madrigali - Chor Les Marmottes Solothurn
madrigali - Chor Les Marmottes Solothurn
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MADRIGALI<br />
weltliche italienische Vokal- und Instrumentalmusik<br />
aus Renaissance und Barock<br />
O bene mio<br />
Adrian Willaert (um 1490–1562)<br />
Dormendo un giorno<br />
Jacques Arcadelt (um 1500–1568)<br />
Fuggirò<br />
Luca Marenzio (1554/55–1599)<br />
Ardo misera si<br />
Benedetto Ferrari (1603–1681) / Altus + Cembalo<br />
Due Canzoni<br />
Giovanni Gabrieli (1557–1613) / Instrumentalensemble<br />
Il bianco e dolce cigno<br />
Jacques Arcadelt<br />
El Grillo<br />
Josquin Desprez (um 1440–1521)<br />
Madonna ma pietà<br />
Orlando di Lasso (1532–1594)<br />
Asciugate i begli occhi (Madrigal)<br />
Carlo Gesualdo (1566–1613) / Instrumentalensemble<br />
Lamento d’Ariana<br />
Claudio Monteverdi (1567–1643)<br />
Lasciate mi morire / Altus + Cembalo<br />
Dove dove e la fede<br />
O Teseo / Altus + Cembalo<br />
Lasciate mi morire<br />
Moro lasso (Madrigal)<br />
Carlo Gesualdo / Instrumentalensemble<br />
Hor ch’el ciel e la terra<br />
Claudio Monteverdi<br />
Sinfonia, Entrata e Ballo<br />
Claudio Monteverdi / Instrumentalensemble<br />
Amanti io vi so dire<br />
Benedetto Ferrari / Altus + Cembalo<br />
Questa dolce sirena<br />
Giovanni Gastoldi (um 1550–1622)<br />
Matona mia cara<br />
Orlando di Lasso<br />
Villanella alla Napolitana<br />
Baldassare Donati (um 1530–1603)<br />
Viver lieto voglio<br />
Giovanni Gastoldi<br />
Dank an die GönnerInnen, SpenderInnen und Sponsoren<br />
für die Unterstützung:<br />
Anzeigerverband Bucheggberg-Wasseramt<br />
piango – e chi mi sface / sempre m’è<br />
innanzi per mia dolce pena: / guerra<br />
è mio stato d’ira e di duol piena / e<br />
sol di lei pensando ho qualche<br />
pace. / Cosi sol d’una chiara fonte<br />
viva / move il dolce e l’amaro ond’ io<br />
mi pasco; / Una man sola mi risana<br />
e punge. / E perchè il mio martir<br />
non giunga a riva, / mille volte al<br />
dì moro e mille nasco: / Tanto de la<br />
salute mia son lunge.<br />
Benedetto Ferrari / 1603–1681<br />
Amanti io vi so dire<br />
Amanti io vi so dire / Ch’è meglio<br />
assai fuggire bella donna vezzosa / O<br />
sia cruda o pietosa / Ad ogni<br />
modo e via il morir per amor è una<br />
pazzia. / Non accade pensare di<br />
gioir / In amare amoroso contento<br />
dedicato è al momento / E<br />
bella donna al fine rose / non<br />
dona mai senza le spine. / La<br />
speme del gioire fondata è sul<br />
martire / Bellezza e corte sia non<br />
stann’in compagnia / So ben dir con<br />
mio danno che la morte / ed amor<br />
insieme vanno. / Vi vuol pianti a<br />
diluvi / Per spegner i vesuvi d’un<br />
cor innamorato / D’un spirito in<br />
infiammato / Pria che si giunga in<br />
porto quante volte si dice / ohimè<br />
son morto. / Credetel a costui<br />
che per prova può dir / io vidi io<br />
fui / se creder nol volete lasciate star<br />
che poco importa a me / seguitate ad<br />
amar ad ogni modo chi de rompersi il<br />
collo / non accade che schivi od erta<br />
o fondo / che per proverbio sentii<br />
sempre dire / dal destinato non si<br />
può fuggire. / Danna donna so chi<br />
tu sei. / Amor so i fatti miei / Non<br />
tresco più non tresco più / Con voi<br />
alla larga ambi do i / S’ognun fosse<br />
com’io fosse com’io saria un balordo<br />
amor / E non un saria un balordo<br />
amor / e non un Dio.<br />
Giovanni Gastoldi / um 1550–1622<br />
Questa dolce Sirena – Balletto<br />
1. Questa dolce Sirena col canto<br />
acquieta il mar, / un suo leggiadro<br />
riso puo l’aria serenar. / 2. Chi<br />
mira il suo bel viso, resta prigion<br />
d’Amor, / chi i suoi bei lumi vede,<br />
sente le garsi il cor.<br />
Orlando di Lasso / 1532–1594<br />
Matona mia cara<br />
1. Matona mia cara, / mi<br />
follere canzon, / cantar sotto<br />
finestra / lantze buon<br />
seinem Bett wellenlos ruht, / wache<br />
ich, grüble, verzehre mich, weine<br />
– und die mein Verderben ist,<br />
ist stets in meiner süssen Qual<br />
gegenwärtig: / mein Herz ist<br />
im Krieg, voller Zorn und voll<br />
Schmerz, / und nur in Gedanken an<br />
SIE finde ich ein wenig Frieden. / So<br />
ist es denn ein und dieselbe<br />
klare, sprudelnde Quelle, / aus<br />
der die Süsse entspringt und die<br />
Bitternis, die mich nähren; / es<br />
ist dieselbe Hand, die mich heilt<br />
und die mich verletzt. / Darum<br />
findet mein Leiden niemals<br />
ein Ende, / tausendmal sterbe<br />
täglich, werde tausendmal wieder<br />
geboren: / wie ist mir doch meine<br />
Rettung so fern!<br />
Liebhaber, ich kann euch sagen<br />
Liebhaber ich kann euch sagen: / Es<br />
ist viel besser von einer reizenden<br />
Frau zu fliehen, / ob grausam<br />
oder mitfühlend. / Auf jeden<br />
Fall ist es Irrsinn für die Liebe zu<br />
sterben. / Es ist sinnlos, zu denken,<br />
jubeln zu können. / Im Lieben<br />
ist der Liebhaber nur im Moment<br />
glücklich. / Auch wenn die Frau<br />
schön ist, / am Ende schenkt sie<br />
nie Rosen ohne Dornen. / Die<br />
Hoffnung zur Freude basiert auf<br />
dem Martyrium. / Schönheit<br />
und Höflichkeit passen nicht<br />
zusammen. / So viel kann ich zu<br />
meinem Bedauern sagen: / Tod<br />
und Liebe gehören zusammen. / Sie<br />
will euch weinen lassen wie<br />
eine Sintflut / um den Vesuv<br />
eines verliebten Herzens zu<br />
löschen, / eines entzündeten<br />
Geistes. / Eh du in den Hafen<br />
gelangst / wie oft du rufst: «Ach<br />
Herrje, ich bin tot»!<br />
Welch süsse Sirene<br />
1. Diese süsse Sirene beruhigt mit<br />
ihrem Gesang das Meer, / mit<br />
ihrem lieblichen Lächeln wird still<br />
die Luft. / 2. Wer in ihr schönes<br />
Gesicht blickt, bleibt im Band der<br />
Liebe, / wer in ihre schönen Augen<br />
sieht, spürt deutlich das Herz.<br />
Landsknecht-Ständchen<br />
1. Herzallerliebstes Mädel / hör<br />
an mein Liedchen hell, / der<br />
Landsknecht unterm Fenster / ist<br />
compagnon. / 2. Ti prego<br />
m’ascoltare, / che mi cantar de<br />
bon, / e mi ti foller bene, / come<br />
greco e capon. / 3. Com’andar<br />
alle cacce, / caccar, caccar<br />
con le falcon, / mi ti portar<br />
beccacce, / grasse come<br />
rognon. / 4. Se mi non saper<br />
dire / tante belle rason, / Petrarcha<br />
mi non saper, / ne fonte<br />
d’Helicon. / 5. Se ti mi foller<br />
bene, / mi non esser poltron, / mi<br />
baciar tutta notte, / ballar come<br />
monton.<br />
Baldassare Donati / um 1530–1603<br />
Villanella alla Napolitana<br />
1. Chi la Gagliarda, donne, voi<br />
imparare, / venite a noi, che siamo<br />
maestri fini. / 2. Provance un<br />
poco cance vuoi chiamare. / A<br />
passa dieci volte che salimo. / 3.<br />
Se la Gagliarda, donne, voi<br />
imparare, / sotto el maestro el te<br />
bisogna stare. / Ref: Che di sera e di<br />
matina / mai manchiamo, di sonare.<br />
Giovanni Gastoldi / um 1550–1622<br />
Viver lieto voglio<br />
1. Viver lieto voglio / Senza<br />
alcun cordoglio. / Tu puoi<br />
restar, Amor, / Di saettarmi<br />
il cor; / Spendi i pungenti<br />
strali. / Ove non paian<br />
frali; / Nulla ti stimo o poco / E<br />
di te prendo gioco. / 2. Senza<br />
alcun pensiero / Gogo un<br />
piacer vero. / Nè puoi co’<br />
tuoi martir / Sturbar il moi<br />
gioir; / Spegni pur la tua face / Che<br />
me non arde i sface, / Nulla tem’<br />
io il tuo foco / E di te prendo<br />
gioco. / 3. Bacco adoro et amo / E’l<br />
liquor suo bramo. / E i fammi<br />
allegro star / E i m’e diletto<br />
car; / Con lui e notte e giorno / Io<br />
volontier soggiorno, / Lui sempre<br />
lieto invoco, / E di te prendo gioco.<br />
dir ein guter Gesell. / 2. Ach,<br />
wolltest du doch hören, / wie<br />
schön mein Lied erklingt, / wie<br />
recht ich dich betöre, / wie ein<br />
Grieche und ein Kapaun. / 3.<br />
Wär ich doch ein Jäger! / Beim<br />
Jagen mit dem Falken / brächt<br />
ich dir eine Waldschnepfe / so<br />
fett wie eine Niere. / 4. Wenn<br />
ich nicht sagen könnte / so viele<br />
schöne Worte, / weder Petrarca<br />
würd ich kennen, / noch die<br />
Quellen des Helicon. / 5. Sobald<br />
du mich doch erhörst, / werde ich<br />
nicht faul sein: / küssen die ganze<br />
Nacht / und tanzen wie ein Bock.<br />
Napoletanische Volksweise<br />
1. Wer die Gagliarda lernen will,<br />
ihr Damen, / der komm zu uns,<br />
denn wir sind wahre Meister. / 2.<br />
Probiert‘s ein wenig und gebt acht,<br />
ihr Damen. / Wir lehren euch,<br />
den Zehnschritt mitzutanzen. / 3.<br />
Wer die Gagliarda lernen will, ihr<br />
Damen, / der lernt sie nur von<br />
einem wahren Meister. / Ref: Und<br />
vom Abend bis zum Morgen / soll<br />
nicht enden unser Tanzlied.<br />
Ich will fröhlich leben<br />
1. Ich will glücklich leben / ohne<br />
jeglichen Schmerz. / Liebe, du<br />
kannst aufhören, / mein Herz mit<br />
Pfeilen zu bewerfen. / Verwende<br />
deine spitzen Pfeile / wo sie nicht<br />
vergebens sind. / Ich schätze dich<br />
nicht, oder wenig / und über dich<br />
mache ich mich lustig. / 2. Ohne<br />
einen Gedanken / geniesse ich eine<br />
wahre Freude. / Du kannst nicht<br />
mit deinem Martyrium / meine<br />
Freude stören. / Lösche ruhig deine<br />
Flamme, die mich nicht brennt und<br />
zerstört. / Ich habe vor deinem<br />
Feuer keine Angst / und über dich<br />
mache ich mich lustig. / 3. Bacchus<br />
verehre und liebe ich / und nach<br />
seinem Schnaps sehne ich mich. / Er<br />
macht mich glücklich, / er ist mein<br />
Geliebter und Geschätzter. / Mit<br />
ihm verbringe ich gerne / Tag und<br />
Nacht. / Ihn bete ich immer gerne<br />
an / und über dich mache ich mich<br />
lustig.<br />
Gesucht:<br />
Sänger im Tenor und Bass<br />
www.lesmarmottes.ch<br />
<strong>Chor</strong><br />
<strong>Les</strong> <strong>Marmottes</strong><br />
<strong>Solothurn</strong><br />
Ensemble Allegria musicale, Biel<br />
Jan Börner, Altus<br />
Stefan Schmid, Leitung<br />
Madrigali<br />
Italienische, weltliche Vokal- und Instrumentalmusik<br />
aus Renaissance und Barock<br />
Mit Werken von Arcadelt, Desprez, Donati, Gastoldi, Marenzio,<br />
Di Lasso, Willaert, Monteverdi, Ferrari, Gesualdo<br />
Freitag, 28.01.2011<br />
20 Uhr / Kleiner Konzertsaal <strong>Solothurn</strong><br />
Sonntag, 30.01.2011<br />
17 Uhr / Kirche Mühledorf<br />
Eintritt: Fr. 28.– / Ermässigung Fr. 5.– für Schüler, Lehrlinge<br />
Vorverkauf ab 14.01.2011<br />
www.lesmarmottes.ch oder 032 628 68 39<br />
Anzeigerverband Bucheggberg-Wasseramt<br />
aufdenpunkt.ch – Urs W. Flück, Langendorf
MADRIGALI<br />
weltliche italienische Vokal- und Instrumentalmusik<br />
aus Renaissance und Barock<br />
Das italienische Madrigal entstand um 1500 und orientierte<br />
sich an der gefühls- und bilderreichen Sprache des Dichters<br />
Petrarca und bildet das weltliche Gegenstück zur geistlichen<br />
Motette. Während die Madrigale von Josquin Desprez, Adrian<br />
Willaert, Jacques Arcadelt und Orlando di Lasso noch stark<br />
von den Kirchentonarten und der Polyphonie der Renaissance<br />
bestimmt sind, orientieren sich die Werke von Luca Marenzio,<br />
Baldassare Donati, Giovanni Gastoldi, Claudio Monteverdi<br />
und Benedetto Ferrari auch an der «modernen» barocken Tonsprache<br />
mit Dur-Moll Tonalität und monodischem (akkordischem)<br />
Stil.<br />
Das auf historische Aufführungspraxis auf Originalinstrumenten<br />
spezialisierte Instrumentalensemble Allegria Musicale<br />
begleitet den <strong>Chor</strong> und musiziert als Intermezzi Instrumentalwerke<br />
von Giovanni Gabrieli und Claudio Monteverdi sowie<br />
instrumental ausgeführte Madrigale von Carlo Gesualdo.<br />
Mit Jan Börner, Altus, wirkt zudem ein vielversprechender Gesangssolist<br />
aus der Region <strong>Solothurn</strong> mit.<br />
Der <strong>Chor</strong> <strong>Les</strong> <strong>Marmottes</strong> mit seinem neuen Dirigenten Stefan<br />
Schmid freut sich, Ihnen dieses abwechslungsreiche und spannende<br />
Konzert präsentieren zu dürfen.<br />
Ausführende<br />
Ensemble Allegria musicale, Biel www.allegriamusicale.ch<br />
Violinen: Andreas Heiniger (Konzertmeister), Melanie Kind<br />
Viole: Barbara Müller, Max Flückiger<br />
Cello: Martin Birnstiel<br />
Violone: Markus Bernhard<br />
Cembalo: Thomas Leutenegger<br />
Jan Börner, Altus www.janboerner.ch<br />
<strong>Chor</strong> <strong>Les</strong> <strong>Marmottes</strong> <strong>Solothurn</strong> www.lesmarmottes.ch<br />
Sopran: Miryam Abebe Gehriger / Regine Anderegg Frey / Judith<br />
Friedli / Beatrice Gyger-Arm / Jacqueline Häberle-Spahr /<br />
Susanne Hammer / Nadia Hirter / Yvonne Neuenschwander /<br />
Stefanie Reinhard Schmid / Simone Tischer-Truninger / Corinne<br />
Thor / Monika Zuber-von Felten Alt: Anna Buser-Batzli / Cecile<br />
Eggenschwiler / Whitney Hartung / Yvonne Kaiser / Ursula<br />
Küng-Stebler / Andrea Montani Affolter / Nicole Petrig-Meier /<br />
Daniela Rieder / Bettina Schöb / Madeleine Steiner Marti /<br />
Annemarie Werenfels / Karin Z’Graggen Liniger Tenor: Dieter<br />
Adam / Simon Beer / Röbi Loser / Christian Schilt / Martin<br />
Schneider Bass: Stephan Happle / Daniel Kradolfer / Rolf<br />
Neuenschwander / Stephan Schiltknecht / Tim Thor<br />
Leitung: Stefan Schmid www.lesmarmottes.ch<br />
Adrian Willaert / um 1490–1562<br />
0 bene mio / Canzone Villanesca<br />
1. O bene mioi fa famm’ uno<br />
favore, Che questa sera ti possa<br />
parlare. / 2. Viene senza paura e non<br />
bussare, Butta la porta, che porrai<br />
entrare. / 3. Alla finestra insino<br />
alle due hore Faro la spia, che porrai<br />
entrare. / Ref: E s’alcuno ti ci trova,<br />
e tu grida: chi vend’ ova?<br />
Jacques Arcadelt / um 1500–1568<br />
Dormendo un giorno<br />
Dormendo un giorno a Baia a<br />
l’ombr’ Amore / Dove il murmur<br />
de fonti più li piacque, / Corser le<br />
ninfe a vendicar l’ardore / E la face<br />
gli ascosen sotto l’acque / Ch’il<br />
crederebbe, dent’r a quel<br />
liquore. / Subitament’eterno foco<br />
nacque; / Onde a quei bagni sempr’<br />
il caldo dura, / Che la fiamma<br />
d’amor acqua non cura.<br />
Luca Marenzio / 1554/55-1599<br />
Fuggiro<br />
1. Fuggirò, fuggirò, fuggirò tant’,<br />
Amore, che scemerà l’ardore, le<br />
fiamm’ e le catene che tengono quest’<br />
alma in tante pene. / 2. Fuggirò,<br />
fuggirò, fuggirò tanto, tanto che<br />
cesserà il moi pianto, i nodo, l’arco,<br />
e’l strale, che tien quest’ alma in<br />
doglia aspra e mortale. / 3. Fuggirò,<br />
fuggirò, fuggirò dunque Amore,<br />
sciolto dal fiero ardore, e dirò nel<br />
fuggire: «Donna tu se cagion del mio<br />
martire.»<br />
Benedetto Ferrari / 1603–1681<br />
Ardo misera sì<br />
Ardo ardo misera sì. / Ma l’ardor<br />
mio altri non vede o cura / Ardo<br />
misera sì ma dal mio foco v’è chi<br />
si scherme / Ahi strana sorte<br />
ingrata sotto seno di neve alma<br />
gelata / Pallidi a e le mi viva a<br />
tutte l’ore mi lagno ah sol perché<br />
l’aspre querele / Di quest’afflitto e<br />
tormentato petto portino al mio Sol<br />
gioia diletto. / Piango e dal pianto fo<br />
germogliar torrenti / Ma d’impietà<br />
la macchia terger (lassa) non<br />
ponno / della bella cagion de miei<br />
tormenti. / Al cocente rotar de miei<br />
sospiri non sospira / Non sospira<br />
il mio spirto / Ma in aura all’ aura<br />
sciolto fugge per non udir / Fugge<br />
per non udir i miei martiri. / Nel<br />
mar de miei dolori / Non è ch’io<br />
pensi di mirar giammai valicar del<br />
mio ben / La navicella solcar del mio<br />
bel Sol / Il legno amato che da<br />
Ach mein Liebster / Volksweise<br />
1. Ach Liebster, komm doch und lass<br />
mich nicht lang warten, komm heute<br />
Abend in den stillen Garten. / 2.<br />
Hab keine Angst nur, klopf nicht<br />
lang an die Pforte, Rasch auf das<br />
Türlein, – komm zum trauten<br />
Orte. / 3. In dunkler Laube, was<br />
braucht’s der vielen Worte, Harr ich<br />
voll Sehnsucht, – komm zum trauten<br />
Orte. / Ref: Und sollt einer uns dort<br />
stören, dann ruf laut aus: Wer kauft<br />
Beeren?<br />
Als ich eines Tages schlief<br />
Als ich eines Tages am Strand im<br />
Schatten meiner Liebe schlief, / im<br />
Rauschen der Quellen, die sie<br />
mochte, / eilten die Nymphen<br />
herbei, um die Glut zu rächen / und<br />
die Fackel im Wasser zu<br />
erlöschen. / Wer würde glauben,<br />
dass in dieser Flüssigkeit / gleich<br />
ewiges Feuer geboren wurde. / Trotz<br />
dieser Bäder wird diese Wärme ewig<br />
halten, / Nicht einmal das Wasser<br />
kann diese Liebesflamme erlöschen.<br />
Ich werde fliehen<br />
1. Ich werde fliehen – so viel Liebe.<br />
So werden Glut und Flammen<br />
abnehmen. So wie die Ketten, welche<br />
meine Seele in so viel Schmerz<br />
halten. / 2. Ich werde fliehen, weit,<br />
so hören meine Tränen auf. Der<br />
Knoten, der Bogen, die Pfeile, welche<br />
diese Seele in bitterer und tödlicher<br />
Trauer halten. / 3. Ich werde fliehen,<br />
von der Liebe, gelöst von der stolzen<br />
Glut. Und in der Flucht werde ich<br />
sagen: «Frau, du bist die Ursache<br />
meines Leidens.»<br />
Ich brenne, ja – ich Elende<br />
Ich brenne, ja – ich Elende. / Aber<br />
mein Brennen sieht und heilt<br />
niemand. / Ich brenne, ja – ich<br />
Elende, aber vor meinem Feuer<br />
schützt sich / ach, seltsames<br />
Schicksal, undankbare Seele,<br />
in den Schoss des frierenden<br />
Schnees. / Blass ist mein Leben zu<br />
allen Stunden. / Meinen bitteren<br />
Klagen / soll in dieser unruhigen<br />
und gequälten Brust / Freude<br />
zugeführt werden. / Ich weine<br />
und aus meinem Weinen spriessen<br />
Flüsse, / Doch die Gottlosigkeit<br />
kann den Flecken / dieses schönen<br />
Grundes meines Leidens nicht<br />
wegwischen. / Meinen brennenden<br />
wiederkehrenden Seufzer / seufzt<br />
mein Geist nicht, / sondern flieht<br />
in der Luft, flieht um nicht zu<br />
hören, / flieht um mein Martyrium<br />
nicht zu hören / Im Meer meiner<br />
infedel destino guidato / e scorro<br />
più che Scilla crudel fugge ‘l mio<br />
porto. / O del mio corpo inutili<br />
ornamenti ditemi / come e quali vidi<br />
e l’ciel di beltà forze si strali. / Io son<br />
pur giovinetta, e ‘l crin ho d’oro / E<br />
colorite e belle sempran le guarcie<br />
mie rose novelle. / Ah se ‘l mio caro<br />
mio caro barbaro d’amore / Caro<br />
caro barbaro d’amore tale m’odia<br />
e mi fugge / Or qual serà qual<br />
serà ‘l tormento quan’ avrò quan’<br />
avrò / Crespo il volto e ‘l crin<br />
d’argento crespo il volto / E ‘l crin<br />
d’argento ma ma questo mi conforta<br />
e mi consola / Ch’allor fa a per mia<br />
beata sorte spento foco d’amor dal gel<br />
di morte.<br />
Jacques Arcadelt / um 1500–1568<br />
Il bianco e dolce cigno<br />
Il bianco e dolce cigno cantando<br />
more / Et io Piangendo giungo al<br />
fin del viver mio, / Strano e diversa<br />
sorte / ch’ei more sconsolato, / Et<br />
io moro beato. / Morte, che nel<br />
morire. / Mi empie di gioia tutto e<br />
di desire. / Se nel morir altro dolor<br />
non sento. / Di mille morte il dì<br />
sarei contento.<br />
Josquin Desprez / um 1440–1521<br />
El grillo<br />
El grillo e buon cantore / Che<br />
tienne longo verso. / Ma non fa<br />
come gli altri uccelli: / Come li<br />
han cantato un po, / Van’ de fatto<br />
in altro loco / Sempre el grillo sta<br />
pur saldo, / Quando la maggior è’l<br />
caldo / Alhor canta sol‘ per amore.<br />
Orlando di Lasso / 1532–1594<br />
Madonna ma pietà<br />
1. Madonna ma pietà chian et<br />
aita, / Ch’io moro estenti a torto<br />
e pur volete, / io grido e nel<br />
sentete: / Ref: Acqua madonna al<br />
foco / Ch’io mi sento morire a poc‘<br />
apoco. / 2. Di chiedervi mercè son<br />
quasi roco, / sol della pena mia<br />
prendete gioco. / Pur grido in ogni<br />
loco: / Ref: Acqua madonna al<br />
foco / Ch’io mi sento morire a poc‘<br />
apoco.<br />
Schmerzen, / nicht, dass ich<br />
glauben würde, zu meinem Wohle<br />
zu sorgen. / Nicht, dass ich<br />
jemals daran gedacht hätte, mein<br />
Glück zu überschreiten / und mit<br />
dem Boot aus meiner Sonne zu<br />
fliehen. / Geliebtes Holz, geführt<br />
von einem bösen Schicksal. / Ich<br />
fahre und navigiere, grausamer<br />
als Scilla, weg aus meinem<br />
Hafen. / Ach, nutzlose Ornamente<br />
meines Körpers, sagt mir, / ich bin<br />
zwar ein junges Mädchen, / mein<br />
Haar, ich hab goldenes Haar, / und<br />
bunt und rosa scheinen meine jungen<br />
Wangen. / Ach wenn mein Lieber,<br />
mein lieber Liebesbarbar, / mich<br />
so hasst und scheut, / wie gross<br />
wird meine Qual sein, wenn mein<br />
Gesicht / ausgetrocknet und mein<br />
Haar silbern. / Aber dies tut mir gut<br />
und tröstet mich. / So sei es, mein<br />
glückliches Schicksal, / so, dass<br />
das Liebesfeuer vom Eis des Todes<br />
gelöscht wird.<br />
Der weisse und liebliche<br />
Schwan<br />
Der weisse und liebliche Schwan<br />
stirbt singend, / und ich erreiche<br />
weinend das Ende meines<br />
Lebens. / Seltsames und so<br />
verschiedenes Schicksal, / dass er<br />
ungetröstet stirbt, / und ich sterbe<br />
glücklich. / Einen Tod, der im<br />
Sterben / mich mit Freude und<br />
Verlangen erfüllt. / Wenn ich<br />
sterbend keinen anderen Schmerz<br />
fühlte, / wäre ich zufrieden, tausend<br />
Tode täglich zu sterben.<br />
Die Grille<br />
Die Grille ist ein guter Sänger, / der<br />
ein langes Lied singt. / Doch sie<br />
macht es nicht wie die anderen<br />
Vögel: / Wenn die ein bisschen<br />
gesungen haben, / fliegen sie an<br />
einen anderen Ort. / Die Grille<br />
bleibt immer standhaft. / Wenn die<br />
Hitze am grössten ist, / Dann singt<br />
sie nur aus Liebe<br />
Meine Geliebte<br />
1. Meine Geliebte, ich flehe dich<br />
um Mitleid und Hilfe an, / denn<br />
ich sterbe und leide zu Unrecht<br />
und doch willst du, / dass es so<br />
ist; / Ich schreie und du hörst es<br />
nicht: / Ref: Wasser, Geliebte,<br />
auf das Feuer! / Denn ich fühle,<br />
wie ich langsam sterbe. / 2. Weil<br />
ich dich um Gnade anflehe, bin<br />
ich schon ganz heiser, / Aber du<br />
machst dich nur lustig über meine<br />
Pein. / Aber ich schreie an allen<br />
Orten: / Ref: Wasser, Geliebte, auf<br />
das Feuer! / Denn ich fühle, wie ich<br />
langsam sterbe.<br />
Claudio Monteverdi / 1567–1643<br />
«Lamento d›Arianna» (1623) – Il sesto libro dei <strong>madrigali</strong><br />
Text von Ottavio Rinuccini (1562–1621)<br />
Lasciatemi morire<br />
Lasciatemi morire! / E chi volete voi<br />
che mi conforte / in cosi dura sorte,<br />
in così gran martire. / Lasciatemi<br />
morire!<br />
Dove, dove è la fede<br />
Dove, dove è la fede / Che<br />
tanto mi giuravi? / Cosi ne l’alta<br />
sede / Tu mi ripon degl’avi? / Son<br />
queste le corone / Onde<br />
m’adorni il crine? / Questi<br />
li Scettri sono? / Queste le<br />
gemme e gl’ori? / Lasciarmi<br />
in abbandono / A fera che mi<br />
stracci e mi divori. / Ah! Teseo<br />
mio, / Lascerai tu morire invan<br />
piangendo, / Invan gridando aita la<br />
misera Arianna / ch’a te fidossi e ti<br />
diè gloria e vita.<br />
O Teseo, Teseo mio<br />
O Teseo, o Teseo mio, / Si che mio<br />
ti vo’ dir, che mio pur sei / Benche’<br />
t’involi, ahi crudo, a gli occhi<br />
miei. / Volgiti, Teseo mio, / volgiti,<br />
Teseo, o Dio. / Volgiti indietro<br />
a rimirar colei / Che lasciato ha<br />
per te la patria e il regnio, / e in<br />
questa arena ancora, / cibo di<br />
fere dispietate e crude, / lascierà<br />
l’ossa ignude. / O Teseo, Teseo<br />
mio, / se tu sapessi, o Dio, / se tu<br />
sapessi, ohimè, come s’affanna / la<br />
povera Arianna, / forse,<br />
pentito, / rivolgeresti ancor la prora<br />
al lito. / Ma con l’aure serene / Tu<br />
te ne vai felice et io qui piango, / a<br />
te prepare Atene / liete pompe<br />
superbe, et io rimango / cibo di fera<br />
in solitarie arene. / Te l’uno e l’altro<br />
tuo vecchio parente / stringerà lieto,<br />
et io / più non vedrovvi, o madre, o<br />
padre mio.<br />
Lasst mich sterben<br />
Lasst mich sterben! / Wer<br />
könnte mich auch trösten / in so<br />
grausamen Schicksal, in so schwerer<br />
Qual? / Lasst mich sterben!<br />
Wo ist die Treue<br />
Wo, wo nur ist die Treue, / die du<br />
so oft mir schworst? / Ist so der<br />
Thron deiner Vorfahren / auf den<br />
du mich erheben wolltest? / Sind<br />
dies die Kronen, / mit denen du mir<br />
schmückst das Haupt? / Sind dies<br />
die Zepter? / Dies die Edelsteine<br />
und die Goldschätze? / Mich zu<br />
verlassen, / dass eine Bestie mich<br />
zerreisse und verschlinge? / Ach<br />
Theseus, ach mein Theseus, / wirst<br />
du es zulassen, dass ich sterbe<br />
vergebens weinend, / vergebens<br />
um Hilfe flehend, die elende<br />
Ariane, / die dir anvertraute ihre<br />
Ehre und ihr Leben?<br />
O mein Theseus<br />
O Theseus, o mein Theseus / Ja,<br />
mein will ich dich nennen, denn<br />
mein bist du schon, / fliehst du<br />
auch, ach Grausamer, mir aus<br />
den Augen. / Komm zurück,<br />
mein Theseus, / komm zurück,<br />
Theseus, o Gott. / Komm zurück,<br />
richte deinen Blick zurück, um<br />
einmal mehr zu sehen / Jene,<br />
die verlassen hat dir zuliebe<br />
Vaterland und Königreich, / und<br />
in diesen Gefielden noch, / Opfer<br />
grausamer und unbarmherziger<br />
Bestien, / wird lassen ihre<br />
fleischlosen Knochen. / O Theseus,<br />
o mein Theseus, / Wüsstest<br />
du, o Gott, / Wüsstest du,<br />
ach, wie leidet / die kleine<br />
Ariadne, / vielleicht von Reue<br />
gepackt, / würdest du den<br />
Bug wieder auf dieses Ufer<br />
richten. / Doch während unter<br />
günstigen Winden / du glücklich<br />
hinweg fährst und ich nach dir<br />
weine, / bereitet Athene dir einen<br />
prächtigen Empfang, / und<br />
ich bleibe zurück, an diesem<br />
einsamen / Ufer der Bestien<br />
Beute. / Deine ergreisten Eltern<br />
glückerfüllt / dich umarmen, und<br />
ich, nie wieder / Werde ich euch<br />
sehen, o meine Mutter, o mein Vater<br />
Claudio Monteverdi / 1567–1643<br />
«Madrigali guerrieri et amorosi» – Ottavo Libro dei <strong>madrigali</strong><br />
Text von Francesco Petrarca (1304–1374)<br />
Hor ch’ el ciel e la terra<br />
Hor ch’ el ciel e la terra e ‘l vento<br />
tace / e le fere e gli augelli il sonno<br />
affrena, / notte il carro stellato in<br />
giro mena, / e nel suo letto il mar<br />
senz’ onda giace. / Veglio penso ardo<br />
Himmel und Erde<br />
Nun, da Himmel, Erde und Wind<br />
verstummt sind / und Tiere und<br />
Vögel der Schlaf übermannt, / da<br />
die Nacht ihren Sternenwagen im<br />
Kreise lenkt / und das Meer in