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Das Schloss Maissau Die Herren von Maissau

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Im Jahre 1645 fiel das <strong>Schloss</strong> und die Befestigung der Stadt dem Schwedensturm zum<br />

Opfer. Heute stellt das <strong>Schloss</strong> dem Betrachter 2 verschiedene Bilder dar. Von der Stadt her<br />

trägt der Südtrakt seit dem Umbau gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

das Gepräge romanisch-neugotischen Stiles. Der ältere und dem<br />

Wald zu gelegenen Teil stammt aus dem 15. Jahrhundert und offen-<br />

bart noch frühgotische Bauweise, vor allem der Wart- und Wehrturm.<br />

Hier liegt der herrliche <strong>Schloss</strong>wald. In seinem Bann hätten Joseph<br />

<strong>von</strong> Eichendorff die bekannten Verse in den Sinn kommen können:<br />

O Täler weit, o Höhen – o schöner, grüner Wald<br />

Du meiner Lust und Wehen andächtiger Aufenthalt!<br />

Da draußen, stets betrogen, - saust die geschäft ’ ge Welt,<br />

Schlag noch einmal die Bogen – um mich, du grünes Zelt!<br />

Der Waldeingang schiebt sich vor bis ins Weichbild der Stadt, wo er<br />

sich schließlich gemeinsam mit dem Ende des “ Quittenganges ”<br />

( b emerkenswert die Johann-Nepomuk-Statue aus dem Jahre 1773<br />

und die Kreuzweg-Tafeln <strong>von</strong> C.Puzzòlo aus dem Jahre 1994 ) mit<br />

den “ Fähnlein der 7 Aufrechten ” verbrüdert, nämlich mit den<br />

Weinkellern, der sich als feuchtfröhliche Schildwache “ Am Berg ”<br />

versammelt haben.<br />

Kunstgeschichtliches:<br />

Hochburg mit Bergfried 13./14. Jahrhundert, im 16. und 17. Jahr-<br />

hundert erweitert; Umbau um zirka 1870 ( 1879 Großteils abgeschlossen? ) , nach Plänen<br />

<strong>von</strong> Johann Julius Romano <strong>von</strong> Ringe und August <strong>von</strong> Schwendenwein<br />

Vorburg<br />

Zugang <strong>von</strong> Süden zur ehemaligen <strong>von</strong> Wehrgraben geschützten<br />

Vorburg, bestehend aus Torturm mit seitlichen Wirtschaftstrakten. Der<br />

zweigeschossige Torturm, errichtet 1879 an der Stelle eines frühneu-<br />

zeitlichen Vorgängerbaus, mit Walmdach auf abgewellten Konsolen<br />

und gekuppelten Rundbogenöffnungen mit Balustraden im Oberge-<br />

schoß. Stadtseitig eingemauerte skulptierte Wappen in rechteckigen,<br />

verstäbten Rahmungen, links Allianzwappen Abensperg-Traun, be-<br />

zeichnet 1563, rechts Allianzwappen Traun-Polheim, bezeichnet 1583, sowie mittleres<br />

Wappen mit reicher Kartusche, Rahmen bezeichnet 1460.<br />

Beiderseits des Torturmes die langgestreckten, niedri-<br />

gen, zweigeschossigen Wirtschaftstrakte, der östlich aus<br />

den 17. Jahrhundert mit steilem Satteldach und Stich-<br />

kappentonnengewölbe mit angeputzten Graten im<br />

Erdgeschoß, über dem Portal an der West-Seite Kartu-<br />

sche mit Allianzwappen Traun-Zinzendorf, bezeichnet<br />

1638; der westliche Trakt umgebaut um 1896 mit gekup-<br />

pelten Rundfenstern und Polygonalerker.<br />

<strong>Die</strong> Vorburg mit der Hochburg durch seitlich, eine weite<br />

Hofanlage eingrenzende Wehrmauern ( direkte Fortset-<br />

zung der Stadtbefestigung ) verbunden. Im Nord-Westen Zugang zur Hochburg Terrasse<br />

über kleinen, an die Felswand gestellten hexagonalen Wendeltreppenturm mit Pyramiden-<br />

dach, bezeichnet 1879, über dem Portal Wappen der Abensperg-Traun, im Turmoberge-<br />

schoß Fensterscheiben mit Wappen der Herrschaftsfamilien.<br />

Hochburg<br />

Unregelmäßiger Komplex aus verschiedenen Bauzeiten, <strong>von</strong> Resten der mittelalterlichen<br />

Wehranlage umgeben, um kleinen, annähernd quadratischen, sich nach Süden zu haken-<br />

förmig fortsetzenden Hof. Bestimmt <strong>von</strong> den umfassenden baulichen Veränderungen der 2.<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />

Ältester Teil der mächtige frühgotische Bergfried des 13. Jahrhunderts in der Nord-Ost-<br />

Ecke, im Attikageschoß mit 4 polygonalen turmartigen<br />

Eckerkern, 16. Jahrhundert ( ? ) , das steile Walmdach<br />

und die zierlichen Erkerdächer um 1870; ostseitig frühgoti-<br />

sche Fenster mit Wulstrahmungen sowie Gießerker auf<br />

Kragsteinen; innen hohes Kreuzgratgewölbe auf zarten<br />

Konsolen, 13. Jahrhundert.<br />

Zur mittelalterlichen Anlage gehörig der südlich anschlie-<br />

ßende, heute 2geschossige Trakt, ebenerdig gotische Halle<br />

14. Jahrhundert, mit Kreuzrippengewölbe auf Rundpfeilern<br />

( 2 :3 Achsen ) , seit 1964 Kapelle; darüber ehemaliges Schloßtheater ( vermutlich 16./17.<br />

Jahrhundert ) 1870 abgetragen, 1920 Errichtung eines herrschaftlichen Stiegenhauses.

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