH, LH<br />

PRL


Gonadotropine<br />

► LH (Lutropin) u. ► FSH (Follitropin) … sind Glykoproteine<br />

● werden zeitlebens im HVL gebildet<br />

- bei Frauen auch i.d. Menopause<br />

● sind geschlechtsunspezifisch<br />

- ♀ und ♂ besitzen dieselben Gonadotropine<br />

Aufgaben:<br />

LH / FSH kontrollieren:<br />

□ Produktion <strong>der</strong> weiblichen u. männlichen <strong>Sexualhormone</strong><br />

□ Reifung <strong>der</strong> weiblichen (Eizelle) u.<br />

männlichen (Spermien) Keimzellen


<strong>Sexualhormone</strong><br />

Aufgaben: ● Arterhaltung ● beeinflussen zahlreiche Organfunktionen<br />

► beide Geschlechter bilden männliche und weibliche <strong>Sexualhormone</strong>


Männliche <strong>Sexualhormone</strong>


Androgene<br />

männliche <strong>Sexualhormone</strong><br />

♂ :<br />

♀ :<br />

♀ :


Androgene - sind Steroide<br />

Bildungsorte:<br />

□ Leydigsche Zwischenzellen (Hoden) (beim Mann zu 95 %)<br />

Hauptvertreter → Testosteron (hauptsächlich)<br />

□ Zona reticularis des NNM (beim Mann zu 5 %)<br />

→ Dehydroepiandosteron (DHEA) u. Androstendion (wenig)<br />

Transport: im Blut zu 98% gebunden an Proteine<br />

→ Albumin u. Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)<br />

► in Zielorganen (Prostata, Samenblase usw.)<br />

→ Umwandlung <strong>der</strong> Androgene, u.z.<br />

● DHEA → in Testosteron u. Dihydrotestosteron (DHT)<br />

● Testosteron z. T. → in Dihydrotestosteron (DHT) u. Östrogene


Regulation<br />

Gonadoliberin<br />

LH (Lutropin,<br />

Luteinisierungsh.)<br />

FSH (Follitropin,<br />

Follikel-stimul. H.)


Hypothalamus → kontrolliert Produktion / Freisetzung <strong>der</strong> Androgene<br />

► GnRH (Gonadotropin-RH, Gonadoliberin) - Oligopeptid<br />

→ Adenohypophyse → ↑ Abgabe von<br />

► Gonadotropine: LH (Lutropin) u. FSH (Follitropin) - Glykoproteine<br />

(wirken über entspr. Rezeptoren)<br />

Ausschüttung: in 1 ÷ 3 h-Intervallen (beginnt mit d. Pubertät)<br />

Antrieb: neuronale Pulsgeneratoren<br />

- Pulse gehäuft nachts und i. d. Morgenstunden -


Testosteron (u. Somatotropin) - Sekretion abhängig vom Alter:<br />

↑ Testosteron-Produktion zu Beginn <strong>der</strong> Pubertät<br />

wichtig für Geschlechtsentwicklung


Abgabe <strong>der</strong> Androgene aus <strong>der</strong> NNR<br />

steht unter <strong>der</strong> Kontrolle von:<br />

► CRH (Kortikoliberin)<br />

aus dem Hypothalamus<br />

► ACTH (Kortikotopin)<br />

aus <strong>der</strong> Adenohypophyse<br />

Pathologie:<br />

durch ↑ ACTH (NNR-Tumor)<br />

→ ↑ Androgenproduktion<br />

HVL


Östradiol→<br />

cAMP<br />

LH-Rez.<br />

(Activin-Bedeutung unklar)<br />

cAMP


Wirkungen <strong>der</strong> Androgene<br />

♀ steuern (zus. mit Östrogenen) Wachstum <strong>der</strong> Achsel-/Schambehaarung<br />

♂ Testosteron<br />

► Fetalperiode<br />

□ Entwicklung von: Nebenhoden, Ductus deferens, Samenblase<br />

(aus Wolff-Gängen)<br />

► vor <strong>der</strong> Geburt<br />

□ Deszensus <strong>der</strong> Testes ins Skrotum<br />

► Pubertät<br />

□ Wachstum von:<br />

● Penis, Samenleiter, Hoden, Prostata (prim. Geschlechtsmerkmale)<br />

● Muskeln, Knochen, Larynx (sek. Geschlechtsmerkmale)


noch Testosteron-Wirkungen<br />

► nach Wachstumsschub<br />

□ bewirken Ende d. Knochenwachstums durch Epiphysenschluß<br />

► beim Erwachsenen (zusammen mit FSH)<br />

□↑ Bildung von Samenzellen in Samenkanälchen<br />

□↑ Reifung <strong>der</strong> Samenzellen in Nebenhoden<br />

→ Spermatogenese<br />

außerdem:<br />

□ ↑ Libido (bei beiden Geschlechtern)<br />

□ ↑ Proteinbiosynthese (anaboler Effekt - ↑ GU)<br />

□ ↑ Erythropoese


Dihydrotestosteron<br />

(besitzt größere Affinität zu Androgen-Rezeptoren als Testosteron)<br />

► Fetalperiode<br />

□ ↑ Entwicklung von Penis, Skrotum, Prostata<br />

► Pubertät<br />

□ ↑ Wachstum von Penis, Skrotum, Prostata<br />

□ ↑ Talgdrüsensekretion<br />

□ verantwortlich für männliche Körperbehaarung<br />

► beim Erwachsenen<br />

□ ↑ Bildung von Prostata-, Samenblasensekretion<br />

(nötig für Vitalität <strong>der</strong> Spermien)<br />

□ ↑ androgenen Haarverlust<br />

(bei entsprechen<strong>der</strong> genetischer Disposition)<br />

außerdem:<br />

Androgene prägen Sexual- und Aggressionsverhalten


Pathologie - Störungen <strong>der</strong> männlichen Sexualfunktionen<br />

Hypogonadismus - Testesunterfunktion<br />

Spermatogenese und/o<strong>der</strong> Androgenbildung beeinträchtigt<br />

- häufig besteht Infertilität (Unfruchtbarkeit)<br />

1. Primärer Hypogonadismus - Störung liegt in den Testes selbst<br />

Ursachen: angeborene Anorchie (Fehlen d. Hodens)<br />

Androgen-Rezeptor-Defekte, Hodenentzündungen,<br />

Lageanomalien d. Hodens, Hodentumoren,<br />

Chromosomenanomalien (z.B. Klinefelter-Syndr., Trisomie: XXY)<br />

- auch z.B. bei HIV, Diabetes mellitus<br />

Folgen: wg. ↓ Androgenproduktion<br />

→ ↑ GnRH (Hypothalamus - fehlende Hemmung)<br />

→ ↑ Gonadotropine (Adenohypophyse)<br />

Bez.: hypergonadotroper Hypogonadismus


2. Sekundärer Hypogonadismus<br />

- Störungen in <strong>der</strong> Adenohypophyse<br />

Ursachen: HVL-Insuffizienz,<br />

isolierte FSH- o<strong>der</strong> LH-Sekretionsstörung, Hyperprolaktinämie<br />

Folge: ↓ Gonadotropin-Produktion<br />

Bez.: hypogonadotroper Hypogonadismus<br />

3. Tertiärer Hypogonadismus<br />

- Störungen im Hypothalamus<br />

Ursachen: genetisch bedingt, Tumor, Entzündungen, Trauma<br />

Folgen: ↓ GnRH → ↓ Gonadotropine ( ↓LH- / ↓ FSH-Sekretion)<br />

Bez. (ebenfalls): hypogonadotroper Hypogonadismus


Klinisches Erscheinungsbild - männlicher Hypogonadismus<br />

- abhängig vom Ausmaß / Eintritt des Androgen-Mangels -<br />

► Embryonalzeit (mangelhafte Androgen-Bildung)<br />

□ Intersexualität → unzureichende Ausprägung des männlichen<br />

Phänotyps, Feminisierung d. äußeren Genitales<br />

(Pseudohermaphroditismus masculinus)<br />

► spätere Fetalperiode (Testosteron-Mangel)<br />

□ zu kleiner Penis<br />

□ Lageanomalien d. Hoden


Testosteron- u. Somatotropin-Sekretion abhängig vom Alter:<br />

↑ Testosteron-Produktion zu Beginn <strong>der</strong> Pubertät<br />

wichtig für Geschlechtsentwicklung


Noch: Hypogonadismus<br />

sek. hypogonadotroper<br />

Hypogonadismus/<br />

► während Pubertät (keine Testosteron-Zunahme) Eunuchoidismus u.<br />

□ Eunuchoidismus (Eunuchismus → Kastration) Gynäkomastie<br />

□ wg. lange offener Epiphysenfugen<br />

→ großwüchsig: Beinlänge > Rumpflänge<br />

Spannweite > Körperlänge<br />

□ kein Stimmbruch<br />

□ dünne, trockene Haut, spärliche Schambehaarung<br />

□ Testes deutlich zu klein<br />

□ Muskelmasse, -kraft nicht altersgemäß<br />

► nach <strong>der</strong> Pubertät (Androgenmangel)<br />

□ Körperproportionen, Stimmlage, Genitalien normal<br />

□ Körperbeharrung, Bartwuchs spärlich,<br />

□ Potenz, Libido nehmen ab<br />

► langjähriger Androgen-Mangel:<br />

□ schwere Osteoporose


Hypergonadismus - Testesüberfunktion<br />

► einseitige Überproduktion<br />

Ursache: hormonaktiver Hodentumor (Leydig-Zell-Tumor)<br />

(nur 13 % <strong>der</strong> Hodentumoren sind hormonell aktiv)<br />

► doppelseitige Überfunktion<br />

Ursachen: hypothalamisch-hypophysäre Prozesse<br />

z.B. Tumoren, organische Hirnstörungen<br />

Hyperandrogenämie<br />

- NNR-Tumor mit Androgen-Überproduktion<br />

Auswirkungen: Überfunktion vor <strong>der</strong> Pubertät<br />

♂ Pseudopubertas praecox<br />

- vorzeitige Entwicklung <strong>der</strong> sekundären Geschlechtsmerkmale<br />

ohne Testes-Reifung


♀→Virilismus<br />

□ männliche Körperform, Gesichtsausdruck,<br />

□ zurückgeblieben Mammae,<br />

□ männlicher Behaarungstyp<br />

(Hirsutismus - von hirsutus stachelig)<br />

□ Hypertrophie <strong>der</strong> Clitoris<br />

□ <strong>der</strong>be Haut, tiefe Stimme<br />

Virilismus einer 24jährigen<br />

mit Nebennieren-Tumor


Pubertas praecox<br />

- vorzeitige Geschlechtsentwicklung -<br />

□ Pubertätszeichen / Reifung <strong>der</strong> Gonaden:<br />

♂ vor dem 9. Lebensjahr<br />

♀ vor dem 8. Lebensjahr<br />

Ursache: zu früh einsetzende<br />

Gonadotropin-Sekretion<br />

Pubertas tarda<br />

- verspätete Pubertät -<br />

□ Entwicklung d. sekundären Geschlechtsmerkmale:<br />

♂ erst nach dem 16. Lebensjahr<br />

♀ erst nach dem 14. Lebensjahr<br />

Ursachen: v. a. konstitutionelle<br />

Entwicklungsverzögerung,<br />

Unterernährung, chronische Erkrankungen<br />

Pubertas tarda,<br />

19 Jahre


Gynäkomastie<br />

- Vergrößerung d. männl. Brustdrüse / Bildung v. Drüsenkörpern -<br />

(25 % einseitig - 75 % doppelseitig)<br />

Ursache: (meist) Ungleichgewicht zw. Androgenen / Östrogenen<br />

mit ↑ Östrogene<br />

□ Jugendalter: v.a. wg. Testes-Unterfunktion<br />

□ höheres Alter: wg. vermin<strong>der</strong>tem Östrogenabbau i.d. Leber,<br />

Behandlung v. Prostatakarzinomen mit Östrogenen<br />

19 Jahre, Klinefelter-Syndrom,<br />

ausgeprägte Gynäkomastie


Weibliche <strong>Sexualhormone</strong>


Weibliche <strong>Sexualhormone</strong><br />

Östrogene (οιστρος Brunst) und Gestagene (gestare tragen)<br />

Östrogene sind C18-Steroide mit aromatischem A-Ring<br />

Hautpvertreter: Östradiol (E2 ) - daneben: Östron (E1 ), Östriol (E3 )<br />

Wirksamkeit:<br />

E 2 : E 1 : E 3 = 10 : 5 : 1


Östrogene - Bildungsorte:<br />

► Ovarien (Follikel / Corpus luteum) - unter Gonadotropin-Einfluß<br />

► Plazenta - während Schwangerschaft<br />

daneben: (geringe Mengen)<br />

► Fettgewebe, Leber (Östriol), NNR, Hoden<br />

Transport: im Plasma → Protein-Bindung ( > 95%)<br />

v. a. an Sexualhormon-bindendes Globulin<br />

Inaktivierung: v. a. in d. Leber → Abbau zu unwirksamen Steroiden<br />

Ausscheidung: nach Konjugation mit Glukuronsäure / Sulfat<br />

über Galle / Darm bzw. Niere<br />

Halbwertszeit: 60 ÷ 90 min


Gestagene<br />

wichtigster Vertreter: Progesteron (C 21 -Steroid)<br />

(Zwischenstufe bei Synthese aller an<strong>der</strong>en Steroidhormone)<br />

Bildungsorte:<br />

► Corpus luteum - 2. Zyklushälfte (20 ÷ 25 mg/d)<br />

► Plazenta - während Schwangerschaft vorwiegend (↑ bis 250 mg/d)<br />

Transport: Protein-Bindung an Albumin (hauptsächlich) u.<br />

Transkortin (= Kortisol-bindendes Globulin, α 1 -Globulin)<br />

- nur ca. 2 % frei diffusibel -<br />

Ausscheidung: Inaktivierung in d. Leber - im Urin: Pregnandiol-Glukuronid<br />

Halbwertszeit: 10 min<br />

Anmerkungen: (gilt für Östrogene und Gestagene)<br />

● bei Leberinsuffizienz → Inaktivierung / Ausscheidung verzögert<br />

→ Wirkung hält länger an<br />

● oral aufgenommenes E 2 bzw. Progesteron praktisch unwirksam<br />

- wird bei 1. Leberpassage weitgehend aus d. Blut entfernt -


Östrogen - Wirkungen<br />

… hauptsächlich Wuchsstoffe mit Wirkung auf Geschlechtsorgane<br />

► ↑ Wachstum d. weiblichen Sexualorgane<br />

► ↑ Entwicklung d. sekundären weibl. Geschlechtsmerkmale<br />

wie Körperform, Behaarung (zus. mit Androgenen)<br />

(Bedeutung < entspr. Androgen-Wirkungen beim Mann ! )<br />

► Pubertät:<br />

□ nach Wachstumsschub schneller Epiphysenschluß<br />

□ ↑ Wachstum d. Brustdrüsen,<br />

□ Vagina-Verän<strong>der</strong>ungen<br />

► Adenophypophyse:<br />

↑ LH-/FSH-Synthese - ↓ LH-/FSH-Freisetzung


noch: Östrogen - Wirkungen<br />

- während des Menstruationszyklus -<br />

► Ovar: ↑ Follikelreifung<br />

► Uterus: Aufbau d. Schleimhaut (→ Proliferationsphase), ↑ Kontraktionen<br />

vor einer Geburt: Sensibilisierung für Oxytozin ( ↑ OZ-Rezeptoren)<br />

► Vagina: Schleimhaut-Verdickung<br />

↑ Abstoßen glykogenhaltiger Epithelzellen<br />

→ ↑ Milchsäureproduktion durch Dö<strong>der</strong>lein-Bakterien<br />

→ Scheiden-pH → 5,5 ÷ 3,5 → verringert Infektionsgefahr<br />

► Muttermund: zervikaler Schleimpfropf → Barriere f. Spermien<br />

Ö.: ↓ Schleim-Viskosität (bes. am Ovulationstermin)<br />

→ ↑ Wan<strong>der</strong>ung d. Spermien<br />

- Befruchtung -<br />

► Regelung d. Wan<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit des Eies durch Eileiter<br />

► Vorbereitung d. Spermien auf Eindringen in Eihülle (Kapazitation)


noch: Östrogen - Wirkungen<br />

- Extragonadal -<br />

► Leber: ↑ Biosynthese von Gerinnungsfaktoren<br />

→ ↑ Gerinnungsfähigkeit ( ↑ Thrombose-Gefahr durch ‚Pille‘)<br />

► Niere: lokale Wasser-/Salzretention → lokale Ödeme<br />

(Hautstraffung mittels Östrogen-haltiger Kosmetika)<br />

► Knochen: bremst das Längenwachstum,<br />

↑ Osteoblasten, ↓ Osteoklasten → ↑ Einbau von Ca ++ /P i<br />

(Östrogen-Mangel in d. Menopause → Osteoporose)<br />

► Fettgewebe: Ö. wirken lipidanabol, ↑ subkutane Fettablagerung,<br />

↓ LDL - ↑ VLDL u. HDL<br />

(Arteriosklerose bei ♀ vor d. Menopause seltener als bei ♂)<br />

► Haut: Ö. machen Haut dünn, weich, vermin<strong>der</strong>n Talgdrüsen<br />

► ZNS: Ö. beeinflussen zahlreiche ZNS-Funktionen<br />

→ sexuelles, soziales Verhalten, psychische Reaktionen


Gestagene - Wirkungen<br />

wichtigster Vertreter: Progesteron<br />

Hauptaufgaben:<br />

● Vorbereitung für Aufnahme / Reifung des befruchteten Eies<br />

● Erhaltung <strong>der</strong> Schwangerschaft (Name !)<br />

Progesteron wirkt vielfach antagonistisch zu Östrogenen<br />

aber:<br />

z. Teil für Progesteron-Wirkungen<br />

vorheriger / gleichzeitiger Östrogen-Einfluß notwendig


noch: Progesteron - Wirkungen<br />

► Uterus (wichtigstes Zielorgan ):<br />

□↑ Umwandlung d. Uterus-Schleimhaut (Endometrium)<br />

von Proliferations- in → Sekretionsphase:<br />

verän<strong>der</strong>t Gefäßversorgung u. Glykogengehalt (Max.: ca. 22 Tag)<br />

□ ↑ Einnistung d. befruchteten Eies (Nidation)<br />

□ ↑ Wachstum d. Uterusmuskulatur (Myometrium)<br />

(nach vorhergehendem Östrogen-Einfluß)<br />

□ ↓ Myometrium-Aktivität (wichtig während Schwangerschaft)<br />

► Hypothalamus: ↓ GnRH-Ausschüttung<br />

Adenohypophyse: ↓ LH-Synthese → ovulationshemmend<br />

↑ LH-Freisetzung<br />

► Zervix: □ weitet Zervixkanal - noch i. d. Follikelphase<br />

□ ↓ nach d. Ovulation Muttermund, ↑ Schleim-Viskosität<br />

- macht Schleimpfropf für Spermien undurchdringlich


noch: Progesteron - Wirkungen<br />

► ZNS:<br />

□ hohe Dosen wirken anästhetisch (über Abbauprodukt Pregnolon)<br />

□ ↑ Bereitschaft f. epileptische Anfälle<br />

□ thermogener Effekt: führt zur Erhöhung d. Basaltemperatur<br />

□ (wahrscheinlich) Ursache für Verhaltensströungen / Depressionen<br />

während Menstruationsblutung / am Schwangerschaftsende<br />

► Niere:<br />

□ ↓ Aldosteron-Wirkung → ↑ NaCl-Ausscheidung →↑Diurese<br />

► Brustdrüsen:<br />

□ ↑ Ausbildung eines sekretionsfähigen Milchgangsystems


Hormonale Regelung des Menstruationszyklus<br />

Bei einer geschlechtsreifen Frau erfolgt<br />

- unter Einfluß verschiedener Neurotransmitter -<br />

die GnRH (Gonadoliberin)-Abgabe pulsatil:<br />

► Abstände: 60 ÷ 90 min, Dauer: 1 min →<br />

► schnellere Rhythmen bzw.<br />

kontinuierliche Abgabe:<br />

→ ↓ LH / FSH-Abgabe<br />

→ Unfruchtbarkeit<br />

AP: Aktionspotential eines GnRH-Neurons<br />

im Ncl. arcuatus<br />

h


Einflüsse auf GnRH-Ausschüttung:<br />

► Psyche, Stress - über eine Reihe von Transmittern,<br />

z.B. Noradrenalin (NA), NPY<br />

► Östrogene, Progesteron, Inhibin (direkt ?)<br />

→ indirekt über Einfluß auf Nervenzellen des ZNS, welche<br />

die GnRH-Abgabe → för<strong>der</strong>n: NA, NPY<br />

hemmen: Gaba, Opioide<br />

Einflüsse auf LH-Freisetzung:


Oogenese<br />

Ei-Entwicklung:<br />

□ Oogonie bis Oozyt 1. Ordn.<br />

bereits fetal - abgeschlossen<br />

nach 1. Woche <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft<br />

□ Oozyten in Ruhestellung<br />

□ nach Geschlechtsreife:<br />

ca. alle 28 Tage reift ein Ei<br />

im Graaf-Follikel<br />

□ 1. Reifeteilung (Meiose)<br />

wenige h vor Ovulation<br />

Fetal: 1 ÷ 6 · 10 6 Eizellen<br />

□ 250000 ÷ 700000 Oozyten 1. Ordnung bei <strong>der</strong> Geburt<br />

□ zu Beginn d. Pubertät: nur noch 20000 ÷ 40000 Oozyten 1. Ordnung<br />

□ zur Ovulation gelangen 300 ÷ 500 Eizellen - Rest geht zugrunde<br />

□ nach dem 45 ÷ 50 Lebensjahr: Ovarien enthalten keine Follikel mehr


noch: Oogenese<br />

Bestimmte <strong>Hormone</strong> unterliegen 28-tägigem Zyklus:<br />

● Hypothalamus: GnRH<br />

● Adenohypophyse: FSH, LH, PRL<br />

● Ovar: Progesteron, Östrogene (hauptsächlich Östradiol), Inhibin<br />

► GnRH → steuert (pulsatil) LH-/ FSH-Freisetzung<br />

► LH / FSH → regulieren Östrogen- / Progesteron-Ausschüttung<br />

► Inhibin → hemmt FSH-Freisetzung<br />

► Ziel: 1mal pro Monat →<br />

Heranreifen einer befruchtungsfähigen Eizelle im Ovar


Menstruationszyklus<br />

► 1. Zyklus (1. Regelblutung, Menarche): zw. 10 ÷ 15 Lj. - Mittel: 12,8 Lj.<br />

(westl. Industriestaaten - Innuit: 23 Lj., Südeuropa: 10 ÷ 12 Lj.)<br />

→ 4 J. früher als noch vor 100 Jahren → Akzeleration<br />

□ Wachstumsakzeleration: ↑ Körperlänge um 5 ÷ 10 cm seit 150 J. in Mitteleuropa<br />

□ Entwicklungsakzeleration: früherer Eintritt <strong>der</strong> Pubertät<br />

Ursache: u. U. ‚Urbanisierungstrauma‘:<br />

erhöhte vegetative, endokrine, zerebrale Reaktionsbereitschaft<br />

→ Einflüsse des städtischen Lebens<br />

► ab 40. Lj. → Zyklen unregelmäßig - Übergangsperiode: Klimakterium<br />

Klimakterium praecox: < 40. Lj. - Klimakterium tardum: > 50 Lj.<br />

► letzter Zyklus (Regelblutung, Menopause ): meist zw. 45 ÷ 55 Lj.<br />

1/3 aller Frauen im Klimakterium beschwerdefrei<br />

1/3 vegetative Beschwerden<br />

1/3 leidet unter Menopausensyndrom<br />

typische Trias: Hitzewallungen, Schwindel, Schweißausbrüche<br />

außerdem: psychonervöse u. somatische Störungen


noch: Menstruationszyklus<br />

Zykluslänge: 28 ± 3 Tage (variabel, individuell meist konstant)<br />

□ 1. Tag: Beginn <strong>der</strong> Regelblutung<br />

- Dauer: 2 ÷ 6 Tage<br />

□ 1. Zyklusteil: Follikelphase<br />

- Dauer: 11 ÷ 17 Tage (im Mittel 14 - variabel)<br />

□ 2. Zyklusteil: Lutealphase<br />

- Dauer: 14 Tage (meist regelmäßig)<br />

□ Ovulation trennt die beiden Phasen<br />

□ letzter Tag: Tag vor <strong>der</strong> nächsten Regelblutung<br />

► schwankt die Zyklusdauer > 2 ÷ 3 Tage → (meist) keine Ovulation<br />

Bez.: anovulatorischer Zyklus<br />

- bei gesunden Frauen ca. 20 % d. Zyklen


Follikel bzw. Gelbkörper → Zeitgeber für den Zyklus !<br />

Im Ovar:<br />

□ ↑ FSH (Follitropin) → Kohorte von 6 ÷ 12 (20 ?) Follikeln reift heran<br />

□ 5. ÷ 7. Tag: ein Follikel wird dominant, Sekundärfollikel sterben ab<br />

□ Umbildung des dominanten Follikels zum Graaf-Follikel<br />

□ nach Ovulation → Umwandlung d. F. in Corpus luteum (Gelbkörper)<br />

□ nach 12 Tagen → Degeneration → Corpus albicans<br />

□ in Wochen ersetzt durch Bindegewebe → nach einem Monat absorbiert


Gegen Ende <strong>der</strong> Lutealphase:<br />

↑ GnRH (wg. ↓ Progesteron)<br />

→ ↑ FSH- u. ↑ LH-Freisetzung<br />

Follikelphase<br />

(→ Follikel bestimmt Zyklus)<br />

LH → ↑ Androgensysnthese<br />

FSH → ↑ Aromatase<br />

→ Androgene<br />

→ Östrogene (haupts. Östradiol)<br />

Östrogene - bewirken in<br />

Follikeln:<br />

→ ↑ FSH-Rezeptoren<br />

damit: ↑ Empfindlichkeit gegen FSH


► 5. ÷ 7. Tag:<br />

Follikel mit<br />

□ stärkster Östrogen-Produktion<br />

□ größter FSH-Rez.-Dichte<br />

→ selektiert f. weitere Reifung<br />

dominanter Follikel<br />

→ bildet jetzt den überwiegenden<br />

Teil d. Östrogene<br />

→ zusätzlich Inhibin<br />

beides zus. bewirkt:<br />

↓ FSH-Freisetzung<br />

(nach 5. ÷ 7. Tag)<br />

variabel: hängt davon ab, wie groß<br />

anfänglich die Unterschiede<br />

bezüglich<br />

FSH-Rez.-Dichte und/o<strong>der</strong><br />

Östrogen-Produktion<br />

zwischen den Follikeln


▲<br />


In Sekundärfollikeln<br />

(die an<strong>der</strong>en d. Kohorte):<br />

wg. ↓ FSH → ↓ Östrogen-Bildung -<br />

da LH-Empfindlichkeit unverän<strong>der</strong>t<br />

→↑Androgene<br />

keine Umwandlung in Östrogene<br />

→ Apoptose (Zelluntergang)<br />

Dominanter Follikel:<br />

wg. ↑ Östrogene / ↑ Inhibin<br />

→ ↓ FSH - Minimum: ca. 11.Tag<br />

dominanter Follikel wird aber<br />

weiter von FSH stimuliert<br />

(wg. großer FSH-Empfindlichkeit)<br />

Folge: ↑ Östrogene<br />

vom 7. bis 12. Tag<br />

Gipfel: 24 ÷ 36 h vor Ovulation


▲<br />


Östrogene bewirken:<br />

↓ LH-/FSH-Freisetzung<br />

↑ LH-/FSH-Synthese<br />

→ Speicher im HVL füllen sich<br />

wg. ↑ Östrogen-Abgabe<br />

► bei Erreichen einer Schwelle<br />

[Ö.] = 150 pg/ml → ↑ LH<br />

► LH → Beginn Umwandlung<br />

des Follikels in Gelbkörper<br />

(Luteinisierung)<br />

Folgen: ↑ Progesteron<br />

u. ↓ Östrogene<br />

da unter LH-Einfluß<br />

→↑Umwandlung<br />

Östrogen- in<br />

Progesteronproduzierende<br />

Zellen


▲ ↨


Folgen d. ↑ Progesteron:<br />

↓ LH-/FSH-Synthese<br />

↑ LH-/FSH-Freisetzung<br />

→ Überlauf <strong>der</strong> Speicher:<br />

rasche ↑ LH u. ↑ FSH<br />

↑ LH → verstärkt Luteinisierung<br />

(wahrscheinl. unterstützt FSH)


FSH-Anstieg<br />

→ 1. Reifeteilung <strong>der</strong> Eizelle<br />

wenige h vor <strong>der</strong> Ovulation<br />

außerdem:<br />

↑ Progesteron<br />

→↑Aktivität proteolytischer<br />

Enzyme im Follikel<br />

→ Öffnen d. Follikelwand<br />

→ Ovulation<br />

ca. 10 h nach dem LH-Gipfel


Lutealphase (Gelbkörper bestimmt Zyklus)<br />

anfangs: ↑ Progesteron u. ↓ Östrogen<br />

Grund: wg. LH-Einfluß → Umwandlung<br />

Östrogen- in Progest.-produzierende Zellen<br />

(LH ist nach Ovulation noch hoch)<br />

im weiteren Verlauf:<br />

↑ Progesteron / ↑ Inhibin / ↑ Ö. (leicht)<br />

Progesteron: ↓ GnRH →↓LH- /FSH-Synth.<br />

wichtig: keine Ovulation in 2. Zyklushälfte<br />

Östrogene: ↓ LH- / FSH-Freisetzung<br />

Inhibin: ↓ FSH-Freisetzung (zusätzlich)<br />

wg. ↓ LH/FSH → Gelbkörper-Degeneration<br />

→↓Progesteron / ↓ Östrogen<br />

→↑GnRH → ↑ FSH<br />

→ nächster Zyklus<br />

Inhibin


► Proliferationsphase: ↑ Östrogene (Follikel) →↑Endometrium-Aufbau (Dicke: bis 6 mm) → Einbau von Drüsen / Spiralarterien<br />

► Sekretionsphase □ ↑ Progesteron (Gelbkörper) → ↑ Durchblutung<br />

↑ Drüsenwachstum → Sekretion von glykogenhaltigem Schleim<br />

□ 21. Tag → bereit für Implantation <strong>der</strong> befruchtete Eizelle<br />

□ (falls keine Nidation): ↓ Progesteron → ↑ Prostaglandin PGF2α → Kontraktion d. Spiralarterien → Hypoxie → Schleimhaut-Schädigung<br />

→ Ausstoßen d. Schleimh. → Desquamationsphase (squama Schuppe)<br />

→ als <strong>Hormone</strong>ntzugsblutung: Menstruationsblutung


Basale Körperkerntemperatur:<br />

1 ÷ 2 Tage nach Ovulation: ↑ um 0,5 o C<br />

am Ende <strong>der</strong> Lutealphase: ↓ um 0,5 o C<br />

Ursache: ↑ Progesteron (thermogene Wirkung) bzw.<br />

↓ Progesteron<br />

► mittlere zyklische ↑ d. Basaltemperatur (morgens, nüchtern, Ruhe)<br />

Indikator f. abgelaufene Ovulation<br />

● Methode d. Empfängnis-Verhütung n. Knaus-Ogino<br />

● Temperaturmethode<br />

● Symptothermale Methode


Also: 4 Tage vor bis 1 Tag nach <strong>der</strong> Ovulation<br />

Spermien überleben 2 - 3 Tage<br />

Ei ist noch 1 Tag lang nach Ovulation befruchtungsfähig


► Kindheit:<br />

LH/FSH reichen nicht aus f. Stimulation <strong>der</strong> Follikel-Reifung<br />

wahrscheinlich wg. hoher Empfindlichkeit d. Hypothalamus<br />

für Steroide → hemmen GnRH<br />

► Pubertät<br />

Sensibilität des Hypothalamus nimmt ab<br />

wg. Nachlassen <strong>der</strong> GnRH-Hemmung<br />

→↑LH-/FSH-Synthese/Freisetzung<br />

→ Zyklen beginnen<br />

► Menopause<br />

↑ LH/FSH-Synthese/Freisetzung<br />

aber geringe Konz. d Sexualhromone<br />

→ zu schwache Rückkopplung


Kontrazeption (Empfängnisverhütung)<br />

Verschiedene Methoden mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit<br />

1. Ohne Hilfsmittel<br />

□ Koitus interruptus<br />

□ Mothoden d. natürlichen Kontrazeption<br />

● Temperaturmethode:<br />

Eigenbeobachtung <strong>der</strong> Basaltemp. zur<br />

Bestimmung d. fruchtbaren / unfruchtbaren Tage<br />

● Kalen<strong>der</strong>methode - nach Knaus-Ogino:<br />

Basaltemperatur-Messung 1 Jahr lang<br />

Annahme: Ovulation am 15. Tag (Knaus)<br />

Ovulation zw. 12. u. 16. Tag (Ogino)<br />

vor Beginn d. nächsten Menstruation


● Billings-Ovulationsmethode (Zervixschleimhaut-M.):<br />

Beobachtung d. Zervixschleims z. Bestimmung<br />

d. unfruchtbaren und fruchtbaren Tage<br />

fruchtbare Tage: Beginn d. Abson<strong>der</strong>ung von fadenziehendem<br />

Schleim bis 4 Tage nach <strong>der</strong>en Höhepunkt<br />

● Symptothermale Methode:<br />

Basaltemperatur und Beobachtung des Zervixschleims<br />

unfruchtbare Tage: Verschwinden d. flüssigen Zervixschleims<br />

und an 3 Tage Temp. > an den 6 vorhergehenden<br />

Sicherheit:<br />

zw. 1 u. 30 Schwangerschaften / 100 Frauenjahre<br />

Voraussetzung:<br />

stabiler Menstruationszyklus hohe Disziplin bei<strong>der</strong> Partner


2. Barriere-Methoden<br />

□ Präservative □ Portiokappe □ Scheidendiaphragma<br />

3. Spermizide<br />

Spermien-abtödende Substanzen - enthalten v. a. Nonoxinol 9<br />

□ allein (schaumbildende Mittel)<br />

□ zusammen mit mechanischen Mitteln<br />

4. Intrauterinpressare (Spirale)<br />

□ mit Kupferdraht umwickelte Kunststoffspiralen (evtl. + <strong>Hormone</strong>)<br />

→ Atrophisierung d. Endometriums, Verdichtung d. Zervixschleims<br />

5. Sterilisation<br />

Unterbrechung d. Ei- bzw. Samenleiters<br />

♀ : Tubensterilisation<br />

♂ : Vasoresektion (wesentlich ungefährlicher)<br />

Gonaden bleiben erhalten<br />

- u. damit Libido, Fähigkeit z. Geschlechtsverkehr -<br />

(Zeugungsfähigkeit erlischt erst nach Wochen)


5. Hormonale Kontrazeption<br />

mit Ovulationshemmer:<br />

1. Klassische Pille:<br />

20 / 21 Tage lang gleiche Kombination v. Östrogen/Gestagen<br />

- Östrogen-Gehalt: 50 mg/d o<strong>der</strong> mehr<br />

2. Mikropille<br />

Hormonarme Einphasenpille<br />

Ö.-Gehalt < 50 µg/d - Gestagengehalt entspr. niedrig, z.B. 150 µg/d<br />

3. Zweiphasenpille<br />

Östrogen-haltiges Präparat während <strong>der</strong> 1. Einnahmephase<br />

Östrogen- u. Gestagen-haltiges während 2. Einnahmephase<br />

→ Zyklusstörungen seltener als bei Einphasenpille<br />

→ Abbruchblutung nach Stärke u. Dauer wie Regelblutung<br />

4. Zweistufenpille<br />

Unterschied zu 3.:<br />

bereits in 1. Einnahmephase geringer Gestagen-Gehalt


noch: mit Ovulationshemmer<br />

5. Dreistufenpille<br />

in 3 Phasen unterschiedl. Dosierungen v. Östrogen / Gestagene,<br />

angepaßt an normalen Hormonspiegel-Zyklus<br />

6. Parenterale Ovulationshemmer<br />

□ Gestagen-Depot-Injektion (Dreimonatsspritze)<br />

□ Gestagenimplantate - mittels Trokar am Oberarm sub<strong>der</strong>mal<br />

für 3 Jahre implantiert - Freisetzung von 60 µg/d später 30 µg/d<br />

→ Nachteil: häufige Zyklusstörungen<br />

nach einiger Zeit bleibt Abbruchblutung völlig aus<br />

Cave: Barbiturate, Rifampicin, Antibiotika, bestimmte Antiepileptika<br />

können Wirkung d. oralen Ovulationshemmer aufheben.


ohne Ovulationshemmer<br />

1. Minipille<br />

Tägl. (ohne Pause) Einnahme kleiner Gestagendosen (z.B. 30 µg/d)<br />

Hauptwirkung: Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Spermienaszension<br />

wichtig: exakt gleiche Einnahmeintervalle (auf 1 h genau)<br />

→ Zyklusstörungen - weniger zuverlässig<br />

2. Hormonspirale<br />

Intrauterinpressar mit Gestagen<br />

Freisetzung v. 20 µg Gestagen/d<br />

→ Atrophie d. Endometriums, Verhin<strong>der</strong>ung d. Spermienaszension<br />

Liegedauer: 5 Jahre<br />

Probleme bei <strong>der</strong> hormonalen Kontazeption:<br />

Begünstigung v. Thromboembolien - bes. bei Raucherinnen,<br />

häufig: Gewichtszunahme, Ödeme, Übelkeit, Erbrechen,<br />

Kopfschmerzen, psychische Störungen,<br />

seltener: stärkerer Blutdruckanstieg


Methode<br />

Coitus interruptus<br />

Spermizide<br />

Knaus-Ogino<br />

Präservativ<br />

Scheidendiaphragma + Spermizide<br />

Temperaturmethode<br />

Hormonspirale<br />

Minipille<br />

Mikropille<br />

Implantate<br />

Pearl-Index<br />

Pearl-Index*<br />

10 - 38<br />

3 - 25<br />

14<br />

7 - 14<br />

4<br />

1<br />

0,5 - 2,7<br />

0,8 - 1,5<br />

0,2 - 0,5<br />

0 - 0,5<br />

* Beurteilungsmaß für die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Kontrazeption<br />

= Zahl <strong>der</strong> ungewollten Schwangerschaften auf 1200 Anwendungsjahre;<br />

entspr. 100 Frauenjahren = Anwendung einer Methode über 1 Jahr bei 100 Frauen


Kontrazeption (Empfängnisverhütung)<br />

Verschiedene Methoden mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit<br />

1. Ohne Hilfsmittel<br />

□ Koitus interruptus<br />

□ Mothoden d. natürlichen Kontrazeption<br />

● Temperaturmethode:<br />

Eigenbeobachtung <strong>der</strong> Basaltemp. zur<br />

Bestimmung d. fruchtbaren / unfruchtbaren Tage<br />

● Kalen<strong>der</strong>methode - nach Knaus-Ogino:<br />

Basaltemperatur-Messung 1 Jahr lang<br />

Annahme: Ovulation am 15. Tag (Knaus)<br />

Ovulation zw. 12. u. 16. Tag (Ogino)<br />

vor Beginn d. nächsten Menstruation


● Billings-Ovulationsmethode (Zervixschleimhaut-M.):<br />

Beobachtung d. Zervixschleims z. Bestimmung<br />

d. unfruchtbaren und fruchtbaren Tage<br />

fruchtbare Tage: Beginn d. Abson<strong>der</strong>ung von fadenziehendem<br />

Schleim bis 4 Tage nach <strong>der</strong>en Höhepunkt<br />

● Symptothermale Methode:<br />

Basaltemperatur und Beobachtung des Zervixschleims<br />

unfruchtbare Tage: Verschwinden d. flüssigen Zervixschleims<br />

und an 3 Tage Temp. > an den 6 vorhergehenden<br />

Sicherheit:<br />

zw. 1 u. 30 Schwangerschaften / 100 Frauenjahre<br />

Voraussetzung:<br />

stabiler Menstruationszyklus hohe Disziplin bei<strong>der</strong> Partner


2. Barriere-Methoden<br />

□ Präservative □ Portiokappe □ Scheidendiaphragma<br />

3. Spermizide<br />

Spermien-abtödende Substanzen - enthalten v. a. Nonoxinol 9<br />

□ allein (schaumbildende Mittel)<br />

□ zusammen mit mechanischen Mitteln<br />

4. Intrauterinpressare (Spirale)<br />

□ mit Kupferdraht umwickelte Kunststoffspiralen (evtl. + <strong>Hormone</strong>)<br />

→ Atrophisierung d. Endometriums, Verdichtung d. Zervixschleims<br />

5. Sterilisation<br />

Unterbrechung d. Ei- bzw. Samenleiters<br />

♀ : Tubensterilisation<br />

♂ : Vasoresektion (wesentlich ungefährlicher)<br />

Gonaden bleiben erhalten<br />

- u. damit Libido, Fähigkeit z. Geschlechtsverkehr -<br />

(Zeugungsfähigkeit erlischt erst nach Wochen)


5. Hormonale Kontrazeption<br />

mit Ovulationshemmer:<br />

1. Klassische Pille:<br />

20 / 21 Tage lang gleiche Kombination v. Östrogen/Gestagen<br />

- Östrogen-Gehalt: 50 mg/d o<strong>der</strong> mehr<br />

2. Mikropille<br />

Hormonarme Einphasenpille<br />

Ö.-Gehalt < 50 µg/d - Gestagengehalt entspr. niedrig, z.B. 150 µg/d<br />

3. Zweiphasenpille<br />

Östrogen-haltiges Präparat während <strong>der</strong> 1. Einnahmephase<br />

Östrogen- u. Gestagen-haltiges während 2. Einnahmephase<br />

→ Zyklusstörungen seltener als bei Einphasenpille<br />

→ Abbruchblutung nach Stärke u. Dauer wie Regelblutung<br />

4. Zweistufenpille<br />

Unterschied zu 3.:<br />

bereits in 1. Einnahmephase geringer Gestagen-Gehalt


noch: mit Ovulationshemmer<br />

5. Dreistufenpille<br />

in 3 Phasen unterschiedl. Dosierungen v. Östrogen / Gestagene,<br />

angepaßt an normalen Hormonspiegel-Zyklus<br />

6. Parenterale Ovulationshemmer<br />

□ Gestagen-Depot-Injektion (Dreimonatsspritze)<br />

□ Gestagenimplantate - mittels Trokar am Oberarm sub<strong>der</strong>mal<br />

für 3 Jahre implantiert - Freisetzung von 60 µg/d später 30 µg/d<br />

→ Nachteil: häufige Zyklusstörungen<br />

nach einiger Zeit bleibt Abbruchblutung völlig aus<br />

Cave: Barbiturate, Rifampicin, Antibiotika, bestimmte Antiepileptika<br />

können Wirkung d. oralen Ovulationshemmer aufheben.


ohne Ovulationshemmer<br />

1. Minipille<br />

Tägl. (ohne Pause) Einnahme kleiner Gestagendosen (z.B. 30 µg/d)<br />

Hauptwirkung: Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Spermienaszension<br />

wichtig: exakt gleiche Einnahmeintervalle (auf 1 h genau)<br />

→ Zyklusstörungen - weniger zuverlässig<br />

2. Hormonspirale<br />

Intrauterinpressar mit Gestagen<br />

Freisetzung v. 20 µg Gestagen/d<br />

→ Atrophie d. Endometriums, Verhin<strong>der</strong>ung d. Spermienaszension<br />

Liegedauer: 5 Jahre<br />

Probleme bei <strong>der</strong> hormonalen Kontazeption:<br />

Begünstigung v. Thromboembolien - bes. bei Raucherinnen,<br />

häufig: Gewichtszunahme, Ödeme, Übelkeit, Erbrechen,<br />

Kopfschmerzen, psychische Störungen,<br />

seltener: stärkerer Blutdruckanstieg


Methode<br />

Coitus interruptus<br />

Spermizide<br />

Knaus-Ogino<br />

Präservativ<br />

Scheidendiaphragma + Spermizide<br />

Temperaturmethode<br />

Hormonspirale<br />

Minipille<br />

Mikropille<br />

Implantate<br />

Pearl-Index<br />

Pearl-Index*<br />

10 - 38<br />

3 - 25<br />

14<br />

7 - 14<br />

4<br />

1<br />

0,5 - 2,7<br />

0,8 - 1,5<br />

0,2 - 0,5<br />

0 - 0,5<br />

* Beurteilungsmaß für die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Kontrazeption<br />

= Zahl <strong>der</strong> ungewollten Schwangerschaften auf 1200 Anwendungsjahre;<br />

entspr. 100 Frauenjahren = Anwendung einer Methode über 1 Jahr bei 100 Frauen

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