Beförderung radioaktiver Stoffe in der Werkstoffprüfung - DGZfP
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Schutzausrüstung<br />
Zu den Ausrüstungsgegenständen zählen neben zwei Feuerlöschern<br />
(< 3,5 t 2 Löscher mit 2 kg, > 3,5 t bis 7,5 t 1 x 2 kg und<br />
1 x 6 kg, > 7,5 t 2 x 6 kg, Prüffrist 2 Jahre), e<strong>in</strong> Unterlegkeil,<br />
2 selbststehende Warnzeichen, Augenspülflüssigkeit und für<br />
jedes Mitglied <strong>der</strong> Fahrzeugbesatzung e<strong>in</strong>e Warnweste, e<strong>in</strong>e<br />
Handlampe, e<strong>in</strong> Paar Schutzhandschuhe, e<strong>in</strong>e Schutzbrille.<br />
Unterweisung<br />
Beschäftigte müssen e<strong>in</strong>e angemessene Unterweisung bezüglich<br />
des Strahlenschutzes, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> zu beachtenden<br />
Vorsichtsmaßnahmen erhalten, um ihre berufsbed<strong>in</strong>gte Exposition<br />
und Exposition an<strong>der</strong>er Personen, die durch ihre Tätigkeit<br />
betroffen se<strong>in</strong> können, zu beschränken.<br />
Rauchverbot<br />
Bei Ladearbeiten ist das Rauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe und <strong>in</strong> Fahrzeugen<br />
verboten.<br />
Tunnelbeschränkungen<br />
Für Radioaktivtransporte (Ausnahme UN 2919) gilt <strong>der</strong> Tunnelbeschränkungscode<br />
(E). Die nach Ausweisung geltenden Durchfahrtsverbote<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>sehbar unter: www.bmvbs.de/Verkehr/<br />
GueterverkehrLogistik3152/ADRTunnelbeschränkungen.htm<br />
Die hierzu erfor<strong>der</strong>lichen Straßenverkehrszeichen s<strong>in</strong>d so anzubr<strong>in</strong>gen,<br />
dass die Möglichkeit an<strong>der</strong>er Fahrtstrecken besteht.<br />
Freigestellte Versandstücke<br />
Beim Transport freigestellter Versandstücke (z. B. unbeladene Arbeitsbehälter<br />
mit Uran abschirmung) gelten die Regelungen <strong>der</strong><br />
Abschnitte 1.7.1.5 und 2.2.7.2.4.1 des ADR.<br />
Herausgeber:<br />
Fachausschuss Strahlenschutz und Transport (FAST)<br />
Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V.<br />
Ansprechpartner: Frau Sölter<br />
Herr Re<strong>in</strong>hardt<br />
Vorschriften für den Transport<br />
� STRAHLENScHUTZVERoRDNUNG<br />
§ 16 Genehmigungsbedürftige <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong><br />
§ 17 Genehmigungsfreie <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>, Anzeigepflichtige<br />
<strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong><br />
§ 18 Genehmigungsvoraussetzungen<br />
§ 68 Kennzeichnungspflicht<br />
� ADR<br />
1.3 + 1.7.2.5 Unterweisung<br />
1.6.1.2 Übergangsvorschriften Gefahrzettel u. Placards<br />
1.6.1.8 Übergangsvorschriften Warntafel<br />
1.7.1.5 freigestellte Versandstücke<br />
1.7.2 Strahlenschutzprogramm<br />
1.7.3 Qualitätssicherungsprogramme<br />
1.7.6 Meldepflicht Grenzwertüberschreitung<br />
1.8.3.16.1 Schulungsnachweis GbV<br />
1.9.5.2.2 Tunnelbeschränkungscode*<br />
1.10 Vorschriften für die Sicherung <strong>der</strong> Ladung<br />
3.5.4.2 Kennzeichen freigestellte Versandstücke<br />
5.1.2.1 Umverpackung<br />
5.2 Kennzeichnung und Bezettelung<br />
5.4 Dokumentation<br />
8.1.2.1 Lichtbildausweis<br />
8.1.5 Schutzausrüstung<br />
8.2.1 Fahrerschulung<br />
1) Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende<br />
Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV) vom 20.07.2001<br />
(BGBI. S.1714), zuletzt geän<strong>der</strong>t am 29.08.2008 (BGBl. I S. 1793)<br />
2) Atomgesetz (AtG) vom 23.12.1959, zuletzt geän<strong>der</strong>t durch Art. 2<br />
§ 3 Abs. 31 des Gesetzes vom 17.03.2009 (BGBl. I S. 556)<br />
3) Gefahrgutbeför<strong>der</strong>ungsgesetz GGBefG vom 06.08.1975 zuletzt<br />
geän<strong>der</strong>t am 31.10.2006 (BGBl. I S. 2407)<br />
4) Gefahrgutverordnung StraßeEisenbahnB<strong>in</strong>nenschifffahrt (GGVSEB)<br />
Entwurf vom 27.03.2009 (Bundesratsvorlage)<br />
5) 19. Verordnung zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anlagen A und B zum ADR<br />
(19. ADRÄndV) ADR 2009 vom 11.09.2008, (BGBl. II S. 942)<br />
6) Richtl<strong>in</strong>ien zur Durchführung <strong>der</strong> Gefahrgutverordnung Straße und<br />
Eisenbahn (GGVSEDurchführungsrichtl<strong>in</strong>ie)<br />
– RSE, vom 29.01.2007<br />
Stand 05/2009<br />
*Kapitel 3.2, Tabelle A, Spalte 15<br />
DEUTSCHE<br />
GESELLSCHAFT FÜR<br />
ZERSTÖRUNGSFREIE<br />
PRÜFUNG E.V.<br />
Fachausschuss Strahlenschutz und Transport<br />
(FAST): Informationen für Anwen<strong>der</strong><br />
<strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>radioaktiver</strong> <strong>Stoffe</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werkstoffprüfung</strong><br />
(für nichtfreigestellte Versandstücke)<br />
Ende von Übergangsvorschriften zum 30.06.2009
Genehmigungspflichtige <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong><br />
Ziel <strong>der</strong> Strahlenschutzverordnung 1 (StrlSchV) ist es, sichere <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>en<br />
von radioaktiven <strong>Stoffe</strong>n zu gewährleisten. Für die<br />
<strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>radioaktiver</strong> <strong>Stoffe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ZfP auf öffentlichen Verkehrswegen<br />
benötigt man e<strong>in</strong>e Genehmigung bei Aktivitäten<br />
>10 7 fachen <strong>der</strong> Freigrenze je Versandstück. E<strong>in</strong>e Ausfertigung<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e beglaubigte Abschrift ist bei <strong>der</strong> <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong> mitzuführen.<br />
E<strong>in</strong> Anspruch auf die Erteilung <strong>der</strong> <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>sgenehmigung<br />
besteht, wenn die folgenden Genehmigungsvoraussetzungen<br />
erfüllt s<strong>in</strong>d:<br />
• Zuverlässigkeit des Antragstellers,<br />
• Kenntnisse über Strahlengefahren,<br />
• Deckungsvorsorgenachweis,<br />
• Schutz gegen Störmaßnahmen und E<strong>in</strong>wirkungen bei<br />
Transporten größer als dem 10 10fachen <strong>der</strong> Freigrenze,<br />
• öffentliches Interesse.<br />
Die Genehmigung für die <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong> (<strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>sgenehmigung)<br />
ist am Firmensitz des Unternehmens zu beantragen.<br />
Die <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>sgenehmigung ist maximal 3 Jahre gültig.<br />
Genehmigungsfreie <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong><br />
Neben dem genehmigungspflichtigen Transport besteht auch<br />
die Möglichkeit, genehmigungsfrei zu beför<strong>der</strong>n.<br />
Folgende Transporte s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Genehmigungs und Anzeigepflicht<br />
befreit:<br />
• <strong>Stoffe</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> StrlSchV <strong>in</strong> Anlage I Teil B genannten Art,<br />
• freigestellte Versandstücke nach ADR,<br />
• sonstige radioaktive <strong>Stoffe</strong>, die nach Gefahrgutverordnung<br />
See o<strong>der</strong> Luftverkehrsgesetz beför<strong>der</strong>t werden.<br />
Anzeigepflichtige <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong><br />
Folgende Transporte unterliegen <strong>der</strong> Anzeigepflicht:<br />
• sonstige radioaktive <strong>Stoffe</strong> bis zum 107fachen <strong>der</strong> Freigrenze<br />
<strong>der</strong> Anlage III Tabelle 1 Spalte 2 je Versandstück.<br />
Die Vorgehensweise entspricht dem des Genehmigungsverfahrens.<br />
<strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>en können nach Anzeige (2 Wochen vorher)<br />
für e<strong>in</strong>en Zeitraum von 3 Jahren durchgeführt werden.<br />
Beispiele: Aktivitäten für das 10 7 fache <strong>der</strong> Freigrenze (FG)<br />
Nuklid FG <strong>in</strong> Bq 10 7 -fache FG<br />
co 60 1 x 10 5 1 TBq<br />
Se 75 1 x 10 6 10 TBq<br />
cs 137 1 x 10 4 100 GBq<br />
Ir 192 1 x 10 4 100 GBq<br />
Am 241 1 x 10 4 100 GBq<br />
Technische Vorschriften<br />
Die technischen Vorschriften, die beim Transport von radioaktiven<br />
<strong>Stoffe</strong>n zu beachten s<strong>in</strong>d, f<strong>in</strong>den sich im Gefahrgutbeför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />
3 , <strong>der</strong> Gefahrgutverordnung StraßeEisenbahn<br />
B<strong>in</strong>nenschifffahrt 4 und <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie zur Durchführung <strong>der</strong><br />
Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn 6 wie<strong>der</strong>.<br />
Gefahrgutbeauftragte<br />
Die Verlängerung <strong>der</strong> Gültigkeitsdauer des Schulungsnachweises<br />
ist vor dessen Ablauf nur nach bestandenem Test möglich.<br />
Ansonsten ist e<strong>in</strong>e komplette Neuschulung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Dokumente nach ADR 5<br />
Neben dem <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong>spapier s<strong>in</strong>d die schriftlichen Weisungen<br />
(vorgeschriebenes Muster), e<strong>in</strong> Lichtbildausweis und die<br />
ADRBesche<strong>in</strong>igung des Fahrzeugführers mitzuführen.<br />
VersandstückKennzeichnung<br />
Alle Versandstücke s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> UN-Nummer, <strong>der</strong> offiziellen<br />
Benennung, Angaben zum Absen<strong>der</strong>/Empfänger und Gefahrzetteln<br />
zu versehen. Die Anbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Gefahrzettel ist durch<br />
Schnur o<strong>der</strong> ähnliche Hilfsmittel zugelassen.<br />
Der Text <strong>der</strong> Gefahrzettel muss <strong>in</strong> englischer Sprache abgefasst<br />
se<strong>in</strong>. Die Ziffer 7 ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> unteren Ecke anzugeben. Alte Gefahrzettel<br />
(<strong>in</strong> deutscher Sprache) dürfen bis zum 31.12.2010 verwendet<br />
werden.<br />
Zusätzlich s<strong>in</strong>d „Typ A“ und „Typ B(U)“ Versandstücke als solche<br />
zu kennzeichnen. „Typ B(U)“ Versandstücke müssen mit<br />
dem Strahlensymbol sowie allen Angaben zur Bauartzulassung<br />
gekennzeichnet se<strong>in</strong>. Die Strahlenschutzverord nung erfor<strong>der</strong>t<br />
zudem e<strong>in</strong>e Kennzeichnung mit den Worten „VoRSIcHT<br />
STRAHLUNG“ o<strong>der</strong> „RADIoAKTIV“ und zusätzlich die Angabe<br />
„hochradioaktive Strahlenquelle“.<br />
Umverpackung (bisher Umpackung)<br />
S<strong>in</strong>d die Kennzeichnungen und Gefahrzettel des bzw. <strong>der</strong> Versandstücke<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umverpackung (Kiste) nicht sichtbar, so ist die<br />
Umverpackung wie folgt zu kennzeichnen:<br />
je 2 Gefahrzettel für die Kategorie <strong>der</strong> Umverpackung, je die UN<br />
Nummer jedes Versandstückes , mit dem Ausdruck „UMVERPAcKUNG“<br />
sowie Absen<strong>der</strong> und / o<strong>der</strong> Empfänger, sofern nicht am<br />
Versandstück angebracht.<br />
FahrzeugKennzeichnung<br />
Fahrzeuge s<strong>in</strong>d mit Großzetteln und Warntafeln zu kennzeichnen.<br />
Bei den Abmessungen <strong>der</strong> Warntafeln ist e<strong>in</strong>e Abweichung<br />
von +/ 10 % zulässig. Alte Warntafeln dürfen weiter genutzt<br />
werden.<br />
Bei <strong>Beför<strong>der</strong>ung</strong> unter ausschließlicher Verwendung s<strong>in</strong>d zusätzlich<br />
Gefahrnummer und UNNummer anzugeben.<br />
Die Vorgaben zur Feuerfestigkeit <strong>der</strong> Warntafeln s<strong>in</strong>d zu beachten.<br />
Strahlenschutzprogramm<br />
Es s<strong>in</strong>d Maßnahmen festzulegen, die sich mit <strong>der</strong> optimierung<br />
des Strahlenschutzes, <strong>der</strong> Verantwortlichkeit, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung<br />
von Grenzwerten und ggf. <strong>der</strong> Lagerung sowie <strong>der</strong> Festlegung<br />
konkreter Maßnahmen befassen.<br />
Fahrerschulung<br />
Beim Transport von radioaktiven <strong>Stoffe</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> ZfP kann e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>geschränkte Fahrerschulung gemäß den Son<strong>der</strong>vorschriften<br />
S11 o<strong>der</strong> S12 genutzt werden. Die Auffrischungsschulung nach<br />
jeweils 5 Jahren muss m<strong>in</strong>destens 2 Tage betragen.<br />
Meldepflichten<br />
Bei Nichte<strong>in</strong>haltung von Grenzwerten besteht e<strong>in</strong>e Meldepflicht<br />
für den Absen<strong>der</strong>, Beför<strong>der</strong>er und Empfänger.