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Waldblick 01/2011 - Stiftung Wald für Sachsen

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Infomagazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> _ 1/2<strong>01</strong>1<br />

www.wald-fuer-sachsen.de<br />

Rückblick<br />

_____ Kuratoriumschef spricht<br />

über 15 Jahre <strong>Stiftung</strong>sgeschichte<br />

Einblick<br />

______ <strong>Stiftung</strong> hat mit Partnern<br />

in 122 Projekten <strong>Wald</strong> gepflanzt<br />

Ausblick<br />

_____ In Peres schlägt<br />

ein neuer <strong>Wald</strong> Wurzeln


<strong>Wald</strong> – Wild – Wirtschaft Ingenieurbüro Niemz & Partner<br />

arbeitet <strong>für</strong> Kunden/Mandanten des öffentlichen und privaten Rechts mit<br />

Liegenschaften in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Sachsen</strong>-Anhalt,<br />

Brandenburg, Thüringen und <strong>Sachsen</strong><br />

Angebote zu Forstimmobilien,<br />

Forstliche Gutachten,<br />

Baumgutachten,<br />

Forsteinrichtung,<br />

<strong>Wald</strong>beratung,<br />

Betreuung und Schulung,<br />

Biomasseverwertung /<br />

Energieholzlogistik<br />

Unser Leistungsspektrum umfasst u.a.:<br />

Jagdliche Gutachten,<br />

Wildschadenstaxierung,<br />

Jagdverwaltung,<br />

Beratung, Schulung<br />

und Ausbildung<br />

Praktische Wirtschafts- und Unternehmensberatung, Kommunalberatung,<br />

Logistik und Organisation,<br />

Geschäftsbesorgung und Management auf Zeit,<br />

Projektsteuerung,<br />

Betriebliches Rechnungswesen (u.a. Buchhaltung, Bau-) Lohnabrechnung<br />

Fragen Sie uns.<br />

<strong>Wald</strong> – Wild – Wirtschaft Ingenieurbüro Niemz & Partner<br />

<strong>01</strong>454 Radeberg<br />

Flügelweg 59<br />

Tel.: 0 35 28 – 22 95 80<br />

Fax: 0 35 28 – 22 95 82<br />

Ansprechpartner:<br />

02943 Weißwasser<br />

Graf von Stauffenberg Straße 4<br />

Tel.: 0 35 76 – 248 110<br />

Dipl.-Ing. (U), Dipl.-Ing. (FH) Alexander Niemz<br />

Mobil: <strong>01</strong>71 – 2000 629<br />

E-Mail: info@niemzundpartner.de<br />

Internet: www.wald-wild-wirtschaft.de oder www.niemzundpartner.de


VERLÄSSLICHER PARTNER<br />

Vor nunmehr 15 Jahren wurde auf der Kuratoriumssitzung<br />

am 14. Juni 1996 die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> ins Leben gerufen.<br />

Damit hat der Freistaat <strong>Sachsen</strong> eine<br />

Einrichtung geschaffen, die ihn dabei unterstützt,<br />

seine anspruchsvollen <strong>Wald</strong>mehrungsziele<br />

zu erreichen.<br />

1991 bedeckte der <strong>Wald</strong> 27 Prozent unserer<br />

Landesfläche. Unser Ziel sind 30 Prozent. Mit<br />

aktuell 28,4 Prozent <strong>Wald</strong>flächenanteil sind<br />

wir diesem Ziel seit 1991 ein gutes Stück näher<br />

gekommen. Dazu hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> einen beachtlichen Beitrag geleistet.<br />

Mit sehr viel Engagement wurden und werden<br />

von der <strong>Stiftung</strong> sowohl eigene Erstaufforstungen<br />

durchgeführt als auch Kommunen,<br />

Verbände und Privatpersonen bei der Umsetzung<br />

von <strong>Wald</strong>mehrungsprojekten vielfältig<br />

unterstützt. Gerade im Leipziger Raum, der<br />

durch eine intensive bergbauliche Nutzung<br />

geprägt ist, sind durch Aufforstungen im Rahmen<br />

der Rekultivierung die Erfolge deutlich<br />

sichtbar. Der „Grüne Ring“ um Leipzig wird<br />

weiter wachsen. Das diesjährige Internationale<br />

Jahr der Wälder könnte keinen besseren<br />

Wünscht weiter gutes Gelingen: <strong>Sachsen</strong>s<br />

Landwirtschaftsminister Frank Kupfer.<br />

________________________________ <strong>Stiftung</strong> leistet beachtlichen Beitrag<br />

Rahmen <strong>für</strong> das Jubiläum der <strong>Stiftung</strong> bieten.<br />

Es mahnt uns alle, dem <strong>Wald</strong> weiterhin unsere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich<br />

stellen veränderte klimatische Bedingungen,<br />

eine stetig wachsende Nachfrage nach Holz,<br />

steigende Anforderungen des Naturschutzes,<br />

aber auch eine immer stärkere Nutzung durch<br />

Erholungssuchende hohe Ansprüche an unsere<br />

Wälder.<br />

Wir brauchen daher weiterhin so verläss-<br />

liche Partner bei der <strong>Wald</strong>mehrung wie die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>. Ich danke Ihnen,<br />

sehr geehrter Herr Dr. Lippmann, und Ihren<br />

Mitstreitern <strong>für</strong> Ihre bisherige Arbeit und<br />

wünsche der <strong>Stiftung</strong> auch <strong>für</strong> die künftigen<br />

Projekte gutes Gelingen.<br />

Frank Kupfer<br />

Sächsischer Staatsminister <strong>für</strong> Umwelt und<br />

Landwirtschaft<br />

Auf ein Wort<br />

___ Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

wurde 1996<br />

im Beisein des<br />

Staatsministers<br />

<strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />

Ernährung und<br />

Forsten gegründet.<br />

Die Geschäftsstelle<br />

öffnete im August<br />

1996 in Leipzig ihre<br />

Tore.<br />

3


VIER KRÄFTE, EIN ZIEL<br />

_______________ Partner peilen 30 Prozent <strong>Wald</strong> in <strong>Sachsen</strong> an<br />

___ Vier Akteure<br />

gründeten 1996 die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>: die Landesbank<br />

<strong>Sachsen</strong><br />

Girozentrale, die<br />

Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher <strong>Wald</strong><br />

Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong>, der Verein<br />

„PrimaKlima<br />

–weltweit– “ und<br />

der Sächsische<br />

<strong>Wald</strong>besitzerverband.<br />

4<br />

Die <strong>Sachsen</strong> Bank gratuliert der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>, den Initiatoren und<br />

Betreuern der zahlreichen Projekte<br />

recht herzlich zu 15 Jahren erfolgreicher<br />

Arbeit. Ein großes Ziel ist gesteckt – sollen<br />

doch künftig 30 Prozent der Fläche unseres<br />

Freistaates bewaldet sein. Von Beginn an unterstützt<br />

die <strong>Stiftung</strong> verschiedenste Maßnahmen<br />

zur Anpflanzung und Aufforstung zur<br />

lokalen <strong>Wald</strong>mehrung. Die Spanne der Aktivitäten<br />

reicht von der finanziellen Förderung<br />

kommunaler Aufforstungsprojekte über Fachund<br />

Informationsveranstaltungen bis hin zu<br />

Pflanzaktionen mit Bürgerbeteiligung. Mit<br />

ihrer Arbeit leistet die <strong>Stiftung</strong> einen wichtigen<br />

Beitrag zum Schutz des <strong>Wald</strong>es und damit<br />

zum Erhalt der Landschaftsvielfalt sowie zum<br />

Klimaschutz. Gleichzeitig werden dadurch<br />

auch Lebensräume <strong>für</strong> die heimische Tierund<br />

Pflanzenwelt sowie Naherholungsräume<br />

<strong>für</strong> die Bevölkerung geschaffen. Es ist wichtig<br />

und unterstützungswürdig, auch weiterhin<br />

viele, viele Bäume zu pflanzen – eben dass<br />

man wieder mehr <strong>Wald</strong> sehen und erleben<br />

kann.<br />

Wir wünschen dabei weiterhin viel Erfolg<br />

und freuen uns, auch zukünftig die <strong>Stiftung</strong><br />

und ihre Projekte unterstützen zu können.<br />

Reinhold Genzi, Bereichsleiter Privatkunden<br />

<strong>Sachsen</strong> Bank<br />

Reinhold Genzi Dr. Karl Peter Hasenkamp<br />

Stifter<br />

Viele viele Bäume wachsen nun schon<br />

zusätzlich in <strong>Sachsen</strong> als Wälder heran<br />

dank der unermüdlichen Facharbeit der<br />

<strong>Stiftung</strong>. Bravo! Schade, dass andere Bundesländer<br />

den vorzüglichen Gedanken der <strong>Stiftung</strong><br />

nicht übernommen haben. Schade auch,<br />

dass nicht immer alle öffentlichen Stellen im<br />

Freistaat „Hurra!“ rufen, wenn sie von der<br />

<strong>Stiftung</strong> hören. Aber: Spätestens im Jahre<br />

2146, wenn die <strong>Stiftung</strong> ihr 150. Jubiläum<br />

feiert, wird nahezu jeder – ob Sachse oder<br />

Nichtsachse – davon überzeugt sein, dass<br />

Baum und <strong>Wald</strong> die Antwort sind auf ganz<br />

wesentliche Probleme der Welt wie zum Beispiel<br />

Rohstoffversorgung, Energieangebot,<br />

Klimaregulierung und CO2-Absorption,<br />

Bodenqualität sowie Naturästhetik.<br />

Dr. Karl Peter Hasenkamp, Vorstandsvor-<br />

sitzender Verein „PrimaKlima -weltweit- “


Was mit viel Mühe und Engagement vor<br />

15 Jahren begann, kann sich heute<br />

sehen lassen. Weit über die Region<br />

Leipzig hinaus ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Motor und Initiator <strong>für</strong> die Begründung<br />

neuer <strong>Wald</strong>flächen und somit auch von Zukunft<br />

und Lebensqualität.<br />

Durch die Arbeit der <strong>Stiftung</strong> ist das Anliegen<br />

der <strong>Wald</strong>mehrung in vielen Orten <strong>Sachsen</strong>s<br />

bekannt. Aus dieser Vorreiterrolle heraus<br />

und durch die Unterstützung und Beratung,<br />

folgten nicht nur bisherige <strong>Wald</strong>besitzer dem<br />

Ziel einer langfristigen <strong>Wald</strong>mehrung, sondern<br />

auch Kommunen, Kirchgemeinden, private<br />

Grundeigentümer mit wenig oder ohne<br />

eigenem <strong>Wald</strong>. Darüber hinaus wurden die<br />

Initiativen der <strong>Stiftung</strong> aber auch von Bürgern<br />

und Partnern aus der Wirtschaft unterstützt,<br />

die selbst kein <strong>Wald</strong>eigentum anstreben. Dies<br />

zeigt den hohen Stellenwert der <strong>Stiftung</strong>, die<br />

dieses Thema bei einer breiten gesellschaftlichen<br />

Basis etabliert hat.<br />

Dass es in einem dicht besiedelten Land wie<br />

dem Freistaat oftmals nicht einfach ist, genügend<br />

Grundflächen <strong>für</strong> neuen <strong>Wald</strong> zu mobilisieren,<br />

ist kein Geheimnis. Ohne intensive und<br />

ausdauernde Suche, bis hin zum Ankauf geeigneter<br />

Flächen, wäre der jetzige Erfolg nicht<br />

möglich gewesen. Es ist das Verdienst aller<br />

Mitarbeiter und Partner der <strong>Stiftung</strong> sowie des<br />

Kuratoriums, dass heute mit Stolz auf eine<br />

gute Bilanz verwiesen werden kann. Der <strong>Wald</strong><br />

als Lebensgrundlage aller muss in seiner<br />

Funktionsvielfalt erhalten bleiben. Der<br />

Sächsische <strong>Wald</strong>besitzerverband wird die<br />

<strong>Stiftung</strong> in auch zukünftig unterstützen.<br />

Wir wünschen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

weiterhin regen Zuspruch und hoffen,<br />

dass sie als wichtiger Teil einer pluralistischen<br />

Forstwirtschaft in <strong>Sachsen</strong> erhalten bleibt.<br />

Johannes Ott im Namen des Sächsischen<br />

<strong>Wald</strong>besitzerverbandes<br />

Johannes Ott Dr. Eberhard Lippmann<br />

Am 8. Juni 2<strong>01</strong>1 wird die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> (SWS) 15 Jahre alt. Historisch<br />

gesehen ein Wimpernschlag, in<br />

der Umsetzung einer Idee jedoch ein bedeutsamer<br />

Zeitabschnitt. Seit Gründung der <strong>Stiftung</strong><br />

war und ist die Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher <strong>Wald</strong> (SDW) dieser eng verbunden.<br />

So ist es kein Wunder, dass der Sächsische<br />

Landesverband der SDW Gründungs- und<br />

Kuratoriumsmitglied der <strong>Stiftung</strong> wurde.<br />

Die Arbeit der SWS hat im Freistaat einen<br />

bemerkenswerten Beitrag zur Verbesserung<br />

der öffentlichen Wahrnehmung des <strong>Wald</strong>es<br />

geleistet. Bei der Umsetzung der Erstaufforstungsprojekte<br />

der SWS sind regelmäßig<br />

Schülerinnen und Schüler aller Klassen- und<br />

Bildungsstufen beteiligt. Ohne diese Unterstützung<br />

wären die vier Millionen Bäume in<br />

den vergangenen Jahren kaum in den Boden<br />

gekommen. Der Begriff „<strong>Wald</strong>pädagogik“ hat<br />

damit eine neue Dimension gefunden. Umfangreich<br />

ergänzt wurde dieses Angebot durch<br />

jährliche Teilnahme von über 6000 Schülerinnen<br />

und Schülern an dem Projekt „<strong>Wald</strong>jugendspiele“,<br />

getragen durch die SDW.<br />

Diese enge Verflechtung der Verbands- und<br />

<strong>Stiftung</strong>sziele führt zu einer immer komplexeren<br />

Zusammenarbeit. Dank der korrespondierenden<br />

Ziele und Aufgaben konnte die SDW<br />

mit Unterstützung der SWS über 25 Hektar<br />

Fläche erwerben, die der <strong>Wald</strong>pädagogik im<br />

Sinne von Biodiversität und <strong>Wald</strong>schutz, Klimaschutz,<br />

Erholung und Tourismus sowie Bildung,<br />

Arbeit und Einkommen dienen. In dieser<br />

Komplexität ist das Zusammenwirken von<br />

SWS und SDW ein Unikat in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Der SDW-Landesverband<br />

verbindet mit den Geburtstagsglückwünschen<br />

die Hoffnung, dass das nachhaltige Wirken der<br />

<strong>Stiftung</strong> noch weit in die Zukunft reicht.<br />

Dr. Eberhard Lippmann, Landesvorsitzender<br />

der Schutzgemeinschaft Deutscher <strong>Wald</strong><br />

5


„DAS GESCHÄFT IST SCHWIERIG“<br />

_______________ Kuratoriumschef blickt zurück und nach vorn<br />

Eberhard Lippmann<br />

___ Am 8. Juni feiert die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> ihr 15-jähriges<br />

Bestehen. Die deutschlandweit einzigartige Initiative konnte sich vom<br />

Niemand zur großen Nummer entwickeln. Auch <strong>für</strong> die laufende Saison<br />

stehen 50 Hektar Anpflanzungen auf dem Programm. Kuratoriumsvorsitzender<br />

Dr. Eberhard Lippmann stellt sich den Fragen von Ingolf<br />

Rosendahl, blickt zurück und schaut nach vorn.<br />

6<br />

Mit welchem Gefühl gehen Sie heute durch<br />

einen neu gepflanzten <strong>Wald</strong>, zum Beispiel auf<br />

der ehemaligen Kippe Peres?<br />

Da geht einem ein Stück DDR-Geschichte<br />

durch den Kopf. Ursprünglich waren das landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen. Dann kamen<br />

die Bagger, wurde dort Braunkohle gewonnen,<br />

mit enormen ökologischen Folgen. Nach der<br />

Wiedervereinigung konnten wir als <strong>Stiftung</strong><br />

etwas dazu beitragen, den ursprünglichen Zustand<br />

wieder herzustellen.<br />

Wo steht die <strong>Stiftung</strong> heute im Vergleich zum<br />

Gründungsjahr?<br />

1996 waren wir ein Nobody. Eine <strong>Stiftung</strong> dieser<br />

Konstruktion gab und gibt es in der Bundesrepublik<br />

nicht. Insofern sind wir ein Unikat<br />

und legen Wert darauf, dass sich diese Entwicklung<br />

weiter vollzieht. Die <strong>Stiftung</strong> ist aber<br />

kein Selbstläufer, sondern muss dranbleiben.<br />

Aber es funktioniert, und zwar immer besser.<br />

Wir setzen stark auf Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />

Wenn es in einem Gebiet geklappt hat,<br />

Interview<br />

dann empfiehlt uns der dortige Bürgermeister<br />

auch. Außerdem haben wir namhafte Sponsoren<br />

– eine Zusammenarbeit, die beiden Seiten<br />

etwas bringt. Wenn ein Kraftwerksbetreiber<br />

oder ein Autohändler Bäume pflanzen, dann<br />

hat das eine starke Symbolik.<br />

Es war eine glückliche Fügung, dass der<br />

Freistaat 1996 zehn Millionen Mark als<br />

<strong>Stiftung</strong>skapital beigesteuert hat. Vermehren<br />

Sie neben <strong>Wald</strong> auch Ihr Kapital?<br />

Weitere 300 000 Mark stellten unsere vier Stifter<br />

zur Verfügung. Das gesamte Kapital ist bei<br />

deutschen Banken spekulationsfrei angelegt,<br />

so dass wir ohne Schaden durch die Finanzkrise<br />

gekommen sind. Dank der Verzinsung<br />

können wir aus den Erträgen wirtschaften und<br />

das Kapital sogar ein wenig vermehren. So<br />

fließen die Spendengelder komplett in die Anpflanzungen,<br />

nicht in die Verwaltung. Für einige<br />

Sponsoren ist das ganz wichtig. Und dann<br />

haben wir ja noch das Sachvermögen: unsere<br />

Grundstücke, die wir aber nicht verkaufen<br />

wollen.<br />

Gibt es im Freistaat überhaupt genügend Flächen<br />

<strong>für</strong> Anpflanzungen?<br />

Es existiert eine große Konkurrenz um Flächen.<br />

Viele wollen Zugriff. Im Leipziger Raum<br />

hatten wir zunächst durch die Bergbaufolgelandschaft<br />

viele Möglichkeiten, Flächen zu erwerben.<br />

Auch Private haben Areale verkauft.<br />

Ansonsten nehmen wir an Ausschreibungen<br />

teil und konkurrieren dort mit allen anderen<br />

Nutzern, so der Landwirtschaft und dem Naturschutz.<br />

Das Geschäft ist schwierig. Und es<br />

wird sicher nicht einfacher, denn wenn alternative<br />

Energien, etwa aus Holz, Sonnenkollektoren<br />

und Biogasanlagen, künftig eine größere<br />

Rolle spielen sollen, dann werden auch Stromhersteller<br />

und Kraftwerksbetreiber auf Flächen<br />

zugreifen wollen.<br />

Ist die Flächenknappheit auch Ursache da<strong>für</strong>,<br />

dass der Freistaat schon lange einen 30-prozentigen<br />

<strong>Wald</strong>anteil anstrebt, ihn aber nicht<br />

erreicht hat?<br />

Das liegt nicht nur an den Flächen oder am<br />

Geld. Eher scheitert man an der erforderlichen<br />

Genehmigung. Vom jährlichen Zuwachs<br />

an Erstaufforstungen bringt die <strong>Stiftung</strong> allein


20 Prozent. Der Freistaat pflanzt zwischen 250<br />

und 300 Hektar <strong>Wald</strong> pro Jahr an. Aber durch<br />

den Bau von Autobahnen und Infrastruktur<br />

fallen auch wieder Flächen weg. Es baut sich<br />

nun mal einfacher auf einer freien Fläche als<br />

auf einer renaturierten Industriebrache. Das<br />

ist ein zähes Ringen.<br />

2<strong>01</strong>1 ist das Internationale Jahr der Wälder.<br />

Was können solche Aktionen leisten?<br />

Unter diesem Motto passiert sehr viel. Auf das<br />

Thema <strong>Wald</strong> wird massiv eingegangen. Das<br />

macht schon Sinn. Auch wir wollen Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> den <strong>Wald</strong> vermitteln. Da muss man<br />

schon früh anfangen, bei den Kindern. Der<br />

Weg ist in Ordnung. Ob das schon ausreicht,<br />

ist eine andere Frage.<br />

Weltweit werden jährlich 13 Millionen Hektar<br />

<strong>Wald</strong> gefällt. In Deutschland kam in den letzten<br />

50 Jahren gerade mal eine Million Hektar<br />

neuer <strong>Wald</strong> dazu. Was denken Sie, wenn Sie<br />

solche Zahlen hören?<br />

Weil wir das wissen, versuchen wir gegenzuhalten.<br />

Aber eben hier in <strong>Sachsen</strong>. Das ist der<br />

kleine Beitrag, den ein kleines Land leisten<br />

kann, an der großen Weltklimabilanz mitzuwirken.<br />

Wir überschätzen unsere Rolle nicht.<br />

<strong>Wald</strong> hat auch eine soziale und eine ökonomische<br />

Funktion: Über 20 000 Leute sind im<br />

Freistaat direkt und indirekt mit Holz befasst,<br />

und zwar überwiegend im ländlichen Raum,<br />

wo Arbeitsplätze Mangelware sind.<br />

<strong>Wald</strong> bindet Kohlendioxid. Doch um Flächen<br />

im Freistaat wird heftig gerungen.<br />

Was war Ihr größter Erfolg in den 15 Jahren?<br />

Das ist nicht an ein Projekt gebunden. Das<br />

können ein paar grüne Inseln in einer Agrargegend<br />

wie um Lommatzsch sein, aber auch<br />

100 Hektar Aufforstung im ehemaligen Tagebaugebiet<br />

bei Leipzig. Aber unser Herz<br />

schlägt schon <strong>für</strong> Rötha, unserem ersten zusammenhängenden<br />

Gebiet, wo die Bäume inzwischen<br />

schön groß sind. Doch der Autobahnbau<br />

zwischen Leipzig und Chemnitz wird<br />

keinen Bogen darum machen. Da stehen uns<br />

Auseinandersetzungen bevor.<br />

Und was war Ihre bitterste Niederlage?<br />

Nach 1997 waren wir Eigentümer der ehemaligen<br />

Truppenübungsplätze Königsbrück und<br />

Zeithain, fast 9000 Hektar Fläche, auf denen<br />

wir <strong>für</strong> die Verkehrssicherung und Altlastensanierung<br />

zuständig waren. Der Druck wurde<br />

aber so groß, dass wir nach zehn Jahren im<br />

Kuratorium beschlossen, das Gelände an den<br />

Freistaat zurückzugeben und uns wieder unserer<br />

Kernaufgabe zu widmen: der <strong>Wald</strong>mehrung.<br />

Königsbrück hatte unsere Prioritäten<br />

verschoben. Darunter litt auch die <strong>Stiftung</strong>.<br />

Was ist Ihr nächstes Großprojekt?<br />

Schwer zu sagen. Das <strong>Stiftung</strong>sgeschäft hängt<br />

davon ab, wie auf dem Markt Flächen zu bekommen<br />

sind. Insofern orientieren wir uns auf<br />

Kontinuität, haben wieder rund 50 Hektar Anpflanzungen<br />

im Auge. Außerdem feiern wir<br />

am 8. Juni unser 15-jähriges Bestehen.<br />

___ Ein Hektar <strong>Wald</strong><br />

bindet pro Jahr zehn<br />

Tonnen Kohlendioxid,<br />

knapp die Menge,<br />

die eine dreiköpfige<br />

Familie jährlich<br />

verursacht. Wenn<br />

Sie sagen wollen<br />

„Ich bin dabei“, dann<br />

schließen Sie sich<br />

der <strong>Stiftung</strong>s-Aktion<br />

an und spenden Sie.<br />

Jeder Euro fließt zu<br />

100 Prozent in die<br />

<strong>Wald</strong>mehrung!<br />

7<br />

2


FLÄCHENDECKEND IM FREISTAAT<br />

_______________ <strong>Stiftung</strong> hat mit Partnern in 122 Projekten <strong>Wald</strong> gepflanzt Überblick<br />

___ Die Karte zeigt<br />

die Lage der <strong>Wald</strong>mehrungsprojekte<br />

der <strong>Stiftung</strong> im Frei-<br />

staat <strong>Sachsen</strong> (grüne<br />

Punkte). Zur besse-<br />

ren Übersicht wurden<br />

nur die wichtigsten<br />

Vorhaben eingetra-<br />

gen. Die roten Punkte<br />

symbolisieren die<br />

Städte Dresden, Leipzig<br />

und Chemnitz.<br />

8<br />

Das sind Zahlen, die sich sehen lassen<br />

können: Vom Gründungsjahr 1996 bis<br />

zum Frühjahr 2<strong>01</strong>1 hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> gemeinsam mit vielen Partnern<br />

827,94 Hektar aufgeforstet. Das entspricht der<br />

Größe von fast 1200 Fußballfeldern, wenn man<br />

diese mit durchschnittlich 68 mal 105 Metern<br />

berechnet.<br />

Allein im laufenden Jahr zählen die Experten<br />

bereits 20 Hektar neues Grün. Der Spitzenwert<br />

wurde 20<strong>01</strong> mit ganzen 93,7 Hektar erzielt.<br />

Dabei gliedert sich die Gesamtfläche in<br />

122 einzelne Projekte, die wiederum über den<br />

gesamten Freistaat verteilt angesiedelt sind.<br />

Als Kooperationspartner fungierten nicht nur<br />

Städte und Gemeinden, sondern auch Landwirtschaftsbetriebe,<br />

Naturschutzverbände,<br />

Kirchgemeinden und viele Privatpersonen. Die<br />

stiftungseigene Erstaufforstungsfläche – das<br />

sind die Areale in Rötha und Peres – umfasst<br />

mit Stand April dieses Jahres 119,31 Hektar.<br />

Dazu kommen weitere 750 Hektar <strong>Wald</strong>mehrung<br />

auf ehemaligen <strong>Stiftung</strong>sflächen, und<br />

zwar durch natürliche Sukzession.


______________________________________________________________<br />

Standort: Rötha, Landkreis Leipzig<br />

Pflanzstart: 1999 ___Fläche: 71,46 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 418 000<br />

Standort: Hermsdorf, LK Sächs. Schweiz-Osterzgeb.<br />

Pflanzstart: 20<strong>01</strong> ___Fläche: 77,71 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 290 400<br />

______________________________________________________________<br />

Standort: Peres, Landkreis Leipzig<br />

Pflanzstart: 2004 ___Fläche: 47,85 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 215 300<br />

Standort: Stadt Chemnitz<br />

Pflanzstart: 1998 ___Fläche: 22 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 99 000<br />

______________________________________________________________<br />

Standort: Gruna, Landkreis Nordsachsen<br />

Pflanzstart: 2003 ___Fläche: 13,3 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 66 500<br />

Standort: Landkreis Görlitz<br />

Pflanzstart: 1998 ___Fläche: 7,8 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 39 000<br />

______________________________________________________________<br />

Standort: Elsterheide, Landkreis Oberlausitz<br />

Pflanzstart: 2002 ___Fläche: 24,2 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 133 100<br />

Standort: Belgern, Landkreis Nordsachsen<br />

Pflanzstart: 2003 ___Fläche: 33,39 Hektar<br />

Anzahl der gepflanzten Bäume: 176 000<br />

___ Von der Öd-<br />

fläche zum <strong>Wald</strong>:<br />

Dank fleißiger Helfer<br />

und schwerer Technik<br />

konnten die <strong>Stiftung</strong><br />

und ihre Partner in<br />

den letzten 15 Jahren<br />

827,94 Hektar<br />

Flächen aufforsten.<br />

Hier acht Beispiele<br />

aus diesem Zeitraum<br />

und aus dem ganzen<br />

Freistaat.<br />

9


Chronik der <strong>Stiftung</strong>s-Geschichte<br />

_______________ 15 Jahre <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> im Überblick<br />

14.6.1996 Gründung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> (SWS) in Leipzig.<br />

19.11.1996 Erste Pflanzaktion gemeinsam mit<br />

der Gemeinde Großpösna.<br />

14.11.1996 Zuwendungsbescheid des Sächsischen<br />

Staatsministeriums <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />

Ernährung und Forsten über 10 Mio. Mark zur<br />

Unterstützung der SWS-Geschäftstätigkeit.<br />

17.4.1997 Übernahme der ehemaligen Truppenübungsplätze<br />

(TÜP) Königsbrück und Zeithain<br />

vom Freistaat <strong>Sachsen</strong>.<br />

1.5.1997 Eröffnung der SWS-Außenstelle in<br />

Königsbrück.<br />

Notwendig: Spatenstiche.<br />

29.5. bis 1.6.1997 Erstmalige Teilnahme der<br />

SWS an der Landwirtschaftsausstellung agra.<br />

13.6.1997 Erste ganztägige Fachexkursion mit<br />

Spendern in das Tagebaugebiet Espenhain.<br />

Herbst 1997 Auf Initiative des Vereins<br />

„PrimaKlima -weltweit- “ stellt die <strong>Sachsen</strong> LB<br />

___ Am 8.6.2<strong>01</strong>1 75 180 Mark Spenden <strong>für</strong> insgesamt<br />

feiert die <strong>Stiftung</strong> 19 Projekte bereit.<br />

<strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> ihr 1.11.1997 Erste <strong>Wald</strong>wanderung von 350 Kun-<br />

15-jähriges Bestehen den von Auto Saxe mit Baumpflanzung im<br />

mit einer Festveran- Erstaufforstungsprojekt Großlehna.<br />

staltung im Neuen 4.2.1998 Von der SWS organisierte Bürger-<br />

Oberholz bei Groß- meisterberatung in Deutzen, Ziel: kommunale<br />

pösna. Neben einer Erstaufforstungsprojekte entwickeln.<br />

Fachtagung stehen 7.3.1998 und 20./21.11.1998 Pflanzaktionen in<br />

die Baumpflanzung Engelsdorf mit über 350 Teilnehmern.<br />

und eine Exkursion 29.9.1998 Kauf der Liegenschaft Rötha mit<br />

durch das Oberholz 1<strong>01</strong> ha Gesamtgröße von der LMBV, Ziel: rund<br />

auf dem Programm. 70 ha ehemalige Bergbaukippe aufforsten.<br />

Zu den Ehrengästen 20.3.1999 Start des 70 ha großen eigenen<br />

gehört auch der säch- Erstaufforstungsprojektes Rötha.<br />

sische Staatsminister 18.3.2000 Fertigstellung des 3. Bauabschnittes<br />

Frank Kupfer. des Röthaer Holzes. Insgesamt werden 69,5 ha<br />

Laubmischwaldbestände mit über 418 000 Bäumen<br />

angelegt.<br />

28.10.2000 Erste gemeinsame Pflanzaktion der<br />

SWS mit ESSO-Deutschland im neuen 18 ha<br />

großen Projekt in Dreiskau-Muckern.<br />

Herbst 2000 Start einer SWS-Spendenaktion<br />

<strong>für</strong> 10,8 ha neuen Stadtwald in Chemnitz.<br />

7.4.20<strong>01</strong> Start der Erstaufforstung im Osterzgebirge.<br />

Projektträger: Landwirtschaftsgesellschaft<br />

Hermsdorf, bisher bereits 77 ha neu<br />

aufgeforstet.<br />

3.11.20<strong>01</strong> Pflanzaktion mit Mitgliedern des<br />

Rotary-Clubs Leipzig Zentrum.<br />

28.9.2002 Eröffnung des „Biberlehrpfades am<br />

Freundschaftssee“ in Königsbrück.<br />

10<br />

Zeitreise<br />

11.4.2003 Start des Großprojektes Belgern mit<br />

der Kaisaer Agrargenossenschaft.<br />

16.7.2003 Kauf der 108,1 ha großen ehemaligen<br />

Bergbaukippe Peres, Ziel: ca. 50 ha aufforsten.<br />

27.3.2004 Beginn der Zusammenarbeit mit<br />

den Großunternehmen Vattenfall Europe<br />

Generation und MIBRAG im Rahmen einer<br />

Pflanzaktion in Peres.<br />

Frühjahr 2004 Beginn des Projektes Elsterheide.<br />

Agrarbetrieb Landschafts-, Nutz- und<br />

Wildtierpflege GmbH forstet bisher 24,5 ha auf.<br />

6.11.2004 Startschuss im stadteigenen <strong>Wald</strong>mehrungsprojekt<br />

Pegau.<br />

22.10.2005 Beginn der Zusammenarbeit mit der<br />

MITGAS im <strong>Wald</strong>mehrungsprojekt Hayna.<br />

5.1.2007 Rückverkauf der Liegenschaften<br />

ehemalige TÜP Königsbrück und Zeithain an<br />

den Freistaat <strong>Sachsen</strong>. Mit der Übergabe<br />

dieser durch Sanierung und Renaturierung<br />

aufgewerteten Liegenschaften übernimmt der<br />

Freistaat acht SWS-Mitarbeiter.<br />

10.10.2008 Einreichung einer SWS-Klage beim<br />

Verwaltungsgericht Leipzig gegen die Nichterteilung<br />

einer Erstaufforstungsgenehmigung im<br />

Projekt Peres durch das Landratsamt Leipzig.<br />

13.11.2008 Pflanzaktion mit Führungskräften<br />

von EPSON Deutschland in Lauter (Erzgebirge).<br />

Ergebnis: 4 ha neuer Laubmischwald.<br />

28.10.2009 Auftakt zum 35 ha großen Erstaufforstungsprojekt<br />

Böhlen II. Vattenfall Europe<br />

Generation saniert die Fläche.<br />

5.11.2009 Besondere Aktion in Zeititz bei Wurzen.<br />

200 Helfer eines Großunternehmens der<br />

Chemiebranche pflanzen über 5000 Bäume.<br />

14.11.2009 40 Studenten der Universität Leipzig<br />

setzen 3000 junge Laubbäume auf einer ehemaligen<br />

Bergbaufläche in Großzössen.<br />

April 2<strong>01</strong>0 SWS wehrt sich gegen Pläne des Autobahnamtes<br />

<strong>Sachsen</strong>, die Trasse der Bundesautobahn<br />

A 72 diagonal durch das neu aufgeforstete<br />

<strong>Wald</strong>gebiet Röthaer Holz zu legen.<br />

8. bis 10.10.2<strong>01</strong>0 Bisher zehnte Teilnahme an<br />

der Fachmesse Jagd und Angeln in Leipzig.<br />

4.11.2<strong>01</strong>0 Verwaltungsgericht Leipzig entscheidet,<br />

dass die SWS den 3. Bauabschnitt in Peres<br />

aufforsten darf.<br />

12. bis 20.2.2<strong>01</strong>1 Teilnahme an der Sonderschau<br />

zum Internationalen Jahr der Wälder bei der<br />

Messe Haus-Garten-Freizeit in Leipzig.<br />

2.4.2<strong>01</strong>1 Bisher 16. Pflanzaktion mit Mitgliedern<br />

des Rotary-Clubs Leipzig Zentrum.


„WALD IST UNSER HÖCHSTES GUT“<br />

_______________ Glückwünsche zum 15-jährigen Bestehen<br />

Für viele von Nutzen: der <strong>Wald</strong>.<br />

___ Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> bekommt<br />

in diesen Tagen jede<br />

Menge Post. Viele<br />

Unternehmen, Institutionen<br />

und Bürger<br />

gratulieren, Partner<br />

und Spender schicken<br />

Glückwünsche zum<br />

15-jährigen Bestehen<br />

der Initiative. Hier<br />

Auszüge aus einigen<br />

Schreiben.<br />

12<br />

Gerd Bochmann, Chemnitz: Jedes Stück Auffors-<br />

tung ist eine Leistung, die nicht nur gegenwärtig,<br />

sondern vor allem den nachfolgenden<br />

Generationen von Nutzen ist.<br />

Toni Werrmann, Dienstleistungs-Service<br />

Jesewitz: Die <strong>Stiftung</strong> hat seit ihrer Gründung<br />

quasi Baumring um Baumring an Bedeutung<br />

gewonnen.<br />

Auto Saxe, Niederlassung Leipzig: Wir sagen<br />

„vielen Dank“ <strong>für</strong> 15 Jahre gemein-sames Bäumepflanzen<br />

in Großlehna.<br />

Renate Bieneck, Leipzig: Ich finde, die <strong>Stiftung</strong><br />

ist wunderbar. Denn <strong>Wald</strong> ist in der Welt<br />

wichtig.<br />

Prof. Lothar Kreiser, Leipzig: <strong>Wald</strong> ist in<br />

erster Linie ein lebensnotwendiges Kulturgut,<br />

das auch als ein solches behandelt werden<br />

muss. <strong>Wald</strong>besitz verpflichtet!<br />

Ringulf Lenk, Leipzig: Es freut mich besonders,<br />

dass die sehr umfangreiche Monokultur<br />

in der <strong>Wald</strong>wirtschaft (Fichte und Kiefer) aufgelockert<br />

wird durch Mischwald.<br />

Brunhilde Richter und Ulrich Archner, Leipzig:<br />

Mit der <strong>Stiftung</strong> möchten wir einen Ausgleich<br />

zur Nutzung unseres Autos geben. Seitdem<br />

fließen unsere Spenden in die <strong>Wald</strong>mehrung.<br />

Erhard Röder, Leipzig: Weiter so! Mit Kraft<br />

und Mut, der <strong>Wald</strong> ist unser höchstes Gut.<br />

Wolfgang Wicke, Leipzig: Erreicht ist schon<br />

einiges in unserer waldarmen Gegend, von<br />

den sich gut entwickelnden neuen <strong>Wald</strong>flächen<br />

bis hin zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Susanne Zenker, Leipzig: Es ist wunderbar zu<br />

sehen, wie aus Kraterlandschaften Seen mit angrenzenden<br />

Wäldern entstehen. Das Allerschöns-<br />

te ist, dass Sie uns Freunde, Förderer und<br />

Unterstützer der <strong>Stiftung</strong> einbezogen haben.<br />

Peter Bringer, Bürgermeister Pegau: In<br />

unseren Bemühungen, einen angemessenen<br />

<strong>Wald</strong>bestand um Pegau zu schaffen, fanden<br />

wir von Anfang an eine wertvolle Unterstützung<br />

durch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />

Helga und Detlev Heller, Pegau-Großstorkwitz:<br />

Wir wünschen der <strong>Stiftung</strong>, dass sie weiterhin<br />

möglichst viele Bäume in die Erde pflanzen<br />

kann.<br />

Familie Temmler, Pegau: Wir hoffen auf<br />

weitere Aufforstungsareale im Umkreis von<br />

Pegau <strong>für</strong> uns und unsere Nachkommen.<br />

Joachim Geisler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

MIBRAG: Die MIBRAG fördert seit 2004<br />

Projekte der <strong>Stiftung</strong> und war immer dabei,<br />

wenn neue Bäume gepflanzt wurden. Seither<br />

brachten wir immer gemeinsam mit unseren<br />

Partnerschulen mehr als 271 000 Bäume in<br />

sächsische Erde.<br />

Norbert Schmid, Geschäftsführer der LVDG<br />

mbH & Co. KG: Nach 15 Jahren ist aus dem<br />

Pflänzchen ein Baum geworden. Der möge weiter<br />

wachsen und gedeihen. Damit die <strong>Stiftung</strong> all<br />

ihre Seiten ins rechte Licht rücken kann, haben<br />

wir 2<strong>01</strong>0 die Gestaltung und Redaktion des Magazins<br />

„<strong><strong>Wald</strong>blick</strong>“ übernommen. Auf dass der<br />

<strong>Wald</strong> in <strong>Sachsen</strong> weiter Wurzeln schlage!<br />

n<br />

Gratulanten


ZUR KRÖNUNG EICHEN<br />

______________ Projekt auf Kippe Peres vollendet<br />

Packen an: Dr. Joachim Geisler, Thomas Hörtinger,<br />

Dr. Eberhard Lippmann und Lutz Dornberg (von links).<br />

2004 kamen im ehemaligen Tagebau Peres die ersten Eichen und Kiefern in die Erde. Seit April<br />

dieses Jahres komplettieren 300 weitere Eichen die Aufforstung auf der Bergbaukippe. Insgesamt<br />

hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> dort über 200 000 Bäume in den Boden gebracht – neuer<br />

Lebensraum <strong>für</strong> viele Tierarten und ein Erholungsgebiet nicht nur <strong>für</strong> gestresste Großstädter.<br />

<strong>Sachsen</strong> ist alles andere als eine grüne<br />

Oase. Der <strong>Wald</strong>anteil im Freistaat liegt bei<br />

derzeit nur 28,4 Prozent der Fläche. Diesen<br />

auf 30 Prozent anzuheben, haben sich die<br />

<strong>Sachsen</strong> vorgenommen. Wie das funktionieren<br />

kann, ist auf der Kippe Peres zu sehen.<br />

Bereits im Sommer 2003 hatte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> von der Lausitzer und Mitteldeutschen<br />

Bergbauverwaltungsgesellschaft (LBMV)<br />

eine 108 Hektar große ehemalige Bergbau-<br />

Innenkippe im Bereich der Stadt Groitzsch erworben.<br />

Ziel der <strong>Stiftung</strong>: Durch Aufforstung und<br />

Nutzung natürlicher Sukzession soll ein neuer<br />

<strong>Wald</strong> geschaffen werden.<br />

Der hat inzwischen kräftig Wurzeln geschlagen.<br />

Über 215 000 Bäume gedeihen dort. Nachdem<br />

am 27. März 2004 im Rahmen einer großen<br />

Pflanzaktion der erste Spatenstich erfolgt war,<br />

kamen nun am 20. April dieses Jahres die letzten<br />

300 Eichen in den Boden. Dabei wurde die<br />

<strong>Stiftung</strong> durch Mitarbeiter des Kraftwerks Lippendorf<br />

und durch Schüler der Schule <strong>für</strong> Lernförderung<br />

Elstertrebnitz unterstützt. Von Anfang<br />

an bekam das Projekt durch die Unternehmen<br />

Vattenfall Europe AG Geschäftsbereich Mining &<br />

Generation und MIBRAG – Mitteldeutsche<br />

Braunkohlen mbH Rückenwind.<br />

Das Vorhaben ging allerdings nicht ohne<br />

Störungen über die Bühne: Ein Rechtsstreit mit<br />

dem Landratsamt in Borna verursachte eine<br />

zwei Jahre dauernde Verzögerung. Die Naturschutzbehörde<br />

hatte Bedenken angemeldet,<br />

vermutete eine Gefährdung <strong>für</strong> schützenswerte<br />

und bedrohte Tierarten wie Brachpieper, Braunkehlchen<br />

und Blauflügelige Ödlandschrecke.<br />

Der neue <strong>Wald</strong> würde diese verdrängen, so die<br />

Be<strong>für</strong>chtungen. Der Naturschutzbund <strong>Sachsen</strong><br />

forderte einen Stopp der Aktion. Doch das<br />

Verwaltungsgericht Leipzig hat eine bereits<br />

vorliegende Erstaufforstungsgenehmigung <strong>für</strong><br />

rechtmäßig erklärt. Der nunmehr komplettierten<br />

Anpflanzung stand nach dem Richterspruch<br />

nichts mehr im Weg. Nur der während des fünfjährigen<br />

Genehmigungsverfahrens gewucherte<br />

Sanddorn musste entfernt werden, von 11,1<br />

Hektar Fläche. Der Verein „PrimaKlima -weltweit-<br />

“ sicherte kurzfristig die Finanzierung des<br />

Geländes mit 50 000 Euro.<br />

Die in den Jahren 2004 bis 2006 aufgeforsteten<br />

Flächen haben sich prächtig entwickelt. Sie<br />

bieten heute Lebensräume <strong>für</strong> viele Tierarten<br />

und prägen bereits die Landschaft. Wer mag,<br />

kann sich bei einem Spaziergang vom Erfolg des<br />

<strong>Wald</strong>mehrungsprojektes Peres überzeugen.<br />

Pflanzaktion<br />

Helfen mit: Schüler aus Elstertrebnitz.<br />

___ Die Kippe Peres<br />

liegt im Leipziger<br />

Südraum. 2004 startete<br />

auf der ehemaligen<br />

Tagebaufläche<br />

die Anpflanzung von<br />

Bäumen. Inzwischen<br />

wächst auf 43,2 Hektar<br />

Areal neuer <strong>Wald</strong>.<br />

Das sind rund 60<br />

Fußballfelder Laub-<br />

und Nadelbäume.<br />

13


HERZLICHEN DANK AN SPENDER<br />

_______________ Jede Summe hilft bei der Aufforstung<br />

Stand: 6. Mai 2<strong>01</strong>1<br />

Das Grün sprießt, wenn Spenden fließen.<br />

SPENDENKONTO<br />

FÜR DEN WALD-<br />

MEHRUNGSFONDS<br />

_____________<br />

Konto 111 21 31<br />

BLZ 600 5<strong>01</strong> <strong>01</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> Bank<br />

(LBBW)<br />

14<br />

Augustusburg: Karl-Heinz Tischendorf Bad<br />

Gottleuba: Ingeborg Görne Bad Nauheim:<br />

Reimar Dahler Böhlen: Helmut Hickel, Kathrin<br />

Petsch, Gerda Riedel, Ralf Stets Borna: Dieter<br />

Gustmann Borsdorf: Rolf Neumann Burkhardtsdorf:<br />

Holger Röhle Chemnitz: Gerd<br />

Bochmann, Irene Förster, Inge Heinß, Ruth<br />

und Karl Kohlmann, Gernot Kupfer, Helga<br />

Nendel, Werner Partschefeld, Stefan Rappl,<br />

Gerda Siegel Diera-Zehren: Wolfgang Schmidt<br />

Dresden: Rolf Büttner, Bert Fischer, Dietrich<br />

Frey, Karl-Heinz Neumann Düsseldorf:<br />

PrimaKlima -weltweit- e.V. Freiberg: Ruth<br />

Frister Freital: Gunther Puschbeck, Hans<br />

Riechardt Groitzsch: Anja Riehl Großhartmannsdorf:<br />

Ulrich Clausnitzer Großnaundorf:<br />

Jens Lawniczak Großschirma: Christian Hetze<br />

Haselbachtal: Frank Löwe Jesewitz:<br />

Werrmann & Partner GbR Klipphausen:<br />

Hans-Dieter März Leipzig: Ulrich Archner,<br />

Gisela Baumgartner, Blattwerk Design, Inge<br />

Bürkmann, Albrecht Camphausen, Heinz<br />

Dahmen, Max David, Werner Dommsch, Udo<br />

Glogowska, Roland Göldner, Michael Gühne,<br />

Hilmar Hanisch, Hannelore Helle, Jutta<br />

Heynig, Carsten Hoppe, Prof. Christoph Jacobi,<br />

Christine Kleemann, Rainer Kocour, Lothar<br />

Kreiser, Leipziger Verlags- und Druckerei-<br />

gesellschaft mbH & Co. KG, Ringulf Lenk,<br />

Margot Miethling, Gabriele Mirschel, Helmut<br />

Moritz, Prof. Wilfried Naumann, Hans-Jürgen<br />

Reinhardt, Brunhilde Richter, Waltraud<br />

Schaack, Wieland Scheler-Stöhr. Gisela<br />

Schnorr, Christiane Schwarz, Kay Siegel,<br />

Holger und Ursula Sonntag, Hermann Stiehler,<br />

Gudrun Vollstädt, Wolfgang Wicke, Annemarie<br />

Wiesner, Susanne Zenker Lohmen: Siegfried<br />

Dankeschön<br />

Hantzsch Magdeburg: Familie Lahne<br />

Markkleeberg: Manfred Burkhardt, Erna<br />

Cronauge Markranstädt: Michael Becker,<br />

Wolfgang Bunge, Günter Friedrich, Hartmut<br />

Haugk, Christian Koch, Jost Schamal, Winfried<br />

Haines Meerane: Ludwig Ehrler Moritzburg:<br />

Hubert Buscherowsky München: Jana Hustede<br />

Neumark: Josef Stein Pegau: Mario Bringer,<br />

Peter Bringer, Andreas Finzel, Detlev Heller,<br />

Günter Hellriegel, Gisela Löffler, Erika<br />

Nowakowski, Hubert Pulla, Johannes Quaas,<br />

Erhard Röder, Frank Rösel, Ingeburg<br />

Straßburger, Ulrich Temmler, Eduard Wilde<br />

Pesterwitz: Simone Dietze Pinneberg: Steffen<br />

Herchner Pirna: Manfred Petters Radebeul:<br />

Heinz Johne Rötha: Ursela Herbst-Seybold<br />

Sebnitz: Mike Schmidt Steinfeld: Nortrud<br />

Rosenberg Stollberg: Irene Günther Torgau:<br />

Hans Fischer <strong>Wald</strong>heim: Prof. Heiner Kaden<br />

Weiskirchen: Annette Battis Werda: Katrin<br />

Fücker<br />

_____________________________<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Floßplatz 13, 04107 Leipzig, Telefon 0341 309080<br />

Fax 0341 3090888, waldstiftung@wald-fuer-sachsen.de<br />

www.wald-fuer-sachsen.de<br />

Verlag: Leipziger Medien Service GmbH –<br />

Ein Unternehmen der Leipziger Volkszeitung,<br />

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig, http://lmsg.lvz-online.de<br />

Geschäftsführer: Norbert Schmid<br />

Projektleiter: Thomas Seidler<br />

Redaktion: Ingolf Rosendahl<br />

Texte: <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>, LMSG<br />

Fotos: <strong>Stiftung</strong> <strong>Wald</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>, LVZ, LMSG<br />

Titelfoto: ©Getty Images<br />

Gestaltung: Sabine Frohmader Layout: Michael Kassner<br />

Anzeigen: Dr. Harald Weiß, Maria Meermeier<br />

Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckerei-<br />

gesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig


Malen Sie mit!<br />

Alle Infos unter: www.malele.de<br />

„<strong>Wald</strong>“<br />

gemalt von<br />

Dieter Dennhardt<br />

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