(EUF = Elektro Ultrafiltration) Anode - Landwirtschaft ohne Pflug ...
(EUF = Elektro Ultrafiltration) Anode - Landwirtschaft ohne Pflug ...
(EUF = Elektro Ultrafiltration) Anode - Landwirtschaft ohne Pflug ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
odenuntersuchung<br />
Bodenscreenings mit einer Vielzahl von Unter-<br />
Werkbild<br />
suchungsparametern erlauben genauere Aussaagen<br />
zum Düngerbedarf als die Standardparameter. Foto:<br />
Neue Methoden bei der Bodenuntersuchung<br />
Bodenuntersuchung - Kür oder Pflicht?<br />
Landwirte und Berater kennen<br />
die Situation nur zu gut: Die<br />
Bodenuntersuchungsergebnisse<br />
weisen eine gute Versorgung (Versorgungsstufe<br />
C) für die Standardparameter<br />
pH, P, K und Mg aus, dies auch in<br />
identischer Weise für zwei verschiedene<br />
Schläge - aber dennoch driften das Erscheinungsbild<br />
der Bestände und vor<br />
allem deren Erträge völlig auseinander.<br />
Der Landwirt weiß nicht, wo die Ursache<br />
liegt und fragt seinen Berater. Der entsinnt<br />
sich seiner Erinnerungen aus Studienzeiten:<br />
Spurenelementversorgung<br />
(z. B. Cu, B, Zink, Mn), Humuswirtschaft<br />
und Pflanzenanalyse fallen ihm da noch<br />
ein, Pflanzen- und Bodenproben werden<br />
entnommen. Folglich beginnt eine<br />
Indiziensuche, die einer Schnitzeljagd<br />
ähnelt. Zuerst werden Spurenelemente<br />
abgefragt, dann das C/N-Verhältnis,<br />
schließlich die Basensättigung.<br />
Und siehe da: Nach und nach lichtet<br />
sich der Schleier mit allerdings bemerkenswerten<br />
Resultaten, die trotz der<br />
guten Situation nach Standarduntersuchung<br />
Versorgungsmängel offenbaren.<br />
Vielfach stehen sie sogar in krassem<br />
Widerspruch zu den bisherigen Ergeb-<br />
christoph Bommes, ppm agrarberatung, Verden<br />
nissen der Standarduntersuchung.<br />
Die Untersuchung der oben genannten<br />
Parametern kann sehr mühsam sein.<br />
Bis die beauftragten staatlichen oder<br />
privaten Labore das letzte Ergebnis geliefert<br />
haben, ist u. U. die Ernte schon<br />
eingefahren. Die geforderten Resultate<br />
werden häufig nach und nach in unzusammenhängenden<br />
und unübersicht-<br />
Gerade wegen der stark<br />
gestiegenen Düngerkosten<br />
gewinnt ein umfassendes<br />
Bodenscreening zunehmend<br />
an Bedeutung.<br />
lichen Ausdrucken geliefert. Manchmal<br />
dauert es drei Monate, bis nach Beauftragung<br />
und Versand der Proben die<br />
Spurenelementgehalte vorliegen.<br />
Knicken, Lochen, Abheften –<br />
oder war da doch noch mehr?<br />
Da verwundert es nicht, dass die Ergebnisse<br />
oftmals kaum eines Blickes gewürdigt<br />
und im Aktenordner abgeheftet<br />
werden, ehe die Notwendigkeiten des<br />
Tagesgeschäftes wieder die Oberhand<br />
gewinnen. Ein Umsteuern nach strategischer<br />
Planung auf der Basis wissenschaftlicher<br />
Erkenntnis und Methodik,<br />
ein Vorgehen, das – neben einem Quentchen<br />
Glück – die Grundlage wirtschaftlichen<br />
Erfolges und betrieblicher Weiterentwicklung<br />
ist, kann auf diesem Wege<br />
nicht erreicht werden.<br />
Dabei ist es höchste Zeit, sich über die<br />
Präzisierung in der Anwendung des<br />
teuren und äußerst wirkungsvollen Betriebsmittels<br />
Dünger und seiner Ausbringung<br />
ernsthafte Gedanken zu machen.<br />
Nicht nur, dass viele Standorte eine latente<br />
und immer mehr Standorte bereits<br />
akute Unterversorgungen sowohl im<br />
Mengen- wie auch im Spurenelementbereich<br />
ausweisen, jetzt steigen die Kosten<br />
für Bezug und Ausbringung auch noch,<br />
<strong>ohne</strong> dass ein Ende abzusehen wäre. Die<br />
landwirtschaftliche Erzeugung wird so<br />
schnell zum Fass <strong>ohne</strong> Boden.<br />
Welche Alternativen gibt es?<br />
Wichtig für ein Bodenscreening ist eine<br />
ausreichende Zahl von Untersuchungsparametern,<br />
die zeitgleich für die umfassende<br />
Düngeplanung zur Verfügung<br />
stehen müssen. Dies liefern zur Zeit in<br />
30 <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>ohne</strong> PfLug 6/2008
odenuntersuchung<br />
Deutschland folgende Anbieter:<br />
à blgg oosterbeek aus den Nieder-<br />
landen: www.blgg.nl<br />
à Kinsey Agricultural services<br />
aus Missouri/USA, in Deutschland<br />
vertreten durch die Bayer Handelsvertretung<br />
(Berlin):<br />
www.beratung-mal-anders.de<br />
à Der bgd-bodengesundheitsdienst<br />
aus dem fränkischen Ochsenfurt;<br />
das Labor gehört zur Südzucker-<br />
Gruppe:<br />
www.bodengesundheitsdienst.de<br />
Methodenvergleich<br />
Allen Anbietern und ihrem Analysenumfang<br />
ist eines gemein: Sie bieten<br />
praxistaugliche Alternativen zur Nmin-<br />
Analytik und Probenahme.<br />
Blgg bestimmt das C/N-Verhältnis standardmäßig,<br />
dieser Wert korreliert gut<br />
mit den Resultaten der Pflanzensaftanalyse<br />
der Methode Nitrachek und verwandter<br />
Verfahren wie RQeasy (Abb. 2).<br />
Zusammen mit dem Gesamt-N-Gehalt<br />
der Probe wird aus dem C/N-Verhältnis<br />
ein Stickstoffnachlieferungsvermögen<br />
(NLV) berechnet und ausgewiesen.<br />
Der BGD wendet im Unterschied dazu<br />
die <strong>EUF</strong>-Methode zur Ermittlung<br />
kurz- und mittelfristig verfügbarer<br />
Nährstofffraktionen im Boden auch für<br />
Stickstoff an, und Kinsey weist diese<br />
letzte Frak tion unter der Bezeichnung<br />
„ENR-Wert“ als eine Kennzahl für die<br />
Bodenfruchtbarkeit aus.<br />
Übersicht der<br />
Leistungsspektren<br />
Eine Standarduntersuchung der jeweiligen<br />
Labore umfasst bei:<br />
blgg oosterbeek: pH, Kationenaustauschkapazität<br />
KAK, Organische Substanz,<br />
C/N-Verhältnis, Gesamt-N, NLV<br />
(N-Nachlieferungsvermögen), SLV (S-<br />
Nachlieferungsvermögen), P-Al (direkt<br />
verfügbares Phosphat), P-PAE (Vorrat<br />
an Phosphat), K, Mg, Na sowie die Spurenelemente<br />
Zn, Cu, Mn, B.<br />
Kinsey: pH, Kationenaustauschkapazität<br />
KAK, Org. S., N als Norg, S, P,<br />
P-Olsen (bestimmt P-Verfügbarkeit bei<br />
pH über 7,5), K, Mg, Na sowie Spurenelemente<br />
wie B , Cu, Mn, Zn.<br />
bgd ochsenfurt: N (als Norg und NO3-),<br />
P, K, Ca, Mg, B sowie weitere Spurenelemente<br />
wie Cu, Mn, Zn.<br />
Auf den Internetseiten der Anbieter (siehe<br />
oben) können weitere Informationen<br />
zu den angebotenen Untersuchungsmöglichkeiten,<br />
Hinweise zur Probenahme<br />
sowie Beispiele zu Untersuchungsergebnissen<br />
eingesehen werden.<br />
Blgg und Kinsey fokussieren die Verhältnisse<br />
wichtiger Nährelemente zueinander<br />
durch Bestimmung der effektiven<br />
Kationenaustauschkapazität<br />
(Blgg) oder der potentiellen Kationenaustauschkapazität<br />
(Kinsey).<br />
Denn die Tatsache, ob sich ein Nährstoff<br />
im Mangel befindet oder nicht, ist nicht<br />
immer nur aus seinem absoluten Gehalt<br />
im Boden ersichtlich, sondern auch aus<br />
seinem relativen Anteil im Verhältnis zu<br />
den anderen Nährstoffen her bedingt.<br />
Diesen Umstand der relativen Bezüglichkeit<br />
der Verfügbarkeit eines Nährstoffes<br />
drückt die Minimumtonne aus<br />
(Abb. 3). Häufig blockiert ein reichlich<br />
vorhandener Nährstoff einen anderen,<br />
z. B. Ca ++ /K + oder Mg ++ /K + .<br />
Die Empfehlungen beider Labore münden<br />
in ein umfassendes Konzept zur<br />
Bestimmung der Bodenfruchtbarkeit.<br />
Nitracheck (ppm NO 3 -)<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
Bei Blgg kann ein sog. Düngekompass<br />
zu jeder Analyse abgerufen werden.<br />
Beide Konzepte sind keine abgeschlossen<br />
Entwicklungen, sondern werden<br />
kontinuierlich erweitert.<br />
besonderheiten<br />
der euF-Methode<br />
Die <strong>EUF</strong>-Methode unterscheidet sich<br />
grundsätzlich in mehreren Punkten von<br />
den anderen Bodenuntersuchungen:<br />
nährstoffungleichgewicht: <strong>EUF</strong> steht für<br />
<strong>Elektro</strong>-Ultra-Filtration und ist ein labortechnisches<br />
Verfahren, mit dem Böden<br />
auf ihren Nährstoffgehalt hin untersucht<br />
werden können. Im Gegensatz zu den<br />
anderen maßanalytischen Verfahren, bei<br />
denen der Gehalt des untersuchten Elements<br />
(oder der untersuchten Verbindung)<br />
durch Herstellung einer Gleichgewichtslösung<br />
mit einem spezifischen Rea-<br />
genz bestimmt wird, extrahiert man bei<br />
der <strong>EUF</strong>-Methode die wasserlöslichen<br />
Nährstoffe aus der in Wasser suspendierten<br />
Probe durch einen Dialyse-Filter,<br />
verstärkt mittels Elektrizität. Das grundlegende<br />
Prinzip ist eine vakuumunterstützte<br />
Wasserextraktion, beschleunigt<br />
und gesteuert durch variierte elektrische<br />
Spannung und Temperatur.<br />
bodenreaktion: Es wird kein pH-Wert (!)<br />
bestimmt; der Kalkbedarf wird aus dem<br />
Kalziumgehalt der Probe ermittelt.<br />
600<br />
8 9 10 11 12 13<br />
C/N Verhältnis<br />
14 15 16 17 18<br />
Abb. 2: Zusammenhang C/N-Verhältnis und Pflanzensaftanalyse Nitracheck.<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>ohne</strong> PfLug 6/2008 31
Fraktionierung der nährstoffe: Aus jeder<br />
Probe werden 2 Fraktionen ermittelt<br />
und gesondert gemessen. Den Messergebnissen<br />
der ersten Fraktion (bei einer<br />
Spannung von max. 200 Volt und einer<br />
Lösungstemperatur von 20 °C für die<br />
Dauer von 30 min) werden die direkt<br />
pflanzenverfügbaren Nährstoffmengen<br />
des Bodens gleichgesetzt. Die Messergebnisse<br />
der zweiten Fraktion (bei einer<br />
Spannung von max. 400 Volt und einer<br />
Lösungstemperatur von 80 °C für die<br />
Dauer von 5 min im Anschluß an die<br />
Ermittlung der ersten Fraktion) werden<br />
im Folgenden der im Verlauf der Vegetationszeit<br />
nachlieferbaren Nährstoffmenge<br />
gleichgesetzt.<br />
Daher finden sich auf dem Empfehlungsbogen<br />
zu jedem ermittelten<br />
Nährstoff zwei Gehaltswerte zur<br />
Düngeempfehlung, entsprechend<br />
der 1. und der 2. Fraktion. Aus dem<br />
Verhältnis der beiden Fraktionen<br />
zueinander wird das Ausmaß und<br />
die Nachhaltigkeit der Nährstoffverfügbarkeit<br />
abgeleitet und in die<br />
Düngeempfehlung miteinbezogen.<br />
Zur Hauptfrucht Mais wurden mit<br />
der <strong>EUF</strong>-Methode Stickstoffnachlieferungspotenziale<br />
zwischen 50 und<br />
130 kg N/ha gemessen. Die wirtschaftliche<br />
Bedeutung einer Differenz von<br />
70 kg N/ha bei den Düngeraufwendungen<br />
erschließt sich nicht erst mit<br />
den aktuellen Stickstoffpreisen.<br />
Plus und Minus<br />
Ein enormer wirtschaftlicher Vorteil aller<br />
drei Vorgehensweisen ist die Bestimmung<br />
von Stickstoff zusammen mit den<br />
anderen Nährstoffen aus ein und derselben<br />
Probe. Dies allein bedeutet schon<br />
einen beachtlichen arbeitswirtschaftlichen<br />
Vorteil bei der Probenahme.<br />
Manche der aufgeführten Nachteile<br />
ergeben sich zwangsläufig aus der<br />
Notwendigkeit, die Balance zwischen<br />
Vereinfachung und Differenzierung im<br />
Analysenbericht halten zu müssen und<br />
können im Beratungsgespräch ausgeglichen<br />
werden.<br />
blgg<br />
+ Umfassendes Bodenscreening bis<br />
hin zu bodenbiologischen Faktoren.<br />
+ Zeitnahe Bereitstellung der Ergebnisse<br />
nach Versand der Probe.<br />
+ Die Untersuchungen genügen den<br />
Anforderungen der Düngeverordnung.<br />
- Nachvollziehbarkeit einer aus der<br />
KAKeff folgenden Düngeempfehlung<br />
ist aktuell noch nicht gegeben.<br />
Kinsey<br />
+ Umfassendes Bodenscreening klassischer<br />
Faktoren.<br />
- Die Bayer Handelsvertretung gibt an,<br />
dass kein Anspruch auf Konformität<br />
hinsichtlich der Anforderungen<br />
nach Cross Compliance erhoben<br />
wird. Es müssten also rein rechtlich<br />
noch zugelassene Untersuchungen<br />
in Auftrag gegeben werden.<br />
- Nachteilig ist auch der gegenwärtig<br />
noch lange Zeitraum vom Versand<br />
der Probe bis zur Vorlage des Analysenergebnisses.<br />
- Nachvollziehbarkeit einer aus der<br />
KAKpot folgenden Düngeempfehlung<br />
ist zur Zeit noch nicht gegeben.<br />
Abb. 3: Minimumtonne nach Justus von Liebig.<br />
bodenuntersuchung<br />
euF<br />
+ Umfassende Darstellung der wichtigsten<br />
Mengen- und Spurenelemente.<br />
+ Die Untersuchungen genügen den<br />
Anforderungen der Düngeverordnung.<br />
+ Bei Berücksichtigung einiger spezifischer<br />
Anforderungen des Labors<br />
erfolgt eine zeitnahe Bereitstellung<br />
der Untersuchungsergebnisse.<br />
- Nachvollziehbarkeit der Empfehlungen<br />
ist besonders bei Kalzium<br />
kaum gegeben.<br />
neue standards sind gefragt<br />
Die Notwendigkeit präziser Düngebedarfsermittlung<br />
für die <strong>Landwirtschaft</strong><br />
und daraus folgender präziser Versorgung<br />
der Kulturen ist weiter gestiegen.<br />
Es ist müßig, auf immer detailliertere<br />
gesetzliche Bestimmungen zu warten<br />
und währenddessen die Hände in den<br />
Schoß zu legen. Die seit Jahrzehnten<br />
erhobenen Standardparameter müssen<br />
durch weitere Parameter ergänzt werden.<br />
In einer globalisierten Agrarwirtschaft<br />
sind die in Anbausystemen ausländischer<br />
Landwirte bereits etablierten<br />
Untersuchungsmethoden auf jeden Fall<br />
einen Versuch der Erprobung in der<br />
eigenen betrieblichen Praxis wert.<br />
Empfehlenswert ist folgendes Vorgehen:<br />
Mehrere ertraglich auffällige Schläge<br />
unterteilen und beproben; die jeweiligen<br />
Einzelproben in zwei Vergleichsproben<br />
unterteilen und nach unterschiedlicher<br />
Methodik analysieren. Es wurde bereits<br />
genug Zeit mit Faustzahlen vergeudet,<br />
eine moderne wirtschaftliche Düngestrategie<br />
muss standortspezifisch und<br />
betriebsbezogen ausgerichtet werden.<br />
Anhand der einzelnen Nährstoffe und<br />
Nährstoffgruppen werden in den folgenden<br />
Ausgaben der LOP die Unterschiede<br />
sowie die Gemeinsamkeiten der<br />
einzelnen Bodenuntersuchungsmethoden,<br />
ihre Vorzüge und gegebenenfalls Nachteile<br />
näher erläutert. Auch die Pflanzenanalyse<br />
wird als wichtiges Instrument der<br />
saisonalen Bestandesführung vertieft.<br />
www.ppm-agrarberatung.de n<br />
32 <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>ohne</strong> PfLug 6/2008
Düngeuntersuchung<br />
Ackerbau Grundlagepaket<br />
Oberste Weide<br />
Blgg-Musterbericht<br />
Mariendaal 8<br />
NL-6861 WN OOSTERBEEK<br />
Kopie<br />
Untersuchung Unters.-/Auftragsnr.: Datum Probenahme: Datum Bericht:<br />
194987/002024761 24-04-2007 12-10-2007<br />
Seite: 1<br />
Seitenanzahl: 4<br />
Postbus 115<br />
NL-6860 AC Oosterbeek<br />
Mehr Information:<br />
T: +49 (0)700-00002544<br />
F: +31 (0)26-3346409<br />
E: kundenservice@blgg.nl<br />
I: www.blgg.de<br />
Bodenart: Beprobte Schicht: Probe genommen durch: Ansprechpartner:<br />
Tiefumbruch 0 - 25 cm Dritte Christoph Bommes: 1713676479<br />
Resultat Einheit Resultat Zielintervall sehr niedrig gut hoch sehr<br />
Hauptelemente niedrig hoch<br />
Stickstoff-gesamt mg N/kg 3900<br />
C/N-Verhältnis 12 13 - 17<br />
N-lieferndes Vermögen kg N/ha 185 93 - 147<br />
Phosphor mg P/kg 1,2 1,94 - 3,68<br />
P-AL mg P 2 O 5 /100 g 35 25 - 39<br />
Kalium mg K/kg 39<br />
K-Zahl 7 11 - 17<br />
Schwefel-gesamt mg S/kg 407<br />
S-lieferndes Vermögen kg S/ha 7<br />
S-Zufuhr kg S/ha 12 20 - 30<br />
Magnesium mg Mg/kg 69 60 - 83<br />
Natrium mg Na/kg 13 50 - 74<br />
Spurenelemente<br />
Mangan mg Mn/kg 6,4 5,8 - 8,0<br />
physisch<br />
Kupfer µg Cu/kg 22 38 - 53<br />
Bor µg B/kg 152 82 - 129<br />
Zink µg Zn/kg 1487<br />
Zink-Zahl 34,4 35,0 - 45,0<br />
pH-Wert 4,9 5,3 - 5,9<br />
Organische Substanz % 8,1 5,1 - 10,1<br />
Ton-Humus (KAK) mmol+/kg 169<br />
KAK-Besatz % 67 85 - 95<br />
Für alle unsere Dienstleistungen gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Blgg ist im<br />
RvA-Register für Testlabore unter der Nummer L122 für die in der Anerkennung näher bezeichneten<br />
Bereiche eingetragen. Die Analyseergebnisse sind unter der Verantwortung des General Manager,<br />
Herrn Ing. H. Hekman, zu Stande gekommen. Die Anerkennung gilt ausschließlich Betriebs<br />
Analyseverfahren. Auf Wunsch werden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und/oder die<br />
Spezifikationen der Analyseverfahren zugesandt.
Oberste Weide<br />
Empfehlung Frequenz Kultur Empfohlene Gabe Entzug<br />
in kg pro ha<br />
pro Jahr N-Korrektur pro Jahr -30<br />
Dies N-Gabe können Sie als Korrektur auf die übliche N-Düngermenge anwenden. Nähere<br />
Informationen entnehmen Sie bitte den Erläuterungen.<br />
Phosphat (P 2 O 5 ) pro Jahr Mais 110 80<br />
Kali (K 2 O) pro Jahr Mais 365 300<br />
Schwefel (SO 3 ) pro Jahr Mais 45 72<br />
2007 2008 2009 2010<br />
Magnesium (MgO) pro Jahr Mais 0 60 60 60<br />
Mangan (Mn) Es wird kein Manganmangel erwartet.<br />
Frequenz Kultur Empfohlene Gabe Entzug<br />
in kg pro ha<br />
pro Jahr Kupfer (Cu) pro Jahr Mais 0<br />
Bor (B) pro Jahr Mais 0<br />
Zink (Zn) pro Jahr 0,5<br />
Bei Zinkempfindlichen Kulturen wird eine Düngung empfohlen. Siehe Erläuterung.<br />
Kalk (nw) einmalig 1660<br />
Die Kalkgabe basiert auf einem optimalen pH-Wert von 5,3<br />
Je Erhöhung des pH-Werts um 1/10 ist eine Kalkgabe (nw) von 415 nötig.<br />
Effektive org. Substanz pro Jahr 3540<br />
Seite: 2<br />
Seitenanzahl: 4
Düngeuntersuchung<br />
Ackerbau Grundlagepaket<br />
Oberste Weide<br />
Blgg-Musterbericht<br />
Mariendaal 8<br />
NL-6861 WN OOSTERBEEK<br />
Fortsetzung Untersuchung 194987<br />
Kopie<br />
Erläuterung Die Ergebnisse bzw. die Empfehlung dieser Düngeuntersuchung<br />
können Sie bis 2010 verwenden. Anschließend sollte der Boden<br />
erneut untersucht werden. Dann erhalten Sie eine zuverlässige<br />
Düngeempfehlung, die auf dem aktuellen Fruchtbarkeitszustand<br />
basiert.<br />
Hauptelemente<br />
Die empfohlene Gabe für Phosphat und Kali ist wie folgt<br />
aufgebaut:<br />
- liegt der festgestellte Zustand unter dem Sollniveau, dann gilt:<br />
empfohlene Gabe = Reparaturgabe + wirtschaftliche Gabe oder<br />
Verbrauch, falls dieser höher ist.<br />
- entspricht der festgestellte Zustand dem Sollniveau, dann gilt:<br />
empfohlene Gabe = wirtschaftliche Gabe oder Verbrauch, falls<br />
dieser höher ist.<br />
- ist der festgestellte Zustand höher als das Sollniveau, dann gilt:<br />
empfohlene Gabe = wirtschaftliche Gabe.<br />
Der Verbrauch basiert auf den unten angegebenen mittleren<br />
Erträgen. Ist der tatsächliche Ertrag zum Beispiel 10 % höher<br />
oder niedriger, ist der Verbrauch auch 10 % höher oder niedriger.<br />
Sofern hinter der Kultur kein Verbrauch angegeben ist, gibt es<br />
keinen durchschnittlichen Verbrauch.<br />
Kultur Ertrag Abfuhr der<br />
(t/ha) Erntereste<br />
Mais 50,0 nein<br />
Stickstoff:<br />
Der Gesamtstickstoffgehalt gibt Aufschluss über die Gesamtstickstoffmenge<br />
in der Probeschicht. Der größte Teil dieses<br />
Stickstoffs ist organisch gebunden und steht den Pflanzen<br />
dadurch nicht direkt zur Verfügung.<br />
Der C/N-Quotient ist ein Maßstab für die Abbaubarkeit der org.<br />
Substanz und damit ein Zeichen für die Stickstoffmenge, die für<br />
die Pflanzen freigesetzt wird. Je niedriger der C/N-Quotient, um<br />
so mehr N wird freigesetzt oder anders gesagt: bei einem<br />
niedrigeren C/N-Quotienten setzen die Mikroorganismen mehr<br />
gebundenes N frei, wodurch die Pflanzen mehr aufnehmen<br />
können.<br />
Die N-Versorgungsmenge (NLV) ist die Menge an N, welche -<br />
durch den Abbau organischer Substanz - im Laufe der Vegetationsperiode<br />
freigestzt wird. Die Kombination Gesamt-N<br />
und C/N-Quotient bestimmt das NLV des Bodens.<br />
Die N-Versorgungsmenge liegt über dem Durchschnitt bei dieser<br />
Bodenart. Senken Sie die übliche N-Düngermenge für die<br />
anzubauende Kultur gem. der Korrektur. Wenn die<br />
Wachstumsperiode kürzer ist, zum Beispiel 4 Monate gilt:<br />
4/5 der genannten N-Korrektur von der N-Gabe abziehen.<br />
Seite: 3<br />
Seitenanzahl: 4<br />
Postbus 115<br />
NL-6860 AC Oosterbeek<br />
Mehr Information:<br />
T: +49 (0)700-00002544<br />
F: +31 (0)26-3346409<br />
E: kundenservice@blgg.nl<br />
I: www.blgg.de<br />
Eine exakte Momentaufnahme inkl. Empfehlung liefet eine<br />
N-min Probe!<br />
Phosphat:<br />
Die Emphehlung basiert sowohl auf dem direkt verfügbaren<br />
Phosphat (Phosphor) als auch auf dem Vorrat an Phosphat<br />
(P-AL-Wert).<br />
Wenn sie einen Anbauplan haben, der auch nichtphosphatbedürftige<br />
Kulturen enthält - wie zum Beispliel Getreide - dann<br />
geben Sie das Phosphat vor dem Anbau von phosphatbedürftigen<br />
Kulturen. Streuen Sie pro Jahr jedoch nicht mehr als 500 kg/ha<br />
P 2 O 5 .<br />
Mais: Die Empfehlung gilt für eine breit gestreute Gabe. Wenn Sie<br />
Reihendüngung durchführen, reicht die Hälfte der empfohlenen<br />
Gabe aus.<br />
Kali:<br />
Der K-Gehalt errechnet sich aus dem Kalium, welches mit der<br />
Plant Available Elements Methode (K-PAE) gemessen wurde.<br />
Schwefel:<br />
Das S-liefernde Vermögen (SLV) des Bodens ist die Schwefelmenge,<br />
die während der Saison durch Mineralisation zur Verfügung<br />
steht. Neben der Schwefelbeschaffung wird den Pflanzen<br />
unter anderem auch über Ablagerung und Grundwasser Schwefel<br />
zugeführt. Die S-Zufuhr beinhaltet alle Zufuhrwege (einschl. SLV).<br />
Die Sulfatempfehlung (SO 3 ) geht vom Bedarf der Kultur aus,<br />
korrigiert um die S-Zufuhr. Eine zu niedrige S-Versorgung kann<br />
zu Einbußen beim Ertrag und der Qualität führen. Zu hohe Sulfatgaben<br />
können zu einer schlechten Verwertung der Spurenelemente<br />
führen.<br />
Natrium:<br />
Mehrere Untersuchungen haben ergeben, dass Natrium positive<br />
Auswirkungen auf den Zuckerrübenertrag hat (Rübenmenge und<br />
Zuckergehalt). Die Auswirkungen sind auf Sandböden und<br />
Kulturböden am deutlichsten.<br />
Für alle unsere Dienstleistungen gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Blgg ist im<br />
RvA-Register für Testlabore unter der Nummer L122 für die in der Anerkennung näher bezeichneten<br />
Bereiche eingetragen. Die Analyseergebnisse sind unter der Verantwortung des General Manager,<br />
Herrn Ing. H. Hekman, zu Stande gekommen. Die Anerkennung gilt ausschließlich Betriebs<br />
Analyseverfahren. Auf Wunsch werden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und/oder die<br />
Spezifikationen der Analyseverfahren zugesandt.
Oberste Weide<br />
Erläuterung Mangan:<br />
Spurenelemente Bei der Manganberechnung wird der pH-Wert des Bodens<br />
berücksichtigt. Ein Mn-Mangel verursacht bei vielen Pflanzen eine<br />
Qualitätsverschlechterung und Ernteeinbußen. Der Mangel zeigt<br />
sich erst in den jüngsten Blättern. Sie werden blassgrün, falten<br />
sich zusammen und hängen schlaff herunter. Entlang der<br />
Hauptnerven erscheinen kleine dunkle Punkte.<br />
Kupfer:<br />
Bei den Kulturen Zuckerrüben, Hafer, Weizen, Luzerne, Saltat,<br />
Rote Rüben und Spinat ist eine Kupferdüngung notwendig. Für<br />
die übrigen Kulturen gilt die Düngung z.T. auf Basis des<br />
Kulturbedarfs und z.T. zur Erhöhung/Erhaltung des Bodenzustands.<br />
Kalk:<br />
physisch Die Kennzahl zbw (säurebindender Wert) wurde ersetzt durch die<br />
neue gleichwertige Kennzahl nw (neutralisierender Wert).<br />
Effektive org.Subs.:<br />
Von großer Bedeutung ist ein ausgewogener Anteil org. Substanz<br />
im Boden. Dieser kann durch tierischen Dünger, Erntereste, Gründüngung<br />
und/oder Kompost beeinflusst werden, wobei nicht jede<br />
Gabe organischen Düngers dieselben Auswirkungen hat. Vielmehr<br />
wird ein Grossteil der ausgebrachten/ im Boden verbleibenden<br />
org. Substanz schnell abgebaut. Der Anteil, welcher sich<br />
auch nach einem Jahr noch im Boden befindet und damit zum<br />
Vorrat an org. Substanz beiträgt, wird effektive org. Substanz<br />
genannt. Die Empfehlung bezieht sich auf diesen wichtigen, im<br />
Boden verbleibenden effektiven Anteil. Kalkung hat (kurzfristig)<br />
einen stärkeren Abbau zur Folge, wird hier jedoch nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Methode Stickstoff-gesamt TSC®<br />
Phosphor PAE®<br />
P-AL P-AL (Phosphat)<br />
Kalium PAE®<br />
Schwefel-gesamt S-Elementar<br />
Magnesium PAE®<br />
Natrium PAE®<br />
Mangan PAE®<br />
Kupfer PAE®<br />
Seite: 4<br />
Seitenanzahl: 4<br />
Bor:<br />
Durch eine ausreichende Borversorgung wird die<br />
Wahrscheinlichkeit der Herzfäule bei Rüben auf ein Minimum<br />
beschränkt. Bor verhindert darüber hinaus u.a. auch, dass<br />
Kartoffeln glasig werden und sorgt für eine gute Kolbenentwicklung<br />
beim Mais.<br />
Zink:<br />
Zink ist ein Spurenelement und als solches u.a. Bestandteil<br />
von Pflanzenhormonen. Es spielt eine wichtige Rolle bei<br />
der Bildung von Proteinen.<br />
Kulturen mit einem hohen Zn-Bedarf sind: B<strong>ohne</strong>n, Obstbäume,<br />
Mais, Spinat, Zwiebeln und Gemüse. Der Einsatz von tierischem<br />
Dünger verringert die Gefahr von Zinkmangel.<br />
Ton-Humus (KAK):<br />
Der Ton-Humus Komplex (auch KAK: Kationen-Austausch-<br />
Kapazität) gibt das Bindungsvermögen des Bodens für positiv<br />
geladene Nährstoffe (wie K, Mg, Na u. Ca) und anderer Elemente<br />
(Al u. H) an. Ein leichter Sandboden hat eine niedrige KAK,<br />
Lehmböden mit viel organischer Substanz haben eine hohe<br />
KAK.<br />
Der KAK-Besatz gibt an, wieviel Prozent des Ton-Humus-<br />
Komplexes mit Nährstoffen besetzt sind.<br />
Der Ton-Humus Komplex ist unterbesetzt mit K, Mg, Na und Ca.<br />
Um eine optimale Nachlieferung von Nährstoffen zu erreichen,<br />
sollte der Zustand dieser Nährstoffe verbessert werden.<br />
Bor PAE®<br />
Zink PAE®<br />
pH-Wert pH-KCl<br />
Organische Substanz TSC®<br />
Ton-Humus (KAK) TSC®<br />
* Bestimmung nicht im Akkredtitierungsumfang enthalten.<br />
Angegeben in trockenem Material.
Bayer Handelsvertretung<br />
Kaiserin Augusta Str. 78 – D-12103 Berlin<br />
Tel. 030 - 75704620 Fax. 030 - 75704621 e-mail: info@cross-slot.de<br />
Grundlagen für die Bodenfruchtbarkeitsberatung nach Prof. Albrecht<br />
Eine genaue Bodenanalyse ist die Grundlage zum Verstehen eines Bodens. Wir<br />
setzen auf qualitativ hochwertige Laboranalysen, die unser System erfordert. Bevor Sie uns<br />
Bodenproben senden, lesen Sie bitte die Kapitel „Eine Bodenprobe richtig nehmen“ und<br />
„Versand der Bodenproben“.<br />
Auf der Basis von detaillierten Bodenanalysen und Pflanzenanalysen, sofern zusätzlich<br />
erforderlich, und zusätzlichen Informationen von Ihnen erstellen wir für jede Probe eine auf<br />
Ihre Bedürfnisse/Ziele abgestimmte spezielle Düngeempfehlung.<br />
Diesen Empfehlungen liegen die erprobten und nachweislich erfolgreichen Leitlinien<br />
des „Albrecht Systems“ zu Grunde. Das Ziel ist Anheben der Bodenfruchtbarkeit durch<br />
Korrektur der Nährstoffverhältnisse untereinander mit dem Ziel der Erhöhung und<br />
Stabilisierung von Erträgen und/oder der Qualitäten.<br />
Nähere Hintergründe und Beschreibung des „Albrecht Systems“ finden Sie in dem<br />
Kapitel „Wiederaufbau der Bodenfruchtbarkeit“.<br />
Unser Bericht besteht für jede Probe aus 2 Teilen – Die Bodenanalyse und<br />
die Behandlungsempfehlung.<br />
Die Basis der Bodenanalyse beinhaltet normalerweise:<br />
Totale Kationen Austausch Kapazität (T.E.C.)<br />
Boden pH<br />
Organische Substanz (Humus) in Prozent<br />
Stickstoff (ENR vom Kollodialen Humus) – geschätzte N Menge die in dieser<br />
Vegetation aus dem Kollodial Humus zu Verfügung steht.<br />
Schwefel (als S) in ppm<br />
Phosphor (als P205)<br />
Olsen Wert (<strong>ohne</strong> Berechnung wenn der pH über 7,5 liegt)<br />
Prozent Basen Sättigung von:<br />
Kalzium (Ca)<br />
Kali (K)<br />
Magnesium (Mg)<br />
Natrium (Na)<br />
Andere Basen<br />
Austauschbarer Wasserstoff<br />
Kalzium, Magnesium, Kali und Natrium in kg/ha<br />
Grundlagen.doc 1
Spurenelemente:<br />
Bor in ppm Eisen in ppm<br />
Mangan in ppm Kupfer in ppm<br />
Zink in ppm<br />
Preis: siehe aktuelle Preisliste<br />
Zusätzlichen Untersuchungen (alle extra, siehe aktuelle Preisliste):<br />
Kobalt in ppm<br />
(Diese Untersuchung empfehlen wir für jede Analyse, die in Zusammenhang<br />
auch mit der Tierernährung steht.)<br />
Molybden in ppm<br />
Kloride/Salz Konzentration in ppm<br />
Aluminium<br />
Kalk Analyse<br />
Standard Festmist / Gülle (nur N-P-K)<br />
Erweitert Festmist / Gülle<br />
(inkl. Standard, zusätzlich: B, Fe, Mn, Cu & Zn)<br />
Kompost<br />
Unsere speziellen Empfehlungen zum Einsatz von Düngern und sonstigen Hilfsmitteln folgen<br />
Ihren Kurz- und Langzeitzielen und berücksichtigen die Vorfrucht, die erreichbaren<br />
Düngemittel, die lokale Umwelt, Ihre Art der Bewirtschaftung (z. B. konv. oder biologisch),<br />
bevorzugte Düngemittel und andere Hinweise, die uns von Ihnen zusätzlich zur Bodenprobe<br />
zur Verfügung gestellt werden. Wenn es angebracht ist, beinhalten die Empfehlungen auch<br />
zusätzliche Bemerkungen zu möglichst einzusetzenden Materialien, der Ausbringungsart und<br />
Zeitpunkt. Bitte fühlen Sie sich frei, Ihre speziellen Anforderungen mit uns Mitarbeitern<br />
vorher zu besprechen. Unser Ziel ist es, Ihnen einen Service zu bieten, der Ihnen exzellente<br />
Ergebnisse ermöglicht.<br />
Wir verkaufen keine Düngemittel oder Hilfsstoffe, aber empfehlen, sich diese bei Ihren<br />
bevorzugten Handelspartnern zu besorgen. Da unsere Bodenprobe detaillierter analysiert wird<br />
als es allgemein üblich ist und die Düngungsberatung sehr speziell ist, kann es vorkommen<br />
dass die empfohlenen Mittel nicht immer lokal zu Verfügung stehen. Dies betrifft<br />
insbesondere die biologisch wirtschaftenden Betriebe. In diesen Fällen und wenn die Mengen<br />
bekannt sind, helfen wir Ihnen gern, die entsprechenden Lieferanten zu finden.<br />
Wie nehme ich eine gute Bodenprobe?<br />
Die Art und Weise wie die Bodenprobe genommen wird, ist sehr sehr wichtig, da die<br />
Empfehlungen sich nur auf Ihre Bodenprobe stützt und nur so gut sein kann wie Ihre<br />
genommene Probe.<br />
Folgen Sie den nachfolgenden Anweisungen genau, damit wir eine korrekte<br />
Analyse erstellen können.<br />
Wann nehme ich eine Bodenprobe? Bodenproben können übers ganze Jahr<br />
genommen werden. Das späte Frühjahr oder der frühe Sommer zeigen die Bodenfruchtbarkeit<br />
in ihrem besten Zustand, aber auch jede arbeitsarme Zeit, die direkt nach der Ernte beginnen<br />
kann. Wenn innerhalb der letzten 2 Jahre keine Bodenprobe gezogen wurde, ist die beste<br />
Zeit die, wo es die Umstände erlauben.<br />
Grundlagen.doc 2
Jährliche Proben sind auf Dauer immer zum gleichen Zeitpunkt ratsam. Ist die<br />
Fruchtbarkeit sehr hoch und z.B. der zusätzliche Einsatz von Spurenelementen denkbar,<br />
passen Sie die Probennahme der Vegetation an.<br />
Dokumentieren Sie die beprobten Flächen in ihrer Lage in einer Karte. Eine gute<br />
Dokumentation ermöglicht es Ihnen, bei einer wiederholten Beprobung genau die<br />
Entwicklung zu erkennen und hilft Ihnen auch sehr gut bei der Durchführung der<br />
genauen Düngung. Bestimmen Sie mit max. 8 Stellen, sei es eine Nummer oder Namen, die<br />
Id. des Feldes. Nehmen Sie dauerhafte Linien wie Straßen, Wege, Hecken, Gräben zur<br />
Orientierung. Teilen Sie das Feld in Teilstücke auf, die die gleiche Bodenfarbe, Neigung,<br />
Textur, Drainage und Erosion haben. Jedes Teilstück sollte weiterhin die gleiche Geschichte<br />
in den Kulturen, organischer und Mineraldüngung haben. Benennen Sie diese Teilstücke<br />
auch mit eindeutigen Bezeichnungen, so dass ein Wiederfinden leicht möglich ist. Ganz<br />
vorteilhaft ist auch die Beprobung mit Hilfe des GPS Systems – eigentlich auf Dauer<br />
unverzichtbar.<br />
Beispiel: Das Feld #2 könnte 3 Teilstücke haben: A – die Kuppen, B – die Hänge, C –<br />
die Senken. Die entsprechenden Nummern könnten dementsprechend 2A, 2B und 2C sein.<br />
Die Beprobungskarte:<br />
Keine Probe sollte von einer Fläche größer als max. 8 – 9 ha sein bei der Beprobung<br />
nach unserem Programm, selbst wenn der Boden einheitlich oder völlig eben ist. Stellen mit<br />
kürzeren oder längeren Pflanzen, speziellen Unkräutern oder Gräsern, höheren oder<br />
niedrigeren Erträgen usw. sollten ausgespart oder separat beprobt werden, wenn man sie<br />
separat düngen kann. Sie können auch Stellen, wenn sie identische Merkmale haben, zu einer<br />
Probe zusammenfassen.<br />
Grundlagen.doc 3
Proben Sie nie näher als mind. 100 m von Schotterwegen und mind. 10 m von der<br />
Feldkante, Gräben, Wasserlöchern und dergleichen oder Feldwegen entfernt.<br />
Vermeiden, oder beproben Sie separat wenn folgendes zutrifft:<br />
� Erodierte Hangflächen oder Senken<br />
� Ehemalige Wegflächen, Terrassen, Grabenränder, aufgefüllte Flächen, ehem.<br />
Zaunlinien<br />
� Ehem. Futter- und Tränkestellen, ehem. Lagerplätze von Dünger, Mist, Kalk und<br />
dergleichen, ehem. Brandstellen.<br />
� Gebiete um Ställe, Unterstände oder wo früher Gebäude standen<br />
� Stellen wo Maschinen gereinigt wurden oder Havarien statt fanden<br />
Sammeln der Probe:<br />
Die Probentüte: Nutzen Sie nur neue Behälter für die Proben, sei es Plastiktüten oder<br />
Plastikbehälter. Selbstschließende Tüten gehen auch – solange sie nie benutzt wurden –<br />
sollten aber nochmals mit Klebestreifen verschlossen werden. Bitte benutzen Sie eine<br />
wasserfeste Beschriftung, damit die Beschriftung beim Transport nicht verloren geht.<br />
Benutzen Sie NIE Einkaufstüten, Brotpapier oder ähnliche Papiertüten wegen der<br />
Gefahr der Verunreinigung. Auch sollten Sie keine gebrauchten Eimer nehmen, selbst wenn<br />
diese schon mehrmals ausgewaschen wurden. Am besten sind neue, stabile Tüten zum<br />
einfrieren.<br />
Beschriften Sie die Tüte mit Ihrem Namen, dem Namen des Betriebes und der<br />
Schlagbezeichnung . Stellen Sie sicher, dass die Beschriftung auf der Tüte mit der Eintragung<br />
in der Karte übereinstimmt. Günstig ist, wenn man beides vor der Probennahme macht. Wir<br />
führen Intern eine eigene Codierung. Daher Fragen Sie Bitte nach Ihrer eigenen<br />
Betriebsnummer nach.<br />
Ein Probennahmestock ist notwendig für eine einfache Probennahme und auch<br />
genaue Ergebnisse. Die normale Beprobungstiefe beträgt ca. 20 cm (10 cm bei No Till,<br />
Plantagen, Weinbergen, Grünland, Rasen usw. wo der Boden nicht bearbeitet wird.) oder bis<br />
in die Bearbeitungstiefe wo der Boden gut durchmischt wird, wenn dies tiefer als 20 cm ist.<br />
Bitte teilen Sie uns auch dies mit.<br />
Nehmen Sie den Boden, aus mehreren Einstichen unter vergleichbaren Bedingungen,<br />
direkt in die Tüte. Beseitigen Sie offensichtliche Fremdkörper, Wurzelstücke, Blätter, solange<br />
es die Probe nicht verfälscht. Wenn Sie Fremdkörper beseitigen, stellen Sie sicher dass Sie<br />
keinen Boden rausnehmen.<br />
Nehmen Sie einen Einstich alle 50 bis 100 Schritte vor, mind. 5 Einstiche je<br />
Mischprobe bei kleineren Teilstücken, und einen Einstich je 0,5 ha bei größeren Teilflächen.<br />
Den Boden aus den einzelnen Einstichen der Probe sammeln Sie in einem Eimer. Nur eine<br />
kleine Menge Boden ist für eine Analyse notwendig. Eine Tasse voll an Boden ist völlig<br />
ausreichend. Es sollte auf keinen Fall mehr als 450 g Boden je Probe sein. Stellen Sie vor<br />
allem bei Mischproben sicher, dass Ihre Probe auch wirklich den ganzen Horizont<br />
repräsentiert, wenn sie gemischt wurde und dass dies auch sehr gut geschehen ist, um daraus<br />
dann eine kleine Menge zu nehmen.<br />
Grundlagen.doc 4
Bitte beachten: dies wird eine sehr detaillierte Analyse die nur so genau sein kann<br />
wie Ihre Probe korrekt genommen und aufbereitet ist. Bei schweren, tonigen Böden<br />
wird das Mischen von Hand nicht möglich sein – schicken Sie uns alles, wir erledigen es<br />
für Sie.<br />
Unser Video „Hands-On Agronomy Video Workshop“ hat eine Sektion die die<br />
korrekte Probennahme zeigt. Sollten Sie an dem Video, das auch einen Überblick über das<br />
„Albrecht System“, Beispiele usw. gibt, Interesse haben, kommen Sie auf uns zu. Das Video<br />
ist zur Zeit nur in Englisch erhältlich.<br />
Versand der Bodenproben:<br />
Verpacken Sie die Proben sehr gut. Wenn Sie mehr als 2 bis 3 Proben haben, nutzen Sie<br />
bitte die stabilen Kartons, die Sie bei der Post, UPS oder anderen Paketdiensten bekommen.<br />
Sie können die Proben trocken oder feucht senden, achten Sie bitte auf sehr gutes<br />
Verschließen der Beutel. Proben können auch zu Hause getrocknet werden, indem Sie sie auf<br />
einem unbenutzten Papier ausbreiten und an der Luft trocknen lassen. Niemals die Probe in<br />
einem Ofen trocknen. Es ist in Ordnung, die Proben an der Sonne trocknen zu lassen.<br />
Senden Sie auch den Fragebogen mit Ihren Proben. Die Informationen, die Sie uns mitsenden<br />
sind für eine exakte Empfehlung sehr wichtig. Bitte melden Sie sich wenn Sie die<br />
entsprechenden Vordrucke benötigen.<br />
Wenn Sie Proben senden, können wir nur unser Bestes geben wenn Sie die Proben korrekt<br />
nehmen und den Fragebogen vollständig ausfüllen.<br />
Bitte teilen Sie mit ob Sie biologisch wirtschaften, denn wir haben auch Kunden die konv.<br />
Düngemittel einsetzen. Auch ist es wichtig, dass Sie uns mitteilen welche N Quellen und<br />
andere Dünger Ihnen zur Verfügung stehen oder erreichbar sind.<br />
Bitte entscheiden Sie sich für die gewünschte Düngungsintensität. Sie haben die<br />
Auswahl zwischen: excellent, aufbauend, Entzug und Minimum Einsatz. Tragen Sie Ihren<br />
Namen, Adresse und Telefonnummer ein.<br />
Da der ausgefüllte Fragebogen uns als Auftragsbestätigung dient Bitte diesen unterzeichnen.<br />
Proben <strong>ohne</strong> den ausgefüllten Fragebogen führen zur Verlangsamung der Bearbeitung,<br />
da eine korrekte und genaue Empfehlung <strong>ohne</strong> diese Informationen nicht möglich ist. Wenn<br />
Sie unseren Fragebogen NICHT haben, teilen Sie uns bitte folgendes mit:<br />
- Ihren Namen<br />
- Adresse und Telefonnummer<br />
- Kalkdüngung in den letzten 3 Jahren, Kalksorte, Menge, Monat und Jahr der Düngung<br />
- Die Vorfrucht und Ertrag<br />
- Die geplante Frucht oder schon angesäte und der zu erwartende Höchstertrag<br />
- Aktuell zur Verfügung stehende Düngemittel<br />
- Ob sie konv. oder biologisch wirtschaften<br />
- Spezielle Ziele, die Sie verfolgen<br />
Wir bedanken uns für Ihr Interesse an unserem Programm. Wenn Sie weitere Fragen<br />
haben, fühlen Sie sich frei, mit uns per Telefon oder e-mail in Kontakt zu treten.<br />
Merke: Der die Probe auf dem Feld nimmt entscheidet über die Qualität der<br />
Beratung und letztendlich auch über das daraus mögliche Endergebniss.<br />
Grundlagen.doc 5
BAYER HANDELSVERTRETUNG<br />
Kaiserin Augusta Str. 78, D-12103 Berlin<br />
Tel. -49-30-75704620; Fax. -49-30-75704621; e-mail: info@cross-slot.de<br />
PLOT ID: D3H7E<br />
Kunde: Ort : Datum : 23.04.02<br />
Ort "Name Landwirt"<br />
Kultur WINTER WEIZEN / WINTER WEIZEN Vorherige Ergebnisse & Düngung<br />
Feld / Probennummer / Unsere Referenznummer XYZ / D-01<br />
Lab No. D0018<br />
Totale Kationen Austauschkapazität (M.E.) 14,55<br />
Gewünschtes Ca : Mg Verhältniss 68 : 12<br />
pH der Bodenprobe 7,1<br />
Humusgehalt, Prozent 2,8<br />
BASENSÄTTIGUNG; PROZENT % % %<br />
Calzium (60 to 70%) 81,48<br />
Magnesium (10 to 20%) 80% 10,02<br />
Kalium (2 to 5%) 3,02<br />
Natrium (.5 to 3%) 1,18<br />
Andere Basen (Variable) 4,30<br />
Austauschbares Wasserstoff (10 to 15%) 0,00 EMPFEHLUNG<br />
A N I O N E N<br />
K A T I O N E N SPURENNÄHRSTOFFE BEMERKUNGEN<br />
Stickstoff HARNSTOFF 46-0-0 (a)<br />
kg/ha ENR Wert 85 AMSULF 21-0-0-24 (b)<br />
AHL N 28% (c)<br />
SCHWEFEL - S<br />
p.p.m. Gefunden 13 SCHWEFEL 90-92% 17<br />
PHOSPHOR Gewünschter Wert 841<br />
Olsen Wert<br />
as (P2O5) Gefunden 730 DAP 18-46-0 224<br />
kg/ha Mangel/Überfluss -111<br />
CALZIUM Gewünschter Wert 4436 NICHTS<br />
kg/ha Gefunden 5315<br />
Mangel/Überfluss +879<br />
MAGNESIUM Gewuenschter Wert 470<br />
kg/ha Gefunden 392 KIESERIT 168<br />
Mangel/Überfluss -78<br />
Kali Gewünschter Wert 954 KALI SULFAT 0-0-50 224<br />
kg/ha Gefunden 384<br />
Mangel/Überfluss -570<br />
Düngemittel kg/ha Düngem. kg/ha Düengem. kg/ha Düngem. Kg/ha<br />
Natrium Gewünschter Wert 75<br />
kg/ha Gefunden 89<br />
Mangel/Überfluss +14 P.P.M P.P.M P.P.M<br />
Bor p.p.m. 0,96 BOR 14.3% (d) 17<br />
Eisen p.p.m. 652<br />
Mangan p.p.m.<br />
Kupfer p.p.m. 3,30 KUPFER SULFAT 23% 6<br />
Zink p.p.m. 12,20 ZINK SULFAT 36% 34<br />
(a)<br />
(b)<br />
(c)<br />
(d) Setze dem AHL 6 kg/ha von Solubor zusätzlich zu.<br />
WICHTIGKEIT: Optional, Beispiel von einer anderen Auswertung.<br />
PRIORITY: 1) Stickstoff 2) Magnesium 3) Kali 4) Phosphor 5) Kupfer<br />
6) Bor 7) Zink<br />
Ein Service der York-Th. Bayer bodenberatung: Überprüft durch ___________<br />
EMPFEHLUNG AUF BASIS FLÄCHIGE OBERFLÄCHENDÜNGUNG; AUßER GESONDERT DARAUF HINGEWIESEN
DA808271.doc<br />
Dr. D.Horn und T. Hetterich<br />
Bodengesundheitsdienst GmbH, Marktbreiter Str. 74, 97199 Ochsenfurt<br />
<strong>EUF</strong>-Bodenuntersuchung und Düngerberatung in einem<br />
<strong>Elektro</strong>-<strong>Ultrafiltration</strong> – was steckt dahinter?<br />
Die Wirtschaftlichkeit im Ackerbau hängt maßgeblich davon ab, dass die<br />
Produktionskosten minimiert und hohe Erträge mit optimalen Qualitäten erzielt werden.<br />
Gleichzeitig muss die Bewirtschaftung so gestaltet werden, dass unnötige Belastungen<br />
von Boden und Wasser vermieden werden. Diesem zunehmenden wirtschaftlichen und<br />
ökologischen Druck ist die heutige <strong>Landwirtschaft</strong> ausgesetzt. Besonders die Düngung,<br />
und hier vor allem die Stickstoffdüngung, steht im Mittelpunkt der Diskussion.<br />
Was kann der Landwirt tun, um einerseits das Betriebsmittel Dünger optimal<br />
einzusetzen und andererseits in der öffentlichen Auseinandersetzung um die Düngung<br />
schlagkräftige Argumente zu haben? Dieser Frage soll im Folgenden auf der Grundlage<br />
der <strong>EUF</strong>-Bodenuntersuchung und des darauf aufbauenden Düngeberatungssystems<br />
nachgegangen werden.<br />
Ziel jeder Düngung ist die bedarfsgerechte Ernährung auf der Basis von<br />
Bodenuntersuchungen. Nur wenn dies gewährleistet ist, wird den<br />
betriebswirtschaftlichen und den die Umwelt betreffenden Anforderungen Genüge<br />
getan. Mit Hilfe der <strong>EUF</strong>-Bodenuntersuchungsmethode und der daraus abgeleiteten<br />
Düngerberatung können Pflanzen bedarfsgerecht ernährt werden.<br />
<strong>EUF</strong> ist eine Bodenuntersuchungsmethode, die seit über 25 Jahren erfolgreich im<br />
Zuckerrübenanbau und vielen weiteren Kulturen wie Getreide, Mais, Raps, Reben,<br />
Grünland u. v. a. eingesetzt wird. Im Folgenden soll zunächst die <strong>EUF</strong>-Methode<br />
beschrieben werden.<br />
Seite 1 von 5
Funktionsweise<br />
Die Abkürzung <strong>EUF</strong> bedeutet <strong>Elektro</strong>-<strong>Ultrafiltration</strong>. Das Prinzip der <strong>EUF</strong>-Methode<br />
besteht aus einer durch Wasser (als Transportmedium), elektrischer Spannung,<br />
Temperatur und Unterdruck gestützten Extraktion der Nährstoffe aus dem<br />
Bodensubstrat. Die Extraktion wird in einer eigens für dieses Verfahren entwickelten<br />
Einheit (<strong>EUF</strong>-Kammersystem) durchgeführt (Abb. 1). In das Mittelstück des <strong>EUF</strong>-<br />
Kammersystems wird Boden eingewogen und mit vollentsalztem Wasser aufgefüllt. Ein<br />
Sensor hält den Wasserstand konstant, während Heizung, Temperatursonde und<br />
Rührwerk für homogene physikalische Bedingungen im Mittelstück sorgen. Dieses wird<br />
durch Ultrafilter und Platingitterelektroden von den Außenkammern getrennt. Die<br />
eingesetzten Filter entsprechen denen, die bei der menschlichen Dialyse (Blutwäsche)<br />
verwendet werden. Die Gitterelektroden dienen als <strong>Anode</strong> (Pluspol) bzw. als Kathode<br />
(Minuspol). In dem während der Extraktion entstehenden elektrischen Feld werden dann<br />
die Nährstoffe aus dem Boden in der Mittelzelle durch die Ultrafilter an die <strong>Elektro</strong>den in<br />
den Außenzellen gezogen. Alle negativ geladenen Nährstoffe (Anionen, z. B. Nitrat,<br />
Phosphat, Bor) wandern zum Pluspol. Alle positiv geladenen Nährstoffe (Kationen, z. B.<br />
Kalium, Magnesium, Kalzium) werden zum Minuspol gezogen (Abb. 1). Die organischen<br />
Stickstoffverbindungen (Norg) wandern je nach Ladung zum Minuspol oder zum<br />
Pluspol. Die in den Außenzellen anfallenden Nährstoffe werden gesammelt und<br />
anschließend gemessen.<br />
Folgende Nährstoffe bzw. Nährstoffverbindungen werden mit <strong>EUF</strong> routinemäßig aus<br />
einer Bodenprobe gemessen:<br />
- Nitrat<br />
- Norg – leicht mineralisierbare organische N-Verbindungen<br />
- Phosphat<br />
- Kalium<br />
- Kalzium<br />
- Magnesium<br />
- Schwefel<br />
- Bor<br />
Seite 2 von 5
<strong>EUF</strong> – anders als andere Methoden?<br />
Die <strong>EUF</strong>-Methode unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen<br />
Bodenuntersuchungsmethoden.<br />
1. Fraktionierung der Nährstoffe<br />
Von jedem Nährstoff werden zwei Fraktionen gemessen. In der ersten Fraktion<br />
(max. 200 Volt, ca. 20° C, Dauer 30 Minuten) werden die direkt verfügbaren<br />
Nährstoffmengen dem Boden entzogen und anschließend gemessen. Das sind<br />
die Nährstoffe, die den Pflanzen sozusagen „auf dem Tisch liegen“. In der sich<br />
anschließenden zweiten Fraktion (max. 400 Volt, 80° C, 30. bis 35. Minute)<br />
werden für jeden Nährstoff die im Verlauf der Vegetationszeit nachlieferbaren<br />
Mengen bestimmt. Das entspricht den Nährstoffen, die für die Pflanzen praktisch<br />
im „Kühlschrank“ befinden. Aus diesem Grund stehen in der Düngeempfehlung<br />
bei jedem Nährstoff jeweils zwei Gehaltswerte (1. und 2. Fraktion, siehe Abb. 2).<br />
2. Erfassung der Nährstoffnachlieferung<br />
Aus dem Verhältnis der beiden Fraktionen zueinander kann das Ausmaß und die<br />
Nachhaltigkeit der Nährstofflieferung abgeleitet werden. Die <strong>EUF</strong>-Methode misst<br />
nicht nur die direkt verfügbaren Nährstoffe, sondern charakterisiert auch die<br />
Nährstoffnachlieferung sowie weitere wichtige Bodeneigenschaften der<br />
untersuchten Standorte. Insbesondere die Stickstoffverfügbarkeit und<br />
Stickstoffnachlieferung aus dem Boden haben eine große Bedeutung. Die<br />
Stickstoffnachlieferung aus dem Boden hängt von vielen Faktoren ab und erfolgt<br />
unter Mitwirkung der Mikroorganismen aus niedermolekularen organischen N-<br />
Verbindungen. Die <strong>EUF</strong>-Norg-Fraktion besteht aus diesen kleinmolekularen N-<br />
Verbindungen, da die feinen <strong>EUF</strong>-Filter keine großen N-Moleküle passieren<br />
lassen. Im Wesentlichen sind dies Aminosäuren, kleine Eiweißverbindungen und<br />
Zellwandbestandteile von Mikroorganismen, also jene N-Verbindungen, die für<br />
die Stickstoffnachlieferung mitentscheidend sind. Aus diesem Grund wird die<br />
Stickstoffnachlieferung des Bodens in der <strong>EUF</strong>-N-Düngeempfehlung<br />
Seite 3 von 5
erücksichtigt.<br />
3. Erfassung von Bodeneigenschaften<br />
Leichte, sandige Böden liefern wenig Kali nach. Auf diesen Böden sind die Kali-<br />
Werte der 2. Fraktion (in der Düngeempfehlung Zahl hinter dem Schrägstrich) im<br />
Verhältnis zur 1 Fraktion (Zahl vor dem Schrägstrich) stets niedrig (Abb. 2).<br />
Schwere, tonreiche Böden haben hingegen vergleichsweise höhere Kali-Vorräte.<br />
Deshalb ist hier die zweite <strong>EUF</strong>-K-Fraktion im Verhältnis zur ersten höher. Das<br />
Verhältnis der beiden Kali-Fraktionen spiegelt somit charakteristische<br />
Bodeneigenschaften wider. Leichte, mittlere und schwere Böden sowie<br />
Kalifixierung und Auswaschungsgefahr sind anhand des genannten Verhältnisses<br />
gut zu erkennen.<br />
4. Berücksichtigung von Nährstoffwechselwirkungen<br />
Bereits seit Justus von Liebig (19. Jahrhundert) sind Wechselwirkungen zwischen<br />
den verschiedenen Nährstoffen bekannt, so z. B. zwischen Kalk und Stickstoff.<br />
Bei guter Kalkversorgung ist die N-Umsetzung (N-Nachlieferung) im Boden<br />
höher. Aus diesem Grund ist die N-Düngeempfehlung bei schlechter<br />
Kalkversorgung im Vergleich zu optimal mit Kalk versorgten Böden um bis zu 20<br />
kg N/ha höher.<br />
5. Arbeitswirtschaftliche Vorteile<br />
Bei <strong>EUF</strong> werden Stickstoff, Phosphor, Kali, Kalk, Magnesium, Schwefel und Bor<br />
aus einer, d. h. aus ein und derselben Bodenprobe bestimmt. Dies hat große<br />
arbeitswirtschaftliche Vorteile, da der Landwirt nur einmal Bodenproben von<br />
seinem Schlag nehmen muss. Er erhält eine Düngeempfehlung für alle oben<br />
genannten Nährstoffe. <strong>EUF</strong>-Proben werden aus 0 bis 30 cm <strong>Pflug</strong>tiefe gezogen<br />
und brauchen nicht gekühlt zu werden.<br />
Zusammenfassung:<br />
<strong>EUF</strong> ist eine Bodenuntersuchungsmethode, die seit über 25 Jahren erfolgreich im<br />
Zuckerrübenanbau und vielen weiteren Kulturen wie Getreide, Mais, Raps, Reben,<br />
Seite 4 von 5
Grünland u. v. a. eingesetzt wird. Durch die Möglichkeit, alle wichtigen Nährstoffe aus<br />
ein und derselben Bodenprobe gleichzeitig zu erfassen, sowie direkt und nachlieferbare<br />
Nährstoffe zu unterscheiden, erhält die Methode wesentlich Vorteile gegenüber<br />
herkömmlichen Bodenuntersuchungsmethoden. Sehr wesentlich ist dabei, dass<br />
Nährstoffwechselwirkungen berücksichtigt werden können. Arbeitswirtschaftliche<br />
Vorteile bei vorjähriger Probenahme aus dem Oberboden sind weitere Vorzüge, die aus<br />
<strong>EUF</strong> einzigartig und fortschrittlich machen.<br />
Seite 5 von 5
Aufbau einer <strong>EUF</strong>-Zelle<br />
(<strong>EUF</strong> = <strong>Elektro</strong> <strong>Ultrafiltration</strong>)<br />
<strong>Anode</strong><br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
NO 3<br />
PO 4<br />
Norg<br />
B<br />
Filter<br />
+<br />
+<br />
+<br />
BODENGESUNDHEITSDIENST<br />
Kathode<br />
Filtrat mit Anionen Norg<br />
Filtrat mit Kationen<br />
Mikros Na<br />
Bodensuspension mit Nährstoffen<br />
Außenzelle Mittelzelle<br />
Außenzelle<br />
K<br />
Mg<br />
Ca<br />
NH 4<br />
+<br />
+<br />
+
Unterschied von <strong>EUF</strong> zu anderen Methoden<br />
BODENGESUNDHEITSDIENST<br />
• Alle Nährstoffe aus einer Bodenprobe<br />
(Stickstoff, Phosphor; Kalium, Kalzium, Magnesium, Bor, Schwefel<br />
und Mikronährstoffe)<br />
• Nährstoffwechselwirkungen werden berücksichtigt<br />
(Kalk und Kalium, Kalk und Stickstoff)<br />
• Nährstoffe werden fraktioniert<br />
• Berücksichtigung der Nährstoffnachlieferung<br />
• hohe Praktikabilität (Probenahme aus der <strong>Pflug</strong>furche,<br />
keine Kühlkette, rechtzeitige Düngeempfehlung)
<strong>EUF</strong>- Düngeempfehlung für<br />
Zuckerrüben<br />
BODENGESUNDHEITSDIENST
<strong>EUF</strong>- Düngeempfehlung für<br />
Mikronährstoffe und Natrium<br />
BODENGESUNDHEITSDIENST
BODENGESUNDHEITSDIENST<br />
<strong>EUF</strong>- Düngeempfehlung für Obst