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STADTFORMEN - Eikones

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<strong>STADTFORMEN</strong><br />

DIE ARCHITEKTUR DER STADT<br />

ZWISCHEN IMAGINATION UND KONSTRUKTION<br />

1


Eidgenössische Technische<br />

Hochschule Zürich<br />

DARCH<br />

Departement Architektur<br />

Herausgegeben von Vittorio Magnago Lampugnani und Matthias Noell<br />

DIE ARCHITEKTUR DER STADT<br />

ZWISCHEN IMAGINATION UND KONSTRUKTION<br />

gta Verlag<br />

2 3<br />

<strong>STADTFORMEN</strong>


Umschlaggestaltung unter Verwendung einer Fotografi e von Venturi, Scott Brown and Associates, Inc.<br />

Institutsleitung<br />

Werner Oechslin (Vorsteher), Vittorio Magnago Lampugnani, Andreas Tönnesmann<br />

Herausgeber<br />

Vittorio Magnago Lampugnani, Matthias Noell<br />

Redaktion<br />

Matthias Noell<br />

Lektorat<br />

Ingrid Kunz, Schaffhausen<br />

Satz und Layout<br />

Diane Luther, Zürich/Düsseldorf<br />

Druck und Einband<br />

Offsetdruckerei Karl Grammlich GmbH, Pliezhausen<br />

2005 © gta Verlag, ETH Hönggerberg, 8093 Zürich<br />

http://books.gta.arch.ethz.ch/<br />

ISBN 3-85676-160-8<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e;<br />

detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

VITTORIO MAGNAGO LAMPUGNANI<br />

MATTHIAS NOELL, STEPHANIE WARNKE, MARTINO STIERLI<br />

4 5<br />

Vorwort 11<br />

Einleitung 15<br />

1. KONSTRUKTIONEN STÄDTISCHER FORM IN TEXT UND BILD<br />

HEINZ BRÜGGEMANN Konstruktion urbaner Raum-Bilder /<br />

Bild-Räume aus synkretistischer Lizenz in (romantischer)<br />

Moderne und Postmoderne 22<br />

ANDRI GERBER Futurismo und Lettrisme:<br />

Grenzüberschreitende Stadttexte der Avantgarde 40<br />

HANS-GEORG VON ARBURG Der Innenraum des Aussenraums des Innenraums.<br />

Zu einer Denkfi gur in der Architekturphysiognomik der<br />

Moderne (Benjamin, Bloch, Kracauer) 56<br />

ANDREAS PLATTHAUS Festgemauert.<br />

Architektur als Grundprinzip grafi schen Erzählens 70<br />

DIANE LUTHER Die Rezeption der Metabolisten im Science-Fiction-Manga<br />

der 80er-/90er-Jahre 82<br />

D.W. DÖRRBECKER Zwischen Babylon und Neuem Jerusalem.<br />

Apokalyptische Dystopie und ingenieurstechnische Katharsis<br />

der viktorianischen Grossstadt im Werk John Martins 96


2. FORMEN DER VERRÄUMLICHUNG VON GESCHICHTE<br />

6 7<br />

MATTHIAS NOELL Schönheit der Stille versus Wiederbelebung der Stadt.<br />

Georges Rodenbachs Romane Bruges-la-Morte und<br />

Le Carillonneur im Spannungsfeld von Stadtplanung<br />

und Denkmalpfl ege 114<br />

GERHARD VINKEN Die neuen Ränder der alten Stadt. Modernisierung<br />

und ‹Altstadt-Konstruktion› im gründerzeitlichen Basel 130<br />

JEAN-LOUIS COHEN Paris – Banlieue: ein unmöglicher Dialog 142<br />

STEPHANIE WARNKE Der Kalte Krieg der Stadtwahrzeichen.<br />

Architektur und Medien in Berlin 1950–1970 158<br />

ULRIKE WENDLAND Westdeutsche Stadtlandschaften der 60er- und 70er-Jahre.<br />

Überlegungen zum schleichenden Verlust der Form 172<br />

LUIGI SNOZZI Stadtformen. Ein Interview 184<br />

3. STADTBAUKUNST UND IDENTITÄTSSTIFTUNG<br />

BRITTA HENTSCHEL Der Corso Vittorio Emanuele II.<br />

Städtebau im Rom des 19. Jahrhunderts 190<br />

TIZIANA UGOLETTI Die Siedlung Riedtli in Zürich. Heimatschutz und Städtebau 204<br />

SARA LUZÓN ‹Innere Kolonisation› und Besiedlungspolitik in Spanien.<br />

Das Gesetz von 1907 und seine<br />

städtebaulichen Umsetzungen 218<br />

MARION STEIGER Portugal 1933–38: Zur Rolle der Architekten in der Diktatur 234


4. VON DER ANALYSE ZUM PROGRAMM<br />

8 9<br />

CHRISTOPH SCHNOOR Städtebau zwischen beauté und utilité.<br />

La Construction des villes von Charles-Édouard Jeanneret 252<br />

ANJA NADINE KLOPFER «The only possible city looking toward the future».<br />

Individualität und organische Gesellschaft<br />

bei Frank Lloyd Wright 266<br />

MARTINO STIERLI Die Stadt ins Bild gerückt.<br />

Der Alameda Report als Beispiel visueller Stadtanalyse<br />

bei Venturi und Scott Brown 282<br />

ANNE PFEIFER Die Qualifi zierung der Stadt bedarf einer<br />

Qualifi zierung der Planer. Erster Ansatz zur Systematisierung<br />

eines aktuellen Fachbegriffs 300<br />

ARNOLD BARTETZKY Nach der Expansion die Perforation.<br />

Städtebauliche Entwicklung in Ostdeutschland seit 1990:<br />

das Beispiel Leipzig 310<br />

INES -U. RUDOLPH UND GABOR STARK<br />

Programmatische Stadtentwicklung 320<br />

ABBILDUNGSNACHWEIS 332


VORWORT<br />

10 11<br />

VITTORIO MAGNAGO LAMPUGNANI<br />

Erstmals in der Geschichte der Menschheit lebt heute der grössere Teil der Weltbevölkerung<br />

nicht mehr auf dem Land, sondern in Städten; und diese Städte locken weiterhin<br />

Landbewohner an. Allein in China rechnet man damit, dass im nächsten Jahrzehnt etwa 400<br />

Millionen Menschen neu in die Ballungsräume ziehen werden. Wenn die Urbanisierung<br />

unserer Erde so weitergeht wie bisher, wird sich im nächsten Vierteljahrhundert die<br />

städtische Bevölkerung noch einmal verdoppeln, und statt der sechs Megacities, die heute<br />

mehr als zehn Millionen Einwohner zählen, wird es derer dreiunddreissig geben.<br />

Diese Gigantopolen der Zukunft explodieren vor allem in Fernost, Lateinamerika und<br />

Afrika: Lagos etwa zählte vor zwanzig Jahren 2 Millionen Einwohner und hat jetzt die<br />

15-Millionen-Grenze überschritten. Doch auch in Europa und in den Vereinigten<br />

Staaten erlebt die Stadt, wenngleich in anderen, bescheideneren Grössenordnungen, eine<br />

Renaissance. New York, London, Paris und Madrid boomen, und nicht nur sie. In viele<br />

grosse und mittlere Städte, die noch vor kurzem Einwohner verloren, ziehen die in die<br />

Peripherie Abgewanderten wieder ein. Zu ihnen gesellen sich zusätzliche Einwanderer aus<br />

internen Migrationsbewegungen.<br />

Die Grössenordnung der Probleme, die sie dabei aufwerfen, vergegenwärtigt bereits die<br />

Tatsache, dass eine Stadt mit einer Million Einwohner durchschnittlich 2000 Tonnen<br />

Lebensmittel, 650.000 Tonnen Wasser, 9.500 Tonnen fossiler Brennstoffe und 31.500<br />

Tonnen Sauerstoff pro Tag verbraucht, während sie, ebenfalls täglich, 500.000 Tonnen<br />

Abwasser, 28.500 Tonnen Kohlendioxid und noch weitere Abfälle verschiedenster Art<br />

produziert, darunter Wärme. Gleichwohl bleibt die urbane Ansiedlung angesichts der<br />

enormen und weiterhin wachsenden Weltbevölkerung die ökologisch erstrebenswerte<br />

Option; immerhin schont sie die Landschaft und trägt mit ihrer Kompaktheit zur<br />

Energieersparnis bei. Hinzu kommen weitere, nicht minder wichtige Aspekte zugunsten<br />

der Verstädterung: von der wirtschaftlichen über die soziologische bis hin zur kulturellen<br />

Dimension. Die Stadt wird eine der grossen und zentralen Herausforderungen des<br />

21. Jahrhunderts sein.<br />

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wurde, das erste, als Pilotprojekt konzipierte<br />

Graduierten kolleg des Departements Architektur der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich an der Professur für Geschichte des Städtebaus (und im Institut für<br />

Geschichte und Theorie der Architektur) mit dem Thema ‹Stadtformen. Bedingungen und<br />

Folgen› eingerichtet. Es sollte gleichermassen exemplarisch wie experimentell ein Modell


für eine systematische und institutionalisierte Doktoranden-Ausbildung im besonderen<br />

Kontext einer Elite-Architekturschule entwickeln und zugleich einen Kompetenz-<br />

Schwerpunkt für die planungs- und entwurfsbezogene Stadtforschung begründen.<br />

Warum ‹Stadtformen›? Weil diese in der gegenwärtigen Stadtplanungs-Diskussion kaum<br />

eine Rolle spielen, und weil wir überzeugt sind, dass dies ein Manko ist. Für die meisten<br />

Akteure und Beobachter ergeben sich vorgeblich natürlich bestimmte städtebauliche<br />

Formen aus scheinbar notwendigen Bedingungen; so etwa die vermeintlich unaufhaltsame<br />

Peripherisierung des Stadtraums durch neue Verkehrs- und Kommunikationsmittel. Die<br />

konkrete architektonische Form und die damit verbundenen Folgen für eine städtische<br />

Kultur werden als zweitrangig angesehen. Eine der Konsequenzen dieses deterministischen<br />

und reduktionistischen Stadtverständnisses ist die fortwährende Errichtung von unwirtlichen<br />

Stadtquartieren, die ihrerseits ebenso fortwährend öffentlich kritisiert werden.<br />

Selbst die differenzierteste Analyse der Bedingungen der Stadtentwicklung kann den<br />

entwerfenden Stadtplaner nicht von der Aufgabe befreien, über die Form und deren Folgen<br />

nachzudenken. Es gibt keine hinreichenden gesellschaftlichen Bedingungen im Städtebau:<br />

Auch bei noch so genauen Entwurfsvorgaben bleiben formale Entscheidungen zu treffen,<br />

die sich auf nichts ausserhalb des Entwurfes berufen können. Doch gibt es auch keinen<br />

ernstzunehmenden Stadtentwurf, der nicht einer Vielzahl von Anforderungen gerecht<br />

werden müsste und einer Vielzahl von Bedingungen unterworfen wäre.<br />

Einerseits unterliegt also die konkrete Stadtform immer einer Reihe unterschiedlich<br />

wirksamer Bedingungen ökonomischer, politischer, sozialer, technischer, landschaftlicher<br />

oder kultureller Art. Andererseits steht sie als Form in der historischen Tradition von<br />

Stadtentwürfen und stellt immer auch ein formales Entwurfsproblem dar. Einmal<br />

vorhanden, prägt sie bestimmte Lebensweisen, zugleich steht sie weitaus mehr Zwecken<br />

offen und hält ungleich komplexeren Anforderungen stand als jenen, für die sie geplant<br />

wurde. Mit anderen Worten: Ihre Bedingungen vermögen eine Stadtform nie gänzlich<br />

zu determinieren, es bleibt stets ein Rest formaler Freiheit. Und eine Stadtform vermag<br />

Handlungen nie vollständig zu bestimmen, es bleibt stets ein Rest sozialer Freiheit.<br />

Seit 2002 untersucht das interdisziplinär angelegte Kolleg das komplexe Verhältnis zwischen<br />

der konkreten Stadtform, ihrer Wahrnehmung und den sie bedingenden Einfl ussfaktoren.<br />

Durch sein inhaltliches Programm und durch die vergebenen Stipendien unterstützt es<br />

besonders begabte und geeignete Nachwuchswissenschaftler aus allen mit der Geschichte<br />

des Städtebaus beschäftigten Disziplinen. Neben dieser individuellen Förderung regt das<br />

Projekt den fachlichen Austausch zwischen den einzelnen Disziplinen an und beeinfl usst<br />

damit nicht nur die Qualität der entstehenden Doktorarbeiten positiv, sondern verleiht<br />

auch der Forschung zur Städtebau- und Architekturgeschichte allgemein neue Impulse.<br />

Beschreibung, Analyse und Vergleich historischer Fallbeispiele standen bei der Auswahl<br />

der Themen im Vordergrund. Die Wirksamkeit ausserhalb der Architektur liegender<br />

Bedingungen, die Qualitäten spezifi sch formal-ästhetischer Entwurfsentscheidungen sowie<br />

die gesellschaftlichen Folgen sollen in den einzelnen Forschungsvorhaben exemplarisch<br />

sichtbar gemacht werden. Auf diese Weise werden im Graduiertenkolleg die Spannungen<br />

zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und architektonischen Entscheidungen im<br />

Städtebau aufgezeigt sowie deren Relevanz für die heutige Stadtplanung. Bewusst wurde zu<br />

Gunsten vielversprechender methodischer Ansätze auf eine zu enge fachliche Begrenzung<br />

verzichtet.<br />

Die Doktorierenden wurden, soweit dies in Kombination der Themen sinnvoll war, aus<br />

verschiedenen Disziplinen rekrutiert, um die inter- wie auch transdisziplinäre Diskussion zu<br />

ermöglichen, die das Thema verlangt. Neben der individuellen Unterstützung der einzelnen<br />

Doktorierenden bietet das Kolleg ein über die gesamte Förderzeit abgestimmtes Programm<br />

an, das sowohl das Gesamtthema unter jeweils spezifi schen Sichtweisen beleuchtet als<br />

auch methodische Fortbildungen in Form von Blockseminaren sowie Kolloquien und<br />

Fachtagungen umfasst. Es sind jedoch vor allem die internen Veranstaltungen, in denen<br />

methodisches Vorgehen und inhaltliche Ausrichtung der einzelnen Forschungsarbeiten<br />

diskutiert werden. Diese Methodenseminare haben sich als absolut notwendig<br />

herausgestellt, da die Ausbildung der Architekten die Lehre einer wissenschaftlichmethodischen<br />

Arbeitsweise nicht umfasst. Gezielt ausgesuchte Gastvorträge waren auf<br />

die einzelnen Themen abgestimmt und wurden in einigen Fällen zu anschliessenden<br />

Workshops ausgeweitet.<br />

Der vorliegende Band dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse der Fachtagung, die das<br />

Graduiertenkolleg vom 4. bis zum 9. Juli 2004 auf dem Monte Verità in Ascona veranstaltete<br />

– und zugleich die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit der Kollegiatinnen und Kollegiaten<br />

selbst. Daneben sind ausgewählte Studien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

einbezogen, die speziell für das Kolleg entstanden sind und für diesen Band überarbeitet<br />

wurden. So stellt sich das Buch als kollektiver Beitrag zur Stadtforschung dar und gleichzeitig<br />

als erste Bilanz unseres didaktischen und wissenschaftlichen Experiments.<br />

Wenn diese Zwischenbilanz positiv und vielversprechend ausgefallen ist, ist das in erster<br />

Linie den jungen Doktorierenden zu verdanken, ohne die das Graduiertenkolleg nichts als<br />

eine leere Hülle wäre. Mein ganz besonderes Dankeschön gilt Wolfgang Sonne, mit dem<br />

ich dieses ambitionierte Pilotprojekt aus der Taufe heben konnte, und vor allem Matthias<br />

Noell, der sich gemeinsam mit mir auf dieses komplizierte Abenteuer eingelassen und es<br />

mit grosser Kompetenz und ebenso grossem Engagement durchgestanden hat.<br />

Vittorio Magnago Lampugnani<br />

Zürich, im Juni 2005<br />

12 13


EINLEITUNG<br />

14 15<br />

Matthias Noell, Martino Stierli, Stephanie Warnke<br />

«La forme d’une ville change plus vite, hélas, que le cœur d’un mortel», schrieb Charles<br />

Baudelaire 1861 im Hinblick auf Paris, die sich rasant verändernde ‹Hauptstadt des 19.<br />

Jahrhunderts›. 1 Er sprach damit direkt die architektonische Form der Stadt an, die im<br />

Begriff war, sich mit jeder Generation zu transformieren. Einige Jahrzehnte später äusserte<br />

Paul Cézanne seine Befürchtung, wer noch etwas von seiner Heimatstadt Aix-en-Provence<br />

sehen wolle, müsse sich beeilen, da alles verschwinde. 2 Ist die Stadtform also eine kurzlebige<br />

Erscheinung und daher nur mehr der Mühe des Dokumentars wert? Schon bei Baudelaire<br />

klingt mehr durch als nur die eine, die architektonische Form der Stadt, mehr auch als nur<br />

das reine Verschwinden der Form. Handelt es sich doch vielmehr um eine Transformation<br />

der Stadt, die dem Faktor Zeit unterworfen ist wie der Mensch, der sie denkt und baut.<br />

Die Stadtform ist mehr als nur eine Ansammlung von gebauter Architektur. ‹Stadtformen›<br />

sind Thema literarischer und bildnerischer Äusserungen sowie theoretischer und abstrakter<br />

Planungskonzepte. Stadtformen können bewusst und unbewusst verändert oder bewahrt<br />

werden. 3<br />

Mit dem vorliegenden Aufsatzband wird der Versuch unternommen, die Stadtform in<br />

ihrem breiten Spektrum zu thematisieren. Die Gliederung des Buches in vier Kapitel<br />

greift verschiedene Funktionen der Stadtform auf und betrachtet sie aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven. Dabei kommt zunächst die literarische und bildliche Darstellung der Stadt<br />

zur Sprache; über die Verräumlichung von Geschichte und politische Repräsentation in der<br />

Stadt führen die Kapitel hin zu praktischen Problemen der Analyse und Planung. Es soll<br />

hier die Gewohnheit zugunsten einer komplexeren oder ungewohnten Sichtweise, eines<br />

unbedingten Willens, die ‹Stadt zu sehen›, gestört werden: «La volonté de voir la ville a<br />

précédé les moyens de la satisfaire.» 4 Die einzelnen Beiträge sind den Kapiteln nicht streng<br />

und ausschliesslich zugeordnet. Über thematisch-inhaltliche Parallelen, aber auch über die<br />

ausgewählten Illustrationen werden über die Grenzen der Aufsätze hinweg Analogien im<br />

Verhältnis von Imagination und Konstruktion sichtbar.<br />

Das erste Kapitel des Bandes eröffnet Grenzräume zwischen Stadt und Architektur in<br />

ihren visuellen und literarischen Formen. Es werden hier Texte und Bilder untersucht,<br />

die in spezifi scher Weise Konstruktionen städtischer Form in einem architekturfernen<br />

Medium generieren. Als kulturhistorischer Referenzpunkt liegt den in diesem Abschnitt<br />

versammelten Beiträgen das berühmte Diktum «Ceci tuera cela» aus Victor Hugos Roman<br />

Notre Dame de Paris zugrunde, womit die (vermeintliche) Ablösung der gesellschaftlichdiskursiven<br />

Funktion der Architektur als primärer Vermittlerin kultureller Bedeutung


durch den Buchstaben ihre berühmteste Formulierung erhielt. Indes zeigen sechs<br />

Fallstudien in klassischen Feldern wie der Literatur, der Philosophie und der bildenden<br />

Kunst, aber auch in neueren Gattungen wie dem Comic, dass verschriftlichte und<br />

visuell codierte Formen der Bewältigung der Welt auf spezifi sch architektonische bzw.<br />

urbanistische Strukturierungsmodelle weder verzichten wollen noch können. Vielmehr, so<br />

scheint es, bildet der Rückgriff auf Formen des Architektonischen geradezu eine bevorzugte<br />

Denkfi gur zur Konzeptualisierung des Nicht-Darstellbaren. Mehr noch: Im Nachdenken<br />

über die Stadt, in der metaphorischen Rede über das Urbane erst entstehen virtuelle<br />

Denkräume, die abstrakte Begriffe anschaulich werden lassen. So gelingt es beispielsweise,<br />

in der hybriden, scheinbar formlosen Stadt der Moderne ein Modell für die Signatur<br />

der Epoche zu erkennen (Heinz Brüggemann) oder aber die modernistische Spiegelung<br />

innenräumlicher Konfi gurationen im Aussenraum als Chiffre für die Unbehaustheit<br />

des Intellektuellen in der modernen Gesellschaft zu lesen (Hans-Georg von Arburg).<br />

Während die Avantgarde-Bewegungen des Futurismus und des Lettrismus versuchen, ein<br />

Modell für das Lesen und Schreiben von Stadt als Text zu entwickeln (Andri Gerber),<br />

projiziert sich die Form der Stadt wiederum auf die Makrostruktur des zeitgenössischen<br />

Comics (Andreas Platthaus). Das faszinierende Wechselspiel zwischen Utopie (bzw. ihrer<br />

Schwester Dystopie) und Realität, zwischen gedachter und gebauter Stadtform zeigt sich<br />

dagegen anhand eines Beispiels aus dem englischen 19. Jahrhundert (D. W. Dörrbecker)<br />

wie auch anhand der Rezeption der Metabolisten im japanischen Science-Fiction-Manga<br />

des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts (Diane Luther). Die allen Beiträgen zugrunde<br />

liegende Hypothese lautet, dass Formen des Urbanen auch in ausserarchitektonischen<br />

bild- und textbezogenen Medien das konstruktive Prinzip hinter den Gedankengebäuden<br />

bilden, die sie vermitteln.<br />

Die europäischen Städte gelten heute als kollektive Gedächtnisorte par excellence, in denen<br />

sich historische Stadtformen und das Wissen über sie verdichten und überschreiben – die<br />

Metapher des «Palimpsestes» für diese städtischen Erinnerungslandschaften hat Konjunktur. 5<br />

Die Geschichtswissenschaft musste die Kategorie des Raumes in den letzten Jahren erst<br />

in einem Spatial Turn wieder entdecken; 6 für die historische Stadtforschung ist sie von<br />

fundamentaler Bedeutung. In dem Kapitel «Formen der Verräumlichung von Geschichte»<br />

machen die Beiträge von Gerhard Vinken und Jean-Louis Cohen auf unterschiedliche<br />

Weise deutlich, dass die Entstehung eines modernen, städtischen Geschichtsbewusstseins<br />

in Europa an die Entgrenzungserfahrungen in den Städten des 19. Jahrhunderts gebunden<br />

war. Das Schleifen der Stadtmauern wurde zur Bedingung der Möglichkeit, den städtischen<br />

Raum zu historisieren. Die Anfänge des Denkmalschutzes und des modernen Städtebaus<br />

als neue Disziplinen fi elen nicht zufällig in denselben Zeitraum. Der Wunsch nach<br />

Modernisierung auf Seiten von Städtebau und Politik wurde von nostalgischen Protokollen<br />

des Verlustes in Literatur und Kunst begleitet; diese Ambivalenz der neuen Aufmerksamkeit<br />

für den städtischen Raum lässt sich am Beispiel von Brügge aufzeigen (Matthias Noell).<br />

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir längst einer Musealisierung der Vor- und Nachkriegsmoderne<br />

gegenüber: Ihre Aufnahme in den Kanon der Architekturgeschichte im Verlauf<br />

des 20. Jahrhunderts war umkämpft und stellt den institutionalisierten Denkmalschutz<br />

heute vor neue Aufgaben. Die Beiträge von Stephanie Warnke, Ulrike Wendland und Jean-<br />

Louis Cohen beschäftigen sich aus historischer und praktischer Perspektive mit diesem<br />

konfl iktreichen Umgang mit dem ‹ungeliebten Erbe› der Nachkriegsmoderne, das sich oft<br />

ähnlich monumental wie an der Peripherie von Paris in die Stadtstrukturen eingeschrieben<br />

hat. Insgesamt bieten die Beiträge dieses Abschnittes zahlreiche Anknüpfungspunkte für<br />

eine Rückkehr der historischen Stadtforschung von einem nur abstrakten Raumbegriff zu<br />

den konkreten Stadtformen, die nicht zuletzt zur Pluralisierung unseres Geschichtsbildes<br />

beitragen. Im abschliessenden Gespräch gibt Luigi Snozzi eine kleine Impression des<br />

starken dialektischen Einfl usses der Geschichte auf seine Architektur.<br />

Wo der Raum in die Geschichtswissenschaften Einzug gehalten hat, ist umgekehrt auch<br />

das Abbild politischer Ordnungsvorstellungen in architektonischer und städtischer Form<br />

längst fester Bestandteil der Forschung geworden. 7 In den vorliegenden Studien werden vier<br />

Fälle – zwei Städte und zwei Staaten – auf ihre jeweiligen politischen und gesellschaftlichen<br />

Bedeutungsebenen untersucht. Gemeinsam ist den behandelten Beispielen eine politisch<br />

gewollte Identitätsstiftung durch Architektur und Städtebau. Das Paradebeispiel des<br />

italienischen Städtebaus des 19. Jahrhunderts, der Corso Vittorio Emanuele II. in Rom,<br />

tritt uns bei Britta Hentschel als eine faszinierende Form der Darstellung und Inszenierung<br />

von Geschichte und Modernität im Stadtbild entgegen. Während in Italien mit dem Corso<br />

ein dialektischer Balanceakt zwischen Erneuerung und Anknüpfung an eine Jahrhunderte<br />

alte Tradition ausgeführt wurde, kann Zürich mit einem zwar deutlich bescheideneren,<br />

aber dennoch äusserst aufschlussreichen Beispiel einer nationalromantisch geprägten<br />

urbanistischen Intervention aufwarten. Tiziana Ugoletti macht uns anhand der bisher<br />

wenig beachteten Siedlung Riedtli deutlich, wie in der Schweiz um 1900 ein Paradox<br />

gelang: die Übertragung eines an ein spezifi sches Mensch-Natur-Verhältnis gekoppeltes<br />

nationales Selbstbildes und seiner von aussen herangetragenen architektonischen Form<br />

auf ihr Gegenteil, die moderne Stadt. Sara Luzón untersucht die Geschichte der Inneren<br />

Kolonisation in Spanien, eines 1907 lancierten staatlichen städtebaulichen Programms, und<br />

ihre Bedeutung für die Entwicklung und Konsolidierung des politisch wie wirtschaftlich<br />

fragilen Staates. Den umgekehrten Weg über die persönlichen Biografi en wählt Marion<br />

Steiger in ihrem Beitrag zur Rolle der Architekten in der portugiesischen Diktatur unter<br />

Salazar. Als Ausgangspunkt dient ihr die «Representação 35», ein offener Brief an Salazar,<br />

der hier erstmals in Teilen auf Deutsch veröffentlicht wird.<br />

Analyse und Planung der Stadt stehen in einem engen Zusammenhang, der im vierten<br />

und letzten Kapitel thematisiert wird. 8 Die ersten drei Beiträge behandeln verschiedene<br />

Versuche von Architekten des 20. Jahrhunderts, ein neues Stadtmodell zu erarbeiten.<br />

Die Unterschiede der untersuchten Städtebautheorien von Charles-Édouard Jeanneret/<br />

Le Corbusier, Frank Lloyd Wright sowie Robert Venturi und Denise Scott Brown liegen<br />

nicht nur in der formalen Ausprägung der propagierten Stadtform, sondern vor allem<br />

in der Vorgehensweise der Stadtanalyse. Während der junge Le Corbusier sich über das<br />

Studium vor allem aktueller städtebaulicher Literatur einen wissenschaftlichen Einblick in<br />

16 17


die Stadtplanung zu schaffen sucht (Christoph Schnoor), gehen Venturi und Scott Brown<br />

den umgekehrten Weg über den Bestand, die Stadt Las Vegas (Martino Stierli). Beide<br />

Stadtkonzepte zielen, wenn auch aus verschiedenen Richtungen, auf die Wahrnehmung der<br />

Stadt durch den Betrachter und auf ihre Wirkung auf diesen. Frank Lloyd Wright hingegen<br />

geht nicht von der Stadtform aus, sondern von seiner demokratischen Idealvorstellung,<br />

die er am Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft entwickelte (Anja Nadine Klopfer).<br />

Die folgenden drei Beiträge werfen einen Blick auf die heutige Situation der Stadtplanung,<br />

wobei hier zunächst die Planer selbst und ihr Selbstverständnis zum Gegenstand der<br />

Untersuchung werden (Anne Pfeifer). Arnold Bartetzky gibt einen Zustandsbericht<br />

über Leipzig als Fallstudie einer schrumpfenden Stadt. Die dramatischen, an Baudelaire<br />

gemahnenden Veränderungen der Städte in den letzten Jahren haben gezeigt, dass<br />

Stadtplanung nicht immer nur mit Wachstum gleichzusetzen ist. Industriestilllegungen,<br />

Bevölkerungsrückgang und damit einhergehende Brachfl ächen in den Städten bieten<br />

aber auch einzigartige Möglichkeiten zur Erprobung innovativer Strategien, die nicht<br />

auf extensives Wachstum angelegt sind, sondern auf Umnutzung existierender Räume<br />

(Ines -U. Rudolph und Gabor Stark). Temporäre Nutzungen bieten sich hier für eine<br />

Stadtentwicklung an, die nicht die Stadtform in ihrer Grundstruktur verändert, sondern<br />

vor allem ihre Nutzungen fortschreibt und transformiert. Denn konträr zu Baudelaires<br />

Befürchtung, die alte Stadtform würde zugunsten einer neuen verschwinden, könnte<br />

man auch mit Raymond Queneau das Gegenteil postulieren: «Mais les formes subsistent<br />

éternellement.» 9<br />

1 Charles Baudelaire, «Le Cygne 1861», in: Les Fleurs du Mal,<br />

LXXXIX., zit. nach ders., Œuvres complètes, hg. v. Claude<br />

Pichois, Paris: Gallimard, 1975, Bd. 1, S. 85f.<br />

2 Paul Cézanne, Über die Kunst. Gespräche mit Gasquet und<br />

Briefe. Mit einem Essay und einer Bibliografi e hg. v. Walter<br />

Hess, Hamburg: Rowohlt, 1957, S. 72.<br />

3 Vgl. u. a. Philippe Panerai, Jean Castex, Jean-Charles Depaule<br />

(Hg.), Formes urbaines. De l‘îlot à la barre, Marseille: Parenthèses,<br />

1997 (=Collection Eupalinos. Série architecture et<br />

urbanisme); Renate Banik-Schweitzer, Eve Blau (Hg.), Urban<br />

Form. Städtebau in der postfordistischen Gesellschaft, Wien:<br />

Löcker, 2003, oder zuletzt Walter Siebel (Hg.), Die europäische<br />

Stadt, Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2004.<br />

4 Michel de Certeau, L‘invention du quotidien, Bd. 1. Arts de<br />

faire, Paris: Union Générale d‘Éditions, 1980, S. 173.<br />

5 Etienne François und Hagen Schulze konstatieren in ihrem<br />

Vorwort zu der Aufsatzsammlung Deutsche Erinnerungsorte<br />

die sicher nicht zufällige «latente Berlin-Gewichtung des<br />

Projektes»; vgl. Etienne François/Hagen Schulze, «Einleitung»,<br />

in: Dies., Deutsche Erinnerungsorte I, München: Beck,<br />

2001, S. 9–24, hier S. 23. Als aktuelles Beispiel für die Verwendung<br />

der Palimpsest-Metapher vgl. Andreas Huyssen,<br />

Present Pasts: Urban Palimpsests and The Politics of Memory,<br />

Stanford: Stanford UP, 2003. Vgl. auch André Corboz, «Das<br />

Territorium als Palimpsest» [1983], in: ders., Die Kunst, Stadt<br />

und Land zum Sprechen zu bringen, Basel u. a.: Birkhäuser,<br />

2001, S. 143–165.<br />

6 Ausdruck hierfür war auch das Motto des 45. deutschen<br />

Historikertags 2004 in Kiel, ‹Kommunikation und Raum›.<br />

7 Vgl. z. B. Martin Warnke (Hg.), Politische Architektur in Europa<br />

vom Mittelalter bis heute. Repräsentation und Gemeinschaft,<br />

Köln: DuMont, 1984. Ders., «Politische Ikonographie», in:<br />

Andreas Beyer (Hg.), Die Lesbarkeit der Kunst. Zur Geistesgegenwart<br />

der Ikonologie, Berlin: Wagenbach, 1992, S. 23–28.<br />

Hermann Hipp und Ernst Seidl (Hg.), Architektur als politische<br />

Kultur. Philosophia practica, Berlin: Reimer, 1996. André<br />

Corboz, «Die Geschichte des Städtebaus als Bedeutungsforschung»<br />

[1982] in: Corboz 2001 (wie Anm. 4), S. 55–64.<br />

Zuletzt Winfried Nerdinger, Architektur, Macht, Erinnerung.<br />

Stellungnahmen 1984–2004, München: Prestel, 2004.<br />

8 Vgl. u. a. Die anderen Städte. IBA Stadtumbau 2010, Bd. 1:<br />

Experiment, Hg. v. IBA Büro/Stiftung Bauhaus Dessau,<br />

Berlin: Jovis, 2004.<br />

9 Raymond Queneau, «Technique du roman», in: ders., Bâtons,<br />

chiffres et lettres, Paris: Gallimard, 1965, S. 27–33, S. 32.<br />

18 19


ABBILDUNGSNACHWEIS<br />

Die Abbildungen der Kapitelübersichten auf den Seiten 20, 112, 188 und 250 sind den jeweiligen ersten Abbildungen der<br />

Beiträge als Details entnommen. – H. Brüggemann: 1. Adolf Behne, Neues Wohnen – Neues Bauen, Leipzig: Klinkhardt und<br />

Biermann, 1927, S. 36; 2. Hermann Finsterlin, Stilspiel, in: Frühlicht 3 (1922), S. 77; 3. László Moholy-Nagy, Von Material zu<br />

Architektur, München: Langen, 1929 (= Bauhausbücher 14); 4. W. G. Sebald, Austerlitz, München: Hanser, 2001, S. 14-15. –<br />

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© 2005, ProLitteris, Zurich; 3. Carlo Carrà, Rapporto di un Nottambulo Milanese, 1914, in: Futurismo e Futurismi, Milano:<br />

Bompiani, 1986, © 2005, ProLitteris, Zurich; Fortunato Depero, Grattacieli, Tavola parolibera futurista, 1929, in: Heinz<br />

Brüggemann, Architekturen des Augenblicks, Hannover: Offi zin Verlag, 2002, © 2005, ProLitteris, Zurich; 5. Fortunato Depero,<br />

Progetto di un padiglione della Casa d‘Arte Futurista Depero, 1927, Bottega del libro alla III Biennale di Monza, 1927, Progetto<br />

del padiglione Campari, 1931, in: Ezio Godoli, Il Futurismo, Bari: Editori Laterza, 1983; 6. Isidore Isou, Diagramm Herleitung des<br />

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S. 238; 3. Kenzo Tange/Udo Kultermann, Kenzo Tange 1946-1996, Zürich: Verlag für Architektur Artemis, 1973, S. 248;<br />

4. Katsuhiro Otomo, Akira, Hamburg: Carlsen Verlag, 2000, Bd. 4., S. 261; 5. wie 3, S. 223; 6. wie 4, Bd. 2., S. 140; 7. SD Space<br />

Design, Nr. 184, Januar 1980, S. 86; 8. Masamune Shirow, Appleseed, Stuttgart: Feest Comics, 2000, Bd. 1, S. 48; 9. wie 7;<br />

10. Yukito Kishiro, Battle Angel Alita, Hamburg: Carlsen Verlag, 2000, Bd. 1, S. 10; 11. Doug Harvey, «Remix: Utopian Vision vs.<br />

American Dream», LA Weekly, Juni 2-8, 2000, URL: (01.01.2004). –<br />

D. W. Dörrbecker: 1. John Martin, Belshazzar‘s Feast, 1820-1821, 1st plate, British Museum, Dept. of Prints and Drawings,<br />

London; 2. ‹John Bull› nach John Martin, Belshazzar‘s Feast, Umrissradierung mit Legende, 1821, Tate Britain, London; 3. John<br />

Martin, Perspektivische Ansicht und Schnitt der von dem Künstler vorgeschlagenen Uferbebauung der Themse-<br />

Regulierung, Report of the Select Committee on Metropolis Improvements, Detail, British Library, London; 4. in: ebd. –<br />

M. Noell: 1. Fotografi e M. Noell 2005; 2. Georges Rodenbach, Bruges-la-Morte, Umschlag der 2. Aufl age, Paris: Flammarion,<br />

1899; 3.-5. in: ebd. o. S.; 6. Friedrich Pützer, in: Camillo Sitte, L‘Art de bâtir des villes, Paris/Genf: Atar, 1902; 7. wie 1., o. S.;<br />

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Anton Eugen Meier, Basel einst und jetzt: der Wandel des Basler Stadtbildes im Lauf der Zeit, Basel 1993; 2. Johann Friedrich<br />

Maehly, Vogelschau der Stadt Basel, 1847, RWTH Aachen, Diathek Kunsthistorisches Institut; 3. Promenadenring am<br />

Aeschenplatz, um 1890, ebd.; 4. Joseph Stübben, Handbuch der Architektur, IV., 9., Darmstadt 1890; 5. Jean Baptiste Arnoud,<br />

Basel während der Entfestigung, um 1865, in: Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920, Bd. 2, Zürich 1986;<br />

6. St. Albantor vor der Restaurierung von 1872, in: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 1, Basel 1932, 2. Aufl age<br />

1971; 7.-9. wie 1. – J.-L. Cohen: 1. Grand projet de renouvellement urbain (GPRU), Porte Pouchet, 2004, Mairie de Paris; 2. Foto<br />

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Études sur les transformations de Paris et autres écrits sur l’urbanisme [1903], Wiederaufl age mit einer Einleitung von<br />

Jean-Louis Cohen, Paris: L’Équerre, 1982, S. 46; 5. L‘Architecture d‘aujourd‘hui 6 (1935), S. 10; 6. wie 2; 7. Maurice Rotival,<br />

Les Grands ensembles, in: L‘Architecture d‘aujourd‘hui 6 (1935), S. 59; 8. wie 3, S. 275; 9.-10. wie 2. – S. Warnke: 1. Briefmarke<br />

‹Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche› aus dem Satz ‹Das Neue Berlin›, Deutsche Bundespost Berlin, 1965/66, in: Philex<br />

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DDR›, DDR, 1969, wie 1, S. 369; 3. Postkarte, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin, 1900–1903, Archiv der Autorin;<br />

4. Ingeborg Wendt, Notopfer Berlin, Hamburg: Rowohlt, 1956; 5. Der Tagesspiegel, 26. März 1957, Zentrum für Berlin-Studien,<br />

Berlin; 6. Titelseite der Berliner Ausgabe der Bild-Zeitung, 10. Februar 1958; 7. Der Spiegel, 1. Januar 1968, S. 39; 8. BZ am Abend,<br />

18. September 1968; 9. Erich Schmitt, in: Berliner Zeitung, 3. Oktober 1969; 10. Der Tagesspiegel, 15. April 1973. – U. Wendland:<br />

1.-5. Fotos U. Wendland. – L. Snozzi/M. Noell: Foto S. Luzón. – B. Hentschel: 1. Palazzo Sora, in: Federico Del Prete, Il fondo<br />

fotografi co del Piano Regolatore di Roma 1883, Rom 2002, S. 93; 2. Piano Regolatore 1883, in: Spiro Kostof, The third Rome<br />

1870-1950. Traffi c and Glory, Berkley 1973, S. 44; 3. Corso Vittorio Emanuele II., in: Leonardo Benevolo: Roma oggi, Rom/Bari<br />

1977, S. 50-53; 4. Palazzo Caffarelli, Foto B. Hentschel; 5. Giovanni Baptista Nolli, Stadtplan, 1748, Detail, in: Amato Pietro (Hg.):<br />

Le Piante di Roma, Rom 1962; 6. Luftansicht Tiber, 1929, in: Valter Vannelli, Economia dell’architettura in Roma liberale.<br />

Il centro urbano, Rom 1979, S. 248. – T. Ugoletti: 1. F. W. Fissler, Siedlung Riedtli, 1912, Stadtarchiv Zürich, V. G. c. 62.: 11. k.;<br />

2. Hochbauamt der Stadt Zürich, Städtische Wohnhäuser im Industriequartier, 1909, Baugeschichtliches Archiv Zürich;<br />

3. Hochbauamt der Stadt Zürich, Überbauung des städtischen Areals Riedtli, 1909, Baugeschichtliches Archiv Zürich;<br />

4. Siedlung Riedtli, Hofansicht gegen Stolzestrasse, Foto Baugeschichtliches Archiv Zürich; 5. Projekt für die Überbauung<br />

der städtischen Siedlung im Areal Riedtli, Modellfoto, Baugeschichtliches Archiv Zürich; 6. Village Suisse an der Expo in<br />

Genf, 1896, in: Leïla el-Wakil/Pierre Laisse, Regards sur une Exposition nationale, Genf: Georg Éditeur, 1896; 7. Haus in<br />

Hombrechtikon, Zürich, Foto: M. Fietz, in: Heimatschutz Zürich, Stadt und Land, H. 2, Februar 1912; 8. F. W. Fissler, Gartenstadt<br />

am Döltschibach im Friesenberg, 1909, Baugeschichtliches Archiv Zürich; 9. Gebrüder Pfi ster, Entwurf für die Überbauung<br />

des Susenbergareals, Modellfoto, in: Schweizerische Bauzeitung, 4. Juni 1910. – S. Luzón: 1. Alfredo Villanueva Paredes / Jesús<br />

Leal Maldonado, La planifi cación del regadío y los pueblos de colonización, Madrid: Ministerio para las Administraciones<br />

Públicas etc., 1991, S. 108, Bearbeitung von Sara Luzón; 2. Parzellierungsplan der Kolonie La Algaida, in: Sucinta información<br />

de las colonias agrícolas instaladas y en período de establecimiento o estudio / que publica la Junta Central de Colonización y<br />

Repoblación Interior [....], Madrid: Junta Central: Gráfi cas Reunidas, 1924; 3. Fotografi e, in: ebd.; 4. Foto S. Luzón; 5. Ansicht und<br />

Grundriss eines Haustypus für ‹La Algaida›, in: Boletín de la Junta Central, segundo trimestre de 1919, Madrid: JCCRI, 1919;<br />

6. Foto S. Luzón; 7. Grundriss der öffentlichen Gebäude von ‹La Algaida›, in: wie 2; 8. Schema einer Bandstadt von Arturo<br />

Soria y Mata, um 1911, in: Gerhard Fehl, Juan Rodríguez-Lores (Hg.), Die Stadt wird in der Landschaft sein und die Landschaft<br />

in der Stadt, Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1997, S. 73; 9. Stand der Bebauung der Madrider Bandstadt ca. 1908, in: ebd.,<br />

S. 71. – M. Steiger: 1. José Cortez, Projekt im 1. Wettbewerb zum Denkmal des Infante D. Henrique, Lissabon 1933/35, in:<br />

Representação, Lissabon 1935, Fundação Calouste Gulbenkian, Lissabon; 2.-3. Porfírio Pardal Monteiro, Projekt im<br />

1. Wettbewerb zum Denkmal des Infante D. Henrique, Lissabon 1933/35, wie 1; 4. Titelblatt der Representação, Lissabon 1935,<br />

wie 1; 5. Porfírio Pardal Monteiro, Gesamtansicht “Instituto Superior Técnico”, 1927, Arquivo de Arte da Fundação Calouste<br />

Gulbenkian, Lissabon; 6. Titelblatt der Zeitschrift Orpheu 1, Lissabon 1915; 7. Titelblatt der Zeitschrift Orpheu 2, Lissabon 1915;<br />

8. José de Almada Negreiros, Orpheu und die offi zielle Kultur, 1915, in: Juan Insúa, As Lisboas de Pessoa, hg. v. Centre de<br />

Cultura Contemporània, Barcelona 1997, S. 31; 9. António Soares, Titelblatt für den Roman Leviana von António Ferro, in:<br />

Fundação Galouste Gulbenkian, Centro de Arte Moderna José de Azeredo Perdigão (CAMJAP); 10. José Cortez, Projekt im<br />

1. Wettbewerb zum Denkmal des Infante D. Henrique, Lissabon 1933/35, in: Representação, Lissabon 1935, wie 1. –<br />

332 333


C. Schnoor: 1. Charles-Édouard Jeanneret, Breisach am Rhein, Zeichnung nach Matthäus Merian, Fondation Le Corbusier,<br />

Paris, B2-20-360, © 2005, FLC/ProLitteris, Zurich; 2. La Chaux-de-Fonds um 1900, Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-<br />

Fonds, P2-4663; 3. Charles-Édouard Jeanneret, Skizze nach Schultze-Naumburg, Fondation Le Corbusier, Paris, B2-20-307,<br />

© 2005, FLC/ProLitteris, Zurich; 4. Paul Schultze-Naumburg, Kulturarbeiten. Band IV. Der Städtebau, München: Callwey 1906,<br />

S. 67; 5. Charles-Édouard Jeanneret, Zeichnung, Detail aus dem Stadtplan von Ulm, 1808, Fondation Le Corbusier, Paris, B2-<br />

20-296, © 2005, FLC/ProLitteris, Zurich; 6. École d’Horlogerie in La Chaux-de-Fonds, Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-<br />

Fonds, P2-76; 7. Postkarte, Marktgasse in Bern, Fondation Le Corbusier, Paris, L5-9-46; 8. Charles-Édouard Jeanneret,<br />

Friedhofsanlagen; Zeichnungen aus dem Konvolut des Manuskripts, S. C.9,250, © 2005, FLC/ProLitteris, Zurich. –<br />

A. N. Klopfer: 1. Broadacre City, Lageplan, ca. 1934, FLWF 3402.001, in: David G. De Long u.a. (Hg.), Frank Lloyd Wright: Designs<br />

for an American Landscape, 1922–1932, New York: Abrams, 1996, S. 29, Abb. 8, © 2005, ProLitteris, Zurich; 2. Architectural<br />

Record 77 (April 1935), S. 248-49; 3. Frank Lloyd Wright, Broadacre City Modell, 1934, in: Robert Mc Carter, Frank Lloyd Wright,<br />

London: Phaidon Press, 1997, S. 246, © 2005, ProLitteris, Zurich; 4. Broadacre City, Grundriss, in: Frank Lloyd Wright, When<br />

Democracy Builds, Chicago: University of Chicago Press, 1945, S. 54 © 2005, ProLitteris, Zurich; 5. Frank Lloyd Wright, Broadacre<br />

City, Elevation, Industrial Park, in: Yukio Futagawa (Hg.), Frank Lloyd Wright, Vol. 5, S. 145, Nr. 241, © 2005, ProLitteris, Zurich;<br />

6. Frank Lloyd Wright, Broadacre City, Plan and section, Minor Highway, in: wie 5, S. 141, Nr. 235, © 2005, ProLitteris, Zurich. –<br />

M. Stierli: 1. Fotografi e, Venturi, Scott Brown and Associates, Inc.; 2. Robert Venturi/Denise Scott Brown/Steven Izenour,<br />

Learning from Las Vegas, Cambridge, Mass.: MIT Press, 1972, 2.1977; 3. Titelseite des ‹Alameda Report› 1977, Venturi, Scott<br />

Brown and Associates, Inc.; 4. ‹Alameda Report›, wie 3; 5. Robert Venturi, Complexity and Contradiction in Architecture,<br />

Garden City, New York: Doubleday 1966 (= The Museum of Modern Art New York Papers on Architecture 1); 6. ‹Alameda<br />

Report›, wie 3; 7. ‹Alameda Report›, wie 3; 8. Fotografi e, 1966, Venturi, Scott Brown and Associates, Inc.; 9. wie 2; 10. Edward<br />

Ruscha, Every Building on the Sunset Strip, 1965, Detail, Kunsthaus Zürich. – A. Pfeifer: 1.-6. Fotogramme Birte Welling, 2002.<br />

– A. Bartetzky: 1.-4. Foto Arnold Bartetzky; 5. Werbekampagne ‹Leipziger Freiheit›, Plakat, um 2002, in: URL >>http://<br />

www.leipziger-freiheit.de

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