Blut- und Atemalkohol- Messungen im statistischen Vergleich - DigDok
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<strong>Blut</strong>- <strong>und</strong> <strong>Atemalkohol</strong>-<br />
<strong>Messungen</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>statistischen</strong> <strong>Vergleich</strong><br />
von<br />
Prof. Dr. Andreas Slemeyer<br />
FH Giessen-Friedberg / Fachbereich Elektrotechnik 1, Wiesenstr. 14 * 35390 Giessen<br />
Tel.: 0641-309-1913 Fax: 0641-309-2901 E-mail: andreas.slemeyer@e1.fh-giessen.de<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
Datenbasis<br />
Generelle Fragestellungen<br />
◆ <strong>Vergleich</strong> des des AAK-Ergebnisses mit mit zeitnahem BAK-Wert<br />
◆ Gewinnung von von <strong>Vergleich</strong>swerten BAK/AAK <strong>im</strong> <strong>im</strong> strafprozessualen<br />
Bereich, d.h. d.h. für für AAK>0,55 mg/l mg/l<br />
(in (in Trinkversuchen kaum kaum erreichbar)<br />
Quellen<br />
◆ Rückläufe aus aus den den B<strong>und</strong>esländern<br />
◆ Zeitraum: 1. 1. Jahreshälfte 2000, 2000, überwiegend 2. 2. Quartal Quartal<br />
Umfang<br />
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GIESSEN<br />
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UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
◆ Erhebungsbogen mit mit Fragen Fragen nach nach Zeiten Zeiten <strong>und</strong> <strong>und</strong> Messergebnissen für für<br />
Vortest, beweisfähigen Test Test <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Blut</strong>entnahme <strong>und</strong> <strong>und</strong> -analyse.<br />
◆ Zusätzlich Abfrage aller aller Messwerte lt. lt. Druckerprotokoll Alcotest 7110<br />
7110<br />
2 © Slemeyer (2001)
Informationen zu den Messdaten<br />
Abkürzungen: BAK BAK <strong>Blut</strong>alkoholkonzentration<br />
AAK AAK <strong>Atemalkohol</strong>konzentration<br />
GC GC Gaschromatografie (<strong>Blut</strong>alkoholanalyse)<br />
ADH ADH Alkoholdehydrogenase (<strong>Blut</strong>alkoholanalyse)<br />
Messgröße<br />
BAK/AAK<br />
GC, ADH<br />
AAK1, AAK2<br />
Bedingung<br />
Zeitdifferenz
Häufigkeitsverteilung der AAK-Werte<br />
Summenhäufigkeit Summenhäufigkeit in in %<br />
100<br />
100<br />
50<br />
50<br />
0<br />
0<br />
12,5<br />
12,5<br />
25,7<br />
25,7<br />
Verteilung Verteilung der der AAK-Werte<br />
AAK-Werte<br />
N=1412 N=1412<br />
62,3<br />
62,3<br />
0,5<br />
0,5<br />
95,4<br />
90,5<br />
95,4<br />
90,5<br />
80,0<br />
80,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
MW_AAK MW_AAK<br />
1,5<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,0<br />
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UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Kommentar:<br />
Fast Fast 75 75 % aller aller AAK- AAK-<br />
Werte Werte über über 0,55 0,55 mg/l mg/l<br />
(in (in Trinkversuchen<br />
nicht nicht erreichbar)<br />
4 © Slemeyer (2001)
Abweichungen bei<br />
<strong>Blut</strong>- <strong>und</strong> <strong>Atemalkohol</strong>-Analyse<br />
<strong>Blut</strong>probe<br />
ADH-Analyse:<br />
2 Einzelwerte<br />
Abweichungsarten<br />
GC-Analyse:<br />
2 Einzelwerte<br />
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FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Atemprobe 1 Atemprobe 2<br />
Brennstoffzelle:<br />
1 Einzelwert<br />
IR-Sensor:<br />
1 Einzelwert<br />
◆ systematische Abweichungen → Messrichtigkeit<br />
◆ zufällige Abweichungen → Präzision, Wiederholungsgenauigkeit<br />
<strong>Vergleich</strong> BAK/AAK<br />
◆ Im Im Wesentlichen best<strong>im</strong>mt durch durch Abweichungen in in der der Kalibrierung <strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
physiologische Einflussgrößen<br />
5 © Slemeyer (2001)
Systematische <strong>und</strong> zufällige Abweichungen<br />
Beispiel: Schussbild<br />
systematischer Fehler<br />
groß klein<br />
zufälliger Fehler<br />
klein groß<br />
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Allgemeine Vorgehensweise<br />
zur zur Reduzierung von von<br />
Abweichungen<br />
◆ Analysenverfahren ◆ Analysenverfahren so so<br />
gestalten, gestalten, dass dass der der zufällige zufällige<br />
Fehler Fehler erheblich erheblich geringer geringer ist ist<br />
als als der der systematische.<br />
systematische.<br />
Plausibilitätsprüfung auf auf<br />
Messrichtigkeit:<br />
◆<br />
◆ Verwendung Verwendung mehrerer mehrerer<br />
unabhängiger unabhängiger Verfahren Verfahren<br />
◆<br />
◆ Kontrolle Kontrolle der der Streubreite Streubreite der der<br />
Einzelwerte Einzelwerte<br />
6 © Slemeyer (2001)
BAK- bzw. AAK-Mittelwerte<br />
aus statistischer Sicht<br />
Vorgaben für für BAK BAK<br />
Basis: Basis: Gutachten BGA BGA bzw. bzw. BGH-Entscheidung (zuletzt (zuletzt 1999): 1999):<br />
◆ Qualitätsprüfung durch durch Kontrolle der der Streubreite (Max. (Max. -Min.): -Min.):<br />
BAK BAK
Differenz der AAK-Werte:<br />
Abhängigkeit von der Konzentration<br />
mg/l<br />
0,10<br />
0,08<br />
0,06<br />
0,04<br />
0,02<br />
0,00<br />
-0,02<br />
-0,04<br />
-0,06<br />
-0,08<br />
-0,10<br />
Zulässige Grenzen nach DIN VDE 0405<br />
Differenz der Atemwerte als Funktion der AAK<br />
N=1412<br />
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UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8<br />
mg/l<br />
8 © Slemeyer (2001)
<strong>Vergleich</strong> der analysentechnischen Qualität<br />
Besonderheiten der der jeweiligen Methoden<br />
◆ Ergebnis der der <strong>Atemalkohol</strong>analyse basiert basiert auf auf zwei zwei unabhängigen<br />
Atemproben, analysiert nach nach zwei zwei unabhängigen Methoden mit mit je je 1<br />
Einzelwert<br />
◆ Ergebnis der der <strong>Blut</strong>alkoholanalyse basiert basiert auf auf einer einer homogenen<br />
<strong>Blut</strong>probe, analysiert nach nach zwei zwei unabhängigen Methoden mit mit je je zwei zwei<br />
Einzelwerten<br />
Was unterscheidet die AAK von der BAK?<br />
• Messrichtigkeit durch Bauartzulassung <strong>und</strong> Eichung garantiert<br />
• 2 unabhängig gewonnene Proben<br />
(bedeutet aus statistischer Sicht: 1 zusätzlicher Freiheitsgrad)<br />
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9 © Slemeyer (2001)
Kriterien für den <strong>statistischen</strong> <strong>Vergleich</strong><br />
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◆ Differenz der Ergebnisse der beiden Analysenverfahren<br />
(für <strong>Blut</strong>- bzw. <strong>Atemalkohol</strong>analyse nur getrennt möglich)<br />
◆ Varianz<br />
Maß für die Streuung der Messwerte um den Mittelwert. Entspricht der<br />
mittleren quadratischen Abweichung der Einzelwerte vom Mittelwert.<br />
◆ Standardabweichung<br />
Positive Quadratwurzel aus der Varianz<br />
◆ Variationskoeffizient<br />
Relative Standardabweichung. Ermöglicht den <strong>Vergleich</strong> mit anderen<br />
Messwerten unterschiedlichen Mittelwertes.<br />
◆ Best<strong>im</strong>mheitsmaß R 2<br />
Maß für die Qualität des <strong>statistischen</strong> Zusammenhangs zwischen zwei<br />
Größen, hier BAK <strong>und</strong> AAK.<br />
R2 = 1 → fester, beschreibbarer Zusammenhang gegeben (ideal)<br />
R2 ◆ Differenz der Ergebnisse der beiden Analysenverfahren<br />
(für <strong>Blut</strong>- bzw. <strong>Atemalkohol</strong>analyse nur getrennt möglich)<br />
◆ Varianz<br />
Maß für die Streuung der Messwerte um den Mittelwert. Entspricht der<br />
mittleren quadratischen Abweichung der Einzelwerte vom Mittelwert.<br />
◆ Standardabweichung<br />
Positive Quadratwurzel aus der Varianz<br />
◆ Variationskoeffizient<br />
Relative Standardabweichung. Ermöglicht den <strong>Vergleich</strong> mit anderen<br />
Messwerten unterschiedlichen Mittelwertes.<br />
◆ Best<strong>im</strong>mheitsmaß R<br />
= 0 → kein statistischer Zusammenhang gegeben<br />
2<br />
Maß für die Qualität des <strong>statistischen</strong> Zusammenhangs zwischen zwei<br />
Größen, hier BAK <strong>und</strong> AAK.<br />
R2 = 1 → fester, beschreibbarer Zusammenhang gegeben (ideal)<br />
R2 = 0 → kein statistischer Zusammenhang gegeben<br />
10 © Slemeyer (2001)
Häufigkeit<br />
BAK-Analyse: <strong>Vergleich</strong> von ADH <strong>und</strong> GC<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
ADH GC<br />
0<br />
0<br />
-0,2<br />
Differenz ADH1-ADH2 (gesamt, N=1280)<br />
1<br />
1<br />
0<br />
3<br />
3<br />
-0,1<br />
6<br />
22<br />
92<br />
331<br />
500<br />
0,0<br />
Promille<br />
230<br />
65<br />
17<br />
4<br />
4<br />
0,1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0,2<br />
Häufigkeit<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0 0 1 0<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Differenz GC1-GC2 (gesamt, N=1280)<br />
7 7 28<br />
67<br />
142<br />
320<br />
422<br />
189<br />
60<br />
25 7 0 4 1 0 0<br />
-0,2 -0,1 0,0 0,1 0,2<br />
Promille<br />
Streubreite sowie sowie Standardabweichung bei bei GC GC größer größer als als bei bei ADH ADH ! !<br />
11 © Slemeyer (2001)
Häufigkeit in %<br />
AAK <strong>und</strong> BAK: Differenz der Verfahren<br />
<strong>Atemalkohol</strong> <strong>Blut</strong>alkohol<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Häufigkeitsverteilung der Differenzen AAK1-AAK2<br />
N=1412<br />
0,1 0,8<br />
0,07<br />
1<br />
3<br />
4<br />
8<br />
14<br />
22<br />
-0,10 -0,08 -0,06 -0,04 -0,02 0,00 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 0,12<br />
20<br />
Differenz in mg/l<br />
12<br />
8<br />
3 1,4<br />
0,8<br />
0,4 0,3<br />
0,1 0,1<br />
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GIESSEN<br />
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UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Streubreite sowie sowie mittlere mittlere Standardabweichung bei bei <strong>Atemalkohol</strong> geringer als als<br />
bei bei <strong>Blut</strong>alkohol!<br />
Haufigkeit in %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Häufigkeitsverteilung der Differenz der Mittelwerte ADH-GC<br />
N=1266<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,0 0,08<br />
0,08 0,08<br />
-0,2<br />
-0,1<br />
5<br />
9<br />
14<br />
17<br />
17<br />
0,0<br />
12<br />
10<br />
5<br />
Differenz in Promille<br />
3<br />
2,2 1,2<br />
0,9 0,6<br />
0,3 0,2<br />
0,1<br />
0,2<br />
12 © Slemeyer (2001)
<strong>Vergleich</strong> der Einzelanalysenverfahren:<br />
Standardabweichung<br />
ADH ADH<br />
‰<br />
GC GC<br />
‰<br />
BAK BAK<br />
‰<br />
AAK•2,1 AAK•2,1<br />
‰<br />
AAK AAK<br />
mg/l mg/l<br />
gesamt gesamt 0,012 0,012 0,016 0,016 0,029 0,029 0,025 0,025 0,012 0,012<br />
BAK
Variationskoeffizient<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
<strong>Vergleich</strong> der der Variationskoeffizienten von von BAK BAK <strong>und</strong> <strong>und</strong> AAK AAK<br />
◆ Ursache für für Streuungen<br />
hauptsächlich Abweichungen bezüglich Messrichtigkeit (<strong>Blut</strong>analyse)<br />
bzw. bzw. Variation in in der der Probenzusammensetzung (Atemanalyse)<br />
◆ Berechnung<br />
Variationskoeffizient berechnet aus aus der der Standardabweichung der der<br />
Einzelwerte, bezogen auf auf den den jeweiligen Mittelwert<br />
Alle Konzentrationen<br />
BAK < 1,1 ‰ bzw. AAK < 0,55 mg/l<br />
BAK ≥ 1,1 ‰ bzw. AAK ≥ 0,55 mg/l<br />
v BAK<br />
2,01 %<br />
2,57 %<br />
1,89 %<br />
v AAK<br />
1,86 %<br />
1,94 %<br />
1,88 %<br />
14 © Slemeyer (2001)
<strong>Vergleich</strong> BAK-AAK: Regression (gesamt)<br />
BAK in Promille<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Korrelation BAK/AAK<br />
Zeitdifferenz max. +/-30 Min., N=923<br />
BAK = 2,134 $ AAK + 0,018<br />
R 2 = 0,97<br />
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8<br />
AAK in mg/l<br />
Q=2,0<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
15 © Slemeyer (2001)
BAK/AAK <strong>im</strong> Bereich der Grenzwerte:<br />
Δt ï ! 15 min<br />
BAK in Promille<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
Q=2,0<br />
Korrelation BAK/AAK <strong>im</strong> Bereich der Grenzwerte<br />
Zeitdifferenz max. +/- 15 Minuten<br />
BAK = 2,117 $ AAK + 0,042<br />
R 2 = 0,95<br />
0,5 Promille<br />
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5 0,55 0,6 0,65 0,7<br />
AAK in mg/l<br />
0,8 Promille<br />
1,1 Promille<br />
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GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
16 © Slemeyer (2001)
Schopenhauer <strong>und</strong> die Mathematik<br />
Arthur Schopenhauer<br />
„Où „Où le le calcul commence,<br />
l‘intelligence des des<br />
phénomènes cesse.“<br />
„Wer nur nur Zahlen <strong>im</strong> <strong>im</strong> Kopf Kopf<br />
hat, hat, kann den den wahren<br />
Dingen nicht nicht auf auf die die<br />
Spur Spur kommen.“<br />
1788-1860<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
17 © Slemeyer (2001)
Definition des Quotienten BAK/AAK<br />
Bedeutung<br />
◆ Ermöglicht eine eine statistische<br />
Beschreibung des des Zusammenhangs<br />
zwischen AAK AAK <strong>und</strong> <strong>und</strong> BAK BAK<br />
◆ Wegen Wegen verschiedener Einflussgrößen<br />
keine keine allgemeingültige Konvertierung<br />
von von BAK BAK nach nach AAK AAK oder oder umgekehrt<br />
möglich<br />
Wesentliche Einflussgrößen<br />
◆ Kalibrierung der der jeweiligen<br />
Messverfahren<br />
◆ arterio-venöse Differenz<br />
◆ Umrechung von von Serum Serum auf auf Vollblut Vollblut<br />
◆ Hämatokritwert<br />
◆ Perfusion<br />
◆ Art Art der der Ventilation vor vor <strong>und</strong> <strong>und</strong> während<br />
der der Probenabgabe<br />
BAK<br />
0<br />
Mittelwert<br />
?AAK<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
?BAK<br />
AAK<br />
Steigung der der Geraden:<br />
Q = ?BAK/?AAK<br />
18 © Slemeyer (2001)
Quotient BAK/AAK: Häufigkeitsverteilung<br />
Häufigkeit<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1,5<br />
Häufigkeitsverteilung der Q-Werte<br />
(gesamt, N=923, max. +/- 30 Min.)<br />
0<br />
1,7<br />
1<br />
10<br />
1,9<br />
69<br />
196<br />
290<br />
2,1<br />
227<br />
2,3<br />
81<br />
33<br />
6<br />
2,5<br />
5<br />
2,7<br />
Q in Promille/mg/l<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2,9<br />
0<br />
1<br />
3,1<br />
1<br />
3,3<br />
0<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Mittelwert: Q=2,166<br />
Mittlere 50 %:<br />
Q = 2,07 ...2,25<br />
Q min = 1,75<br />
Q max = 3,20<br />
19 © Slemeyer (2001)
Häufigkeitsverteilung der Q-Werte<br />
für AAKm0,55 bzw. AAK
Quotient BAK/AAK als Funktion der AAK<br />
Q<br />
3,4<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,8<br />
2,6<br />
2,4<br />
2,2<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
Quotient BAK/AAK als Funktion der AAK<br />
Zeitdifferenz max. +/-30 Min., N=923<br />
Q = -0,0748 $ AAK + 2,218<br />
R 2 = 0,016<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8<br />
AAK in mg/l<br />
21 © Slemeyer (2001)
Quotient BAK/AAK als Funktion<br />
der Zeitdifferenz Δ t<br />
Q<br />
Quotient BAK/AAK als Funktion der<br />
Zeitdifferenz zwischen Atemprobe <strong>und</strong> <strong>Blut</strong>entnahme<br />
Zeitdifferenz max. +/- 30 Min., N=923<br />
Q = -0,0048 $ ?t + 2,195<br />
R 2 = 0,33<br />
<strong>Blut</strong>entnahme vor Atemtest <strong>Blut</strong>entnahme nach Atemtest<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
-30 -20 -10 0 10 20 30<br />
?t in min<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
22 © Slemeyer (2001)
Quotient BAK/AAK: Ergebnisse<br />
gesamt<br />
AAK< 0,55 mg/l<br />
AAKm0,55 mg/l<br />
Q mittel<br />
in ‰/mg/l<br />
2,166<br />
2,236<br />
2,149<br />
s<br />
in ‰/mg/l<br />
0,143<br />
0,180<br />
0,127<br />
v<br />
in %<br />
Anmerkungen<br />
Anmerkungen<br />
◆ Q-Wert ◆ Q-Wert verringert verringert sich sich mit mit<br />
❏ steigender ❏ steigender Konzentration<br />
Konzentration<br />
❏ Vergrößerung ❏ Vergrößerung des des Abstands Abstands zwischen zwischen Atem- Atem- <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Blut</strong>probe <strong>Blut</strong>probe<br />
◆ Abweichungen ◆ Abweichungen von von Q nach nach oben oben erheblich erheblich größer größer als als nach nach unten: unten:<br />
Q max =<br />
max = 3,20 3,20 ‰ /mg/l /mg/l Q min =<br />
min = 1,75 1,75 ‰ /mg/l /mg/l<br />
(Bedeutung: (Bedeutung: BAK BAK in in Einzelfällen Einzelfällen erheblich erheblich höher höher <strong>im</strong> <strong>im</strong> Verhältnis Verhältnis zur zur AAK!) AAK!)<br />
6,6<br />
8,1<br />
5,9<br />
N<br />
923<br />
176<br />
747<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
23 © Slemeyer (2001)
Quotient BAK/AAK: Ergebnisse anderer Studien<br />
Autoren Eigene Daten Brackemeyer BGA-GA Köhler Jones<br />
Typ Feld Feld Feld Labor Feld<br />
N 923 251 236 341 793<br />
Q mittel 2,166 2,073 2,097 2,311 2,259<br />
S 0,143 0,13 0,11 0,345 0,221<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
Q Min /Q Max 1,75/3,20 1,61/2,52 1,75/2,44 ¡1,9/¡6,1 1,82/2,70*<br />
Bem. Zeitdiff.<br />
max. 30 Min.<br />
Zeitdiff.<br />
max. 15 Min.<br />
für N=92<br />
Gilt für Zeit 2h<br />
nach<br />
Trinkende<br />
Zeitdiff.<br />
max. 5 Min.<br />
<strong>Blut</strong>entnahme<br />
6 ... 60 Min.<br />
nach Atemtest<br />
*Grenzen für ein Vertrauensniveau von 95 %<br />
24 © Slemeyer (2001)
<strong>Vergleich</strong> der Analysenverfahren<br />
Streuung der der Einzelwerte<br />
◆ Standardabweichung der der ADH-Methode <strong>im</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Vergleich</strong> zur zur GC-Methode geringer<br />
Wahrscheinliche Ursache: Einzelne Ausreißer<br />
◆ Standardabweichung der der AAK AAK multipliziert mit mit<br />
Q=2,1 Q=2,1 stets stets geringer als als Standardabweichung der der<br />
4 Einzelwerte der der BAK BAK<br />
(obwohl für für AAK AAK 2 unabhängige Proben Proben<br />
erforderlich sind!) sind!)<br />
◆ Variationskoeffizient (= (= relative relative Standardabweichung)<br />
der der AAK AAK ebenfalls geringer als als<br />
Variationskoeffizient der der 4 Einzelwerte der der BAK<br />
BAK<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
25 © Slemeyer (2001)
Ergebnisse: Falsch-positive AAK-Werte<br />
Basis Basis<br />
923 923 bzw. bzw. 436 436 Datensätze Datensätze BAK/AAK BAK/AAK mit mit<br />
Zeitdifferenz Zeitdifferenz max. max. ! 30 30 bzw. bzw. !15 !15 Minuten Minuten<br />
Fragestellung<br />
Fragestellung<br />
Anteil Anteil der der BAK-Werte BAK-Werte unterhalb unterhalb des des entsprechenden entsprechenden BAK- BAK-<br />
Grenzwertes Grenzwertes bei bei gegebener gegebener AAK AAK<br />
Vorgabe Vorgabe des des Gesetzgebers<br />
Gesetzgebers<br />
Bei Bei Erreichen Erreichen des des AAK-Grenzwertes AAK-Grenzwertes sollen sollen mind. mind. 75 75 % der der dazu dazu<br />
gehörenden gehörenden BAK-Werte BAK-Werte über über dem dem jeweiligen jeweiligen BAK-Grenzwert BAK-Grenzwert liegen. liegen.<br />
Ergebnis Ergebnis<br />
◆ Bei ◆ Bei Erreichen Erreichen der der AAK-Grenzwerte AAK-Grenzwerte 0,25 0,25 bzw. bzw. 0,40 0,40 mg/l: mg/l:<br />
alle alle BAK-Werte BAK-Werte ë 0,5 0,5 bzw. bzw. ë 0,8 0,8 ‰<br />
◆ Bei ◆ Bei Erreichen Erreichen des des AAK-Grenzwertes AAK-Grenzwertes 0,55 0,55 mg/l: mg/l:<br />
nur nur 7 Werte Werte (15 (15 Minuten: Minuten: nur nur 2 Werte) Werte) < 1,1 1,1 ‰<br />
◆ Für ◆ Für AAKë0,58 AAKë0,58 mg/l: mg/l:<br />
alle alle BAK-Werte BAK-Werte ë 1,1 1,1 ‰.<br />
‰.<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
26 © Slemeyer (2001)
Zusammenfassung:<br />
OWi-Bereich (AAK
Zusammenfassung<br />
Strafpozessualer Bereich (AAK m 0,55 mg/l)<br />
◆ Schwerpunkt der der Datenbasis liegt liegt <strong>im</strong> <strong>im</strong> Bereich<br />
über über 0,55 0,55 mg/l: mg/l:<br />
➨ 746 746 von von 923 923 Datensätzen mit mit AAK AAK m0,55 m0,55 mg/l mg/l<br />
◆ Korrelation <strong>Blut</strong>-Atem hier hier besser besser als als <strong>im</strong> <strong>im</strong> OWi- OWi-<br />
Bereich<br />
◆ BAK/AAK-Quotient sinkt sinkt mit mit wachsender<br />
Zeitdifferenz zwischen <strong>Blut</strong>- <strong>Blut</strong>- <strong>und</strong> <strong>und</strong> Atemtest:<br />
➨ Indiz Indiz für für Vorliegen der der Abbauphase in in den den<br />
meisten Fällen.<br />
Fällen.<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
28 © Slemeyer (2001)
Fazit<br />
◆ Zuverlässigkeit der der <strong>Atemalkohol</strong>analyse durch durch<br />
umfassende Daten Daten bestätigt<br />
◆ Festlegung der der korrespondierenden Grenzwerte<br />
der der AAK AAK <strong>im</strong> <strong>im</strong> OWi-Bereich gerechtfertigt, da da ohne ohne<br />
Benachteiligung für für die die Betroffenen<br />
◆ Einsatz Einsatz <strong>im</strong> <strong>im</strong> strafpozessualen Bereich als als Ersatz Ersatz<br />
für für die die <strong>Blut</strong>probe gerechtfertigt<br />
FACHHOCHSCHULE<br />
GIESSEN<br />
FRIEDBERG<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
29 © Slemeyer (2001)