Albersdorf
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Amts-Bürgerwindpark <strong>Albersdorf</strong><br />
„Was haben die Gemeinde und ihre Bürger davon ?“<br />
Ein Interview mit den Geschäftsführern der „Bürgerwindpark <strong>Albersdorf</strong> GmbH“, Hans Arnold Ramundt und<br />
Hans-Hermann Karstens.<br />
Zur Vorgeschichte:<br />
Die Ereignisse in Fukushima haben dazu geführt,<br />
dass die Bundesregierung eine Energiewende beschlossen<br />
hat, die dem Ausbau der erneuerbaren<br />
Energiequellen einen Vorrang einräumt. Die Windenergie<br />
ist der dominierende erneuerbare Energieträger<br />
aufgrund des hohen Wirkungsgrades im Vergleich<br />
zu anderen regenerativen Kraftwerkarten. Die<br />
Gemeinde <strong>Albersdorf</strong> ist bestrebt, den Anteil erneuerbarer<br />
Energien weiter zu fördern, um der globalen<br />
Klimaerwärmung durch den CO2-Ausstoß entgegenzutreten<br />
und eine Ressourcen schonende Energieerzeugung<br />
auszubauen.<br />
Frage:<br />
Wie kam es dazu, einen Bürgerwindpark in <strong>Albersdorf</strong><br />
zu schaffen?<br />
Antwort:<br />
Die Initiative ging vom Amt Mitteldithmarschen aus.<br />
Geeignete Flächen im Amtsbezirk wurden gesucht<br />
und gefunden. Unternehmerisch tätige Personen<br />
haben das Risiko übernommen, eine solche Maßnahme<br />
mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von<br />
rd. 24.225.000,– € in Angriff zu nehmen. Die Gemeinde<br />
selbst durfte sich nicht beteiligen.<br />
Frage:<br />
Es entsteht ein Amts-Bürgerwindpark. Was haben nun<br />
<strong>Albersdorf</strong>er Bürger direkt von diesem Windpark?<br />
Antwort:<br />
Der Bürgerwindpark stellt eine Chance für die <strong>Albersdorf</strong>er<br />
Bürger dar, durch den Erwerb einer Beteiligung<br />
an der „Bürgerwindpark <strong>Albersdorf</strong> Gmbh & Co. KG“<br />
an der Wertschöpfung dieses Windparks teilzuhaben.<br />
Viele <strong>Albersdorf</strong>er haben hiervon Gebrauch gemacht.<br />
Frage:<br />
Was hat nun der Ort und die Gemeinde <strong>Albersdorf</strong><br />
davon ?<br />
Antwort:<br />
Durch den Windpark ist über die Laufzeit von 20 Jahren<br />
gesehen mit einer geschätzten Steuereinnahme<br />
von rund € 3.000.000,– zu rechnen. Davon verbleiben<br />
in etwa 30 % für die Gemeinde <strong>Albersdorf</strong>. Und an<br />
den Pachteinnahmen partizipieren auch öffentliche<br />
Einrichtungen, denn rund 25 % der ausgewiesenen<br />
Fläche gehören der Kirche, der Gemeinde und der<br />
Geschwister-Buhmann-Stiftung. Desweiteren wird<br />
durch die Beteiligungen der <strong>Albersdorf</strong>er Bürger<br />
aus den Erträgen Kaufkraft generiert, die dem Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Albersdorf</strong> zu Gute kommen wird.<br />
Ferner beabsichtigt die „Bürgerwindpark <strong>Albersdorf</strong><br />
GmbH“ aus erwirtschafteten Überschüssen sozial<br />
fördernd im Ort tätig zu werden.<br />
Frage:<br />
Wo genau wird der Amts-Bürgerwindpark entstehen,<br />
wird es wesentliche Beeinträchtigungen für die <strong>Albersdorf</strong>er<br />
geben und kommen Infrastrukturkosten<br />
wie z. B. Wegenetzausbau auf die Gemeinde zu? Wie<br />
ist der derzeitige Sachstand?<br />
Antwort:<br />
Der Windpark entsteht auf einer ca. 68 ha großen<br />
Fläche direkt an der landschaftlich vorbelastenden<br />
Autobahn A 23 in der Gemarkung Burwisch in ausreichend<br />
weiter Entfernung zur vorhandenen Wohnbebauung.<br />
Nach Optimierung des Planungsgutachtens<br />
und eines Turbulenz-gutachtens wurde gemeinsam<br />
mit dem Projektplaner und Generalunternehmer<br />
Denker & Wulf entschieden, dass 5 Mühlen mit einer<br />
max. Höhe von 175 m über dem Flächenterrain errichtet<br />
werden, die eine Gesamtleistung von ca 15 MW<br />
erbringen. Hierbei handelt es sich um Mühlen der<br />
Marke „Vestas“, die nach gutachterlichen Feststellungen<br />
zu den geräuschärmsten Anlagen gehören.<br />
Für die Erschließung des Geländes, die Errichtung<br />
und Wartung der Mühlen wird das vorhandene Wegenetz<br />
für den Schwertransportverkehr ausgebaut. Die<br />
Kosten für den Ausbau, die Unterhaltung und ggf. entstandene<br />
Schäden trägt die Bürgerwindpark GmbH.<br />
Das Gleiche gilt für einen später möglichen Rückbau<br />
der Anlagen.<br />
Frage:<br />
Und wenn der Windpark steht, wie geht`s danach<br />
weiter?<br />
Antwort:<br />
Wir verschließen uns nicht, Weiterentwicklungen aktiv<br />
zu begleiten. Zwei Themen werden uns bewegen:<br />
Zum Therma „Einspeisung ins Netz“ sei gesagt, das<br />
sich ein ausreichend großes Umspannwerk in unmittelbarer<br />
Nähe befindet und auch die Nähe zur vorhandenen<br />
110-KV-Leitung nach Pöschendorf ist ein Vorteil<br />
für den Bürgerwindpark <strong>Albersdorf</strong>. Diese Leitung<br />
ist nicht überlastet und wird von der Westküsten-<br />
Strom-Autobahn nicht tangiert. Zum Thema „Speicherung<br />
von Energie“ werden wir die Entwicklung<br />
der technologischen Möglichkeiten verfolgen, um zu<br />
gegebener Zeit Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen.<br />
Das Interview führte der<br />
CDU-Ortsvorsitzende Heribert Heinecke<br />
8 <strong>Albersdorf</strong>er Bürgerbrief Dezember 2012