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Altenhilfezentrums - awo-frankfurt.de

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AUSGABE 05 · NOVEMBER 2009<br />

Hauszeitschrift <strong>de</strong>s<br />

Johanna-Kirchner-<br />

<strong>Altenhilfezentrums</strong><br />

Unsere Themen:<br />

Ein lustiger Haufen –<br />

Die „Gol<strong>de</strong>n Girls“ vom Joki<br />

90 Jahre Arbeiterwohlfahrt<br />

Heut geh´n wir ins<br />

Krempa.s. – KMPG im Joki<br />

Ich bin bei Dir –<br />

Hospizarbeit in <strong>de</strong>r Stiftung


S E I T E 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Leben am Fluss<br />

2009 – ein aufregen<strong>de</strong>s Jahr – Vorwort 4<br />

Das Krempa.s 9<br />

Ayla stellt sich <strong>de</strong>n Fotoreportern 13<br />

„Ein lustiger Haufen“ 18<br />

„Rollisch, drollisch, net zu bremse“ 23<br />

Männersache 34<br />

Jubiläum<br />

90 Jahre AWO in Deutschland 39<br />

90 Jahre Arbeiterwohlfahrt 43<br />

Geschichte(n) aus <strong>de</strong>m Hexenhäuschen 47


INHALTSVERZEICHNIS ZUR 5. AUSGABE<br />

Engagement<br />

Heut geh´n wir ins Krempa.s … 52<br />

In <strong>de</strong>r Joki-Bäckerei 56<br />

Ich bin bei dir 58<br />

Bazar<br />

Termine und Co. 66<br />

Sudoku 71


VORWORT<br />

nisches Problem. Das Abwasser muss nachbehan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n, da die mo<strong>de</strong>rnen Metho<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Speisenproduktion<br />

selbst und beim Geschirrspülen dafür sorgen,<br />

dass die Fette so gut emulgiert sind, dass <strong>de</strong>r so<br />

genannte „Fettabschei<strong>de</strong>r“ nicht mehr ausreichend<br />

funktionieren kann. Wie<strong>de</strong>r etwas gelernt und wie<strong>de</strong>r<br />

wur<strong>de</strong> es teuer, <strong>de</strong>nn technische Aufbereitungsanlagen<br />

zahlen sich nicht aus <strong>de</strong>r allseits bekannten „Portokasse“.<br />

Wenn Sie mich kennen, wissen Sie, dass ich in technischen<br />

Fragen ein mehr als „blutiger Laie“ bin. Ich<br />

habe handwerklich zwei völlig linke Hän<strong>de</strong> und bekomme<br />

nicht mal einen Nagel gera<strong>de</strong> in die Wand. An<br />

dieser Stelle möchte ich daher ganz herzlich unserer<br />

Abteilung Haustechnik unter Leitung von Herrn Leonhardt<br />

danken, die wirklich kompetent, kenntnisreich<br />

und effi zient arbeitet.<br />

Im Sommer dann stand das Gesundheitsamt überraschend<br />

in <strong>de</strong>r Tür. Jemand hatte sich über die Verschmutzung<br />

mit Taubenkot beschwert. Und richtig,<br />

Tauben wer<strong>de</strong>n in unserem Haus gerne gefüttert, obwohl<br />

es verboten ist, fühlen sich darum insgesamt<br />

„pu<strong>de</strong>lwohl“, sorgen aber mit ihren Ausscheidungen<br />

für eine allgemeine gesundheitliche Gefährdung.<br />

In <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahren haben wir schon einige<br />

Taubenschutzelemente angebracht. Am Haus A fehlte<br />

jedoch am Aufzugsschacht ein solches. Das holten wir<br />

dann schnell nach.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 5


S E I T E 6 L E B E N A M F L U S S<br />

Schließlich hatten wir es noch mit einem Raubüberfall<br />

zu tun, bei <strong>de</strong>m Gott sei Dank niemand zu Scha<strong>de</strong>n<br />

kam. Dennoch bleiben Angst und Verunsicherung bei<br />

<strong>de</strong>n betroffenen Kolleginnen und Kollegen und für uns<br />

insgesamt die Notwendigkeit, durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen<br />

dafür zu sorgen, dass solche Menschen<br />

in unserem Haus keine Chance haben.<br />

Genügend Aufregung also für mehr als ein Jahr!<br />

Bei mir ist vor allem die Erkenntnis gewachsen: Das<br />

Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum ist ein sehr<br />

lebendiges System. An allen Ecken pulsiert das Leben<br />

und wie im „wirklichen“ Leben gibt es so manche Überraschung.<br />

Auch spiegeln die Ereignisse die vielfältigen<br />

Entwicklungen in <strong>de</strong>r Gesellschaft, <strong>de</strong>nn das Haus ist kein<br />

eigener bzw. getrennter „Kosmos“,, son<strong>de</strong>rn in zahllosen<br />

Verbindungen Teil <strong>de</strong>s Gesamtsystems.<br />

Weil es vorher arbeitstechnisch nicht geklappt hat,<br />

kommt <strong>de</strong>r Joki-Kurier nun erst zum Jahresen<strong>de</strong> heraus.<br />

Die Hauszeitung ist in <strong>de</strong>n letzten Jahren mehr<br />

und mehr zu einem „Jahrbuch“ gewor<strong>de</strong>n und das<br />

Erscheinungsdatum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres ist vielleicht gar<br />

nicht so übel. Auf diese Weise können wir viele Ereignisse<br />

aus <strong>de</strong>m jeweiligen Kalen<strong>de</strong>rjahr aufgreifen. Für<br />

die Redaktion konnten wir auch eine neue ehrenamtliche<br />

Redakteurin gewinnen: Frau Petra Binzer. Herzlich<br />

willkommen und vielen Dank für das Engagement<br />

gera<strong>de</strong> auch für diese Ausgabe.


VORWORT<br />

Nun wünsche ich Ihnen allen viel Freu<strong>de</strong> beim schmökern.<br />

Sie wissen, wir freuen uns über Rückmeldungen.<br />

Und wenn Sie unsere sere Zeitung auch fi nanziell unterstützen<br />

möchten, ist uns uns das ganz herzlich willkommen:<br />

Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

r-Altenhilfezentrum<br />

Frankfurter Sparkasse asse<br />

BLZ 500 5023 01 | Konto-Nr. 95208<br />

Stichwort: Hauszeitung eitung<br />

Übrigens: in dieser r Ausgabe präsentieren wir Gedichte<br />

von Joachim Ringelnatz elnatz zum Schmunzeln.<br />

Thomas Kaspar<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 7


S E I T E 8 L E B E N A M F L U S S<br />

Arm Kräutchen<br />

Ein Sauerampfer auf <strong>de</strong>m Damm<br />

Stand zwischen Bahngeleisen,<br />

Machte vor je<strong>de</strong>m D-Zug stramm,<br />

Sah viele Menschen reisen.<br />

Und stand verstaubt und schluckte Qualm<br />

Schwindsüchtig und verloren,<br />

Ein armes Kraut, ein schwacher Halm,<br />

Mit Augen, Herz und Ohren.<br />

Sah Züge schwin<strong>de</strong>n, Züge nahn.<br />

Der arme Sauerampfer<br />

Sah Eisenbahn und Eisenbahn,<br />

sah niemals einen Dampfer.<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

© Uwe-Schwarz_pixelio.<strong>de</strong>


DAS KREMPA.S<br />

Das Krempa.s mpa.s<br />

Café * Bistro * Begegnungsstätte<br />

gegnungsstätte<br />

Die gute Stube <strong>de</strong>s es Johanna-Kirchner-<strong>Altenhilfezentrums</strong><br />

ist seit Dezember ember 2008 ein<strong>de</strong>utig das Krempa.s<br />

– keine Frage! Am m Freitag <strong>de</strong>n 19. Dezember 2008<br />

wur<strong>de</strong> das Krempa.s a.s als Café, Bistro und Begegnungsstätte<br />

feierlich neu u eröffnet. Schon immer war das Café<br />

im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum ner-Altenhilfezentrum eine zentrale<br />

und beliebte Begegnungsstätte egnungsstätte für Menschen, die im<br />

Haus leben und arbeiten rbeiten sowie für Angehörige, Gäste,<br />

Freun<strong>de</strong> und Nachbarn. Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s Walter-<br />

Hesselbach-Hauses hatte das Café seinen festen Platz<br />

im angeschlossenen Krempa-Saal gefun<strong>de</strong>n. Zwar<br />

wur<strong>de</strong>n Bestuhlung und Bebil<strong>de</strong>rung zu diesem Anlass<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 9


S E I T E 10 L E B E N A M F L U S S<br />

Ob für eine<br />

private Feier<br />

o<strong>de</strong>r zum<br />

gemütlichen<br />

Stelldichein <strong>de</strong>r<br />

BewohnerInnen:<br />

das<br />

Krempa.s<br />

freut sich über<br />

zahlreiche<br />

Gäste<br />

Frau Förster,<br />

Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Vorstands <strong>de</strong>r<br />

Hannelore-<br />

Krempa-<br />

Stiftung<br />

neu angeschafft, erwiesen sich aber in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Jahren als zu sperrig und damit nicht funktional. Die<br />

komplette Thekenanlage wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>n alten Räumlichkeiten<br />

übernommen und gab in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

Stück für Stück ihren „guten Geist auf“.<br />

Die Hannelore-Krempa-Stiftung unterstützt die<br />

Arbeit <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt Frankfurt und <strong>de</strong>r<br />

Johanna-Kirchner-Stiftung seit vielen Jahren. Der<br />

Krempa-Saal, in <strong>de</strong>m sich das Café befi n<strong>de</strong>t, wur<strong>de</strong><br />

aus Mitteln <strong>de</strong>r Stiftung errichtet und das beson<strong>de</strong>re<br />

Interesse <strong>de</strong>r Stifterin, Frau Hannelore Krempa,<br />

galt in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren immer <strong>de</strong>m Café,<br />

seinen Gästen und seiner Ausstattung. Oft kam sie<br />

persönlich vorbei und genoss die Nähe zum Haus<br />

und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. Ihr<br />

selbst fi el zunehmend auf, welcher Sanierungsbedarf<br />

sich im Lauf <strong>de</strong>r Zeit entwickelte.<br />

Nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>r Stifterin entschloss sich <strong>de</strong>r Vorstand<br />

<strong>de</strong>r Stiftung im Lauf <strong>de</strong>s Jahres 2008 zu<br />

einer grundsätzlichen Sanierung <strong>de</strong>s Cafés. Frau Förster,<br />

Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands, vermittelte taktvoll und<br />

nachdrücklich zwischen Vorstand und Haus und mit<br />

Udo Seidl beauftragte <strong>de</strong>r Vorstand einen engagierten<br />

Architekten, <strong>de</strong>r alle sofort durch seine pragmatische<br />

Herangehensweise überzeugte.<br />

Das Café wur<strong>de</strong> aus Mitteln <strong>de</strong>r Stiftung komplett<br />

saniert. Es erhielt eine neue Decke mit integrierter<br />

Beleuchtung und einer hervorragen<strong>de</strong>n Beschallungs-


DAS KREMPA.S<br />

anlage. Das Café erhielt einen komplett neuen Theken<br />

-<br />

bereich (gekühlte e Kuchentheke, Geschirrspülmaschine<br />

Geschirrspülmaschine, e,<br />

Kaffeemaschine) ) und es wur<strong>de</strong> stilvoll eingerichtet<br />

eingerichtet: t:<br />

Möbel, Vorhänge ge und Geschirr. Die vorherrschen<br />

-<br />

<strong>de</strong> Farbnote ist ein warmer Terrakotta-Ton. Die The<br />

-<br />

ke wölbt sich jetzt tzt einla<strong>de</strong>nd in <strong>de</strong>n Raum und biete bietet et<br />

sogar Platz und Sitzmöglichkeiten für <strong>de</strong>n berühmten<br />

„Platz an <strong>de</strong>r Theke“. eke“. Schließlich kam noch ein neue neuer er<br />

Name hinzu: Krempa.s empa.s – Café * Bistro * Begegnungs<br />

-<br />

stätte.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Monaten wur<strong>de</strong>n noch die Bildleisten n<br />

vervollständigt und die Beleuchtung entsprechend d<br />

ausgerichtet. Seit einigen Wochen hängen gerahm-<br />

te Öl- und Pastellkrei<strong>de</strong>n, die Herr Kaspar <strong>de</strong>m Haus us<br />

überlassen hat. Ein neuer Platz für die Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Stiffter-Paares<br />

muss noch gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Auch sollen n<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 11


mpa.s- mpa pa pa.s .snd<br />

d um<br />

Deb Debus- D eb ebus usanz<br />

an anz z<br />

S E I T E 12 L E B E N A M F L U S S<br />

noch eine neue Werbekarte und ein passen<strong>de</strong>s Layout<br />

für die Getränkekarte erarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Öffnungszeiten sind:<br />

Mittwoch: 14.00-17.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-20.00 Uhr<br />

Freitag: 14.00-17.00 Uhr<br />

Samstag: 14.00-17.00 Uhr<br />

Sonntag: 14.00-17.00 Uhr<br />

Montag und Dienstag sind Ruhetage.<br />

Das Café kann auch für private Feste und Feiern gebucht<br />

wer<strong>de</strong>n, ebenso nehmen wir Tischreservierungen<br />

entgegen: 069/27106-195.<br />

Thomas Kaspar


AYLA STELLT SICH DEN FOTOREPORTERN<br />

Ayla stellt<br />

t sich <strong>de</strong>n<br />

Fotoreportern<br />

Fotoreporrtern<br />

Seit vielen Jahren<br />

organisiert <strong>de</strong>r Sozialdienst <strong>de</strong>r Seniorenwohnanlagen<br />

niorenwohnanlaggen<br />

<strong>de</strong>s Johanna-Kirchner-<strong>Altenhilfezentrums</strong><br />

fezentrums für <strong>de</strong> <strong>de</strong>ren ren Bewohner zweimal jährlich eine<br />

Ausfl ugsfahrt. ugsfahrt. Die Diese ese führt die Teilnehmer per Reise-<br />

bus in eine zume zumeist ist nicht mehr ganz nahe vor unse-<br />

rer Haustür liegen<strong>de</strong> liegenn<strong>de</strong><br />

Besuchsregion. Während uns <strong>de</strong>r<br />

Frühjahrsausfl ug in<br />

<strong>de</strong>n vergangenen Jahren mit Fahr-<br />

ten in <strong>de</strong>n Spessa Spessart, art, art in <strong>de</strong>n O<strong>de</strong>nwald, O<strong>de</strong>nwald in <strong>de</strong>n Huns Hunsrück,<br />

in <strong>de</strong>n Taunus Taunnus<br />

sozusagen von Frankfurt aus in<br />

alle Himmelsricht<br />

Himmelsrichtungen tungen führte, befuhren wir beim<br />

Herbstausfl ug ug ausschließlich die mittlere RheintalregiRheintalregion.<br />

Auch bei unseren diesjährigen Ausfl ügen än<strong>de</strong>rte<br />

sich daran nicht sehr viel Nennenswertes.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 13<br />

© Uwe-Schwarz_pixelio.<strong>de</strong>


© Rolf-Krekeler_pixelio.<strong>de</strong><br />

S E I T E 14 L E B E N A M F L U S S<br />

Die Ronneburg,<br />

trutzig und gut<br />

erhalten.<br />

Im Mai fuhren wir zur Ronneburg. Die Teilnehmer besuchten<br />

erstmals auch die dort ansässige Falknerei.<br />

Bei schönstem Sommerwetter wur<strong>de</strong>n wir unmittelbar<br />

nach unserer Ankunft zünftig von einem in Tracht geklei<strong>de</strong>ten<br />

Burgfräulein begrüßt. Anschließend kehrten<br />

die Teilnehmer geschlossen zu Kaffee, Kuchen und Eis<br />

in die Burggaststätte unter freiem Himmel ein, von <strong>de</strong>r<br />

aus sich gleichzeitig ein herrlicher Weitblick in das gesamte<br />

Rhein-Main-Gebiet bot.<br />

Schon während unseres Nachmittagsschmaus’ waren<br />

wir unmittelbar von schrillen, skurrilen, teilweise recht<br />

lauten Vogellauten und -geräuschen umgeben. Als wir<br />

<strong>de</strong>n Pfad zum Schaugelän<strong>de</strong> bestiegen, erblickten wir<br />

schon einen Ersten dieser unüberhörbaren Schreihälse.<br />

Ein sein himmelblaues Gefi e<strong>de</strong>r fächeln<strong>de</strong>r Pfau stolzierte<br />

von uns allen bis dahin unbemerkt – sozusagen<br />

zuvor auf unseren Köpfen - auf <strong>de</strong>r Überdachung <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft.<br />

Nach Betreten <strong>de</strong>r Falknerei konnten wir zunächst große<br />

und kleine, einheimische und außereuropäi-<br />

Ein sibirischer<br />

sche Greifvögel und Eulen von ganz nah in Augen-<br />

Uhu begeistert<br />

alle gleicherschein nehmen. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r sibirische Uhu mit<br />

maßen Namen „Ayla“ schien mit <strong>de</strong>m täglichen Besucherandrang<br />

vertraut zu sein. War er doch mit seiner<br />

beachtlichen Größe und <strong>de</strong>r mattweißen Färbung<br />

mit bräunlichen Fe<strong>de</strong>rspitzen ein echter Augenschmaus<br />

und offensichtlich auch zum Fotoposieren mit Frau<br />

Kühnel, Frau Manner und Herrn Heller sichtlich gut<br />

aufgelegt.


© Templermeister_pixelio.<strong>de</strong><br />

AYLA STELLT SICH DEN FOTOREPORTERN<br />

Sodann betraten wir eine Art kleines Amphitheater,<br />

<strong>de</strong>ssen grasbewachsene ebene Bühne um einige Meter<br />

vor <strong>de</strong>r ersten Zuschauerreihe herabgesetzt ist. Zuallererst<br />

wur<strong>de</strong>n wir von <strong>de</strong>m größten aller dort untergebrachten<br />

Vögel persönlich begrüßt. Ein riesiger Gänsegeier<br />

kommt in die erste Zuschauerreihe getrabt und<br />

wirkt, so frei gelassen, rein optisch schon sehr raubtierartig<br />

und ziemlich respekteinfl ößend. Rund zweieinhalb<br />

Meter Flügelspannweite hat dieser Geselle bei<br />

komplett ausgefalteten Schwingen zu bieten.<br />

Der Falkner präsentierte uns nun von <strong>de</strong>r tiefer gelegenen<br />

Präsentationsfl äche Wüstenbussard, Weißkopfseeadler<br />

und Sakerfalke im weitläufi gen Rundfl ug o<strong>de</strong>r im<br />

unmittelbar vor unseren Augen stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Sturzfl<br />

ug. Die verän<strong>de</strong>rlichen Flugbewegungen verliefen<br />

teilweise so sekun<strong>de</strong>nschnell, dass man<br />

Mühe hatte die Flugbahn <strong>de</strong>r Bühnenakteure<br />

ununterbrochen weiterverfolgen<br />

zu können. Auch für die<br />

Streichelfreun<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> zum Abschluss<br />

noch etwas geboten.<br />

Im Bastkorb wur<strong>de</strong><br />

ein flauschwolliges<br />

Kügelchen mit zwei<br />

riesengroß dreinschauen<strong>de</strong>nAugen<br />

drauf vorsichtigdurchgereicht.<br />

Ein drei<br />

Wochen al-<br />

L E B E N A M F L U S S S E I T E 15


S E I T E 16 L E B E N A M F L U S S<br />

tes Bartkauzjunges befand sich darin und wird in <strong>de</strong>r<br />

Falknerei Burg Ronneburg mit Sicherheit einem fürsorglichen<br />

Jugendleben entgegenblicken können.<br />

Die Falknerei besteht seit 2004 und wird von <strong>de</strong>m früheren<br />

Goldschmied Walter Reinhart und seinen Mitarbeitern<br />

betrieben. Sie unterhalten eine Auffangstation<br />

für verletzte und geschwächte Greifvögel und Eulen,<br />

die sich <strong>de</strong>r Pfl ege und Wie<strong>de</strong>rauswil<strong>de</strong>rung dieser aus<br />

<strong>de</strong>m näheren und auch weiteren Umfeld aufgefun<strong>de</strong>nen<br />

Tiere annimmt.<br />

Nach Begutachtung und Kauf aus einem umfänglichen<br />

Angebot an Adler- und Eulensouvenirs im An<strong>de</strong>nkenlädchen<br />

machte sich die Ausfl ugsgesellschaft auf zum<br />

zweiten Teil ihres Frühjahrsausfl ugs, <strong>de</strong>r sie in das unweit<br />

<strong>de</strong>r Burg Ronneburg gelegene Wetteraustädtchen<br />

Büdingen führte. Dies bestach durch seine wun<strong>de</strong>rbar<br />

erhaltene, von Kriegsschä<strong>de</strong>n weitgehend verschonte,<br />

mittelalterliche Bausubstanz.


AYLA STELLT SICH DEN FOTOREPORTERN<br />

Wir wür<strong>de</strong>n uns freuen, auch zukünftig bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Resonanz und Teilnehmerzahl nachmittägliche<br />

Ausfl ugsfahrten für die Bewohner un-<br />

Das Fazit unseres<br />

serer Seniorenwohnanlagen durchführen<br />

Ausfl ugs: je<strong>de</strong>rzeit<br />

zu können, wenngleich organisatorisch gerne wie<strong>de</strong>r!<br />

und fi nanziell bedingt, ein mittlerer Mobilitätsgrad<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Teilnehmer für<br />

dieses Angebot unerlässlich bleiben wird. Unser beson<strong>de</strong>rer<br />

Dank gilt an dieser Stelle auch <strong>de</strong>m Busunternehmen<br />

„Bott“ für die langjährige gute und verlässliche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Maik Hünninghaus<br />

Im Park<br />

Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum<br />

still und verklärt wie im Traum.<br />

Das war <strong>de</strong>s Nachts elf Uhr zwei.<br />

Und dann kam ich um vier<br />

Morgens wie<strong>de</strong>r vorbei.<br />

Und da träumte noch immer das Tier.<br />

Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum -<br />

gegen <strong>de</strong>n Wind an <strong>de</strong>n Baum,<br />

und gab <strong>de</strong>m Reh einen ganz kleinen Stips.<br />

Und da war es aus Gips.<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 17


S E I T E 18 L E B E N A M F L U S S<br />

Angela Valenko,<br />

Doris Liesem und<br />

Antonio Gonzales<br />

„beim Kuscheln“.<br />

„Ein lustiger Haufen“<br />

Der De Stammtisch „Gol<strong>de</strong>n Girls“ im<br />

JJohanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

Mein erster Auftrag als ehrenamtli-<br />

cche<br />

Joki-Kurier-Redakteurin steht be-<br />

vvor<br />

und direkt soll ich mit einem Porträt<br />

üb über <strong>de</strong>n berühmt-berüchtigten Stamm-<br />

tisch<br />

„Gol<strong>de</strong>n Girls“ beginnen. Was wird<br />

mich da d bloß erwarten? Vorweggenommen sei<br />

eines: be berühmt im Sinne von „bekannt“ ist <strong>de</strong>r<br />

Stammtisch<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall. Berüchtigt keineswegs,<br />

<strong>de</strong>nn wer mich an einem schwül-heißen Julinachmittag<br />

im Krempa.s empfängt, ist eine Gruppe herzlicher<br />

und freundlicher Menschen: die „Gol<strong>de</strong>n Girls“. Richtig<br />

müsste es eigentlich die „Gol<strong>de</strong>n Girls und Boys“ heißen,<br />

<strong>de</strong>nn mittlerweile gehören <strong>de</strong>m Stammtisch auch<br />

drei Männer an. Aber dazu später mehr ...


EIN LUSTIGER HAUFEN<br />

Leckerer Kuchen und spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Geschichten<br />

Als ich das Café betrete, sehe die „Girls“ nicht gleich.<br />

Freundlich wer<strong>de</strong> ich von Monika, einer <strong>de</strong>r insgesamt<br />

drei Servicekräfte, auf die Gruppe hingewiesen. Hätte<br />

ich eigentlich auch selbst sehen können, <strong>de</strong>nn auf<br />

<strong>de</strong>m Tisch steht – üblich für je<strong>de</strong>n Stammtisch – ein<br />

Schild, hier in Herzform, wie es sich für die herzliche<br />

Truppe gehört.<br />

Als ich am Tisch ankomme, schauen sich alle gera<strong>de</strong><br />

Fotos von einem Fest an, lachen und schwatzen<br />

fröhlich durcheinan<strong>de</strong>r. Auch ich wer<strong>de</strong>, Lachen, Schwatzen,<br />

Fröhlich sein: die<br />

nach<strong>de</strong>m ich mich mit einem leckeren Stück<br />

Philosophie <strong>de</strong>r<br />

Erdbeerkuchen gestärkt habe, gleich in ein Gol<strong>de</strong>n Girls<br />

Gespräch verwickelt. Ich kann gar nicht so<br />

schnell mitschreiben, wie die Erzählungen<br />

über Aktivitäten <strong>de</strong>r einzelnen Mitglie<strong>de</strong>r rausspru<strong>de</strong>ln.<br />

Da ist etwa Angela Walenko, sie verkauft an einem<br />

Vormittag in <strong>de</strong>r Second-Hand-Boutique schicke<br />

Kleidung und berät in Stilfragen. Außer<strong>de</strong>m, kümmert<br />

sie sich „so nebenbei“ um die Rabatten <strong>de</strong>r Anlage,<br />

pfl anzt Blumen, zupft Unkraut und gießt die blühen<strong>de</strong><br />

Pracht. Im Sommer natürlich früh morgens. Da heißt es<br />

schon um sieben o<strong>de</strong>r halb acht ran an <strong>de</strong>n Wasserhahn<br />

und die Kannen gefüllt.<br />

Unterstützt wird sie dabei tatkräftig von Erna Völkl. Da<br />

ihr die Gartenarbeit für die Fitness allein nicht ausreicht,<br />

hat sie vor zwei Jahren eine Gymnastik-Gruppe<br />

ins Leben gerufen. Immer mittwochs turnen seit<strong>de</strong>m<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 19


S E I T E 20 L E B E N A M F L U S S<br />

unter <strong>de</strong>r professionellen Leitung von Frau Lerp 12-<br />

15 Sportwillige zu <strong>de</strong>n Takten <strong>de</strong>s Radios. Selbst eine<br />

Dame im Rollstuhl kommt zu <strong>de</strong>r sportlichen Stun<strong>de</strong><br />

und stellt fest, dass sie viel beweglicher gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

Da sich die Gruppe immer über neue Mitglie<strong>de</strong>r freut,<br />

sind alle Interessierte herzlich aufgerufen, sich bei<br />

Erna Völkl o<strong>de</strong>r Angela Walenko zu mel<strong>de</strong>n.<br />

Die „Gol<strong>de</strong>n Boys“<br />

Nach so viel geballter Weiblichkeit sind jetzt aber die<br />

Männer <strong>de</strong>s Stammtischs an <strong>de</strong>r Reihe. Drei an <strong>de</strong>r Zahl<br />

glänzen fast immer mit Anwesenheit: Julius Zapp, <strong>de</strong>r<br />

gerne mal eine Run<strong>de</strong> ausgibt – vorausgesetzt er hat<br />

zuvor „Schweppes“ gesagt, und sich hinterher noch<br />

daran erinnern mag. Des Weiteren sein Betreuer Antonio<br />

Gonzales, ein feuriger Spanier, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Mä<strong>de</strong>ls<br />

<strong>de</strong>s Stammtischs gerne mal eine fl otte Sohle aufs Parkett<br />

legt. Außer<strong>de</strong>m noch Werner Stüber, <strong>de</strong>r laut Doris<br />

Liesem „nicht nur gut aussieht“, son<strong>de</strong>rn sich viel und<br />

gern ehrenamtlich engagiert. Zum Beispiel organisiert<br />

er <strong>de</strong>n monatlichen „Backschinkentag“, <strong>de</strong>r immer mit<br />

großer Freu<strong>de</strong> erwartet wird. Außer<strong>de</strong>m schwärmt er<br />

für selbstgebackenes Brot, das er so lecker zubereitet,<br />

dass er Doris Liesem auch dafür begeistert hat. Die Katzenliebhaberin<br />

engagiert sich ebenfalls in <strong>de</strong>r Second-<br />

Hand-Boutique: am Morgen meines Besuchs hatte sie<br />

gera<strong>de</strong> ein riesige Tüte Bekleidung für diese erhalten.<br />

Aber nicht nur im Verkauf von Kleidung ist sie aktiv,,<br />

son<strong>de</strong>rn auch in <strong>de</strong>r Herstellung: sie strickt fl eißig Socken.<br />

20 bis 25 Paar davon verschenkt sie regelmäßig<br />

zur Weihnachtszeit. Von <strong>de</strong>n tollen Mustern schwärmen<br />

dann auch gleich einige am Tisch.


EIN LUSTIGER HAUFEN<br />

Ob in die nächste Weihnachtslieferung wohl auch Joki-<br />

Redakteurinnen miteingeschlossen wer<strong>de</strong>n ...?<br />

Bauchweh vor Lachen<br />

Seit mittlerweile drei Jahren besteht <strong>de</strong>r Stammtisch,<br />

<strong>de</strong>r ganz beiläufi g zustan<strong>de</strong> kam. Damals beschlossen<br />

vier Frauen, sich einmal in <strong>de</strong>r Woche zu treffen. Da<br />

Parallelen zu <strong>de</strong>r Fernsehserie nicht zufällig waren –<br />

Stichworte: Schlagfertigkeit, Humor und Lebendigkeit<br />

– nannten sie sich einfach die „Gol<strong>de</strong>n Girls“. Inzwischen<br />

nehmen regelmäßig zehn bis zwölf „Girls und<br />

Boys“ an <strong>de</strong>n donnerstäglichen Treffen teil, wobei Anwesenheit<br />

nicht Pfl icht, son<strong>de</strong>rn Kür ist. Wer Lust und<br />

Zeit hat, kommt vorbei. Der Stammtisch beginnt immer<br />

um 16 Uhr, <strong>de</strong>nn vorher frönen einige ihrer Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

für Fernsehserien und schwelgen im „Sturm <strong>de</strong>r<br />

Liebe“.<br />

In <strong>de</strong>r Regel sitzen sie bis etwa 19 Uhr zusammen,<br />

wobei die drei Stun<strong>de</strong>n wie im Flug vergehen, <strong>de</strong>nn<br />

sie haben sich viel zu erzählen: Familie, die Freizeitgestaltung,<br />

alltägliche Erlebnisse sind nur einige <strong>de</strong>r<br />

Ein Nachmittag<br />

im Krempa.s:<br />

Doris Liesem,<br />

Antonio Gonzales<br />

und Julius Zapp<br />

im Gespräch.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 21


S E I T E 22 L E B E N A M F L U S S<br />

Wilma Wilhelm<br />

im Einzelporträt<br />

Themen, über die die Gruppe sich austauscht. Ausgeschlossen<br />

sind nur Politik und Religion – „darüber<br />

streitet man nur“, ist die Antwort darauf, warum diese<br />

Punkte nicht angeschnitten wer<strong>de</strong>n. Und streiten wollen<br />

sich die Gol<strong>de</strong>n Girls und Boys nicht,, son<strong>de</strong>rn gemeinsam<br />

Spaß haben. „Wir kommen her und lachen<br />

so viel, dass wir hinterher richtig Bauchweh davon haben“,<br />

fasst Rosie Nothofer die Einstellung <strong>de</strong>r Gruppe<br />

zusammen und Doris Liesem ergänzt: „Wir sind ein<br />

lustiger Haufen.“<br />

Neue Mitglie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n nicht gesucht, aber gefun<strong>de</strong>n.<br />

So war es auch bei Wilma Wilhelm, die von Doris Liesem<br />

angesprochen wur<strong>de</strong> und seit<strong>de</strong>m begeistert am<br />

Stammtisch teilnimmt. Wie eigentlich alle Teilnehmer<br />

ist auch sie noch in an<strong>de</strong>ren Bereichen aktiv: als Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Heimbeirats diskutiert sie einmal im Monat<br />

Verbesserungsvorschläge und versucht Än<strong>de</strong>rungen<br />

anzustoßen. Mit Rätsellösen hält sie sich geistig fi t.<br />

Der Nachmittag verging wie im Flug und für mich wird<br />

es Zeit zu gehen, die ersten Regenwolken ziehen auf<br />

und ich muss noch ins Ostend ra<strong>de</strong>ln. Scha<strong>de</strong>! Danke<br />

an die goldige Gruppe für die kurzweiligen Stun<strong>de</strong>n.<br />

Petra Binzer<br />

Da an <strong>de</strong>m Tag meines Besuchs nicht alle „Gol<strong>de</strong>n Girls und<br />

Boys“ vor Ort waren, hier alle Stammtischler mit Namen:<br />

Wilma Wilhelm, Angela Valenko, Rosie Nothöfer, Erna Völkl,<br />

Werner Stüber, Renate Kreiling, Antonio Gonzales, Julius Zapp,<br />

Dories Liesem, Irene Theiss, Liane Rausch und Gäste.


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

„Rollisch, , drollisch, net zu<br />

bremse“<br />

Durchs Schlüsselloch och geschaut: Karneval 2009 mit<br />

<strong>de</strong>n Bitzelscher<br />

Viele kennen inzwischen die Bitzelscher, eine Fassnachtsinitiative<br />

<strong>de</strong>s Johanna-Kirchner-<strong>Altenhilfezentrums</strong>.<br />

In <strong>de</strong>r Gruppe haben sich Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>s Hauses mit freiwilligen Helferinnen<br />

und Helfern zusammengeschlossen und präsentieren<br />

ehrenamtlich Karnevalsprogramme, die auf die beson<strong>de</strong>ren<br />

Wünsche und Bedürfnisse von Seniorinnen und<br />

Senioren zugeschnitten sind. Das Konzept ist erfolgreich<br />

schon im zehnten Jahr. Und es steckt viel Arbeit<br />

drin. Ein Blick durch das Schlüsselloch zeigt, an was<br />

alles zu <strong>de</strong>nken ist:<br />

Das Schlussbild:<br />

ein Augenschmaus<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 23


S E I T E 24 L E B E N A M F L U S S<br />

Die Nummer mit<br />

<strong>de</strong>m Klavier:<br />

Ein Augenschmaus<br />

Freitag 23. Januar 2009 // 14.30 Uhr<br />

An <strong>de</strong>r morgigen Karnevalssitzung im Joki nehmen die<br />

Ka<strong>de</strong>tten und Nesthäkchen <strong>de</strong>s TSC Grün-Gelb teil. Die<br />

genaue Zahl kennen wir nicht. Wir haben noch keine<br />

Präsente für die Kleinen zwischen 6 und 10 Jahren.<br />

Karstadt! In <strong>de</strong>r Süßwarenabteilung fi n<strong>de</strong>n sich lustige<br />

Märchenschokola<strong>de</strong>n. Die nehme ich. Wie viele? Okay,<br />

zwölf Stück. Wenn es nicht reicht, habe ich Pech gehabt.<br />

Schnell noch in die Abteilung für Damenstrümpfe.<br />

Weiße Strumpfhosen für unser „Nesthäkchen“ Zivi<br />

Tobi. Eine Verkäuferin berät mich, lächelt freundlich,<br />

als ich ihr verrate, sie seien für haarige Männerbeine<br />

im Karneval. Sie sucht, bis sie das günstigste Angebot<br />

gefun<strong>de</strong>n hat. Wünscht mir viel Spaß.


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

17.00 Uhr<br />

Ich packe die Tasche vom Vortag aus. Ach du Schreck!<br />

Ich hatte versprochen, <strong>de</strong>n Schottenrock umzunähen.<br />

Hätte ich vergessen. Nähzeug raus. Einfach umnähen<br />

geht nicht, <strong>de</strong>r Stoff ist wie Papier. Ich schnei<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Stoff neu zu und säume alles or<strong>de</strong>ntlich. Langes Fädchen,<br />

faules Mädchen, natürlich. Anschließend alles<br />

noch einmal sauber aufbügeln und die Rockfalten<br />

nachplätten. Fertig. Sieht irgendwie kurz aus.<br />

17.30 Uhr<br />

Anruf von Jens. Er kann morgen nicht kommen. Sein<br />

neuer Job verlangt viel ab. Er braucht Entspannung<br />

und Ruhe am Wochenen<strong>de</strong>. Geht klar, aber: Fehlt uns<br />

dann nicht jemand im Komitee? Ich habe <strong>de</strong>n Überblick<br />

verloren, will mich überraschen lassen.<br />

Ein toller Auftakt:<br />

das 1. Frankfurter<br />

Gar<strong>de</strong>corps<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 25


S E I T E 26 L E B E N A M F L U S S<br />

Das Komitee<br />

bei strahlen<strong>de</strong>m<br />

Sonnenschein<br />

19.00 Uhr<br />

Ich wühle in meinen Klei<strong>de</strong>rschränken nach passen<strong>de</strong>n<br />

Hem<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Ringelshirts, die ziehe ich gerne auch im<br />

Sommer an, <strong>de</strong>r Sonnenbrille und diesem und jenem.<br />

Alles zusammenpacken.<br />

20.00 Uhr<br />

Ich strecke mich auf meinem Sofa aus. Gut jetzt. Das<br />

Fernseh-Programm ist wie<strong>de</strong>r eine Katastrophe.<br />

Samstag 24. Januar 2009 // 08.00 Uhr<br />

Raus aus <strong>de</strong>m Bett. Gott sei Dank, die Sonne scheint.<br />

Das eröffnet für das 1. Frankfurter Gar<strong>de</strong>corps die Möglichkeit<br />

eines Freiluftkonzertes. Hoffentlich machen die<br />

das mit.


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

09.30 Uhr<br />

Mit einem Becher er Kaffee an <strong>de</strong>n PC. Die Teilnehmer<br />

Teilnehmer--<br />

Liste muss noch aktualisiert wer<strong>de</strong>n. Suche im Bitzel<br />

-<br />

scher-Ordner. Unter nter was habe ich das nur wie<strong>de</strong>r ge- ge-<br />

speichert? In <strong>de</strong>r Glocken-Nummer gibt’s einen neuen<br />

n<br />

Aktiven, <strong>de</strong>n Namen men habe ich vergessen. Muss ich im<br />

m<br />

Joki noch nachtragen, agen, keiner keiner soll sich übergangen o<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r er<br />

vergessen fühlen. n. Jetzt noch ein paar Stichworte no<br />

-<br />

tieren. Wen darf ich bei <strong>de</strong>r Begrüßung auf keinen Fa Fall ll<br />

vergessen?<br />

11.00 Uhr<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg ins Joki noch an <strong>de</strong>r Konstabler Wache e<br />

einen Zwischenstopp einlegen. 40 Rosen kaufen. Das s<br />

freut die Narren und auch das Komitee.<br />

Die Bayern<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 27


S E I T E 28 L E B E N A M F L U S S<br />

Kammerkätzchen<br />

–<br />

o<strong>de</strong>r Kammerschätzchen?<br />

11.30 Uhr<br />

Im Joki angekommen. Nach keiner da. In Ruhe <strong>de</strong>n Komiteetisch<br />

herrichten. Programme aufhängen. Ein Teller<br />

Suppe: weiße Bohnen. Die mag ich nicht wirklich,<br />

ich esse nur die Hälfte.<br />

12.00 Uhr<br />

Manuela will schon ein<strong>de</strong>cken. Ich helfe ihr, zunächst<br />

die Tische noch auszurichten, Stühle stellen, wir brauchen<br />

120 Plätze, sind ausverkauft. Otto kommt, unser<br />

„Orchester“. Otto braucht noch Verlängerungsschnüre<br />

– die Haustechnik hilft prompt. Servietten drapieren,<br />

schöne Arbeit, die Aushilfe einweisen. Otto ins<br />

Programm einweisen. Er kann sich schnell orientieren,<br />

kennt uns gut. Mist: ich habe seine Gage vergessen. Er<br />

ist nachsichtig. Bezahlung später.


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

13.00 Uhr<br />

Die ersten Bitzelscher scher tru<strong>de</strong>ln ein. ein. Sind aufgeregt. Unsere<br />

Nesthäkchen n Natalie und Tobi sind ein wenig blass<br />

um die Nase und Eileen sagt, ihr sei schlecht – vor Aufregung.<br />

Die Nesthäkchen sthäkchen schwirren umher, wissen<br />

nicht, wo sie ihr „Ei hinlegen“ sollen. Ich versorge Tobi<br />

mit Arbeit: Programme amme kopieren und verteilen. Gott sei<br />

Dank, <strong>de</strong>r ist aus s <strong>de</strong>m Weg. Schottenrock für Mathias:<br />

„Bitte probier ihn hn an.“ Er verschwin<strong>de</strong>t und kommt<br />

nicht wie<strong>de</strong>r.<br />

14.00 Uhr<br />

Eigentlich sollen alle um 14.00 Uhr anwesend sein,<br />

wie immer fehlt die Hälfte. Die ersten Narren wollen in<br />

<strong>de</strong>n Saal, Einlass ist aber erst um 14.30 Uhr. Ich mache<br />

mich davon, ziehe mich um. Das sollen an<strong>de</strong>re lösen.<br />

Ich frage Mathias nach <strong>de</strong>m Schottenrock. Er hat wie-<br />

Im Joki sind<br />

alle närrisch<br />

– auch <strong>de</strong>r<br />

Papagei<br />

Hier verbietet<br />

sich je<strong>de</strong>r<br />

Kommentar<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 29


S E I T E 30 L E B E N A M F L U S S<br />

Schönheiten,<br />

wo man<br />

hinsieht<br />

Tolle Stimmung,<br />

vom Anfang bis<br />

zum En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r alles aufgetrennt, war ziemlich mini. Ich kann es<br />

nicht fassen: „Was habt ihr <strong>de</strong>nn da abgesteckt?“<br />

14.15 Uhr<br />

Ka<strong>de</strong>tten und Nesthäkchen von Grün-Gelb treffen ein.<br />

Zwei Ka<strong>de</strong>tten sind schon 16 Jahre, „Märchenschokola<strong>de</strong>“<br />

ist da auch kein wirklicher Renner mehr. Scha<strong>de</strong>.<br />

Einer schlägt vor: Pfl äumchen dazu. Protest: die<br />

Mä<strong>de</strong>ls sind 16, kein Alkohol von uns für dieses Alter.<br />

Also: Rosen.<br />

14.30 Uhr<br />

„Vergatterung“ o<strong>de</strong>r neu<strong>de</strong>utsch „Briefi ng“. Es fehlen<br />

immer noch einzelne, wie immer. Die „Techniker“<br />

sind da, Gott sei Dank. Wir gehen wesentlich Punkte<br />

noch einmal durch. Wie immer auch: nur die Hälfte<br />

hört zu – das zeigt sich später. Alle sind angespannt.<br />

Der Sekt fl ießt zur Entspannung. Das Fanfarencorps


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

rückt an. Kurze Absprachen. bsprachen. Der Stabsführer ist zu al- allen<br />

„Schandtaten“ “ bereit, prima. Es ist noch Zeit. Die<br />

Hauswirtschaft hat at die Verpfl egung egung vorbereitet: vorbereitet: Kreppel,<br />

Kaffee, Brötchen, hen, Schinken, Limona<strong>de</strong>, Biona<strong>de</strong>,<br />

Sekt, Bier, Wasser … auch das Fanfarencorps stürzt sich<br />

auf die Verpfl egung. ng. Ein ganz kleiner Trommler - <strong>de</strong>r<br />

dürfte so vier Jahre e sein - versucht sich an einem Kreppel.<br />

Wird danach von oben bis unter vor Zucker kleben.<br />

15.00 Uhr<br />

Das Programm beginnt. eginnt. Strahlen<strong>de</strong> Bitzelscher-Gesichter,<br />

das 1. Frankfurter nkfurter Gar<strong>de</strong>corps ist eine tolle Eröffnung.<br />

Der kleine e Trommler trommelt ernst und konzentriert,<br />

irgendwie wie außerhalb <strong>de</strong>s Rhythmus, aber<br />

unsere Gäste fi n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n ihn zuckersüß. zuckersüß. Menschen komkommen aus <strong>de</strong>m Sommerhoffpark. Es ist „Leben in <strong>de</strong>r<br />

Bu<strong>de</strong>“.<br />

Trommler wie<br />

die Orgelpfeifen<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 31


S E I T E 32 L E B E N A M F L U S S<br />

16.30 Uhr<br />

Im Programm etwas fürs Gemüt. Ernst Neger: „Heile,<br />

heile Gänsche“. Der ganze Saal singt mit. Ich bin sehr<br />

gerührt, <strong>de</strong>m Komitee links und rechts geht es auch so.<br />

18.00 Uhr<br />

Der Zeitplan ist perfekt. Programm pünktlich zu En<strong>de</strong>:<br />

ältere Menschen wollen ihre Busse bekommen. Die<br />

Stimmung im Saal war toll, die Leute sind begeistert,<br />

ein Programm gegen die Winter<strong>de</strong>pression. Der Clubraum<br />

gleicht einem Trümmerfeld. Alles liegt durcheinan<strong>de</strong>r.<br />

Ein Neu-Bitzelscher fragt: „Und was jetzt?“ –<br />

Aufräumen! Vorher noch ein Sekt o<strong>de</strong>r Bier auf die tolle<br />

Veranstaltung. Auf <strong>de</strong>r Terrasse eine heiße Diskussion<br />

über die Zusammenarbeit zwischen Pfl ege und Therapeuten.<br />

Wie kommen die jetzt auf so ein Thema?<br />

18.30 Uhr<br />

Die Tochter von Silvia und Mathias, Nesthäkchen beim<br />

TSC Grün-Gelb, sagt: „Mein Papa ist so ein Blödmann!“<br />

Sie meint sein Schotten-Solo. Mathias ist geknickt.<br />

Kin<strong>de</strong>rmund tut Wahrheit kund: „Die Kammerkätzchen<br />

waren am besten!“ Nesthäkchen Tobi und Melanie<br />

wollen wissen, wer das entschie<strong>de</strong>n hat. Da kann je<br />

je<strong>de</strong>r kommen. Frau Walenko: „Herr Kaspar, sie haben<br />

ja wun<strong>de</strong>rschöne Beine.“ Ich sollte häufi ger Strumpfhosen,<br />

Minirock und High-Heels tragen. Aber gut jetzt:<br />

Aufräumen!


ROLLISCH, DROLLISCH, NET ZU BREMSE<br />

19.30 Uhr<br />

An <strong>de</strong>r Bushaltestelle vor <strong>de</strong>m Joki. Ich bin am En<strong>de</strong>: e:<br />

Sofa, Kräutertee und gut ist.<br />

Thomas Kaspar<br />

Übergewicht<br />

Es stand nach einem<br />

Schiffsuntergange<br />

Eine Briefwaage auf <strong>de</strong>m<br />

Meeresgrund.<br />

Ein Walfi sch betrachtet sie bange,<br />

Beroch sie dann lange,<br />

Hielt sie für ungesund.<br />

Ließ alle Achtung und Luft<br />

aus <strong>de</strong>m Leibe,<br />

Senkte sich auf die Wiegescheibe<br />

Und sah – nach unten<br />

schielend – verwun<strong>de</strong>rt:<br />

Die Waage zeigte über Hun<strong>de</strong>rt.<br />

(Joachim RIngelnatz)<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 33


S E I T E 34 L E B E N A M F L U S S<br />

Männersache<br />

Betreuung von Männern im Johanna-Kirchner-<br />

Altenhilfezentrum<br />

„Ihr müsst mehr für die Männer machen!“ Die Mahnungen<br />

von Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer wur<strong>de</strong>n immer<br />

dringlicher und lauter. Ich selbst arbeite nun seit über<br />

20 Jahren im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

und tatsächlich hat sich die Bewohner/-innen-Struktur<br />

<strong>de</strong>s Hauses erkennbar verän<strong>de</strong>rt. Zwar leben noch<br />

immer mehr Frauen als Männer in unserem Haus, <strong>de</strong>r<br />

Anteil <strong>de</strong>r Männer hat jedoch erheblich zugenommen<br />

und beträgt jetzt nahezu ein Drittel. Diese Entwicklung<br />

wird nach meiner Beobachtung noch viel zu wenig beachtet.<br />

Dabei ist diese Verän<strong>de</strong>rungen sehr viel offensichtlicher<br />

und erlebbarer als z.B. die immer wie<strong>de</strong>r<br />

angekündigte Zunahme von Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

mit einem so genannten „Migrationshintergrund“<br />

o<strong>de</strong>r von Bewohnerinnen und Bewohnern mit<br />

muslimischem Glauben.<br />

Der Hintergrund legt ebenfalls auf <strong>de</strong>r Hand. Ten<strong>de</strong>nziell<br />

haben wir inzwischen die Generationen hinter uns<br />

gelassen, die die bei<strong>de</strong>n Weltkriege aktiv miterlebt haben.<br />

Viele Männer verloren in <strong>de</strong>n Kriegen ihr Leben<br />

o<strong>de</strong>r hatten durch schwere körperliche und seelische<br />

Schä<strong>de</strong>n eine wesentlich verkürzte Lebenserwartung.


MÄNNERSACHE<br />

Männer in Alten- und Pfl egeheimen waren daher sel- seltener<br />

anzutreffen. . Dies än<strong>de</strong>rt sich gera<strong>de</strong>.<br />

Gleichzeitig beobachten achten wir im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum,dass<br />

Männer ten<strong>de</strong>nziell früher als<br />

Frauen in ein Pfl egeheim übersie<strong>de</strong>ln, dies beson<strong>de</strong>rs<br />

dann, wenn es kein familiäres Umfeld gibt, das<br />

die Betreuung und d Versorgung im häuslichen Umfeld<br />

absichern kann. Und wir beobachten weiterhin, dass<br />

die Erwartungen, was in einem einem Pfl egeheim geleistet<br />

wer<strong>de</strong>n soll, bei Männern ten<strong>de</strong>nziell an<strong>de</strong>re sind als<br />

bei Frauen. Vorschnell chnell könnte ich jetzt behaupten:<br />

eine über Jahrzehnte hnte in <strong>de</strong>r Partnerschaft eingeübte<br />

und auch „erlaubte“ bte“ Versorgungshaltung, Versorgungshaltung, wird unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n direkt rekt und ohne große Umstän<strong>de</strong> auf<br />

f<br />

das Pfl egheim übertragen. Hauptsache, das Zimmer ist<br />

warm und das Essen steht pünktlich auf <strong>de</strong>m Tisch. Die<br />

sonstigen Regeln in einem großen Haus, in <strong>de</strong>m viele<br />

Menschen leben und arbeiten, wer<strong>de</strong>n dann gegebenenfalls<br />

mit einer gewissen „Gelassenheit“ betrachtet.<br />

Ich versuche jedoch, dieser Verführung nicht zu erliegen.<br />

Ich kann es nämlich nicht wirklich belegen. Aber<br />

wir haben erste Hinweise dazu.<br />

Eines jedoch ist auch hierbei relativ <strong>de</strong>utlich: Der Umgangston<br />

än<strong>de</strong>rt sich. Er wird ein partiell rauer. Auch<br />

nehmen körperliche Übergriffe in sozialen Konfl iktsituationen<br />

zu.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 35


S E I T E 36 L E B E N A M F L U S S<br />

Wesentlich ist aus meiner Sicht, dass unser Angebot<br />

sozialer Betreuung immer noch zu stark an Frauen in<br />

unserem Haus orientiert ist. Schon vor Jahrzehnten gab<br />

es für die wenigen Männer die klassischen Angebote<br />

Laubsägearbeiten und Peddigrohr. Ganz mutige Einrichtungen<br />

wagten sich an einen Männerstammtisch<br />

mit Fußball, Bildzeitung und zweifelhaften Erotikfi lmchen.<br />

Das Ganze wur<strong>de</strong> dann durch einen Zivildienstleisten<strong>de</strong>n<br />

organisiert, <strong>de</strong>r zu diesem Job kam, wie die<br />

berühmte „Jungfrau zum Kind“. Uns ist inzwischen<br />

klar: das reicht auf keinen Fall mehr aus und wird <strong>de</strong>r<br />

Unterschiedlichkeit von Männern natürlich nicht gerecht.<br />

Im September haben wir uns zum ersten Mal mit allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>de</strong>r sozialen Betreuung<br />

zusammengesetzt, Erfahrungen ausgetauscht<br />

und Vorschläge für ein differenziertes Angebot entwickelt.<br />

Die Diskussion war äußerst lebendig. Während<br />

die einen vor allem ein Bildungsangebot speziell<br />

für Männer im Sinn hatten und an<strong>de</strong>re heimwerkerpraktische<br />

Beschäftigungen einfor<strong>de</strong>rten, behaupteten<br />

dritte engagiert, es müsse ein niedrigschwelliges<br />

und überaus „einfach gestricktes“ Angebot geben: sich<br />

treffen, ein Bier trinken, was Deftiges essen, erzählen,<br />

mal Fußball schauen und mal einfach nur qualmen,<br />

möglichst in Kneipenatmosphäre und gut ist. Überaus<br />

interessant dabei: Von welchen Bil<strong>de</strong>rn lassen wir<br />

uns in einer solchen Diskussion leiten? Sind es konkre-


MÄNNERSACHE<br />

te „Erfahrungen“, die ie unsere Bil<strong>de</strong>r speisen o<strong>de</strong>r doch<br />

eher „Stereotypie“ und „Vorurteile“?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls haben wir r uns auf drei Dingen einigen können:<br />

1. Ein bereits bestehen<strong>de</strong>s ehen<strong>de</strong>s Angebot für einen Män- Männer-spezifi<br />

schen Gesprächskreis wird ausgebaut.<br />

2. Es wird ein Kneipenraum ipenraum eingerichtet. Hier darf<br />

geraucht wer<strong>de</strong>n. n. Es gibt Getränke, Getränke, einen Fernseher<br />

und natürlich h darf geraucht geraucht wer<strong>de</strong>n. Übrigens:<br />

Frauen dürfen auch uch kommen.<br />

3. Wir treffen uns in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n und<br />

entwickeln das Angebot ngebot weiter.<br />

Vielleicht haben Sie auch noch I<strong>de</strong>en? Lassen Sie uns<br />

teilhaben. Gerne nehmen wir Vorschläge und Anregungen<br />

entgegen. Sprechen Sie uns an: Herr Borz, Herr<br />

Petersen o<strong>de</strong>r Herr Kaspar.<br />

Thomas Kaspar<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 37


S E I T E 38 JUBILÄUM<br />

Sommerfrische<br />

Zupf dir ein Wölkchen aus <strong>de</strong>m wolkenweiß,<br />

Das durch <strong>de</strong>n sonnigen Himmel schreitet.<br />

Und schmücke <strong>de</strong>n Hut, <strong>de</strong>r dich begleitet,<br />

Mit einem grünen Reis.<br />

Verstecke dich faul in die Fülle <strong>de</strong>r Gräser.<br />

Weil´s wohltut, weil’s frommt.<br />

Und bist du ein Mundharmonikabläser<br />

Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir bekommt.<br />

Und lass <strong>de</strong>ine Melodien lenken<br />

Von <strong>de</strong>m freigegebenen Wolkengezupf.<br />

Vergiss dich. Es soll <strong>de</strong>in Denken<br />

Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

© Frank-Hollenbach_pixelio.<strong>de</strong>


90 JAHRE AWO<br />

90 Jahre Arbeiterwohlfahrt<br />

in Deutschland<br />

Von einer politische Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r<br />

Weimarer Zeit zu einer fl ächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Wohlfahrtsorganisation<br />

Die Sozial<strong>de</strong>mokratin Marie Juchacz - Mitglied <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Nationalversammlung - rief am 13. Dezember<br />

1919 <strong>de</strong>n „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt“ <strong>de</strong>r<br />

SPD ins Leben. Mit Unterstützung <strong>de</strong>s ersten <strong>de</strong>utschen<br />

Reichspräsi<strong>de</strong>nten, Friedrich Ebert, entstand damit ein<br />

sozial<strong>de</strong>mokratischer Wohlfahrtsverband. Dieser verstand<br />

sich vor allem als politische Interessengemeinschaft<br />

für soziale Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt.<br />

Helferorganisation für alle sozial bedürftigen Menschen<br />

In <strong>de</strong>n Notzeiten <strong>de</strong>r 1920er-Jahre entstan<strong>de</strong>n eine<br />

Vielzahl von Diensten und Einrichtungen für die rund<br />

20 Millionen Hilfebedürftigen in Deutschland: Nähstuben,<br />

Volksküchen, Werkstätten, Beratungsstellen, Lebensmittel-<br />

und Klei<strong>de</strong>rsammlungen. Die AWO begann<br />

bestehen<strong>de</strong> soziale Rechtsansprüche einzufor<strong>de</strong>rn und<br />

mit mo<strong>de</strong>rnen sozialpädagogischen Metho<strong>de</strong>n Hilfe<br />

zur Selbsthilfe anzubieten. Seit 1925 veranstaltete<br />

sie sogar eine eigene Lotterie und verkaufte Arbeiter-<br />

Wohlfahrtsmarken, um die notwendigen Mittel für ihre<br />

Projekte aufzubringen.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 39


S E I T E 40 JUBILÄ JUBILÄUM U M<br />

1926 wur<strong>de</strong> sie als Reichsspitzenverband <strong>de</strong>r freien<br />

Wohlfahrtspfl ege anerkannt und bereits zwei Jahre<br />

später konnte eine eigene Wohlfahrtsschule in Berlin<br />

gegrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Anfang <strong>de</strong>r 1930er-Jahre machten<br />

135.000 Ehrenamtliche die AWO zu <strong>de</strong>r Helferorganisation<br />

für alle sozial bedürftigen Menschen, unabhängig<br />

von ihrer Herkunft und Konfession.<br />

Verbot - Enteignung - Verfolgung<br />

Nur wenige Wochen nach <strong>de</strong>r Machtergreifung Adolf<br />

Hitlers verboten die Nationalsozialisten die AWO und<br />

lösten sie auf, um sie in die nationalsozialistische<br />

Volkswohlfahrt zu überführen. Überall in Deutschland<br />

entzogen sich daraufhin Helfer und Helferinnen<br />

Die Nazis<br />

dieser Organisation. Die Nazis beschlagnahmten<br />

beschlagnahmen<br />

Heime Vermögen, Heime und Einrichtungen und verfolgten<br />

und Vermögen<br />

führen<strong>de</strong> Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r AWO. Dennoch wur<strong>de</strong> die<br />

Hilfe für Notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und Verfolgte in <strong>de</strong>r Illegalität<br />

so lange wie möglich fortgesetzt. Marie Juchacz<br />

musste mit vielen an<strong>de</strong>ren Deutschland verlassen.


90 JAHRE AWO<br />

Die AWO unterstützt nicht nur Arbeiter<br />

Nach <strong>de</strong>m Krieg, <strong>de</strong>m Zusammenbruch und <strong>de</strong>r Teilung<br />

Deutschlands begann 1945 <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau. Unmittelbar<br />

nach Kriegsen<strong>de</strong> auch bei <strong>de</strong>r AWO. Sie wur<strong>de</strong><br />

1946 in Hannover als parteipolitisch und konfessionell<br />

unabhängige und selbständige Organisation wie<strong>de</strong>r<br />

ins Leben gerufen. In <strong>de</strong>r damaligen „Sowjetisch Besetzten<br />

Zone“ wur<strong>de</strong> die AWO nicht zugelassen.<br />

Im Westen Deutschlands kümmerten sich AWO-Helferinnen<br />

und Helfer um Evakuierte und Flüchtlinge,<br />

Heimkehrer, Alte und Einsame sowie um junge Menschen,<br />

die Heimat und Eltern verloren hatten. Sie boten<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugen<strong>de</strong>rholungsmaßnahmen an und<br />

eröffneten Nähstuben und Einrichtungen <strong>de</strong>r Hauswirtschaft<br />

und Mütterbildung.<br />

1947 grün<strong>de</strong>te und organisierte sich die AWO auf <strong>de</strong>r<br />

Reichskonferenz in Kassel als selbständiger Verband,<br />

ohne die Nähe zur sozial<strong>de</strong>mokratischen Arbeiterbewegung<br />

aufzugeben. Zwei Jahre später<br />

verzeichnete die AWO bereits wie<strong>de</strong>r<br />

50.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer<br />

sowie 300.000 Freun<strong>de</strong> und Mitglie<strong>de</strong>r. Auch<br />

Marie Juchacz kehrte, nach<strong>de</strong>m sie in New<br />

York die Arbeiterwohlfahrt in die Care-Paket-<br />

Aktion <strong>de</strong>r Amerikaner einband, nach Deutschland<br />

zurück.<br />

Die AWO wächst:<br />

1949 hat sie<br />

bereits 50.000<br />

ehrenamtliche<br />

Helfer <strong>de</strong>utschlandweit.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 41


S E I T E 42 JUBILÄUM<br />

Die heutige AWO<br />

1953 erklärte Lotte Lemke, damals stellvertreten<strong>de</strong><br />

AWO-Vorsitzen<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>r Berliner AWO-Reichskonferenz:<br />

„Heute ist aus <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Zeit eine Wohlfahrtsorganisation gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren<br />

Aktionsradius weit über <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>r zur Arbeiterschaft<br />

rechnen<strong>de</strong>n Bevölkerung hinausgreift.“ Nach<br />

<strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Mauer in Berlin begann die AWO durch<br />

West-/Ostpartnerschaften mit <strong>de</strong>m Aufbau in <strong>de</strong>n neuen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Sie ist heute fl ächen<strong>de</strong>ckend im<br />

wie<strong>de</strong>rvereinten Deutschland tätig.<br />

2009 wird die AWO von über 400.000 Mitglie<strong>de</strong>rn in<br />

3.800 Ortsverbän<strong>de</strong>n getragen. Sie beschäftigt neben<br />

3000 Zivildienstleisten<strong>de</strong>n rund 100.000 ehrenamtliche<br />

und 158.000 hauptberufl iche Mitarbeiter.<br />

Petra Binzer


90 JAHRE AWO<br />

90 Jahre Arbeiterwohlfahrt<br />

Ein kleines großes Jubiläum<br />

Im Jahr 2009 feiert die Arbeiterwohlfahrt das 90.<br />

Gründungsjubiläum. 90 - <strong>de</strong>r Anlass liegt, an<strong>de</strong>rs als<br />

z.B. 25, 50 o<strong>de</strong>r 75, numerisch nicht ganz auf <strong>de</strong>r<br />

Hand. Dennoch hatten sich Vorstand und Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt Frankfurt entschie<strong>de</strong>n,<br />

dieses Jubiläum mit einem ganzjährigen Programm<br />

zu begleiten und zu feiern. Und siehe da, <strong>de</strong>r Anlass<br />

entwickelte sich im Laufe <strong>de</strong>s Jahres zunehmend zum<br />

Startschuss für eine „AWO-Deka<strong>de</strong>“, die mit <strong>de</strong>m 100.<br />

Gründungsjubiläum im Jahr 2019 en<strong>de</strong>n könnte.<br />

Perspektiven <strong>de</strong>r Arbeit – Fachtagung „Zeit für Zukunft“<br />

Schon auf <strong>de</strong>r Fachtagung „Zeit für Zukunft“ im März<br />

beschäftigten sich Mitarbeiter, Vorstän<strong>de</strong>, Ehrenamtler<br />

und Fachleute mit <strong>de</strong>n gegenwärtigen und <strong>de</strong>n<br />

erkennbaren zukünftigen gesellschaftlichen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Fragestellungen, <strong>de</strong>nen sich die Arbeiterwohlfahrt<br />

gegenübersieht. Welche Antworten,<br />

welche Angebote und Hilfen hat die Arbeiterwohlfahrt<br />

Frankfurt zu bieten? Entsprechen sie <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r Menschen o<strong>de</strong>r müssen die Konzepte verän<strong>de</strong>rt,<br />

angepasst und weiter entwickelt wer<strong>de</strong>n? Wo kann<br />

die Arbeiterwohlfahrt Frankfurt als Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

Wohlfahrtspfl ege aktiv wer<strong>de</strong>n? Welche Dienstleistungen<br />

sind inhaltlich geboten? Welche entsprechen<br />

<strong>de</strong>n eigenen Wertvorstellungen und welche sind wirt-<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 43


S E I T E 44 JUBILÄUM<br />

Thementransfer:<br />

damals Suppenküche<br />

–<br />

heute Seniorenrestaurants<br />

schaftlich verkraft- und vertretbar? Die Fachtagung<br />

produzierte eine Vielzahl von Impulsen und I<strong>de</strong>en, die<br />

Aufarbeitung <strong>de</strong>s Materials wird sich bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Jahres hinziehen. Danach wer<strong>de</strong>n sich Geschäftsführung<br />

und neuer Vorstand mit <strong>de</strong>n Ergebnissen befassen.<br />

Wird vielleicht ein 10-Jahres-Pogramm daraus?<br />

Vielseitigkeit unter <strong>de</strong>r Herz-Marke<br />

Bürgerfest auf <strong>de</strong>m Liebfrauenberg<br />

Im Mai präsentierten sich Arbeiterwohlfahrt Frankfurt<br />

und Johanna-Kirchner-Stiftung mit einem Bürgerfest<br />

auf <strong>de</strong>m Liebfrauenberg. Interessierte Passantinnen<br />

und Passanten konnten sich über die vielseitige Arbeit<br />

informieren. Die Präsentationen machten Wurzeln und<br />

Herkommen <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt aus <strong>de</strong>r<br />

Selbsthilfebewegung genauso <strong>de</strong>utlich wie <strong>de</strong>n<br />

Weg nommen haben: von <strong>de</strong>r Suppenküche zum<br />

Seniorenrestaurant o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Nähstube zum<br />

Second-hand-Shop. Die Arbeiterwohlfahrt ist<br />

ein Verband für jung und alt, die unterschiedlichen<br />

Seniorenangebote stehen selbstbewusst


90 JAHRE AWO<br />

neben <strong>de</strong>n vielseitigen Aktivitäten und Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Arbeit mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen. Und die Ar-<br />

beiterwohlfahrt ist farbenfroh und vielseitig unter einer<br />

gemeinsamen Herz-Marke: trotz erkennbarem<br />

Corporate-Design und einheitlicher Präsentation spiegelten<br />

die Angebote, Ausdrucksformen, Aktionen und<br />

das Bühnenprogramm die Vielschichtigkeit und Verschie<strong>de</strong>nheit<br />

<strong>de</strong>r Menschen, die <strong>de</strong>n Verband prägen<br />

und gestalten. Diese Verschie<strong>de</strong>nheit im Ballungsraum<br />

Rhein-Main, mit Frankfurt als pulsieren<strong>de</strong>m Zentrum,<br />

weiter zu för<strong>de</strong>rn, zu unterstützen und als Quelle <strong>de</strong>r<br />

Verbandsentwicklung zu realisieren, könnte eine „Deka<strong>de</strong>n-Aufgabe“<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zukunft <strong>de</strong>r Ortsvereinsarbeit<br />

Sommerfest im Sommerhoffpark<br />

Nach <strong>de</strong>r Sommerpause sorgte das traditionelle Sommerfest<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

für <strong>de</strong>n Festauftakt in <strong>de</strong>r<br />

zweiten Jahreshälfte. Das Sommerfest bietet beson-<br />

Auf <strong>de</strong>m Fest gab<br />

es für die Kin<strong>de</strong>r<br />

eine Spieleecke<br />

mit Kin<strong>de</strong>rprogramm<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 45


S E I T E 46 JUBILÄUM<br />

<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Ortsvereinen Gelegenheit und Raum zur<br />

Präsentation. Die Ortsvereine sind die kleinsten<br />

Struktureinheiten, sie sind in <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Stadtteilen aktiv und la<strong>de</strong>n Bürgerinnen und<br />

Bürger ein, in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld<br />

aktiv zu wer<strong>de</strong>n. Aber viele Ortsvereine klagen<br />

über eine einseitige Entwicklung in ihrer Mitglie<strong>de</strong>rstruktur<br />

(„Überalterung“) und über Mitglie<strong>de</strong>rverlust.<br />

Welche Zukunft hat die Ortsvereinsarbeit?<br />

Und welche Auswirkungen haben diese Verän<strong>de</strong>rungen<br />

auf <strong>de</strong>n Gesamtverband? Das ist ohne<br />

Zweifel eine zentrale Entwicklungsfrage bis zum<br />

100. Gründungsjubiläum.<br />

Beitrag für eine solidarische Stadtgesellschaft<br />

Empfang <strong>de</strong>r Stadt im Römer<br />

Im November folgt eine Dankeschön-Party im Bürgerhaus<br />

Bornheim. Im Dezember erscheint die offi zielle<br />

Festschrift pünktlich zum offi ziellen Empfang <strong>de</strong>r Stadt<br />

Frankfurt im Frankfurter Römer. Auch diese Ereignisse<br />

schlagen die Brücke zur „AWO-Deka<strong>de</strong>“. Dankeschön-<br />

Party, Festschrift und Empfang sind schließlich keine<br />

Trauerfeiern. Vielmehr markieren sie Wunsch, Anspruch<br />

und Gewissheit, dass die Arbeiterwohlfahrt Frankfurt<br />

auch im nächsten Jahrzehnt einen verantwortungsvollen<br />

und wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer<br />

lebendigen, sozial ausgewogenen und solidarischen<br />

Stadtgesellschaft leisten wird..<br />

Thomas Kaspar


GESCHICHTE(N) AUS DEM HEXENHÄUSCHEN<br />

Geschichte(n) te(n) aus<br />

<strong>de</strong>m Hexenhäuschen enhäuschen<br />

Die Geschichtswerkstatt rkstatt <strong>de</strong>r AWO im Meta und<br />

Max Quarck-Haus<br />

„Was mag wohl in n diesem kleinen Fachwerkhaus<br />

verborgen sein?“ Diese Frage haben sich sicher- sicherlich<br />

schon viele Menschen gestellt, die an <strong>de</strong>m<br />

Gebäu<strong>de</strong> oberhalb b <strong>de</strong>s August- August-<br />

Stunz-Zentrums im Osten<br />

Frankfurts vorbeispaziert spaziert<br />

sind. Wie ein verwunerwunschenesHexenhäusnhäuschen inmitten mo<strong>de</strong>rner<br />

Stadtarchitektur mutet<br />

es an. Kaum zu glauben,<br />

dass diese Kleinod mitten<br />

in Frankfurt, nur zwei U-<br />

Bahnhaltestellen von <strong>de</strong>r Konstablerwache<br />

entfernt, zu fi n<strong>de</strong>n<br />

ist. Doch was hat es mit diesem geheimnisvollen<br />

Haus auf sich? Ein Klingelschild<br />

gibt keinen Namen preis und<br />

durch die Mauern und Bäume lässt sich nur<br />

ein Blick auf <strong>de</strong>n oberen Teil <strong>de</strong>s Hauses erhaschen.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 47


S E I T E 48 JUBILÄUM<br />

Meta Quarck-<br />

Hammerschlag<br />

Ein Spaziergang zurück in die Geschichte<br />

Errichtet um 1902, vereint die kleine Fachwerk villa<br />

architektonische Stilrichtungen aus unterschiedlichen<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rten. Anklänge aus <strong>de</strong>m Mittelalter<br />

sind ebenso zu fi n<strong>de</strong>n wie aus <strong>de</strong>r Romantik und <strong>de</strong>m<br />

Barock. Dieser Stilmix, auch als „Historismus“ bezeichnet,<br />

ist zu dieser Zeit typisch für <strong>de</strong>n Baustil <strong>de</strong>s Großbürgertums.<br />

Dazu zählte auch <strong>de</strong>r Bauherr, Wilhelm<br />

Chrysostomus Heinrichs, ein vermögen<strong>de</strong>r Chemiefabrikant<br />

aus Frankfurt-Höchst, damals noch Höchst am<br />

Main. Er ließ das Haus parallel zu einem großbürgerlichen<br />

Wohnbau, inmitten eines parkähnlichen Gelän<strong>de</strong>s<br />

errichten. Dienen sollte es als Wohnstätte für <strong>de</strong>n<br />

Kutscher, beziehungsweise <strong>de</strong>m Gärtner <strong>de</strong>s Fabrikanten.<br />

Bibliothek und Arbeitsstätte<br />

Seit 1916 nutzten seine Tochter Meta Quarck-Hammerschlag<br />

und ihr zweiter Mann Dr. Max Quarck das<br />

Häuschen als Bibliothek und Arbeitsstätte. Doch wer<br />

waren die bei<strong>de</strong>n?<br />

Meta Quarck-Hammerschlag wur<strong>de</strong> 1864 in Höchst am<br />

Main geboren. In erster Ehe war sie mit <strong>de</strong>m Chemiker<br />

W. Hammerschlag verheiratet, <strong>de</strong>r jedoch schon früh<br />

verstarb. Sie engagierte sich daraufhin für soziale, politische<br />

und frauenbewegte Belange. 1910 wur<strong>de</strong> sie<br />

als eine <strong>de</strong>r ersten Frauen ins Armen- und Waisenamt<br />

<strong>de</strong>r Stadt Frankfurt am Main gewählt. 1911 trat<br />

sie in die SPD ein, wo sie ihrem spätern Mann Dr. Max<br />

Quarck begegnete: sie gerieten – ob unterschiedlicher<br />

Grundsätze in Geschlechterfragen – heftig aneinan-


GESCHICHTE(N) AUS DEM HEXENHÄUSCHEN<br />

<strong>de</strong>r. Erst ein intensiver Briefwechsel klärte die Sachlage<br />

und 1916 heirateten die bei<strong>de</strong>n. Sie bewohnten<br />

die Villa im Rö<strong>de</strong>rbergweg 96 und das Fachwerkhaus<br />

nebenan diente ihnen als Bibliothek und Arbeitsstätte.<br />

Von 1919 bis 1924 und von 1926 bis 1933 wur<strong>de</strong><br />

sie als Stadträtin in <strong>de</strong>n Frankfurter Magistrat gewählt.<br />

Sie ist eine <strong>de</strong>r „Gründungsmütter“ <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt<br />

in Frankfurt. 1933 verließ sie Frankfurt um nach<br />

<strong>de</strong>m zweiten Weltkrieg zurückzukehren und die Neugründung<br />

<strong>de</strong>r Frankfurter Arbeiterwohlfahrt voranzutreiben.<br />

1952 erhielt Meta Quarck-Hammerschlag das<br />

Bun<strong>de</strong>sverdienstkreuz. Bis zu ihrem Tod 1954 lebte sie<br />

in Bornheim.<br />

Ihr Mann, <strong>de</strong>r 1860 in Rudolstadt geborene Rechtswissenschaftler<br />

und Volkswirt Dr. Max Quarck zählte zu<br />

<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten und umstrittensten Persönlichkeiten<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sozial<strong>de</strong>mokratie. 1894 trat er in<br />

die SPD ein, um aktiv in <strong>de</strong>r – vor allem sozialen – Politik<br />

mitzuwirken. 1901 kandidierte er für das Frankfurter<br />

Stadtparlament und zog dort als erster Sozial<strong>de</strong>mokrat<br />

ein. Durch die Heirat mit Meta Hammerschlag<br />

wird er für frauenpolitische Themen sensibilisiert und<br />

kämpfte fortan für <strong>de</strong>ren Rechte. Nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Weltkrieg wur<strong>de</strong> er in die Nationalversammlung gewählt.<br />

Als Mitglied <strong>de</strong>r Regierung wirkte er maßgeblich<br />

an <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Weimarer Reichsverfassung mit.<br />

Sein persönliches soziales Engagement realisierte er in<br />

<strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt. 1930 starb er siebzigjährig an<br />

einem Herzlei<strong>de</strong>n.<br />

Das idyllisch<br />

gelegene<br />

„Hexenhaus“<br />

Dr. Max Quarck<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 49


S E I T E 50 JUBILÄUM<br />

Offi zielle<br />

Einweih ungsfeier<br />

<strong>de</strong>s Archivs <strong>de</strong>r<br />

Geschichtswerkstatt:<br />

das „Meta<br />

und Max Quarck-<br />

Haus“ lädt ein<br />

Zurück in <strong>de</strong>r Gegenwart<br />

Jahrelang unbenutzt, erhielt das Hexenhäuschen im<br />

Rö<strong>de</strong>rbergweg 96 am 19. Juli 2009 im Rahmen einer<br />

Feierstun<strong>de</strong> eine neue Bestimmung und einen Namen.<br />

Offi ziell als „Meta und Max Quarck-Haus“ eingeweiht,<br />

beherbergt es nun die Geschichtswerkstatt <strong>de</strong>r AWO. Es<br />

fungiert zum einen als Dokumentationszentrum und<br />

Archiv und öffnet sich zum an<strong>de</strong>ren mit Veranstaltungen,<br />

Lesungen, Ausstellungen und Vorträgen einem<br />

interessierten Publikum. Das Geheimnis um das Fachwerkhaus<br />

ist somit gelüftet.<br />

Die Geschichtswerkstatt <strong>de</strong>r AWO<br />

Die Geschichtswerkstatt <strong>de</strong>r AWO grün<strong>de</strong>te sich 1999<br />

anlässlich <strong>de</strong>s 80. Geburtstags <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt.


GESCHICHTE(N) AUS DEM HEXENHÄUSCHEN<br />

Anfangs wirkten etwa acht Teilnehmer bei <strong>de</strong>r Geschichtsfi<br />

ndung und -sammlung mit, heute kommen<br />

zu <strong>de</strong>n regelmäßig stattfi n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Treffen im Durchschnitt<br />

12 bis 18 Personen. Ziele <strong>de</strong>r Werkstatt sind<br />

die Aufarbeitung und Präsentation <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r<br />

Arbeiterwohlfahrt. Recherche in Archiven, Zeitzeugengespräche<br />

und die Herstellung und Veröffentlichung<br />

von Publikationen run<strong>de</strong>n die Arbeit ab. Da es nur wenige<br />

Unterlagen aus <strong>de</strong>r Zeit vor und nach <strong>de</strong>m zweiten<br />

Weltkrieg gibt, ist die Geschichtswerkstatt auf die<br />

Mithilfe <strong>de</strong>r Einwohner Frankfurts angewiesen. Bild-<br />

und Schriftgut wird daher je<strong>de</strong>rzeit gerne entgegen<br />

genommen. Das Archiv beherbergt Broschüren, Presseerzeugnisse,<br />

Fotos, Akten <strong>de</strong>s Kreisverban<strong>de</strong>s sowie<br />

Literatur über die AWO und die Arbeiterbewegung.<br />

Das Geheimnis ist gelüftet?<br />

Das Geheimnis um das Hexenhäuschen ist somit vollständig<br />

gelüftet. Wirklich vollständig? Nicht ganz. Ein<br />

Geheimnis hält das Hexenhäuschen noch für die AWO<br />

bereit: eine Treppe, die zu einem zugemauerten Keller<br />

führt. Welche Geschichte(n) sich dort wohl noch verbergen?<br />

Petra Binzer<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 51


S E I T E 52 ENGAGEMENT<br />

Wie<strong>de</strong>rholungstäter:<br />

die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r KPMG<br />

Heut geh´n wir ins Krempa.s<br />

„Make a difference day“ <strong>de</strong>r KPMG im Johanna-<br />

Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

Eigentlich kann man von „guten, alten Bekannten“<br />

sprechen, <strong>de</strong>nn schon zum dritten Mal engagierte sich<br />

eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r KPMG anlässlich ihres „Make a difference day“ in<br />

einem eintägigen Projekt für Bewohnerinnen und Bewohner<br />

<strong>de</strong>s Johanna-Kirchner-<strong>Altenhilfezentrums</strong>. Die<br />

KPMG ist eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

mit Sitz in Frankfurt. In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Frankfurter Bürgerinstitut veranstaltet die Firma je<strong>de</strong>s<br />

Jahr einen sozialen Tag für ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter um <strong>de</strong>ren gesellschaftliches Engagement<br />

zu för<strong>de</strong>rn. Dabei bringen die jeweiligen Projektgruppen<br />

nicht nur ihre Arbeitskraft ein. Vielmehr<br />

sponsert die KPMG je<strong>de</strong>s Projekt mit einem ansehnlichen<br />

„Budget“.<br />

Auch für das Jahr 2009 war in Absprache mit <strong>de</strong>m Bürgerinstitut<br />

und <strong>de</strong>r Projektleiterin <strong>de</strong>r KPMG schnell<br />

eine Projekti<strong>de</strong>e gefun<strong>de</strong>n. Am Freitag, <strong>de</strong>n 11. September<br />

2009 wur<strong>de</strong> ein Brunch für Bewohnerinnen<br />

und Bewohner <strong>de</strong>s Hauses im Café Krempa.s organisiert.<br />

Zehn junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>de</strong>r<br />

KPMG hatten sich für dieses Projekt entschie<strong>de</strong>n und<br />

wur<strong>de</strong>n nach einer Begrüßung durch die Zentrumsleitung<br />

zunächst mit <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt


HEUT GEH`N WIR INS KREMPA.S<br />

und <strong>de</strong>r Johanna-Kirchner-Stiftung sowie <strong>de</strong>m Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

bekannt gemacht. Danach<br />

erhielten alle Teilnehmer eine Einführung in die<br />

Bedienung von Rollstühlen und Gehhilfen und wur<strong>de</strong>n<br />

in Kleingruppen einer Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Hauses zuge-<br />

teilt. Anschließend wur<strong>de</strong>n die Helferinnen und Helfer<br />

mit <strong>de</strong>n Bewohnerinnen und Bewohnern bekannt gemacht.<br />

Die Helferinnen und Helfer begleiteten die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner zum Brunch. Beim leckeren<br />

Essen kam man ins Gespräch miteinan<strong>de</strong>r und zur<br />

Unterhaltung spielte Reiner Dieckmann passen<strong>de</strong><br />

Kaffeehausmusik. Auch <strong>de</strong>r Wettergott hatte ein Einsehen.<br />

Viele Helfer gingen mit ihren BewohnerInnen im<br />

Sommerhoffpark spazieren, besuchten <strong>de</strong>n Streichelzoo<br />

o<strong>de</strong>r machten einen Shopping-Abstecher zur Boutique<br />

„Jacke wie Hose“. Hier wur<strong>de</strong> auf Kosten <strong>de</strong>r KPMG<br />

eingekauft. Viele Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Alles will<br />

geübt sein<br />

Schick, schick,<br />

schick …<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 53


S E I T E 54 ENGAGEMENT<br />

Kontaktaufnahme<br />

Die „Jacke wie<br />

Hose“-Gruppe ist<br />

mit von <strong>de</strong>r Partie<br />

kamen an diesem Tag zu einer sehr persönlichen<br />

Betreuung und genossen die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r jungen<br />

Helferinnen und Helfer. So manche Bewohnerinnen<br />

und Bewohner besichtigten auch zum ersten Mal<br />

das neu gestaltete Café Krempa.s.


HEUT GEH`N WIR INS KREMPA.S<br />

Eine gelungene Aktion<br />

Diesen Eindruck vermittelten uns auch die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r KPMG in unserem gemeinsamen Abschlussgespräch.<br />

Sie alle waren mit viel Freu<strong>de</strong> und Engagement im Einsatz<br />

und fan<strong>de</strong>n hier die Gelegenheit, eine gänzlich<br />

an<strong>de</strong>re Lebenswelt kennen zu lernen.<br />

Ganz herzlichen Dank an die KPMG für die tolle Unterstützung<br />

und ebenfalls ein herzliches Dankeschön für<br />

die gute Zusammenarbeit an das Frankfurter Bürgerinstitut.<br />

Birgit Naton / Thomas Kaspar<br />

Stille Winterstraße<br />

Es heben sich vernebelt braun<br />

Die Berge aus <strong>de</strong>m klaren Weiß,<br />

Und aus <strong>de</strong>m weiß ragt braun ein Zaun,<br />

Steht eine Stange wie ein Steiß.<br />

Ein Rabe fl iegt, so schwarz und scharf,<br />

Wie ihn kein Maler malen darf,<br />

wenn er´s nicht etwa kann.<br />

Ich stapfe einsam durch <strong>de</strong>n Schnee.<br />

Vielleicht steht links im Busch ein Reh<br />

Und <strong>de</strong>nkt: Dort geht ein Mann.<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 55


S E I T E 56 ENGAGEMENT<br />

In <strong>de</strong>r Joki-Bäckerei<br />

AWOday im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

Die Freiwilligenagentur <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt hatte<br />

zum AWOday gela<strong>de</strong>n und viele freiwilligen Helferinnen<br />

und Helfer waren dieser Einladung gefolgt. Auch<br />

für ein Projekt im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

hatten sich interessierte Helferinnen und Helfer<br />

gefun<strong>de</strong>n. Die Aufgabenstellung für die Freiwilligen:<br />

Kuchen backen mit Bewohnerinnen und Bewohner<br />

und anschließen<strong>de</strong>s gemütliches Kaffeetrinken.<br />

Gesagt, getan. Die Küche in <strong>de</strong>n Therapieräumen bietet<br />

alles, was das Bäckerinnen-Herz höher schlagen<br />

lässt. Gut ausgestattet, mussten nun die unterschiedlichen<br />

Rezeptvorschläge umgesetzt wer<strong>de</strong>n. So manches<br />

Backwissen von Bewohnerinnen wur<strong>de</strong> reaktiviert. Mit<br />

Tipps und Hinweisen – und so manchem Trick - wur-<br />

© Viktor-Mil<strong>de</strong>nberger_pixelio.<strong>de</strong>


© Dieter-Schütz_pixelio.<strong>de</strong><br />

IN DER JOKI-BÄCKEREI<br />

<strong>de</strong>n die Helferinnen und Helfer in die Lage versetzt,<br />

einen or<strong>de</strong>ntlichen Kuchen zu backen.<br />

Die anwesen<strong>de</strong>n Männer staunten über das zelebrierte<br />

Back-Kunst-Handwerk und waren vor allem mit <strong>de</strong>r<br />

Vorfreu<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n guten Kuchen beschäftigt. Der Duft<br />

erfüllte ganz allmählich <strong>de</strong>n ganzen Raum. In einer<br />

gemütlichen Run<strong>de</strong> – mit vielen, vielen Erinnerungen<br />

– klang diese Aktion am Nachmittag aus.<br />

Ganz herzlichen Dank an die Helferinnen und Helfer<br />

für diese sehr schöne Aktion und ein ebenso herzliches<br />

Dankeschön an die Freiwilligenagentur <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt<br />

für die tolle Zusammenarbeit.<br />

Thomas Kaspar<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 57


S E I T E 58 ENGAGEMENT<br />

Ich bin bei dir<br />

Hospizbetreuung im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

Seit Jahren wer<strong>de</strong>n die Ermahnungen immer lauter,<br />

dass die professionelle Altenpfl ege mehr und Qualifi<br />

zierteres für sterben<strong>de</strong> alte Menschen tun müsse.<br />

Politik, Verwaltung, Aufsichtsbehör<strong>de</strong>n und Kostenträger<br />

stimmen in <strong>de</strong>n „Chor“ ein, regeln für ambulante<br />

Pfl egesituationen Hilfreiches und erklären im gleichen<br />

Atemzug, dass dies alles im Rahmen stationärer<br />

Altenpfl ege durch die bestehen<strong>de</strong>n Pfl egesätze mehr<br />

als ausreichend abgegolten sei. Das Thema selbst ist<br />

hinreichend komplex und <strong>de</strong>rart mit Wünschen, Hoffnungen,<br />

For<strong>de</strong>rungen und Anfor<strong>de</strong>rungen überlastet,<br />

dass ein Scheitern gera<strong>de</strong>zu vorprogrammiert ist.<br />

In Spezialabteilungen abgedrängt<br />

Die Alltagswelt hat Sterben und Tod in die bekannten<br />

„Spezialabteilungen“ <strong>de</strong>legiert. Damit wird ein existenzieller<br />

Aspekt unseres Lebens still und heimlich ausgeblen<strong>de</strong>t<br />

und nur noch reißerischen und voyeuristischen<br />

Filmspektakeln im Kino und Fernsehen überlassen.<br />

In <strong>de</strong>r Folge verfügen die meisten Menschen über<br />

wenig unmittelbare Erfahrungen und keine daraus gespeisten<br />

persönlichen Bewältigungsmo<strong>de</strong>lle, wenn sie<br />

mit Tod und Sterben unmittelbar und existenziell konfrontiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Und weil man sich gesellschaftlich<br />

nicht auch noch mit <strong>de</strong>m daraus resultieren<strong>de</strong>n ban-


ICH BIN BEI DIR<br />

gen Vorahnungen und Erwartungen sowie schlechten<br />

Gewissensregungen herumplagen will, wer<strong>de</strong>n die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die arbeitsteiligen Spezialabteilungen<br />

nicht nur immer lauter, son<strong>de</strong>rn angesichts <strong>de</strong>r<br />

tatsächlichen Verhältnisse gera<strong>de</strong>zu absurd i<strong>de</strong>alisiert:<br />

„Ich habe das Recht, von fürsorglichen, empfi ndsamen<br />

und klugen Menschen umsorgt zu wer<strong>de</strong>n, die sich bemühen,<br />

meine Bedürfnisse zu verstehen und die fähig<br />

sind, innere Befriedigung daraus zu gewinnen, dass<br />

sie mir helfen, meinem To<strong>de</strong> entgegenzusehen.“ (aus<br />

„Deklaration <strong>de</strong>r Menschenrechte Sterben<strong>de</strong>r“)<br />

Unterfi nanzierung <strong>de</strong>r Hospizbetreuung<br />

So sollen und wollen Altenpfl egeheime sicherstellen,<br />

dass ein sterben<strong>de</strong>r Bewohner liebvoll und aufmerksam<br />

begleitet und betreut wird. Der sterben<strong>de</strong> Bewohner<br />

soll möglichst wenig alleine sein, die Angehörigen<br />

sollen ein offenes Ohr, Trost und Zuspruch erfahren.<br />

Dies alles ist personal- und ressourcenaufwendig, ganz<br />

zu schweigen davon, dass die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter für solche Daueraufgaben menschlich und<br />

fachlich gut qualifi ziert, sowie intensiv begleitet und<br />

betreut wer<strong>de</strong>n müssen. Die Erwartungen wer<strong>de</strong>n diskutiert,<br />

publiziert und <strong>de</strong>fi niert, obwohl die stationäre<br />

Altenpfl ege in Deutschland strukturell unterfi nanziert<br />

ist. Die für die Pfl egesatzvereinbarung zugrun<strong>de</strong> gelegten<br />

Personalbemessungen mögen <strong>de</strong>m Sparsamkeitsgebot<br />

entsprechen – für eine würdige und persönlich<br />

Pfl ege und Betreuung sind sie nicht ausreichend.<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 59


S E I T E 60 ENGAGEMENT<br />

Die Hospizarbeit im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

Eine klare Richtung bekam die Entwicklung <strong>de</strong>r Hospizkultur<br />

und Hospizarbeit im Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

im Jahr 2003 durch eine Vereinbarung<br />

mit <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche Hessen-Nassau. Die<br />

auf fünf Jahre befristete Vereinbarung sah vor, dass die<br />

Evangelische Kirche eine Seelsorgerin auf einer halben<br />

Planstelle beschäftigt und sie für die seelsorgerische<br />

Betreuung <strong>de</strong>r Bewohnerinnen, Bewohner, Angehörigen<br />

und Mitarbeiter <strong>de</strong>s Hauses einsetzt.<br />

Die Einrichtung verpfl ichtete sich im gleichen Zug, die<br />

gemeinsam ausgewählte Bewerberin im Rahmen eines<br />

Mini-Job ebenfalls zu bezahlen. Der Schwerpunkt die-


ICH BIN BEI DIR<br />

ser Beschäftigung sollte auf <strong>de</strong>r Hospizarbeit liegen.<br />

Mit Irmela Brosk wur<strong>de</strong> eine engagierte Seelsorgerin<br />

verpfl ichtet. In <strong>de</strong>r Folge verbesserte sich im Johanna-<br />

Kirchner-Altenhilfezentrum nicht nur die persönliche<br />

Betreuung sterben<strong>de</strong>r Bewohnerinnen und Bewohner<br />

durch eine intensive Seelsorge. Gleichzeitig ging die<br />

Seelsorgerin daran, eine Helfer-Gruppe zu initiieren<br />

und aufzubauen und schöpfte bei Anwerbung und<br />

Ausbildung dieser Helferinnen und Helfer aus <strong>de</strong>m<br />

kirchlichen und seelsorgerischen Netzwerken.<br />

Ehrenamtliche Hilfe<br />

Die prekäre Personalsituation <strong>de</strong>r stationären Altenhilfe<br />

(ver-)führt inzwischen immer häufi ger zu einem gera<strong>de</strong>zu<br />

zwangsläufi gen Blick auf ehrenamtliches Engagement.<br />

Schwierig und anspruchsvoll jedoch ist und<br />

bleibt die Organisation und Durchführung <strong>de</strong>r notwendigen<br />

Betreuung und Begleitung <strong>de</strong>r Helferinnen und<br />

Helfer in <strong>de</strong>r Hospizarbeit. Diese ist zeitintensiv, verlangt<br />

Einfühlungsvermögen, (selbst-)refl exive<br />

und kommunikative Kompetenzen sowie eine Eine schwierige<br />

Aufgabe: die<br />

klare bzw. geklärte Haltung in <strong>de</strong>r Thematik<br />

Betreuung von<br />

selbst. Hospizkoordinatoren, die Fachkräfte freiwilligen<br />

<strong>de</strong>r sozialen Betreuung sind, fühlen sich die- Hospizhelfern<br />

sen Arbeits-Anfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Regel eher<br />

gewachsen als beauftragte Pfl egefachkräfte.<br />

Versuche, Helferinnen und Helfer aus unterschiedlichen<br />

Einrichtungen zusammen zu betreuen<br />

und zu begleiten, sind bisher nicht gelungen. Gleichzeitig<br />

gestaltet sich <strong>de</strong>r Aufbau einer stabilen Gruppe<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 61


S E I T E 62 ENGAGEMENT<br />

insgesamt als Prozess in kleinen und kleinsten Schritten<br />

und verlangt von allen Beteiligten Ausdauer und<br />

Geduld. Das Helfer-Team <strong>de</strong>s Johanna-Kirchner-<strong>Altenhilfezentrums</strong><br />

verfügt nach mehr als vier Jahren<br />

konzentrierter Aufbauarbeit über vierzehn Hospizhelferinnen<br />

und –helfer und muss nun die übliche Fluktuation<br />

personell, gruppenkulturell und beziehungsmäßig<br />

verkraften.<br />

Hospizarbeit in <strong>de</strong>r Johanna-Kirchner-Stiftung<br />

Die Die Hospizbeauftragten <strong>de</strong>r Johanna-Kirchner-StifJohanna-Kirchner-Stiftung<br />

hatten am 2. April diesen Jahres unter<br />

<strong>de</strong>m Motto „Ich bin bei dir.“ ins<br />

Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

eingela<strong>de</strong>n. Die Freiwilligenagentur<br />

<strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt<br />

Frankfurt hatte<br />

schon im Jahr 2008 einen<br />

kleinen kleinen Film zum Thema<br />

gemacht. gemacht. Helferinnen<br />

und Helfer berichten<br />

darin, was sie bewegt<br />

und motiviert, an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen in <strong>de</strong>n<br />

letzten Monaten ihres<br />

Lebens beizustehen und und<br />

sie sie in <strong>de</strong>r akuten Sterbephasephase<br />

zu begleiten. Es sind<br />

sehr persönliche Motive,<br />

die meistens mit <strong>de</strong>r eigenen eigenen


ICH BIN BEI DIR<br />

Lebensgeschichte verknüpft sind. Manche Geschichten<br />

scheinen nur durch, manche wer<strong>de</strong>n offen erzählt.<br />

Es sind Geschichten, die mit <strong>de</strong>m Tod nahe stehen<strong>de</strong>r<br />

Menschen zu tun haben, manchmal auch mit eigenen<br />

Erfahrungen von Krankheit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m eigenen<br />

Älterwer<strong>de</strong>n. Die Helferinnen und Helfer berichten in<br />

diesem Film auch, welche Erfahrungen sie in <strong>de</strong>r Begleitung<br />

Sterben<strong>de</strong>r machen, was sie dabei persönlich<br />

trägt und manchmal wird auch <strong>de</strong>utlich, wo diese<br />

Erfahrungen nicht sprachfähig ist, also nicht erzählt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Nach <strong>de</strong>m Film gab es Applaus. Einige Helferinnen und<br />

Helfer waren anwesend. Sie berichteten davon,<br />

dass sie in dieser Arbeit viel geschenkt Gute Betreuung<br />

begleitend zur<br />

bekommen, dass diese Arbeit nicht geht,<br />

Hospizarbeit ist<br />

ohne über <strong>de</strong>n eigenen Tod nachzu<strong>de</strong>nken wichtig<br />

und dass es manchmal die kleinen Dinge<br />

sind, die diese Arbeit so reich machen. Manche<br />

verrieten auch, wann es schwierig wird<br />

und dass es notwendig ist, die eigenen Grenzen zu<br />

kennen und zu akzeptieren. Alle Helferinnen und Helfer<br />

betonten, dass sie in dieser Arbeit vorbildlich betreut<br />

und begleitet wer<strong>de</strong>n. Ohne diese Betreuung<br />

wäre sie nicht gut möglich.<br />

Qualifi zierung von Helferinnen und Helfern<br />

Tina Reubig koordiniert die Hospizarbeit im Bürgermeister-Menzer-Haus<br />

und war an diesem Abend<br />

ebenfalls anwesend. Sie berichtete von <strong>de</strong>r ersten Qua-<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 63


S E I T E 64 ENGAGEMENT<br />

lifi zierungsmaßnahme für Hospizhelfer, die sie selbst<br />

auch absolviert hat. Es war eine wichtige Erfahrung,<br />

ihre Sicht auf die Dinge <strong>de</strong>s Lebens – auch ihr eigenes<br />

– habe sich seit dieser sechsmonatigen Maßnahme<br />

verän<strong>de</strong>rt. Im Herbst 2009 soll es eine zweite Maßnahme<br />

geben. Einige im Saal reagierten spontan:<br />

„Wann geht es los? Bei wem kann ich mich mel<strong>de</strong>n?“<br />

„Ich bin bei<br />

Thomas Kaspar, Leiter <strong>de</strong>s Hauses und selbst in <strong>de</strong>r<br />

dir“ soll Schule<br />

machen Hospizbetreuung aktiv, versprach, dass die Arbeiterwohlfahrt<br />

Frankfurt sich auch weiterhin für die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r sterben<strong>de</strong>n Bewohnerinnen und Bewohner<br />

in <strong>de</strong>n Einrichtungen engagiert einsetzen wird,<br />

<strong>de</strong>nn „Ich bin bei Dir“ soll für alle Menschen gelten,<br />

die in <strong>de</strong>n Häusern <strong>de</strong>r Johanna-Kirchner-Stiftung<br />

sterben.<br />

© A.R:_pixelio.<strong>de</strong><br />

Thomas Kaspar


ICH BIN BEI DIR<br />

Schenken<br />

Schenke groß o<strong>de</strong>r klein,<br />

Aber immer gediegen.<br />

Wenn die Bedachten<br />

Die Gaben wiegen,<br />

Sei <strong>de</strong>in Gewissen rein.<br />

Schenke herzlich und frei.<br />

Schenke dabei<br />

Was in dir wohnt<br />

An Meinung, Geschmack und Humor,<br />

sodass die eigene Freu<strong>de</strong> zuvor<br />

Dich reichlich belohnt.<br />

Schenke mit Geist ohne List.<br />

Sei einge<strong>de</strong>nk,<br />

Dass <strong>de</strong>in Geschenk<br />

Du selber bist.<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 65


S E I T E 66 BAZAR<br />

Terminplaner planer<br />

Wer heutzutage ge keine Termine<br />

hat, <strong>de</strong>m m fehlt was.<br />

Die Terminbücher cher wer<strong>de</strong>n<br />

immer dicker r und differenzierter.<br />

Wir r im Johanna- Johanna-<br />

Kirchner-Altenhilfezentrum<br />

enhilfezentrum<br />

machen da keine Ausnahme.<br />

Hier also Ihre Termine bei uns:<br />

Weihnachtsmarkt arkt 2009<br />

Samstag, 19. Dezember 2009, ab 14.00 Uhr<br />

Bitte beachten Sie: ab diesem Jahr fi n<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Markt nur<br />

noch an einem Tag statt. Dafür geben wir uns richtig<br />

Mühe, Ihnen einen schönen Adventssamstag zu bereiten:<br />

Essen, Trinken, Musik und Unterhaltung und viele<br />

Geschenki<strong>de</strong>en.<br />

© Pelzi.pixelio.<strong>de</strong><br />

© knipseline_pixelio.<strong>de</strong>


TERMINE, TERMINE, MINE, TERMINE<br />

Feiern zum Heiligen Abend<br />

Donnerstag, 24. Dezember 2009<br />

Auf allen Wohnbereichen und im Café begehen wir gemeinsam<br />

<strong>de</strong>n Heiligen Abend. Sie sind herzlich eingela<strong>de</strong>n!<br />

Bitzelscher sind spitzelscher – auch im 11ten!<br />

Samstag, 23. Januar 2010, ab 15.11 Uhr<br />

Große Senioren-Jubiläumssitzung <strong>de</strong>r Bitzelscher mit<br />

einem tollen Programm zum Mitschunkeln, Mitsingen<br />

und Mittanzen. Achtung: Kartenvorverkauf ab<br />

11.11.2009 bei Frau Freire und Frau Debus-Lenz.<br />

Bitzelscher sind spitzelscher – auch im 11ten!<br />

Montag, 15. Februar 2010, ab 15.00 Uhr<br />

Große Karnevalssitzung für die Heimbewohnerinnen<br />

und Heimbewohner. Mit dieser Sitzung wird<br />

Session 2010 been<strong>de</strong>t. Der Eintritt ist frei.<br />

Maifest am Muttertag<br />

Sonntag, 9. Mai 2010, ab 14.00 Uhr<br />

An diesem Nachmittag wollen wir <strong>de</strong>n Wonnemonat<br />

Mai feiern und verbin<strong>de</strong>n das mit <strong>de</strong>m Muttertag: Kaffee,<br />

Kuchen, Musik und Unterhaltung – gutes Wetter<br />

haben wir auch bestellt.<br />

AWOday<br />

Freitag, 18. Juni 2010 | Samstag, 19. Juni 2010<br />

An bei<strong>de</strong>n Tagen richtet die Freiwilligenagentur <strong>de</strong>r Arbeiterwohlfahrt<br />

wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n AWOday aus. An diesen ta-<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 67


S E I T E 68 BAZAR<br />

Je<strong>de</strong> Menge Leben<br />

gen stehen vielfältige Schnupperangebote zur Auswahl.<br />

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können<br />

an diesen Tagen ehrenamtliche Arbeit ausprobieren.<br />

Auch in unserem Haus wer<strong>de</strong>n wir entsprechen<strong>de</strong><br />

Projekte anbieten.<br />

CSD-Party<br />

Donnerstag, 15. Juli 2010, ab 16.00 Uhr<br />

In diesem Jahr feiern wir zum ersten mal zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r großen Frankfurter Gay-Community <strong>de</strong>n Christopher-Street-Day<br />

in unserem Haus. Motto ist: Alles<br />

Regeenbogen- o<strong>de</strong>r was?<br />

Informationstag / Tag <strong>de</strong>r Offenen Tür<br />

Samstag, 23. Oktober 2010, ab 11.00 Uhr<br />

Gerne informieren wir im Oktober wie<strong>de</strong>r über unterschiedlichen<br />

Angebote unseres Hauses.<br />

Weihnachtsmarkt 2010<br />

Samstag, 18. Dezember 2010, ab 14.00 Uhr<br />

Wir geben uns richtig Mühe, Ihnen einen schönen Adventssamstag<br />

zu bereiten: Essen, Trinken, Musik und<br />

Unterhaltung und viele Geschenki<strong>de</strong>en.<br />

Feiern zum Heiligen Abend<br />

Freitag, 24. Dezember 2010<br />

Auf allen Wohnbereichen und im Café begehen wir gemeinsam<br />

<strong>de</strong>n Heiligen Abend. Sie sind herzlich eingela<strong>de</strong>n!


TERMINE, TERMINE, RMINE, TERMINE<br />

Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass sich einzelne<br />

Termine bzw. Zeitangaben verän<strong>de</strong>rn. Bitte beachten<br />

Sie dazu die Monatskalen<strong>de</strong>r und die aktuellen Aushänge.<br />

Tante Qualle und <strong>de</strong>r Elefant<br />

Die Tante Qualle schwamm zum Strand.<br />

Es liebte sie ein Elefant,<br />

Mit Namen Hil<strong>de</strong>brand genannt.<br />

Der wartete am Meeresstrand<br />

Mit einem Sträußchen in <strong>de</strong>r Hand.<br />

Das übergab er ihr galant<br />

Und bat um Tante Quallens Hand.<br />

Da knüpfte sie ein Eheband.<br />

Der Doktor Storch, <strong>de</strong>r abseits stand,<br />

Der dachte: “Armer Hil<strong>de</strong>brand!“<br />

Worauf er weiterging und lachte.<br />

Warum <strong>de</strong>r Storch wohl so was dachte?<br />

(Joachim Ringelnatz)<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 69


S E I T E 70 BAZAR<br />

Lampe und Spiegel<br />

„Sie faule, verbummelte Schlampe“,<br />

Sagte <strong>de</strong>r Spiegel zur Lampe.<br />

„Sie altes, schmieriges Scherbenstück“,<br />

Gab die Lampe <strong>de</strong>m Spiegel zurück.<br />

Der Spiegel in seiner Erbitterung<br />

Bekam einen ganz gewaltigen Sprung.<br />

Der zornigen Lampe verging die Puste.<br />

Sie fauchte, rauchte, schwelte und ruste.<br />

Das Stubenmädchen liess bei<strong>de</strong> in Ruhe,<br />

Und doch: Ihr schob man die schuld in die Schuhe.<br />

(Joachim Ringelnatz)


SUDOKU<br />

DER KURIER · AUSGABE 05 S E I T E 71


Redakteur(e)/innen:<br />

Petra Binzer<br />

Jens Petri<br />

Claudio Sicorello<br />

Thomas Kaspar<br />

V.i.S.d.P.: Thomas Kaspar<br />

Fotos & Illustrationen:<br />

www.pixelio.<strong>de</strong><br />

Maik Hünninghaus<br />

Petra Binzer<br />

Monika Debus-Lenz<br />

Heidi Stein<br />

Irmela Brosk<br />

Der Joki-Kurier fi nanziert sich<br />

zum Teil über Spen<strong>de</strong>nmittel.<br />

Wir freuen uns über je<strong>de</strong>n Beitrag.<br />

Bankverbindung:<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

BLZ: 500 502 01<br />

Kto.Nr.: 95 208<br />

Kennwort: JoKi-Kurier<br />

Sollten Sie Fragen zur Spen<strong>de</strong><br />

haben, bitte rufen Sie uns an:<br />

Thomas Kaspar<br />

Tel.: 069/27106-169<br />

Herausgeber:<br />

Johanna-Kirchner-<br />

Altenhilfezentrum<br />

Gutleutstraße 319<br />

60327 Frankfurt/Main<br />

Telefon: 069/27106-0<br />

Telefax: 069/27106-122<br />

E-Mail:<br />

Johanna-Kirchner-AHZ@<br />

AWO-Frankfurt.<strong>de</strong>

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