Bioenergie aus KurzUmtriebsPlantagen KUP-Begründung / 1. Jahr
Bioenergie aus KurzUmtriebsPlantagen KUP-Begründung / 1. Jahr
Bioenergie aus KurzUmtriebsPlantagen KUP-Begründung / 1. Jahr
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Die Rolle der nachhaltigen Landwirtschaft<br />
für die Energiewende<br />
20.1<strong>1.</strong>2012 Hofgut Imsbach, Tholey<br />
Gliederung<br />
Vorstellung Kurzumtriebsplantagen<br />
und Ernteverfahren zu Kurzumtriebsplantagen
Bundesanstalt für<br />
Landwirtschaft und Ernährung<br />
� Dienstsitz in Bonn mit Außenstellen in<br />
� Hamburg<br />
� Weimar und<br />
� München<br />
� www.ble.de<br />
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist eine<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts mit Dienstherreneigenschaft im<br />
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).<br />
Dipl. Ing. (FH) Sebastian Müller
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Tätigkeitsfelder der BLE bezüglich <strong>KUP</strong><br />
� <strong>Bioenergie</strong>beratung in Rheinland Pfalz und im<br />
Saarland.<br />
� In Durchführung des Forstvermehrungsgutgesetz<br />
(FoVG) und der Forstvermehrungsgut-DV<br />
(FoVDV) sind der BLE Aufgaben übertragen.<br />
� Führen einer Liste gemäß Artikel 2 Buchstabe<br />
n der Verordnung (EG) Nr. 1120/2009.<br />
� „Zertifizierung im Bereich nachhaltige Biomasse“<br />
findet bei <strong>KUP</strong> i.d.R. zur Zeit keine Anwendung.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Kurzumtriebsplantagen (<strong>KUP</strong>)<br />
Von Kurzumtriebsplantagen (<strong>KUP</strong>) spricht man beim<br />
Anbau von Bäumen auf i.d.R. landwirtsch. Flächen.<br />
Die Umtriebszeiten (=Ernteintervalle) liegen dabei<br />
i.d.R. zwischen 3 und 8 <strong>Jahr</strong>en.<br />
Die Verwendung des Holzes kann stofflich<br />
(z.B. in der Papierindustrie) oder energetisch<br />
(z.B. in Hackschnitzelheizungen) erfolgen.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Flächenstatus <strong>KUP</strong> Bundeswaldgesetz<br />
§ 2 Wald<br />
(1) Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte<br />
Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete<br />
Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen,<br />
Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze,<br />
Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende<br />
Flächen.<br />
(2) Kein Wald im Sinne dieses Gesetzes sind<br />
<strong>1.</strong><br />
Grundflächen auf denen Baumarten mit dem Ziel baldiger<br />
Holzentnahme angepflanzt werden und deren Bestände eine<br />
Umtriebszeit von nicht länger als 20 <strong>Jahr</strong>en haben<br />
(Kurzumtriebsplantagen),
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Grundsätzliches<br />
� Zur Zeit großes Interesse in der Landwirtschaft<br />
an <strong>KUP</strong><br />
� schwankende Erzeugerpreise für<br />
landwirtschaftliche Produkte<br />
� erwartete Versorgungslücke bei Holz im Bereich<br />
der stofflichen und energetischen Nutzung<br />
� Hackschnitzelproduktion <strong>aus</strong> <strong>KUP</strong> zu Heizzwecken<br />
als Substitut zu fossilen Energieträgern ist<br />
finanziell attraktiv
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Insgesamt ca. 5.000 ha<br />
� Forschungsflächen<br />
� Flächen, die zur Deckung der Heiz-Energie bei<br />
einzelnen landwirtschaftlicher Betrieben dienen.<br />
� <strong>KUP</strong> die für die Versorgung kommunaler Objekte<br />
wie Schulen u. Schwimmbäder angelegt wurden.<br />
� <strong>KUP</strong> die für die Versorgung mit Heizenergie<br />
industrieller Betriebe bestehen.<br />
� Plantagen, die für die Produktion von<br />
Hackschnitzeln als Handelsgut dienen.<br />
� <strong>KUP</strong> die zur Versorgung von Biomasse-<br />
Heizkraftwerken angelegt wurden.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Fördersituation in Deutschland<br />
� Als landwirtschaftliche Dauerkultur sind <strong>KUP</strong><br />
prämienberechtigt.<br />
� In einzelnen Bundesländern werden Investitionszuschüsse<br />
bei der Flächenanlage gezahlt.<br />
� (Z. B. Saarland <strong>1.</strong>000 €/ha Investitionszuschuss<br />
Foto: BLE, Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Überblick Forschungsprojekte<br />
FNR <strong>Bioenergie</strong>beratung<br />
www.bioenergie-portal.info/<br />
Agrowood <strong>KUP</strong> Netzwerk<br />
www.agrowood.de www.kup-netzwerk.info<br />
Verbundvorhaben Proloc FastWOOD<br />
www.proloc-energieholz.de www.fastwood.org<br />
Dendrom Agroforst<br />
www.dendrom.de www.agroforst.uni-freiburg.de<br />
Institut für schnellwachsende Baumarten<br />
www.schnellwachsendebaumarten.de<br />
ELKE: extensive Landnutzungsstrategien<br />
www.landnutzungsstrategie.de
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / Flächen<strong>aus</strong>wahl<br />
- Wasserversorgung: <strong>aus</strong>reichende Niederschlagsmenge (<strong>Jahr</strong> > 600 mm)<br />
zwingend erforderlich. Niedrigere Niederschlagsmengen können ggf.<br />
durch Grundwasseranschluss <strong>aus</strong>geglichen werden.<br />
Staunässe sollte nicht vorliegen.<br />
- Bodengüte: ab mittleren Standorten<br />
- Neigung: bis max. 30% (Beachte: Erosionsgefahr bei Anlage,<br />
Befahrbarkeit mit Erntefahrzeugen)<br />
- Infrastruktur: Fläche muss mit Großmaschinen erreichbar sein.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / Flächen<strong>aus</strong>wahl<br />
-wirtschaftlich tragfähige Flächengröße von Betrieb zu Betrieb<br />
sehr unterschiedlich<br />
- Naturschutzrechtliche Rahmenbedingungen sind zu beachten<br />
(z.B. Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete,<br />
Umbruchsverbot, usw. ...).<br />
- Sonderstandorte wie Leitungstrassen oder Truppenübungsplätze<br />
sind ggf. möglich.
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / Baumarten<br />
Bild : BLE Müller 2012<br />
In Frage kommen schnellwachsende<br />
Baumarten mit hohem<br />
Stock<strong>aus</strong>schlagsvermögen.<br />
Bewährt haben sich in der Praxis<br />
einzelne Sorten der Baumarten<br />
Pappel und Weide.<br />
In eher trockenen Regionen<br />
kommt auch Robinie zum<br />
Einsatz.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
- Pflanzenschutz (chemisch)<br />
- Pflügen<br />
- Eggen<br />
- Maschinelle Pflanzung von Stecklingen<br />
(5.000 bis 10.000 Stück /ha)<br />
- Pflanzenschutz (chemisch oder mech.)<br />
- Ggf. Zaun (als Wildschutz)<br />
- Kosten für die Anlage insg. 2.000 € bis<br />
3.500 € pro ha im <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong>
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Bild: BLE Müller 2011
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Quelle: P&P Forst Verwaltungs<br />
GmbH
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Foto: http://media.netletter.at/rwa/lagerh<strong>aus</strong>/mmedia//2007.05.16/1179306724_3.jpg
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong>-<strong>Begründung</strong> / <strong>1.</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong> 2.-3. <strong>Jahr</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010<br />
Pflege:<br />
Im 2. <strong>Jahr</strong> evt. noch<br />
Pflanzenschutz nötig;<br />
ab dem 2. Extensiv.<br />
Ggf. nach mehreren<br />
Umtriebszeiten<br />
Düngemittelgabe
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong> 4. <strong>Jahr</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
<strong>KUP</strong> 4. <strong>Jahr</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernteverfahren:<br />
�1) Fällen (Motorsäge) / Vorkonzentrieren<br />
(v. Hand od. Kran) / Hacken<br />
�Bemerkung: Kostenintensiv<br />
�2) Fällen (Fäller-Bündler oder Harvester) /<br />
Vorkonzentrieren (Kran) / Hacken<br />
Bemerkung: Wenn gewünscht kann das<br />
Holz vor dem Hacken trocknen<br />
�3) Gehölzhächsler Ernte und Hacken in<br />
einem Arbeitsgang, Abfuhr der<br />
Hackschnitzel parallel.<br />
Bemerkung: Kostengünstig
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Mähhächsler<br />
Foto: BLE, Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Mähhächsler<br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Mähhächsler<br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Anbauhacker<br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Anbauhacker<br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Ernte mit Feller Buncher Agregat<br />
Bild : BLE Müller 2010 Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Bild : JENZ
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Erlöse und Erträge<br />
� Die derzeitigen Preise, die mit Holzhackschnitzeln<br />
erreicht werden sind sehr uneinheitlich.<br />
� Aufgrund einer Vielzahl von Abrechnungsmaßen<br />
(Schüttraummeter, Tonne atro, Tonne lutro,<br />
Raummeter, nach Heizwert kwh,... usw.) und<br />
unterschiedlichen Qualitätsnormen ist ein<br />
einheitlicher Preis nur annäherungsweise zu<br />
beschreiben.<br />
� Die Abrechnung im professionellen Bereich<br />
erfolgt z.Z. meistens nach t atro (Tonne absolut<br />
trocken) oder nach Heizleistung.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Erlöse und Erträge<br />
� Die jährlichen Masse-Erträge sind stark<br />
schwankend (Abhängig von Baumart, Wasserund<br />
Nährstoffversorgung, usw....) zwischen 6<br />
und 18 t atro/ha.<br />
� Das Maß s rm (Schüttraummeter) ist nur in<br />
Verbindung mit der Holzart und dem<br />
Wassergehalt der Hackschnitzel <strong>aus</strong>sagekräftig.<br />
� Von mittleren Heizkraftwerken werden z.Z. 75-<br />
100 € je t atro gezahlt.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Zu bedenken:<br />
� Hohe Liquiditätsbelastung bei Anlage einer<br />
<strong>KUP</strong>, danach Kosten-extensive<br />
Bewirtschaftung der Fläche<br />
� Langfristige Flächenbindung (min.15-20<br />
<strong>Jahr</strong>e)<br />
� Unregelmäßige (nicht jährliche) Erträge<br />
� Absatzsituation und Preise (auch von<br />
alternativen Feldfrüchten) auf langen<br />
Zeitraum kaum kalkulierbar<br />
� Biotische Schädlinge (z.B. Pappelbock,<br />
Pappelblattkäfer, Pappelblattrost) führen<br />
nicht zum Ausfall der Kultur, sind aber nur<br />
schwer zu bekämpfen.
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Schädlinge<br />
Bild : BLE Müller 2010
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
� Aufgrund der in den vergangenen <strong>Jahr</strong>zehnten<br />
durchgeführten Forschungsarbeit im F & E<br />
Bereich konnte ein gutes wissenschaftliches<br />
Fundament gelegt werden.<br />
� durch die bestehenden und die sich derzeit<br />
entwickelnden Strukturen im privatwirtschaftlichen<br />
Bereich hat sich auch in der Praxis entspr.<br />
Fachwissen etabliert.<br />
� Die Erntetechnik hat sich in den vergangenen<br />
<strong>Jahr</strong>en zum Stadium der Marktreife stark<br />
weiterentwickelt.<br />
� Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind<br />
positiv (u.a. steigende Energiepreise)
<strong>Bioenergie</strong> <strong>aus</strong> <strong>KurzUmtriebsPlantagen</strong><br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />
Quelle: FNR<br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />
Sebastian Müller<br />
<strong>Bioenergie</strong>beratung<br />
Deichmanns Aue 29<br />
53179 Bonn<br />
Tel. 06571/1499768<br />
bioenergie@ble.de<br />
www.bioenergie-portal.info oder www.ble.de
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