Im sexy Outfit in die Zeit der 20er Jahre

Januar 2010
23. Januar 2010 – Von Edith Piaf bis Fritz Grasshoff
Gesang: Anara Churikova und am Klavier Jewgeni Goldberg aus Berlin
Zeitungsartikel in der Celleschen Zeitung am 25.01.2010:
Galante Gesten, betörende Chansons:
Im sexy Outfit in die Zeit der 20er
Jahre
Musikalische Retroreise mit Anara Churikova und Jewgeni Goldberg im Atelier 22
Von Aneka Schult
CELLE. Als eine wunderbare Reise durch
die Welt der Chansons von den 20er
Jahren des 20. Jahrhunderts bis fast in die
Jetztzeit wurde die Veranstaltung von
Gabriel-Alexander Reschke angekündigt
im Atelier 22. Zu Gast waren die Sängerin
Anara Churikova und ihr Pianist Jewgeni
Goldberg aus Berlin mit dem Programm
„Von Edith Piaf zu Fritz Grasshoff - Ein
musikalischer Bilderbogen". Der Mix aus
bekannten deutschen und feinsinnigen
französischen Chansons zog das Publikum
in seinen Bann. Besonders mit Charisma
und divenhaft-theatralischem Körpereinsatz
entführte die zierliche Sängerin
im sexy Outfit die Gäste in die Zeit der
20er, 30er, 40er bis in die 60er Jahre.
Hatte Reschke zu Beginn eine stimmungsvolle
Anekdote von einem Pariser
Musiklokal erzählt, durchwehte bald ein
atmosphärisches Lüftchen mit dem Duft
vom Marche-aux Puces den kleinen Raum
in der Bahnhofstraße.
Sängerin Anara Churikova und Jewgeni Goldberg am E~Piano reisen
durch die Welt der Chansons im Atelier 22.
Etwas schade war jedoch, dass das Künstlerduo nicht auf den Halleffekt verzichtete. Die
ausgeprägte Alt-Stimme der zierlichen Sängerin, die gebürtig aus Semipalatinsk, Kasachstan,
stammt und eine klassische musikalische Ausbildung genoss, war ausdrucksstark genug; Stücke
von Pola Ncgri, Robert Stolz, Marlene Dietrich, Zarah Leander, Charles Aznavour und von

Edith.Piaf interpretierte sie mit Hingabe und in sämtlichen Koloraturen. Mimik und Gestik erlernte
sie im Russischen Dramaturgischen Theater. Jewgeni, gebürtiger Ukrainer, begleitete sie
dagegen ruhig und souverän am Klavier. Die unterstützende technische Untermalung mag für
große Bühnen vorteilhaft sein, im kleinen Kreis jener, die dem Charme verruchter Pariser
Seilengassenkaschemmen nachschwärmen, hätte gerade die pure Stimme, der Hauch erlebter
Echtheit genügt. Dennoch, die Besucher genossen die Retroreise, die sous le ciel de Celle stattfand.