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Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz – Anforderungen an Betriebe

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Dr.Marcel Jost,<br />

Chefarzt Arbeitsmedizin,<br />

Suva, Luzern<br />

8<br />

Dr.Edgar Käslin,<br />

Abteilung Arbeitssicherheit,<br />

Bereich<br />

Chemie, Suva, Luzern<br />

Die neue Technologie für Arbeiten in sauerstoffreduzierter<br />

Atmosphäre<br />

Zur Br<strong>an</strong>dverhütung ist im Ausl<strong>an</strong>d die Technologie der Sauerstoffreduktion<br />

in verschiedenen Br<strong>an</strong>chen zum Einsatz gekommen.<br />

Durch die Zufuhr von Stickstoff wird ingeschlossenen<br />

Räumen die Sauerstoffkonzentration reduziert und d<strong>am</strong>it die<br />

Entstehung von Bränden verhindert. Der normale Sauerstoffgehalt<br />

von 21 Vol.-% wird dabei auf Konzentrationen unter<br />

17 Vol.-% abgesenkt. Das Ausmass der Sauerstoffreduktion<br />

hängt von der Brennbarkeit der eingelagerten Materialien ab.<br />

Im Ausl<strong>an</strong>d werden Anlagen in der chemischen Industrie<br />

(Gefahrstofflager), in der Lebensmittelindustrie (Lebensmittellager)<br />

und im EDV-Bereich mit Sauerstoffreduktion ausgestattet.<br />

In der Schweiz ist bisher ein Lager in der Lebensmittelindustrie<br />

mit dieser neuen Technologie ausgestattet. Gefahrstofflager in<br />

der chemischen Industrie sowie Lager in <strong>an</strong>deren Br<strong>an</strong>chen<br />

sind in Pl<strong>an</strong>ung oder Realisierung. Sauerstoffreduzierte Atmosphären<br />

sind auch inEDV-Bereichen, der Telekommunikation, in<br />

Tresor<strong>an</strong>lagen, Archivräumen und Bibliotheken zur Br<strong>an</strong>dverhütung<br />

im Gespräch.<br />

Diese neue Technologie bietet für den Betrieb Vorteile. Die<br />

Erstinvestitionen für den Br<strong>an</strong>dschutz sind wesentlichgeringerals<br />

diejenigen für konventionelle Br<strong>an</strong>dschutzmassnahmen, da<br />

weder Br<strong>an</strong>dabschnittsmauern gebaut noch Sprinkler<strong>an</strong>lagen<br />

installiert werden müssen. Auch entfallen Havariebecken für<br />

Löschwasser oder besondere Rauchabzüge. Ein Br<strong>an</strong>d- und<br />

Löschrisiko für die Ware wird vermieden und allfällige Einschränkungen<br />

des Betriebsablaufes durch einen Br<strong>an</strong>d können<br />

eliminiert werden. Verletzt wird hingegen ein Grundprinzip des<br />

Gesundheitsschutzes, nämlich dass gefährdende Verfahren<br />

durch weniger gefährdende zu ersetzen sind. Wenn Arbeitnehmende<br />

Kontroll-, Reparatur- und Wartungsarbeiten vornehmen<br />

müssen, sind darum aufwändige technische, org<strong>an</strong>isatorische<br />

und personenbezogene Massnahmen zu pl<strong>an</strong>en und<br />

konsequent umzusetzen und die Arbeitnehmenden vor dem<br />

ersten Betreten dieserRäume arbeitsmedizinischzu untersuchen.<br />

EKAS Mitteilungsblatt, Nr.62, Dezember 2006<br />

Eine neue Technologie macht von sich reden. Neben Vorteilen für die Br<strong>an</strong>dver-<br />

hütung bringt sie jedoch auch Gefahren für die Gesundheit mit sich. Noch lie-<br />

gen keine länger dauernden gesicherten Erfahrungen bei Personen vor,die sich<br />

in sauerstoffreduzierten Bereichen aufhalten. Welche Vorkehrungen sind zu treffen,<br />

d<strong>am</strong>it Gesundheitsgefahren möglichst verhindert werden können?<br />

Arbeiten in sauerstoffreduzierten<br />

Atmosphären<br />

Die Absenkung der Sauerstoffkonzentration der Atmosphäre wird auch in<br />

Hochregallagern für den vorbeugenden Br<strong>an</strong>dschutz eingesetzt.<br />

Physikalische Grundlagen<br />

Länger dauernde Erfahrungen bei Arbeitnehmenden, die sich in<br />

Bereichen mit sauerstoffreduzierten Atmosphären aufhalten, liegen<br />

gegenwärtig noch nicht vor.Die Beurteilung der Gefährdung<br />

derArbeitnehmenden stützt sichimWesentlichen aufUntersuchungen<br />

im Rahmen derHöhenmedizin und aufexperimentelle<br />

Untersuchungen. Die Auswirkungen der sauerstoffreduzierten

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