Metabolic-Screen-Programm - biovis´ Diagnostik MVZ GmbH
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6 Das metabolische Syndrom<br />
Intaktes Proinsulin als Frühmarker ...<br />
7<br />
Das metabolische Syndrom<br />
Viele Patienten mit Übergewicht weisen ein metabolischen Syndrom auf, das<br />
wirksam und ursächlich behandelt werden kann. Schätzungsweise 20 Millionen<br />
Patienten mit einem metabolischen Syndrom soll es in Deutschland geben.<br />
Kriterien eines metabolischen Syndroms<br />
Bauchumfang (Männer > 94 cm, Frauen > 80 cm)<br />
Besteht eine zentrale Adipositas (erhöhter Bauchumfang) und sind zwei<br />
der folgenden Kriterien erfüllt, liegt ein metabolisches Syndrom vor.<br />
• Blutdruckwerte systolisch >130 mmHg und / oder diastolisch<br />
85 mmHg<br />
• Triglyceride >150 mg/dl<br />
• geringes HDL-Cholesterin Männer < 40 mg/dl, Frauen 100 mg/dl<br />
Patienten mit einem metabolischen Syndrom tragen ein erhöhtes Risiko an einem<br />
Diabetes Typ II, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu erkranken und ihre<br />
Lebensqualität und -erwartung damit deutlich zu verringern. Wie hoch die individuelle<br />
Krankheitswahrscheinlichkeit bei solchen Patienten genau ist, das hängt<br />
von der Ausprägung der individuellen Umstände und Risikofaktoren ab. Möglicherweise<br />
besteht eine genetische Prädisposition, da Verwandte schon betroffen<br />
waren. Wichtig sind auch andere Faktoren, wie Übergewicht, steigendes Lebensalter<br />
und Bewegungsmangel oder eine ungesunde Ernährung mit einer hohen glykämischen<br />
Last (kohlenhydratreiche Mahlzeiten, die nach ihrer Aufnahme einen<br />
schnellen Blutzuckeranstieg bewirken).<br />
Doch es gibt nicht nur das Risiko, dass Patienten mit einem metabolischen Syndrom<br />
irgendwann zuckerkrank werden. Sie entwickeln aufgrund ihrer veränderten<br />
Stoffwechselsituation bereits frühzeitig Folgeschäden, die bei der späteren<br />
Entdeckung des manifesten Diabetes oft nicht mehr therapierbar sind. Die Konsequenz<br />
daraus kann nur sein: Das metabolische Syndrom muss frühestmöglich<br />
erkannt und behandelt werden, nur dann bleibt die Gesundheit des Patienten erhalten.<br />
Das metabolische Syndrom ist oft – neben anderen Faktoren – durch einen gestörten<br />
Kohlenhydratstoffwechsel gekennzeichnet. Dieser äußert sich in einer<br />
Insulinresistenz . Es kommt daher zu einer verringerten Aufnahme von Glucose in<br />
die Zellen und damit zu einem Glucoseanstieg im Blut. Der Nüchternblutzucker<br />
steigt an.<br />
Als erste Gegenmaßnahme sollte dem Patienten für seine Ernährung eine Reduzierung<br />
seiner Kohlenhydrat-Zufuhr empfohlen werden. Dies ist der Kernpunkt<br />
einer präventiven Therapie. Jedoch sollte diese Umstellung von weiteren Maßnahmen<br />
flankiert sein.<br />
Insulin-Kristall<br />
biovis Fachinformation 1 Das Metabolische Syndrom biovis Fachinformation 1 Das Metabolische Syndrom<br />
Intaktes Proinsulin als Frühmarker<br />
für Insulinresistenz und Diabetes Typ II<br />
Ein manifester Diabetes Typ II zeichnet sich durch zwei Hauptmerkmale aus, die<br />
gleichzeitig auftreten. Eine Insulinresistenz und eine Sekretionsstörung. Erstere<br />
bezeichnet das immer geringer werdende Ansprechen der Muskel-, Leber- und<br />
Fettzellen auf Insulin. Die Beta-Zellen des Pankreas versuchen dies durch eine vermehrte<br />
Insulinabgabe zu kompensieren. Das geschieht so lange, bis es zum Versagen<br />
der Beta-Zellen kommt.<br />
Insulin entsteht aus Proinsulin, das in den Vesikeln der Beta-Zellen in Insulin und<br />
C-Peptid aufgespalten wird. Bei anhaltender Insulinresistenz und Krankheitsprogression<br />
wird nicht nur die Insulinmenge erhöht, sondern auch mehr und mehr<br />
ungespaltenes Proinsulin in das Blut abgegeben. Dann spricht man von einer Sekretionsstörung.<br />
Finden sich also erhöhte Spiegel von intaktem Proinsulin im Blut,<br />
deutet das immer auf eine Sekretionsstörung und eine ausgeprägte Insulinresistenz<br />
hin. Das bedeutet, dass der Patient entweder an einem Diabetes Typ II leidet<br />
oder in den nächsten Jahren ein derartiges Krankheitsbild entwickeln wird. Bei gesunden<br />
Menschen zeigen sich niemals erhöhte Proinsulin-Spiegel. Proinsulin im<br />
Blut eignet sich daher ausgezeichnet als Anzeichen eines drohenden Diabetes.<br />
<strong>Diagnostik</strong> des intaken Proinsulins<br />
Material: Serum, morgendliche Nüchternblut-Abnahme. Da das intakte<br />
Proinsulin nur ein bis zwei Tage bei Raumtemperatur im Material stabil<br />
bleibt, ist eine Einsendung vor dem Wochenende nicht möglich.<br />
Erhöhte Werte<br />
- weisen eine Sekretionsstörung der Beta-Zellen nach,<br />
- sind ein indirekter Marker für Insulinresistenz,<br />
- zeigen ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko an.<br />
Hat ein adipöser Patient einen erhöhten Proinsulinspiegel, dann ist<br />
davon auszugehen, dass er in den nächsten Jahren einen Diabetes Typ II<br />
entwickeln wird.<br />
Proinsulin führt zu einer deutlich geringeren Blutzuckersenkung als Insulin, fördert<br />
aber maßgeblich die Adipogenese, also den Aufbau von Fettgewebe. Proinsulin<br />
verstärkt somit das Grundproblem des Übergewichts und kann allen Diätanstrengungen<br />
entgegenstehen.