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Patrizia Ricci 1984 - 2010 - Katholische Stiftungsfachhochschule ...

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das war ein mieser Sommer!<br />

Diesen Satz habe ich in diesem<br />

Jahr oft von den Zuhausegebliebenen<br />

gehört. Zu wenig<br />

Sonne, zu viel Regen, miserable<br />

Temperaturen. Doch kann<br />

man einen Sommer wirklich<br />

nur am Wetter ausmachen?<br />

Für die KSFH war es ein guter<br />

Sommer, wie die zahlreichen<br />

Veranstaltungen (S. 2 bis 5)<br />

zeigen. Am Betriebsausfl ug<br />

nach Murnau beteiligten sich in diesem Jahr so viele<br />

Kolleginnen und Kollegen wie nie zu vor (S.14). Betrübt<br />

hat uns allerdings der Abschied von Monika<br />

Schuhmann, die nach 40 Jahren an der KSFH in den<br />

Ruhestand ging (S.8).<br />

Mit dem neuen Semester, das am 6. Oktober startet,<br />

dürfen wir wieder zahlreiche neue KollegInnen begrüßen<br />

(S. 10). Zudem können wir uns auf spannende<br />

Veranstaltungen und Tagungen freuen (S.5).<br />

Ich wünsche allen einen guten Start ins<br />

Wintersemester <strong>2010</strong>/2011.<br />

Lisa Zeidler<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Informatives: Kurze<br />

Meldungen aus der<br />

Hochschule S. 2<br />

______________________________<br />

Interview mit<br />

Prof. Dr. Egon Endres<br />

zur aktuellen Lage in<br />

Benediktbeuern S. 6<br />

______________________________<br />

Interview mit<br />

Ulrike Wachsmuth Biller S. 7<br />

______________________________<br />

Porträt<br />

Monika Schuhmann:<br />

„Eine Ära endet“ S. 8<br />

______________________________<br />

Personalia: Unsere<br />

neuen Mitarbeiter/-innen S. 10<br />

______________________________<br />

Interview mit<br />

Prof. Dr. Tilly Miller<br />

und Prof. Dr.<br />

Johannes Kemser S. 12<br />

______________________________<br />

Aktuelles aus der SteQE S. 13<br />

______________________________<br />

Betriebsausfl ug,<br />

Impressum,<br />

Schlaumeier & Co S. 14<br />

1


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Von links nach rechts: Prof. Dr. Heiner Gabriel, Prof. Dr.<br />

Hans Tremmel , Prälat Lorenz Wolf, Prof. Dr. Egon Endres,<br />

Prof. Dr. Annette Vogt.<br />

Von links nach rechts: Prof. Dr. Annette Vogt, Prof. Dr.<br />

Hans-Joachim Puch, Dr. Cordula Schön, Prof. Dr. Barbara<br />

Städter-Mach, Prof. Dr. Egon Endres.<br />

Prof. Dr. Peter Lenninger, Soziologe an der<br />

KSFH.<br />

Prälat Dr. Lorenz Wolf besucht KSFH<br />

Der neue Leiter des <strong>Katholische</strong>n Büros Bayern, Prälat<br />

Dr. Lorenz Wolf, hat im Juli die KSFH besucht. Prälat<br />

Wolf ist seitens der Freisinger Bischofskonferenz<br />

für die Entwicklungsplanung der katholischen Hochschulen<br />

in Bayern zuständig. So nutzte er das Treff en<br />

mit Präsident Prof. Dr. Egon Endres, Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Annette Vogt, dem Dekan für Soziale Arbeit<br />

München, Prof. Dr. Heiner Gabriel, und dem Leiter<br />

der Theologischen Zusatzausbildung in Benediktbeuern,<br />

Prof. Dr. Tremmel, um die KSFH besser kennen<br />

zu lernen.<br />

Peer-Review mit der Evangelischen<br />

Hochschule Nürnberg (EVHN)<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Puch, EVHN-Präsident, und Prof. Dr.<br />

Barbara Städter-Mach, EVHN-Vizepräsidentin, haben sich<br />

im Juli mit der KSFH-Hochschulleitung getroff en. Ziel der<br />

regelmäßigen Treff en zwischen den beiden Hochschulen<br />

ist der Erfahrungsaustausch zu hochschulrelevanten Themen.<br />

Sozialpolitischer Diskurs an der KSFH<br />

Am 7. Juli fand an der KSFH der Workshop „Der Sozialstaat<br />

– ein überholtes Modell?“ statt. Prof. Dr. Peter Lenninger,<br />

Soziologe an der KSFH, referierte über das Thema „Sozialstaat<br />

und Sozialstruktur im Wandel. Herausforderung<br />

für die Zukunft der Sozialen Arbeit“. Der Sozialpolitische<br />

Diskurs München ist eine Initiative diverser sozialer Organisationen,<br />

die kritische soziale Themen aufgreift und konstruktiv<br />

diskutiert.<br />

2


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Die „neue“ Campus-Kirche.<br />

Zeitzeuge Heinrich Schiller berichtete über die Entwicklung<br />

der Sozialen Arbeit.<br />

Campus-Kirche wieder<br />

für Gottesdienste geöff net<br />

Fast zwei Jahre haben der Umbau und die Renovierung der<br />

Kirche auf dem Gelände des Kirchlichen Zentrums in München-<br />

Haidhausen gedauert. Am 11. Juli hat der Erzbischof von<br />

München und Freising, Reinhard Marx, die Jugendkirche eingeweiht.<br />

350 Gäste feierten die Altarweihe in einem sehr eindrucksvollen<br />

und lebendigen Gottesdienst, der größtenteils von der Kath. Hochschulgemeinde<br />

(KHG) gestaltet wurde. Die KHG-Band, die „Pra(e)<br />

ysingers“, sorgte dabei für eine schwungvolle musikalische Begleitung.<br />

Im Rahmen des Gottesdienstes gab Lichtkünstler Stefan W.<br />

Knor einen ersten Eindruck der künstlerischen Möglichkeiten, welche<br />

die Campus-Kirche durch ihre hochwertige Licht- und Tontechnik<br />

bietet. Die Gottesdienstteilnehmer/innen waren begeistert!<br />

Ab sofort fi nden die Gottesdienste der KSFH nun wieder in der<br />

Campus-Kirche statt:<br />

Wir beginnen mit dem Semester-Eröff nungsgottesdienst für das<br />

Studienjahr <strong>2010</strong>/2011 am Mittwoch, 6. Oktober <strong>2010</strong> um 12.15<br />

Uhr mit P. Stefan Stöhr, Direktor des Salesianums München.<br />

Für die musikalische Untermalung sorgen die „Pra(e)ysingers“.<br />

Alle Studierende und Mitarbeiter/innen der KSFH sind zum Gottesdienst<br />

mit anschließendem Stehempfang ganz herzlich in die<br />

Campus-Kirche eingeladen! (Autor: KHG)<br />

Zeitzeuge beim Historischen Arbeitskreis<br />

Zu ihrem 11. Treff en begrüßten die Mitglieder des Historischen<br />

Arbeitskreises der KSFH wieder einen Zeitzeugen.<br />

Heinrich Schiller (Jahrgang 1924) ist fundierter Kenner der<br />

Entwicklung der Sozialarbeit in Deutschland. Bereits in der<br />

zweijährigen Ausbildung an der Sozialen Schule der Stadt<br />

Nürnberg für den Schwerpunkt Methodenlehre tätig, wurde<br />

er 1971 Gründungspräsident der Evangelischen <strong>Stiftungsfachhochschule</strong><br />

Nürnberg und war bis zu seiner Pensionierung<br />

1986 deren Präsident.<br />

Schiller berichtete über seine berufl ichen Meilensteine im<br />

Zusammenhang mit der Entwicklung der Sozialen Arbeit.<br />

Das nächste Treff en des Historischen Arbeitskreises fi ndet<br />

am 10. November im Raum J210 statt. Interessenten sind<br />

herzlich willkommen.<br />

3


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Kurzmeldungen und Terminhinweise<br />

Zeugnisvergabe in Benediktbeuern<br />

Am 3. August haben insgesamt 66 Absolventen/innen<br />

des Studiengangs Soziale Arbeit an der<br />

<strong>Katholische</strong>n <strong>Stiftungsfachhochschule</strong> (KSFH) am<br />

Standort Benediktbeuern ihre Abschlusszeugnisse<br />

erhalten. 16 Studierende nahmen in einer<br />

feierlichen Stunde ihr Diplom-Zeugnis, 50 ihr<br />

Bachelor-Zeugnis entgegen. Vier Diplom- und<br />

fünf Bachelor-Studentinnen haben ihr Studium<br />

mit Auszeichnung abgeschlossen.<br />

+++ Am 20. Juli <strong>2010</strong> hat an der KSFH die 5. Bayerische Armutskonferenz der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspfl ege in Bayern stattgefunden. Anwesend waren<br />

unter anderem Prälat Karl-Heinz Zerrle, Vorsitzender der LAGFW <strong>2010</strong>, Landes-Caritasdirektor,<br />

Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, 2. Vorsitzende der LAGFW, Präsidentin<br />

des Bayerischen Roten Kreuzes, sowie Friedrich Seitz, Ministerialdirektor im Bayerischen<br />

Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.<br />

+++ Ringvorlesung an der KSFH: Von Oktober <strong>2010</strong> bis Januar 2011 fi ndet in der Aula<br />

der KSFH eine Ringvorlesung mit dem Thema „Morgen sterben. Leben und Tod im 21.<br />

Jahrhundert“ statt. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Christophorus Hospiz Vereins,<br />

in dessen Vorstand Prof. Dr. Heiner Gabriel, Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit, ist.<br />

Weitere Informationen unter www.ksfh.de<br />

+++ Am 1. Oktober wird in Benediktbeuern der erste Abschlussjahrgang des Bachelor-<br />

Studiengangs Bildung und Erziehung im Kindesalter feierlich verabschiedet.<br />

+++ Die KSFH hat ein Krisenteam gegen Grenzüberschreitung und Gewalt an der Hochschule<br />

gebildet. Das Krisenteam triff t sich erstmals am 25. Oktober.<br />

Vorträge und Veröff entlichungen<br />

Prof. Dr. Michaela Gross-Letzelter<br />

Fachreferat mit dem Titel „Herausforderungen und Möglichkeiten<br />

für Familienleben heute“ am 16. Juli <strong>2010</strong> beim Fachtag<br />

der Münchner Mütter- und Familienzentren, „Familie verbindet<br />

- Stadtteilbezogene Kooperationsmöglichkeiten im Kontext<br />

Frühe Förderung/Frühe Hilfen“, eine Veranstaltung der Landeshauptstadt<br />

München, Sozialreferat und Stadtjugendamt.<br />

Referentin bei den Salzburger Hochschulwochen <strong>2010</strong> „Endlich.<br />

Leben und Überleben.“ Das Thema der dreiteiligen Vorlesung<br />

vom 2. bis 4. August <strong>2010</strong> war: Das risikoreiche Leben von Familien<br />

heute.<br />

4


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Wiedersehen nach 40 Jahren<br />

von Prof. Dr. Hubert Jall<br />

Am 3. Juli <strong>2010</strong> trafen sich die Absolventen des letzten<br />

Jahrganges der damaligen Höheren Fachschule<br />

für Wohlfahrtspfl ege von 1970 - damals noch eine<br />

„Männerschule“ - an der KSFH. Von den ursprünglich<br />

30 Männern waren 16 gekommen, fünf waren bereits<br />

verstorben, zwei leben im weit entfernten Ausland,<br />

drei hatten sich entschuldigt und vier waren nicht<br />

mehr fi ndbar.<br />

Das Treff en machte einige bemerkenswerte, berufsbiographische<br />

Zusammenhänge deutlich. Für die 16<br />

Anwesenden war das Studium der Sozialen Arbeit das<br />

dominierende berufl iche Startereignis.<br />

Sieben blieben in der „klassischen“ Sozialen Arbeit und waren mehr als 40 Jahre bei der Bewährungshilfe,<br />

der Caritas, im Jugendamt sowie in der Sucht- und Abhängigkeitshilfe tätig.<br />

Besonders interessant war, wie jene, die das Examen 1970 als Sprungbrett verstanden und<br />

eine weitere akademische Ausbildung absolvierten, ihre darauf folgende Berufstätigkeit<br />

bewerteten. So wurden zwei von ihnen Sonderschul-, zwei Volksschullehrer und drei Psychologen.<br />

Übereinstimmend betonten sie, dass sie zu einem großen Teil ihre Berufsstätigkeit als<br />

eine Erweiterung der Sozialen Arbeit begriff en. Besonders jene, die ins Lehramt wechselten,<br />

stellten mit Nachdruck fest, dass es die Ausbildung in der Sozialen Arbeit war, die das Fundament<br />

der berufl ichen Handlungsvollzüge im Klassenzimmer und in der Therapie bildete.<br />

Keiner ist in den 40 Jahren tatsächlich „berufsfremd“ geworden. Alle haben ihr Menschenbild<br />

sowie die „Art und Weise, die Welt zu betrachten“ grundlegend mit der Sozialen Arbeit<br />

verbunden.<br />

Wir debattierten über Wechsel von Berufstätigkeiten, von Arbeitgebern und Handlungsfeldern.<br />

Diese vollzogen sich in der Regel zielgerichtet - also im Bewusstsein des weiteren<br />

Fortschritts und der berufl ichen Entwicklung.<br />

Die 40-jährige Berufstätigkeit war für die meisten mit berufl ichen Erfolgserlebnissen verbunden,<br />

auch wenn man oft gegen heftige Widerstände kämpfte und die Schwerfälligkeit von<br />

Verbänden und Einrichtungen der Wohlfahrtspfl ege zu spüren bekam. Gerade dann war es<br />

wichtig, stand zu halten, die eigenen berufl ichen Vorstellungen klar zu formulieren und sich<br />

im berufl ichen Alltag auch gelegentlich quer zu legen und sich „widerborstig“ zu zeigen.<br />

Fazit: Alle, nun ältere Herren, zogen eine deutlich positive Bilanz aus den vergangenen 40<br />

Jahren. Den Ruhestand (wobei nur noch drei berufstätig sind) zu genießen im Bewusstsein,<br />

ein erfülltes Berufsleben hinter sich gebracht haben, verbindet die 16: „Wir treff en uns in<br />

fünf Jahren wieder“ wurde vereinbart, denn die bereits fünf Verstorbenen verdeutlichen die<br />

Endlichkeit der gelebten Zeit.<br />

Auf dem Bild sind zu sehen: Oben, von l. nach r. Dipl.Psych. Dr. Herbert Bock (Fh Görlitz); Rainer Harsch (Bewährungshilfe<br />

Aalen); Rudi Haimerl (Condrops Freising); Sigi Maier (Gefängnissozialdienst Stadelheim); Dipl. Psych.<br />

Rolf Wagner (Eheberatung Fürstenfeldbruck); Peter Hensel (Sonderschule Weißenhorn).<br />

Mitte, von l. nach r.: Klaus Diedering (Caritasverb. Haßberge), Günther Staudter (Volksschullehrer, Baiern/<br />

Unterhaching); Helmut Anthofer (Bewährungshilfe Rosenheim); Franz Hopfenzitz (Berufsfachschule für Heilerziehungspfl<br />

ege Ursberg; Josef Anthofer (Sonderschule Altötting).<br />

Unten, von l. nach r.: Hermann Bredenkamp (Volksschule Schönberg Obb.); Dipl.Psych. Michael Wetzstein, (74,<br />

selbständiger Psychotherapeut); Bernhard Frühauf (Jugendamt Starnberg), Dipl.Päd. Dr. Hubert Jall KSFH.<br />

Ein stilles Gedenken an die Verstorbenen: Erich Wenninger, Reiner Grötschel, Werner Olschinsky, Peter Reuter,<br />

Hermann Struntz.<br />

5


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. Egon Endres, Präsident der<br />

KSFH.<br />

„Keine unmittelbare Gefahr für die KSFH“<br />

Die Nachricht über eine mögliche<br />

Schließung der PTH (Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule<br />

der Salesianer Don Boscos Benediktbeuern)<br />

am Standort Benediktbeuern<br />

hat auch die KSFH verunsichert.<br />

Prof. Dr. Egon Endres,<br />

Präsident der KSFH erklärt im Gespräch,<br />

ob die Sorgen begründet<br />

sind und wie er die aktuelle Situation<br />

einschätzt.<br />

Herr Endres, was bedeutet die<br />

mögliche Schließung der PTH für<br />

die KSFH und für das Studium<br />

dort?<br />

Egon Endres: Ab diesem Wintersemester<br />

bietet die PTH kein Theologiestudium<br />

mehr für Erstsemester<br />

an. Ein Doppelstudium in<br />

Sozialer Arbeit und Theologie ist<br />

somit nur noch für die Studierenden<br />

möglich, die im vergangenen<br />

Jahr begonnen haben. Die Theologische<br />

Zusatzausbildung (TZ) an<br />

der KSFH sowie das Studium der<br />

Philosophie und die Zusatzqualifi<br />

kation Religionspädagogik an<br />

der PTH bleiben bis auf weiteres<br />

erhalten.<br />

Müssen sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie die<br />

Studierenden der KSFH Sorgen<br />

machen?<br />

Egon Endres: Die Finanzierung<br />

der KSFH durch das Wissenschaftsministerium<br />

und die Trägerin<br />

ist glücklicherweise stabil.<br />

Damit besteht für die KSFH keine<br />

unmittelbare Gefahr. Die hohe<br />

Interview<br />

Attraktivität des Studienzentrums<br />

Benediktbeuern liegt allerdings<br />

im Zusammenspiel zwischen der<br />

PTH und der KSFH. Sollte die PTH<br />

mittelfristig ihren Studienbetrieb<br />

einstellen, hätte das auch Auswirkungen<br />

auf die KSFH.<br />

Welche Auswirkungen könnten<br />

das zum Beispiel sein?<br />

Egon Endres: Die Zusammenarbeit<br />

zwischen der PTH und der<br />

KSFH hat es Studierenden über<br />

Generationen ermöglicht, sich<br />

mit Theologie, Philosophie und<br />

Religionspädagogik ein zweites<br />

Standbein aufzubauen. Darüber<br />

hinaus sind die Professoren der<br />

PTH als Lehrbeauftragte an der<br />

KSFH tätig. Das wäre ebenso gefährdet<br />

wie der Fortbestand der<br />

exzellenten Benediktbeurer Bibliothek,<br />

die einen großen und<br />

sehr aktuellen Bücher- und Zeitschriften-Bestand<br />

hat.<br />

Wie schätzen Sie die aktuelle<br />

Lage ein?<br />

Egon Endres: Auf jeden Fall hoff -<br />

nungsvoll: Prälat Dr. Lorenz Wolf,<br />

der Leiter des <strong>Katholische</strong>n Büros<br />

Bayern, hat im Auftrag der Freisinger<br />

Bischofskonferenz eine<br />

Arbeitsgruppe gegründet, die das<br />

besondere Profi l des Studienzentrums<br />

Benediktbeuern herausarbeiten<br />

und – so hoff e ich – sichern<br />

wird.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

6


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

„Niemals Langweile“<br />

Ulrike Wachsmuth-Biller hat 38<br />

Jahre an der KSFH unterrichtet<br />

und bei der Entwicklung des Berufsfeldes<br />

Soziale Arbeit mitgewirkt.<br />

Im Mai hat sie ihre letzte<br />

Vorlesung gehalten. Im Interview<br />

erklärt sie unter anderem, was<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

in der Sozialen Arbeit verändert<br />

hat.<br />

Frau Wachsmuth-Biller, können<br />

Sie sich noch an Ihren ersten Tag<br />

an der KSFH erinnern?<br />

Ulrike Wachsmuth-Biller: Vor 38<br />

Jahren – im Jahr 1972 – hatte ich<br />

mein Bewerbungsverfahren an<br />

der KSFH. Ich sollte eine Probelehrveranstaltung<br />

in Form einer<br />

Seminargestaltung durchführen.<br />

Thema war die Vorschulerziehung<br />

– speziell die antiautoritäre<br />

Erziehung. Ich war 27 Jahre alt,<br />

neugierig und überzeugt, die<br />

Welt verändern zu können.<br />

Hat Ihre Tätigkeit an der KSFH<br />

Ihre Erwartungen erfüllt?<br />

Ulrike Wachsmuth-Biller: Ich<br />

habe mich nie gelangweilt und<br />

hatte unglaubliche Freude daran,<br />

etwas in der Sozialen Arbeit mitzuentwickeln.<br />

So habe ich in den<br />

vergangenen Jahrzehnten drei<br />

Studienordnungen mitgetragen<br />

und durchgeführt, Ideen entfaltet<br />

und umgesetzt. Dabei hatte ich<br />

immer das Gefühl, der gemeinsamen<br />

Aufgabe der Entwicklung<br />

und Ausbildung der Sozialen Arbeit<br />

gerecht zu werden.<br />

Interview<br />

Wenn Sie heute zurückblicken,<br />

was hat sich dann Ihrer Meinung<br />

nach in der Sozialen Arbeit verändert?<br />

Ulrike Wachsmuth-Biller: Im Verlauf<br />

meiner Lehrtätigkeit habe ich<br />

häufi g den Eindruck bekommen,<br />

dass das Wissen um Soziale Arbeit<br />

immer wieder neu erfunden<br />

werden muss. Die Begeisterung<br />

und Überzeugung, für Fragestellungen<br />

der sozialen Arbeit immer<br />

neue Begriff e zu erfi nden, waren<br />

und sind sehr ausgeprägt. Haben<br />

wir früher von Hilfe zur Selbsthilfe<br />

gesprochen, verwenden wir<br />

heute den Begriff Selbstmanagement,<br />

oder auch Empowerment.<br />

Wir sprechen nicht mehr von Zusammenarbeit<br />

mit KlientInnen,<br />

sondern von Case Management.<br />

Verhandlung heißt jetzt Mediation.<br />

Insgesamt betrachte ich die<br />

schnellen Entwicklungen in der<br />

Sozialen Arbeit mit großer Skepsis.<br />

Viele handeln nicht mehr aus<br />

einer Grundüberzeugung heraus.<br />

Die Identität der in der Sozialen<br />

Arbeit tätigen Personen ist fragil<br />

und in vielen Bereichen unterentwickelt.<br />

Fällt Ihnen der Abschied von der<br />

KSFH schwer?<br />

Ulrike Wachsmuth-Biller: Ich<br />

hätte es mir wirklich schwieriger<br />

vorgestellt. Im Moment wirkt es<br />

sehr entlastend auf mich, keine<br />

Literaturlisten für die Studierenden<br />

zu erstellen. Nur wenn man<br />

eine Tür richtig zu macht, gelingt<br />

es neue Türen aufzumachen. So<br />

plane ich einen Kurs zum Thema<br />

„Wie alt werden im Beruf gelingen<br />

kann“.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

7


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Eine Ära endet<br />

Porträt<br />

Die Frau, die zum Gesicht des Studierendensekretariats in München<br />

wurde, verlässt im September <strong>2010</strong> die KSFH. Monika Schuhmann<br />

verabschiedet sich allerdings nicht in den Ruhestand, sondern in ein<br />

Leben ohne Zeitfenster.<br />

Vor 40 Jahren begann – eher durch Zufall – die Ära Monika Schuhmann<br />

an der KSFH, die damals noch unter dem Namen „Höhere Fachschule<br />

für Sozialarbeit und Sozialpädagogik“ lief. Die damals 20-Jährige<br />

wollte eigentlich Stewardess werden. Der Job an der KSFH sollte<br />

eine Übergangslösung sein und war auch aufgrund der räumlichen<br />

Nähe zum Wohnort attraktiv.<br />

Die Erinnerungen an ihren ersten Arbeitstag, am 1. April 1970, sind<br />

bei Monika Schuhmann im Gedächtnis geblieben: „Ich war davor gewarnt<br />

worden, dass der damalige Hochschuldirektor ziemlich cholerisch<br />

sein sollte, doch auf das, was passierte, war ich bei weitem nicht<br />

vorbereitet. Er stürmte ins Zimmer, schaute unwirsch umher und<br />

unterzog mich dann einer Feuerprobe in Form eines Diktates.“ Inhalt<br />

des Diktates waren die Arbeitsverträge von Monika Schuhmann<br />

selbst und von ihren drei Kolleginnen, die bis dato noch keine vorliegen<br />

hatten. „In Windeseile tippte ich meinen eigenen Arbeitsvertrag<br />

und wünschte mich an einen anderen Ort.“ Doch Monika Schuhmann<br />

blieb.<br />

„Es gab natürlich auch einige Momente, in denen ich mich berufl ich<br />

verändern wollte.“ Dreimal musste die Hochschule um die wertvolle<br />

Mitarbeiterin bangen. 1980 forderte Monika Schuhmann zum ersten<br />

Mal ein Zwischenzeugnis ein und bewarb sich in anderen Metiers.<br />

„Während meiner Vorstellungsgespräche fragte ich mich allerdings,<br />

warum sollte ich denn eigentlich meinen Beruf wechseln?“ Auch die<br />

Hochschule kämpfte erfolgreich um die Verwaltungskraft. Monika<br />

Schuhmann blieb.<br />

Als mit einem Angebot der Luftfahrtgesellschaft Condor die Möglichkeit<br />

bestand, doch noch Stewardess zu werden, scheiterte das an der<br />

räumlichen Distanz zwischen München und Frankfurt. Monika Schuhmann<br />

blieb.<br />

1994 zog es Monika Schuhmann wieder in andere berufl iche Gefi lde.<br />

„Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, bis zur Rente auf der gleichen<br />

Stelle zu arbeiten.“ Die Hochschule unterbreitete ihr schließlich<br />

ein attraktives Angebot – die Reduzierung der Arbeitszeit auf eine<br />

3-Tage-Woche. Monika Schuhmann blieb.<br />

Hat sie es jemals bereut, zu bleiben?<br />

„Natürlich war es nicht immer einfach. Oftmals stieß mein Arbeitsmodell<br />

bei den Kolleginnen auf Unverständnis und provozierte neidvolle<br />

Gedanken. Auch in problematischen Lebenssituationen wurde ich oft<br />

allein gelassen und konnte kaum auf Unterstützung oder Zuspruch<br />

hoff en.“ Doch Monika Schuhmann ist eine Kämpfernatur. „Ich habe<br />

dies als Aufgabe gesehen, die ich bewältigen muss.“<br />

8


ksfhintern@ |Oktober <strong>2010</strong><br />

Was hat sie gehalten?<br />

Ein entscheidender Punkt, weshalb sie dennoch an der KSFH<br />

blieb, war die Möglichkeit, immer selbständig zu arbeiten. „Ich<br />

hatte freie Hand, konnte meinen Arbeitsbereich strukturieren<br />

und einteilen sowie eigene Entscheidungen treff en.“ Auch die<br />

Tatsache, an einem Ort zu sein, der stetig im Wandel ist, sowie<br />

der Kontakt zu jungen Menschen, hätten sie hier gehalten.<br />

Monika Schuhmann hat in 40 Jahren den schrittweisen Wandel<br />

und das Wachstum der Hochschule hautnah miterlebt. Was<br />

als kleiner Betrieb begonnen hatte, wuchs im Laufe der Jahre<br />

um mehr als das Zehnfache an. Das spürte Monika Schuhmann<br />

vor allem an den wachsenden Anforderungen und den ansteigenden<br />

Studierendenzahlen.<br />

„Zu Beginn meiner Tätigkeit hatte ich noch sehr viel Kontakt zu<br />

den Studierenden. Ich hatte sogar den legendären Ruf, alle Studenten<br />

mit dem Namen zu kennen.“ Im Lauf der Zeit reduzierte<br />

sich dieser Kontakt. „Heute ist der persönliche Kontakt aufgrund<br />

der hohen Studierendenzahl nicht mehr möglich.“<br />

„Zeit für neue Arbeitsfelder gewinnen“<br />

So unterstützte Monika Schuhmann auch die Einführung einer<br />

Software – „nur so konnten wir Zeit für neue Arbeitsfelder gewinnen“.<br />

Zusammen mit dem EDV-Administrator Harald Schmid<br />

erarbeitete sie ein Programm, das bestimmte Arbeitsschritte<br />

automatisieren konnte. „Wir saßen stundenlang zusammen,<br />

um diese Software auf unsere Bedürfnisse anzupassen. Das hat<br />

wahnsinnig viel Spaß gemacht. Was ich heute am PC kann, habe<br />

ich vielfach Harald Schmid mit seiner ruhigen, besonnenen Art<br />

zu verdanken.“<br />

Monika Schuhmann setzte sich auch vor kurzem dafür ein mit<br />

Hilfe der Steuerungsgruppe Qualitätsentwicklung (SteQE) das<br />

Aufgabenfeld des Studierendensekretariats zu dokumentieren.<br />

„Erst jetzt ist es möglich, dass jeder Mitarbeiter die Arbeitsprozesse<br />

durchblicken kann.“<br />

Obwohl Monika Schuhmann immer noch voller Energie für die<br />

Arbeit und Ideen für Verbesserungen steckte, freut sie sich auf<br />

die Zeit nach der KSFH. „Dann bin ich endlich Herrin meiner<br />

Zeit. Ich freue mich darauf, keinem zeitlichem Druck mehr durch<br />

Fristen, Termine und Semesterzeiten unterlegen zu sein.“<br />

Seit September fehlen der KSFH das Engagement und das Wissen<br />

sowie die freundliche Art von Monika Schuhmann. Sie hat<br />

sich verabschiedet und ihre Ära an der KSFH beendet. Diesmal<br />

bleibt Monika Schuhmann nicht.<br />

Wir wünschen Monika Schuhmann alles Gute!<br />

Porträt<br />

9


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. Carsten Wippermann<br />

Eintrittsdatum: 01.10.<strong>2010</strong><br />

Funktion: Professor für Soziologie<br />

für Soziale Arbeit, Benediktbeuern<br />

Lieblingsbuch:<br />

Christoph Ransmayr: Die letzte<br />

Welt<br />

Lieblingsmonat: Mai (es wird<br />

warm und farbig)<br />

Prof. Dr. Cornelia Behnke<br />

Eintrittsdatum: 01.09.<strong>2010</strong><br />

Funktion: Professorin für<br />

Soziologie in der Sozialen<br />

Arbeit, München<br />

Lieblingsbuch: ist natürlich<br />

schwierig, eines meiner<br />

Lieblingsbücher ist „Frühstück<br />

bei Tiff any“ von Truman<br />

Capote.<br />

Lieblingsmonat: würd ich<br />

sagen, ist der Oktober, die<br />

Stimmung ist schön ruhig,<br />

das Laub raschelt...<br />

Die neuen Mitarbeiter/innen…<br />

Liane Riebel<br />

Eintrittsdatum:<br />

01.09.<strong>2010</strong><br />

Funktion: Assistenz der<br />

Verwaltungsleitung<br />

Lieblingsbuch (derzeit):<br />

Veronika beschließt zu<br />

sterben von Paolo Coelho<br />

Lieblingsmonat: hab<br />

ich eigentlich gar nicht,<br />

ich fi nde jede Jahreszeit<br />

schön, jede hat ihre Besonderheiten<br />

Christiane Lehnert<br />

Eintrittsdatum: 16.08.<strong>2010</strong><br />

Funktion: Service und Ausleihe<br />

in der Bibliothek München<br />

Lieblingsbuch: keines oder<br />

viele, wie z.B. KSFH-Signatur<br />

‚S 137 SAI‘ oder RPB-Signatur<br />

‚28/GM 4902 M28.992-1<br />

Lieblingsmonat: hängt vom<br />

Wetter ab ;)<br />

Irmgard Carper<br />

Eintrittsdatum:<br />

01.09.<strong>2010</strong><br />

Funktion: Prüfungsamt<br />

für Pfl ege und für Bildung<br />

und Erziehung,<br />

München<br />

Lieblingsbuch: da gibt’s<br />

mehrere<br />

Lieblingsmonat: August<br />

10


ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Sonja Strohmenger<br />

Eintrittsdatum: offi ziell der<br />

1.10.<strong>2010</strong> (seit 1993 immer irgendwie<br />

mit der KSFH verbandelt:<br />

Dipl. Studiengang, erster Masterstudiengang,<br />

Lehraufträge, Forum<br />

Benediktbeuern)<br />

Funktion: Fachbereichsassistenz<br />

für den Fachbereich Soziale Arbeit,<br />

Abt. Benediktbeuern<br />

Lieblingsbuch: im Arbeitskontext<br />

immer brauchbar: Handbuch der<br />

Sozialen Arbeit – im sonstigen Leben:<br />

Die Brüder Karamsow von<br />

Fjodor Dostojewski<br />

Lieblingsmonat: März<br />

Personal-Telegramm<br />

Die neuen Mitarbeiter/innen…<br />

Die KSFH trauert um<br />

<strong>Patrizia</strong> <strong>Ricci</strong><br />

<strong>1984</strong> - <strong>2010</strong><br />

von 2004 bis 2009 Studentin an der KSFH, Fachbereich<br />

Soziale Arbeit München<br />

Prof. Dr. Andrea Dischler<br />

Eintrittsdatum: 01.10<strong>2010</strong><br />

Funktion: Professorin im Studiengang Soziale<br />

Arbeit (München), Schwerpunkt Familienhilfe<br />

/ Kinder- und Jugendhilfe<br />

Lieblingsbuch: ‚América‘ v. T.C. Boyle; ‚Die<br />

Bienenhüterin‘ v. Sue Monk Kidd; ‚Ich bekenne,<br />

ich habe gelebt: Memoiren‘ v. Pablo<br />

Neruda; ‚Nachtzug nach Lissabon‘ v. Pascal<br />

Mercier; ‚Die Entdeckung der Langsamkeit‘<br />

v. Sten Nadolny; viele Werke von Hermann<br />

Hesse; Fred Vargas; Susan Sontag; ...<br />

Lieblingsmonat: alle Monate, die mich ‚per<br />

pedes‘ in und auf den Bergen sein lassen<br />

(wandern, bergsteigen, klettern, auch mal<br />

mit Schneeschuhen)<br />

+++ Cornelia Brabetz, Fachbereichsassistentin Soziale Arbeit Benediktbeuern, hat<br />

die KSFH im Juli verlassen, ihre Nachfolgerin wird ab Oktober Sonja Strohmenger.<br />

+++ Evi Mittermaier, Prüfungsamt München, wechselt ab September ins Studierendensekretariat.<br />

Nachfolgerin ist Irmgard Carper.<br />

+++ Prof. Dr. Andreas Schwarz vertritt die KSFH in der Aktion Jugendschutz als<br />

Nachfolger von Alt-Präsident Karljörg Schäfl ein.<br />

+++ Christine Klein, Sozialpädagogin (FH), ist zur neuen Missbrauchsbeauftragten<br />

der Pallottiner ernannt worden.<br />

+++ Angelika Maier, Fachbereichsassistentin Soziale Arbeit München, hat geheiratet<br />

und heißt nun Angelika Amann.<br />

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ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. Tilly Miller als Ellen Amann<br />

bei der 100-Jahr-Feier im Jahr 2009.<br />

Prof. Dr. Johannes Kemser am Klavier.<br />

Die beiden Darsteller beim Lernfest in<br />

Benediktbeuern.<br />

Das Duo beim Festakt anlässlich der<br />

20-jährigen Partnerschaft zwischen<br />

der KSFH und der University of Louisville.<br />

Ein zauberhaftes Duo<br />

Mit dem Gesprächskonzert „Eine<br />

künstlerische Annäherung an Ellen<br />

Ammann“ faszinierten Prof. Dr.<br />

Tilly Miller und Prof. Dr. Johannes<br />

Kemser ein breites Publikum. Im<br />

Interview beschreiben die beiden<br />

Künstler ihre Zusammenarbeit und<br />

geben Einblick in die Entstehung<br />

der Gesprächskonzerte.<br />

Woher stammt die Idee zu den<br />

Gesprächskonzerten?<br />

Johannes Kemser: Für die Studierenden<br />

des ersten Jahrgangs<br />

Pfl egemanagement 1999 wollten<br />

Karl-Dieter Ulke, der damals an der<br />

KSFH Philosophie unterrichtete,<br />

und ich zum Abschluss etwas Besonderes<br />

machen. Als wir bei der<br />

Vorbereitung philosophische Reden<br />

durchsprachen, merkten wir<br />

sofort, dass etwas fehlte – die Musik.<br />

Wir haben dann spontan die<br />

Texte mit der Musik zusammengeschweißt.<br />

Das war die Geburtsstunde<br />

der Gesprächskonzerte.<br />

Wie ist das Team Miller-Kemser<br />

zusammenkommen?<br />

Johannes Kemser: Nach dem Tod<br />

von Karl-Dieter Ulke habe ich mit<br />

anderen Münchner Künstlern zusammengearbeitet.<br />

Als ich für die<br />

100-Jahr-Feier der KSFH ein entsprechendes<br />

Projekt entwickeln<br />

sollte, ist mir sofort Tilly Miller eingefallen.<br />

Tilly Miller: Johannes Kemser hat<br />

mir das Konzept der Gesprächskonzerte<br />

erklärt und mich gefragt,<br />

ob ich mitmachen möchte und<br />

eine inhaltliche Idee dazu habe.<br />

Daraus resultierte das Gesprächskonzert<br />

„Eine künstlerische Annäherung<br />

an Ellen Ammann“. Wie<br />

haben Sie das umgesetzt?<br />

Tilly Miller: Zuerst musste ich mir<br />

Ellen Ammann als Person hermeneutisch<br />

erschließen – das heißt,<br />

mir die Figur aus einem riesigen<br />

Textpool erarbeiten. Das hat circa<br />

ein halbes bis dreiviertel Jahr gedauert.<br />

Als der Text schließlich<br />

stand, habe ich ihn Johannes Kemser<br />

präsentiert.<br />

Interview<br />

Johannes Kemser: Meine Aufgabe<br />

war es dann, die Figur Ellen<br />

Ammann mit Musik zu unterstützen<br />

und die biografi sche Dramaturgie<br />

nachzuzeichnen.<br />

Warum haben Sie Ellen Ammann<br />

als „Projekt“ gewählt?<br />

Tilly Miller: Ellen Ammann bot<br />

sich als Wegbereiterin für die<br />

KSFH sowie durch ihr interessantes<br />

Leben an. Je mehr ich mich<br />

mit ihr beschäftigte, desto spannender<br />

wurde sie für mich. Ihre<br />

inneren Ambivalenzen, ihre kontrastreiche<br />

Lebensgeschichte und<br />

ihr engagiertes äußeres Wirken<br />

boten hinreichend Stoff für das<br />

Vorhaben. Bei der Erarbeitung<br />

der Figur bringt man natürlich<br />

auch seine eigenen Deutungen,<br />

seine Person und Farbe mit.<br />

Wie kommt die Musik zum Text?<br />

Tilly Miller: Als ich den Text zum<br />

ersten Mal vorsprach, entwickelte<br />

Johannes Kemser sofort seine<br />

Musikideen, wo er welche Musik<br />

platzieren möchte. Das ist unglaublich<br />

beeindruckend.<br />

Johannes Kemser: Je besser ein<br />

Text ist, desto leichter kann ich<br />

ihn intonieren und improvisieren.<br />

Zusätzlich braucht man ein<br />

gutes Musikgedächtnis – also<br />

einen großen Fundus, aus dem<br />

man schöpfen kann – sowie Erfahrungen<br />

in der Musikpsychologie.<br />

Man sollte wissen, welche<br />

Noten welche Gefühlszustände<br />

erzeugen oder ausdrücken können.<br />

Welche Textpassagen gehen<br />

ins Herz? Welche Gefühle werden<br />

vermittelt? Mit der Musik kann<br />

ich das noch einmal unterstützen.<br />

Tilly Miller: In der ersten Probe<br />

verknüpfen wir schließlich den<br />

Text und die Musik – wie beim<br />

Auff ädeln von Perlen zu einer<br />

Kette.<br />

Johannes Kemser: Das geht immer<br />

ziemlich schnell. In unserer<br />

Zusammenarbeit ist eine große<br />

Übereinkunft – wie selbstverständlich.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

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ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Aktuelles aus der SteQE<br />

Gemeinsam für<br />

mehr Hochschulqualität<br />

Ziel der Steuerungsruppe Qualitätsentwicklung<br />

(SteQE) ist es, an der KSFH langfristig eine qualitätssicherende<br />

Struktur zu ermitteln. Zunächst<br />

sollen dafür die Prozesse analysiert und dann<br />

transparent gemacht werden. Im Anschluss erfolgt<br />

ihre Überprüfung.<br />

Besonders wichtig ist der Ansatz, dass alle - Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus Lehre und Verwaltung,<br />

Lehrbeauftragte sowie Studentinnen<br />

und Studenten - zusammenarbeiten und „Qualität<br />

machen“.<br />

Was tut sich in den einzelnen Bereichen?<br />

Seit der Auftaktveranstaltung im März sind von<br />

verschiedenen Gruppen drei Thementische weiterverfolgt<br />

worden:<br />

Thementisch 1: Prozess der Studienplatzvergabe<br />

- Bewerbung und Zulassung von Studierenden.<br />

Für das Zulassungsverfahren wurde ein Zeitschema<br />

erstellt, durch das die einzelnen Arbeitsschritte<br />

transparenter werden sollen.<br />

Koordination: Nora Ascher<br />

Thementisch 2: Prüfungsprozess – Planung,<br />

Durchführung, Nachbereitung.<br />

Aufgabenverteilung für das Wintersemester<br />

<strong>2010</strong>/11 im Fachbereich Soziale Arbeit München,<br />

die erprobt werden soll.<br />

Koordination: Prof. Dr. Thomas Schumacher<br />

Thementisch 5: Lehrräume - Nutzung und Ausstattung<br />

Der Thementisch Lehrräume ermittelt den aktuellen<br />

Stand sowie die Grundanforderungen an<br />

Räumlichkeiten. Daraus soll ein Anforderungsprofi<br />

l bzw. ein Raumkonzept im Fall eines Um-<br />

oder Neubaus entstehen.<br />

Koordination: Wolfram Stadler<br />

Nächster Termin<br />

Das nächste Treff en der SteQE fi ndet am<br />

27. Oktober unter der Leitung von Prof. Dr. Tilly<br />

Miller statt.<br />

Informationen im Internet<br />

Weitere Informationen sind für Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen im Intranet der KSFH unter<br />

Qualitätsentwicklung zu fi nden.<br />

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ksfhintern@ | Oktober <strong>2010</strong><br />

Schlaumeier & Co.<br />

Sie war eine Malerin des Expressionismus, daneben<br />

zeichnete sie und betätigte sich auf dem Gebiet der<br />

Druckgrafi k. Sie war Mitglied der Neuen Künstlervereinigung<br />

München (N.K.V.M.), gehörte jedoch nicht<br />

der Redaktion des Blauen Reiters an. Bekannt wurde<br />

sie auch als Lebensgefährtin Wassily Kandinskys. Sie<br />

rettete einen bedeutenden Teil seiner Werke durch<br />

die Kriegs- und Nachkriegszeit und machte sie später,<br />

zusammen mit Bildern der Künstlerfreunde des Blauen<br />

Reiters und eigenen Bildern, der Öff entlichkeit zugänglich.<br />

Betriebsausfl ug<br />

Betriebsausfl ug nach Murnau<br />

Als Ziel für den diesjährigen Betriebsausfl ug hatten die Kolleginnen<br />

der Bibliotheken aus München und Benediktbeuern<br />

Murnau gewählt. Mehr als 60 Teilnehmer - so viele wie<br />

noch nie - ließen sich von der idyllischen Stadt am Staff elsee<br />

begeistern. Ein Besuch im Münter-Haus führte durch<br />

die durch Gabriele Münter und Wassily Kandinsky geprägte<br />

Kunstgeschichte der Stadt.<br />

Gabriele Münter<br />

Impressum<br />

<strong>Katholische</strong> <strong>Stiftungsfachhochschule</strong><br />

München<br />

Preysingstraße 83<br />

81667 München<br />

Telefon (089)48092-1272<br />

www.ksfh.de<br />

Herausgeber:<br />

Präsident Prof. Dr. Egon Endres<br />

Redaktion & Satz:<br />

Lisa Zeidler<br />

Telefon (089)48092-1466<br />

lisa.zeidler@ksfh.de,<br />

D.E07<br />

Fotos:<br />

Bildmaterial der KSFH<br />

ksfhintern@: Ausgabe 6, Oktober <strong>2010</strong><br />

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