Hauptkatalog Edition 2
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54<br />
Beizregeln<br />
Holzauswahl<br />
Früher war die Holzauswahl und Zusammenstellung<br />
geeigneter Hölzer und Furniere<br />
eine Selbstverständlichkeit. Heute ist eine<br />
Holzauswahl kaum noch möglich. Man<br />
beschränkt sich auf einigermaßen gleichmäßige<br />
Hölzer und Furniere und versucht,<br />
allzu große Unterschiede in Struktur und<br />
Eigenfarbe zu vermeiden.<br />
Sehr schwammiges Holz, Holz mit Harzgallen<br />
sowie furnierte Flächen mit Leimdurchschlag<br />
sind ungeeignet. Drehwüchsiges Holz führt<br />
beim Beizen zur Fleckenbildung. Gestürzte<br />
Furniere führen zu unterschiedlichen Beiztönen,<br />
da die rechte und linke Furnierseite<br />
die Beize unterschiedlich aufnimmt.<br />
Beizbild<br />
Wichtige Voraussetzung für ein gleichmäßiges<br />
Beizbild ist ein ordnungsgemäßer<br />
Holzschliff. Je grober die Holzoberfläche<br />
geschliffen wird, umso mehr Beize wird<br />
aufgenommen, d.h. umso dunkler wird der<br />
Beizton. Bei gleichem Schleifpapier mit<br />
gleicher Körnung kann bei verschiedenen<br />
Schleifaggregaten das Schleifergebnis<br />
unterschiedlich sein. Schleifbänder verschiedener<br />
Hersteller können trotz gleicher<br />
Körnungsangabe zu unterschiedlichen<br />
Schleifergebnissen führen.<br />
Stumpfe Schleifbänder schleifen nicht,<br />
sie verdichten die Holzoberfläche. Die<br />
Aufnahmefähigkeit für die Beize nimmt ab,<br />
der Farbton wird heller. Deshalb stets mit<br />
scharfen Schleifbändern schleifen.<br />
Massivholz und Furnier vom gleichen<br />
Stamm, geschliffen mit gleicher Körnung,<br />
ergeben ein unterschiedliches Schleifergebnis.<br />
Gebeiztes Massivholz wird heller<br />
als das Furnier, deshalb das Massivholz<br />
ein Korn grober schleifen.<br />
Muss ein bereits maschinengeschliffenes<br />
Teil vor dem Beizen erneut einem<br />
Reinigungsschliff von Hand unterzogen<br />
werden, muss das Schleifpapier ein Korn<br />
grober ausgewählt werden als beim Maschinenschliff.<br />
Geschliffen wird nur in Faserrichtung,<br />
niemals quer. Schwingschleifer sind für<br />
den Holzschliff ungeeignet. Bei zu grobem<br />
Querschliff entsteht ein unruhiges,<br />
schmutziges Beizbild. Beim stufenweisen<br />
Holzschliff ist darauf zu achten, dass<br />
zwischen den gewählten Körnungen keine<br />
zu großen Abstufungen gemacht werden,<br />
da sonst die Schleifspuren des gröberen<br />
Schleifpapiers nicht genügend entfernt<br />
werden.<br />
Nach dem Schleifen muss sorgfältig entstaubt<br />
werden. Schleifstaub in der Pore führt<br />
zu starker Porenbetonung, Schleifstaub auf<br />
der Fläche führt zu fleckigem Beizbild.<br />
Arbeitsvorschriften<br />
Die Arbeitsvorschriften der Beizenhersteller<br />
genau beachten!<br />
Probebeizung<br />
Stets Probebeizung durchführen!<br />
Es ist besonders wichtig, auf dem Originalholz<br />
mit Original schliff eine Probebeizung<br />
mit anschließender Lackierung durchzuführen.<br />
Erst danach ist der Endfarbton zu<br />
beurteilen. Probebeizung und-lackierung<br />
bewahrt vor Schaden.<br />
Umgebungslicht<br />
Gutes Licht ist eine wichtige Voraussetzung<br />
beim Beizen. Bitte beachten Sie,<br />
dass verschiedene Lichttemperaturen<br />
(Neonlicht, Glühlampenlicht, helles und<br />
dunkles Tageslicht) den Beizfarbton in<br />
unterschiedlichen Nuancen erscheinen<br />
lassen.<br />
Personalwechsel<br />
Kein Personalwechsel!<br />
Während der Beizarbeit soll kein Personalwechsel<br />
erfolgen. Jeder Beizer hat seine<br />
persönliche „Handschrift“. Für ein ruhiges,<br />
ausgeglichenes Beizbild ist es wichtig, dass<br />
die gleiche Person die begonne Beizarbeit<br />
auch beendet.<br />
Leimdurchschlag<br />
Besonders auf Leimdurchschlag achten!<br />
Leimdurchschlag sorgfältig abschleifen.<br />
Der Leim sollte vor der Verarbeitung im<br />
Ton der späteren Holzbeize eingefärbt<br />
werden.<br />
Fugenpapier<br />
Reste von Fugenpapier vor dem Beizen<br />
mit warmen Wasser entfernen. Stellt<br />
man Fugenpapierreste während des Beizvorganges<br />
fest, werden die Reste in der<br />
nassen Beizfläche durch Bürsten mit einer<br />
Messingbürste entfernt.<br />
Nadelhölzer<br />
Nadelhölzer nehmen an besonders harzhaltigen<br />
Stellen keine Beize an. Deshalb<br />
sollte das Holz vorher mit Holzseife und<br />
heißem Wasser oder mit einem geeignetem<br />
Lösemittelgemisch entharzt werden.