Aktivitäten im Fachbereich Umformtechnik in den Jahren 2002-2004

Aktivitäten im Fachbereich Umformtechnik in den Jahren 2002-2004
In dem Bericht werden die Aktivitäten des Fachbereiches Umformtechnik sowie seinen
angegliederten Arbeitsausschüssen, Unterausschüssen, Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen
für den Zeitraum 2002 bis 2004 zusammengestellt. Hierfür wird auf die jeweiligen
Jahresberichte des Fachbereiches Umformtechnik im Stahlinstitut VDEh, die anlässlich der
Jahrestagungen Stahl im November erstellt und in der Zeitschrift Stahl und Eisen in den
Dezemberausgaben der Jahre 2002, 2003 und 2004 veröffentlicht wurden, zurückgegriffen
[1-3]. Der Fachbereich Umformtechnik betreut im Rahmen der technisch-wissenschaftlichen
Gemeinschaftsarbeit die Arbeitsausschüsse Walzwerksauschuss, Kaltwalzausschuss,
Schmiedeausschuss, Blankstahlausschuss sowie den Arbeitskreis Grundlagen der
Umformtechnik (GUFT) und den Verein zur Förderung von Forschungsarbeiten auf dem
Gebiet der Walzwerkstechnik in der Hüttenindustrie (VFWH).
Aktivitäten im Walzwerksausschuss 2002-2004
Jahr 2002
Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Walzwerksausschuss bildete die
Ladungssicherung beim Transport von Walzstahlerzeugnissen auf Schiene und Straße. Das
uneinheitliche Herangehen bei der Beurteilung von Schadensfällen in den einzelnen
Bundesländern führt aufgrund fehlender bzw. unzureichender Richtlinien und Gesetze immer
wieder zu Fehlurteilen. Deshalb hat sich der Walzwerksausschuss das Ziel gesetzt,
einheitliche Richtlinien für den Transport von Walzstahlerzeugnissen in Abstimmung mit der
Berufsgenossenschaft und der DB Cargo zu erarbeiten. Diese sollen auch für die Behörden
rechtskräftig werden.
Nachdem in den vergangenen Jahren die Weiterbildung von Ingenieuren in den Walzwerken
eine positive Resonanz gefunden hatte, wurde eine Initiative zur Weiterbildung der Meister
und Techniker an den Walzstraßen gemeinsam mit dem Institut für Bildung im Stahl-Zentrum
und dem Verein zur Förderung der Umform- und Produktionstechnik in Riesa ins Leben
gerufen. Die Vorbereitungen zur Durchführung des ersten vierwöchigen Seminars für
Grobblechwalzwerke ab Januar 2003 sind abgeschlossen. Weitere Seminare für Meister und
Techniker aus den Bereichen Warmband, Halbzeug und Profile sowie Stabstahl und
Walzdraht sind geplant.
Bild 1: 4,2-m-Grobblechstraße der voestalpine Stahl Linz GmbH
Ein weiterer Schwerpunkt der Gemeinschaftsarbeit war die Studienreise Ende November
2002 zu den Walzwerken in der VR China. Eingebunden war auch ein eintägiges Seminar
zur Walzwerkstechnik mit den chinesischen Fachleuten.
Mit dem Ziel der Förderung und Weiterbildung wurde turnusgemäß das 14. Treffen der
Jungumformer bei den Unternehmen voestalpine Schienen GmbH und voestalpine Austria

Draht GmbH in Donawitz sowie Böhler Edelstahl GmbH in Kapfenberg erfolgreich
durchgeführt.
Im Bereich Grobblech fand ein umfassender Erfahrungsaustausch zur Modernisierung der
Grobblechwalzwerke statt, insbesondere zur 4,2 m Grobblechstraße in Linz, Bild 1. Intensiv
wurden die Fragen der Ofenautomatisierung, der mechanischen Umbauten an den
Gerüsten, der Gerüstautomation und des Einbaues einer Schnellkühlung diskutiert.
Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Bereich Halbzeug und Profile lag auf den Gebieten der
Modernisierung von Walzwerksadjustagen, der mechanischen Bearbeitung von
Gerüstständern vor Ort, der hydraulischen Entzunderung sowie des Richtens von Profilen.
Es wurden die Minimalzugregelung an einer Profilstraße, Richtmodelle als auch
Prozessmodelle zur Steuerung der Walzstraßen und das lineare Richten als Alternative zum
konventionellen Richten vorgestellt und diskutiert.
Im Bereich Stabstahl und Walzdraht wurde die gemeinsame Bearbeitung von speziellen
Themen mit dem Vergleich des Verbrauchs von Verschleißteilen und der Analyse der
Kühltechnologien während des Walzprozesses in Stabstahl- und Drahtstraßen fortgesetzt.
Zu beiden Themen sind Fachausschussberichte vorgesehen. Auch der Erfahrungsaustausch
mit den französischen Fachkollegen konnte intensiviert werden. So nahmen an der
diesjährigen Gemeinschaftssitzung in Ugine und Le Cheylas 37 Fachkollegen aus den
Mitgliedsunternehmen der ATS und des VDEh teil. Dabei wurden neue Erkenntnisse zur
Walztechnologie und zum Unfallgeschehen ausgetauscht.
Der Unterausschuss Warmband befasste sich vorrangig mit Fragen des Walzenschliffs, der
konstruktiven Entwicklungen für Biege- und Verschiebesysteme, neuen Regelungskonzepten
für Profil und Planheit des Warmbandes, der Walzspaltschmierung sowie der Optimierung
von Strategien in Wärmöfen.
Der Arbeitskreis Fremdauditierung führte in diesem Jahr insgesamt vier Audits durch. Hierbei
wurden die Hersteller von Walzen Schmolz und Bickenbach in Krefeld sowie die
Walzengießerei und das Hartgusswerk Lobberich in Nettetal, das Unternehmen Saar-
Hartmetall & Werkzeuge GmbH in Völklingen als Hersteller von Hartmetallwerkzeugen und
pulvermetallurgischen Erzeugnissen und das Unternehmen CABORUNDUM Schleifmittel
GmbH in Düsseldorf als Schleifmittelhersteller mit einer Prozentzahl von über 90 % bewertet.
Jahr 2003
Die vom Stahlinstitut VDEh organisierte 3rd European Rolling Conference fand in diesem
Jahr als begleitender Fachkongress im Rahmen der Metec 2003 vom 16. bis 18. Juni in
Düsseldorf statt. In etwa 90 Beiträgen wurden die Fachleute aus aller Welt über
Neuentwicklungen aus den Bereichen endabmessungsnahes Gießen und Walzen,
Warmwalzen von Flach- und Langprodukten sowie Kaltwalzen und Oberflächenveredelung
informiert. Die Beiträge haben gezeigt, dass die Weiterentwicklungen nur durch enge
Kooperation zwischen Betriebs-, Forschungs-, Neubauabteilungen sowie den
Anlagenlieferanten möglich wurden. Schwerpunkt der Vorträge waren Maßnahmen zur
Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, Optimierung von Qualität und Ausbringen bei der
Erzeugung, Kostenreduktion und Ressourcenschonung bei der Fertigung.
Bild 2: Inbetriebnahme von Walzstraßen seit 1991

Der Walzwerksausschuss feierte in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. In der
Jubiläumssitzung im November in Düsseldorf wurde über die geschichtliche Entwicklung des
Walzwerksausschusses, die Situation der Stahlindustrie sowie die Entwicklung des
Walzwerksanlagenbaus in der Welt, Bild 2, und über innovative Technologien bei der
Erzeugung von Flach- und Langprodukten diskutiert. Die Nachbetrachtungen zur
letztjährigen Studienreise des Walzwerksausschusses zu den Walzwerken in der VR China
wurden mit der Erstellung eines umfangreichen Fachausschussberichtes abgeschlossen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Walzwerksausschuss bildete die
Fortführung der Arbeiten zur Ladungssicherung von Walzstahlerzeugnissen beim Transport
auf Schiene und Straße. Für die beiden Produktbereiche Grobblech sowie Halbzeug und
Profile laufen zurzeit in entsprechenden Arbeitsgruppen die Vorbereitungen für die Erstellung
von Fachausschussberichten mit den Inhalten gesetzliche und physikalische Grundlagen der
Ladungssicherung, Katalog für Ladungssicherungshilfsmittel, Kontrolle und tägliche Praxis
der Ladungssicherung. Mit diesen Richtlinien soll die Schulung des Verladepersonals vor Ort
vereinfacht und verbessert werden.
Weitere Aktivitäten der Gemeinschaftsarbeit im Walzwerksausschuss waren Fragen und
Diskussionen mit Anlagenbauern zu den Punkten Automatisierung, Qualitätsmanagement,
Instandhaltungs- und Servicekonzepte sowie Projektorganisation und Projektabwicklung bei
Modernisierungsmaßnahmen und Neuinbetriebnahmen.
Zur Weiterbildung von Technikern und Meistern in den Walzstraßen für die Bereiche
Warmband und Grobblech wurden gemeinsam mit dem Institut für Bildung im Stahl-Zentrum
und dem Verein zur Förderung der Umform- und Produktionstechnik VFUP, Riesa,
insgesamt vier Unterrichtsmodule angeboten. Für die Bereiche Halbzeug und Profile sowie
Stabstahl und Walzdraht sind entsprechende Weiterbildungsveranstaltungen für das nächste
Jahr vorbereitet worden.
Das 15. Jungumformertreffen fand in diesem Jahr bei der ThyssenKrupp Steel an den
Standorten Krefeld und Duisburg mit insgesamt 44 Teilnehmern statt. Es wurden die Band-
Gießwalzanlage, die Dünnbrammen-Gießwalzanlage und die Schmiedemaschine besichtigt.
Im Bereich Grobblech fand ein intensiver Erfahrungsaustausch zu den Themen
Inbetriebnahmestrategien und Automatisierungskonzepte von Fertiggerüsten am Beispiel der
Jinan Steel-Grobblechstraße in China und der SSAB-Grobblechstraße in Oxelösund, zum
Entwicklungsstand von Walzenwerkstoffen für Grobblecharbeits- und -stützwalzen sowie zu
den physikalischen Grundlagen der Messtechnik für die Erfassung von Form, Geometrie und
Temperatur von Grobblechen als Voraussetzung für die durchgängige Qualitätskontrolle und
-sicherung beim Produktionsprozess statt. Die kostengünstige und qualitativ hochwertige
Erzeugung von Grobblechprodukten erfordert nicht nur innovative Technologien auf dem
Produktionssektor, sondern auch modernste Strategien und Konzepte bei der
Anlageninstandhaltung. Aus diesem Grund wurden die Arbeitsgruppe Instandhaltung für
Grobblechwalzwerke gegründet, die sich mit Fragen der Organisation,
Rechnerunterstützung, Kenndaten sowie Einsatz neuer Technologien bei der Instandhaltung
wie z. B. Thermografie und Schwingungsdiagnostik befasst.
Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Bereich Halbzeug und Profile lag auf dem Gebiet von
Anlagenmodernisierungen durch Einsatz von Kompaktkassettengerüsten, Richtmaschinen
mit angepasster Lasertriangulationsmesstechnik für die Erfassung und Regelung von
Geometrie und Form der Walzprodukte zur Erhöhung der Anlagenproduktivität sowie zur
Optimierung der Produktqualität. Darüber hinaus wurden Strategien zur Prozessverkürzung
und Ressourcenschonung bei der Fertigung von Halbzeug und Profilen diskutiert. Der
Einsatz der ECR-Technologie (Endless Casting Rolling Process), bei der das Vormaterial
vergossen, inline ausgewalzt und wärmebehandelt wird, soll hierbei je nach Stahlsorte
Einsparpotentiale ermöglichen.
Im Bereich Stabstahl und Walzdraht wurde die gemeinsame Bearbeitung von Fragen des
temperaturgeregelten Walzens und eines Fehlerkataloges begonnen. Darüber hinaus waren
Schwerpunkte der Gemeinschaftsarbeit Diskussionen über Inline-Messtechniken zur
Erfassung von Form und Geometrie der Walzprodukte und Multiline-Loop-Konzepte zum
thermomechanischen Walzen: Die Technologie des Flexible-Reduction-Sizing-Systems

(FRS) mit Schnellwechseleinheit ermöglicht eine Flexibilisierung von Qualitäts-Drahtstraßen,
verbunden mit Produktionssteigerungen.
Themen im Bereich Warmband befassten sich u. a. mit neuartigen Messverfahren zur
Registrierung der Bandform, Bandgeometrie und -planheit auf der Grundlage des Raster-
Projektionsverfahrens sowie zugehörigen multivariablen Regelungen sowie dem
betrieblichen Einsatz von Vorband-Kompaktkühlvorrichtungen zur Leistungssteigerung und
zum Walzen im Ferritgebiet in der Fertigstaffel.
Der Arbeitskreis Fremdauditierung führte in diesem Jahr insgesamt fünf Audits durch. Hierbei
wurden der Hersteller von Großlägern SKF GmbH in Schweinfurt, das Unternehmen Gebr.
Schmachtenberg GmbH in Köln als Hersteller von Scherenmesser und Zubehör sowie das
Guilleaume-Werk in Bonn als Schleifkörperzulieferer sowie der Walzenhersteller
Gontermann Peipers in Siegen mit einer Prozentzahl von über 90 % bewertet.
Jahr 2004
Der Walzwerksausschuss organisierte in diesem Jahr den zweiwöchigen Gegenbesuch einer
20-köpfigen Delegation chinesischer Walzwerker bei den VDEh Mitgliedsunternehmen in
Deutschland und Österreich. Ein Highlight dieser Veranstaltung war das eintägige
Symposium über Walzwerkstechnologie in Düsseldorf. Neben der Entwicklung der
Erzeugung von warm- und kaltgewalzten sowie oberflächenveredelten Produkten wurden in
dem Symposium die Entwicklung der Anlagen- und Prozesstechnologie in China und in
Deutschland anhand ausgewählter Beispiele für den Flachstahlsektor, den Profilbereich und
die Produktgruppe Stabstahl und Walzdraht beschrieben. Schwerpunkt bilden hierbei
Methoden und Technologien zur Ressourcenschonung und für die Minimierung von
Durchlaufzeiten durch die Anwendung von Verfahren zur Prozesskettenverkürzung wie z.B.
durch die Kopplung von Beize und Tandemstraße in Wuhan beim Kaltwalzen. Die
Entwicklungen in China zeigen, dass die Produktionssteigerungen nicht nur durch
Neuinbetriebnahmen sondern auch durch zuwachsendes Know-How beim Betrieb der
Anlagen hervorgerufen werden. Die Beiträge des Walzwerkssymposiums wurden als
Fachausschussbericht des Walzwerksausschusses veröffentlicht.
Die Nachbetrachtungen zur letztjährigen Jubiläumssitzung des Walzwerksausschusses
anlässlich des 90-jährigen Bestehens wurden ebenfalls mit der Erstellung eines
umfangreichen Fachausschussberichtes abgeschlossen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Walzwerksausschuss bildete die
Fortführung der Arbeiten zur Ladungssicherung von Walzstahlerzeugnissen auf der Schiene
und Straße. Für den Produktbereich Grobblech laufen zur Zeit in einer entsprechenden
Arbeitsgruppe die Vorbereitungen für die Erstellung eines Fachausschussberichtes mit den
Inhalten gesetzliche und physikalische Grundlagen der Ladungssicherung, Katalog für
Ladungssicherungshilfsmittel, Kontrolle der Ladungssicherung und tägliche Praxis der
Ladungssicherung. Hierdurch soll die Schulung des Verladepersonals vor Ort vereinfacht
und verbessert werden. Für die Produktgruppe Halbzeug und Profile wurden in diesem Jahr
die Arbeiten zur Ladungssicherung mit der Erstellung eines entsprechenden Handbuches mit
Richtlinien abgeschlossen und die Arbeitsgruppe aufgelöst.
Weitere Aktivitäten der Gemeinschaftsarbeit im Walzwerksausschuss waren Fragen und
Diskussionen mit Anlagenbetreibern und Anlagenbauern sowie Forschungsinstituten zu den
Punkten Ofenführung und -automatisierung, Verfahrenstechnik zum thermomechanischen
Walzen, Einsatz von Blechen im Stahlbau, Messtechnik in Walzstraßen, Profil und Ebenheit
bei der Flachstahlerzeugung sowie Methoden und Verfahren für die Simulation von Band-
und Stabwalzprozessen.
Die Weiterbildung von Technikern und Meistern in den Walzstraßen stellte wie in den
vergangenen Jahren ebenfalls ein Schwerpunkt der Gemeinschaftsarbeit dar. Für den
Bereich Halbzeug und Profile wurden gemeinsam mit dem VFUP und der Peiner Träger
GmbH in insgesamt drei Modulen die Weiterbildung mit einer Teilnehmerzahl von 28
Personen abgeschlossen. Für die Gruppe Stabstahl und Walzdraht wurde eine

entsprechende Weiterbildungsveranstaltung in zwei Modulen in Kooperation mit dem VFUP
und der Saarstahl AG mit 26 Personen durchgeführt.
Das 16. Jungumformertreffen fand in diesem Jahr bei der Mannesmannröhren Mülheim
GmbH und der V&M Deutschland GmbH in Mülheim mit insgesamt 29 Teilnehmern statt. Es
wurden das Grobblechwalzwerk und die Rohrkontistraße in Mülheim besichtigt. Die
Teilnehmer hatten einen sehr guten Überblick über die moderne Technik und das
Produktspektrum an den einzelnen Anlagen erhalten. Für das Jahr 2005 liegt eine Einladung
der BGH Freital GmbH in Freital vor. Besichtigt werden sollen das Stahlwerk, die Schmiede
sowie die Platinen- und Drahterzeugung.
Im Bereich Grobblech fand ein intensiver Erfahrungsaustausch zu den Themen
lasertriangulationsbasierte Messtechnik für die Form- und Geometrieerfassung von
Grobblechprodukten, zu den Grundlagen und den Betriebserfahrungen beim Einsatz der
CVC Technologie, aktuelle Neubauprojekte und künftige Entwicklung der
Grobblechproduktion in der Welt insbesondere in China, Organisation und Vorgehensweise
bei der Instandhaltung in Grobblechwalzwerken am Beispiel der SSAB in Oxelösund und
dem Phänomen der Ski- und Schaukelbildung beim Grobblechwalzen statt. Hierdurch
wurden den Produktionsbetrieben weitere Hilfsmittel für die kostengünstige Fertigung
qualitativ hochwertiger Grobbleche vermittelt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gemeinschaftsarbeit im Grobblechbereich bildete die
Fortsetzung der Arbeiten zu Fragen der Instandhaltung in Grobblechwalzwerken, die im
Rahmen einer Arbeitsgruppe separat behandelt wurden. Ziel ist die Erstellung einer
Dokumentation mit den Inhalten Instandhaltungsverfahren, Organisation,
Rechnerunterstützung, Kenndaten sowie Einsatz neuer Technologien bei der Instandhaltung
wie z.B. Schwingungsdiagnostik, Reduzierung des Schmiermittelaufwandes oder Online
Erfassung von Drehmomenten für die Beurteilung von Belastungszuständen beim Walzen.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit im Bereich Halbzeug und Profile lagen auf dem Gebiet
von Anlagenkonzepten und Anlagentechnologien für die Erzeugung von
Hochgeschwindigkeitsschienen mit angepasster Lasertriangulationsmesstechnik für die
Erfassung und Regelung von Geometrie und Form der Walzprodukte. Hierdurch werden die
Voraussetzungen zur Erhöhung der Produktivität, zur Optimierung der Produktqualität sowie
zur Qualitätssicherung geschaffen. Darüber hinaus wurden die Strategie und das Prinzip des
KVP-Prozesses (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess), bei der durch Einbindung aller
Mitarbeiter in die Prozessabläufe beeinflussbare Kosten reduziert werden, sowie Regeln und
Vorgehensweisen beim Investitionsmanagement beim Anlagenbetreiber diskutiert. Weitere
Themen der Gemeinschaftsarbeit waren die Technologie der Spundwandproduktion, Fragen
zur EDV-gestützten Auftragsabwicklung, Grundlagen der Ofenautomatisierung sowie der
Prozessführung für Walzwerksöfen und die Diskussion über Entzunderungssysteme für die
Einstellung bester Produktoberflächen.
Im Bereich Stabstahl und Walzdraht wurde in diesem Jahr die 4. Gemeinschaftssitzung mit
der ATS bei der Saarstahl AG in Neunkirchen und Burbach mit den Schwerpunktthemen
Temperaturgeregeltes Walzen und Innovative Technologien auf dem Gebiet der
Edelstahlwalzung durchgeführt. Ferner wurde die gemeinsame Bearbeitung des
Fehlerkataloges von Stabstahl- und Walzdrahtprodukten fortgesetzt. Die Veröffentlichung
des Fehlerkataloges ist hierbei vorgesehen. Darüber hinaus waren weitere Schwerpunkte
der Gemeinschaftsarbeit Diskussionen über den Einsatz von Hochgeschwindigkeitsscheren
in Walzdrahtstraßen, Prüfverfahren von Oberflächen- und Innenfehlern bei Heiß- und
Kaltprodukten, Konzepte für Adjustage- und Prüflinien für Stabstähle und Profile sowie das
Endloswalzen von Stabstahl- und Walzdrahtprodukten mit der EBROS-Technologie, Bild 3.
Die o.g. Neuentwicklungen ermöglichen die Flexibilisierung von Qualitäts-Drahtstraßen
verbunden mit Ressourcenschonung, Produktionssteigerung und Ausbringenserhöhung.

Bild 3: EBROS Technologie für das Endloswalzen von Stabstahl und Walzdraht
Der Unterausschuss Warmband befasste sich im Rahmen der 3. Gemeinschaftssitzung mit
der ATS bei der Arcelor Sollac Fos u.a. mit Fragen der Arbeitssicherheit, des
Umweltschutzes und der Personalstruktur in den jeweiligen Unternehmen sowie mit
Betriebsstrategien und Auslegungskenndaten von Wiedererwärmöfen für eine ressourcen-
und umweltschonende Produktion. Weitere Schwerpunkte der Ausschussarbeit waren
Themen zur Oberflächeninspektion, zur Entzunderung, zu Online Modellen für die
Vorhersage von mechanisch technologischen Bandeigenschaften, zur Technologie und
Anwendung des Online Walzenschleifens, zum Einsatz von keramischen Werkstoffen für
Walzen und Rollen und zur Technologie der Warmbanderzeugung.
Der Arbeitskreis Fremdauditierung hat in diesem Jahr bisher den Messgerätehersteller IMS
Messsysteme GmbH in Heiligenhaus mit einer Gesamtprozentzahl von 100 % zertifiziert.
Weitere Audits sind für die Schleifmittelhersteller NAXOS Union Schleifmittel GmbH in
Butzbach und Efesis Schleiftechnik GmbH in Gerelzhofen, den Hersteller von
Scherenmessern ASKO BV in Amsterdam sowie die Mess- und Prüfmittelhersteller
Krautkrämer GmbH in Hürth und Mitutoyo Messgeräte GmbH in Neuss vorgesehen.
Aktivitäten im Kaltwalzausschuss 2002-2004
Jahr 2002
Die Arbeiten des Kaltwalzausschusses konzentrierten sich auf Ausrüstungen und
Automatisierungssysteme zur Sicherstellung verbesserter Maßhaltigkeit der kaltgewalzten
Bänder, Anlagen zur Oberflächenveredelung und automatisierte Inspektionshilfsmittel.
Fachleute aus den Kaltwalzwerken machten sich mit den Spezifikationen der neuen 5gerüstigen
Six-high-Tandemstraße bei TKS in Duisburg vertraut und erörterten – unter
Einbeziehung von Systemlieferanten und Forschungseinrichtungen – verbesserte
Möglichkeiten im Bereich der Dicken-, Profil- und Edge-Drop-Messung sowie der
Planheitsmessung und -regelung.
Mit dem Ziel der Förderung und Weiterbildung wurde turnusgemäß das 11. Treffen für
Jungingenieure aus den Kaltwalzwerken und Oberflächenveredelungsbetrieben bei Corus
IJmuiden erfolgreich durchgeführt.
Im Bereich der Oberflächenveredelung von Feinblech setzten sich die Fachleute mit
umweltrelevanten Fragen zu verwendeten Medien sowie mit aktuellen Entwicklungen bei
Schmelztauchbeschichtungsanlagen und elektrolytischen Beschichtungsanlagen
auseinander.
Der Unterausschuss Adjustage setzte intensiv seine Aktivitäten mit dem Arbeitskreis
Coilbeölung für die Automobilindustrie fort. Ein neuer Schwerpunkt sind Versuche zur
industriellen Anwendbarkeit von sogenannten Trockenschmiermitteln. Die technischwirtschaftlichen
Betrachtungen zu Paletten und Coilgestellen wurden abgeschlossen. Die

Erörterungen zur Oberflächeninspektion am Feinblech wurden fortgesetzt. Betriebliche
Vorgehensweisen und Ergebnisse beim Einsatz von automatisierten
Oberflächeninspektionshilfsmitteln verschiedener Hersteller wurden diskutiert.
Jahr 2003
Die gemeinsame Sitzung des 8. Deutsch-Französischen Kaltwalzertreffens mit der ATS bei
der Sollac Atlantique in Mardyck war einer der Höhepunkte der Aktivitäten im
Kaltwalzausschuss. Die Themen Online-Messverfahren für Gefüge, Oberfläche und
Bandrauheit für die Qualitätssicherung sowie Kennzahlen und Konzepte für die
Anlageninstandhaltung, wie z. B. der Teambildungsprozess, wurden diskutiert. Die Beiträge
wurden als Fachausschussbericht des Kaltwalzausschusses veröffentlicht. Weitere
Schwerpunkte der Gemeinschaftsarbeit waren Erörterungen zu den Einsatzfeldern von
kaltgewalzten nicht rostenden Stählen und, in Kooperation mit Anlagenlieferanten,
Neuentwicklungen in der Kaltwalztechnologie, wie das System T-Roll und Reversier-
Kaltwalzanlagen für Silizium- und Spezialstähle, sowie die Anlagen- und Prozesstechnik
beim Walzen von kornorientiertem Elektroband und die Technologie einer
Doppelhaspelanlage mit integriertem Coilabfördersystem in einer gekoppelten
Beiztandemlinie zur Leistungserhöhung.
Im Bereich der Oberflächenveredelung von Feinblech wurden umweltspezifische Fragen zu
verwendeten Medien, aktuelle technische Entwicklungen bei
Schmelztauchbeschichtungsanlagen und elektrolytischen Beschichtungsanlagen sowie
Kennzahlen für Schmelztauchbeschichtungsanlagen erörtert.
Zur Frage der Coilbeölung bzw. der industriellen Anwendung von Trockenschmiermitteln
wurde mit Vertretern des Presswerksforums der Automobilindustrie ein intensiver
Informationsaustausch durchgeführt. Der Einsatz von Trockenschmiermitteln, der
Leistungssteigerungen und verbesserte Tiefzieheigenschaften in den Presswerken der
Automobilhersteller ermöglicht, ist nur mit erhöhtem logistischen und anlagentechnischen
Aufwand bei den Stahlerzeugern realisierbar.
Das diesjährige Jungkaltwalzertreffen fand mit insgesamt 28 Teilnehmern bei der Sidmar
N.V. in Gent statt. Vorgestellt und besichtigt wurden das Kaltwalzwerk und die
Feuerbeschichtungsanlage.
Jahr 2004
Die Aktivitäten im Kaltwalzausschuss umfassten die Vorstellung des Walzen Service Centers
der ThyssenKrupp Stahl in Duisburg und der modernisierten Walzenwerkstatt im
Kaltwalzwerk der Sidmar N.V. in Gent. Weitere Themenschwerpunkte der
Gemeinschaftsarbeit waren die Ergebnisse zur Modellierung des Werkstofffließverhaltens
bei der Kaltumformung, die an der Universität Duisburg/Essen am Institut für Materialtechnik
erarbeitet wurden, sowie die aktuellen Investitionsprojekte bei der Rasselstein GmbH und die
Inbetriebnahmeergebnisse am DCR Nachwalzgerüst in Andernach.
Das 13. Jungkaltwalzertreffen fand mit insgesamt 35 Teilnehmern bei der ThyssenKrupp
Stahl AG in Dortmund statt. Vorgestellt und besichtigt wurden das Kaltwalzwerk und die
Feuerbeschichtungsanlage. Für das Jahr 2005 liegt eine Einladung der Rasselstein GmbH
für die Besichtigung der Produktionsanlagen in Andernach vor.
Der Unterausschuss Kaltband befasste sich mit den Fragestellungen Maßnahmen und
Strategien zum Brandschutz, den Anforderungen an das Warmbandvormaterial, den
Forschungsvorhaben Sollwert Adaption an das Vorbandprofil, Koordinierte Regelung der
Kaltbandgeometrie, dem Zusammenhang Bandlauf und Planheit, Reduzierung von
Breitenschwankungen und der Kleberproblematik.
Im Bereich der Oberflächenveredelung von Feinblech setzten sich die Fachleute mit
umweltspezifischen Fragen zu verwendeten Medien, mit Fragen zu neuartigen Konzepten
der Beschichtungsregelung mit engeren Toleranzfeldern sowie mit aktuellen Entwicklungen
bei Schmelztauchbeschichtungsanlagen und elektrolytischen Beschichtungsanlagen

auseinander. Darüber hinaus wurden die Themen Entwicklungen für Zink- und
Zinklegierungsbeschichtungen, chemische Passivierung, chemische Nachbehandlung und
Verbesserung des Korrosionsschutzes behandelt. Weiterhin wurden die Arbeiten für den
Austausch der Kennzahlen für Schmelztauchbeschichtungsanlagen in den
Mitgliedsunternehmen abgeschlossen.
Der Unterausschuss Adjustage führte mit dem Arbeitskreis Coilbeölung die Diskussionen zur
industriellen Anwendung von Trockenschmiermitteln fort. Hierbei wurden mit den Vertretern
des Presswerksforums der Automobilindustrie der aktuelle Bedarf von
Trockenschmiermitteln seitens der Automobilindustrie ermittelt und der Mehraufwand seitens
der Stahlunternehmen für die Herstellung von Coils mit Trockenschmiermitteln beziffert.
Weitere Schwerpunkte der Gemeinschaftsarbeit waren Diskussionen über die
Vorgehensweise bei der Projektabwicklung bei Großaufträgen aus Sicht von
Anlagenlieferanten, Neuentwicklungen bei Kaltwalz- und Bandbehandlungsanlagen, Einsatz
und Freigabepraxis von Korrosionschutzölen, Möglichkeiten der Fehlermarkierung auf dem
Feinblech und Teamarbeit in Kaltwalzwerken.
Aktivitäten im Schmiedeausschuss 2002-2004
Jahr 2002
Im Schmiedeausschuss konzentrierten sich die Arbeiten auf die verbesserte Logistik der
Instandhaltung von Schmiedepressen und Manipulatoren. Es wurden ein Pflichtenheft für die
Instandhaltung und Lösungsansätze für die vorbeugende Instandhaltung erarbeitet. Die
Erstellung einer Abnahmespezifikation von Wärm- und Wärmebehandlungsöfen wurde
fortgesetzt und die Einreichung eines Forschungsantrages zum 6. Rahmenprogramm der EU
mit dem Thema Innovative Thermoprozessanlagen zur Energieeinsparung und
Prozessoptimierung vorbereitet. Einen Höhepunkt in der Ausschussarbeit bildete eine
Studienreise zur schwedischen Schmiedeindustrie. Die Besuche der Schmiedebetriebe
Scana Steel Components AB in Björneborg, Böhler Uddeholm Tooling in Hagfors, Ovako
Steel in Hofors und Sandvik Steel in Sandviken gaben einen umfassenden Einblick in die
Produktpalette, die Anlagentechnik und die Produktionstechnologien.
Im Unterausschuss Mechanische Bearbeitung standen Fragen des Einsatzes von Anschlag-
und Hebemitteln wie Hebebändern, Rundschlingen und anderen Lastenaufnahmemitteln im
Vordergrund. Hierzu zählte auch die richtige Ladungssicherung beim inner- und
außerbetrieblichen Transport von rohen und bearbeiteten Schmiedestücken. Einen weiteren
Schwerpunkt bildete der Austausch von Erfahrungen auf dem Gebiet der
Betriebsdatenerfassung in den mechanischen Werkstätten.
Im Bereich Ringwalzen wurde das Forschungsvorhaben zur Verbesserung der
Prozessstabilität vom Institut für Bildsame Formgebung der RWTH Aachen mit der
Konstruktion eines digitalen Reglers erfolgreich abgeschlossen. Er verhindert bei älteren
Walzmaschinen eine auftretende Ringverlagerung während des Walzprozesses. Dies führt
zu einer stabilen Fertigungstechnik und verbessert das Ausbringen wesentlich. Weitere
Themen der Gemeinschaftsarbeit waren das axiale Ringprofilieren, das Schrumpfverhalten
von Ringen sowie die Vorverformungsauslegung beim Ringwalzen.
Jahr 2003
Im Vordergrund der Arbeiten im Schmiedebereich standen Fragen der Vergütung von
Schmiedestücken in Polymerbädern, einem wesentlichen Beitrag der Schmiedeindustrie zur
Verbesserung der Umweltbedingungen. Ein weiteres Thema war die Modernisierung von
Pressensteuerungen zur Senkung der Energiekosten und zur Steigerung der
Anlagenproduktivität. Intensiv befasste sich der Ausschuss mit der Ladungssicherung beim
Transport von warmen Blöcken und Schmiedestücken, einer Gemeinschaftsarbeit mit den
Blockgießern. Ziel der Arbeiten ist es, Richtlinien für eine sichere Verladung von großen
warmen Teilen (bis 800°C) zu erarbeiten. Dieses Handbuch wird den Mitgliedern im

Schmiedeausschuss zur Qualifizierung der Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Die
Abnahmespezifikationen für Wärmöfen in der Schmiedeindustrie werden bis 2004
abgeschlossen. Rationellere Methoden zur Instandhaltung von Pressen und Manipulatoren
wurden erarbeitet. Seit drei Jahren werden kontinuierlich Weiterbildungsmaßnahmen für
Meister und Techniker in der Schmiedeindustrie jährlich organisiert.
Im Bereich des Ringwalzens wurden zur Weiterentwicklung der Technologie eine Reihe von
Forschungsvorhaben durch die Hochschulen zusammen mit den Mitgliedsfirmen des
Ausschusses initiiert. So werden neuartige Ringwalzverfahren zum axialen Ringprofilieren
scheibenförmiger Ringe, die endkonturnahe Herstellung von außenprofilierten Ringen und
die Werkstofffluss-Simulation beim Ringwalzen untersucht und praktikable
Lösungsvorschläge erarbeitet. Im Mittelpunkt der Tätigkeit im Bereich mechanische
Bearbeitung standen Fragen der spanenden Bearbeitung von auftragsgeschweißten
Verschleißschutzschichten, insbesondere an Schmiedesätteln.
Jahr 2004
Der Schmiedeausschuss feiert in diesem Jahr sein sechzigjähriges Bestehen. Im Mittelpunkt
der diesjährigen Arbeiten standen im Rahmen eines AiF-Forschungsvorhabens des IBF der
RWTH Aachen und dem IMF der TU Bergakademie Freiberg die Erarbeitung von
Grundlagen zur Bestimmung von Formänderungsgrenzen beim Freiformschmieden. Hierzu
werden zwei ausgewählte Stähle näher untersucht, und die ermittelten Daten fließen in die
Berechnung mittels FEM ein. Ziel ist es, Vorhersagen zur Rissbildung treffen zu können, um
somit die umformtechnisch bedingten Oberflächenfehler beim Schmieden zu reduzieren. Im
Weiteren wird ein entsprechender Fehlerkatalog für Freiformschmiedestücke und gewalzte
Ringe erarbeitet. Einen anderen Schwerpunkt der Arbeiten bildeten die Aktivitäten
hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit zwischen EUROFORGE und dem
Schmiedeausschuss. Im Rahmen einer „Open Die Working Group“ sollten nach Gründung
dieser Arbeitsgruppe, unter Beteiligung anderer europäischer Verbände und
Schmiedeunternehmen, in erster Linie Länder übergreifende Themen aus dem Bereich der
Freiformschmiedeindustrie im Rahmen der EU-Politik aufgegriffen und bearbeitet werden.
Ferner sollten die Möglichkeiten von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich der
Freiformschmiedeindustrie innerhalb des EU-Forschungsrahmenprogramms geprüft werden.
Als weitere mögliche Themen wurden die Standardisierung von Liefer- und
Abnahmebedingungen für Rohblockmaterial und Schmiedeerzeugnisse sowie die zur
Erfüllung von Umweltschutzbedingungen angedacht.
Die Arbeitsgruppe Ladungssicherung des Schmiedeausschusses führte die Arbeiten zur
Sicherung der Ladung beim Transport von warmen Blöcken und Schmiedestücken fort. Ziel
dieser Gemeinschaftsarbeit mit dem Unterausschuss Blockguss ist die Entwicklung einer
allgemein gültigen Richtlinie mit einheitlichen Sicherheitsstandards für die Verladung und
den Transport. Die Richtlinie soll später auch zur Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter in
den Mitgliedsunternehmen dienen.
Die Arbeitsgruppe Wärmöfen führte ebenfalls die Arbeiten zur Erstellung einer
Abnahmespezifikation für Wärm- und Wärmebehandlungsöfen in der Schmiedeindustrie
schwerpunktmäßig fort. Diese Spezifikation soll zukünftig Betreibern und Herstellern als
wichtiges Instrument zur Abnahme neuer oder modernisierter Schmiedeöfen dienen. Im
Rahmen eines gemeinsamen Forschungsvorhaben des BFI und eines Edelstahlwerkes, wird
ein neuartiger Schmiedeofen mit Regenerativbefeuerung unter Betriebsbedingungen erprobt.
Der Arbeitskreis Instandhaltung beschäftigte sich in diesem Jahr mit der Instandhaltung des
innerbetrieblichen Gasrohrnetzes. Hier wurden insbesondere Fragen zur Kompetenz des
Instandhalters hinsichtlich der Abnahme und Überprüfung von erd- und freiverlegten
Gasrohrleitungen sowie Instandhaltungsfragen diskutiert. Weitere Themen waren die
Ermittlung von Kennzahlen und die Erarbeitung eines Konzepts zur Schwachstellenanalyse,
Lösungsmöglichkeiten für präventive Instandhaltungsmaßnahmen mittels eines
Diagnosesystems für die Schwingungs- und Frequenzanalyse sowie Diskussionen
hinsichtlich der Richtlinien/Vorschriften für Druckgeräte und Hydraulikschläuche.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit des Unterausschusses Mechanische Bearbeitung standen
Fragen hinsichtlich der Auswahl und dem Einsatz von geeigneten Schneidwerkzeugen und
die Entwicklung neuer Technologien für die heutige Schwerzerspanung. Im Bereich des
Tieflochbohrens wurde u. a. die Zerspanungsleistung von Bohrwerkzeugen an ausgewählten
Werkstoffen erörtert sowie Einflussmöglichkeiten auf die Schnittparameter beim
Einlippentieflochbohren von korrosionsbeständigen Stählen diskutiert. Geprüft wird die
Möglichkeit der Beantragung eines Forschungsvorhabens für den Bereich der
auftragsgeschweißten Verschleißschutzschichten auf Schmiedewerkzeugen unter
besonderer Berücksichtigung leistungsgesteigerter Zerspanungsprozesse.
Der Unterausschuss Ringwalzen befasste sich mit walztechnologischen Fragen. In einer
Reihe von Projekten werden durch die Hochschulen, in enger Kooperation mit den
Mitgliedsfirmen des Ausschusses, neuartige Ringwalzverfahren erforscht. Schwerpunkte
bilden u. a. Verfahren zum axialen Ringprofilieren von scheibenförmigen Ringen, die
endkonturnahe Herstellung von außenprofilierten Ringen und die Werkstofffluss-Simulation
beim Ringwalzprozess.
Aktivitäten im Blankstahlausschuss 2002-2004
Jahr 2002
Aus der Arbeit des Blankstahlausschusses im Jahr 2002 ist die Überarbeitung des
Merkblattes 403 Blankstahl des Stahl-Informations-Zentrums hervorzuheben. Weiterhin
wurden Erfahrungen mit modernen Produktionsanlagen in den Mitgliedsunternehmen
ausgetauscht.
Jahr 2003
Die Arbeit im Bereich Blankstahl konzentrierte sich im Jahr 2003 auf den Themenkreis
„schnelles und wirtschaftliches Sägen von Stahl“ mit Hartmetallkreissägeblättern
(Maschinen, Werkzeuge, Werkzeugkosten pro Schnitt). Weitere Diskussionspunkte waren
das automatische Lagern von Blankstahl in Hochregallagern sowie – gemeinsam mit dem
Technischen Ausschuss der Stabziehereien-Vereinigung – die Ultraschallprüfung und hoch
präzise optische Messungen für geschälten Stabstahl und gezogenen Draht mit engsten
Toleranzen.
Jahr 2004
Der Blankstahlausschuss befasste sich in diesem Jahr mit der praktischen Anwendbarkeit
von Korrosionsschutzmitteln zum temporären Korrosionsschutz während des Transports und
der Lagerung von Blankstahlprodukten. Diskutiert wurden die verschiedenen Einsatzgebiete
von Korrosionsschutzmitteln sowie der Einsatz von Kühl- und Schmierstoffen bei der
Blankstahlfertigung. Am Beispiel der Chemischen Werke Kluthe GmbH in Heidelberg,
wurden Einblicke in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sowie der Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten auf den Gebieten Kühlschmierstoffe, Korrosionsschutzmittel, Entfetter,
Lacke und Lösungsmittel, für die Anwendung in den unterschiedlichsten Industriezweigen
gewährt.
Ein weiteres zentrales Thema war die Oberflächeninspektion von Präzisionsoberflächen
mittels hochauflösender optischer Prüfgeräte zur Erzielung eines gleichbleibenden
Qualitätsstandards für geschälten Stabstahl und gezogenen Draht mit engsten
Maßtoleranzen.
Gemeinsam mit dem Technischen Ausschuss der Stabziehereien-Vereinigung e. V. wurde
ein Bericht zum Thema „Automatisierte Ultraschallprüfung von Blankstahl in Stäben“ erstellt
und in stahl und eisen veröffentlicht.

Aktivitäten im Arbeitskreis Grundlagen der Umformtechnik (GUFT) 2002-2004
Jahr 2002
Im Arbeitskreis Grundlagen der Umformtechnik wurden insbesondere Fragen des
Umformpotentials von Mehrphasenstählen, der Formgebung in halbflüssigem Zustand, der
Mikroumformung, der simultanen Kalt- und Warmumformung, der Verbesserung des
Umformvermögens durch statischen Druck und der Charakterisierung von
Oberflächenveränderungen durch fraktale Kenngrößen behandelt. Des Weiteren haben die
Mitglieder des Arbeitskreises mit der Vereinheitlichung umformtechnischer Begriffe
begonnen.
Jahr 2003
Schwerpunkte der Arbeit waren Diskussionen zu den theoretischen Grundlagen der
Blechumformung, des Spaltprofilierens, der plastischen Anisotropie von Stäben und Rohren
sowie der Umformeigenschaften bei der Kaltmassivumformung.
Jahr 2004
Schwerpunkte der Arbeit waren Diskussionen zum Entwicklungsstand, den Grenzen und
Zukunftsvisionen im Bereich der FEM Umformsimulation und dem industriellen Einsatz der
FEM. Diskutiert wurden auch Untersuchungen der Breitung beim Warmwalzen unter
besonderer Berücksichtigung der Obere-Schranke-Methode sowie die Modellierung der
Rückfederung unter Beachtung des elastisch plastischen Übergangs. Des Weiteren wurde
über Begutachtungsfälle des Staatlichen Materialprüfungsamtes der TU München,
hinsichtlich der Tiefziehbarkeit von Blech aus einem definierten Werkstoff und dem Auftreten
von Rissen an schergeschnittenen Teilen diskutiert. Weitere Themen waren die
Datenbasierte Modellierung des Umwandlungsverhaltens von Stählen und die Betrachtung
von Modellen zur Geometrieoptimierung beim Walzen von Grobblechen.
Aktivitäten im Verein zur Förderung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der
Walzwerkstechnik in der Hüttenindustrie (VFWH) 2002-2004
Jahr 2002
In der Gemeinschaftsarbeit im VFWH wurden die Untersuchungen zur Identifizierung einer
Nichtlinearität bei Mehrmassenschwingern mit Hilfe von genetischen Algorithmen
abgeschlossen.
Jahr 2003
Der VFWH konnte im Jahr 2003 die Forschungsvorhaben zum Ratterphänomen in Warm-
und Kaltbandstraßen und zum Einfluss der Umformbedingungen beim Warmwalzen von
Band auf die Zunderbildung und Beizbarkeit erfolgreich abschließen. Im Dezember wurden
in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des VFWH die Forschungsergebnisse der
letzten Jahre vorgestellt und neue Forschungsvorhaben zur Förderung vorgeschlagen.
Jahr 2004
Die Schwerpunkte des Vereins zur Förderung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der
Walzwerkstechnik in der Hüttenindustrie lagen im Jahre 2004 auf der Fertigstellung der
Abschlussberichte der Forschungsvorhaben AW 130 „Einfluss der Umformbedingungen
beim Warmwalzen von Band auf Zunderbildung und Beizbarkeit“ und AW 132
„Laborversuche zur Optimierung der Prozessparameter beim Ferritwalzen tiefziehbarer

Stähle“. Beide Themen wurden vom MPIE, Düsseldorf bearbeitet. Die Berichte können über
den Verlag Stahleisen bezogen werden.
Als neue Forschungsaufträge (AW 135 und AW 136) wurden die Forschungsvorhaben
„Untersuchung von Geschwindigkeitseffekten beim Kaltwalzen in Abhängigkeit von Material
und Schmierbedingungen“, federführend an das Institut für Metallformung der TU
Bergakademie Freiberg, und „Entwicklung adaptiver Reglerstrukturen zur Dämpfung von
multifrequenten selbsterregten Schwingungen in Walzwerks-Antriebssystemen“ als
Folgeauftrag zum Forschungsprojekt AW 134 an das Institut für elektrische Energietechnik
der TU Clausthal vergeben.
Der VFWH überarbeitete aufgrund der neuen Mitgliederstruktur die Satzung des Vereins, die
in der Fassung vom 19.04.2004 angenommen wurde.
Literatur:
[1]: stahl und eisen 122 (2002) Nr.12, S. 75-76
[2]: stahl und eisen 123 (2003) Nr.12, S. 72-74
[3]: stahl und eisen 124 (2004) Nr.12, demnächst