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Einleitung - Oapen

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124<br />

Königinnen<br />

Lieferungen handelte, die zusätzlich zu den vom Hauptbeamten zu veranlassenden<br />

Überstellungen von Vieh für die Neumondriten durchgeführt wurden.<br />

Für diese Annahme spricht auch, daß uns aus zwei Monaten sowohl die Belege<br />

für die Lieferungen des Hauptbeamten Abbasaga als auch für diese Extragaben<br />

erhalten sind. Dabei zeigt sich, daß Abbasaga wie üblich eine größere Menge<br />

an Tieren für die Königin überstellen ließ.<br />

vi/AS 8<br />

bei Abbasaga werden 22 Stück Kleinvieh verbucht (SAT II, 1089) – Formular A<br />

zusätzliche Gabe von einem Lamm, bei Duga abgebucht (CTNMC 5) – Formular C<br />

ii/AS 9<br />

bei Abbasaga werden 63 Stück Kleinvieh verbucht (PDT I, 579) – Formular A<br />

zusätzliche Gabe von einem Zicklein, bei Zubaga abgebucht (SET 66) – Formular B<br />

Der Hauptteil dieser Tiere war also vorhanden und nicht anderweitig verbraucht<br />

worden, die Lieferung von jeweils einem Lamm bzw. Zicklein ist<br />

folglich nur eine Ergänzung zur Hauptlieferung.<br />

Wie oben gezeigt wurde, fanden die Riten zu Neumond in Ur statt, wobei<br />

zumindest einige Teile der Feierlichkeiten im Palast der Königin anzusetzen<br />

sind. In den frühen Texten mit dem Formular A, vor der Einführung des<br />

Neumond-Vermerks, verzeichnete Abbasaga häufig auf derselben Tafel auch<br />

Lieferungen an das é - u z - g a 512 , nach dem Jahr AS 6 findet sich diese<br />

Kombination der Einträge nur noch auf drei Texten 513 . Noch ist nicht<br />

abschließend geklärt, was mit é - u z - g a genau gemeint war, es ist aber<br />

deutlich, daß mit diesem Ausdruck ein bestimmter Bereich innerhalb des<br />

Palastes bezeichnet wurde 514 . Sallaberger vermutete, es habe sich um den<br />

inneren Bereich des Palastes gehandelt 515 . Dies paßt gut in das Bild, daß sich<br />

das Königspaar, möglicherweise getrennt voneinander, an dem unheilvollen<br />

Neumondtag in einem inneren, zurückgezogenen Teil des Palastes aufhielt, wo<br />

es sich spezieller Reinigungsriten zu unterziehen hatte.<br />

Während für die Regierungszeit Amar-Suens ab dem Jahr AS 3 die<br />

Neumondriten der Abī-simtī durchgängig belegt sind, finden sich unter der<br />

Regierung ihres Sohnes nur vereinzelte Belege für diese Riten 516 . Dies ist nicht<br />

allein mit der insgesamt geringeren Zahl der bekannten Urkunden aus der Zeit<br />

Šu-Suens zu erklären, da in bezug auf Abī-simtī die Zahl der Texte zu<br />

512 TAD 55 /TAD 64 (Dupl) (26/xi2/AS 3); BIN III, 81 (27/vii/AS 4); TPTS 81<br />

(26/ix/AS 4); Orient 16, 28 (26¡/viii/AS 5); NISABA 8, 36 (xi/AS 6).<br />

513 SAT II, 1089 (27/vi/AS 8), UDT 95 (26/ix/AS 8), TrD 42 (26/v/AS 9).<br />

514 Sigrist, Drehem (1992), S. 158–162.<br />

515 Vortrag Sallaberger auf der Rencontre in Leiden (2002).<br />

516 Siehe unten Tabelle 11: Neumondfeiern der Abī-simtī, S. 126–128.

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