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Deichbau und Landgewinnung westlich von Bensersiel im Bereich ...

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<strong>Deichbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Landgewinnung</strong> <strong>westlich</strong> <strong>von</strong> <strong>Bensersiel</strong> <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong><br />

der ehemaligen Dornumer Bucht<br />

Die eingezeichnete Fahrradroute hat eine Strecke <strong>von</strong> 14 km <strong>von</strong> <strong>Bensersiel</strong> aus<br />

gerechnet.<br />

Erläuterungen zu den einzelnen Standorten:<br />

1. Man quert vom Radweg aus am Ende des Parkplatzes die Straße <strong>und</strong> fährt<br />

bis auf den Scheitelpunkt der Deichrampe.<br />

Nach Westen erstreckt sich der Westerburer Polder. Er wurde 1771 eingedeicht,<br />

zwei Höfe wurden auf dem wertvollen Ackerboden eingerichtet. Der alte Deich<br />

zweigt nach links ab <strong>und</strong> ist deutlich niedriger als der heutige Seedeich. Der alte<br />

Seedeich unterliegt als sogenannter ‚Schlafdeich’ auch dem Deichrecht, darf aber<br />

mit Rindern beweidet werden, während der Seedeich nur mit Schafen beweidet<br />

werden darf, damit die Grasnarbe nicht zertreten wird. Der Seedeich war bei der<br />

Sturmflut 1962 gebrochen, der Schlafdeich hat gehalten. Erst nach der Sturmflut<br />

1962 wurde der Seedeich auf das heutige Maß erhöht. Bei der Sturmflut 1825<br />

waren beide Deiche gebrochen.<br />

2. Fahrräder am Deichfuß stehen lassen <strong>und</strong> zu Fuß auf die Krone des Deiches.<br />

1966 wurde <strong>von</strong> hier aus der Rest der Dornumer Bucht mit einem Deich<br />

verschlossen. Außendeichs sieht man nach Osten die Lahnungsfelder der<br />

<strong>Landgewinnung</strong>, nach Westen hin hat sich schon ein bedeutendes Vorland<br />

gebildet ( Bitte nicht betreten, Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches<br />

Wattenmeer, die Grenze ist der äußere Deichfuß, man kann hier schon die<br />

Salzwiesenvegetation beobachten, ohne die Flächen zu betreten). Es geht hier<br />

nicht mehr um Neulandgewinnung, sondern nur um Erhöhung des Vorlandes zum<br />

besseren Schutz des Deiches. Das Vorland ist zudem bedeutender Rast- <strong>und</strong><br />

Brutplatz für Seevögel, die man <strong>von</strong> Deich aus mit dem Fernglas beobachten<br />

kann.


Nach Südwesten hin sieht man die Spur des ehemaligen Deiches des<br />

Westerburer Polders, in weiter Ferne Deichreste des Dammspolders, der bereits<br />

1764 mit nur einem Hof eingedeicht wurde.<br />

Der Deichsicherheitsweg führt weiter bis an den Mahlbusen des neuen Dornumer<br />

Siels <strong>und</strong> dann zum ehemaligen Westeraccumersiel, dessen Lage dargestellt ist.<br />

Die Geschichte dieser Siele ist <strong>im</strong> ‚Zwei-Siele-Museum“ am Nationalparkhaus<br />

Dornumersiel dargestellt. Um es zu erreichen, muss man an der Kreuzung etwa<br />

500 m geradeaus fahren. Sonst folgt man dem Radweg entlang der Landstraße<br />

nach Osten.<br />

3. Auf dem Radweg gegenüber der Krümmung <strong>im</strong> Deich anhalten.<br />

An dieser Stelle war der Deich bei einer Sturmflut ‚gebrochen’. Das Wasser strömt<br />

dann über den Deich <strong>und</strong> höhlt dabei einen „Kolk“ bis zu 10 m Tiefe aus. Der<br />

Deich muss dann außen um diesen Kolk herum geschlossen werden, da der<br />

Boden in dem Loch zu weich ist, um einen neuen Deich zu tragen. Der Kolk selbst<br />

ist <strong>im</strong> Laufe der Zeit wieder mit Erde aufgefüllt worden, heute führt die Straße<br />

darüber.<br />

4. Auf dem Radweg um die Warft <strong>von</strong> Middelsbur herumfahren <strong>und</strong> auf der<br />

Südseite dann über den Westerburer Kirchweg bis auf díe Warft an der<br />

Straße.<br />

Middelsbur ist eine mittelalterliche Warft, ein künstlicher Hügel aus der Zeit vor<br />

dem <strong>Deichbau</strong>, auf dem die Marschbewohner vor dem <strong>Deichbau</strong> bei Sturmfluten<br />

sicher lebten. Ursprünglich lag hier eine Reihe <strong>von</strong> drei Warften (Osterbur,<br />

Middelsbur <strong>und</strong> Westerbur) am Ostufer der Dornumer Bucht. Osterbur wurde bei<br />

einer Sturmflut <strong>im</strong> 16. Jh. völlig zerstört, die Warft Middelsbur zu etwa einem<br />

Drittel <strong>und</strong> der Deich, der früher weiter draußen gelegen hat, wurde bis an die<br />

Warft zurückgezogen. 1771 wurde der Westerburer Polder wieder eingedeicht,<br />

das verlorene Land wieder zurückgewonnen, aber das Dorf Osterbur entstand<br />

nicht wieder neu. Die Menschen des Dorfes lebten etwas weiter östlich hinter der<br />

Deichlinie, dort findet man heute noch den Namen.<br />

Zurück zum Radweg.<br />

5. Der Radweg führt <strong>im</strong>mer entlang der alten Deichlinie. Rechts erstreckt sich<br />

alte Marsch mit überwiegender Grünlandnutzung <strong>und</strong> einzelnen Warften.<br />

In Oldendorf sieht man einen großen alten Hof auf einer Warft. Hier stand also<br />

schon vor dem <strong>Deichbau</strong>, also vor 1200, ein Hof. Die Bäume an der Straße sind<br />

durch den Seewind nach rechts gebeugt. Durch den Salzgehalt des Windes<br />

können sich an der Seeseite keine Knospen entwickeln. Die alten Bäume sind<br />

Ulmen.

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