6 UNSERE LITURGIE TEIL 5 Das Gloria Pfarrer: Ehre sei Gott in der Höhe Gemeinde: und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Dieser Wechselgesang zwischen Pfarrer/ Pfarrerin und Gemeinde wird das Gloria genannt. Zusammen mit dem im Wechsel gesungenen Kyrie eléison (s. dazu unseren <strong>Kirchenrabe</strong>n vom Dezember 2009, Archiv unter www.kirchenrabe.de ) bildet es den ersten Höhepunkt in unseren Gottesdiensten. Das Kyrie, die Bitte um das göttliche Erbarmen verlangt sozusagen nach der Vergewisserung, dass Gott groß und mächtig ist, um sich zu erbarmen. So ist das „Ehre sei Gott“ ein gesungener Lobpreis für Gott, in dankbarer Haltung vorgebracht, weil Gott uns Menschen hört und sieht. Wir können es uns so vorstellen: Mit dem Gloria stimmt die Gemeinde auf Erden in den Lobgesang der Engel im Himmel ein. Es öffnet sich bei jedem Gloria der Himmel wie sich im Weihnachtsevangelium für die Hirten der Himmel geöffnet hat: Und als- bald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 2, 13-14). Auf den Wechselgesang des Gloria folgt dann in der Regel die erste Strophe des Glorialiedes „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ (EG 179). Unser Lobpreis und Dank sind verknüpft mit der Bitte um „Frieden auf Erden“. An hohen Festtagen wird stattdessen gelegentlich das so genannte „große Gloria“ (EG 180, 1) gesungen. Es ist auch möglich, einem Gottesdienst in besonderer Weise einen lobpreisenden Charakter zu verleihen, indem man im Eingangsteil einen besonderen Akzent auf das Gotteslob setzt. Psalm und Kyrie eléison können in diesem Fall ausgelassen werden; dafür wird das Gloria besonders ausgeformt. Schon unser Gesangbuch, aber auch die kirchenmusikalische Literatur allgemein, bietet dafür einen reichen Schatz von Lobliedern. Unser Kirchenchor probt zum Beispiel zurzeit das große Gloria in D-Dur von Vivaldi für vierstimmigen Chor und Orchester. Das ist aber nur eine Möglichkeit unter vielen, Musik in maiorem Dei gloriam („zur höheren Ehre Gottes“) einzusetzen. Freilich hat, wie alles, auch der Lobgesang seine Zeit: In Fastenzeiten (vom 2. bis zum 4. Advent, in der Passionszeit sowie am Bußtag), wenn wir besonders des Leidens und Sterbens des Heilands gedenken, entfällt das Gloria. Historisch gesehen fand die Doxologie, wie das Gloria nach dem entsprechenden griechischen Wort („doxa“ = „gloria“) auch genannt wird, nicht so früh wie das Kyrie eléison Eingang in die kirchliche Liturgie. Es wurde zunächst in den Stundengebeten BIBELGESPRÄCHE IM NOVEMBER Zusammen mit Pater Gino von St. Benedikt lesen und diskutieren wir den Philipperbrief. Dieses Schreiben ist das älteste Zeugnis vom christlichen Leben im Neuen Testament. Es ist auch ein Zeugnis vom persönlichen Ringen des Apostels Paulus um Vertrauen und Freude. Der Apostel Paulus schneidet in diesem Brief wichtige Grundthemen an, die er später, zum Beispiel im Römerbrief, noch genauer ausarbeitet: Es geht um das Geheimnis Jesu Christi, um Heil und Berufung, um Einigkeit und immer wieder um die Freude der Christenmenschen. der Ostkirche verwendet. Erst im frühen Mittelalter kam es auch in der westlichen Kirche in Gebrauch. Die heutige lateinische Textfassung (Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis.) wurde im 9. Jahrhundert festgelegt. In den reformatorischen Ordnungen fand es nach manchem Hin und Her seinen festen Platz nach dem Kyrie und wird auch in den Gottesdiensten unserer <strong>Auferstehungskirche</strong> mit der oben genannten Ausnahme für die Fastenzeiten regelmäßig gesungen. Hanns Schmauss an drei Freitagen im november treffen wir uns im Gemeindesaal, jeweils von 19 .30 Uhr bis 21 Uhr . Ich freue mich, wenn Sie dabei sind! Ihre Pfarrerin Dr. Geyer ! ! ! Bitte schicken Sie Ihre Beiträge für den nächsten Gemeindebrief bis 10. Oktober an redaktion@kirchenrabe.de ! ! ! Bitte schicken Sie Ihre Beiträge für den nächsten Gemeindebrief bis 10. Oktober 2010 an redaktion@kirchenrabe.de ! ! ! 7