Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 04/2012

Impressum 

Deutsche 

Gesellschaft 

für Chirurgie 

Mitteilungen 

Gegründet 1872 

Sitz Berlin 

Herausgegeben im Auftrag der 

Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. H.-J. Meyer 

Verlag: 

Karl Demeter Verlag 

im Georg Thieme Verlag KG 

Rüdigerstr. 14,70469 Stuttgart 

Tel.: 0711/8931-615,Fax: 0711/8931-499 

Verantwortlich für den Anzeigenteil: 

Thieme.media,Pharmedia Anzeigen- und 

Verlagsservice GmbH 

Verkaufs- und Anzeigenleitung: Christine Volpp 

E-Mail: christine.volpp@thieme.de 

Satz: Maisch,Ditzingen 

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, 

Kempten 

Bezugsbedingungen: 

Jedes Mitglied der Deutschen Gesellschaft 

für Chirurgie erhält regelmäûig die Mitteilungen. 

Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag 

abgegolten. Erscheinungsweise: 4-mal jährlich 

Jahresabonnement (4 Hefte) 100,± EUR inkl. 7 % 

Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten. Die Bezugsdauer 

verlängert sich um ein Jahr,wenn bis 

3 Monate zum Jahresende keine Abbestellung 

erfolgt ist. Anzeigenpreisliste vom 1. Oktober 2012. 

Alle Rechte,insbesondere das Recht der Verbreitung,Vervielfältigung 

und Mikrofotografie sowie 

das Recht der Übersetzung in Fremdsprachen, 

bleiben für alle veröffentlichten Beiträge vorbehalten. 

Nicht alle Veröffentlichungen in den ¹Mitteilungenª 

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie geben 

unbedingt die Meinung des Präsidiums oder des 

Redakteurs wieder. Sie waren dann auch weder 

Gegenstand einer Meinungsbildung noch einer 

Beschlussfassung der ¹Organeª der Gesellschaft 

(Mitgliederversammlung,Präsidium,Vorstand). 

ISSN 0723-709X 

Redaktionsschluss-Termine 2013 

Heft 1/2013 13.11.2012 

Heft 2/2013 06.02.2013 

Manuskripte reichen Sie bitte als Worddokument 

auf CD oder per E-Mail bei der 

Geschäftsstelle der DGCH ein. 

Karl Demeter Verlag 

im Georg Thieme Verlag 

70469 Stuttgart 

Inhaltsverzeichnis 4/2012 

Anschriften/Präsidium ...................................... 292 

Editorial (H.-J. Meyer) . ...................................... 

130. Kongress 

293 

Zweite Einladung (K.-W. Jauch) ............................. 

Das aktuelle Thema 

295 

Presseerklärung der DGCH zu Transplantationen . .................. 297 

Interview mit dem Präsidenten und dem Generalsekretär der DGCH. ........ 298 

Ratio et Emotio in Chirurgia (H.-P. Bruch) ........................ 

Themen der Zeit 

301 

Rede zur Verabschiedung von H. Bauer (F. Stelzner) ................. 

Selbstbestimmung und Mitverantwortung. Was kann man den Patienten 

303 

zumuten? (H. Bauer). ................................... 

Chirurg/-in und Chirurgie 

304 

Der paradoxe Sphinkter ¼ (F. Stelzner) ......................... 311 

5. Workshop Klinikpfade in der Chirurgie (M. Schwarzbach et al.) .......... 315 

Faszinierend schön ± der Chirurg (A. Döbler) ...................... 

Historie 

317 

Gründung der PG Historie der DGCH (H.-J. Peiper) .................. 

Informationen 

BGH: keine Strafbarkeit von niedergelassenen Vertragsärzten wegen 

319 

Bestechlichkeit (A. Wienke) ................................ 320 

Vertretung des Chefarztes bei privatärztlicher Tätigkeit ¼ (A. Wienke) ....... 321 

International Forum on Quality and Safety in Healthcare ¼ (C.-D. Heidecke) .... 324 

Jahreshauptversammlung ADSiC (W. Haûe) ...................... 

Mitteilungen der Gesellschaft 

327 

Leserbefragung. ...................................... 329 

Spendenaufruf ¹Bausteineª für das Langenbeck-Virchow-Haus ............ 

Reiseberichte 

331 

Stipendiat des ACS: Hospitation in Essen,Berlin und Halle/S. (E. Kandil) ...... 

Bericht über den Besuch von Transplantationszentren in Birmingham und 

332 

San Francisco (C. Anthoni) ................................ 

Personalia 

335 

In memoriam PD Dr. med. habil. Günter Kubo (T. Steinmüller) ............ 340 

Unsere Verstorbenen ................................... 341 

Ernennungen/Auszeichnungen .............................. 342 

¾nderungen zum Mitgliederverzeichnis (Formblatt) .................. 

Nicht ganz ernst gemeint 

343 

Ein Jodler für Seine Heiligkeit ............................... 

Buchbesprechungen 

344 

Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie (W. Hartel). ............... 345 

Die Entwicklung des Narkosewesens in Deutschland 1890±1930 (H. Bauer) .... 345 

Beschaffung in Gesundheitseinrichtungen (H. Bauer) ................. 346 

Tagungskalender .......................................... 347 

An unsere Leser 

Die Kosten für unsere Zeitschrift sind in diesem Jahr wieder gestiegen. Wir bitten Sie daher um 

Verständnis,wenn wir uns gezwungen sehen,den Bezugspreis für die Mitteilungen der Deutschen 

Gesellschaft für Chirurgie ab 1. Januar 2013 neu festzusetzen: Jahresabonnement (4 Hefte) 

104,± C= ,Einzelheft 30,± C= inkl. 7% Mehrwertsteuer zuzüglich Versandkosten Inland 17,60 C= , 

Ausland Europa 24,60 C= ,Übersee 32,80 C= . 

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR CHIRURGIE,Geschäftsstelle 

E-Mail:DGChirurgie@t-online.de 

Internet:http://www.dgch.de 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ± Mitteilungen 4/12 291

Wichtige 

Anschriften 

Präsident 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. 

Karl-Walter JAUCH 

Direktor der Chirurgischen Klinik und 

Poliklinik, Klinikum Groûhadern der LMU 

Marchioninistr. 15, 81377 München 

Telefon: 089/709527-90 oder -91 

Telefax: 089/70958893 

1. Vizepräsident 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. 

Markus BÜCHLER 

Direktor der Klinik für Allgemein-, 

Viszeral- und Transplantationschirurgie 

Universität Heidelberg 

Im Neuenheimer Feld 110 

69120 Heidelberg 

Telefon: 06221/56-6200 

Telefax: 06221/56-5450 


Prof. Dr. med. Dr. Joachim J¾HNE 

Chefarzt der Klinik für Allgemeinund 

Viszeralchirurgie, Diakoniekrankenhaus, 

Henriettenstiftung gGmbH 

Marienstr. 72±90, 30171 Hannover 

Telefon: 0511/2892101 

Telefax: 0511/2892022 


Prof. Dr. med. Dr. Peter VOGT 

Direktor der Klinik für Plastische, 

Hand- und Wiederherstellungschirurgie 

MH Hannover 

Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover 

Telefon: 0511/532-8860 

Telefax: 0511/532-8890 

Generalsekretär 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. 

Hans-Joachim MEYER 

c/o Geschäftsstelle der DGCH 

Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin 

Telefon: 030/2887-62911 

Telefax: 030/288-76299 

Schatzmeister 

Prof. Dr. med. T. H. K. SCHIEDECK 

¾rztlicher Direktor der Klinik für 

Allgemein- und Viszeralchirurgie, 

Klinikum Ludwigsburg 

Posilipostr. 4, 71640 Ludwigsburg 

Telefon: 07141/9966501 

Telefax: 07141/9966519 

Geschäftsstelle 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. H.-J. MEYER, 


Frau Dr. rer. pol. R. NOWOISKI 

u. Mitarbeiterinnen 

Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin 

Telefon: 030/28876290 

Telefax: 030/28876299 

E-Mail: dgchirurgie@t-online.de 

Bankverbindungen 

Deutsche Apotheker- und 

¾rztebank Berlin 

Kto.-Nr.: 0005298393 

BLZ: 300 606 01 

Deutsche Bank 

Kto.-Nr.: 070161500 / BLZ: 100 700 24 

Präsidium ab 01.07.2012 

Vorstand 

Präsident 

K.-W. JAUCH, München 


M. BÜCHLER, Heidelberg 


J. J¾HNE, Hannover 


P. VOGT, Hannover 

Schatzmeister 

T. H. K. SCHIEDECK, Ludwigsburg 


H.-J. MEYER, Berlin 

292 Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ± Mitteilungen 4/12 

Vertreter der Fachgesellschaften 

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinund 

Viszeralchirurgie 

S. POST, Mannheim 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie/ 

Vertreter Allgemeine Chirurgie 

K. RÜCKERT, Hamburg 

Deutsche Gesellschaft für Gefäûchirurgie 

und Gefäûmedizin 

W. LANG, Erlangen 

Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie 

J. FUCHS, Tübingen 

Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kieferund 

Gesichtschirurgie 

A. HEMPRICH, Leipzig 

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie 

G. SCHACKERT, Dresden 

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie 

und Orthopädische Chirurgie 

F. U. NIETHARD, Aachen 

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, 

Rekonstruktiven und ¾sthetischen Chirurgen 

P. VOGT, Hannover 

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herzund 

Gefäûchirurgie 

F. W. MOHR, Leipzig 

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie 

B. PASSLICK, Freiburg 

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie 

H. SIEBERT, Schwäbisch Hall 

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e. V. 

H.-P. BRUCH, Berlin 

Weitere Mitglieder 

Leitender Universitätschirurg 

C. F. VAHL, Mainz 

Leitender Krankenhauschirurg 

F. KÖCKERLING, Berlin 

Oberarzt in nicht selbstständiger Stellung 

einer chirurgischen Universitätsklinik 

D. ALBRECHT, Tübingen 


Sitz Berlin 

Oberärztin in nicht selbstständiger Stellung 

einer chirurgischen Krankenhausabteilung 

K. WELCKER, Bremen 

Niedergelassener Arzt für Chirurgie 

C. DEINDL, Nürnberg 

Chirurg aus dem deutschsprachigen 

Ausland 

W. U. WAYAND, Linz 

Vertreter der Sektion Chirurgische 

Forschung 

E. KLAR, Rostock 

Frühere Präsidenten 

V. SCHUMPELICK, Aachen 2009 

R. GRADINGER, München 2010 

A. HAVERICH, Hannover 2011 

Gewählte Mitglieder des Senates 

N. P. HAAS, Berlin 

B. ULRICH, Düsseldorf 

Senat 

F. KÜMMERLE, Mainz 1974 

S. WELLER, Tübingen 1982 

F. STELZNER, Bonn 1985 

H.-J. PEIPER, Göttingen 1987 

K.-H. SCHRIEFERS, Koblenz 1988 

H. HAMELMANN, Kiel 1989 

W. HARTEL, Ulm 1991 

F. P. GALL, Erlangen 1992 

M. TREDE, Mannheim 1994 

G. HIERHOLZER, Duisburg 1995 

H. BAUER, Altötting 1997 

C. HERFARTH, Heidelberg 1998 

D. RÜHLAND, Singen 1999 

A. ENCKE, Frankfurt 2000 

K. SCHÖNLEBEN, Ludwigshafen 2001 

J. R. SIEWERT, München 2002 

N. P. HAAS, Berlin 2003 

B. ULRICH, Düsseldorf 2004 

M. ROTHMUND, Marburg 2005 

H. D. SAEGER, Dresden 2006 

H. U. STEINAU, Bochum 

K. JUNGHANNS, Ludwigsburg 

2007 

R. ARBOGAST, Pforzheim 2008 

Amtszeit 

Die Amtszeit des Präsidiums für 

2012/2013 endet am 30. Juni 2013.

Editorial 

Editorial 

Hartwig Bauer hat in seinem Editorial zum Heft 3/2012 der ¹Mitteilungenª 

der DGCH hervorgehoben, dass diese Ausgabe eine besondere 

ist, in dem er sich nach 10-jähriger Tätigkeit als Generalsekretär 

und verantwortlicher Herausgeber unserer Mitgliederzeitschrift 

verabschiedet hat. Das Heft 4/2012 stellt nun für mich 

als Nachfolger im Amt ebenfalls etwas ganz Besonderes dar, 

nämlich die erste verantwortliche Herausgabe dieser ¹Mitteilungenª 

einschlieûlich des obligatorischen Editorials. Konnte nun 

mein Vorgänger einige Aspekte aus der Vergangenheit, zweifelsfrei 

mit immer noch aktuellem Bezug herausgreifen, liegt eine 

meiner Hauptaufgaben in der zukünftigen Entwicklung und Gestaltung 

der DGCH. 

Bevor ich aber auf diese Herausforderungen, die teilweise auch 

im gemeinsamen Interview mit unserem Präsidenten, Karl-Walter 

Jauch, aufgezeigt worden sind, eingehen werde, sollten im vorab 

noch einmal die auûerordentlich hohen Verdienste von Hartwig 

Bauer für die DGCH entsprechend hervorgehoben und gewürdigt 

werden, denn kein anderer hat die Geschicke der Gesellschaft für 

mehr als 3500 Tage so richtungsweisend wie stets auch zukunftsorientiert 

geleitet. Mir selbst ist H. Bauer als Mitarbeiter der Chirurgischen 

Universitätsklinik unter der Leitung von Herrn Professor 

F. Holle in München schon aus Studienzeiten an der Ludwig- 

Maximilians-Universität München bekannt. Als langjähriger Chefarzt 

der Chirurgischen Klinik und ¾rztlicher Direktor der Kreisklinik 

Altötting beschäftigte er sich bereits frühzeitig mit Fragen der 

Qualitätssicherung, des Klinikmanagements, der Versorgungsforschung 

oder der Krankenhausökonomie; aber auch die ärztliche 

Weiter- und Fortbildung bei aktiver Beteiligung in der Weiterbildungskommission 

gehörten bis zuletzt zu seinen vorrangigen 

Aufgaben. Nach den Funktionen eines Schatzmeisters und Präsidenten 

der DGCH in den Jahren 1996/1997 nahm er dann seit 

2002 mit hohem Engagement und auûerordentlich groûem diplomatischen 

Geschick das Amt des Generalsekretärs ein, sodass 

er nur zu Recht, wie ganz aktuell geschehen, als ¹Mr. DGCHª bezeichnet 

werden kann. Zahlreiche Ehrenmitgliedschaften in nationalen 

und internationalen Fachgesellschaften sowie Auszeichnungen 

mit Verleihung des Bundesverdienstkreuzes oder zuletzt 

der Ernst-von-Bergmann-Plakette für seine Verdienste um die 

ärztliche Fortbildung durch den Präsidenten der Bundeärztekammer 

und des Deutschen ¾rztetages sind somit nur eine natürliche 

Folge. Hartwig Bauer hat dabei stets die Maxime verfolgt: ¹Der 

Sache dienen, der Vernunft folgen und die Eitelkeit vergessenª. 

Gleichzeitig auch für mich eine Herausforderung, diese Leitgedanken 

im Sinne unserer Gesellschaft bestmöglich weiter zu verfolgen. 

Für seine Verdienste um die DGCH gilt Hartwig Bauer der 

besondere Dank und Anerkennung nicht nur der chirurgischen 


Sitz Berlin 

Fachgesellschaften und Berufsverbände, sondern sicherlich 

auch der unserer engen Nachbardisziplinen, wie der Deutschen 

Gesellschaft für Innere Medizin und der Deutschen Gesellschaft 

für Anästhesie und Intensivmedizin: 

¹Alles erdenklich Gute im nun folgenden, sicher aber nicht ganz 

ruhigen Lebensabschnitt!ª 

Die Zukunft generell und speziell für die DGCH vorauszusagen 

oder gar projektieren zu können, ist schwierig, wenn nicht sogar 

unmöglich. Wir sollten vielmehr bestrebt sein und versuchen, auf 

die Zukunft vorbereitet zu sein. Dies betrifft sowohl die zukünftigen 

Strukturen der Gesellschaft hinsichtlich wissenschaftlicher, 

fachlicher und berufspolitischer Aufstellung als auch die weitere 

Entwicklung des Faches Chirurgie selbst; letztere geprägt durch 

den Wandel unserer Gesellschaft und durch methodische und 

technische Fortschritte in der Chirurgie, koordiniert und getragen 

durch die chirurgische Fachgesellschaften. Bezüglich durchgreifender 

Strukturveränderung der DGCH in den nächsten Jahren, 

auch hinsichtlich der Aufgaben des Generalsekretärs, sollte die 

¹Kunst der kleinen Schritteª gewählt werden. Ohne klare zukünftige 

Perspektiven ist es sicherlich nicht wegweisend, akut ein Hyperaktivitätssyndrom 

zu entwickeln. Es sollten vielmehr verschiedene 

Problemfelder zeitnah und gezielt angegangen werden. 

Dazu seien exemplarisch einige Punkte aufgeführt. Bei angestrebter 

Steigerung der Mitgliedszahlen der ordentlichen und assoziierten 

Mitglieder stellt sich die Herausforderung v.a. in der 

überzeugenden Darstellung des sog. Mehrwerts bei Mitgliedschaft 

in der DGCH. Ansatzpunkte hierfür könnten sich dabei 

durch gemeinsame, alle Fachgebiete tangierende Weiterbildungsseminare, 

so den Common-Trunk-Kursen oder durch interessante 

und reizvolle Kursangebote bereits in den klinischen 

Studienabschnitten ergeben, um bereits die Studierenden verstärkt 

auf die ¹Faszination Chirurgieª aufmerksam zu machen. 

Bei dem aktuell und wohl auch weiterhin hohen Anteil von Frauen 

unter den Studienanfängern und auch klinisch tätigen ¾rzten ist 

generell die Einrichtung von innovativen und familienfreundlichen 

Weiterbildungs- und Arbeitsmodellen gefordert, unabhängig von 

der immer wieder zitierten Einstellung der Generation Y. Nicht 

nur die praktische Weiterbildung selbst, sondern v. a. auch die 

Weiterbildungsordnung müssen durch die gemeinsame Kommission 

vorangetrieben und verbessert werden. Wie aktuell angestrebt, 

müssen inhaltliche Diskussionen mit einheitlicher Meinungsbildung 

in den Vordergrund gerückt werden, um durch eindeutig 

und unmissverständlich formulierte Anträge eine Umsetzung 

durch die Bundesärztekammer erreichen zu können. Es entsteht 

derzeit der Eindruck, wie jüngst formuliert, dass in den Lan- 


Editorial 

desärztekammern die Frösche selbst den Sumpf verwalten; so ist 

es kaum möglich, einen Sumpf trockenzulegen, d.h. zeitnah notwendige 

Veränderungen umzusetzen. 

Ein weiterer Schwerpunkt der zukünftigen Aufgaben liegt im Projekt 

¹Einheit der deutschen Chirurgieª, welches vor gut 2 Jahren 

intensiv wieder aufgenommen worden ist. Ziel war und ist es, 

sachorientiert die Verpflichtungen der DGCH zu reorganisieren 

bzw. neu aufzustellen, und zwar in enger Kooperation aller 10 

Fachgesellschaften einschl. der verschiedenen Berufsverbände, 

was auch vom Präsidenten des BDC, Herrn Hans-Peter Bruch, 

nachdrücklich unterstützt wird. Der vorgegebene Themenkatalog 

soll dabei in engem Schulterschluss und auf Augenhöhe angegangen 

werden, wobei eine Fusion beider Gesellschaften bzw. 

Verbände aus verschiedenen rechtlichen Gründen derzeit kaum 

als realistisch anzusehen ist. Zentrale Aufgaben, die in gleicher 

Weise Fachgesellschaften und Berufsverbände tangieren, umfassen 

die Einrichtung von Projektgruppen zur Wissenschaft, Bildung, 

Öffentlichkeitsarbeit, Kongresswesen, Zertifizierung und 

Historie. Bislang ist es gelungen, einen wissenschaftlichen Informationsdienst 

einzurichten. Unter der Leitung von Hans Detlev 

Saeger kommt diesem primär eine koordinierende Funktion, 

auch in Kooperation mit dem Studienzentrum der DGCH, zu. Unter 

der Leitung des jetzigen Präsidenten soll zusammen mit Herrn 

Mutschler ein Common-Trunk-Kurs für alle Fachgesellschaften 

angeboten werden. Insgesamt ist es das Ziel der angestrebten 

Einheit, die Bedeutung und den Stellenwert der DGCH gebündelt 

mit einer klaren und nachhaltigen Stimme zur generellen Wahrnehmung 

in die Öffentlichkeit, in verschiedene Gremien und 

Selbstverwaltungsorgane bis hin in die Politik zu bringen. Bei all 

diesen Bemühungen müssen wir uns zum einen darüber im Klaren 

sein, dass Kompromisse, die alle Beteiligten tragen können, 

geschlossen werden müssen. Zum anderen sollten wir uns an Senecas 

Werk ¹De Vita Beataª erinnern, wenn er behauptet: ¹Und 

schwer ist es, ein glückliches Leben ± in diesem Fall die Einheit 

der deutschen Chirurgie ± zu erreichen, dass jeder sich umso weiter 

von ihm entfernt, je hastiger er zu ihm hineilt.ª 

Nach diesem komprimierten Ausblick in eine mögliche zukünftige 

Entwicklung der DGCH, zurück zum oftmals nicht immer angenehmen 

Tagesgeschäft, in diesem Falle zum sog. Organspendeskandal. 

Die ins ¹Zwielichtª geratene Transplantationsmedizin in 

Deutschland beschäftigte in diesem Sommer nicht nur die verschiedensten 

Medien, sondern auch die Selbstverwaltungsorgane 

bzw. gemeinsame Prüfungskommissionen bis hin zum Bundesgesundheitsministerium. 

Bereits im Vorfeld zu dem am 

27.08.2012 einberufenen Spitzentreffen zur Transplantationsmedizin, 

an dem vonseiten der DGCH u. a. die Herren Hans Lippert 

und Wolf-Otto Bechstein teilnahmen, hatte der Präsident, Karl 


Walter Jauch, eine 10 Punkte umfassende Empfehlung erarbeitet 

und gleichzeitig eine entsprechende Pressemitteilung herausgegeben 

(siehe diese Mitteilung Seite 297). Die Aufarbeitung und 

Untersuchung aller Verdachtsfälle wird dabei ausdrücklich unterstützt. 

Jeglicher Verstoû gegen die medizinisch-ethischen Grundsätze 

und Regeln des Transplantationsgesetzes oder Richtlinien 

der Bundesärztekammer werden auf das Schärfste verurteilt. Im 

Sinne der Transparenz wird u. a. die Einrichtung eines zentralen 

Transplantationsregisters gefordert und der Beschluss des BGA 

vom 16.08.2012 bezüglich erhöhter Dokumentationsanforderungen 

nachdrücklich unterstützt. Neben Vor-Ort-Audits durch unabhängige 

Experten soll nach dem 6-Augen-Prinzip für alle Entscheidungen 

im Rahmen der Transplantationskonferenz neben 

einem operativen und konservativen Transplantationsmediziner 

auch ein nicht direkt beteiligter Dritter, z. B. Laborarzt oder Intensivmediziner, 

einbezogen werden. Die aufgeführten Empfehlungen 

sollen zudem einen wichtigen Hinweis zur notwendigen Vertrauensbildung 

in der Bevölkerung geben. Gleichzeitig werden 

Bonuszahlungen generell und speziell auch in der Transplantationschirurgie 

analog früheren Stellungsnahmen entschieden abgelehnt, 

da diese als möglicher Fehlanreiz auch im Widerspruch 

zum ärztlichen Berufsethos stehen. Erfreulicherweise gibt es 

aber auch Positives aus der Transplantationschirurgie zu vermelden. 

Am 26.04.2012 erfolgte die erste bilaterale Lungen-Lebendspende 

bei einem an Mukoviszidose erkrankten 12-jährigen Patienten 

in Deutschland in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- 

und Gefäûchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover 

unter der Leitung unseres früheren Präsidenten Axel Haverich. 

¹Chirurgie mit Leidenschaft und Augenmaûª ist das Leitthema, 

das Karl Walter Jauch als Präsident für den 130. Jahreskongress 

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gewählt hat. Dieses 

Motto gilt in gleicher Weise auch für die angestrebte Einheit der 

Deutschen Chirurgie, die ich auf dem Fundament meiner chirurgischen 

Schule, Differenzierung nach innen mit Betonung der Gemeinsamkeit 

nach auûen, weiter mit voller Überzeugung verfolgen 

werde. Zukünftig werden Sie allerdings an dieser Stelle 

mundartnahe ¾uûerungen, wie ¹Wenn nix geschieht, passiert 

wasª sowie solche von Karl Valentin vielleicht vermissen. Auch 

wenn die Norddeutschen nach R. Wittmann quasi artikulatorische 

Sprachkrüppel sind, werde ich trotzdem Wilhelm Busch oder Hermann 

Löns zitieren; zudem Zitate der Antike, denn nach dem Vorsitzenden 

des Deutschen Altphilologenverbands, B. Zimmermann, 

zeigen die aktuellen Schülerzahlen: ¹Lingua Latina vivitª. 

Prof. Dr. med. Dr. h. c. H.-J. Meyer 



Sitz Berlin

130. Kongress 

Zweite Einladung zum 130. Kongress der DGCH 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, 

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter 

Jauch 

der 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit 

ihren 10 Fachgesellschaften findet in bester Tradition vom 30. 

April bis 3. Mai 2013 im ICM München statt. Dazu möchte ich 

Sie im Namen des gesamten Präsidiums der Deutschen Gesellschaft 

für Chirurgie ganz herzlich einladen und hoffe auf Ihre aktive 

und zahlreiche Beteiligung. 

Zuallererst ist es mir jedoch ein besonderes und auch persönliches 

Bedürfnis, Herrn Professor Markus Büchler im Namen aller 

Chirurgen zu danken. Der von Ihm und seinem Team meisterlich 

organisierte 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 

in Berlin war gekennzeichnet von vielen Höhepunkten, bestem 

Besuch und einer spürbaren rundherum positiven Atmosphäre 

zum wissenschaftlichen und persönlichen Gedankenaustausch 

zwischen allen Partnern. Motto, fortgesetzte Thementage 

und Live-Operationen wurden von allen hoch geschätzt und formten 

zusammen mit der Schlussveranstaltung ein bleibendes Erlebnis 

in der Reihe unserer Jahrestagungen. Wir gratulieren 

Herrn Professor Markus Büchler und seiner Frau zu einem sehr 

erfolgreichen Kongress- und Präsidentenjahr. 

Chirurgie mit Leidenschaft & Augenmaû stellt als Motto unserer 

Tagung 2 sich ergänzende, einander geradezu bedingende 

Eigenschaften heraus, die wir beschreiben, herausstellen und 

mit Ihnen diskutieren wollen: Die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen, 

die Attraktion von Nachwuchs, die Weiterentwicklung 

unserer Fachgebiete mit zunehmender Spezialisierung 


Sitz Berlin 

und der neuen Techniken wie auch die tägliche Versorgung der 

uns anvertrauten Patienten bedürfen sowohl unseres leidenschaftlichen 

Einsatzes und Begeisterung, aber zugleich auch 

des rechten Augenmaûes. 

Wie in den vergangenen 2 Jahren stellen wir dabei die einzelnen 

Kongresstage unter ein Tagesthema, das interdisziplinär allen 

Fachgesellschaften Raum gibt. 

Die demografische Herausforderung der alternden Gesellschaft 

± Chirurgie im hohen Lebensalter ist unser erster Thementag. 

Neben der gesellschafts- und sozialpolitischen Frage der 

zukünftigen Finanzierung unseres Sozialsystems begegnen uns 

hier die Fragen der Indikationsstellung bei häufig multimorbiden 

Patienten, Fragen der speziellen Techniken bei alten Patienten, 

ethische Fragen der Palliativmedizin und Therapiebegrenzung 

sowie interprofessionelle Fragen in Intensiv-, Notfallmedizin, Pflege 

und Rehabilitation. 

Am 01. Mai, unserem zweiten Thementag, wollen wir uns ganz 

dem Arbeitsplatz Chirurgie und unseren eigenen Problemfeldern 

widmen, die nur durch unseren gemeinsamen Einsatz unter 

dem Motto ¹Einheit Chirurgieª gelöst und gestaltet werden können. 

Die Nachwuchsgewinnung setzt weitere Anstrengungen in 

der Lehre, Fort- und Weiterbildung bis hin zu Trainingszentren voraus 

und ist ein zentrales Thema dieses Tages. Die Gestaltung 

unseres Arbeitsplatzes mit klaren Konzepten der Personalentwicklung 

und Arbeitsteilung in Partnerschaft stellt die zweite Säule 

der notwendigen Anstrengungen dar. Schlieûlich sind strukturelle 

Entwicklungen und Managementaufgaben entscheidend 

um den Arbeitsplatz Chirurgie attraktivzu halten. Hier werden wir 

u. a. Notfallaufnahme, OP-Management, Zentrenbildung und 

Netzwerke bis hin zu Klinikstruktur und zur ambulanten Chirurgie 

herausstellen. Dieser Tag wird entscheidend mit den Berufsverbänden, 

an vorderster Linie dem BDC, der wie immer auch eigene 

Sitzungen beiträgt, gestaltet. 

Der dritte Thementag ist in Zusammenarbeit mit unseren medizintechnischen 

und industriellen Partnern und Forschungseinrichtungen 

der Zukunftssicherung durch Innovation gewidmet. 

Die technischen und biomedizinischen Entwicklungen, insbesondere 

in der Bildgebung, über die IT bis hin zu Robotik und Molekularbiologie 

ermöglichen uns neue, schonendere und zielgerichtetere 

Eingriffe, zum Wohl unserer Patienten. Innovationsbewertung 

und Finanzierung müssen von uns Chirurgen mitgestaltet 

werden, auf der Basis klinischer Studien und Evidenzbewertungen. 

Auch die Bedeutung der Informationsvernetzung, Versor- 


130. Kongress 

gungsforschung und Registeranalysen wird uns dabei beschäftigen. 

Am Schlusstag steht wieder der Patient im Mittelpunkt unserer 

Tagung mit dem Thema Patientensicherheit, Leitlinien und 

personalisierte Chirurgie. Diese Themen bestimmen die Wahrnehmung 

der Chirurgie in der Öffentlichkeit und es gilt hier, uns 

dieser Herausforderung weiter aktivzu stellen und Problemlösungen 

umzusetzen. Eine fundierte präoperative Risikobewertung, 

eine standardisierte perioperative Betreuung und ein optimiertes 

Komplikationsmanagement wirken hier zusammen, um im internationalen 

Vergleich weiter bestmögliche Ergebnisse zu liefern. 

Die Chirurgische Forschung mit klinischen und experimentellen 

Vorträgen wird mit interdisziplinären Sitzungen aus allen Fachgebieten 

zu Schwerpunktthemen auf der Tagung eine herausgehobene 

Position einnehmen. Als Neuerung werden die Vorträge in 

Hauptsitzungen und Vortragssitzungen integriert und mit den 

Thementagen koordiniert. So hoffen wir noch mehr Aufmerksamkeit 

und gute Resonanz für die Forschung und die Forschenden 

zu erreichen. Zellalterung, Regeneration, Stammzellen und Tumor, 

Forschungsorganisation und Förderung, Tissue engineering, 

Biomaterialien und Biobanking, Biomarker und individualisierte 

Medizin bieten Ansatzpunkte für alle Forscher zu interdisziplinärem 

Austausch und translationalen Ansätzen und Studien. 

Eine noch höhere Aufmerksamkeit als bisher widmen wir in Pflege 

in der Chirurgie unseren Partnern. An allen 4 Thementagen 

möchten wir mit und für die Pflegeberufe ein Forum für Weiterbil- 

dung, Workshops und Diskussion bieten. Dabei adressieren unsere 

Thementage Fragen wie Pflege beim Hochbetagten, in der 

Notfallmedizin, im Operationssaal und bei Interventionen, Pflege 

auf der Intensivstation bis hin zum Case Management und Rehabilitation. 

Das Münchner Organisationsteam möchte Ihnen darüber hinaus 

den Aufenthalt in München, der Weltstadt mit Herz, abwechslungsreich 

und interessant gestalten mit Musik, Kunst und Sport. 

Neben dem offiziellen Rahmenprogramm wollen wir einen Staffellauf 

im Englischen Garten auch für Nichttrainierte am Mittwochabend 

organisieren und hoffen auf viele Staffelteams. 

Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen, 

nur durch Ihre aktive Mitarbeit und Beteiligung können wir die Tagung 

erfolgreich gestalten. Helfen sie uns durch Ihre engagierte 

Teilnahme, beginnend mit ihren Anmeldungen und weiteren Vorschlägen 

zur Programmgestaltung. Wir setzen voll auf Ihre Leidenschaft. 

Das Kongressteam und das Präsidium der Deutschen Gesellschaft 

für Chirurgie, wir freuen uns auf eine spannende Tagung 

im frühsommerlichen München. 

Mit freundlichen Grüûen 

Prof. Dr. Karl-Walter Jauch 

Präsident 2012 /2013 

In eigener Sache: 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 2014 

Durch die Umbauarbeiten im ICC der Messe Berlin und die sich daraus ergebenden Veränderungen für die Kongressausrichtung 

2014 machen logistische Gründe seitens der Messe Berlin eine terminliche Kongressverschiebung erforderlich. 

Bei der Vorstandssitzung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie am 26.7.2012 in Regensburg wurde daher einvernehmlich beschlossen, 

den 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in der Zeit vom 

25.±28.3.2014 im City Cube Berlin/Messe Berlin 

zu veranstalten. 

Wir bitten unsere Mitglieder um Verständnis für diese Verschiebung und gleichzeitig bereits jetzt um Vormerkung dieses Termins. 

Mit freundlichen Grüûen 

Joachim Jähne, 2. Vizepräsident und Präsident 2013/2014 

Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär 



Sitz Berlin


Deutschen Gesellschaft für Chirurgie positioniert sich zu 

Transplantationschirurgie 

Berlin, 24. August 2012 ± Um die Situation der Organspende 

in Deutschland im Sinne der Patienten zu stärken, hat die 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) jetzt Empfehlungen 

zur Transplantationschirurgie erarbeitet. Die Fachgesellschaft 

verurteilt jegliche Form betrügerischer Manipulationen 

bei der Verteilung von Spenderorganen und unterstützt 

in ihrer Stellungnahme ausdrücklich die Aufarbeitung 

und Untersuchung aller Verdachtsfälle. Die aktuelle Debatte 

dürfe nicht dazu führen, dass ein für Tausende Patienten lebensrettendes 

Verfahren Schaden nehme. In dem 10 Punkte 

umfassenden Papier thematisiert die DGCH u.a. Indikation 

und Dokumentation von Transplantationen und die Rolle 

von Transplantationsregistern, -konferenzen und -zentren. 

¹Die DGCH verurteilt aufs Schärfste jeglichen Verstoû gegen die 

medizinisch-ethischen Grundsätze und Regeln des Transplantationsgesetzes 

und der Richtlinien der Bundesärztekammerª, betont 

DGCH-Präsident Professor Dr. med. Karl-Walter Jauch aus 

München. Die Entscheidung für eine Transplantation und die Aufnahme 

in eine Warteliste dürfe der DGCH zufolge ausschlieûlich 

nach medizinischen Kriterien gefällt werden. In diesem Zusammenhang 

lehnt die DGCH auch Bonuszahlungen für Transplantationszahlen 

entschieden als ethisch nicht vertretbar ab. 

Übereinstimmend mit dem Wissenschaftsrat empfiehlt die Fachgesellschaft 

zudem, die Transplantationsmedizin auf wenige Zentren 

zu konzentrieren. Im Sinne der Transparenz begrüût sie, Ergebnisse 

und Qualitätszahlen dieser Zentren öffentlich zugäng- 


Sitz Berlin 

lich zu machen. ¹Interdisziplinäre, protokollierte Transplantationskonferenzen 

müssen dazu beitragen, dass die entsprechenden 

Schritte und Entscheidungen zu jeder Zeit nachvollziehbar sindª, 

sagt Professor Dr. med. Hans Joachim Meyer, Generalsekretär 

der DGCH aus Hannover. Gemäû dem 6-Augen-Prinzip sollten 

hier je ein operativer und ein konservativer Transplantationsmediziner 

und ein nicht direkt beteiligter Dritter ± Laborarzt, Intensivmediziner 

oder Anästhesist ± einbezogen sein. 

Um Qualität sichern und die Regeln bei der Vergabe der Organe 

weiter verbessern zu können, empfiehlt die DGCH an den Transplantationszentren 

Vor-Ort-Audits. Bei diesen Begehungen überzeugen 

sich unabhängige Experten, etwa aus ¾rztekammer und 

Ministerium, vom ordnungsgemäûen Vorgehen. Ein Schritt zu 

mehr Transparenz sei zudem ein zentrales Transplantationsregister. 

Hierfür gelte es, zügig Finanzierung und Datenschutz zu 

regeln, so die DGCH. 

In Notfällen ± etwa bei akutem Organversagen ± müssten in der 

Transplantationsmedizin auch kurzfristige ärztliche Entscheidungen 

möglich sein. Um diese Notfallentscheidungen zusätzlich abzusichern, 

sollten sie auf der nächsten Transplantationskonferenz 

nach dem 6-Augen-Prinzip vorgestellt, diskutiert und dokumentiert 

werden. ¹Eine staatliche Kontrolle dieser ärztlichen Adhoc-Entscheidungen 

halten wir jedoch weder für sinnvoll noch 

für machbarª, ergänzt Professor Jauch. Die vollständige Stellungnahme 

der DGCH finden Sie auf der Homepage der DGCH unter 

www.dgch.de 



Tradition bedeutet immer Verpflichtung 

Prof. Dr. Dr. h.c. 

Karl-Walter Jauch 

Prof. Dr. med. Dr. h.c. 

H.-J. Meyer 

Professor Hans-Joachim Meyer und Professor Karl-Walter 

Jauch haben nahezu gleichzeitig ihre neuen ¾mter bei der 

Deutschen Gesellschaft für Chirurgie angetreten: Professor 

Meyer ist seit August als Generalsekretär der Gesellschaft 

tätig, Professor Jauch hat von Professor Büchler Anfang 

Juli die Präsidentschaft übernommen und wird den nächstjährigen 

Chirurgenkongress verantworten. In einem Interview 

mit den ¹Mitteilungenª berichten sie über ihre Ziele 

und Vorhaben für die Zukunft der DGCH. 

Mitteilungen: Herr Professor Meyer ± Sie sind beide relativ neu in 

Ihrem Amt: Sie, Herr Professor Jauch, als DGCH Präsident, Sie, 

Herr Professor Meyer, als Generalsekretär. Was haben Sie sich 

für die berühmten ersten 100 Tage Ihrer Amtszeit vorgenommen? 

Prof. Meyer: Die Umschreibung ¹im neuen Amtª ist in der Tat richtig, 

wenn man berücksichtigt, dass ich vor gut 4 Wochen noch vorwiegend 

klinisch tätig gewesen bin. Jetzt erwarten mich z. B. völlig 

andere Aufgaben oder besser gesagt, neue und interessante Herausforderungen. 

Im Gegensatz zur ¹hohenª Politik mit oftmals 

spontanen Entscheidungen bzw. teilweisem Sinneswandel werde 

ich zuerst einmal versuchen, die Tätigkeiten und Vorgehensweisen 

meines Vorgängers, Herrn Professor Bauer, fortzuführen. 

Die positiven Ergebnisse und Erfahrungen einer 10-jährigen 

Amtszeit lassen sich ad hoc kaum grundlegend verändern oder 

gar verbessern. Sukzessive, aber zielorientiert, werde ich mich 

in die Dinge des sog. Tagesgeschäfts einarbeiten. Dabei werde 

ich besonders die Verbindungen zu den Fachgesellschaften der 



Sitz Berlin 

DGCH ebenso wie zu den verschiedenen Berufsverbänden bzw. 

der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und der Deutschen 

Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin pflegen 

und weiter ausbauen. Bereits bestehende Kontakte zu den verschiedensten 

Organen der ärztlichen Selbstverwaltung und anderen 

Arbeitsgemeinschaften bzw. wissenschaftlichen Einrichtungen 

müssen weiter verfolgt und dann intensiviert werden. Zudem 

ist es eine weitere Hauptaufgabe im engeren Sinne der Definition 

dieser Position, den jeweiligen Präsidenten, wie jetzt Herrn Professor 

Jauch, bei seinen Aufgaben und Kongressvorbereitungen 

effektiv und vertrauensvoll zu unterstützen. Bei der Vielzahl der 

anstehenden Herausforderungen baue ich zum einen auf die bisher 

gewonnen eigenen Erfahrungen in der Gremienarbeit, hoffe 

vielmehr aber auch weiter auf internes und externes Verständnis 

bzw. Unterstützung, was ich in der bisherigen kurzen Amtszeit bereits 

auch erfahren durfte. 

Die DGCH ist eine Fachgesellschaft mit einer langen, eindrucksvollen 

Tradition. Worin liegt heute, Ihrer Meinung nach, das besondere 

Potenzial der DGCH? 

Prof. Jauch: Tradition bedeutet immer Verpflichtung, das bisher 

Geleistete erfolgreich fortzusetzen und entsprechend den aktuellen 

Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Als DGCH sind wir 

gefordert, die medizinische und strukturpolitische Beratungs- und 

Einflussarbeit, wie sie die DGCH in der Vergangenheit als Fachgesellschaft 

ausgeübt hat, fortzusetzen. Das heiût im Klartext, 

dass wir in den Entscheidungsfeldern der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik 

gegenüber den politischen und staatlichen Organen 

einschlieûlich der Kostenträger, der ärztlichen Selbstverwaltung 

und den akademischen Institutionen die Interessen der 

operativen Fächer wirkungsvoll vertreten und Fehlentwicklungen 

vermeiden helfen. Das besondere Potenzial der DGCH liegt hierbei 

in dem Ansehen der langen Tradition, der im einzelnen fachspezifisch 

übergeordneten Sichtweise aber auch der Vertretung 

von 10 Fachgesellschaften mit rund 18 000 Mitgliedern. Dabei ist 

auch hervorzuheben, dass Chirurgen aller Gebiete als ¾rzte und 

Entscheider höchstes Ansehen aufgrund ihres hohen sozialen 

persönlichen Einsatzes genieûen. Umso wichtiger ist in diesem 

Zusammenhang selbstverständlich eine klare, unmissverständliche 

Stellungnahme zu Themen wie ¹Organspendeskandalª, Bonuszahlungen 

oder OP-Indikationen und Patientensicherheit. 

Hier haben die DGCH und ihre Präsidenten und Generalsekretäre 

Hervorragendes für das Ansehen in der Gesellschaft und Politik 

geleistet, worauf wir aufbauen können.


Mitteilungen: Welche Rolle sollte die DGCH idealerweise als 

¹Mutterª der insgesamt 10 unter ihrem Dach vereinten Fachgesellschaften 

spielen? Was sind in diesem Zusammenhang ihre 

wichtigsten Aufgaben? 

Prof. Meyer: Entsprechend einer sog. ¹Mutterrolleª im realen Leben 

muss die DGCH auch weiterhin bemüht sein ± unabhängig 

von der angestrebten Einheit der deutschen Chirurgie ±, die 10 

verschiedenen Fachgesellschaften integrierend und koordinierend 

unter ihrem Dach zusammenzuhalten bzw. enger zusammenrücken 

zu lassen. Auf der oft zitierten Augenhöhe, also 

gleichberechtigt, müssen dabei verschiedene Projekte, wie z.B. 

gemeinsame Jahreskongresse oder Öffentlichkeitsarbeit abgestimmt 

und initiiert werden. Etwaige Diskrepanzen, wie in jeder 

Gemeinschaft möglich, müssen intern im Vorstand diskutiert und 

zur gröûtmöglichen Zufriedenheit der Beteiligten gelöst werden. 

Ziel dieses Zusammenschlusses von wissenschaftlichen Gesellschaften 

mit unterschiedlichen fachlichen Inhalten muss es also 

sein, das Markenzeichen oder den Brand ¹Deutsche Gesellschaft 

für Chirurgieª zu bewahren oder besser noch, zukünftig weiter zu 

steigern. 

Mitteilungen: Dazu gehört es dann sicherlich auch, die ¹Bindungª 

an die DGCH zu erhöhen. Das heiût: in noch mehr Mitglieder zu 

investieren. ¾hnlich wie bei der Deutschen Gesellschaft für Innere 

Medizin streben Sie an, die Mitgliederbasis der DGCH auszubauen. 

Warum ist das so bedeutend? 

Prof. Meyer: Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin konnte 

nach einer aktuellen Pressemeldung vom Juli dieses Jahres die 

Zahl ihrer Mitglieder auf 22 000 steigern, hat also in den letzten 8 

Jahren eine Verdopplung der Mitgliederzahlen erreichen können 

und repräsentiert damit die gröûte medizinisch-wissenschaftliche 

Fachgesellschaft in Deutschland. Diese positive Entwicklung ist 

durch verschiedene Faktoren möglich gewesen. So bspw. durch 

regelmäûige und zeitnahe Informationen an die bestehenden Mitglieder, 

kostenlose Teilnahme an Kursen der e-Akademie, einem 

umfangreichen Kongressangebot oder anderen entsprechenden 

Serviceleistungen wie kostengünstige Zeitschriftenangebote. 

¾hnliche Aktivitäten sind auch für die DGCH sinnvoll und realistisch, 

sodass sie in modifizierter Weise in der nächsten Zeit angestrebt 

und realisiert werden sollen. Bei Integration der verschiedenen 

Fachgebiete müssen sich dabei sowohl Fachärzte als auch in 

Ausbildung befindliche Kollegen angesprochen bzw. bestmöglich 

in ihren Interessen unterstützt fühlen. Jede Gesellschaft kann nur 

durch ausreichende Anzahl und dynamische Aktivitäten ihrer Mitglieder 

eine entsprechende Stärke auf wissenschaftlichem Niveau, 

in Weiter- und Fortbildung oder der Wahrnehmung in der 

Öffentlichkeit und Politik erlangen, um dann auch als Interessenvertretung 

des Faches der Chirurgie in seiner Gesamtheit akzeptiert 

zu werden. 


Sitz Berlin 

Mitteilungen: Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Die Zahl 

der Menschen, die sich operativen Eingriffen unterziehen müssen, 

wird kontinuierlich steigen. Gleichzeitig macht der medizinische 

Fortschritt immer mehr möglich. Wo sehen Sie die besonderen 

gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich die DGCH 

in Zukunft stellen muss? 

Prof. Jauch: Der demografische Wandel wird von mir als die Herausforderung 

schlechthin eingestuft, weshalb er auch als Thementag 

auf dem nächsten Chirurgenkongress am Anfang der 

Agenda steht. Verbunden mit der älter werdenden Gesellschaft 

ist eine altersbedingte Zunahme der Morbidität und der Komorbidität 

zu nennen, die zusammengenommen zu einem überproportionalen 

Wachstum führen werden. Zu nennen sind hier Tumorerkrankungen, 

Gefäûerkrankungen, Adipositas, Gelenkdegeneration 

und osteoporotische Frakturen als besondere Beispiele zunehmender 

OP-Zahlen und begleitende neurodegenerative, metabolische, 

pulmonale und kardiovaskuläre Komorbidität. Es gilt 

umso mehr bei durchschnittlich älteren Patienten und Hochbetagten 

komplexe Eingriffe mit minimiertem Trauma und eine auf die 

Komorbidität abgestimmte perioperative Versorgung durchzuführen. 

Wir müssen mehr Evidenz für die Versorgung bei alten Patienten 

schaffen und gleichzeitig noch stärker auf die Individualität 

Rücksicht nehmen. Es gilt in gewissem Maûe, Einrichtungen mit 

speziellem Knowhow und Erfahrungen für alte Patienten zu 

schaffen, bis hin zur Nachsorge und häuslichen Versorgung in 

einem integrierten Ansatz. 

Dass hierbei die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht entsprechend 

wachsen und die Zahl der Pflegenden und Beitragszahler 

im Vergleich zu Patienten und Nichterwerbstätigen ungünstiger 

wird, macht die Herausforderung besonders brisant. 

Mitteilungen: Umso wichtiger ist es, dass die DGCH auch ihre 

Rolle als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft wahrnimmt. 

Mit ihrem Studienzentrum ist sie Vorreiter im Engagement 

um eine wissenschaftlich begründete Chirurgie. Wie wird sich die 

DGCH in Zukunft für Wissenschaft und Medizin engagieren? 

Prof. Jauch: Zunächst können wir stolz auf die Etablierung und 

Leistungsfähigkeit des SDGC und des ChirNet sein, das Dank 

dem Engagement vieler ein Vorzeigeprojekt in Deutschland darstellt. 

Hier gilt es zunächst an dem Ziel hochwertiger klinischer 

Studien und Versorgungsforschung weiter festzuhalten und die 

eine oder andere Fachdisziplin noch mehr zu Studienanträgen 

und deren erfolgreiche Durchführung zu stimulieren. Im Rahmen 

unseres Vorhabens ¹Einheit der Chirurgieª ist die Schaffung eines 

Wissenschaftskoordinations- und Informationsdienstes unter Leitung 

von Professor Saeger, Dresden, ein ganz wichtiger Baustein, 

um innerhalb der chirurgischen Disziplinen zu noch mehr 

wissenschaftlichen auch fachübergreifenden Forschungsprojek- 



ten beizutragen. Wir wollen junge Chirurgen für die klinische und 

experimentelle Forschung begeistern und bereits etablierten forschenden 

Chirurgen weitere Unterstützung geben, was bisher 

vornehmlich durch die einzelne Personen und Institutionen sowie 

einzelne Fachgesellschaften erfolgt. Eine Koordinierungsstelle 

kann hierbei wesentliche Unterstützung geben. Im Bereich der 

Medizinversorgung wollen wir dazu beitragen, dass die hochwertige 

und effiziente medizinische Behandlung in Deutschland in 

Verbindung mit der innovationskräftigen Medizintechnikindustrie, 

weiter eine internationale Spitzenposition einnimmt. Nachwuchsgewinnung, 

weitere politische Förderinstrumente sowie Absicherung 

der Innovationsfinanzierung in der klinischen Versorgung 

sind die wichtigsten Stichpunkte, wo wir gefordert sind, uns klar 

zu positionieren und dann auch durchzusetzen. 

Mitteilungen: Unter dem Stichwort die ¹Einheit der deutschen Chirurgieª 

sind in den letzten 2 Jahren wichtige Säulen wie die Wissenschaft, 

Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und das Kongresswesen 

gemeinsam mit den chirurgischen Gesellschaften 

und Verbänden behandelt worden: Wo steht die DGCH mit diesem 

Projekt heute und wie wird es damit weitergehen? 

Prof. Meyer: Der Initiativgruppe ¹Einheit der deutschen Chirurgieª 

ist es zu verdanken, dass vor gut 2 Jahren dieses bereits früher 

angegangene Projekt wiederbelebt worden ist. Dabei geht es 

v.a. um einen engen ¹Schulterschlussª zwischen den verschiedenen 

Fachgesellschaften und Berufsverbänden. Neben dem positiven 

Effekt, die Synergien aller chirurgischen Fächer bei in ähnlicher 

Weise tangierenden Aufgabengebieten zu nutzen, soll zudem 

durch eine solche Einheit die Gewichtung und Wahrnehmung 

des Faches ¹Chirurgieª insgesamt verstärkt und entsprechend 

ihrer Bedeutung zunehmend von anderen Arbeitsgemeinschaften 

oder staatlichen Einrichtungen beachtet werden. Unter 

dieser Zielvorstellung sind in den Bereichen Wissenschaft sowie 

Fortbildung erste Projekte realisiert worden. Durch Einrichtung 

eines wissenschaftlichen Informationsdienstes (WID) werden 

von der DGCH in koordinierender Weise Möglichkeiten und Vorgehensweisen 

verschiedenster Forschungsprojekte aufgezeigt 

und unterstützt, v. a. auch durch das Einbinden des Studienzentrums 

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Ein weiterer 

Schwerpunkt wird auf dem Bereich des Innovationsmanagements 

sowie der Versorgungsforschung gelegt werden. Zudem 

ist von der Projektgruppe Aus-, Weiter- und Fortbildung ein gemeinsamer 

Common-Trunk-Kurs in Vorbereitung, der dann von 

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zusammen mit dem Berufsverband 

Deutscher Chirurgen angeboten wird. Weitere 

Schritte auf dem Weg der angestrebten Einheit der deutschen 

Chirurgie sind naturgemäû notwendig. 

Mitteilungen: Der Nachwuchs ist ein groûes Thema in der gesamten 

Chirurgie: In fast allen chirurgischen Fächern wird darüber ge- 



Sitz Berlin 

klagt, dass es für die wachsende Zahl an Patienten bald nicht 

mehr ausreichend viele, gut ausgebildete Chirurgen geben wird. 

Wie lassen sich junge Menschen für die Chirurgie begeistern? 

Prof. Jauch: Der Wettbewerb um den Nachwuchs wird an wenigen 

Problempunkten entschieden. Die Chirurgie bietet weiter 

eine einmalige Herausforderung, handwerkliches Gestalten mit 

rationalem Denken und Leidenschaft sowie Einsatz für Patienten 

zu verbinden. Es gilt diese hoch befriedigende Tätigkeit den Studenten 

zu vermitteln. Es sind also zunächst die akademischen 

Lehrer und Universitäten sowie Lehrkrankenhäuser gefordert. 

Hier hat sich in den letzten Jahren vieles positiv entwickelt. Leider 

wird das Bild jedoch getrübt durch Personalengpässe, mangelnde 

Organisation und Identifikation an einzelnen Kliniken. Hier gilt es, 

nach dem Best-Practice-Prinzip in der Breite sich zu verbessern. 

Die Arbeitsgruppe Lehre der DGCH schafft dafür entscheidende 

Voraussetzungen. Daneben schrecken die Arbeitsbedingungen 

und noch mehr die Arbeitsatmosphäre viele Studenten während 

des PJ von der Chirurgie ab. Vielfach wird die Hierarchie als nicht 

mehr akzeptabel und der Umgang als zu wenig partizipativ empfunden. 

Die Schaffung eines fesselnden Arbeitsklimas mit aktiver 

Einbindung ins Team ist daher eine entscheidende Voraussetzung 

im Wettbewerb um die besten Studenten. Die Arbeitsplatzgestaltung 

und Dienstbelastung muss heute auf die Erwartung 

hinsichtlich der Work-Life-Balance abgestimmt werden und die 

aktive Weiterbildung in der Tagesroutine, im OP und auf Kursen 

muss von uns allen eingefordert werden. Das ist ein wichtiges 

Thema, das die DGCH gemeinsam mit allen Fachgesellschaften 

öffentlich darstellen muss. 

Mitteilungen: Ein besonderes Anliegen von Ihnen, Herr Professor 

Jauch, ist es, die gemeinsame Weiterbildung der chirurgischen 

Fächer voranzutreiben. Worum geht es hierbei vor allem? 

Prof. Jauch: Die Berücksichtigung moderner didaktischer Prinzipien 

in der Lehre und Weiterbildung liegt mir besonders am Herzen. 

Von Beginn an müssen wir die Berufsanfänger dort abholen, 

wo sie von der Universität zu uns kommen ± das bedeutet, mit fallbasiertem 

Lernen und nicht mit Frontalunterricht, mit praktischen 

Übungen und nicht nur mit Assistieren. Ich bin überzeugt, dass 

wir nur bei frühem Einsatz moderner Lernmethoden auch im Routinestationsablauf 

unsere jungen Mitarbeiter schnellstmöglich in 

den Zustand versetzen der täglichen Arbeit aktiv gestaltend und 

effizient gegenüberzutreten und die hohe Arbeitsverdichtung zu 

meistern. Der von Herrn Mutschler und mir mit Mitarbeitern konzipierte 

Common-Trunk-Basiskurs und das Arbeitsbuch Basischirurgie 

hilft hier nach meiner Einschätzung, wenn sie möglichst 

schon in den ersten Monaten angeboten werden. 

Darüberhinaus müssen wir uns noch mehr von Anfang an der 

Persönlichkeitsentwicklung und dem Erwerb und Festigung der


Soft Skills und sozialer Kompetenz widmen. Ich wünsche mir natürlich, 

dass dieses Modell durch die DGCH in Verbund mit Fachgesellschaften 

und BDC auch in der Breite verfügbar gemacht 

wird, weil ich absolut von seinen positiven Effekten überzeugt bin. 

Mitteilungen: Auch groûe Gesellschaften wie die DGCH brauchen 

Partner: Wie arbeiten Sie heute beispielsweise mit dem Berufsverband 

der Deutschen Chirurgen oder auch mit den Gesellschaften 

benachbarter Fächer zusammen? 

Prof. Meyer: Bezüglich der Partnerschaft der Deutschen Gesellschaft 

für Chirurgie mit anderen Fachgebieten oder dem Berufsverband 

Deutscher Chirurgen ist erfreulicherweise überhaupt 

kein Neubeginn notwendig, da bereits unter meinen Vorgängern 

im Amt eine gute Beziehung und der wissenschaftliche Austausch 

gepflegt worden ist. Dieser betrifft sowohl die Deutsche Gesellschaft 

für Innere Medizin als auch die Deutsche Gesellschaft für 

Anästhesie und Intensivmedizin, belegt durch die jährliche Zusammenkunft 

auf präsidialer Ebene mit Diskussion und Stellungnahmen 

zu Problemfeldern, die beide Fachgesellschaften betreffen. 

Beispielhaft können dabei aktuelle Pressemitteilungen zum 

Patientenrechte- oder Versorgungsstrukturgesetz genannt werden. 

Gerade im aktuellen Projekt zur Einheit der deutschen Chirurgie 

zeichnet sich eine deutliche Kooperationsmöglichkeit, z.B. 

im Bereich der Mitgliederverwaltung oder bei den Fortbildungsangeboten, 

mit dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen ab, 

ohne dass dabei ein Identitätsverlust für die beteiligten Parteien 

befürchtet werden muss. Sowohl also in der Kooperation mit unseren 

Partnern als auch der angestrebten Einheit der deutschen 

Ratio et Emotio in Chirurgia 

H.-P. Bruch 

(Rede auf dem Bayerischen Chirurgenkongress 2012) 

Hirn und Herz! 

Oder frei nach Schiller ± Man darf den Verstand nicht auf Kosten 

des Herzens verfeinern 

Verstehen wir nicht alle, was damit gemeint ist? 

Aber ± Haben diese Begriffe für uns alle auch noch denselben 

bleibenden Sinngehalt? 

Lassen Sie mich einen zugegebenermaûen subjektiven analytischen 

Blick auf den Ursprung und die Bedeutung der Begriffe Ratio 

et Emotio werfen. 

Chirurgie sehen Sie mich persönlich in tiefer Zuversicht und voller 

Optimismus, was hoffentlich auch durch die weitere Entwicklung 

dieser Projekte bestätigt werden kann. 

Mitteilungen: Die Medizin ist politisch geworden ± nicht zuletzt, 

weil politische Entscheidung heute maûgeblich medizinisches 

Handeln beeinflussen. Welche politischen Ziele würden Sie am 

Ende Ihrer Amtszeit gerne erreicht haben? 

Prof. Jauch: Ich bin nicht so vermessen zu glauben, innerhalb 

einer 1-jährigen Präsidentschaft politische Ziele zu erreichen. Dafür 

bedarf es in der Regel nicht nur Einsatz und Überzeugungskraft, 

sondern auch Stehvermögen und Beharrlichkeit über längere 

Zeiträume. 

Dennoch habe ich natürlich für meine Amtszeit auch politische 

Ziele, die ich einen Schritt voranbringen will. Der Prozess ¹Einheit 

der Chirurgieª mit seinen Facetten, insbesondere die Weiterbildung 

steht hier an erster Stelle. Daneben ist mir die Herausstellung 

¹alter Tugendenª wie Führungsverantwortung, Vorbildfunktion 

und Wahrhaftigkeit äuûerst wichtig. Als Chirurgen und ¾rzte 

müssen wir einen Gegenentwurf zur reinen Wachstumsfalle der 

Ökonomen schaffen. Wir sind gefordert unter Würdigung der vorhandenen 

Ressourcenknappheit ärztliche Standpunkte zu formulieren 

und authentisch zu vertreten zum Wohl des einzelnen Patienten 

und der Gesellschaft. Diese Aufgabe steht uns Chirurgen 

in unserer Tradition gut. 

Wir danken für das Gespräch! 


Sitz Berlin 

Ratio aus dem Lateinischen bedeutet Klugheit, Vernunft, Verstand, 

Einsicht, Begründung, Grundsatz und Prinzip. Die Ratio 

ist jene Kraft, aus der alles Denken erwachsen sollte. 

Wir halten die Ratio daher für die objektive Instanz in unserem 

Denken und Handeln. Aus der Lebenswirklichkeit extrahiert sie 

die Wünsche und Ziele, deren Verwirklichung uns erstrebenswert 

erscheinen ± in unserer Gesellschaft nicht selten Kapital, Ruhm, 

Macht, Einfluss und Erfolg ± wenn möglich dazu noch ein wenig 

Unsterblichkeit, um nur einige der Stereotypen zu nennen. Diese 

Wünsche und Ziele formen Modelle und Wertesysteme. 



Emotio dagegen ± ex motio ± aus der Bewegung oder Erregung 

ist ein rein psychologischer, nicht selten explosiver Prozess. Er 

wird durch eine bewusste oder unbewusste Wahrnehmung ausgelöst. 

Er induziert komplexe physiologische Reaktionen. 

Er verändert unsere subjektive Gefühlswelt, und er ändert unsere 

Verhaltensmuster und kann das Spektrum unserer Reaktionsmöglichkeiten 

einengen. Emotio hat 2 Gesichter. Sie kann positiv 

oder negativ besetzt sein. 

Ein Positives, das sich, wie Alard von Kittlitz schreibt, danach 

sehnt, die Hülle des Bewusstseins abzulegen und in etwas aufzugehen, 

das gröûer ist als es selbst. Geborgenheit, innere Sicherheit, 

unverbrüchliche Liebe und Transzendenz. 

Und ein Negatives, Zerstörerisches wie etwa Zorn, Rache, 

Machthunger und vieles mehr, das wir aus dem täglichen Leben 

nur allzu gut kennen. 

Unterschiedliche Menschen verfügen über eine sehr differente 

Emotionalität, die bis zum Affekt reichen kann. Die spezifische 

Eigenart des Gefühlslebens, die Affektsteuerung und die Art, wie 

Affekte verarbeitet werden, ist abhängig von der Persönlichkeit 

eines Menschen. Womit wir einen weiteren Begriff erkennen, der 

im Zusammenhang mit Ratio et Emotio näher betrachtet werden 

sollte ± das Gefühl. 

Emotionen entstehen auf der Basis von Gefühlen, und Gefühle 

wiederum sind sehr abhängig von Stimmungen. Gefühle und 

Stimmungen unterscheiden sich von der kurzfristigen manchmal 

explosiven Emotion dadurch, dass sie länger- und langfristig wirksam 

sind. 

Gefühle sind eine phylogenetisch sehr alte Errungenschaft des 

Menschen. Ob sie für alle Menschen gleich sind, ist immer noch 

Gegenstand des wissenschaftlichen Disputes. Eines aber kann 

als gesichert gelten ± dies ist die enge Verbindung zwischen den 

Wertesystemen und Werterfahrungen von Individuen und Gruppen 

und der Gefühlswelt. Wertesysteme sind aber nicht fest gefügt 

und allgültig. Sie sind vielmehr Ausdruck des Wissens, der 

Vorstellungswelt und der Erfahrung einer bestimmten Zeit. ¾ndert 

sich das Wissen, ändern sich die Erfahrungen und die Umfeldbedingungen, 

wirkt dies immer auch zurück auf die Wertvorstellungen. 

Werte unterliegen damit einem steten, manchmal kaum 

merklichen, Wandel. 

Man denke etwa an den Wandel des Patientenbildes von der leidenden, 

hilfsbedürftigen Kreatur hin zum Kunden in einem ökono- 


misierten, ¹durch-Ratio-nalisiertenª System, wobei man an der 

Ratio dieses Systems deutliche Zweifel hegen darf, oder an das 

absolute Primat des Kapitals und des Shareholdervalues gegenüber 

dem Wohlergehen des Patienten. 

Und doch sind Wertvorstellungen die Grundlage von Welt- und 

Lebensmodellen, die es uns erst erlauben, uns in einer immer 

komplexer werdenden Wirklichkeit zurechtzufinden. 

Wertesysteme entstehen aus rationaler Einsicht, Vernunft und 

Rücksicht. Sie bilden das Bindeglied zwischen Ratio und Emotio. 

Kommen wir auf den Ausgang zurück. Die Ratio gebietet uns, rationale 

Ziele zu erstreben. Die Emotio dagegen schöpft ihre Kraft 

aus den Gefühlen und Stimmungen, die dem Unbewussten entstammen. 

Ratio und Emotio waren und sind für den engagierten Arzt feste 

Gröûen verbunden mit den Begriffen Caritas und Humanitas. Unter 

dem zunehmenden Einfluss des Ökonomismus, der mit seiner 

ökonomischen Theorie alles erklären und bewerten will und des 

Utilitarismus, der Handlungen für sittlich und moralisch richtig erklärt, 

wenn deren Folgen für das Wohlergehen aller optimal sind, 

verändert sich unser Wertesystem dramatisch. 

Der Patient wird zum Gegenstand ökonomischer Überlegungen 

und cartesianisch, mechanistischer Handlung. Der Leistungsträger 

mutiert zum Humankapital. 

Das Koordinatensystem unserer Wertvorstellungen beginnt sich 

zu verschieben. 

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, werte Gäste. 

Ratio bedeutet auch Rücksicht und Beachtung, Rücksicht auf den 

Patienten und Beachtung für sein Leiden und seine Nöte. Ratio 

bedeutet aber auch Rücksicht auf die Leistungsträger, ohne die 

ein humanes Medizinsystem nicht denkbar ist. 

Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass wir in Zukunft 

sehr viel Energie darauf verwenden müssen, unsere Werte 

zu erhalten und durchzusetzen, damit die tradierten Vorstellungen 

von Ratio und Emotio in der Medizin ihren Sinngehalt bewahren. 

Prof. Dr. med. Hans-Peter Bruch 

Präsident 

Berufsverband der Deutschen Chirurgen 


Sitz Berlin


Rede zur Verabschiedung des Generalsekretärs der DGCH, 

Professor Dr. Hartwig Bauer am 14.07.2012 in München 

F. Stelzner 

Lieber Herr Bauer, 

liebe Frau Bauer, 

meine Damen und Herren, 

in dieser Stunde erinnere ich mich an alle Schriftführer und späteren 

Generalsekretäre unserer Gesellschaft seit ihren Aktivitäten 

nach dem 2. Weltkrieg. Ich erlebte sie zuerst aus der Froschperspektive. 

Deshalb wäre ich in der Lage, auch in diesem abgedunkelten 

Festraum über sie zu berichten: über Hübner, Block, Bürkle 

± um einige zu nennen. 

Später, im Präsidium und im Vorstand, erlebte ich unseren jetzt 

scheidenden Herrn Bauer, der leuchtete. Deshalb muss ich jetzt 

um einen hellen Saal bitten, um ihn passend zu würdigen (der 

Saal wird hell). Vielen Dank! 

Wir alle wissen, dass im Lob oft mehr Zudringlichkeit steckt als im 

Tadel. Nicht immer! Wir alle, die wir auf der Welt herumlaufen, 

werfen gröûere und kleinere Schatten, die wie wir selbst verschwinden. 

Einige hinterlassen beständigere Spuren. Dazu gehört 

unser Herr Bauer. Unser Generalsekretär verwaltete sein 

Amt in gelassenem Bewusstsein makelloser Überlegenheit. Im 

britischen Stil bedachtsamer Untertreibung zog er alle Register 

zur Medienpolitik als hoch geachteter Chirurg und fällte mit einem 

überzeugten Präsidium oft Entscheidungen für unsere sich wandelnde 

Fachgesellschaft. Mit herzlicher Höflichkeit konnte er geben, 

ohne zu demütigen und verweigern, ohne zu kränken. 

Oft dachte ich, wenn sein Wissen zur Gesundheits- und Chirurgiepolitik 

funkelte: L'Øtat c'est moi. Aber er sagte nie, der Staat 

bin ich. Er kam ihm aber nahe für uns alle! 

Seine Souveränität glänzte auch für seine Gegner, wie Voltaire 

sagte: Ihre Meinung teile ich ganz und gar nicht, aber ich werde 

dafür sorgen, dass Sie die Ihre sagen können. 

Herr Bauer hat während seiner Amtsperiode auch als Schriftführer 

der Bayerischen Chirurgenvereinigung das Grüû-Gott- und 

Guten-Tag-Zeitalter bis zum Hallo-Zeitalter erlebt. Mit einer harmonischen 

Hymne mit seinen Präsidenten und zeitgemäûen Texten 

formte er unsere Vereinigung; und letztlich sangen alle gemeinsam 

im Chor, nachdem sie als Solisten und Kammerchor 

doch nicht so erfolgreich waren. In der groûen Politik war und ist 

das ganz anders. 

Am Anfang meines Lebens erinnerten sich die Leute ihres versunkenen 

Staates, wo sie sangen: Gott erhalte unseren Kaiser, 

Gott erhalte unser Land. Ich musste dann tschechisch singen: 

Wo ist mein Land, mein Vaterland ± Kde domov muj, kde vlastimà 

¼ 

Dann sangen wir den Text des Hoffmann von Fallersleben. Dann 

einen vom Ehepaar Heuss. Zuvor durften wir manchmal nicht singen. 

Wenn unterdrückte Menschen ratlos werden, nehmen sie 

zum Humor Zuflucht, und das wird gefährlich. 

Wir aber werden noch lange singen: 

Gott erhalte Hartwig Bauer 

und auch seine liebe Frau. 

Sie sollen leben, ewig dauernd, 

hochgeschätzt und das weiû-blau. 

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Stelzner 

Em. Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Bonn 


Sitz Berlin 



Selbstbestimmung und Mitverantwortung 

Was kann man den Patienten zumuten? 

H. Bauer 

Grundlage für eine selbstbestimmte Entscheidung der Patienten 

und Übernahme von Mitverantwortung ist eine angemessene, 

d. h. in verständlicher Form in einem offenen Interaktionsprozess 

vermittelte korrekte ärztliche Information mit allen dazu erforderlichen 

Inhalten. Damit kommt dem ärztlichen Gespräch auch im 

Zeitalter ausgereifter Informationstechnologien und dem breiten 

Zugang zu zahlreichen Wissensquellen eine entscheidende Bedeutung 

zu. 

Das ärztliche Gespräch und die Arzt- 

Patienten-Beziehung 

Der Arztberuf ist deshalb ganz wesentlich ein Sprechberuf oder 

sollte es zumindest sein. Der vertrauensvolle und offene Dialog 

zwischen Arzt und Patient ist nach wie vor die Basis jeder erfolgreichen, 

auf das individuelle Patientenbedürfnis abgestimmte Diagnose- 

und Therapieentscheidung. Grundlage eines solchen 

Dialogs wiederum ist das gute Zuhören, das heute wie die gesamte 

Kommunikation mit unseren Patienten bei den ständig verdichteten 

Arbeitsabläufen und einer durch die zunehmende Spezialisierung 

bedingten Arbeits- und Verantwortungsteilung immer 

mehr verloren zu gehen droht. Doch all das ist nicht neu. In einem 

vor 80 Jahren herausgegebenen ¹¾rzte-Kniggeª wurde bereits 

festgestellt, dass wir, um das Vertrauen unserer Kranken zu gewinnen, 

zunächst ihre Klagen und Beschwerden in richtiger Weise 

anhören müssten. Zeit haben für den Kranken, geduldig und 

vertrauensvoll zuhören, nicht ungeduldig werden auch bei beschränkter 

Zeit und noch so dringender Arbeit und vor allem den 

Kranken ausreden lassen, seien eine gröûere Kunst und erforderten 

mehr Willenskraft und Selbstbeherrschung als richtig fragen 

zu können (1). Wie zeitlos diese Forderung ist, zeigt ein aktueller 

kritischer Beitrag in einem deutschen Nachrichtenmagazin. Unter 

dem Titel ¹Sprachlos in der Sprechstundeª wird den ¾rzten vorgehalten, 

dass sie vielfach in der Kunst des Heilens versagen würden, 

da sie den Kranken nicht zuhören würden. Die schlechte 

Kommunikation und der Trend zum Spezialistentum führten zu 

falschen Diagnosen und sinnlosen Behandlungen (2). 

Sehr deutlich wird das in der Chirurgie, deren Heilansatz mit 

einem gezielten Eingreifen in die Körperintegrität ein besonderes 

304 Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ± Mitteilungen 4/12 

Vertrauensverhältnis des Patienten erfordert. Der sieht sich heute 

in der Diagnostik und Indikationsstellung, in der Aufklärung, bei 

Durchführung der Operation und im Rahmen der postoperativen 

Betreuung ständig wechselnden Bezugspersonen gegenüber. 

Die personelle Fragmentierung im Rahmen einer solchen Arzt- 

Patienten-Beziehung bei gleichzeitigem Abbau der Wissensbarriere 

zwischen Mediziner und Laien infolge einer bisher nie dagewesenen 

Informationsverfügbarkeit führen zu einem Wandel in 

der Arzt-Patienten-Beziehung. Hat sich der Kranke früher fast kritiklos 

und ohne nachzufragen den Ratschlägen und Anweisungen 

seines Arztes gefügt, will er heute als aktiv Beteiligter wahrgenommen 

und einbezogen werden. Die Rolle des Arztes hat sich 

dabei gewandelt von einer in seinen Entscheidungen und Empfehlungen 

kaum hinterfragten Autoritätsperson hin zu einem aus 

kritischer Distanz bewerteten Dienstleister. Die Konsequenz: 

Das alte Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient wird teilweise 

abgelöst von einem Vertragsverhältnis mit genau definiertem 

Leistungsumfang. Der Patient wird zum Kunden, der Arzt 

zum Leistungserbringer und das Krankenhaus wird zum ¹Profit- 

Centerª. Die Frage ist, wo in diesem System Selbstbestimmung 

und Mitverantwortung der Patienten ihren Platz haben bzw. wie 

sie weiterentwickelt und gelebt werden können. 

Was wollen Patienten wissen? 


Sitz Berlin 

Betrachtet man die Informationsvermittlung aus Patientensicht, 

so stellen sich die Fragen, welche Informationsquellen Patienten 

nutzen und welche Qualitätsmerkmale sie für sich als nützlich 

bzw. relevant betrachten. 

Die Bedeutung des Internets ist in den letzten Jahren erheblich 

angestiegen. Nach einer Erhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 

2011 ziehen 14 % der Internetnutzer bei der Arztsuche 

das Internet zurate. 28 Millionen Bundesbürger, das sind 

60% der Internetnutzer, suchen Gesundheitstipps im Internet; 

vor 5 Jahren waren es erst 50 % (Deutsches ¾rzteblatt 

09.09.2011). Die Stiftung Warentest hat 2011 festgestellt, dass 

medizinische Informationsangebote im Internet nach den Sexseiten 

die zweithöchsten Klickraten aufweisen. Die Zahl der Internetportale 

mit medizinischen Informationsangeboten, mit Arzt- und


Klinikbewertungen und Plattformen für Zweitmeinungen bis hin 

zur digitalen Sprechstunde mit konkreten Therapievorschlägen 

ist kaum noch überschaubar. Seriöse Angebote wie die der Bundesärztekammer, 

des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit 

im Gesundheitswesen (IQWiG), des Deutschen Netzwerks evidenzbasierte 

Medizin (DNEbM) oder auch verschiedener Krankenkassen 

haben hier einen schweren Stand. 

Ein gutes Beispiel für den Informationsbedarf von Patienten ist die 

Beurteilung der Krankenhausqualität. Die seit 2004 von allen 

Krankenhäusern verpflichtend im Internet zu veröffentlichenden 

Qualitätsberichte, mit pauschalierenden Datenangaben überfrachtet 

und schon für Insider schwer verständlich, haben bisher 

nicht dazu geführt, dass auf dieser Basis eine informierte Krankenhauswahl 

stattfinden kann. Patienten kennen sie und nutzen 

sie kaum, auch die Einweiser sowie die Krankenhäuser selbst 

machen längst nicht in dem Unfang davon Gebrauch, wie dies 

vom Gesetzgeber intendiert war. 

Es ist noch zu wenig bekannt über den tatsächlichen Informationsbedarf 

und das Informationsverhalten der entscheidenden 

Zielgruppe der Patienten bzw. der Versicherten. Dabei lässt sich 

am Beispiel Krankenhausqualität gut darstellen, welche Qualitätsinformationen 

von Patienten aus einer Vielzahl von möglichen 

Qualitätsindikatoren als besonders nützlich und relevant angesehen 

werden. An der Spitze der Präferenzen stehen die fachlichen 

Kompetenzen des medizinischen Personals und der Spezialisierungsgrad 

(Tab. 1). Bei der Gewichtung von Bewertungsparametern 

lassen sich dabei verschiedene Patientengruppen (Cluster) 

identifizieren, deren Präferenzen mehr ergebnis- oder leistungsorientiert 

sind (3) und die sich in ihrer Typologie z.T. signifikant 

unterscheiden (Abb. 1). Weiterhin ist der Nutzungsgrad von Informationsquellen, 

seien es Printmedien oder das Internet, abhängig 

von verschiedenen Altersklassen, dem Gesundheitszustand und 

dem Schulabschluss (4). An der Spitze der Orientierung steht mit 

Abstand immer noch die Empfehlung des einweisenden Arztes, 

gefolgt von der persönlichen Empfehlung von Freunden und Verwandten. 

Der Einweiser entscheidet in der weit überwiegenden 

Zahl der Fälle, welches Krankenhaus für den Patienten gewählt 

wird, wobei nach Studien und Expertenmeinung dies für mehr 

als 75 % der Krankenhauseinweisungen zutrifft. 

Vollmundige Leistungsbeschreibungen des Krankenhauses, die 

über die gesetzlich vorgeschriebenen Inhalte der Qualitätsberichte 

hinaus in einer Art Qualitätslyrikdem selbstverständlich bei allen 

im Mittelpunkt stehenden Patienten das eigene vorzüglich geschulte 

Personal, eine Versorgung mit den innovativsten Verfahren 

und das spezielle Ambiente des Hauses anpreisen, werden in 

erster Linie als Marketinginstrument genutzt. Die Schranken des 

Werbeverbots für Heilberufe scheinen gerade für die Internetwerbung 

sehr niedrig geworden zu sein. Krankenhäuser unterliegen 

Tab.1 Top 10 mit den höchsten Präferenzen bzw. Teilnutzenwerten aus 

Sicht der Patienten bei Beurteilung und Auswahl eines Krankenhauses 

(3). 

1. fachliche Qualifikation der ¾rzte 

2. Schwerpunkte bzw. Spezialkompetenzen der Klinik 

3. fachliche Qualifikation des Pflegepersonals 

4. Ausstattung mit medizintechnischen Geräten 

5. Sauberkeit und Hygiene 

6. Erfolgsrate 

7. Anzahl der bereits behandelten Patienten mit meiner Krankheit 

8. Qualitätsbewertung durch unabhängige Institutionen 

9. Anzahl bzw. Häufigkeit von Eingriffen bzw. Behandlungsverfahren 

10. Reputation und Qualifikation des Chefarztes 

ergebnisorientierter Patiententyp 

46 % 

· Behandlungsfehler 

· Komplikationsrate 

· ungeplante Wiedereinweisungen 

· Patientenbeschwerden 

· Patientenzufriedenheit 

· jüngere Patienten 

· Paternalismuspräferenz niedriger 

· höhere soziale Schichten 

· mehr PKV-Versicherte 

signifikante Clusterunterschiede 

weitere Typisierungen 

Abb.1 Präferenzbasierte Patiententypologie (3). 

leistungsorientierter Patiententyp 

54 % 

· Wartezeit bis zur Aufnahme 

· Ausstattung Patientenzimmer 

· Wartezeiten während der Behandlung 

· Entfernung zum Wohnort/ 

Erreichbarkeit 

· ältere Patienten 

· Paternalismuspräferenz höher 

· niedrige soziale Schichten 

· mehr GKV-Versicherte 

als Gewerbebetriebe nicht denselben Beschränkungen wie etwa 

niedergelassene ¾rzte. Denn nach höchstrichterlicher Auffassung 

wird Internetwerbung typischerweise von solchen Patienten 

zur Kenntnis genommen, die nicht unaufgefordert von Werbung 

beeinflusst werden, sondern sich selbst aktiv informieren (BVG 

Az.:1 BvR 2115/02). 

Der Wunsch nach mehr Mitsprache 


Sitz Berlin 

Der Wunsch von Patienten nach mehr Mitsprache und Mitbestimmung 

bei der Wahl der Behandlung entspricht einem zentralen 

Bedürfnis nicht nur in unserem Lande. Patienten wollen mitentscheiden, 

wobei dieser Wunsch weitgehend unabhängig von der 

Bildung und dem Alter der Patientinnen und Patienten ist (5). Voraussetzung 

dafür ist die Verfügbarkeit von möglichst evidenzbasierten 

Patienteninformationen, die derzeit nur in Ausnahmefällen 

in angemessener Weise angeboten werden (5). Ist schon für die 

Gesundheitsberufe die Beschaffung verlässlicher Informationen 

schwierig, so erscheint sie für Patienten und Angehörige oft aussichtslos. 

Gerade im Internet werden sie überschüttet mit medizinischen 

Empfehlungen, die dort besser nicht stünden. Qualität 

von Informationen zu erkennen, stellt Patienten vor unlösbare 

Probleme, wobei vor allem in unserem Lande erhebliche Defizite 



50 

45 

40 

35 

30 

25 

20 

15 

10 

5 

0 

48 

46 

43 

43 

UK Ch I E S Slo D P 

Abb.2 Beurteilung der kommunikativen Kompetenzen von ¾rzten im 

europäischen Vergleich (7). 

sowohl bei der Wissensgenerierung als auch bei der Organisation 

der Wissensnutzung konstatiert werden (6). 

Im Rahmen einer Studie wurden in 8 europäischen Ländern die 

Gesundheitssysteme und die Zufriedenheit von Bürgern und Patienten 

untersucht (7). Dreiviertel der befragten Bürger fanden, 

dass Patienten bei der Wahl möglicher Behandlungsformen einbezogen 

werden sollten. Im Gegensatz dazu bewertet nur ein 

Drittel der Befragten die Kommunikation zwischen ¾rzten und Patienten 

als ausreichend, während sich 45 % ungenügend über 

neue Behandlungsformen informiert fühlten. Deutschland fand 

sich hier vor Polen nur auf dem vorletzten Platz (Abb. 2). In einer 

anderen europaweiten Umfrage fanden sich ähnlich ungünstige 

Ergebnisse beim Indikator Patientenrechte und -information, wohingegen 

z.B. die Niederlande oder Dänemarkhier durch besonders 

positive Werte auffielen (8). Nach Untersuchungen des 

Commonwealth Fund 2009 empfängt ein deutscher Arzt jede Woche 

durchschnittlich 243 Patienten in seiner Sprechstunde. Dabei 

bleiben nicht mehr als 7,5 Minuten Gesprächszeit pro Patient. 

Auffallend dabei ist, dass in Deutschland 47% der Befragten und 

damit weit mehr als in allen Vergleichsländern bei mindestens 4 

¾rzten in Behandlung waren und 33% berichteten, dass der 

Facharzt keine Informationen zur Krankengeschichte hatte, was 

den Blickvor allem auf den wichtigen Aspekt der Koordination 

lenkt (9). Nicht überraschend sind dann auch die gemessenen 

mittleren Konsultationszeiten, die etwa für die Darstellung von Behandlungsoptionen, 

die Einbeziehung der Patientenperspektive 

und eine gemeinsame Entscheidungsfindung nur im niedrigen Minutenbereich 

liegen (10), wobei besonders zu Buche schlägt, 

dass nach durchschnittlich 8 Sekunden der Arzt bereits erstmals 

die Schilderung des Patienten unterbricht. 


35 

33 

29 

21 


Sitz Berlin 

Tab.2 Die Rolle der Patienten in der gesundheitlichen Versorgung (11). 

Die Patienten können im Rahmen ihrer gesundheitlichen Versorgung 

eine entscheidende Rolle übernehmen, indem sie: 

± Krankheitsursachen und die Faktoren verstehen, die sich auf die 

± Gesundheit auswirken 

± Selbstdiagnose betreiben und banale, selbst begrenzende Beschwerden 

eigenständig behandeln 

± im akuten Krankheitsfall in partnerschaftlicher Kooperation mit 

Gesundheitsfachkräften die geeignetste Behandlungsform wählen 

± den Behandlungsplan einhalten und der Medikation folgen 

± ihre Symptome und die Auswirkungen der Behandlung beobachten 

± sich über Sicherheitsfragen klar sind und darüber Bericht erstatten 

± Lernen, mit den Symptomen einer chronischen Erkrankung angemessen 

umzugehen 

± sich gesundheitsförderlich verhalten, um eine Erkrankung oder 

Wiedererkrankung zu vermeiden 

Tab.3 Maûnahmen auf Mikroebene (z.B. Klinikteams, Gruppenpraxen 

und örtliche Gemeinschaften) (11). 

Die Förderung einer Kultur der Partnerschaft zwischen Gesundheitsfachkräften 

und Patienten setzt voraus, dass die Fachkräfte 

sich eine Reihe von Fertigkeiten und Eigenschaften aneignen. 

Darunter fallen: 

± Verständnis für die Sichtweise des Patienten 

± die Fähigkeit, den Patienten zu Informationsquellen zu Gesundheit und 

Gesundheitsversorgung zu leiten 

± die Fähigkeit, sie aufzuklären und zu schulen, damit sie ihre Gesundheit 

schützen und das Auftreten oder Wiederauftreten von Krankheiten verhindern 

± die Fähigkeit, die Präferenzen eines Patienten herauszufinden und in 

Betracht zu ziehen 

± die Fähigkeit, kommunikativ über Risiken und Wahrscheinlichkeiten zu 

informieren 

± die Fähigkeit, partizipativ Entscheidungen zu treffen 

± die Fähigkeit, Selbstversorgung und Selbstbewältigung zu unterstützen 

± die Fähigkeit, in multidisziplinären Teams zu arbeiten 

± die Fähigkeit, neue Technologien zu nutzen und damit dem Patienten 

zu helfen, sich mehr für ihre Gesundheit zu engagieren und 

± die Fähigkeit, effizient mit Zeit umzugehen, um all dies zu ermöglichen 

Das WHO-Regionalbüro für Europa hat ausgiebig analysiert, inwieweit 

Patienten im Rahmen ihrer gesundheitlichen Versorgung 

eine entscheidende Rolle übernehmen könnten (11). Diese Auflistung 

reicht vom Verstehen der Krankheitsursachen bis hin 

zum richtigen Verhalten zur Krankheitsvermeidung (Tab. 2). Um 

dies zu erreichen, sind allerdings umfangreiche Maûnahmen vor 

allem auf der Mikroebene wie in den Klinikteams oder in Gruppenpraxen 

erforderlich. Die Förderung einer Kultur der Partnerschaft 

zwischen Gesundheitsfachkräften und Patienten setzt dabei 

voraus, dass die Fachkräfte sich eine Reihe von Fertigkeiten und 

Eigenschaften aneignen (Tab. 3).


innere Ressourcen äußere Ressourcen 

Patientenressourcen soziale Ressourcen 

– persönliche Ressourcen 

– Motivation 

– Erfahrung 

– Fähigkeiten 

– Widerstandskraft 

Wichtigkeit und Wertigkeit der 

eigenen Person, 

Gefühl der eigenen Kontrollinstanz 

Herausforderung durch 

neue Situationen 

Abb.3 Innere und äuûere Ressourcen (12). 

– Familie, Nachbarn, Freunde 

– Arbeitsplatz, Freizeitaktivitäten 

– Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, 

ambulante Dienste (Hospiz-Helfer) 

– materielle Ressourcen (Vermögen, 

Versicherungen) 

kulturelle Ressourcen 

– Glaubenssystem, Weltbild 

– religiöse Eingebundenheit 

Innere und äuûere Ressourcen/Coping 

Bei der Frage, was man Patienten insbesondere bei schweren Erkrankungen 

oder tiefen Lebenskrisen zumuten kann und welche 

Hilfestellungen sie benötigen, sind deren eigene Ressourcen zu 

betrachten, die einen Anpassungsprozess in Gang setzen können, 

der es erlaubt, mit der Situation der Erkrankung leichter fertig 

zu werden (12). Sie lassen sich in innere und äuûere Ressourcen 

gliedern (Abb. 3), deren Vorhandensein und Ausprägung Berücksichtigung 

finden sollte. Auf dieser Grundlage basiert dann auch 

das sog. Coping. Darunter versteht man einmal das Bewältigungsverhalten 

in einer als bedeutsam oder belastend empfundenen 

Situation oder Lebensphase, zum andern die Beschreibung 

von Prozessen, die dazu dienen, erwartete oder bereits eingetretene 

Belastungen und Einschränkungen kognitiv, emotional und 

aktiv handelnd auszugleichen und zu meistern (13). Daraus sind 

dann verschiedene Copingstrategien abzuleiten (Abb. 4). Sie bieten 

dabei unterschiedliche Ansätze, was etwa die Ablenkung von 

der Krankheit, die Aktivierung sozialer Kontakte oder der kämpferischen 

Einstellung anbelangt. Umfangreiche Untersuchungen 

liegen vor allem im Bereich der Onkologie vor. So lässt sich zeigen, 

dass eine psychosoziale Betreuung von Patienten mit gastrointestinalen 

Tumoren einen positiven Einfluss auf die Überlebenszeit 

hat (14), der über dem Zugewinn liegt, der sich durch 

Einsatz innovativer Krebsmedikamente oder im Rahmen der 

sog. individualisierten Therapie erreichen lässt (Abb. 5). 

Bei der Frage, was ist Patienten zumutbar, wird immer wieder diskutiert, 

ob die Wahrheit für Krebspatienten ein Fluch oder ein Segen 

sei. Eine neuere Studie (15) hat hier interessante Ergebnisse 

erbracht. Es waren 603 Patienten in die Studie einbezogen. Bei 

ihnen allen konnte die Chemotherapie nichts Entscheidendes gegen 

den fortgeschrittenen Krebs ausrichten, ihre Lebenserwartung 

lag bei weniger als einem Jahr. Von den 323 Patienten, die 

bis zum Abschluss der Untersuchung starben, kamen die Patienten, 

denen im ärztlichen Gespräch deutlich vor Augen geführt 

wurde, wie es um sie stand, weniger in die Situation, vor der sich 

Resignation/passive 

Hinnahme 

Abwarten 

aktives Vermeiden 

Hadern/Grübeln 

Resignation/Hoffnungslosigkeit 

sozialer Rückzug 

Stoizismus/Fatalismus 

Ablenkung von der 

Krankheit 

ablenkende Aktivität 

kognitive Ablenkung 

Kompensation 

positive Fantasien 

Reizkontrolle 

Wunschdenken 

Wunscherfüllung 

Compliance 

kognitive Strukturierung soziale Kontakte kämpferische Einstellung 

Antizipation 

Attribution 

Humor 

positives Umdeuten 

Problemanalyse 

Relativieren 

Sinngebung 

Altruismus 

emotionale Unterstützung 

Modelllernen 

soziale Ablenkung 

aktive Compliance 

Akzeptieren/Kompromiss 

Informationssuche 

passive Compliance 

Auflehnung 

Eigeninitiative 

Optimismus/Hoffnung 

Selbstaufwertung 

Selbstkontrolle 

Abb.4 Copingstrategien nach dem Ulmer Coping Manual (12). 

kumuliertes Überleben 

1,0 

0,8 

0,6 

0,4 

0,2 

Kontrollgruppe 

0,0 

0 2 4 6 8 10 12 14 

Überlebensfunktion (Monate) 


Sitz Berlin 

Interventionsgruppe 

Abb.5 Effekte psychosozialer Betreuung auf die Überlebenszeit von 

Patienten mit gastrointestinalen Tumoren ± 10-Jahres-Follow-up einer 

prospektiv randomisierten Studie (14). 

viele fürchten, nämlich angeschlossen an lebenserhaltende Maschinen 

zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre letzten 

Tage in intensiver Krankenhausbetreuung verbringen mussten, 

betrug statistisch nur ein Drittel derjenigen der nicht aufgeklärten 

Patienten und die Wahrscheinlichkeit, dass sie an ein Beatmungsgerät 

angeschlossen wurden, nur ein Viertel. Weiterhin 

war die Häufigkeit von Wiederbelebungsmaûnahmen in dieser 

infausten Situation bei nicht aufgeklärten Patienten 6-mal so 

groû als bei aufgeklärten. Die Ergebnisse dieser Studie waren 

Anlass zu einem Vorschlag, in Kalifornien ein Gesetz zu verabschieden, 

dass ¾rzte dazu verpflichten sollte, unheilbar erkrankte 

Patienten vollständig über ihre Optionen aufzuklären. Der Hauptgrund 

für diesen Vorschlag war allerdings die Tatsache, dass auf- 



geklärte Patienten signifikant geringere Kosten in der letzten Lebenswoche 

verursachten als die nicht voll informierten. 

Kein Zweifel besteht, dass Gespräche über das nahe Lebensende 

und eine offene Diskussion über verbleibende Therapieoptionen 

schwierig sind und das ärztlicherseits hier nach wie vor groûe 

Hemmungen bestehen. Das sog. ¹Elefant im Zimmerª-Phänomen 

ist immer noch weit verbreitet, bei ¾rzten bzw. dem Medizinpersonal 

wie bei den Angehörigen. Es beschreibt, dass etwas so deutlich 

ist, dass es eigentlich jeder sehen müsste, dass es aber dennoch 

niemals direkt zur Sprache gebracht wird (16). 

Partizipative Entscheidungsfindung 

Die Forderung nach mehr Patientenbeteiligung steht heute im Fokus 

der öffentlichen Diskussion (17), die Publikationen zum Thema 

haben in den letzten Jahren entsprechend starkzugenommen 

(Abb.6). Sie wird gefordert bei der Ausgestaltung und Regulierung 

unseres Gesundheitssystems und umgesetzt mit Einbeziehung 

von Patientenvertretern zumindest in beratender Funktion 

in Gremien wie dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) 

oder auf anderen Ebenen der Selbstverwaltung. Insgesamt geht 

es um mehr Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen, 

d.h. im konkreten Behandlungsfall. Das ¹shared decision 

makingª wird bei uns als partizipative Entscheidungsfindung bezeichnet 

(PEF). Sie ist ein Interaktionsprozess mit dem Ziel, unter 

gleichberechtigter aktiver Beteiligung von Patient und Arzt auf der 

Basis geteilter Information zu einer gemeinsam verantworteten 

Entscheidung zu kommen. Eine PEF ist dann sinnvoll, wenn mehrere 

gleichwertige, am besten evidenzbasierte Therapieoptionen 

zur Verfügung stehen, die Konsequenzen für das weitere Leben 

der Patienten bedeutsam sind und sie eine Beteiligung wünschen 

oder auch ¾rzte die therapeutische Verantwortung nicht alleine 

übernehmen können oder wollen. Nicht sinnvoll ist eine PEF in 

Krisen oder Notfallsituationen oder vor allem auch dann, wenn 

Patienten sich überfordert fühlen. 

Notwendige Voraussetzung für die PEF ist eine Fokussierung auf 

patientenrelevante Ergebnisse in einer verständlichen und nicht 

beeinflussenden Kommunikation der Informationen (18±20). Das 

heiût, es geht nicht primär darum, dem Patienten die an Surrogatparametern 

orientierten Ergebnisse prospektiv randomisierter 

Studien als alleinige Entscheidungsgrundlage zu vermitteln, sondern 

gesichertes Wissen mit den Wünschen und Bedürfnissen 

des individuellen Patienten, aber auch der ebenso individuellen 

Expertise des Arztes in Einklang zu bringen. Dabei gibt es eine 

Reihe von Faktoren ärztlicherseits, aber auch patientenseitig, 

welche zu einer Arzt-Patienten-Disparität etwa bei der Bewertung 

von Prognosefaktoren bei Krebserkrankungen führen können. 

Grundsätzlich sollte der Arzt den Patienten regelmäûig fragen, 


120 

100 

80 

60 

40 

20 

0 

Anzahl von Referenzen in Medline 

1987 

1988 

1989 

1990 

1991 

1992 

1993 

1994 

1995 

1996 

1997 

1998 

welche Informationen er wünscht, wer noch in den Informationsund 

Entscheidungsprozess einbezogen und auch wie diese Informationen 

präsentiert werden sollte (21). Eine weitere aktuelle 

Studie zeigt, dass ¾rzte insbesondere vor schwierigen Therapieentscheidungen 

Patienten andere Behandlungen empfehlen, als 

sie sie für sich selber wählen würden. Dabei sollten ¾rzte sich vorstellen, 

dass entweder sie selbst oder ein Patient an Darmkrebs 

leidet. Sie konnten sich nun für 2 chirurgische Eingriffe entscheiden: 

Die eine Operation hätte eine höhere Mortalitätsrate, aber 

weniger Nebenwirkungen. Die andere wäre sicherer, führte allerdings 

häufiger etwa zu einem künstlichen Darmausgang, zu chronischem 

Durchfall oder Wundinfektionen. Das Ergebnis war, dass 

rund 80% der ¾rzte für sich selbst die Therapie mit der höheren 

Mortalitätsrate, aber den geringeren Nebenwirkungen gewählt 

hätten, wobei sie letztere lediglich 24,5% ihrer Patienten raten 

würden. Das bedeutet, dass die ¾rzte für ihre Patienten eine Behandlung 

mit höherer Lebenserwartung bevorzugen. Auch wenn 

es letztlich gar nicht möglich ist, dass sich der Arzt immer in die 

Lage seines Patienten versetzen kann, so ist eine von Empathie 

getragene Information doch unerlässlich (22). 

Gläubigkeit und Spiritualität 

1999 

2000 

2001 

2002 


Sitz Berlin 

2003 

2004 

2005 

2006 

Abb.6 Anzahl von Publikationen zu Patientenbeteiligung, partizipativer 

und informierter Entscheidungsfindung (17). 

In einem abschlieûenden Exkurs soll, geprägt von jahrzehntelanger 

verantwortlicher chirurgischer Tätigkeit in Altötting, dem berühmtesten 

Marienwallfahrtsort in unserem Lande, noch kurz auf 

die Bedeutung von Gläubigkeit und Spiritualität für das Heilgeschehen 

eingegangen werden. Denn auch diese Faktoren haben 

einen Bezug zur Selbstbestimmung und Mitverantwortung bzw. 

zu dem, was Patienten zugemutet werden kann. 

Die Komplexität des Heilens und von Heilung wird nämlich dann 

am augenfälligsten, wenn diese nicht als das erwartete Ergebnis


von Heilbemühungen eintritt, sondern sich einstellt trotz vergeblicher 

oder auch im Einzelfall nicht möglicher medizinischer Heilmaûnahmen. 

Im Volksglauben haben wir dafür den Begriff des 

Wunders. Dies gilt nicht nur für die Bewertung aus Sicht der Kranken. 

Die Vorstellung der gegenseitigen Ergänzung von medizinischer 

Wissenschaft und göttlicher Hilfe, d.h. von Heilkunst und 

Heilkult, findet sich auch bei ¾rzten in der frühen Antike. Wenn 

sie nicht mehr weiterwussten, wurde praktisch als letzte Instanz 

der Heilgott angerufen. Gläubige Katholiken wenden sich neben 

der direkten Bitte um göttliche Hilfe mit Gebet und Gelübde an 

Heilige, um durch deren Fürsprache von Gott Heilung zu erlangen 

(23). Ein beredtes Beispiel dafür sind die zahlreichen Votivtafeln 

der Altöttinger Gnadenkapelle. 

Spiritualität und Glaube stellen sicher auch Konditionen im Bereich 

des Copings dar (24). Dabei gibt es bei wissenschaftlicher 

Analyse hinsichtlich eines positiven religiösen Copings auch 

eher überraschende Befunde. Letzteres korreliert z.B. eindeutig 

mit dem Wunsch nach einer aggressiveren Therapie im finalen 

Krankheitsstadium (25). Aktiv gläubige Menschen erhielten gemäû 

dieser Studie fast 3-mal häufiger eine intensive lebensverlängernde 

Therapie einschlieûlich einer Beatmung und Wiederbelebungsmaûnahmen 

als die Patienten, die als weniger religiös 

eingestuft wurden. Ein Cochrane-Bericht befasste sich mit der 

Bedeutung von Fürbitten auf die Linderung von Krankheitszuständen. 

Es wurden 10 Studien mit immerhin mehr als 7000 Patienten 

identifiziert, die randomisiert nach Gruppen mit und ohne 

Gebet waren. Dabei lieûen sich keine signifikanten Unterschiede 

darstellen (26). 

Zweifellos kann die Bedeutung von Gläubigkeit und Spiritualität 

für das Heilgeschehen nicht alleine mit rationalen Messparametern 

quantifiziert werden. Es muss den Einzelnen überlassen bleiben, 

den Patienten, ihren Angehörigen, den ¾rzten und den Pflegenden, 

ihr eigenes Verhältnis zur Kraft des Religiösen zu klären 

(24). Vertrauen ist die Grundlage jedes fruchtbaren Arzt-Patienten-Verhältnisses 

und ist nicht immer auf eindeutige Wenn-Dann- 

Beziehungen rationaler Gesetzmäûigkeiten mit reproduzierbaren 

Prozessen zurückzuführen. Nicht nur in der Medizin sollen Wissenschaft 

und Glaube keine Gegensätze darstellen. ¹Wo der 

Glaube fehlt, helfen die Heiligen nicht, und wo es an Vertrauen 

mangelt, müht sich der Arzt vergebensª (27). 

Mit freundlicher Genehmigung aus: Cadenabbia-Gespräche Medizin-Ethik-Recht 

2011: Gesundheitssystem im Umbruch. V. 

Schumpelick, M. Borchard (Hrsg.), Herder-Verlag Freiburg 2012, 

S. 264±283 

Literatur 


Sitz Berlin 

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Korrespondenzadresse: 

Prof. Dr. med. Hartwig Bauer 

Fischervorstadt 61 

84524 Neuötting 

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Sitz Berlin


Abschlusssysteme 

Der paradoxe Sphinkter und der allbekannte Sphinkter mit seinen Störungen. 

Über die Selbsthilfe des Organismus im Rahmen unserer Therapie am oberen 

und unteren Abschlusssystem 

Vortrag auf der Ehrensitzung in Berlin am 24. April 2012 

F. Stelzner, Bonn 

Heute wird uns die Medizin durch eine überwältigende Informationsflut 

für die Praxis nahegebracht. Sie umfasst 90% unserer 

Mitteilungen, diese werten und vergleichen. Nur 10% umfasst 

die kausale Erkenntnissuche (14). Forschung für die Praxis. Die 

Lebensbahn von Funktionen, die oft erst reifen und dann vergehen 

und die vom Organismus selbst versuchte Hilfe bei Störungen 

wird selten abgehandelt. Die informierende Praxis bleibt gerne 

beim Bewährten, obwohl gerade die chirurgische Tätigkeit bei 

Störungen am Erfolgsvorgang nicht immer befriedigt. 

Die leichte Verfügbarkeit einer alten Methode, die nie nachgeprüft 

oder irrig interpretiert, wird beibehalten, weil sie Gewohnheit geworden 

ist. Neues stört. Neben den Literaturangaben hier, können 

heute alle neuen Ansichten eines Autors über seinen Namen 

in seinen bebilderten Arbeiten im Computer gefunden werden. 

Die Diskussion des Gewohnten geht weiter. Wie häufig und umfangreich 

Störungen sind, zeigt die sehr gründliche Untersuchung 

von Freys (4A) bei der weitverbreiteten Fundoplikatio. 

Der Sphinkter 

Als Grundmodell wird zu Beginn des Lebens ein verschlieûender 

Ringmuskel angelegt. Er wird zur Anpassung im Laufe der Entwicklung 

manchmal bis zur Unkenntlichkeit variiert. So kommen 

auch paradoxe Wirkungen, wie offen halten (Luftweg) oder auch 

Nahrung zu transportieren und entleeren (Ösophagus) oder die 

Entwicklung unserer Sprache zustande (4, 9). 

Die natürliche Spontanaktivität der 

Abschluss- und Haltesysteme 

In dem neuronalen Netzwerk der Sphinkteren sind auch Organhaltesysteme 

mit der Abschluss- oder Öffnungsfunktion integriert. 

Heute wird die Sphinktermessung und das EMG durch das PET/ 

CT (Positronenemissionstomografie) und durch das fMRI (funk- 


Sitz Berlin 

tionelles Magnetresonanzimaging) erweitert. Damit sind wir in 

der Lage, mit der Morphologie eines Organs auch die Funktion, 

eine Kette von Ereignissen und ihr Versagen zu erkennen (2, 3, 

9, 11, 12). 

Die Spontanaktivität der oberen Abschlussmuskulatur 

Auf einem sagittalen PET/CT des Kopfes und Halses fällt zuerst 

die hohe Aktivität (Falschfarbe grau-weiû) des sehr groûen Gehirnareals 

auf, das über 5 Nervenpaare lebenslang Tag und 

Nacht das oropharyngeale Sphinktersystem befeuert (11). 

Mit der variablen Aktivität der Sphinkteren am Mund und Auge 

verhält sich der Kehlkopf spontanaktiv paradox. Er schlieût sich 

nur gelegentlich und hält lebenslang Tag und Nacht den Luftweg 

offen. Wir haben mit dem PET/CT nachgewiesen, dass die lebenswichtige 

Leistung durch ein winziges Muskelpaar (Falschfarbe 

rot) aufrechterhalten wird (M. posticus) (11). Nur bei der zartgliedrigen 

Menschenrasse, die vor 100 000 Jahren auch nach Mitteleuropa 

eingewandert ist, hat sich das gröûte Gehirn aller Lebewesen 

entwickelt. Nur bei diesen Cro-Magnon-Menschen ist nach 

38000 Jahren die Tiefstellung des Kehlkopfs in der Luftröhre abgeschlossen 

gewesen. Mit seiner Gehirnleistung und der Umordnung 

der Larynxmuskulatur war und blieb er das einzige Lebewesen 

das Nein sagen konnte. Er ist einer artikulierenden, einer 

wortbildenden Sprache fähig. So hatte er eine Schrift entwickelt, 

eine Vergangenheit und Zukunft, eine Geschichte, eine Kultur. 

Wir alle stammen von ihm ab. Das noch nicht sprechende Kind 

hat seinen Kehlkopf hoch am weichen Gaumen (9). 

In dieser durch spezialisierte Sonderfächer betreuten Region hat 

sich neben Höchstleistungen auch ein übereifriges Operieren abgespielt, 

z.B. wurden einmal früher von 1000 Schulkindern, fast 

alle tonsillektomiert. Nur 65 wurden in Frieden gelassen (1). 



Die Spontanaktivität der Speiseröhre 

Den Ösophagus gibt es nur bei den terrestrischen Lungenatmern. 

Er ist eigentlich architektonisch keine Neuschöpfung, sondern 

wird durch starken Längszug aus dem distalen Pharynxende und 

vom Kardiateil heraus in 2 Teilen gebildet. Seine so angelegte 

Elastizität wird ein Funktionselement, das zu einer Umordnung 

der für den Verdauungstrakt typischen Ring- und Längsmuskulatur 

führt, sie ist doppelt, wie anorektal angelegt. Sie ist jetzt auch 

Transportsystem mit paradoxer Sphinkterwirkung. Nur am Ösophaguseingang 

(Ösophagusmund) gibt es einen schräg stehenden 

schnürenden Ringsphinkter, dann sind die Ringe in der längsgespannten 

Speiseröhrenmuskelwand zu Ovalen langgezogen 

und die Längsmuskelfasern verlaufen schraubig. Diese Ovalarchitektur 

transportiert die Nahrung vor der Verdauung. Zieht sich 

das Längsoval in der Längsrichtung zusammen wird es weiter, 

streckt sich das Oval schlieût es sich paradox zu einem Ringsphinkter. 

Der ist gedehnt offen und kontrahiert geschlossen. 

Der Dehnverschluss ist entstanden. Wir hatten 1962 bei Ösophaguskarzinomen 

seine Architektur fixiert gesehen. Sie wachsen 

schraubig kraniokaudal, Kolonkrebse ringförmig. Mit diesem makroskopisch 

nicht sichtbaren und schwer nachweisbaren apolaren 

Muskelfaserschraubensystem kann man alle Störungen, die 

häufige Refluxkrankheit und die seltene Chalasie erklären. Nie 

ist diese Erklärung mit einem Ringsphinkter, den hier niemand gesehen 

hat, möglich. Dieser Dehnverschluss ist mit dem dorsalen, 

nicht atmenden kruralen Zwerchfell integriert. Man kann das mit 

der Impedanzmessung nachweisen (9, 15) und mit dem EMG 

die Erschlaffung der Crura vor der Nahrungspassage in den Magen 

feststellen (15). 

Die häufige Refluxkrankheit entsteht bei einer Hiatushernie durch 

Ösophaguskontraktion, damit Lockerung des Dehnverschlusses. 

Der paradoxe Sphinkter öffnet sich. Die Nachspannung, Dehnung 

des Ösophagus macht ihn wieder abschlussfähig. Diese Operation 

ist die einfachste, nebenwirkungsärmste Therapie der Refluxkrankheit. 

Zarras hat mit seiner Ösophagogastropexie, die er von 

HNO-Kollegen kontrollieren lieû, mit der Erstellung eines Lebensqualitätsindexes 

die neuesten Ergebnisse vorzuweisen (15). 

Die Behauptung, hier arbeite ein halber Sphinkter ist irrig, den gibt 

es nur beim Dammriss III. Es gibt jedoch sehr viele Modifikationen 

dieses sog. ¹halben Sphinktersª, aber alle diese vielen ähnlichen 

Operationssituszeichnungen lassen keine original erhebliche 

Qualität nachweisen. 

Dieser ¹halbe Sphinkterª wurde erfunden, weil ein ganzer Ringsphinkter, 

den die Rundumfundoplikatio einrichtet, stört (Dysphagie) 

(4A). Alle reden weiter von einer Semifundoplikatio, was tatsächlich 

eine unbewusste erfolgreiche Nachspannung eines paradoxen 

Sphinkters ist. Niemand unternimmt es, die Struktur der 



Sitz Berlin 

Speiseröhre zu analysieren. Man würde ebenfalls wie wir einen 

paradoxen doppelten Sphinkter, einen Dehnverschluss finden (9, 

15). Trotzdem behält ein Naturgesetz, wie ein paradoxer Sphinkter 

seine vom Menschen unabhängige Bedeutung. 

Von allen Sphinkterrefluxforschern wird die seltene ¹Achalasieª 

nie gemeinsam mit der Refluxkrankheit abgehandelt, denn diese 

tatsächlich gelähmten, zu langen Speiseröhren sind im distalen 

Abschluss behindert. Das erklärt kein gelähmter Ringsphinkter, 

der ist offen, aber ein paretischer paradoxer Sphinkter. Tatsächlich 

versackt das gelähmte schraubige Abschlusssystem des 

Dehnverschlusses bei der Chalasie, nur ein paradoxer Sphinkter 

ist gelähmt, passiv geschlossen und wenn man die dann hinderlichen 

Ovalschraubenfasern der dicken Lamina muscularis propria 

durchschneidet und die subepithelialen Ovalschrauben der Muscularis 

mucosae erhält, um das Lumen nicht zu eröffnen, ist die 

Passage wiederhergestellt. Chalasie ist richtig. Diese Ösophagi 

sind und bleiben gelähmt (Chalazein = erschlaffen) (9, 15). 

Die Speiseröhre unterliegt einer Lebensbahn, über die selten gesprochen 

wird. Der Presbyösophagus (presbys = alt) zeichnet 

sich durch Verlangsamung des Nahrungstransportes aus. Spontane 

essenzielle Dysphagien (Spasmen?) sind selten, länger anhaltend 

kann man sie durch einen Sektschluck lösen. Ihre Ursache 

ist unbekannt. Früher wurde die Indikation zu Rundumfundoplikatio 

sehr häufig gestellt. Nicht nur die Nebenwirkungen (Dysphagien) 

haben das geändert. Der flieûende Übergang zu dem 

physiologischen Reflux hat auch der konservativen Behandlung 

einen groûen Raum geboten, wenn auch die Medikamente für 

die häufige Komorbidität die Wirkungen auf den Dehnverschluss 

mindern, ja aufheben können. 

Die Spontanaktivität der distalen Abschlussmuskulatur 

Hier sind überwiegend Ringmuskelsysteme angelegt, die sich im 

PET/CT als hoch aktive permanent wirkende Aktionselemente 

(Falschfarbe rot, weiû, grau) von den ruhenden tonisierten Muskeln 

des Rumpfes und der Extremitäten (Falschfarbe blau) abheben. 

Genauso aktiv, aber z.T. variabel, ist der muskuläre Beckenboden 

über diesen den Analkanal verschlieûenden Ringmuskeln 

mit dem PET/CT zu sehen. Der Beckenboden und die Sphinkteren 

sind mit dem unteren Rektumviertel integriert. Wir nennen es 

das kloakogene Segment. Es ist ein Sinnesorgan, das uns über 

die Qualität des Darminhalts orientiert. Auch sein neuronales 

Netzwerk reicht bis zum ZNS, was durch PET/CT und FMRI (2, 

3, 10) nachgewiesen werden kann.


Alle diese kaudalen Muskelsysteme werden durch paarige Ganglienzellareale 

im Rückenmark (Höhe S2) befeuert, den Onufkernen. 

Die Nervenkabel (es sind ja Nervenzellfortsätze) treten an die 

Sphinkteren auûerhalb der Beckenbodenmuskulatur heran, aber 

die Beckenbodennerven zum Levator liegen in dessen Muskeltrichter 

ebenso wie die Nerven für das kloakogene Segment des 

Rektums. Das distale Abschlusssystem unterliegt einer physiologischen 

Lebensbahn mit Ausnahme des kloakogenen Segments. 

Unter Wechsel der Muskelfaserqualitäten reift beim Kind die Kontinenz 

erst heran, um im Alter, wieder mit ¾nderung der Muskelfaserqualitäten 

zu versiegen. Der auch im übrigen Magen/Darmkanal 

nachweisbare starke Verlust der intermuskulären steuernden 

Ganglienzellen um 50% wird kompensiert und meist ausgeglichen 

(9). 

Die Störungen in den spontanaktiven anorektalen 

Reflexkreisen und im kloakogenen 

Segment 

Bei einer Querschnittslähmung im Thoraxbereich ist nur die Regelung 

(Willkür) zum ZNS unterbrochen. Die Spontanaktivität, 

der Dauerverschluss der Sphinkteren, wirkt weiter. Sie kann nur 

nicht mehr reguliert werden. Paraplegiker im Kaudabereich des 

Rückenmarks jedoch haben ein vollständig gelähmtes Kontinenzorgan 

(7, 9, 13, 16). Die bei einer Krebsoperation oder Pankolitis 

erzwungene Entfernung des kloakogenen Segments hat eine 

schwere nur langsam sich teilweise ausgleichende Inkontinenz 

zur Folge. Selbst der Erhalt weniger Zentimeter nahe des Beckenbodentrichters 

garantiert eine wesentliche Besserung der 

Abschlusskraft. Der Nachweis, dass unter 100 inkontinenten 

Frauen 64% hysterektomiert waren, spricht für eine beidseitige 

Zerstörung der Levatorinnervation (5). Darüber gibt es seit unserer 

Mitteilung 1960(8, 12, 13) auch in Anatomiebüchern und in 

allen Operationslehren keinen Hinweis. Kann sie vermieden werden? 

Die Anpassung der Spontanaktivität der 

Sphinkterbeckenbodenmuskeln an die 

Kontinenz 

Schon seit 1969 (16) ist im EMG aufgefallen, dass jedem Atemzug, 

erst recht Reden und Husten der Belastung der Abschlussmuskulatur 

durch passagere Verstärkung der Spontanaktivität 

begegnet wird. Diese Anpassung erreicht ihren Höhepunkt im Ablauf 

der Abschlussfunktion an der Harnblase, an der Vagina und 

am Mastdarm. Sellheim (9, 13) hat schon 1918 die Erklärung geliefert, 

dass alle 3 Systeme während der Speicherung und Entlee- 

rung gegen die Bauchhöhle verschlossen bleiben und die Eingeweide 

zurückhalten. Die sich dabei aufsteifenden Hohlorgane 

wechseln ihre Aktivitäten mit dem spontanaktiven Beckenboden. 

Er nennt es das Doppentüren-Princip, eine Tür ist immer geschlossen 

(9, 13). 

Die Spontanaktivität der Muskulatur der 

Beckenorgane und ihr Versagen 


Sitz Berlin 

Es gibt hier keine Haltebänder, auch wenn sie gezeichnet, fotografiert 

oder benannt werden. 

Die Suche der Anatomen war vergeblich (12). Unsere PET/CT- 

Untersuchungen entdeckten die anatomisch und lange bekannten 

im perirektalen Füllgewebe usw. verstreuten hoch spontanaktiven 

Muskelelemente, besonders in der Denonvillier'schen Faszie. 

Versagen sie, fällt das kloakogene Segment vor, ein Rektumprolaps 

ist entstanden. Er ist nie über faustgroû, eher reiût die 

Rektumvorderwand ein (9, 12). Ein Kolostomieprolaps kann meterweit 

vorfallen. 

Es gibt über 100 Operationsmethoden, eine, die tiefe Kontinenzresektion 

mit einer minimalen (1,9%!) Rezidivquote nach 30Jahren 

Nachschau, wird übersehen (Abb. 21. 13, S. 228 in [9]). 

Wir kennen weder den Grund des Vorfalls, noch können wir die oft 

verlorene Spontanaktivität dort wieder einrichten und so ihn kausal 

beseitigen. 

Mit funktionellem PET/CT müssen wir sehr vorsichtig umgehen. 

Wie Maglink u. Mitarb. nachgewiesen haben, können bei 100 

Frauen 65% Zystozelen und 90Rektozelen gesehen werden, 

die keine Beschwerden verursachen (12). Cave operationem! 

Eine Höchstleistung der Selbsthilfe des Organismus ist bei der 

Kompensation der Bauch- und Beckenmuskulatur nach einer 

Schwangerschaft zu beobachten. Das PET/CT zeigt bei den 

Bauchmuskeln in Ruhe eine Tonus- (Falschfarbe blau) keine 

Spontanaktivität wie bei den Sphinkteren oder beim Beckenboden. 

Unsere histologischen, qualitativen Untersuchungen überdehnter 

Bauchmuskeln Schwangerer ergab eine irreversible Zerstörung 

eines Teils der Rektummuskulatur die sicher zum Untergang 

ihrer spinalen Ganglienzellen führt. In der Regel wird dieser 

Defekt aber folgenlos ausgeglichen. Viele Frauen behalten nicht 

einmal Striae zurück. Post partum stellt sich auch die durch Überdehnung 

verloren gegangene Spontanaktivität des Sphinkterbeckenbodenbereichs 

langsam wieder ein. Deshalb können sehr 

kleine Rektumscheidenfisteln in dieser Zeitspanne spontan heilen 

und eine Dammtrennnaht sofort nach einer Geburt heilt sehr gut 

(9). 



Die Analfistel und ihre chirurgische Therapie 

bedrohen die anorektale Kontinenz 

Eine Analfistel entsteht in einer Lebensperiode mit der höchsten 

Kontinenzkraft durch die Infektion einer Proktodealdrüse, die fast 

immer zwischen Sphinktermuskelfasern verläuft. Sie ist manchmal 

mit einem perianalen Abszess verbunden. 

Sie ist spontan unheilbar und sie kann belassen, die Kontinenz 

vernichten. Ihre chirurgische Freilegung durch einen Wundgraben 

ist die älteste zur Heilung führende Methode. Ist der Wundgraben 

zur trockenen Haut geworden, ist und bleibt sie geheilt. 

Die heutige Freilegung gilt nur dem Hauptgang. Bei der Freilegung 

wird mehr oder weniger spontanaktive Ringmuskulatur eingekerbt 

werden, sehr selten bis zum Levatortrichter (Musculus 

puborectalis) heran. Der Proktodealdrüseninfekt perforiert nie 

das kloakogene Segment oder geht von ihm aus (Ausnahme Kolitis). 

Nur bei der Freilegung der seltenen Fistelquellen im oberen 

Analkanal unter dem Beckenboden kommt es zu einer Kontinenzeinbuûe, 

die sich aber nach Wochen zureichend erholt. Die Fistelfreilegung 

kann aber extrem schwierig sein und Rückfälle sind 

häufig. Deshalb haben wir soeben ein Buch verfasst dies zu vermeiden 

(9, 13). 

Jedes Rezidiv zehrt an der Kontinenz und kann zur Inoperabilität 

der Fistel führen. Die Ergebnisse eines plastischen Fistelverschlusses 

sind desto besser je mehr Kontinenz verloren gegangen 

ist (9, 13). 

Die anorektale Inkontinenz 

Sie ist spontan eine neuromuskuläre Störung, die in der Lebensbahn 

jedes Menschen beschlossen ist. Gegen eine starke Diarrhö 

ist auch ein gesundes Kontinenzorgan machtlos. 

In unsere Sprechstunde kamen selten Patienten, die in der Anamnese 

anorektale Missbildungen, die behandelt wurden, hatten. 

Sie brachten andere Fragen vor. Die in groûer Variabilität (Häufigkeit 

1:5000) auftretenden Missbildungen haben in der Regel ein 

vollständig aber ungeordnet angelegtes Beckenbodenmuskelsystem 

und immer ein gesundes kloakogenes Segment. Es reicht bei 

Frauen viel näher an die perianale Haut heran als beim Mann wo 

es evtl. weit oberhalb des Beckenbodenmuskelgewirrs angelegt 

ist. Die Anusplastik wird hier sehr viel schwieriger, traumatischer 

sein. Willital zeigt nun schon 1962, dass die Kontinenz postoperativ 

dieser hohen Missbildungen unter 305 Nachuntersuchten nach 

10Jahren auf 28,7 % nach 15 Jahren auf 49,8% angestiegen ist 

(13). Das kloakogene Segment ist also ein Kontinenzkompensationsorgan. 

Diese Operierten haben meist einen intakten Musculus 

puborectalis. Die Meldung über das ZNS einer am Ende des 


Levatortrichters eingedickten Kotsäule eines normalen Darminhalts 

funktioniert ausgezeichnet. Der versagende Kneifdruck 

kann durch einen kleinen vor den After eingelegten Wattebausch 

dann ausgeglichen werden. Die Meldung über das ZNS funktioniert 

ebenso bei der Altersinkontinenz. Natürlich wird ein defekter 

Sphinkter genäht, mit wechselndem Erfolg (9, 13). 

Sicher gibt es Inkontinente, die ihre Störungen nicht kompensieren 

bzw. nicht bewältigen können. Da haben sich in ausgewählten 

Fällen segmentale Elektromodulationseingriffe durch einen permanent 

wirkenden Schrittmacher, der implantiert wird, bewährt 

auch bei defektem Sphinkter. Von Urologen erfunden hat Matzel 

das erdacht (6). Anders wirkt die periodische ¹Aufladung der erschöpften, 

Ganglienzellenª (?) durch eine Neuromodulation am 

inneren Fuûknöchel über den Nervus tibialis. Bei ihr hält der Kontinenzeffekt 

über 6 Monate an (13). 

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Sitz Berlin 

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Fünfter Workshop Klinikpfade in der Chirurgie 

Prozessmanagement in der perioperativen Medizin ± Mannheim 2012 

Experten diskutieren über Personal und Kosten in der perioperativen Medizin 

Der fünfte Klinikpfadworkshop im Rosengarten-Kongresszentrum 

in Mannheim fand am 23.05.2012 statt. Etwa 250 Teilnehmer und 

namhafte Referenten aus Deutschland, den Niederlanden, der 

Schweiz und Österreich waren vertreten. Neben dem Plenum lieferten 

8 Workshops, die am Nachmittag parallel stattfanden, ein 

Forum für die Diskussion in der Viszeralchirurgie, Gefäûchirurgie 

und Thoraxchirurgie. Erstmalig wurde auch ein Workshop Unfallchirurgie/Orthopädie 

ausgerichtet. Die komplementären Bereiche 

der perioperativen Medizin waren durch die Workshops Anästhesie/Notfallmedizin, 

Pflege, Management und Patientensicherheit/ 

Versorgungsforschung vertreten. Dies ermöglichte eine umfassende 

Betrachtung der perioperativen Abläufe und der damit verbundenen 

Aspekte für das betroffene medizinische Personal. In 

diesem Zusammenhang wurde auch die Kostensituation intensiv 

diskutiert. Neben den chirurgischen Fachgesellschaften (DGCH, 

DGAV, DGT und DGG) waren auch die Arbeitsgruppen der 

DGCH aus der perioperativen Medizin (CAAS, CAPM und CAQS) 

als Kooperationspartner an der Tagung beteiligt und durch namhafte 

Vertreter repräsentiert. Das Kongressprogramm wird, ebenso 

wie die Vorträge im Plenum und in den Workshops, über 

www.dgkpm.de (Deutsche Gesellschaft für klinisches Prozessmanagement 

e.V.) zur Verfügung gestellt. 

In der Plenarveranstaltung sprach Herr Prof. Dr. med. H.-P. 

Bruch, Ordinarius für Chirurgie aus Lübeck. Er legte die heutige 

Situation leitender ¾rzte im universitären und auûeruniversitären 

Bereich in der Keynote Lecture dar. Ausgesprochen interessant 

waren die Ausführungen hinsichtlich des enormen Nachwuchsproblems 

in den chirurgischen Disziplinen. Herr Prof. Dr. med. 

Dipl.-Kfm. R. Riedel berichtete über die Herausforderungen bei 

der Einführung von klinischem Prozessmanagement. Herr Dr. A. 

Paeger, Geschäftsführer der Ameos-Kliniken, erläuterte die Strategien 

im Umgang mit dem medizinischen Personal im Rahmen 

der Akquisition von Kliniken durch Klinikumskonzerne. Besondere 

Berücksichtigung fanden die Maûnahmen die erforderlich sind 

um die Effizienz von in den Konzern integrierten Kliniken zu verbessern. 

Prof. Dr. med. H. Bauer, Generalsekretär der Deutschen 

Gesellschaft für Chirurgie, sprach zu dem wichtigen aktuellen 

Thema der Delegation ärztlicher Leistungen auf Assistenzpersonal. 

Er wies darauf hin, dass in einigen chirurgischen Subdisziplinen 

bereits neue Berufsbilder sehr erfolgreich dazu beitragen, die 

Patientenversorgung zu ergänzen (so z.B. der Gefäûassistent). 

Prof. Dr. jur. Dr. med. A. Ehlers aus München beleuchtete dann 


Sitz Berlin 

die ¹juristischen Fuûangelnª der Delegation medizinischer Leistungen 

im Krankenhaus. Ein spannendes Thema, das Herr Dr. 

P. Gaussmann mit viel Erfahrung aus dem medizinischen Versicherungswesen 

widerspiegelte, ist die Patientensicherheit vor 

dem Hintergrund der Personalknappheit im Krankenhaus. Darüber 

hinaus hat Prof. Dr. Ch. Brilla, ein in der Personalvermittlung 

tätiger Mediziner, die Personalakquise erläutert und dargelegt, 

welche Schwierigkeiten und Probleme in Deutschland bei der Besetzung 

hochqualifizierter Stellen vorliegen. Prof. Th. Busse, Professor 

an der Fachhochschule Frankfurt, sprach zum Thema der 

Pflege im Operationsbereich und der unabdingbaren Voraussetzung 

qualifizierten Personals für das Funktionieren optimaler Prozessabläufe. 

Nur qualifizierte Mitarbeiter können die von uns gewünschte 

Prozessqualität sicherstellen. Herr N. Ben Taher von 

den HSK-Kliniken in Wiesbaden stellte innovative Personalmodelle 

in der Pflege dar, die den Anforderungen des klinischen Alltags 

eher gerecht werden, als die traditionellen einfachen 

Schichtmodelle. Unter dem generellen Thema von Klinikpfaden 

zur perioperativen Prozessstrukturierung sprach Herr Prof. Dr. 

med. M. Schwarzbach zusammen mit Herrn Dr. T. Rotter über 

die Rahmenbedingungen die notwendig sind damit klinische Behandlungspfade 

effizient und effektiv eingesetzt werden können. 

Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass klinische Behandlungspfade 

nicht als Instrument für die Korrektur maûgeblicher 

Strukturdefizite wie Personalmangel oder Mangel an fachlicher 

Qualifikation oder als Ersatz ärztlichen Handels verstanden 

werden dürfen. Inhalte klinischer Behandlungspfade haben ihre 

Wertigkeit als prozessurale Empfehlung. Die Umsetzung am Patientenbett 

darf nur nach der Prüfung und Anordnung durch einen 

fachlich qualifizierten Arzt erfolgen. Anders gesagt, die ärztliche 

Entscheidung kann nicht durch ein ¹Standard-Kochrezeptª ersetzt 

werden. Sie müssen filtriert, überdacht evaluiert und im Einzelfall 

indiziert sein. Herr Dr. T. Rotter zeigt die Evaluationsgrundlagen 

klinischer Behandlungspfade auf. Insbesondere werden auf der 

Grundlage seines Cochrane Reviews klare Beurteilungsindikatoren 

klinischer Behandlungspfade deutlich. 

Die Zusammenfassung der Workshops erbrachte am Nachmittag 

noch einmal eine rege Diskussion. Die angesprochenen Problemstellungen 

betreffen Krankenhäuser in Deutschland demnach flächendeckend, 

suffiziente Lösungsstrategien fehlen derzeit. Insbesondere 

der Nachwuchsmangel in der operativen Medizin und 

die neuen Weiterbildungsordnungen, die aktuellen Arbeitszeitre- 



gelungen sowie die Aufsplitterung chirurgischer Kliniken, stellen 

enorme Herausforderungen für die regionale Gesundheitsversorgung 

dar. Gleichzeitig zeigt sich ein Trend hin zu steigenden Personalkosten, 

die sich zum einen aus dem Mehrpersonal für den 

Schichtdienst (aktuelle Arbeitszeitmodelle), zum anderen aus 

den steigenden Gehältern (Tarifrunden) ergeben. Die Krankenhäuser 

stehen hier vor einer groûen Aufgabe. 

Von der Deutschen Gesellschaft für klinisches Prozessmanagement 

e. V., vertreten durch den Vorsitzenden Dr. med. Manfred 

Uerlich, wurde eine neue Initiative dargelegt. Aktuell arbeitet die 

DGKPM e.V. an einem ¹Lexikon für klinisches Prozessmanagementª 

das internetbasiert die wichtigsten Kernprozesse klinischen 

Handelns darstellen wird. Diese neue Plattform wird dem medizinischen 

Management von Kliniken die Möglichkeit eröffnen, sich 

über Bereiche und Begriffe des klinischen Prozessmanagements 

auf wissenschaftlichem Niveau, jedoch in lexikalischer Dichte, zu 

informieren und Rückschlüsse für das eigene medizinische Prozessmanagement 

und das proktische Handeln auf der Basis von 

Verweisen auf einschlägige Originalliteratur zu ziehen. 

Schlieûlich erfolgte die Verleihung von insgesamt 4 Posterpreisen 

an die Autoren aktueller Arbeiten auf dem Gebiet des klinischen 

Prozessmanagements. 

Die Veranstalter der wissenschaftlichen Tagung zogen ein positives 

Resümee. Prof. M. Schwarzbach (Klinikum Frankfurt 


Höchst), Dr. U. Ronellenfitsch (Universitätsmedizin Mannheim 

i. A.), Prof. R. Riedel (Institut für Medizin-Ökonomie & Versorgungsforschung, 

Rheinische Fachhochschule Köln) und Dr. M. 

Uerlich (Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Klinisches 

Prozessmanagement e. V./Institut für Dermatohistopathologie 

Bonn) laden aufgrund der erfolgreichen Tagung auch für das 

Jahr 2013 wieder zum interdisziplinären Austausch nach Mannheim 

ein. 

Prof. Dr. M. Schwarzbach 

Klinik für Chirurgie 

Klinikum Frankfurt Höchst 

Frankfurt 

Dr. U. Ronellenfitsch 

Klinik für Chirurgie 

Universitätsmedizin Mannheim 

Dr. M. Uerlich 

Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für klinisches Prozessmanagement 

(DGKPM e. V.), Heinz-Werner-Seifert-Institut für 

Dermatopathologie, Bonn 

Prof. Dr. med. Dipl.-Kfm. (FH) R. Riedel 

Institut für Medizin-Ökonomie & Versorgungsforschung 

Rheinische Fachhochschule Köln 


Sitz Berlin


Faszinierend schön ± der Chirurg 

A. Döbler 

¹Raumfahrer, Leinwandschauspieler, Profi-Fuûballer ± die Liste 

der Berufe, die uns elektrisieren, ist exklusivund kurz. Aber der 

Chirurg darf da nicht fehlenª: Nicht nur nach Meinung der Süddeutschen 

Zeitung, aus der dieses Zitat stammt, auch für viele andere 

Medien gehört der Chirurg zu den Stars. In den 14 Arztserien, 

die regelmäûig über die deutschen Fernsehkanäle flimmern, 

spielen sie nicht selten die Hauptrollen: immer erfolgreich, 

manchmal etwas kühl, dann wieder leidenschaftlich und meistens 

sehr ansehnlich, vollbringen sie schier unmenschliche medizinische 

Leistungen. Wenn es für die Formulierung des ¹Halbgott in 

Weiûª jemals ein Vorbild gab, muss es ein Chirurg gewesen sein. 

Zieht gar eine Hollywood-Gröûe wie George Clooney den weiûen 

Kittel an, ist klar, warum er weder einen Dermatologen noch einen 

Urologen, sondern nur einen Chirurgen spielen kann: Diese ¾rzte 

sehen einfach besser aus. Das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, 

wie das Ergebnis einer spanischen Studie zeigt, die 2006 

im British Medical Journal erschienen ist: Chirurgen sind im 

Durchschnitt sieben Zentimeter gröûer, haben volles Haar, einen 

rosigen Teint und sind ± so die Studie ± leicht als Anführer erkennbar. 

Beste Voraussetzungen für eine mediale Karriere. 

Handarbeiter per excellence 

Der Chirurg ist dem Ursprung des Wortes nach ein Handarbeiter. 

Die teils derben, teils liebevollen Synonyme, mit denen das Fach 

und seine Vertreter von der Öffentlichkeit immer wieder tituliert 

werden, reichen von ¹Aufschneiderª, ¹Knochenklempnerª bis hin 

zum ¹Skalpellakrobatenª. In allen Formulierungen zeigt sich etwas 

vom ¹Imageª der Chirurgen: Es geht um ihre manuellen, technischen 

und z.T. auch etwas unheimlichen Fähigkeiten. Die Faszination 

für all jene, die operieren, kommt nicht von ungefähr. Es 

ist eine Mischung aus Bewunderung für das Können des Chirurgen 

und einem leichten Schauder, der Auûenstehende befällt, 

wenn sie sehen oder versuchen sich vorzustellen, was sie am 

eigenen Leib unter Narkose nicht mitbekommen. 

Der Chirurg kann etwas, das kein anderer kann, mit Instrumenten, 

die niemand so wie er bedient. Wenn er hilft, dann hilft er oft spürbarer 

und manchmal sichtbarer als andere Fächer ± und immer 

hat er Leben und Tod, Glück und Unglück sehr unmittelbar in der 

Hand. Das bedeutet auch: Jeder Patient, der sich einem Chirurgen 

anvertraut, vertraut ihm viel an ± seine Gesundheit, seine 

Selbstbestimmung, seine Zukunft ± kurz: nicht weniger als seine 

Existenz. Wem so viel anvertraut wird, dem wird auch viel zugetraut. 

Und wem viel zugetraut wird, von dem wird viel erwartet. 

Die Erwartungen an den Chirurgen sind enorm ± viel höher als 

an andere ¾rzte. Kein Wunder, dass da nicht jede Erwartung erfüllt 

werden kann. Kein Wunder auch, dass der Chirurg dann derjenige 

ist, der besonders im Rampenlicht steht, wenn etwas schief 

geht. Zum einen, weil die Folgen, bei allem, was er tut, schwerer 

wiegen. Zum anderen, weil die Öffentlichkeit ihren Idolen auch 

kleine Schwächen oder Fehler oft unerbittlich nachträgt. 

Good news wirken 


Sitz Berlin 

Bei einer 3-monatigen Auswertung der deutschen Leitmedien von 

FAZ bis BILD hat die Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für 

Chirurgie 76 ausführliche Berichte über Chirurgen und ihre Aktivitäten 

unter die Lupe genommen. Davon waren 47 überwiegend 

positiv, 29 hatten einen eher negativen Unterton. In diesen ging 

es v. a. um die hohe Arbeitsbelastung der Chirurgen ± eine Negativentwicklung, 

auf die Chirurgen selbst immer wieder aktiv aufmerksam 

machen. Deswegen sind auch diese vermeintlichen Negativbeiträge 

als Berichterstattung im Sinne der Chirurgen zu 

werten. Bleiben die Beiträge, die sich Fehlern und Gefahren bei 

Operationen oder der Diskussion um unnötige Eingriffe widmeten, 

wobei gerade auch diese Berichte letztendlich im Interesse 

des Faches genutzt werden können. Bei den positiven Beiträgen 

dominierten Berichte über neue Operationsverfahren und Operationserfolge 

durch die hohe Kompetenz der Chirurgen oder ihre 

besonderen Fertigkeiten im Umgang mit neuen technischen Geräten. 

In den Berichten wurde der Chirurg als innovativ, mutig, 

handwerklich begabt, als Retter, z.T. sogar heldenhaft geschildert 

± in jedem Fall als Helfer der Menschen. Das ist erstaunlich. 

Denn in der medialen Welt gelten ¹bad newsª als die höhere Währung. 

Vor allem negative Schlagzeilen bringen Quote und Auflage. 

Die Chirurgie an sich scheint oft so spektakulär und faszinierend, 

dass chirurgische Erfolge immer wieder zum Medienthema 

werden. 



George Clooney als Kinderarzt Doug Ross. 

Chirurgen prägen das Bild der Medizin 

Auch wenn die medialen Bilder nicht immer viel mit der realen 

Welt des Alltagschirurgen zu tun haben, so prägen sie doch die 

Meinungen der Öffentlichkeit über die Chirurgie ± manchmal sogar 

mehr als persönliche Erfahrungen wie ein Beispiel aus der Pathologie 

zeigt. Seitdem auch Pathologen immer häufiger in Krimis 

eine verschroben-sympathische Rolle spielen, hat sich die Zahl 

der Studenten, die sich für dieses Fach interessieren, deutlich erhöht. 

Das zeigt: Selbst auf die Nachwuchspflege hat die mediale 

Präsenz Auswirkungen. 

Bleibt die Frage: Entspricht diese mediale Darstellung auch dem 

Bild des Chirurgen in der Öffentlichkeit, sprich: Wie sieht ihn der 

Bürger auf der Straûe, von dem mindestens jeder 10. im Laufe 

eines Jahres persönliche Erfahrungen mit einem Chirurgen machen 

muss? Schaut man sich von der Soap bis zur seriösen Berichterstattung 

die Darstellungen über Chirurgen und ihr Fach an 

und gleicht sie mit ¾uûerungen von realen Patienten ab, sieht 

man, dass der mediale und der echte Chirurg in der Wahrneh- 


mung der Bürger mehr ¾hnlichkeit miteinander haben, als man 

vermuten könnte. 

Seit Jahren führen ¾rzte mit weitem Abstand die Allensbacher 

Berufsprestigeskala an. In der letzten Umfrage konnte der Berufsstand 

sogar noch einmal 4 % zulegen. Hohes Ansehen hat in der 

Bevölkerung ± das ist bekannt ± der Hausarzt. Nimmt man die 

breite Präsenz der Chirurgie in unterschiedlichen Medienformaten, 

muss auch er wesentlich zu dieser Gesamteinschätzung beitragen. 

In einer Straûenbefragung für die Deutsche Gesellschaft 

für Chirurgie haben die angesprochenen Passanten in ihren Aussagen 

sowohl auf persönliche als auch auf mediale Erfahrungen 

Bezug genommen. Ihr Bild über den Chirurgen scheint klar: Sie 

nannten ihn akribisch, bezeichneten ihn als ¹sehr begabten Menschenª, 

¹Arzt an vorderster Frontª. Immer wieder kamen die Befragten 

auch auf die hohe Arbeitsbelastung der Chirurgen zu 

sprechen: Sie seien sehr belastbar, aber eben auch belastet, hätten 

¹ein schwieriges Schicksalª, müssten ¹nicht selten 

12±15-Stunden-Schichten arbeitenª. Was daher manchmal etwas 

auf der Strecke bleibe, sei Zeit für das Gespräch mit dem Patienten, 

aber das sei bei dem Stress auch kein Wunder. Häufig 

wurden auch das Handwerkszeug des Chirurgen, seine Instrumente 

als ¹Distanz schaffendª gesehen und er als Vertreter der 

¹Apparatemedizinª wahrgenommen. Trotzdem: Der Ton der Befragten 

war bewundernd oder mitfühlend ± nur selten richtig kritisch. 

Und der Chirurg selbst? Wie sieht er sich? Die Antwort kann nur 

jeder für sich geben. Eines sollte dabei bewusst sein: Das chirurgisches 

Handeln erfährt in der Öffentlichkeit besondere Aufmerksamkeit 

und hohe Anerkennung. Das ist ein Pfund, das die Chirurgie 

immer wieder aktivin die Waagschale werfen kann, wenn es 

darum geht, die eigenen Anliegen, politische Forderungen, Themen 

oder Innovationen bekannt und durchsetzbar zu machen. 

Voraussetzung dafür ist es, sich auf die Spielregeln der Öffentlichkeit 

und medialen Gesellschaft einzulassen. Regel Nummer 

1: Erkenne die Öffentlichkeit als Partner und gestalte die öffentliche 

Meinung aktivmit. 


Anne-Katrin Döbler 

Pressestelle der DGCH 

E-Mail: doebler@medizinkommunikation.org 


Sitz Berlin

Historie 

Gründung der PG Historie der DGCH 

H.-J. Peiper, Göttingen 

Die Geschichte ist ein unerschöpflicher Speicher an Erfahrung 

und Wissen (Hartel u. H. W. Schreiber, 2001). Dies erfährt jede 

Generation aufs Neue. Dabei steht sie auf den Schultern der Vorfahren, 

was ihr zugleich eine kritische Einschätzung gegenwärtiger 

Standards und künftiger Entwicklungen ermöglicht. ¹Der heutige 

Tag ist, sofern wir dies wahrnehmen, der Schüler des gestrigenª 

(H. Schipperges, 1976). Dabei scheint es geboten, unseren 

Vorfahren und ihren Leistungen höchste Hochachtung zu zollen, 

wie dies Billroth schon in einem Brief an seinen Lehrer und väterlichen 

Freund Wilhelm Baum nach Göttingen (1879) angeführt 

hat. Hartel und Schreiber haben hierzu in ihrem Vorwort zu einer 

¹Viszeralchirurgieª (2001) ein treffendes Resümee gezogen: ¹Die 

bewährte Erfahrung anderer, heiût eigene Erfahrung ohne Risiko 

mehren, Leben in der Gesellschaft und verantwortungsvollem 

Gemeinsein lernen, eigenes Leben verdichten, eigenes Arbeiten 

ökonomisieren, Fehler vermeiden und Vorteile wahrnehmen! 

Dies alles sind fassbare Guthaben der Geschichte, die in Klugheit 

erkannt und genutzt werden sollten. Nur so ist intelligente Zukunftsplanung 

möglich.ª 

Überzeugt von dem Wert historischer Rückbesinnung und deren 

publizistischer sowie rhetorischer Darstellung hat Albrecht Encke 

auf dem von ihm gestalteten Deutschen Chirurgenkongress 2000 

eine Berücksichtigung historischer Sitzungen angeregt, was in 

der Folge seiner Zeit durch eine Vortragsreihe ¹Ein groûer Vorfahrª 

aber leider nur vorübergehend realisiert wurde. 

Die erwähnten Überlegungen, aber auch neue strukturelle Entwicklungen 

innerhalb der DGCH, lieûen in letzter Zeit erneut ein 

Bedürfnis erwachsen, der Historie gröûeren Spielraum zu geben, 

ein Gedanke, der im Kreise der Senatoren und des Präsidiums 

positiv aufgegriffen wurde. Insbesondere die sich wandelnde 

Struktur der DGCH mit einem stärkeren Verbund der zahlreichen 


Sitz Berlin 

chirurgischen Fachgesellschaften und den aktuellen Bemühungen 

um eine auch strukturelle ¹Einheit der deutschen Chirurgieª 

legen es nahe, die gemeinsamen historischen Wurzeln nicht verloren 

gehen zu lassen. Es entstand die Überlegung, hierfür eine 

sog. ¹Projektgruppe für Geschichts- und Traditionspflegeª entstehen 

zu lassen, deren Zusammensetzung derzeit im Gespräch ist. 

Für sie sind verschiedenste Aufgaben und Initiativen denkbar. So 

erscheint eine Sammlung und Ordnung historischen Materials 

sinnvoll, eine Mehrung der Buchbestände, z.B. aus dem Besitz 

von aus dem Berufsleben ausscheidenden Chirurgen, die Anlage 

eines Archivs historischer Filme, die Sammlung von Lebensläufen 

amtierender Universitätschirurgen, von Präsidentenreden auf 

unseren Kongressen, wie sie früher in den leider nicht mehr existierenden 

Kongressbänden zu finden waren, die Protokolle der 

Präsidiumssitzungen sowie des wichtigsten Schriftverkehrs und 

vieles mehr. Hinzu könnten Initiativen zur Darstellung von Geschichte 

und Entwicklung der DGCH, z. B. aus Anlass von Jubiläen 

und ¾hnlichem entwickelt werden. Auch die Bedeutung unserer 

Gesellschaft für die Chirurgie weltweit bedarf einer Betrachtung. 

Die Auswirkungen von Kriegen, Krisen und Katastrophen 

könnten einmal aufgearbeitet werden; auch die Rückgewinnung 

der Bedeutung der deutschen Chirurgie nach dem 2. Weltkrieg 

wurde in Vorgesprächen zu den möglichen historischen Aufgaben 

als wichtiges Thema ermittelt. Die Verdienste verschiedener Chirurgenschulen 

verdienten ebenfalls eine besondere Darstellung. 

Diese Punkte können nur pars pro toto Beispiele für eine Aufgabengestaltung 

einer besonderen, den historischen Belangen unserer 

altehrwürdigen Gesellschaft dienenden, Arbeitsgruppe 

sein. Insgesamt ist es denkbar, dass aus dieser Richtung Einflussnahme 

auf die Kongressgestaltungen möglich ist, nicht zuletzt, 

um der Wahrung unseres verpflichtenden Erbes gerecht 

werden zu können. 


Informationen 

BGH: Keine Strafbarkeit von niedergelassenen Vertragsärzten 

wegen Bestechlichkeit 

A. Wienke 

Der Groûe Senat für Strafsachen des Bundesgerichtshofs (BGH), 

der für die Beantwortung grundsätzlicher Rechtsfragen zuständig 

ist, hat in seinem seit Monaten mit Spannung erwarteten Grundsatzbeschluss 

(Az.: GSSt 2/11) entschieden, dass niedergelassene 

und zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassene ¾rzte, 

die von Pharmaunternehmen Geschenke oder andere Vorteile 

und Provisionen für die Verschreibung bestimmter Arzneimittel 

entgegennehmen, sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen. 

Der erst jetzt veröffentlichten Entscheidung vom 29.03.2012 lag 

die Frage zugrunde, ob niedergelassene, für die vertragsärztliche 

Versorgung zugelassene ¾rzte bei der Wahrnehmung der ihnen 

gemäû § 73 Abs. 2 SGB V übertragenen Aufgaben, insbesondere 

bei der Verordnung von Arzneimitteln, als Amtsträger im Sinne 

des §11 Abs. 1 Nr. 2 StGB und/oder als Beauftragte der gesetzlichen 

Krankenkassen im Sinne des § 299 StGB handeln. Diese 

Eigenschaft ist Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach den 

sog. Korruptionstatbeständen des Strafgesetzbuchs. In seinem 

am 22.06.2012 veröffentlichten Beschluss stellt der BGH nunmehr 

klar, dass niedergelassene ¾rzte weder als ¹Amtsträgerª 

noch als ¹Beauftragteª der gesetzlichen Krankenkassen anzusehen 

sind, sodass eine Strafbarkeit wegen Bestechlichkeit nach 

den derzeit geltenden Strafvorschriften ausscheidet. 

Dieser Entscheidung lag ein Fall zugrunde, in dem ein Arzneimittelhersteller 

niedergelassenen ¾rzten Provisionen in Höhe von 

5% des Herstellerabgabepreises dafür gezahlt hatte, dass sie 

ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben. Das Landgericht Hamburg 

verurteilte den Arzt wegen Bestechlichkeit sowie die Pharmareferentin 

wegen Bestechung zu Geldstrafen. Gegen diese 

Entscheidung legte die Pharmareferentin Revision zum Bundesgerichtshof 

ein. 

Der BGH führte in seiner Entscheidung aus, dass zwar die Krankenkassen 

als Stellen der öffentlichen Verwaltung zu qualifizieren 

seien und das System der gesetzlichen Krankenversicherung 

eine aus dem Sozialstaatsprinzip folgende Aufgabe sei. Dennoch 

seien Vertragsärzte nicht dazu bestellt, Aufgaben der öffentlichen 

Verwaltung wahrzunehmen. Der freiberuflich tätige Vertragsarzt 

sei weder Angestellter noch Funktionsträger einer öffentlichen 

Behörde und damit kein Amtsträger. Er werde aufgrund der indivi- 



Sitz Berlin 

duellen, freien Auswahl des gesetzlich versicherten Patienten tätig. 

Sein Verhältnis zu dem Patienten werde ± ungeachtet der mit 

der Zulassung verbundenen Verpflichtung zur Teilnahme an der 

vertragsärztlichen Versorgung ± wesentlich von persönlichem 

Vertrauen und einer Gestaltungsfreiheit gekennzeichnet, die der 

Bestimmung durch die gesetzlichen Krankenkassen entzogen 

sei. Die Einbindung des Vertragsarztes in das System der öffentlichen 

Daseinsfürsorge verleihe der vertragsärztlichen Tätigkeit 

daher nicht den Charakter hoheitlich gesteuerter Verwaltungsausübung. 

Auch sei der Vertragsarzt bei der Verordnung von Arzneimitteln 

nicht Beauftragter der gesetzlichen Krankenkasse. Zum einen bewegten 

sich Vertragsärzte und Krankenkassen bei der Versorgung 

gesetzlich versicherter Patienten auf Augenhöhe. Zum anderen 

träfen nicht die Krankenkassen, sondern die Patienten die 

Arztwahl, an welche die Krankenkassen gebunden seien. Von der 

Übernahme einer Aufgabe durch den Vertragsarzt für die Krankenkasse 

könne daher auch bei der Verordnung von Medikamenten 

keine Rede sein. 

Die Entscheidung des Groûen Senats für Strafsachen beim BGH 

ist sehr zu begrüûen, da sie den ärztlichen Beruf als freien Beruf 

stärkt und das Arzt-Patienten-Verhältnis in den Vordergrund 

rückt. Der BGH betont in seinem Beschluss zu Recht, dass der 

freiberuflich tätige Vertragsarzt weder Angestellter noch Funktionsträger 

einer öffentlichen Behörde ist. Dennoch darf diese 

Entscheidung nicht insoweit missverstanden werden, dass unzulässige 

Zuwendungen an ¾rzte nur an strafrechtlichen Vorschriften 

gemessen werden. Vielmehr sind solche Zahlungen an den 

geltenden Vorschriften des Berufsrechts, des Sozialrechts sowie 

des Wettbewerbs- und Heilmittelwerberechts zu messen, welche 

die Forderung oder Annahme unzulässiger Zuwendungen als unzulässig 

qualifizieren und auch entsprechend sanktionieren. 

So ist es nach § 31 der Musterberufsordnung (MBO) allen ¾rzten 

untersagt, für die Verordnung oder den Bezug von Arznei- oder 

Hilfsmitteln oder Medizinprodukten ein Entgelt oder andere Vorteile 

zu fordern oder anzunehmen. Darüber hinaus enthält § 32 

MBO das Verbot, Geschenke oder andere Vorteile zu fordern 

oder anzunehmen, wenn hierdurch der Eindruck erweckt wird, 

dass die Unabhängigkeit der ärztlichen Entscheidung beeinflusst

Informationen 

wird. Diese Verbote sind Ausfluss der Verpflichtung aus §30 

MBO, dass ¾rzte in allen vertraglichen und sonstigen beruflichen 

Beziehungen zu Dritten ihre ärztliche Unabhängigkeit bei der Behandlung 

der Patienten zu wahren haben. Auch im SGB V finden 

sich entsprechende Regelungen. Nach § 128 SGB V sind Zahlungen 

an ¾rzte im Zusammenhang mit der Verordnung von Arznei-, 

Heil- und Hilfsmitteln untersagt. Diese Vorschrift wurde zuletzt im 

Zuge des Versorgungsstrukturgesetzes um einen weiteren Absatz 

ergänzt, in dem der Gesetzgeber ausdrücklich klarstellt, 

dass Vertragsärzte, die unzulässige Zuwendungen fordern oder 

annehmen oder Versicherte zur Inanspruchnahme einer privatärztlichen 

Versorgung anstelle der ihnen zustehenden Leistung 

der gesetzlichen Krankenversicherung von sich aus drängen, gegen 

ihre vertragsärztlichen Pflichten verstoûen. Verstöûe gegen 

diese Vorschriften können disziplinarrechtlich geahndet werden 

und bis zum Verlust der Zulassung und Approbation führen. 

Letztlich hat auch der BGH in seiner Entscheidung abschlieûend 

betont, dass er lediglich zu entscheiden gehabt habe, ob korruptives 

Verhalten von Vertragsärzten und Mitarbeitern von Pharmaunternehmen 

nach dem derzeit geltenden Strafrecht strafbar 

sei. Über die Frage, ob dieses Verhalten rechtspolitisch generell 

strafwürdig sei und es daher der Schaffung neuer strafrechtlicher 

Regelungen bedürfe, müsse der Gesetzgeber befinden. Ob die- 

ser neue Straftatbestände schaffen wird, die neben der berufsrechtlichen 

und vertragsarztrechtlichen auch eine strafrechtliche 

Ahndung dieses Verhaltens ermöglichen, bleibt abzuwarten. 

Die Grundsatzentscheidung des BGH betrifft schlieûlich nur die 

niedergelassenen, freiberuflich in eigener Praxis tätigen ¾rzte. 

Angestellte und verbeamtete ¾rzte in Kliniken und Krankenhäusern 

öffentlicher, kirchlicher oder privater Träger sowie angestellte 

¾rzte bei anderen niedergelassenen ¾rzten oder bei MVZ unterlagen 

schon immer den Straftatbeständen der Bestechlichkeit 

und Bestechung im geschäftlichen Verkehr. 


Rechtsanwalt Dr. A. Wienke 

Fachanwalt für Medizinrecht 

Rechtsanwältin A. Stenger LL.M. 

Fachanwältin für Medizinrecht 

Wienke & Becker ± Köln 

Sachsenring 6 

50677 Köln 

Tel.: 02 21/3 76 53 10 

Fax: 02 21/3 76 53 12 

E-Mail: AWienke@Kanzlei-WBK.de 

Vertretung des Chefarztes bei privatärztlicher Tätigkeit ± 

ein Update 

A. Wienke 

In jüngster Zeit haben die ärztliche Standespresse und andere Informationsdienste 

mit unterschiedlich tragfähigen Ausführungen 

über den Beschluss des Ersten Strafsenats des Bundesgerichtshofs 

vom 25.01.2012 ± 1 StR 45/11 ± sowie über die Beschlüsse 

des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 04.08. und 

01.09.2011 ± 8 U 226/10 ± berichtet. Die Entscheidungen befassen 

sich mit den Voraussetzungen zulässiger Vertretung des 

Chefarztes bei privatärztlicher Tätigkeit. Angst einflöûende 

Schlagworte wie ¹Privatärztlicher Abrechnungsbetrugª, ¹Neue 

Strafbarkeitsrisikenª oder ¹Verfassungswidriger Schadensbegriffª 

machten die Runde. Die wirklich wesentlichen Kernaussagen in 

den neuen gerichtlichen Entscheidungen und ihre Konsequenzen 

für die Abrechnungspraxis werden im Folgenden dargestellt. 


Sitz Berlin 

1. Vertretung bei stationärer privatärztlicher 

Tätigkeit 

Die Durchführung und Abrechnung privatärztlicher Leistungen, 

insbesondere im stationären Bereich, hat gerade in jüngster 

Zeit wieder vermehrt die Rechtsprechung beschäftigt. Nachdem 

der Bundesgerichtshof sich anfänglich noch mit der Wirksamkeit 

des Inhalts und des Abschlusses von Wahlleistungsvereinbarungen 

befasst hatte, hat er sich in seiner Entscheidung vom 

20.12.2007 ± III ZR 144/07 ± insbesondere mit den Voraussetzungen 

der Vertretung des liquidationsberechtigten Arztes im Zusammenhang 

mit der Durchführung und Abrechnung stationärer 

privatärztlicher Leistungen beschäftigt. 


Informationen 

Aufbauend auf diese Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs 

haben die meisten Krankenhausträger in Bezug auf den wirksamen 

Abschluss von Wahlleistungsvereinbarungen und die Durchsetzung 

der entsprechenden Liquidationsansprüche mittlerweile 

notwendige Korrekturen vorgenommen, sodass insoweit jedenfalls 

der Schwerpunkt der rechtlichen Auseinandersetzungen 

nicht mehr auf dem Abschluss der Wahlleistungsvereinbarung 

zwischen dem Krankenhausträger und dem jeweiligen Privatpatienten 

liegt. 

Auch die Fragen der wirksamen Vertretung des liquidationsberechtigten 

Arztes sind mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs 

mittlerweile weitgehend geklärt. Für den stationären 

Bereich sehen die jeweiligen privatärztlichen Abrechnungsstellen 

entsprechende Formulare vor, um sowohl im Falle der vorhersehbaren 

als auch im Falle der unvorhersehbaren Verhinderung des 

liquidationsberechtigten Arztes eine Leistungsdurchführung und 

Leistungsabrechnung zu gewährleisten. 

In den Vordergrund der rechtlichen und gerichtlich diskutierten 

Problematik ist mittlerweile eine strafrechtlich relevante Komponente 

der privatärztlichen stationären Leistungsdurchführung 

und Leistungsabrechnung getreten. Zu erwähnen ist in diesem 

Zusammenhang insbesondere der Beschluss des Ersten Strafsenats 

des Bundesgerichtshofs vom 13.07.2011, mit welchem der 

Bundesgerichtshof das zuvor ergangene Urteil des Landgerichts 

Essen vom 12.03.2010 bestätigt hat (1 StR 692/10). Mit diesem 

Urteil des Landgerichts Essen war der dortige Angeklagte, ein 

auf Lebenszeit verbeamteter medizinischer Hochschullehrer, wegen 

Bestechlichkeit (§ 332 StGB) in 30 Fällen, in 3 Fällen in Tateinheit 

mit Nötigung (§240 StGB) und in einem Fall in Tateinheit 

mit Betrug (§ 263 StGB) sowie wegen Betruges, versuchten Betruges 

und Steuerhinterziehung zu insgesamt 3 Jahren Gesamtfreiheitsstrafe 

verurteilt worden. Diese vom Bundesgerichtshof 

bestätigte Entscheidung hat in der medizinischen Fachpresse 

und in den Kreisen medizinischer Hochschullehrer für einiges 

Aufsehen gesorgt, insbesondere im Hinblick auf das zuerkannte 

Strafmaû und den damit einhergehenden Verlust der Beamtenrechte 

und der entsprechenden Versorgungsbezüge. 

Besondere Aufmerksamkeit hat insbesondere auch der eingangs 

bereits erwähnte Beschluss des Ersten Strafsenats des BGH vom 

25.01.2012 gehabt, der beim Abrechnungsbetrug wegen nicht 

selbst erbrachter Leistungen den normativen Schadensbegriff 

des Sozialgerichts im Zusammenhang mit der Abrechnung privatärztlicher 

Leistungen auf das Strafrecht überträgt. Der bisher 

durchgreifende Einwand, dass die maûgeblichen privatärztlichen 

Leistungen ± wenn auch durch einen Vertreter ± jedenfalls medizinisch 

indiziert und notwendig waren, hindert nach Auffassung 

des Bundesgerichtshofs nun nicht mehr die Annahme eines 

Schadens im strafrechtlichen Sinne. Insoweit geht der BGH auch 



Sitz Berlin 

bei der strafrechtlichen Bewertung zukünftig vom Vorliegen des 

normativen Schadensbegriffs aus. Dies bedeutet, dass bei 

einem Verstoû gegen das Gebot der persönlichen Leistungserbringung 

bei der Durchführung und Abrechnung privatärztlicher 

stationärer Leistungen zukünftig die Grenzen der Strafbarkeit 

sehr viel schneller überschritten sein werden, als dies bisher der 

Fall gewesen ist. 

Der normative Schadensbegriff war bisher ausschlieûlich in sozialrechtlichen 

Auseinandersetzungen herangezogen worden. Eine 

Vertretung eines zur vertragsärztlichen Versorgung ermächtigten 

Krankenhausarztes ist bekanntlich im Gegensatz zur Situation 

bei niedergelassenen ¾rzten nicht zulässig. Da es in der Vergangenheit 

dennoch zu entsprechenden Vertretungsfällen von ermächtigten 

Krankenhausärzten gekommen war, hatten einige 

Kassenärztliche Vereinigungen erhebliche Rückforderungen geltend 

gemacht. In diesem Zusammenhang waren auch strafrechtliche 

Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, bei denen die 

Staatsanwaltschaften regelmäûig auch in Bezug auf die Erfüllung 

des Straftatbestandes des Betruges (§ 263 StGB) auf den normativen 

Schadensbegriff abstellten. 

Dieser normative Schadensbegriff wird nun auch für die privatärztliche 

Leistungserbringung und Leistungsabrechnung relevant, 

sodass bei einem Verstoû gegen die zulässigen Vertretungsmöglichkeiten 

im Rahmen der privatärztlichen Tätigkeit zukünftig 

nicht nur eine Rückzahlung des unzulässig geltend gemachten 

Honorars droht, sondern auch eine strafrechtliche Verfolgung. 

Für den Bereich der stationären privatärztlichen Leistungserbringung 

und Leistungsabrechnung sollte man daher sowohl im Zusammenhang 

mit dem Abschluss des Wahlleistungsvertrages 

zwischen dem jeweiligen Krankenhausträger und dem Privatpatienten 

als auch im Falle der Vereinbarung der Leistungserbringung 

durch Vertreter auf die von der Rechtsprechung hierzu entwickelten 

Grundsätze abstellen und sich von den privatärztlichen 

Abrechnungsstellen entsprechende Formulare für die vorhersehbare 

und für die unvorhersehbare Verhinderung der Leistungserbringung 

im stationären Bereich zur Verfügung stellen lassen. 

Hierfür zuständig ist an sich der jeweilige Krankenhausträger, da 

allein der zwischen dem Krankenhausträger und dem Privatpatienten 

abgeschlossene Wahlleistungsvertrag für die spätere 

Durchsetzung des Liquidationsanspruches konstitutive Wirkung 

hat. 

Es ist in diesem Zusammenhang bereits die Frage aufgetreten, 

ob liquidationsberechtigte ¾rzte Regressansprüche im Innenverhältnis 

gegenüber den jeweiligen Krankenhausträgern geltend 

machen können, wenn der Krankenhausträger nicht dafür Sorge 

getragen hat, dass die maûgeblichen Wahlleistungsverträge ord-

Informationen 

nungsgemäû zustande gekommen sind. In Einzelfällen sind solche 

Regressansprüche gegenüber Krankenhausträgern bereits 

zugunsten der betroffenen Chefärzte durchgesetzt worden. Letztlich 

sollte man solche Auseinandersetzungen jedoch dadurch vermeiden, 

dass von vornherein die administrativen Voraussetzungen 

korrekt gehandhabt werden. 

2. Vertretung bei ambulanter privatärztlicher 

Tätigkeit 

Völlig zu trennen von den rechtlichen Voraussetzungen der wirksamen 

Leistungserbringung und Leistungsdurchsetzung im Rahmen 

der stationären privatärztlichen Tätigkeit sind die rechtlichen 

Voraussetzungen bei der ambulanten privatärztlichen Tätigkeit. 

Nimmt ein Patient als Selbstzahler oder Privatpatient ärztliche 

Leistungen in einer Privatambulanz eines Chefarztes in Anspruch, 

kommt ausschlieûlich zwischen dem die Privatambulanz 

betreibenden Chefarzt und dem Patienten ein Behandlungsvertrag 

zustande. Auch für diesen privatärztlichen Behandlungsvertrag 

gelten die allgemeinen Regelungen des Dienstvertragsrechts, 

wonach insbesondere die Dienste im Zweifel in Person 

zu leisten sind, vgl. § 613 Satz 1 BGB. Auch die ärztliche Berufsordnung 

begründet die grundsätzliche Pflicht des Arztes zur persönlichen 

Behandlung, wenn § 19 Abs. 1 der Muster-Berufungsordnung 

hervorhebt, dass der Arzt die Praxis persönlich ausüben 

muss. Schlieûlich stellt auch die Gebührenordnung für ¾rzte 

(GO¾) als amtliche Gebührentaxe fest, dass der Arzt Gebühren 

nur für selbstständige ärztliche Leistungen berechnen kann, die 

er selbst erbracht hat oder die unter seiner Aufsicht nach fachlicher 

Weisung erbracht wurden (eigene Leistungen), vgl. § 4 Abs. 

2 Satz 1 GO¾. 

Nach den Maûgaben des Gesetzgebers und der Rechtsprechung 

des Bundesgerichtshofs, insbesondere im Urteil vom 20.12.2007 

± 3 ZR 144/07 ± ist jedoch auch die Vertretung des liquidationsberechtigten 

Arztes sowohl im stationären als auch im ambulanten 

Bereich anerkannt. In der Gesetzesbegründung zur letzten Novellierung 

der GO¾ heiût es hierzu: 

¹Der Verordnungsgeber wollte mit § 4 Abs. 2 Satz 3 GO¾ die Vertretungsmöglichkeiten 

nur für die darin bestimmten einzelnen 

Leistungen auf den ständigen ärztlichen Vertreter des Wahlarztes 

beschränken. In allen anderen Fällen sollte eine weitergehende 

Vertretung durch jeden beliebigen Arzt in den Grenzen des Vertragsrechts 

zulässig sein.ª 

Diese Vertretungsmöglichkeit sollte den liquidationsberechtigten 

¾rzten ausdrücklich nicht genommen werden. Zwar bezieht sich 

die Entscheidung des Bundesgerichtshofs als auch die Begründung 

des Gesetzgebers auf die wahlärztliche, also stationäre 


Sitz Berlin 

Leistungserbringung des liquidationsberechtigten Arztes. Da die 

Anforderungen an die persönliche Leistungserbringung des 

Wahlarztes im stationären Bereich allerdings sehr viel höher sind 

als an den Arzt bei der Erbringung ambulanter Leistungen, muss 

erst recht die Vertretung bei der Durchführung ambulanter, nach 

der GO¾ abzurechnender Leistungen zulässig sein. 

Verständlich wird dies unmittelbar auch bei einer Parallelwertung 

mit niedergelassenen ¾rzten, die regelmäûig auch in Ausübung 

ihrer eigenen Praxis und unter Berücksichtigung berufsrechtlicher 

Maûgaben abwesend sein dürfen, etwa aus Urlaubs-, Fortbildungs- 

oder Krankheitsgründen. In diesen Fällen dürfen sich niedergelassene 

¾rzte ausdrücklich bis zur Dauer von 3 Monaten 

pro Kalenderjahr vertreten lassen. Diese zeitliche Begrenzung 

der Vertretungsmöglichkeit bezieht sich auch nur auf die Versorgung 

gesetzlich krankenversicherter Patienten. Tatsache ist aber, 

dass die Vertretungsmöglichkeit des niedergelassenen Arztes 

generell anerkannt ist. Bei der Behandlung von Selbstzahlern 

oder Privatpatienten wird in diesen Fällen also der Praxisvertreter 

oder Urlaubsvertreter des Praxisinhabers tätig. Die Behandlungsverträge 

mit den Selbstzahlern oder Privatpatienten kommen ungeachtet 

der Vertretung aber mit dem Praxisinhaber zustande, 

der auch gegenüber den Patienten die Abrechnung vornimmt. Im 

Innenverhältnis wird dann das Honorar für den Praxisvertreter 

zwischen Praxisinhaber und Praxisvertreter vereinbart und abgerechnet. 

Sucht ein Privatpatient oder Selbstzahler die Praxis 

eines niedergelassenen Arztes auf und wird dieser aufgrund des 

Urlaubs des Praxisinhabers durch einen Vertreter vertreten, sollte 

der Vertreter sich als solcher dem Patienten gegenüber offenbaren 

und eine entsprechende Behandlung anbieten. Erklärt sich 

der Patient damit einverstanden, kommt ein Vertragsverhältnis 

zwischen dem Praxisinhaber und dem Privatpatienten zustande, 

welches aufseiten des Praxisinhabers durch den Vertreter erfüllt 

wird. Der Privatpatient ist dann verpflichtet, die nach Maûgabe 

der GO¾ zu berechnenden Gebühren an den Praxisinhaber zu 

zahlen. 

Nichts anderes gilt auch für den Betrieb einer privaten Ambulanz 

eines Chefarztes. Zudem ist zu berücksichtigen, dass ein Schriftformerfordernis 

für den Behandlungsvertrag und eine entsprechende 

Vertretervereinbarung im ambulanten Bereich nicht erforderlich 

ist. Grundsätzlich erklärt sich der Patient mit der Behandlung 

durch den ihm sich als Vertreter des Chefarztes vorstellenden 

Arzt ausdrücklich oder zumindest konkludent einverstanden. 

Rein vorsorglich sei angeraten, dass das Einverständnis des Patienten 

mit der Behandlung des Vertreters des Chefarztes in der 

Privatambulanz schriftlich festgehalten wird. Dies dient allein den 

Beweiszwecken, wenn der Patient später im Rahmen eines etwaigen 

Liquidationsprozesses einwenden sollte, dass er mit der 

Behandlung durch den Vertreter nicht einverstanden gewesen 


Informationen 

sei. Rein rechtlich gesehen ist der Abschluss eines solchen 

schriftlichen Vertretervertrages allerdings nicht notwendig. 

Die Diskussion um die Entscheidungen des Oberlandesgerichts 

Frankfurt ist deshalb entstanden, weil es sich bei der Entscheidung 

des Oberlandesgerichts Frankfurt um einen atypischen 

Sachverhalt handelt. Dieser unterscheidet sich von den vorstehenden 

allgemeinen Situationen insbesondere dadurch, dass 

der Chefarzt mit dem maûgeblichen Patienten schriftlich vereinbart 

hatte, bei unvorhergesehener Verhinderung von einem bestimmten 

Vertreter vertreten zu werden. Dieser hat dann aber tatsächlich 

die spätere Behandlung auch durchgeführt, allerdings 

war nicht dargelegt worden, aus welchen Gründen der Chefarzt 

unvorhersehbar verhindert war. 

Nach wie vor gilt daher der Grundsatz, dass eine Vertretung des 

Chefarztes in der Privatambulanz durch einen vom Chefarzt dazu 

benannten Oberarzt oder jeden anderen approbierten Facharzt 

der Abteilung zulässig ist. Es ist daher nicht erforderlich, zur Aufrechterhaltung 

des Liquidationsrechts die Geltendmachung der 

Liquidation und den Einzug des Honorars dem Krankenhausträger 

zu übertragen. Insoweit sei empfohlen, entsprechenden 

Überlegungen des Krankenhausträgers zu widersprechen und 

auf vorstehende Ausführungen zu verweisen. Die Entscheidungen 

des Oberlandesgerichts Frankfurt erweisen sich bei näherer 

Betrachtung als durch den untypischen Sachverhalt bedingt, sodass 

die Ausführungen des Oberlandesgerichts Frankfurt nicht 

verallgemeinerungsfähig sind. 

Köln im August 2012 


Rechtsanwalt Dr. A. Wienke 

Wienke & Becker ± Köln 

Sachsenring 6 

50677 Köln 

Tel.: 02 21/3 76 53 10 

Fax: 02 21/3 76 53 12 

E-Mail: awienke@kanzlei-WBK.de 

Bericht vom International Forum on Quality and Safety 

in Healthcare vom 17.±20. April 2012 in Paris 

C.-D. Heidecke 

Vom 17.±20. April fand im Palais des Congr›s de Paris das ¹International 

Forum on Quality and Safety in Health Careª statt. Das 

Forum wurde auch in diesem Jahr von der BMJ-Gruppe und 

dem Institute for Healthcare Improvement (IHI) organisiert. Während 

in den früheren Jahren Maûnahmen zur unmittelbaren Verbesserung 

der Patientensicherheit und zur Vermeidung ineffizienter 

Gesundheitsversorgung im Vordergrund standen, wurden in 

diesem Jahr vermehrt Themen der Kommunikation in Gesundheitseinrichtungen 

zur Verbesserung medizinischer Ergebnisse 

diskutiert. Die diskutierten Lösungsansätze und strategischen 

Maûnahmen kamen inhaltlich ganz überwiegend aus dem britischen 

National Health Service und aus dem US-amerikanischen 

IHI. 

Knapp 3000 registrierte Delegierte aus allen Teilen der Welt trafen 

sich, um die Qualität und Sicherheit verschiedener Aspekte 

des Gesundheitswesens zu diskutieren. Auch in diesem Jahr haben 

überproportional viele Delegierte aus den Niederlanden, aus 



Sitz Berlin 

Skandinavien sowie aus England bzw. den Commonwealth-Ländern 

am Forum teilgenommen. Ursächlich hierfür könnte die Delegation 

von Mitarbeitern staatlicher Gesundheitssysteme zu Veranstaltungen 

dieser Art aus Ländern mit staatlicher Gesundheitsfürsorge 

sein, auf der anderen Seite scheint aber auch das Verlangen 

nach einem profunderen Verständnis für die Belange 

¹Qualität und Sicherheit in der Medizinª in diesen Gesundheitssystemen 

Triebfeder für eine Teilnahme zu sein. Ein solcher 

¹Top-down-Ansatzª staatlicher Gesundheitsregulierung führt zu 

Veränderungen im jeweiligen Gesundheitssystem, wo ¹Outcomeª 

(Erhaltung oder Verbesserung des Gesundheitszustands eines 

Patienten zu definierten Kosten) stärker im Fokus stehen als die 

Menge erbrachter und somit vergüteter Leistungen. Als Konsequenz 

zeichnet sich ein wahrnehmbarer Vorsprung dieser Länder 

bei der Umsetzung von Maûnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit 

sowie der Abbildung und Transparenz von medizinischen 

Leistungen (nicht nur in der Chirurgie) ab (1). Ein solches 

Statement mag uns deutschen Chirurgen vielleicht merkwürdig

Informationen 

erscheinen, erhält doch bei uns praktisch jeder zeitnah die gewünschte 

medizinische Leistung und ist doch unser Gesundheitswesen 

das vermeintlich Beste. Dennoch lohnt es sich, seinen Gedanken 

freien Lauf zu lassen und sich vorzustellen, welche qualitativen 

Verbesserungsmöglichkeiten in einzelnen Bereichen 

möglich wären, würden risikoadjustierte Performance-Parameter 

die Patientenströme leiten. 

Nicht zum ersten Mal war zu beobachten, dass die Anzahl von 

Teilnehmern aus administrativen Bereichen des Gesundheitswesens 

(teilweise weit über 50% in den Sitzungen) die Teilnehmer 

aus den Bereichen Pflegedienst, ¾rzte und anderen Health Care 

Professionals überflügelt. Eine zunehmend interprofessionelle 

Erarbeitung von Lösungsansätzen ist grundsätzlich begrüûenswert. 

Man muss jedoch befürchten, dass künftige Veränderungen 

im Gesundheitswesen nicht mehr von den ¹Schlüssel-Playernª 

wie ¾rzten und Pflegenden formuliert werden, sondern dass zunehmend 

Administratoren die Veränderungsprozesse dominieren 

werden. Die spärliche Präsenz von ¾rzten aus unserer Profession 

lässt erwarten, dass uns Chirurgen das Heft des Handels in absehbarer 

Zeit aus den Händen genommen wird, wenn wir nicht 

zeitnah ein gröûeres Maû an Mitarbeit in diesen Gremien ± national 

wie international ± an den Tag legen. Dies wird umso deutlicher, 

als nur 2 deutsche Chirurgen (Dr. W. Wyrwich als Vertreter 

der ¾rztekammer Berlin und der Unterzeichner) bei insgesamt ca. 

11 deutschen Delegierten am Forum teilgenommen haben (zum 

Vergleich mehr als 30 Delegierte aus Ghana und jeweils mehrere 

100 aus Finnland, Schweden, Holland usw.). 

BMJ und IHI haben ein breit gefächertes Programm zusammengestellt. 

Es bot wieder neben übergeordneten gesundheitspolitischen 

Themen, die in Keynotes anmoderiert wurden, technische 

wie medizinische Symposien und Kurse zu Themen des Gesundheitsmanagements, 

der Steigerung des medizinischen Outcomes 

durch Verbesserung der Patientensicherheit sowie der Qualitätssicherung 

an. Durchgängig fokussierte das Programm in diesem 

Jahr stärker auf die Kommunikation, Leadership und Teambildung, 

Vermeidung bzw. Sanktionierung unprofessionellen Verhaltens 

etc. neben den Dauerbrennern Kosten/Kostensenkung 

ohne Qualitätsverlust. Daneben wurden Themen der Gesundheitsversorgung 

(Versorgung im Alter, Behandlung chronischer 

Erkrankungen wie Diabetes) adressiert sowie erkrankungsspezifische 

Symposien in Ländern der Dritten Welt (z. B. zu HIV etc.) 

abgehalten. Nachfolgend wird die Erfahrung aus mehreren Kursen/Symposien/Keynotes 

zu den Themen Qualität und Sicherheit 

sowie ¹Führung in Gesundheitseinrichtungenª geschildert, an denen 

der Unterzeichner teilgenommen hat: 

Qualität und Patientensicherheit: Während das vorangegangene 

Forum sich vorwiegend mit der IST-Situation von Fehlern/ 

Komplikationen (Adverse Events) beschäftigt hat, standen in vie- 

len Sitzungen der Umgang mit ¹human factorsª im Vordergrund. 

Beim Auftreten von Fehlern, die einzelnen Personen zugeordnet 

werden können, sollten die folgenden Fragen gestellt werden: 

± War böswillige Absicht (absichtliche Regelverletzung) im 

Spiel? 

± War die Person wissentlich beeinträchtigt? 

± Lag eine bewusst in Kauf genommene unsichere Handlung 

vor? 

± Würde eine vergleichbare Person denselben Fehler machen? 

Je nachdem wie diese Fragen beantwortet werden, sind unterschiedliche 

Maûnahmen erforderlich. In jedem Fall sollte dabei 

der Umgang mit der betroffenen Person fair erfolgen. Hier wird 

der Begriff ¹just cultureª benutzt. Somit wird der Umgang mit Fehlern 

zu einer Kulturfrage erhoben: fair bzw. gerecht (¹not sacking, 

but staying besideª). In gewisser Weise war aber auch eine Abkehr 

von der ¹no blame-no shame"-Strategie zu erkennen, wenn 

bei der Person ein vorsätzlicher Regelverstoû nachzuweisen war. 

Hier wird der Weg klar vorgezeigt im Sinne von primär erzieherischen 

Maûnahmen bis hin zu punitiven Maûnahmen im Wiederholungsfall. 

Dabei sollte die Frage erlaubt sein: Kann das bei uns 

auch passieren? 

Zum Umgang mit Fehlern und ihrem Management sei auf die folgende 

Webseite verwiesen, wo man sich gut aufgearbeitete Filmbeispiele 

von fatalen Verläufen anschauen kann (http://www. 

patientstories.org.uk/), die zur Diskussion im Kollegenkreis bzw. 

für Klinikkonferenzen geeignet sind. 

Auf der anderen Seite finden sich zunehmend Erkenntnisse, die 

den Verursacher eines Fehlers/Schadens (¹Täterª) als ¹zweites 

Opferª (second victim) ansehen. Hintergrund dieser Betrachtungsweise 

ist, dass der Verursacher eines Fehlers/Schadens in 

Abhängigkeit von dessen Stärke unter Schuldgefühlen leidet, 

Frustrationen erlebt und Angst vor weiteren Fehlern hat. Aus dieser 

¹Stresssituationª heraus resultiert ein mentaler Schaden, der 

bis zu schweren Depressionen führen kann. Dabei können diese 

Zustände unbehandelt Monate dauern. In dieser Phase ist der/die 

betroffene Mitarbeiter(in) eine Gefahr nicht nur für sich selbst, 

sondern auch für die ihm/ihr anvertrauten Patienten und die Institution 

selber. Dieser ¹vicious cycleª muss daher durch Interventionen 

und Hilfestellung durchbrochen werden. Hierbei kommt dem 

Kollegenteam neben Psychologen eine wichtige Rolle in der Verarbeitung 

des Traumas zu. 

Führung in Gesundheitseinrichtungen 


Sitz Berlin 

Neben der Fehlervermeidung und dem sinnvollen Umgang mit 

den limitierten Ressourcen des Gesundheitswesens zog sich 

das Thema ¹Führungª wie ein roter Faden durch den Kongress. 


Informationen 

Führung wurde dabei nicht als hierarchisches Top-down-Prinzip 

verstanden. Vielmehr geht es um die Fähigkeit, andere Teammitglieder 

zu beeinflussen, also ein interdisziplinäres und interprofessionelles 

Miteinander, welches motivierend für alle Mitarbeiter 

in der Gesundheitseinrichtung wirkt, den Patienten und seine Behandlung 

in den Mittelpunkt zu stellen. 

Maximal kontraproduktiv hierfür ist das ¹disruptive behaviorª, also 

ein pathologisches, unprofessionelles Verhalten gegenüber Mitarbeitern 

oder aber auch Patienten. Dieses Problem wurde in verschiedenen 

Sitzungen adressiert. Man gewinnt den Eindruck, 

dass es sich offensichtlich um ein zunehmendes Problem handelt. 

Ein solches Verhalten kann sich als Noncompliance gegenüber 

den normalen Umgangsgepflogenheiten, also z. B. Respektlosigkeit 

über passiv-aggressive Muster (anzügliche Kommentare) 

bis hin zu aggressivem Verhalten (Ausrasten, Wutanfälle 

oder Werfen von Instrumenten) äuûern. In jedem Fall beeinträchtigt 

ein solches Verhalten das Betriebsklima massiv. Eine Toleranz 

solchen Verhaltens führt zwangsläufig zu dessen Verstärkung 

(¹what we permit is what we promoteª). Daher müssen solche 

Verhaltensweisen unterbunden werden, der Chef/die Institution 

muss ein klares Regelwerk aufstellen (code of professional 

conduct) und unprofessionelles Verhalten an den Pranger stellen. 

Der erste Schritt ist aber immer, das Problem konkret mit dem Mitarbeiter 

zu adressieren (deal with the problem). Anschlieûend 

kommen zunächst Hilfestellungen und Training, bei deren Versagen 

am Ende disziplinarische Maûnahmen. 

Absolutes Highlight des Kongresses war die Keynote Lecture von 

Dr. David Williams, einem Arzt/Intensivmediziner, Astronauten 

und jetzt Klinikdirektor (sollten der DGCh für die Abschlussveranstaltung 

eines Chirurgenkongresses mal die Redner ausgehen, 

hier wäre ein absolut geeigneter Kandidat!). Er hat aus seiner 

eigenen Biografie als Arzt und Shuttle-Astronaut eindrucksvoll 

die beiden Themen Patienten/Betriebssicherheit und Kommunikation/Teambuilding/Führung/Führungskultur 

dargestellt und miteinander 

verknüpft. Am Beispiel der beiden Shuttle-Katastrophen 

konnte er aufzeigen, wie in einer auf maximale Betriebssicherheit 

ausgelegten Umgebung einerseits der nachlässige Umgang mit 

kleinsten Abweichungen von der Norm zu schwersten Schäden 

führen kann, andererseits das sich Verlassen auf ein nicht getestetes 

Backupsystem deletär ist. Beide Situationen sind auch in 

der operativen Medizin durchaus zu beobachten. In ähnlicher 


Weise hat er am Beispiel der NASA das Thema Führung und 

Kommunikation und die sich daraus ergebende Verbindlichkeit 

und Compliance abgehandelt, an deren Ende in der Raumfahrt 

wie in der Medizin eine Sicherheitskultur stehen muss. 

Der Unterzeichner hat sich bemüht darzustellen, dass die Medizin 

im Allgemeinen und die Chirurgie im Besonderen in Deutschland 

derzeit nicht gerade an der Spitze der Bewegung stehen. Man 

kann antizipieren, dass aufgrund der limitierten Ressourcen 

einerseits, aber besonders aufgrund der Unzulänglichkeiten im 

Qualitäts- und Risikomanagement der gesellschaftliche und politische 

Druck wachsen wird, entsprechende Regulierungsinstrumente 

auch in Deutschland einzuführen. Wir Chirurgen innerhalb 

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, ihrer wissenschaftlichen 

Fachgesellschaften und der assoziierten Arbeitsgemeinschaften 

sind gefordert, zeitnah gemeinsame Qualitäts- und Sicherheitsstandards 

im Vorgriff einer staatlichen Regulierung zu 

entwickeln und publik zu machen. Dies ist zweifelsohne eine Aufgabe 

für die Arbeitsgemeinschaft für Qualität und Sicherheit in der 

Chirurgie (CAQS), solche Maûnahmen voranzutreiben und in Abstimmung 

mit den Fachgesellschaften innerhalb der DGCh zu 

bündeln. Die CAQS kann das aber nicht alleine. Hierzu bedarf es 

der Mitarbeit weiterer kreativer Köpfe aus allen Bereichen der 

Chirurgie, die auch bereit sind, ¹aus dem Rahmen zu denkenª 

und v. a. aber auch mitzumachen. 

Literatur 


Sitz Berlin 

1 Davis K et al. Mirror, Mirror on the Wall ± How the Performance of the 

U.S. Health Care System Compares Internationally. 2010 Update. The 

Commonwealth-Fund. http://www.commonwealthfund.org/Publica 

tions/Fund-Reports/2010/Jun/Mirror-Mirror-Update.aspx?page=all 


Prof. Dr. C. D. Heidecke 

Vorsitzender CAQS 

Chirurgische Klinik, Abt. für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, 

Thorax- und Gefäûchirurgie 

Universitätsmedizin Greifswald 

Ferdinand-Sauerbruch-Straûe 

17475 Greifswald 

E-Mail: heidecke@uni-greifswald.de

Informationen 

Kurzbericht ADSiC-Jahreshauptversammlung und 

Vortragssitzung 26.04.2012 

(anlässlich 129. Kongress Deutsche Gesellschaft für Chirurgie) 

W. Haûe 

Auf der Mitgliederversammlung am 26.04.2012 wurde einstimmig 

eine Satzungsänderung beschlossen,wonach ADSiC in ADSi- 

MED (Arbeitskreis Deutsche Sprache in der Medizin) umbenannt 

werden soll,um allen ¾rztinnen und ¾rzten der Bundesrepublik 

Deutschland eine Mitgliedschaft in einem Arbeitskreis zur Pflege 

der deutschen Wissenschafts- und Umgangsfachsprache zu ermöglichen. 

Der bisherige Vorstand wurde einstimmig bei 3 

Stimmenthaltungen wiedergewählt. Für seine Neuwahl aufgrund 

einer zu erwartenden Veränderung durch neue Fachvertreter 

wird problemlos Rechnung getragen werden. 

Sobald die Eintragung der neuen Satzung in das Vereinsregister 

erfolgt ist,beginnt die Umsetzung der ¾nderungen. 

ADSiC-Vortragssitzung 26.04.2012 

¹Warum die Wissenschaft mehrsprachig sein mussª 

R. Mocikat,ADAWIS e.V. 

Das Wesen der Wissenschaft ist das Streben nach einer umfassenden 

Theorie systematischen Wissens. In einem theoriegeleiteten 

Erkenntnisansatz kommt der Sprache und ihren Metaphern 

eine besondere Bedeutung zu. Denn Sprache hat nicht nur eine 

kommunikative,sondern auch eine gnoseologische Funktion, 

eine sprachfreie Erkenntnis ist nicht möglich. Dies trifft auf die Naturwissenschaften 

ebenso zu wie auf die Geistes- und Kulturwissenschaften. 

Zwischen Wirklichkeit,Denken und Sprache besteht 

kein einfaches Abbildungsverhältnis,sondern ein Verhältnis gegenseitiger 

Abhängigkeit. 

Während des Prozesses der Erkenntnisfindung spielt für den Forscher 

die jeweilige Muttersprache eine besondere Rolle,da es einer 

maximalen semantischen Vernetzung sowie eines Bewusstseins 

für die kulturell-historische Aufladung des Wortschatzes bedarf,um 

das intuitiv oder durch Analogie Gefundene zu präzisieren. 

Disziplinspezifische Terminologien speisen sich aus der Alltagssprache. 

Gerade der gesellschaftliche Diskurs sowie der inter- 

und transdisziplinäre Dialog benötigen die Anschaulichkeit 

alltagssprachlicher Bilder. 


Sitz Berlin 

Zudem fassen auch in den Naturwissenschaften verschiedene 

Sprachen die Wirklichkeit in unterschiedlichen Bildern. Die Wissenschaft,die 

stets ein Ganzes der Erkenntnis anstrebt,darf daher 

unter keinen Umständen auf das Potenzial unterschiedlicher 

Sprachen verzichten. Uniformität der Sprache bedeutet Uniformität 

des Denkens. Die englische Einheitssprache,die sich in unserem 

Wissenschaftsbetrieb etabliert hat und die sich zudem auf 

eine schmale Funktionssprache reduziert hat,ist nicht ausreichend. 

Das Streben nach umfassender Erkenntnis,die Internationalität 

der Wissenschaft und Plurilingualität gehören untrennbar 

zusammen. 

Posterdiskussion ¹Wissenschaftssprache nur Englisch?ª 

Vorsitz: W. Haûe,ADSiC e. V. 

Als Ersatz für den ausgefallenen Vortrag von Herrn Laasik/Estland 

wurde eine Diskussion zu dem diesjährigen ADSiC-Poster 

mit dem Titel ¹Wissenschaftssprache nur Englisch?ª ± s. Poster 

Seite 2 ± durchgeführt. 

Zu Beginn erfolgte eine kurze Einführung zu der kontinuierlichen 

Verdrängung der deutschen Wissenschafts- und Umgangsfachsprache 

in Deutschland in den medizinischen Fakultäten und 

den nicht universitären Forschungseinrichtungen seit den 80er- 

Jahren. Gefördert wird die zu beobachtende Sprachverödung 

der deutschen Wissenschaftssprache von der DFG und dem 

Bundesministerium f. Bildung und Forschung. Beispielhaft hierzu 

ein zwischen der DFG und dem BMBF abgestimmtes ¹Programm 

klinische Studien ± Leitfaden für die Antragstellungª. Apodiktisch 

heiût es in dem Leitfaden ¹Die Skizzen sind zu erstellen¼in englischer 

Spracheª. Nachfolgend wird dieser Zwang noch verstärkt 

durch die Mitteilung: ¹Antragsskizzen,die den Vorgaben dieses 

Leitfadens nicht entsprechen,können nicht berücksichtigt werden.ª 

Im Grundgesetz Artikel 3 Abs. 3 ist geschrieben: ¹Niemand darf 

wegen ¼ seiner Sprache ¼ benachteiligt oder bevorzugt werdenª 

± siehe Poster ± und in Artikel 5 Abs. 3 steht: ¹Kunst und Wissenschaft,Forschung 

und Lehre sind freiª. 


Informationen 

In §23 Abs.1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VWVFG) ist 

ausgeführt ¹Die Amtssprache ist Deutschª. Das Gesetz gilt für 

jede ¹Stelle,die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmtª 

(§ 1 Abs. 4). 



Sitz Berlin 

In den zahlreichen Diskussionsbeiträgen wurde erneut deutlich, 

dass Englisch als alleinige Kongresssprache auf Tagungen deutscher 

Fachgesellschaften in Deutschland abgelehnt wird. Die 

Sprachbevormundung unterlag einer unmissverständlichen Kritik. 

Die Betroffenen können diese aufgrund ihrer Abhängigkeit 

aber nicht oder nur sehr verhalten vortragen.

$ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 


Leserbefragung 

1. Ich bin mit den ¹Mitteilungen der DGCHª im Allgemeinen 

1 = sehr zufrieden bis 6 = nicht zufrieden 

(bitte entsprechende Ziffer zwischen 1 und 6 notieren!) 

2. Alle Ausgaben der Mitteilungen können auch auf der 

Homepage der DGCH aufgerufen und ausgedruckt werden. 

Ist Ihnen dieses Angebot bekannt? 

± Nein. 

± Ja. 

Wenn ja: 

® Nutzen Sie diese Möglichkeit? 

o Ja, regelmäûig. 

o Ja, manchmal. 

o Nein, das ist mir zu umständlich. 

o Nein, ich bevorzuge die gedruckte Version. 

o Nein, weil:____________________________________ 

3. Würden Sie einen ausschlieûlich elektronischen Versand 

der Mitteilungen kombiniert mit Inhalten auf der Website 

bevorzugen? 

± Ja, das wäre für mich attraktiver. 

± Ja, wenn die Mitteilungen dann als PDF-Anhang in der 

E-Mail versandt würden. 

± Ja, wenn die Mitteilungen dann als gestalteter E-Mail- 

Newsletter versandt würden. 

± Ich bin mir nicht sicher, ein Versuch wäre es wert. 

± Nein. Mir ist die gedruckte Ausgabe lieber. 

4. Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihnen statt der Mitteilungen 

zweimonatlich ein Newsletter elektronisch zugesandt 

wird? 

± Ja 

± Vielleicht 

± Nein, die Mitteilungen sollten in der Printversion wie bisher 

bestehen bleiben 

5. Wären Sie neben den Print-Mitteilungen an einem 

Newsletter interessiert, der Sie zeitnah über aktuelle Ereignisse 

aus der Chirurgie informiert? 

± Ja. 

± Vielleicht. 

± Nein, dafür habe ich keinen Bedarf. 

6. Wie wichtig finden Sie in den heutigen Print-Mitteilungen 

der DGCH folgende Rubriken/Welche interessieren Sie besonders? 

1 = sehr interessant bis 6 = überhaupt nicht interessant 

± Kongressberichterstattung 

± Aktuelles 

± Themen der Zeit 

± Chirurg/-in und Chirurgie 

± Historie 

± Informationen 

± Mitteilungen der Gesellschaft 

± Reiseberichte 

± Personalia 

± Nicht ganz ernst gemeint 

± Buchbesprechungen 

± Tagungskalender 

7. Welche ¾nderungen/Verbesserungen schlagen Sie uns 

für diese Zeitschrift vor? 

_________________________________________________ 

_________________________________________________ 

Fragen zur Person 

Geburtsjahr: 19 __ 

Position/Tätigkeitsbereich: ____________________________ 

Mitmachen lohnt sich! Unter allen Einsendungen wird ein 

IPad verlost. 

Den ausgefüllten Fragebogen schicken Sie bitte an: 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) 

Pressestelle 

Postfach 30 11 20 



Sitz Berlin 

Ansprechpartnerin:Corinna Deckert, Tel.:0711 8931-309, 

Fax: 0 711 8931-167 


Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) 

Pressestelle 

Postfach 30 11 20 


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Langenbeck-Virchow-Haus 

Spendenaufruf an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für 

Chirurgie 

Das Langenbeck-Virchow-Haus wurde nach erfolgreicher ¹Revitalisierungª 

am 01.10.2005 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der historische 

Hörsaal, die Eingangshalle und der Treppenaufgang sind stilgerecht 

renoviert, die Büroräume nach dem vorzeitigen Auszug der CharitØ der 

neuen Nutzung angepasst.Unsere Gesellschaft hatte dabei einen erheblichen 

Eigenanteil zu tragen.Weitere Belastungen brachte die aufwendige 

Restaurierung des Gründerbildes.Die Geschäftsstelle, unsere Bibliothek 

und Archiv sowie Hallen und Flure des Hauses bedürfen einer verbesserten 

Ausstattung.Die Mieterlöse, die beiden Trägergesellschaften 

zugute kommen, werden für die langfristige Refinanzierung benötigt. 

Das Präsidium unserer Gesellschaft hat auf seiner Sitzung am 

07.10.2005 beschlossen, sich mit einem Spendenaufruf an die Mitglieder 

zu wenden. 

Mit ¹Bausteinenª in Bronze (ab 500 C=), in Silber (ab 1500 C=) und Gold (ab 

5000 C=), die in Form von Plaketten seitlich im Eingangsflur angebracht 

werden, sollen die Spender gewürdigt werden.Sie werden auch in den 

¹Mitteilungenª bekannt gegeben. 

Überweisungen mit Angabe von Namen und Adresse des Spenders werden 

erbeten auf das Konto der DGCH bei der Deutschen Apotheker- und 

¾rztebank Berlin, Kto.-Nr. 0005298393, BLZ 300 606 01 unter dem Kennwort 

¹Baustein LVHª.Eine Spendenbescheinigung wird Ihnen umgehend 

zugesandt. 

Wir würden uns über eine rege Spendenbeteiligung als Ausdruck der 

Identifikation unserer Mitglieder mit ihrem traditionsreichen Haus sehr 

freuen. 

Prof.Dr.Dr.h.c.mult.K.-W.Jauch Prof.Dr.Dr.h.c.H.-J.Meyer Prof.Dr.T.Schiedeck 

Präsident Generalsekretär Schatzmeister


Baustein in Gold 

Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgen 

Herr Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Peiper, Göttingen 

in memoriam Prof. Dr. med. Herbert Peiper, Berlin und Mainz 

Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch, München 

in memoriam Prof. Dr. med. Georg Heberer, München 

Herr Prof. Dr. med. Reiner Gradinger, München 

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. 

in memoriam Prof. Dr. med. Jens Witte 

AO Deutschland, Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen, 

Berlin 

Herr Prof. Dr. med. Axel Haverich, Hannover 

Herr Prof. Dr. med. Markus Büchler, Heidelberg 

DGTHG ± 1971 

mit Dank an die Gründungsmitglieder 

Herr Prof. Dr. med. Joachim Jähne 

in memoriam Manfred und Helmi Jähne, Essen 

Baustein in Silber 

Bausteine Langenbeck-Virchow-Haus 

Herr Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer, München 

Herr Prof. Dr. med. Klaus Junghanns, Ludwigsburg 

Herr Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, Neuötting 

Herr Prof. Dr. med. Hendrik Dienemann, 

Thoraxklinik Heidelberg 

Herr Prof. Dr. med. habil. Dr.-Ing. Dr. med. h. c. 

Michael Ungethüm, Tuttlingen 

Herr Prof. Dr. med. Hartmut Siebert, Schwäbisch-Hall 

Herr Prof. Dr. med. Karl Herbert Welsch, München 

Herr Prof. Dr. med. Stefan Wysocki, Heidelberg 

Herr Dr. med. Jürgen Meier zu Eissen, Hannover 

Herr Prof. Dr. med. Stefan Post, Mannheim 

Herr Prof. Dr. med. Wolf Mutschler, München 

Frau Prof. Dr. med. Ursula Schmidt-Tintemann, Vaterstetten 

Herr Prof. Dr. med. Matthias Rothmund, Marburg 

Herr Prof. Dr. med. Christian H. Siebert, Hannover 

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie dankt Spendern, 

die mit ihren Bausteinen zur Ausgestaltung und zum Unterhalt 

des Langenbeck-Virchow-Hauses beigetragen haben. 



Sitz Berlin 

Herr Prof. Dr. med. Volker Bühren, Murnau 

Herr Dr. med. Abdullah Mury, Heide 

Herr Dr. med. Andreas Ungeheuer, München 

Herr Prof. Dr. med. Wolf Schellerer, Bamberg 

Herr Prof. Dr. med. Tilman Mischkowsky, Berlin 

Herr Prof. Dr. med. Hans-Joachim Wiendl, Bamberg 

Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Markus Büchler, Heidelberg 

Herr Prof. Dr. med. Klaus Roosen, Würzburg 

Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Gert Carstensen, Mülheim 

Herr Prof. Dr. med. Peter M. Vogt, Hannover 

Herr Prof. Dr. med. Fritz L. Rueff, München 

Herr Prof. Dr. med. Karl-Joseph Paquet, Bad Kissingen 

Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Volker Schumpelick, Aachen 

Herr Prof. Dr. med. Yoshiki Hiki, Tokio /Japan 

Herr Prof. Dr. med. Hans-Bernd Reith, Konstanz 

Herr Dr. med. Goswin von Mallinckrodt, München 

Herr Prof. Dr. med. Lothar Kinzl, Ulm 

Frau Ingrid und Herr Dr. med. Robert Raus, Riedlingen 

Frau Dr. med. Ursula Engel, Hamburg 

Enddarm-Zentrum Bietigheim, 

Herr Dr. med. Wolfgang Pfeiffer, 

Herr Dr. med. Markus Piro-Noack, 

Herr Dr. med. Edgar Kraft 

Herr Prof. Dr. med. Thomas Rüedi, Maienfeld /Schweiz 

in memoriam Prof. Dr. med. Martin Allgöwer, Chur/Schweiz 

Herr Prof. Dr. med. Gert Specht, Berlin 

Herr Prof. Dr. med. Henning Weidemann, Berlin 

Herr Prof. Dr. med. Otto Scheibe, Stuttgart 

in memoriam Prof. Dr. med. Helmut RemØ, Lübeck 

Herr Prof. Dr. med. Stephan Langer, Mönchengladbach 

Herr Dr. med. JosØ Luis Narro, Köln 

Herr Prof. Dr. med. Wolfgang Ulf Wayand, Linz 

Herr Prof. Dr. med. Werner Grill, Starnberg 

Herr Prof. Dr. med. Fritz Kümmerle, Mainz


Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Friedrich Stelzner, Bonn 

Herr Prof. Dr. med. Günther Vetter, Bad Vilbel 

in memoriam Prof. Dr. med. Hans-Bernhard Sprung, Dresden 

Frau Dr. med. Eva Böhlau, Bad Soden 

1991±2011 DGT in memoriam Prof. Dr. med. Ingolf Vogt-Moykopf 

zum 80. Geburtstag 

Herrn Prof. Dr. med. Gerhard Krönung, Wiesbaden 

In memoriam Prof. Dr. med. Johannes Christian Dobroschke, 

Regensburg 

(Herr Prof. Dr. med. Alois Fürst, Herr Dr. med. Arthur Heiligensetzer, 

Herr Dr. med. Peter Sauer, Herr Dr. med. Bernfried 

Pikal, Herr Dr. med. Johannes Winfried Pruy) 

An unsere Mitglieder 

Unser Konto bei der Postbank München wird spätestens zum 

Jahresende aufgelöst. Wir bitten Sie, ab sofort nur noch das 

Konto bei der Deutschen Apotheker- und ¾rztebank zu nutzen. 

Konto-Nr. 0005298393 

BLZ 300 606 01 

Baustein in Bronze 


Sitz Berlin 

Herr Dr. med. Holger Barenthin, Celle 

Herr Prof. Dr. med. Gernot Feifel, Homburg 

Herr Prof. Dr. med. Alfred Lamesch, Gotzingen /Luxemburg 

Herr Prof. Dr. med. Jakob R. Izbicki, Hamburg 

Herr Prof. Dr. med. Hans Zwipp, Dresden 

Herr Dr. med. Dusan Dragojevic, Isernhagen 

Herr Prof. Dr. med. G. Heinz Engelhardt, Wuppertal 

Proktologische Praxis Kiel, 

Herr Dr. med. Johannes Jongen, 

Herr Dr. med. Hans-Günter Peleikis 

Herr Dr. med. Volker Kahlke 

Herr Dr. med. Wolfgang Hermes, Bremen 

Herr Dr. med. Wolf-Dieter Hirsch, Threna 

Herr Dr. med. Holger Herzing, Höchstadt /Aisch 

Herr Dr. med. Michael-Alexander Reinke, Plettenberg 

Herr Dr. med. Winfried Hölter, Monheim 

Herr Dr. med. Matthias Becker, Possendorf 

Frau Dr. med. Martina Mittag-Bonsch, Crailsheim 

Zur Erinnerung an den Virchow-Schüler Paul Langerhans, 

Berlin und Madeira. 

Seine Familie 


Reisebericht 

Report from the Stay in Essen, Berlin and Halle 

E.Kandil 

Picture of Professor Senninger and the ACS travel fellows to Germany. 

From right to left: Greg Landry, Associate Professor, Vascular Surgery, 

Oregon Health & Science University, 2010 fellow.Ali Khoynezhad, MD, 

PhD, FACS, Cedars-Sinai Medical Center, Division of Cardiothoracic Surgery, 

2011 fellow.Professor Norbert Senninger, MD, PhD, FACS, the General 

Secretary of the German Chapter of the ACS, Emad Kandil, MD, 

FACS 2012 fellow. 

It was a great feeling of excitement when I was informed of my 

nomination to the 2012 American College of Surgeons Traveling 

Fellowship.The ACS Germany Traveling Fellowship is awarded 

every year to an American or Canadian surgeon who will travel 

to Germany.On the other side, a German surgeon will also travel 

to North America.I was fortunate and it was a great honor to be 

the 2012 Fellow. 

In addition to attending the 129 th German Surgical Society annual 

meeting in Berlin, I planned to visit 3 major institutions in Germany 

specializing in endocrine surgery to incorporate new techniques 

and ideas into my clinical practice and academic career planning. 

In between these visits and activities, I had time to visit many of 

Germany's landmarks. 

My first stop was Essen, so I had to go through Frankfurt.After a 

refreshing rest in Frankfurt and a nice city tour over the weekend, I 

became aware of the significance and impact this trip will have on 

my professional career. 


Essen 

Essen 


Sitz Berlin 

Essen is one of Germany's ten largest cities.During the last century 

the Ruhr city became known above all for having the largest 

coal and steel industry on the European continent; it is much older 

than Berlin or Munich and one could look back on its 1000 year 

history. 

However, the reason for my visit to Essen was to go to the Mecca 

of adrenal surgery.Many academic American surgeons and leaders 

in endocrine surgery visited Professor Martin Walz in Essen to 

learn his great techniques.It was essential for me to use this great 

opportunity to be first-hand witness of his enormous expertise in 

retroperitoneal adrenal surgery 

Professor Walz runs an amazing program, with a level of surgical 

competence and organization that is truly impressive.Professor 

Walz created a robust educational program for my visit.I observed 

and assisted in almost a dozen of laparoscopic retroperitoneal 

adrenalectomies.Many of these were single-port-access 

surgeries.In one of these operations, 2 teams performed bilateral 

adrenalectomies simultaneously.Yes, the 2 teams performed the 

surgery at the same time! Bilateral adrenalectomy was completed 

in approximately 30 minutes.I also observed and assisted in pancreas 

and thyroid surgery at this great center.I also presented a 

lecture to the surgical team about robotic thyroid surgery and

Reisebericht 

shared my experience with robotic transaxillary approach for thyroid 

and parathyroid surgery with the team.I attended all the morning 

reports and rounds with Professor Walz.I had daily face to 

face meetings with Professor Walz in which we discussed different 

ways for future collaboration.I intend to invite Professor Walz 

to come to New Orleans and we will be honored to have him participate 

in our 5 th Annual Symposium in February of 2013.We also 

discussed arranging for live surgery and cadaver training to American 

surgeons during his visit.I ended my visit to Essen with a 

lovely train trip to Berlin. 

Berlin 

Berlin is best known for its historical associations as the German 

capital, internationalism and tolerance, street art numerous museums, 

palaces, and other sites of historic interest.But nothing compares 

to seeing the remains of the Berlin wall.To realize that this 

wall separated families until 1986 is hard to absorb. 

My host in Berlin was Professor Martin Strik.I was introduced to 

Professor Strik a few years ago through my chairman here at Tulane, 

Dr.Douglas Slakey.(In Germany any university professor of 

any description must be referred to as ªProfessorº, whereas in the 

U.S. one might refer to a physician with a professor appointment 

simply as ªDoctorº.) We were honored to have Professor Strik 

here in New Orleans to lecture during our annual thyroid symposium 

on his axillo bilateral breast approach (ABBA) technique.He 

actually was here in New Orleans twice and his participation was 

very essential for the success of our symposium. 

After spending a very nice weekend in Berlin, Professor Strik 

picked me up at the hotel to go with him to the hospital.I definitely 

enjoyed the ride in his Porsche on a highway with NO speed limit.I 

observed and assisted in different cases and I also attended their 

morning reports and surgical rounds. 

It is interesting to note that in Germany surgery department chairs 

do not routinely specialize in narrow surgical disciplines as much 

as we do in the U.S., and often they are expert surgeons who regularly 

operate across several subspecialties. 

I was also honored to share my experience with Dr.Strik's team 

and I lectured on the robotic approach for thyroid surgery.Again, 

it was another fun ride in the Porsche with Professor Strik going 

on the highway with no speed limit to the German Surgical Society 

Meeting at the International Convention Center. 

Berlin. 

German Surgical Society Meeting 

(Deutsche Gesellschaft für Chirurgie) 


Sitz Berlin 

The 129 th annual meeting of the German Surgical Society 

(Deutsche Gesellschaft für Chirurgie) was organized as a weeklong 

event similar to the ACS Annual Clinical Congress.It took 

place at the International Convention Center in Berlin.Having 

just arrived, I met Professor Norbert Senninger, MD, PhD.Professor 

Senninger is the General Secretary of the German Chapter of 

the ACS, and Chairman of the Department of Surgery, and Chief 

of Transplantation at the University Hospital Münster. 

I met Professor Senninger during the 2011 ACS meeting in San 

Francisco, and we have been in contact via e-mails since.He 

helped me organize my travel fellowship travel agenda; I soon 

realized that Professor Senninger is a generous and accomplished 

academic surgeon with extraordinary organizational talent. 

The congress included concurrent sessions and the presidential 

address of the Society by Prof.Markus Büchler, Chairman of Surgery 

at Heidelberg University.I was touched by the great manners 

of Professor Büchler who requested to meet me in person before 

his presidential address.He gave me the certificate of the fellowship 

in a very nice ceremony.Every time I passed by him during 

this huge meeting while he was rushing, he stopped and talked 

to me and asked about my experience and if I needed any help.I 

was really impressed that while he is a true genius on the highest 

throne of surgery in Deutschland, he is still a humble gentleman 

and a great host.I am very thankful to both Professor Senninger 

and Professor Büchler for their great hospitality during my visit.I 


Reisebericht 

was very impressed by the amount of video sessions on ªHow I do 

itº and live surgery sessions. 

On Friday April 27 th I gave my presentation at the international 

session of the German Surgical Society meeting titled ªRobotic 

Thyroid Surgery: Is it Ready for Prime Time?º As usual, I had interesting 

discussions after my talks on robotic surgeries.However, 

the questions were different: Instead of asking about cost, 

the discussion was about ABBA versus BABA versus the transaxillary 

approach.Anyway, discussions after robotic surgery talks 

are always fun, entertaining and informative.Professor Henning 

Dralla was one of the discussants.Afterward, I had an enjoyable 

discussion with Professor Dralla, and then I shook his hand and 

told him that I look forward to my visit to his institute the following 

week. 

Halle 

Halle (Saale) is a green residential town with more than 7000 hectares 

of water and green spaces.Numerous scientific institutes 

are represented here such as the Max Planck Association or the 

Fraunhofer Institute.The Martin-Luther-University-Halle-Wittenberg 

and the Burg Giebichenstein-Academy-of-Art-and-Design- 

Halle attract many thousands of students to Halle (Saale) each 

year. 

My host was Professor Dralle, who I had already met at the German 

Congress.I attended his nerve monitoring session and his 

lecture on thyroid surgery in the German Congress. 

I observed his technique with nerve monitoring during thyroid surgery 

and I discussed our experience with automatic periodic stimulation 

that we are currently implementing at Tulane. 

During my entire stay I noticed that Germans would always ask 

about ªthe American wayº, and I would always ask about the ªGerman 

wayº.In everything I did, there was always comparison between 

the 2, but at the end our common goals in the wellbeing of 

our patients connect us. 

I have come to see clearly the importance of strengthening our relationship 

with German surgeons.This cannot be underestimated, 

and is an essential part of the critical mission of the ACS International 

Relations Committee. 

I will try my best to stay in contact and collaborate with the great 

surgeons whom I met during my Germany travel fellowship.I am 

very grateful to the German Surgical Society and American College 

of Surgeons for the privilege and honor of participating in 

this most prestigious endeavor and odyssey. 


Halle. 


Sitz Berlin 

I am grateful to many individuals who I would like to recognize: 

First and foremost Professor Senninger, the General Secretary 

of the German Chapter of the ACS.Also I would like to thank 

Kate Early of the International Relations Committee of the ACS.I 

would like to sincerely thank my Chairman, Dr.Douglas Slakey, 

Otolaryngology Chairman, Dr.Paul Friedlander, for their continuous 

support and making this opportunity feasible.My thanks are 

also extended to my partners, especially Dr.Rizwan Aslm, for 

having covered for my clinical responsibilities in my absence. 

I also would like to express my appreciation to Profs.Martin Walz, 

Martin Strik and Henning Dralle as well as their clinical staffs for 

their great hospitality during my visits.Lastly, I am blessed with a 

loving and supportive family and I would like to thank my beautiful 

family for their endurance and sacrifice. 

Emad Kandil, MD, FACS 

Edward G.Schlieder Chair in Surgical Oncology 

and Chief of Endocrine Surgery Section at the department of 

Surgery at Tulane University School of Medicine, 

New Orleans, LA 

E-Mail: ekandil@tulane.edu

Reisebericht 

Reisebericht zum Stipendium als Fortbildungshilfe der Deutschen 

Gesellschaft für Chirurgie zum Besuch von Transplantationszentren 

in Birmingham (UK) und San Francisco (USA) 

C. Anthoni 

Im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für 

Chirurgie wurde mir das Herbert-Junghanns-Reisestipendium 

verliehen zum Besuch von internationalen Instituten zur klinischen 

Fort-und Weiterbildung. 

Der Zweck dieser Reise war es, international renommierte Transplantationszentren 

zu besuchen, die auf dem Gebiet der Dünndarmtransplantation 

ebenso wie im Bereich Lebertransplantation 

über groûe klinische und wissenschaftliche Erfahrung verfügen, 

um hier einen Einblick in deren Organisation, Abläufe und Protokolle 

zu bekommen. 

Das groûzügig bemessene Stipendium erlaubte mir, Transplantationszentren 

in Birmingham (UK) und in San Francisco (USA) zu 

besuchen, gleichzeitig besuchte ich das Transplantationslabor 

des Transplant Service des UCSF (Prof. Sang Mo Kang) 

An diese Station der Reise schloss sich ein Besuch im Labor von 

Prof. Granger in Shreveport, LA, an. 

Die Reise erstreckte sich über einen Zeitraum von 21 Tagen, die 

sich wie folgt auf die beiden Institute verteilten: 

14.±20.11.2011 

Liver and Small Bowel Unit 

The Birmingham Children's Hospital 

Steelhouse Lane 

Birmingham 

B4 6NH 

sowie 

Transplant and Hepatobiliary Surgery Service 

University Hospital Birmingham NHS Trust 

The Queen Elisabeth Hospital 

Edgbaston 

Birmingham 

B15 2TH 

21.11.±01.12.2011 

Transplant Service 

University of California San Francisco 

505 Parnassus Avenue; Box 0780 

San Francisco, CA 94143-0780 

01.±03.12.2011 

Dept. of Molecular & Cellular Physiology 

Louisiana State University Health Sciences Center 

1501 Kings Highway 

Shreveport, LA 71130 


Sitz Berlin 

Birmingham Children's Hospital (BCH) und 

Queen Elizabeth (QE) Hospital Birmingham 

Der erste Abschnitt der Reise führte mich in 2 Abteilungen, die in 

unterschiedlichen Kliniken untergebracht sind und sich gemeinsam 

um pädiatrische Patienten mit Kurzdarmsyndrom kümmern. 

Zum einen besuchte ich Girish Gupte, Consultant der Liver Unit 

des BCH. 

Dr. Gupte leitet innerhalb der o. g. Abteilung das Dünndarmtransplantationsprogramm. 

Das BCH ist ein hochspezialisiertes Zentrum, 

in dem neben der allgemeinen Pädiatrie alle internistischen 

Disziplinen mit eigenen Services vertreten sind und ist damit einzigartig 

in Groûbritannien. Zum anderen besuchte ich Darius Mirza, 

einen der Consultant Liver Surgeons im Queen Elisabeth Hospital, 

der gemeinsam mit den chirurgischen Kollegen des BCH die 

Transplantationen durchführt. 

Die interne Organisation, wie in den angelsächsischen Ländern 

üblich, erfolgt über sog. ¹Servicesª, die hochspezialisiert sind und 

sich aus Mitarbeitern unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzen. 

Der Empfang war sehr herzlich und es stand ein vorbereitetes 

Programm für mich zur Verfügung, entlang dessen ich als Besucher 

die Möglichkeit hatte, alle im Dünndarmtransplantationspro- 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ±Mitteilungen 4/12 337

Reisebericht 

gramm wesentlichen Mitarbeiter und Abläufe kennenzulernen. 

Die Teilnahme an täglichen Visiten und Besprechungen war 

ebenso möglich wie Visitationen im OP sowie die Teilnahme an 

sog. ¹donor runsª, hier speziell die Entnahme von Dünndarm und 

multiviszeralen Organpaketen für Patienten auf der Warteliste 

des BCH. 

Ein Vorteil der Organisation des Transplantteams am BCH ist die 

fächerübergreifende Zusammenarbeit. Nicht nur ärztliches Personal, 

sondern auch Mitarbeiter der Ernährungsberatung, der Sozialarbeit 

und der psychologischen Betreuung und der Physiotherapie 

nehmen an den wöchentlich stattfindenden Besprechungen 

der Patienten zur Evaluation teil. Die versicherungstechnischen 

und sozialen Aspekte (besonders mit Augenmerk auf die postoperative 

Compliance) haben ebenso einen allseits geschätzten 

Stellenwert, wie die während der ganzen Behandlung stattfindende 

Betreuung der Patienten und deren Familien auf psychologischer 

Ebene. Dies reicht von der reinen Beratung über sog. ¹Play 

therapyª für hospitalisierte Kinder bis hin zur psychiatrischen Behandlung, 

wenn erforderlich. Der personelle Aufwand, der notwendig 

ist, um diese Betreuung zu gewährleisten, ist enorm und 

erfordert speziell ausgebildetes Personal. Die postoperative Versorgung 

u.a. auch eine Telefonhotline, über die Patienten und deren 

Angehörige 24 Stunden ein Mitglied des Transplantservice erreichen 

können, ist ebenfalls sehr kosten-und personalintensiv. 

Während meines Aufenthalts konnte ich bei zahlreichen Operationen 

hospitieren, am zweiten Tag meines Aufenthalts bei einer 

erweiterten Hemihepatektomie rechts bei einem 2-jährigen Mädchen 

mit Hepatoblastom. Glücklichen Umständen verdanke ich 

es auûerdem, dass eine kombinierte Leber-/Dünndarmtransplantation 

in der Zeit meines Aufenthalts realisiert werden konnte. Angefangen 

mit der Explantationsoperation in Manchester bis zur 

Implantationsoperation inkl. Backtable-Reduktion des rechten Leberlappens 

bei Gröûenmismatch durch Darius Mirza konnte ich 

das Team begleiten. 

Alle Patienten werden im BCH perioperativ von einem spezialisierten 

Anästhesieteam betreut. 

Die pädiatrischen Transplantationen finden allesamt in den OPs 

des BCH statt, in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des chirurgischen 

Teams des Transplant and Hepatobiliary Surgery Service, 

University Hospital Birmingham NHS Trust. 

Diese Abteilung befindet sich im Queen Elisabeth Hospital, welches 

nach langjähriger Bauzeit im letzten Jahr bezogen werden 

konnte. Hier stehen dem Transplantationsteam 2 OPs zur Verfügung, 

die in der täglichen Routine auch für das hepatobiliäre OP- 

Programm genutzt werden. Dieses umfasst neben anderen Eingriffen 

ca. 170 Lebertransplantationen (inkl. Lebendspenden und 

338 Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ±Mitteilungen 4/12 

pädiatrische Tx), ca. 250 Leberresektionen sowie ca. 400 Pankreaseingriffe 

pro Jahr, die von 8 Consultants durchgeführt bzw. assistiert 

werden. 

Auch hier war es möglich, zahlreichen Operationen beizuwohnen, 

u. a. 3 Lebertransplantationen. 

Zusammenfassend hat mich in beiden Häusern, die ich in Birmingham 

besucht habe, die fächerübergreifende Betreuung der 

Patienten im Verlauf der gesamten Behandlung tief beeindruckt. 

Reibungsverluste, wie sie in Deutschland z. T. systemimmanent 

sind, scheinen hier minimiert zu sein und durch das hohe Maû 

an Spezialisierung in Verbindung mit hohem Patientenaufkommen 

entsteht Routine, die einen extrem hohen Behandlungsstandard 

nach sich zieht. 

UCSF Transplant Center 


Sitz Berlin 

In San Francisco besuchte ich Sandy Feng, die Direktorin des 

Fellowship-Programms innerhalb des Transplantationszentrums. 

Hier war die herzliche und sehr effektive Routine, mit der ich empfangen 

wurde, sehr beeindruckend. Innerhalb weniger Stunden 

nach Ankunft hatte ich nicht nur einen Ausweis, der mir zu Beobachtungszwecken 

jederzeit Tür und Tor zum OP öffnete, sondern 

auch eine eigene E-Mail-Adresse innerhalb der UCSF. Dies erscheint 

allerdings weniger verwunderlich, wenn man erfährt, 

dass die Abteilung allein ca. 30 internationale Beobachter pro 

Jahr hat. 

Auch hier orientierte sich mein Besuch am wöchentlichen Ablauf 

der Abteilung. Der Besuch der Listungsbesprechungen, Ambulanzen 

für Leber-oder Nierenempfänger, Konferenzen etc. wurde 

nur durch Hospitationen im OP unterbrochen, um Transplantationen 

zu beobachten. Dazu wurde mir sofort nach Ankunft ein Pager 

ausgehändigt, auf dem ich jederzeit vom Team informiert wurde, 

wenn Transplantationen anstanden. Dadurch wurde es mir 

ebenfalls möglich, auch hier bei Explantationen anwesend zu 

sein. Hierbei waren besonders Explantationen von Spendern 

nach Herzstillstand interessant. Den genauen Ablauf dieser Variante 

der Organspende direkt vor Ort zu erleben, war sehr lehrreich. 

Das UCSF-Transplantationsprogramm ist sehr aktiv. Acht verantwortliche 

¹Attending surgeonsª zählt das Team von Nancy Ascher 

(Chairman of Surgery UCSF) und John Roberts (Chairman of 

Transplant Surgery UCSF), die 1988 gemeinsam aus Minnesota 

nach San Francisco gekommen sind und eines der gröûten Programme 

in den USA aufgebaut haben. Die Abteilung umfasst ca. 

120 Mitarbeiter, die in sämtlichen Facetten arbeiten. Sozialarbeiter, 

Psychologen, Internisten, Radiologen, Pathologen, Anästhe-

Reisebericht 

sisten, speziell ausgebildete Krankenschwestern und -pfleger 

und ¹Nurse Practitionerª (die durch ihre Ausbildung ärztliche Aufgaben 

übernehmen können) betreuen die Patienten unter chirurgischer 

Führung. Sämtliche Visiten und Besprechungen finden interdisziplinär 

statt, die Grenzen zwischen den unterschiedlichen 

Fachrichtungen verwischen z. T., wohlgemerkt zum Wohle des 

gemeinsamen Ziels. 

Die Abteilung betreut auf der Warteliste Niere ca. 5000 Patienten, 

auf der Warteliste Leber ca. 650 Patienten. 

Etwa 160±190 Lebertransplantationen und ca. 380±400 Nierentransplantationen 

werden von den Attendings mit Unterstützung 

von 3 Fellows durchgeführt. 

Das Weiterbildungsprogramm, welches federführend von Prof. 

Feng betreut wird, ist eines der beliebtesten in den USA und auf 

Jahre hinaus ausgebucht. 

Bereits 1999 wurde in der Abteilung die laparoskopische Spendernephrektomie 

eingeführt und heute verfügt die UCSF über die 

Erfahrung von 1400 Eingriffen. Ich konnte insgesamt 3 dieser Eingriffe 

beobachten, die allesamt komplikationslos innerhalb von 2 

Stunden erfolgten. 

Aber nicht nur die eigentlichen Transplantationsoperationen waren 

durch ihre Komplikationsfreiheit, Anzahl und Geschwindigkeit 

beeindruckend (in der Zeit meines Aufenthalts wurden inkl. Lebendspenden 

5 Lebern und 10 Nieren transplantiert), sondern 

auch die postoperative Betreuung ist erwähnenswert. Durch 

engste Zusammenarbeit mit den anästhesiologischen/intensivmedizinischen 

Mitarbeitern des Teams sowie guter postoperativer 

Organisation werden sehr kurze Liegezeiten der Patienten 

erreicht. Die durchschnittliche Verweildauer nach NTX beträgt 

3±4 Tage, die der Nierenlebendspender 2 Tage und die der Empfänger 

nach LTX ca. 7 Tage bei hoher Patientenzufriedenheit. In 

der Sprechstunde sah ich mehrere Patienten, die nach LTX nach 

5 Tagen die Klinik verlassen hatten. 

Es wird, ebenso wie in Birmingham, sehr schnell klar, dass solche 

Ergebnisse nur als Team zu erreichen sind in einer Klinik, die eine 

hohe Zahl von Transplantationen durchführt. 

Während meines Aufenthalts hatte ich Gelegenheit, das Transplantationslabor 

der Abteilung, welches von Prof. Sang Mo Kang 

zusammen mit Prof. Quichi Tang geleitet wird, zu besuchen. 

Hier werden zahlreiche grundlagenwissenschaftliche Fragestellungen 

zur Immunologie bearbeitet mit dem Schwerpunkt der regulatorischen 

T-Zellen. Besonders erwähnenswert ist hier, dass 

alle viszeralchirurgischen Transplantationen auch im Tiermodell 

der Maus (!) durchgeführt werden, inkl. der Dünndarmtransplantation. 

Department of Molecular and Cellular 

Physiology, Shreveport 

Das Labor von Prof. Neil Granger an der Louisiana State University 

in Shreveport ist ein ausgewiesenes Zentrum für Intravitalmikroskopie 

an dem ich als postdoctoral fellow von 2004±2006 arbeiten 

durfte. Daher lag es nahe, nicht nur Freunde wieder zu treffen, 

sondern auch die in San Francisco gesammelten Eindrücke 

mit Prof. Granger und seinen Mitarbeitern zu teilen, um langfristig 

evtl. ein Projekt zur Intravitalmikroskopie nach Dünndarmtransplantation 

zu realisieren. 

Zusammenfassend war die Reise ein voller Erfolg. Sie erlaubte 

mir einen detaillierten Einblick in die Abläufe in den jeweiligen Kliniken 

und einiges Neue konnte nach Münster transferiert werden, 

anderes wäre wünschenswert wird aber aufgrund der unterschiedlichen 

Systeme nicht übertragbar sein. 

Für die Verleihung des Stipendiums möchte ich mich an dieser 

Stelle sehr herzlich bei den Stiftern, dem Präsidium der Deutschen 

Gesellschaft für Chirurgie sowie bei Frau Nowoiski, der Leiterin 

des Büros der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Berlin, 

bedanken. 

PD Dr. Christoph Anthoni 

Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, 

Universitätsklinik Münster 


Sitz Berlin 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ±Mitteilungen 4/12 339

Personalia 

In memoriam PDDr. med. habil. Günter Kubo 

Am 02.09.2012 verstarb Günter Kubo nach langer und für ihn leider 

sehr schweren Krankheit. Die Berliner Chirurgische Gesellschaft 

verliert ein hochgeschätztes Mitglied, einen guten Freund 

und einen hervorragenden Chirurgen. 

Günter Kubo arbeitete von 1961±1963 als wissenschaftlicher Assistent 

am Anatomischen Institut der Humboldt-Universität zu 

Berlin und begann seine Tätigkeit im Krankenhaus Köpenick mit 

der Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie 1963. 

Nach mehrmonatigen Hospitationen in der Urologie, Thorax-Chirurgie, 

Neurochirurgie und Tumorchirurgie wurde er zunächst 

zweiter Oberarzt der Klinik und dann am 10.12.1975 Chefarzt 

der Chirurgischen Klinik. 

Günter Kubo war ein aufgeschlossener, innovativer Chirurg, der 

in seiner Klinik in Köpenick viele Entwicklungen vorwegnahm. Er 

etablierte eine Aufnahmesprechstunde und eine Kurzliegerstation 


sowie eine eigene chirurgische Wachstation, lange bevor dies in 

anderen Krankenhäusern üblich war. Er beschäftigte sich ab 

1990 intensiv mit der minimalinvasiven Chirurgie. 

Herr Kubo galt unter seinen Kollegen immer als sehr kollegial, 

konstruktiv und kompetent, er war sehr engagiert und verantwortungsbewusst 

und gleichermaûen humorvoll. Man konnte sich auf 

ihn immer verlassen. 

1996/1997 war er Erster Vorsitzender der Berliner Chirurgischen 

Gesellschaft und organisierte einen hervorragenden Kongress. 

Wir trauern um einen hochgeschätzten Kollegen, und wir werden 

ihn immer in ehrendem Gedenken bewahren. 

Prof. Dr. med. Thomas Steinmüller 

Schriftführer der Berliner Chirurgischen Gesellschaft 


Sitz Berlin

Personalia 

² 

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder 

Herr Prof. Dr. med. Otto-Heinrich Just, Heidelberg * 27.02.1922 ² 21.04.2012 

Herr Dr. med. Michael Schweins, Köln * 29.07.1958 ² 06.05.2012 

Herr Prof. Dr. med. Friedrich-Wilhelm Meinecke, Aumühle * 18.10.1923 ² 07.05.2012 

Herr Prof. Dr. med. Fritz Wechselberger, Linz * 10.06.1917 ² 29.05.2012 

Herr Prof. Dr. med. Walter Hartenbach, Grünwald * 12.07.1914 ² 18.06.2012 

Herr Dr. med. Karl-Friedrich Fick, Neustadt * 10.01.1920 ² 24.06.2012 

Herr Prof. Dr. med. Bernd Reismann, Hildesheim * 06.07.1934 ² 27.07.2012 

Herr Dr. med. Wolfram Stober, Glan-Münchweiler * 13.11.1921 ² 16.08.2012 

Herr PD Dr. med. Günter Kubo, Berlin * 04.06.1937 ² 02.09.2012 

Herr Dr. med. Werner Hesse, Ulm * 31.01.1941 ² 04.09.2012 

Herr Dr. med. Klaus Hellmann, Düsseldorf * 21.01.1924 ² 05.09.2012 


Sitz Berlin 


Personalia 

Ernennungen und Auszeichnungen 

(Mitglieder der DGCH) 


Sitz Berlin 

Herr Professor Dr. med. Albert Tuchmann, Chefarzt der Chirurgischen Abteilung, Sozialmedizinisches Zentrum Floridsdorf, 

Wien, wurde in Nachfolge von Herrn Professor Dr. Rudolf Roka, Chefarzt der I. Chirurgischen Abteilung der 

Krankenanstalt Rudolfstift, Wien, zum Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie ab dem Jahr 

2013 gewählt. 

Der Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen ¾rztetages, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, verlieh dem 

langjährigen Generalsekretär der DGCH, Herrn Professor Dr. med. Hartwig Bauer, Neuötting, die Ernst-von Bergmann- 

Plakette für Verdienste um die ärztliche Fortbildung. 

Ferner wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie geehrt. 

Herr Professor Dr. med. Dr. h. c. Axel Ekkernkamp, ¾rztlicher Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses 

Berlin, erhielt aus der Hand des Regierenden Bürgermeisters den Verdienstorden des Landes Berlin in Anerkennung seiner 

hervorragenden Verdienste um die Stadt. 

Herr Professor Dr. med. Hans-Peter Berlien, Chefarzt der Abteilung Lasermedizin der Evangelischen Elisabeth-Klinik 

Berlin, ist zum Präsidenten der International Society for the Study of Vascular Anomalies (ISSVA) gewählt worden. 

Die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie ehrte Herr Professor Dr. med. Klaus Roosen, em. Direktor der Neurochirurgischen 

Universitätsklinik Würzburg, für seine Verdienste um die DGNC mit der Wilhelm-Tönnis-Medaille und -Gedächtnisvorlesung. 

Herr Professor Dr. med. Henning Dralle, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäûchirurgie in 

Halle/Saale, erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität in Bergen/Norwegen. 

342 Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ± Mitteilungen 4/12

Personalia 

Mitteilungen an die Geschäftsstelle 

der DGCH 

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie 

± Geschäftsstelle ± 

Luisenstraûe 58/59 

10117 Berlin 

Mitglieds-Nummer: _____________________ 

Meine Daten haben sich geändert: 

Titel und Name: _____________________________________________________________________ 

Vorname: _____________________________________________________________________ 

Dienstliche Stellung: _____________________________________________________________________ 

Arbeitsstelle: _____________________________________________________________________ 

Straûe: _____________________________________________________________________ 

PLZ/Ort: _____________________________________________________________________ 

Telefon: ________________ Telefax: __________________ E-Mail: _________________________ 

Privatanschrift: _____________________________________________________________________ 

Telefon: _____________________________________________________________________ 

Kontonummer: __________________________ BLZ: _______________________________________ 

± Bitte Maschinenschrift oder Druckbuchstaben ± 


Sitz Berlin 

Mithilfe dieses Formulars können Sie die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 

über mögliche ¾nderungen Ihrer Anschrift unterrichten. Bitte senden Sie Ihre Nachricht an obige Anschrift. 


Nicht ganz ernst gemeint 

Ein Jodler für Seine Heiligkeit 

Gebirgsschützen aus dem Oberland, Gstanzl-Sänger aus Freising, Schuhplattler aus dem 

Chiemgau: 1000 Pilger aus dem Erzbistum gratulieren mit einem Brauchtumsabend in Castel 

Gandolfo Papst Benedikt zum 85. Geburtstag 

S. Handel 

Gebirgsschützen, zünftige Schuhplattler, fesche Sängerinnen ± 

Castel Gandolfo, die Sommerresidenz des Papstes, war am gestrigen 

Freitag fest in bayerischer Hand: An die 1000 Trachtler aus 

dem Erzbistum München-Freising waren gekommen, um Papst 

Benedikt XVI. ein Geburtstagsgeschenk zu überbringen, wenn 

auch verspätet, denn im April schon war er 85 Jahre alt geworden. 

Das sei eben wie bei der englischen Königin: Die habe auch 

schon im April Geburtstag, feiere aber auch erst im Sommer, sagte 

der Kardinal. 

Die Pilger aus der Heimatdiözese des Papstes waren in der Nacht 

zum Donnerstagmit einem Sonderzug nach Rom gereist ± der 

Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, kam einen Tag später per 

Flugzeug nach. Das Programm für den Ehrenabend sollte eine 

Reise durch das Bistum darstellen: So waren Bläser aus dem 

Rupertiwinkel dabei, Plattler aus dem Chiemgau, ein Gstanzlsänger 

aus Freising, eine Geignmusi aus dem Inngau, Jodler und 

Sänger aus dem Werdenfelser Land und dem Oberland und Tänzer 

aus Niederbayern, zudem Böllerschützen vom Tegernsee 

und Gebirgsschützenkompanien aus allen Teilen des Bistums. 

Ein Casting zur Auswahl der Gruppen habe nicht stattgefunden, 

sagte der für die Organisation verantwortliche Ordinariatsrat Armin 

Wouters. Aber man habe auf eine ¹bestimmte Qualität und 

gewisse Bekanntheitª geachtet. Eine Nähe zur katholischen Kirche 

sei auch wichtig gewesen. Und vor allem: ¹Es geht uns um 


qualitätsvolle Volkskultur, das soll nicht nur Fassade sein.ª Nach 

dem rund einstündigen Programm dankte der Papst den Pilgern 

aus seiner Heimatdiözese mit einer persönlichen Ansprache. 

In den Tagen vor dem Ehrenabend hatten die Trachtler die Heilige 

Stadt besichtigt ± und dabei nicht selten Aufsehen erregt, denn 

auch in Italien und trotz 35 Grad Hitze verzichteten viele nicht auf 

Lederhose und Dirndlgwand. Kardinal Marx hatte am Donnerstag 

seine Titelkirche San Corbiniano im römischen Stadtteil Infernetto 

besucht. Jeder Kardinal steht einer Pfarrgemeinde in Rom vor, für 

die er sozusagen als Schirmherr wirkt. San Corbiniano wurde ± 

wohl auf eine Initiative Benedikts XVI. ± nach dem Schutzheiligen 

der Diözese München-Freising, dem Heiligen Korbinian, benannt. 

Unter den Pilgern waren auch Alterzbischof Friedrich Wetter. ¹An 

diesem Abend wollen wir Papst Benedikt XVI. gleichsam auf eine 

musikalische Reise in seine Heimat mitnehmen und ihm damit für 

seine stete Verbundenheit mit unserem Land und den Menschen 

im Erzbistum dankenª, schrieb Kardinal Marx im Geleitwort für 

das Programmheft des Ehrenabends. Die Liebe des Papstes zu 

seiner Heimat sei auch sieben Jahre nach seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt 

immer wieder spürbar. 

Quelle: Süddeutsche Ztg., 04./05.08.2012 


Sitz Berlin


Suerbaum S (Hrsg.), Hahn H (Hrsg.), 

Burchard G-D (Hrsg.), Kaufmann SHE (Hrsg.) 

Schulz TF (Hrsg.) 

Medizinische Mikrobiologie und 

Infektiologie 

7. überarbeitete Auflage, 2012 

Abbildungen von Klaus Adler, Diane Schad 

und Timo Ulrichs 

mit 649 farbigen Abb. und 215 Tab. 

ISBN-13: 978-3-642-24166-6; 

Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag 

Preis: 44,95 C= 

Die 7. Neuauflage des bewährten Lehrbuches, eher ein Nachschlagewerk, 

hat gute Gründe, auûer dass es mit geänderter Herausgeberschaft 

erscheint: die Pandemien mit dem Grippevirus 

H1N1 oder mit dem Shiga-Toxin-produzierenden Escherichia 

coli waren einzuarbeiten. Migration, kriegerische Auseinandersetzungen 

mit ihren hygienischen Folgen in den Flüchtlingslagern 

haben weiter an Bedeutung gewonnen. Zudem begrüûen Kliniker 

wegen der Novellierung der Hygieneverordnung die aktualisierte 

Neuauflage; denn diese fordert immerhin die Einstellung eines 

Krankenhaushygienikers ab einer Bettenzahl von 400. Unter diesen 

Aspekten kann das Buch zweifellos dazu beitragen, die Fachkompetenz 

des Klinikers zu erhöhen und ihn nicht zum Spielball 

auûerfachlicher Einflüsse zu machen. So sei daran erinnert, 

dass Politiker gerne versucht sind, sich der Infektiologie als eines 

politischen Agitationsthemas zu bedienen. 

Fünf Herausgeber und 79 Autoren haben das Buch auf den neusten 

wissenschaftlichen Stand gebracht: ein 4-farbiges Layout, die 

Gliederung der Kapitel durch eine kurze Einführung, Hinweise auf 

Abbildungen und Tabellen sowie die Hervorhebung der Schlüsselbegriffe 

und ein Kurzrepetitorium stehen für Verständniserleichterung 

und schnelle Orientierung. 

Die Forderung nach lebenslangem Lernen macht ein solches 

Buch auch für den Chirurgen zu einer wertvollen Stütze seiner 

fachlichen Kompetenz: Kenntnisse in der Immunologie, Sterilisation 

und Desinfektion, der chirurgischen Infektionslehre, Gerätedesinfektion 

im Endoskopiebereich (Helicobacter pylori) sowie 

antibakterieller und antiviraler Chemotherapie sind für ihn unverzichtbar, 

nur um die wichtigsten Argumente zu nennen. 

Zweifellos ist das Buch für den Chirurgen aufgrund seines hervorragenden 

didaktischen Aufbaus und seiner modernen Wissensvermittlung 

rückhaltlos zu empfehlen, wenn er sich schnell orientieren 

und zu seiner fachlichen Kompetenzsteigerung beitragen 

will. 

W. Hartel, Westerstetten 


Sitz Berlin 

Goerig M, Schulte am Esch J 

Die Entwicklung des Narkosewesens 

in Deutschland von 1890±1930 

Steintor Verlag, Lübeck, 2012 

392 Seiten, über 400 Abb., gebunden. 

ISBN: 978-3-00-038228-4 

Die Erfolgsgeschichte der Chirurgie ist auch 

eine Erfolgsgeschichte der Anästhesie und 

insbesondere des gewachsenen Verständnisses 

um die pathophysiologischen Zusammenhänge des Operationstraumas. 

¹Mit der Anästhesie ist die Morgenröte der Humanität 

in unsere Operationssäle eingezogenª ± so hat es der Chirurg 

K. H. Bauer in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts noch vor 

Gründung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin 

formuliert. Und Bernd Landauer, der langjährige Präsident 

des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten, hat die Anästhesie 

als Querschnittsfach par excellence bezeichnet, dem Öl eines 

Motors vergleichbar, das den operativen Disziplinen einen 

möglichst störungsfreien und reibungsarmen Arbeitsablauf ermöglicht. 

M. Goerig und J. Schulte am Esch haben mit ihrem Buch die Entwicklung 

des Narkosewesens in Deutschland von 1890±1930 

umfassend aufgearbeitet und die Bedeutung von Klinik und Forschung 

der deutschsprachigen wie auch der internationalen Anästhesiologie 

in allen ihren Facetten eindrucksvoll beschrieben. 

Im Berichtszeitraum waren es Pionierleistungen namhafter Chirurgen, 

die nicht zuletzt auch in Selbstversuchen die wissenschaftliche 

Erforschung von Anästhesieverfahren wesentlich befördert 

haben, wie William Stewart Halstedt die Nutzung von Kokain 

für lokale Betäubungen oder August Bier die klinische Anwendung 

der Spinalanästhesie. Namhafte Chirurgen waren es 

aber auch, die dieser Entwicklung und der Etablierung der Anästhesiologie 

als eigenem Fachgebiet äuûerst skeptisch gegenüberstanden 

und sich einer professionelleren Narkoseführung 

energisch entgegenstellten ± eine Entwicklung, dem sich ein eigenes 

Kapitel ¹Narkosen sollte nur ein Arzt machen ± der lange 

Weg der Etablierung der Anästhesiologie als Fachgebietª aus 

der Sichtweise unterschiedlicher Protagonisten widmet. Noch bis 

weit in die 1970er-Jahre hinein lag die Durchführung von Narkosen 

in den Händen von Narkoseschwestern und -pflegern. Und 

noch vor knapp 50 Jahren sah sich der Jurist W. Weissauer in 

einem Beitrag der Zeitschrift ¹Der Anästhesistª zu der Feststellung 

veranlasst: ¹Die Anästhesie stellt ihrer Natur nach einen 

schwerwiegenden Eingriff dar, der sowohl das theoretische Wissen 

als auch die praktischen Erfahrungen des Arztes erfordert.ª 

Eine vornehmlich von ökonomischen Überlegungen geprägte Retrobewegung 

unserer Tage mit Übernahme der Narkoseführung 

durch Pflegekräfte hin zur ¹Schwesternnarkoseª und zu ¹Parallelnarkosenª, 

übertragen an Medizinische AssistentInnen für Anäs- 



thesie, wurde von Fachgesellschaft und Berufsverband erfolgreich 

abgewehrt, führt aber auch deutlich vor Augen, wie sehr es 

gilt, einen erreichten hohen Versorgungsstandard für unsere Patienten 

gerade in Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Zwänge sicherzustellen. 

Dieses reichhaltig mit historischen Abbildungen unterschiedlichster 

Genres ausgestattete Buch mit seinen über 2000 Anmerkungen 

und 3400 Literaturzitaten ist eine Fundgrube an Informationen 

über die historischen Meilensteine der wissenschaftlichen 

und klinischen Anästhesiologie in ihren evolutionsträchtigsten 

Dekaden zwischen 1890 und 1930. Im deutschsprachigen Raum 

war eine solch umfassende Übersicht bisher nicht verfügbar. Von 

der Entwicklung des Narkosewesens in Deutschland und der beispielhaften 

Schilderung der Anfänge der modernen Anästhesie in 

Hamburg befassen sich die durchwegs akribisch konzipierten einzelnen 

Kapitel mit den faszinierenden und entscheidenden Fortschritten 

der Inhalationsnarkose, der lokalen und regionalen Anästhesieverfahren, 

der Geräteentwicklung, der Infusions- und 

Transfusionstherapie und der Wiederbelebung bis hin zu den 

perioperativen, auch komplikationsbedingten Belastungen der 

Patienten. Das Buch mit seiner Faktenfülle und umfassenden 

Darstellung der für eine wichtige historische Periode der Anästhesie 

bedeutsamen Persönlichkeiten kann somit auch und gerade 

Chirurgen, deren prägender Einfluss, aber auch deren Vorbehalte 

gegenüber dieser Entwicklung eindrücklich geschildert werden, 

wärmstens empfohlen werden. 

H. Bauer, Neuötting 

Schmid R, Schmidt AJ (Hrsg.) 

Beschaffung in Gesundheitseinrichtungen 

± Sachstand, Konzepte, Strategien 

2012. 317 S. Hardcover 

medhochzwei ISBN: 978-3-86216-087-7 

69,95 C= inkl. MwSt. 

Nicht nur infolge zunehmender wirtschaftlicher 

Zwänge wird eine optimierte Organisation 

der Güterbeschaffung im Krankenhaus 

zu einem wichtigen Faktor des Unternehmenserfolgs. Im gesamten 

Beschaffungsprozess gilt es bei Fokussierung auf Qualität 

und Patientensicherheit vor allem, unnötige Kosten durch Reibungsverluste 

zu vermeiden. Profitieren können davon beide, 

die beteiligten Firmen und vor allem auch die Krankenhäuser. 

Denn Beschaffung ist heute in vielen Bereichen so komplex geworden, 

dass Expertenwissen notwendig ist, um die Materialien 

und Geräte so einzukaufen und einzusetzen, dass sie genau den 

individuellen Bedarf abdecken, den Bedürfnissen der Patienten 

und dem medizinischen Fortschritt entsprechen und möglichst 


geringe Prozesskosten verursachen. Chirurgen müssen dabei 

Partner bei der Beschaffung des medizinischen Bedarfs bleiben, 

denn nur sie sind als die Anwender berufen, unter Beachtung des 

gesamten Behandlungsprozesses die indikationsgerechte Qualität 

der Produkte zu definieren. 

Den Herausgebern des Buches zu Sachstand, Konzepten und 

Strategien der Beschaffung in Gesundheitseinrichtungen, einem 

langjährigen Klinikgeschäftsführer mit umfangreichen Erfahrungen 

in kommunalen und wissenschaftlichen Beratungseinrichtungen 

(R. Schmid) und dem Vorstandsvorsitzenden einer groûen 

Einkaufs- und Betriebsgenossenschaft sowie des neu gegründeten 

Bundesverbands der Beschaffungsinstitutionen (A. J. 

Schmidt) war eine Publikation aus der Praxis für die Praxis ein besonderes 

Anliegen. So versteht sich das Buch als Information für 

Führungskräfte in Gesundheitseinrichtungen ebenso wie als 

praktische Handreichung für in der Beschaffung unmittelbar Tätige. 

Dieser Zielsetzung wird es in vollem Umfang gerecht. Gegliedert 

in 6 Teile mit insgesamt 22 Einzelbeiträgen hervorragender 

Sachkenner aus allen Bereichen des Klinikmanagements, der 

Gesundheitsökonomie, des Vergabe- und Gesellschaftsrechts 

sowie der Medizinprodukteindustrie informiert es umfassend 

über die Beschaffung von Gütern, Waren und Dienstleistungen 

in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Eine optimierte Beschaffungsorganisation 

ist heute Voraussetzung für den Unternehmenserfolg 

unter Maûgaben von Qualität, Wettbewerb und 

Wirtschaftlichkeit. Beschaffung muss als Managementaufgabe 

und Teil der Unternehmensstrategie verstanden werden, die kooperativ 

mit den Herstellern zu gestalten ist. Diesbezügliche Themen 

werden aus jeweiliger fachlicher Perspektive dargestellt, ergänzt 

durch Beiträge zum Beschaffungsrecht und zur Organisation 

des Beschaffungswesens in Deutschland einschlieûlich Informationen 

zu Einkaufsgemeinschaften. 

¹Den Akteuren in einem Klinikbetrieb, inklusive der ¾rzte, war und 

ist die Bedeutung der Beschaffung für den Erfolg des Unternehmens 

viel zu wenig bekannt. Ursachen hierfür liegen erfahrungsgemäû 

im Wesentlichen darin, dass die diesbezügliche Kommunikation 

zwischen ¾rzteschaft und kaufmännischer Seite lange 

nur mangelhaft war. ¼ Erfolgreiche Beschaffung braucht aber 

den Sachverstand von Kaufmann und Arzt, insbesondere des 

Chirurgen. Deshalb ist der Dialog zwischen ¾rzten, der Pflege 

und den Betriebswirten die Voraussetzung für eine nachhaltige 

erfolgreiche Beschaffung im Krankenhaus. ¼ Die Anwender müssen 

in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden ¼ª Diese 

im Abstract dem von R. Arbogast verfassten Beitrag zur Beschaffung 

aus Sicht der Medizin vorangestellten Sätze beschreiben 

überzeugend, warum dieses Buch chirurgischen Führungskräften 

eindrücklich zu empfehlen ist. 

H. Bauer, Neuötting 


Sitz Berlin

Tagungskalender 

Oktober 2012 

Deutscher Konmgress für Orthopädie und Unfallchirurgie 

23.10.±26.10.2012 

Messe/ICC Berlin 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. med. W. Mittelmeier 

Prof. Dr. med. Ch. Josten 

Dr. med. A. Gassen 

Leitthema: Qualität, Ethik, Effizienz 

Informationen: www.dkou2012.de 

November 2012 

9. Hannoveraner Arthroskopiekurs 

09./10.11.2012 

MH Hannover 

C.-Neuberg-Str. 1, Geb. 12 

30625 Hannover 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. H. Lill 

Prof. Dr. P. Lobenhöffer 

PD Dr. J. D. Agneskirchner 

Themen: Schulter/Ellenbogen 

Hüfte/Knie/Fuû 

Informationen: www.arthroskopiekurs-hannover.de 

Intercongress GmbH 

Tel.: 07 61/6 96-9 90 

Fax: 07 61/6 96-99 11 

E-Mail: info.freiburg@intercongress.de 

Magdeburger Chirurgengespräche 2012 und Jahrestagung 

des An-Institutes für Qualitätssicherung in der operativen 

Medizin 

09./10.11.2012 

Herrenkrug Parkhotel 

Magdeburg 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. habil. K. Ridwelski 

Prof. Dr. Dr. h.c. H. Lippert 

Themen: ± Komplikationsmanagement in der Abdominalchirurgie 

± Tumore des Gastrointestinaltrakts 

± Qualitätssicherung, Studienergebnisse 2011 

Informationen: Sekretariat Prof. Ridwelski (Frau Severin) 

Tel.: 03 91/7 91-42 01 


Sitz Berlin 

12. Hildesheimer Nahtkurs 

23./24.11.2012 

Klinikum Hildesheim GmbH 

Senator-Braun-Allee 33 

31135 Hildesheim 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. A. Richter 

Thema: Gastrointestinale, laparoskopische, gefäûchirurgische, 

unfallchirurgische und plastische 


Informationen: www.nahtkurs-hildesheime.de 

Frau C. Schulz 

Tel.: 0 51 21/8 94-21 02 

Fax: 0 51 21/8 94-21 01 

E-Mail: Chir1@klinikum-hildesheim.de 

179. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen 

Chirurgen 

29./30.11.2012 

Rheinterrasse 

Düsseldorf 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. T. W. Knoefel 

Motto: Technik, Wissenschaft, Kunst 

Themen: Chirurgische Forschung 

Hand- und Unfallchirurgie 

Neuroendokrine Neoplasien 

Onkologische Chirurgie 

Polytrauma u.a. 

Informationen: www.nrw-chirurgen.de 

190. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen 

29.11.±01.12.2012 

Hamburg 

29.11.: Universitätsklinikum Eppendorf 

30.11./01.12.: Zentralgebäude der Universität 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. W. Schwenk 

Prof. Dr. H. Kortmann 

Prof. Dr. V. Wening 

Thema: Standards, Sicherheit und Innovationen in der 


Informationen: Dr. C. Taylessani 

Frau E. Hinrichs 

Asklepios Klinik Altona 

Tel.: 0 40/18 18 81-16 01 

Fax: 0 40/18 18 81-49 07 

E-Mail: e.hinrichs@asklepios.com 



Dezember 2012 

185. Tagung der Kölner Chirurgenvereinigung 

05.12.2012 

Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie 

Universitätsklinikum Köln 

Kerpener Str. 62 

50937 Köln 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. A. H. Hölscher 

Informationen: Frau M. Papadopulu 

Tel.: 02 21/4 78-48 03 

Fax: 02 21/4 78-62 58 

E-Mail: melanie.papadopulu@uk-koeln.de 

DIVI-Kongress 2012 

05.±07.12.2012 

CCH 

Kongresscenter 

Hamburg 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. T. Welte 

Thema: Erfolg durch Interdisziplinarität 

Informationen: www.divi2012.de 

K.I.T. Group 

Tel.: 0 30/2 46 03-3 50 

Fax: 0 30/2 46 03-2 69 

E-Mail: divi2012anmeldung@kit-group.org 

20. Internationales Symposium für Fuûchirurgie 

07./08.12.2012 

Hilton Park München 

Am Tucherpark 7 

80538 München 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. M. Walther 

Dr. H. Stinus 

Informationen: www.gffc.de 


Januar 2013 

Freiburger Knorpeltage 

18./19.01.2013 

Universität Freiburg 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. N. Südkamp 

PD Dr. H. O. Mayr 

PD Dr. P. Niemeyer 

Dr. G. M. Salzmann 

Themen: Grundlagen und Behandlungsprinzipien 

bei Arthrose 

Patellofemorale Pathologie 

Erkrankungen des Sprunggelenks 

Gelenkerhalt am Hüftgelenk 

Informationen: www.freiburger-knorpeltage.de 

Anmeldung: www.intercongress.de 

11. Gastro-Forum München 

18./19.01.2013 

18.01.: Kurse in div. Kliniken Münchens 

19.01.: Audimax der TU München 

Themen: ± Kurse für Koloskopie, Sonografie und Endoskopie 

± Updates Onkologie GI-Trakt, Hepatologie 

und Darmerkrankungen 

Informationen: COCS GmbH 

Tel.: 0 89/89 06 77-0 

Fax: 0 89/89 06 77-77 

E-Mail: sandra.reber@cocs.de 

Februar 2013 


Sitz Berlin 

4. Interdisziplinäres Symposium ¹Primäre Leberkarzinomeª 

23.02.2013 

Hotel Melia 

Friedrichstraûe 103 

10117 Berlin 

Wiss. Leitung: Prof. Dr. H. Scherübl 

Prof. Dr. P. Neuhaus 

Prof. Dr. M. P. Manns 

Themen: Hepatozelluläres Karzinom 

Therapie des HCCs 

Gallenwegskarzinome 

Palliative Therapie 

Informationen: www.leberkarzinome.de


März 2013 

4. Internationaler Koloproktologiekurs 

04./05.03.2013 

Universitätsklinikum Würzburg 

Oberdürrbacher Str. 6 

97080 Würzburg 

Thema: Education and training in coloproctology 

± Live surgery 

± EBM lectures 

± Training on models 

Informationen: www.coloproctology-course.com 

Frau A. Böhmer 

Tel.: 09 31/2 01-3 10 02 

Fax: 09 31/2 01-3 10 49 

E-Mail: boehmer_a@klinik-wuerzburg.de 

Oktober 2013 


Sitz Berlin 

22. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft 

(DTG) 

24.±26.10.2013 

Sheraton Airport Hotel Conference Center 

Frankfurt/Main 

Wiss. Leitung: Frau Prof. Dr. I. A. Hauser 

PD Dr. F. Ulrich 

Informationen: www.dtg2013.de 

DTG-Geschäftsstelle 

Tel.: 09 41/9 44-73 24 

Fax: 09 41/9 44-71 97 

E-Mail: dtg.sekretariat@klinik.uni-regensburg. 

de

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 04/2012

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