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Was soll ich in den ersten 6 Wochen nach der Operation tun?

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Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Welche <strong>Operation</strong>sverfahren und Prothesen gibt es?. . . . . . . . 4<br />

Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Anästhesieverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Ablauf – Kl<strong>in</strong>ischer Pfad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Wie können Sie s<strong>ich</strong> auf die <strong>Operation</strong> vorbereiten? . . . . . . . . 15<br />

Wann kann <strong>ich</strong> ohne Hilfe <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Haushalt leben?. . . . . . 18<br />

Sozialbera<strong>tun</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Wann kann <strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> arbeiten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

<strong>Was</strong> <strong>soll</strong> <strong>ich</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> <strong>tun</strong>? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

<strong>Was</strong> muss <strong>ich</strong> vorbereiten für die Zeit<br />

<strong>nach</strong> me<strong>in</strong>er Entlassung?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Komplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Maßnahmen zum Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>er Luxation <strong>der</strong> Hüfte<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Wie stark darf <strong>ich</strong> die Hüftendoprothese belasten?. . . . . . . . . 33<br />

Wann darf <strong>ich</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> Auto fahren? . . . . . . . . . . . 36<br />

Sport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Die Universitätskl<strong>in</strong>ik für Orthopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Privatpatient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Testfragen zur Überprüfung IhresWissens . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

W<strong>ich</strong>tige Kontaktnummern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Notizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

1


Sie erfahren <strong>in</strong> diesem Heft vieles über Ihre<br />

geplante <strong>Operation</strong> zur E<strong>in</strong>setzung e<strong>in</strong>es künstl<strong>ich</strong>en<br />

Hüftgelenks an <strong>der</strong> Orthopädischen Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />

Innsbruck. Sie lesen W<strong>ich</strong>tiges für<br />

die Zeit <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entlassung. Sie lernen mögl<strong>ich</strong>e<br />

Gefahren kennen und wie man diese verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

kann.<br />

Diese Information ersetzt die gesetzl<strong>ich</strong>e Aufklärung<br />

n<strong>ich</strong>t. Diese wird anhand von eigenen<br />

Aufklärungsbögen und im persönl<strong>ich</strong>en Gespräch<br />

mit e<strong>in</strong>er Ärzt<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Arzt <strong>der</strong> Orthopädie<br />

erfolgen.<br />

Es ist unser Ziel, dass Sie bald wie<strong>der</strong> selbständig s<strong>in</strong>d und Ihren<br />

gewohnten Tätigkeiten <strong>nach</strong>gehen können.<br />

Stellvertretend für unser großes Team aus Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten,<br />

Physiotherapeut<strong>in</strong>nen und Physiotherapeuten, diplomierten<br />

Pflegekräften und adm<strong>in</strong>istrativem Personal wünsche <strong>ich</strong><br />

Ihnen für die geplante <strong>Operation</strong> alles Gute<br />

Univ.-Prof. Dr. Mart<strong>in</strong> Krismer<br />

Sehr geehrte PatientInnen!<br />

3


Welche <strong>Operation</strong>sverfahren und Prothesen gibt es?<br />

Es gibt zementfreie und zementierte Hüftprothesen. Bei<br />

zementfreien Hüftprothesen erfolgt die Verankerung im Knochen<br />

durch e<strong>in</strong>e raue Oberfläche und die Passform. Bei<br />

zementierten Prothesen wird durch Knochenzement e<strong>in</strong>e passgenaue<br />

Oberfläche hergestellt. Bei jüngeren Menschen halten<br />

zementfreie Prothesen länger, bei älteren Menschen zementierte.<br />

Zementfreie Prothesen<br />

Im Folgen<strong>den</strong> sehen Sie zwei Beispiele von Prothesen, welche<br />

wir verwen<strong>den</strong>:<br />

Abbildung 1: Accolade-Schaft aus Ti-6Al-4V und Tri<strong>den</strong>t-Pfanne.<br />

Die Pfanne hat entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Polyäthylen- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Keramik<strong>in</strong>lay.<br />

Zementierte Prothesen<br />

Sie sehen ähnl<strong>ich</strong> aus wie unzementierte Prothesen. Sie wer<strong>den</strong><br />

durch Knochenzement befestigt. Knochenzement ist Plexiglas,<br />

welches im Knochen aushärtet und dadurch genau die Passform<br />

für <strong>den</strong> Knochen bekommt.<br />

4


Gleitpaarungen<br />

Am häufigsten verwendet man e<strong>in</strong>en Prothesenkopf aus Keramik,<br />

welcher mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage (Inlay) aus Polyäthylen, e<strong>in</strong>em<br />

Kunststoff, e<strong>in</strong> Gelenk bildet.<br />

In seltenen Fällen verwen<strong>den</strong> wir auch spezielle Gleitpaarungen:<br />

3 Keramikkopf und Keramik<strong>in</strong>lay: Wenn man sehr viel Sport<br />

betreibt.<br />

3 Metallkopf und Polyäthylen<strong>in</strong>lay: Wenn e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s langer<br />

Kopf nötig ist o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kopf ausgetauscht wer<strong>den</strong> musste.<br />

Oberflächenersatz<br />

Zugänge<br />

Bei jungen Menschen kann man nur<br />

<strong>den</strong> Hüftkopf und die Hüftpfanne<br />

mit e<strong>in</strong>er Metallsch<strong>ich</strong>t überziehen<br />

und beide mit Zement im Knochen<br />

verankern. Dadurch bleibt viel körpereigener<br />

Knochen vorhan<strong>den</strong>.<br />

Abbildung 2: Oberflächenersatz.<br />

Nur dort, wo Knorpel ist, bef<strong>in</strong>det s<strong>ich</strong> e<strong>in</strong><br />

Metallüberzug.<br />

Es gibt mehrere Mögl<strong>ich</strong>keiten, um durch Haut und Muskeln<br />

zum Hüftgelenk zu kommen. Wir benützen normalerweise <strong>den</strong><br />

vor<strong>der</strong>er Zugang, weil meist ke<strong>in</strong>e Muskeln durchtrennt wer<strong>den</strong><br />

müssen. Deshalb erholt man s<strong>ich</strong> sehr rasch von <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong>.<br />

5


Indikation<br />

E<strong>in</strong>e Hüftprothese ist dann notwendig, wenn e<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

die Hüfte unwi<strong>der</strong>rufl<strong>ich</strong> zerstört hat und Schmerzen o<strong>der</strong><br />

Bewegungse<strong>in</strong>schränkung <strong>den</strong> betroffenen Menschen im Alltag<br />

stark beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die häufigste Ursache ist die Arthrose (degenerative<br />

Abnützung). Die Arthrose <strong>der</strong> Hüfte wird auch<br />

Coxarthrose genannt. Weitere Gründe s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e fehlende<br />

Durchblu<strong>tun</strong>g des Hüftkopfs (Hüftkopfnekrose), e<strong>in</strong> Bruch des<br />

Schenkelhalses o<strong>der</strong> die Zerstörung des Gelenks durch<br />

Rheuma.<br />

6<br />

Abbildung 3: An <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken<br />

Hüfte (zu Ihrer rechten<br />

Hand) erkennt man ke<strong>in</strong>en<br />

Gelenkspalt mehr, wohl<br />

aber noch an <strong>der</strong> rechten<br />

Hüfte. Es liegt e<strong>in</strong>e<br />

Coxarthrose l<strong>in</strong>ks vor.


Anästhesieverfahren<br />

Sp<strong>in</strong>alanästhesie<br />

Die Sp<strong>in</strong>alanästhesie (= Kreuzst<strong>ich</strong>)<br />

wird <strong>in</strong> fast 70 % <strong>der</strong> Hüftprothesen-<br />

<strong>Operation</strong>en angewendet.<br />

Dabei wird die untere Körperhälfte<br />

(d. h. bis etwa <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bere<strong>ich</strong> des<br />

Nabels) von <strong>der</strong>Schmerzempf<strong>in</strong>dung<br />

ausgeschaltet, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Lokalanästhetikum<br />

<strong>in</strong> dem mit Nervenwasser<br />

(Liquor) gefüllten Raum im Bere<strong>ich</strong><br />

<strong>der</strong> Len<strong>den</strong>wirbelsäule unterhalb<br />

des Rückenmarkes e<strong>in</strong>gespritzt wird. Sie wer<strong>den</strong> <strong>nach</strong> Injektion<br />

des Lokalanästhetikums e<strong>in</strong> aufsteigendes Wärmegefühl empf<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />

welches dann zunehmend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Taubheit <strong>der</strong> unteren<br />

Körperhälfte übergeht. Nach ca. 10 bis 15 M<strong>in</strong>uten <strong>nach</strong> Injektion<br />

ist die Wirkung <strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>alanästhesie im Regelfall komplett<br />

und hält dann ca. 4 S<strong>tun</strong><strong>den</strong> an. Durchgeführt wird diese Anästhesie<br />

<strong>in</strong> sitzen<strong>der</strong> Position und <strong>in</strong> örtl<strong>ich</strong>er Betäubung, sodass<br />

das Vorgehen nahezu schmerzfrei ist.<br />

Vorteile <strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>alanästhesie<br />

3 ger<strong>in</strong>gerer Blutverlust<br />

3 niedrigere Thrombosehäufigkeit<br />

3 ger<strong>in</strong>gere Herz-Kreislauf-Belas<strong>tun</strong>g<br />

Sie s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wach und können daher selbstständig<br />

atmen. Sie können aber auch gerne le<strong>ich</strong>t schlafen o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en Kopfhörer mit Musik bekommen. Die Nachwirkungen<br />

e<strong>in</strong>er Vollnarkose bleiben aus. Die Güte <strong>der</strong> Schmerzausschal<strong>tun</strong>g<br />

durch die Sp<strong>in</strong>alanästhesie wird selbstverständl<strong>ich</strong><br />

vor <strong>Operation</strong>sbeg<strong>in</strong>n überprüft. Sollte diese aus irgendwelchen<br />

Grün<strong>den</strong> unzure<strong>ich</strong>end o<strong>der</strong> technisch n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong> se<strong>in</strong>,<br />

ist <strong>der</strong> Wechsel auf e<strong>in</strong>e Allgeme<strong>in</strong>narkose immer und ohne<br />

Nachteile für Sie mögl<strong>ich</strong>.<br />

7


Spezielle Risiken <strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>alanästhesie<br />

3 Blutdruckabfall: dieser lässt s<strong>ich</strong> schnell beheben<br />

3 Kopfschmerzen: können vorübergehende Bettruhe erfor<strong>der</strong>n<br />

3 E<strong>in</strong>e direkte Verletzung des Rückenmarkes ist nahezu ausgeschlossen,<br />

da dieses <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel oberhalb <strong>der</strong> Injektionsstelle<br />

endet.<br />

3 Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung)<br />

<strong>nach</strong> Blutergüssen, Entzündungen o<strong>der</strong> Nervenverletzungen<br />

s<strong>in</strong>d extrem selten, ebenso Verschlechterungen des Höro<strong>der</strong><br />

Sehvermögens, Potenzstörungen und Hirnhautentzündung.<br />

Allgeme<strong>in</strong>anästhesie<br />

Die Allgeme<strong>in</strong>anästhesie (= Narkose)<br />

schaltet Bewusstse<strong>in</strong> und Schmerzempf<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

aus, <strong>der</strong> Patient bef<strong>in</strong>det<br />

s<strong>ich</strong> dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schlafähnl<strong>ich</strong>en<br />

Zustand. Die erfor<strong>der</strong>l<strong>ich</strong>en Narkosemittel<br />

wer<strong>den</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>lei<strong>tun</strong>g <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>anästhesie<br />

beim Erwachsenen über e<strong>in</strong>e Vene<br />

e<strong>in</strong>gespritzt, Bewusstlosigkeit und<br />

Aufhebung des Schmerzempf<strong>in</strong><strong>den</strong>s<br />

treten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> wenigen Sekun<strong>den</strong> e<strong>in</strong>. Zur S<strong>ich</strong>erung <strong>der</strong><br />

im Zustand <strong>der</strong> Bewusstlosigkeit beson<strong>der</strong>s gefährdeten Atemwege<br />

(z. B. durch <strong>in</strong> die Atemwege e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gendes Sekret) wird<br />

<strong>in</strong> praktisch allen Fällen e<strong>in</strong> Beatmungsschlauch (Tubus) <strong>in</strong> die<br />

Luftröhre e<strong>in</strong>geführt, sodass die notwendige Beatmung zuverlässig<br />

und s<strong>ich</strong>er über diesen Beatmungsschlauch durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong> kann. Die Aufrechterhal<strong>tun</strong>g <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>anästhesie<br />

während <strong>der</strong> eigentl<strong>ich</strong>en <strong>Operation</strong> erfolgt entwe<strong>der</strong> über<br />

gasförmige Narkosemittel o<strong>der</strong> über <strong>in</strong>travenös verabre<strong>ich</strong>te<br />

8


Medikamente, bei Bedarf auch über e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation dieser<br />

bei<strong>den</strong> Verfahren.<br />

Überwachung und Steuerung e<strong>in</strong>er Sp<strong>in</strong>al- bzw. Allgeme<strong>in</strong>anästhesie<br />

erfor<strong>der</strong>n die ständige Anwesenheit e<strong>in</strong>es speziell<br />

für Sie zuständigen Anästhesisten, <strong>der</strong> laufend die Körperfunktionen<br />

(Atmung/Herz-Kreislaufsystem, etc.) überwacht und bei<br />

Abwe<strong>ich</strong>ungen von <strong>der</strong> Norm sofort korrigierend e<strong>in</strong>greift (z. B.<br />

Ausgle<strong>ich</strong> von Blutverlusten, Bekämpfung von Blutger<strong>in</strong>nungsstörungen,<br />

Blutdruckschwankungen, Störungen <strong>der</strong> Wärmeregulation<br />

u.v.m.)<br />

Risiken <strong>der</strong> Narkose<br />

3 Übelkeit und Erbrechen s<strong>in</strong>d seltener gewor<strong>den</strong>, Zwischenfälle<br />

durch E<strong>in</strong>atmen von Erbrochenem sehr selten. E<strong>in</strong><br />

krampfartiger Verschluss <strong>der</strong> Atemwege lässt s<strong>ich</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel beherrschen, ist aber ebenso n<strong>ich</strong>t sehr häufig.<br />

3 Schluckbeschwer<strong>den</strong> und Heiserkeit können durch <strong>den</strong><br />

Beatmungsschlauch hervorgerufen wer<strong>den</strong>, vergehen aber <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel <strong>nach</strong> e<strong>in</strong>igen S<strong>tun</strong><strong>den</strong>. Bleibende Stimmstörungen<br />

und Atemnot s<strong>in</strong>d sehr selten.<br />

3 Zahnschä<strong>den</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei lockeren Zähnen, wie auch<br />

allergische Raktionen auf verschie<strong>den</strong>e Medikamente s<strong>in</strong>d<br />

immer mögl<strong>ich</strong>.<br />

9


Ablauf – Kl<strong>in</strong>ischer Pfad<br />

Alle Abläufe, die Ihre <strong>Operation</strong> betreffen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em so<br />

genannten kl<strong>in</strong>ischen Pfad organisiert. Damit <strong>soll</strong>en optimale<br />

S<strong>ich</strong>erheit für Sie, e<strong>in</strong>e gute Vorberei<strong>tun</strong>g auf die <strong>Operation</strong><br />

und Betreuung <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> gewährleistet wer<strong>den</strong>.<br />

Entscheidung zur <strong>Operation</strong><br />

Die Entscheidung zur <strong>Operation</strong> wird geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem behandeln<strong>den</strong><br />

Arzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ambulanz <strong>der</strong> Orthopädie getroffen. Im<br />

Anschluss daran s<strong>in</strong>d weitere Entscheidungen nötig:<br />

3 Art <strong>der</strong> Prothese<br />

3 Eigenblutspende<br />

3 Medikamente umstellen?<br />

3 weitere Untersuchungen?<br />

Dazu führen wir durch:<br />

3 Blutabnahme<br />

3 Röntgen <strong>der</strong> Hüfte mit Maßstab (siehe Abb. 3) zur Planung<br />

<strong>der</strong> Prothese<br />

3 Untersuchung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ambulanz <strong>der</strong> Anästhesie<br />

(NarkoseärztInnen)<br />

3 Untersuchung an <strong>der</strong> Physiotherapie <strong>der</strong> Orthopädie<br />

Am gle<strong>ich</strong>en Tag wer<strong>den</strong> Ihr <strong>Operation</strong>sterm<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Term<strong>in</strong><br />

für e<strong>in</strong>en Check zwei <strong>Wochen</strong> vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> festgelegt.<br />

Check – 2 <strong>Wochen</strong> vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

Bei diesem Check wird alles geprüft und vorbereitet, um e<strong>in</strong>e<br />

Verschiebung <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> zu vermei<strong>den</strong> und um die<br />

<strong>Operation</strong> s<strong>ich</strong>er zu machen.<br />

Hier treffen Sie weitere zwei o<strong>der</strong> drei PatientInnen, die s<strong>ich</strong><br />

zur gle<strong>ich</strong>en <strong>Operation</strong> entschlossen haben. Sie sehen e<strong>in</strong>e Präsentation<br />

über Ihre <strong>Operation</strong> und haben Gelegenheit, Fragen<br />

zu stellen, sowohl im Rahmen <strong>der</strong> Präsentation als auch im E<strong>in</strong>zelgespräch<br />

mit e<strong>in</strong>er Ärzt<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Arzt <strong>der</strong> Orthopädie.<br />

10


Sie wer<strong>den</strong> gebeten, e<strong>in</strong>ige Fragebögen auszufüllen, welche unserer<br />

Qualitätskontrolle dienen und helfen, unsere Ergebnisse<br />

weiter zu verbessern.<br />

Sie wer<strong>den</strong> über die <strong>Operation</strong> und ihre Risiken aufgeklärt.<br />

Aufnahmetag<br />

Nehmen Sie bitte<br />

ärztl<strong>ich</strong>e Befunde<br />

und Röntgenbil<strong>der</strong><br />

zur Aufnahme mit,<br />

die für die <strong>Operation</strong><br />

w<strong>ich</strong>tig s<strong>in</strong>d.<br />

Am Tag <strong>der</strong> Aufnahme gehen Sie bitte <strong>in</strong> die Patientenaufnahme<br />

im Erdgeschoß im Chirurgiegebäude. Dort ist bereits<br />

alles vorbereitet. Da<strong>nach</strong> gehen Sie auf die Bettenstation,<br />

beziehen Ihr Zimmer und lernen Krankenschwestern, PhysiotherapeutInnen<br />

und ÄrztInnen kennen.<br />

<strong>Operation</strong>stag<br />

Nach Mitter<strong>nach</strong>t <strong>soll</strong>en Sie we<strong>der</strong> essen, tr<strong>in</strong>ken<br />

noch rauchen, wenn am nächsten Tag die<br />

<strong>Operation</strong> geplant ist. Rauchen führt zu vermehrter<br />

Magensaftbildung und kann dazu führen, dass<br />

bei <strong>der</strong> Narkosee<strong>in</strong>lei<strong>tun</strong>g Magensaft <strong>in</strong> die Luftwege<br />

gelangt. Medikamente können auch am<br />

<strong>Operation</strong>stag mit e<strong>in</strong>em Schluck <strong>Was</strong>ser e<strong>in</strong>genommen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Die Körperhaare <strong>in</strong> jenem Gebiet, das während <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

n<strong>ich</strong>t durch Abdecktücher bedeckt ist, müssen entfernt wer<strong>den</strong>,<br />

um das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von Bakterien <strong>in</strong> die <strong>Operation</strong>swunde<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Diese Rasur umfasst e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Schamhaare<br />

und <strong>den</strong> ganzen Oberschenkel. Bitte br<strong>in</strong>gen Sie Verständnis<br />

für diese Maßnahme mit, da dies Ihrer S<strong>ich</strong>erheit dient!<br />

Sie wer<strong>den</strong> duschen und s<strong>ich</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Dusche auch mit e<strong>in</strong>em<br />

Hautdes<strong>in</strong>fektionsmittel an <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>sstelle e<strong>in</strong>reiben.<br />

Sie wer<strong>den</strong> kurz vor <strong>der</strong> geplanten <strong>Operation</strong> zu e<strong>in</strong>em Warteraum<br />

vor dem <strong>Operation</strong>ssaal geführt und dann über e<strong>in</strong>e<br />

Schleuse <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Operation</strong>ssaal, wo Sie <strong>der</strong> Narkosearzt o<strong>der</strong><br />

11


die Narkoseärzt<strong>in</strong> und die Pflegekräfte begrüßen und die<br />

Narkose e<strong>in</strong>leiten.<br />

Nach <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> kommen Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Aufwachraum, und<br />

wenn Sie s<strong>ich</strong> genügend erholt haben wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Ihr Zimmer.<br />

Sie erhalten Schmerzmedikamente und für e<strong>in</strong>en<br />

Tag auch e<strong>in</strong> Antibiotikum als Infektionsschutz.<br />

E<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Schläuche wer<strong>den</strong> noch Blut aus <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong>swunde führen. Dieses Blut kann <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>ersten</strong> 6 S<strong>tun</strong><strong>den</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wie<strong>der</strong> aufbereitet<br />

und Ihnen zurückgegeben wer<strong>den</strong>.<br />

Aufnahme am Tag <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

Wenn geplant ist, dass Sie am Tag <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>, so f<strong>in</strong>det an e<strong>in</strong>em Tag die Aufnahme und die <strong>Operation</strong><br />

statt.<br />

Tage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

Ihr Aufenthalt <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wird zwischen 5 und 7 Tage<br />

dauern. Dann können Sie normalerweise wie<strong>der</strong> alles <strong>tun</strong>, um<br />

zu Hause zurecht zu kommen, also auf die Toilette gehen,<br />

Stiegen steigen, <strong>in</strong>s Bett legen und aus dem Bett aufstehen, sowie<br />

Socken und Schuhe anziehen.<br />

Die <strong>ersten</strong> Tage wer<strong>den</strong> Sie die Hilfe e<strong>in</strong>er Physiotherapeut<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Physiotherapeuten benötigen, um aus dem Bett aufzustehen.<br />

Doch bald können Sie selbst aufstehen, auf die<br />

Toilette gehen und Stiegen steigen.<br />

Die aus <strong>der</strong> Wunde führen<strong>den</strong> Schläuche wer<strong>den</strong> dann entfernt,<br />

wenn nur mehr wenig Blut herausfließt. Meist erfolgt e<strong>in</strong>en Tag<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entfernung <strong>der</strong> erste Verbandswechsel und wenige<br />

Tage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> e<strong>in</strong>e Röntgenuntersuchung.<br />

Das operierte Be<strong>in</strong> ist <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> bandagiert, und am<br />

an<strong>der</strong>en Be<strong>in</strong> haben Sie Stützstrümpfe, um e<strong>in</strong>e Venenthrom-<br />

12<br />

Bitte sagen Sie, wenn<br />

Sie starke Schmerzen<br />

haben! Wir wollen<br />

Ihre Schmerzen<br />

schnell und effektiv<br />

behandeln!


ose zu vermei<strong>den</strong>. Wenn Sie ausre<strong>ich</strong>end mobil s<strong>in</strong>d, können<br />

Sie die Stützstrümpfe <strong>nach</strong> 7 bis 9 Tagen weglassen. Wenn Sie<br />

noch die meiste Zeit im Bett verbr<strong>in</strong>gen, <strong>soll</strong>ten Sie jedoch weiter<br />

Stützstrümpfe verwen<strong>den</strong>.<br />

Die Nähte wer<strong>den</strong> am 10. Tag <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> entfernt.<br />

Häufig wer<strong>den</strong> auch selbst auflösende Nähte verwendet, welche<br />

n<strong>ich</strong>t entfernt wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Sie erhalten 7 bis 9 Tage lang e<strong>in</strong> entzündungshemmendes<br />

Medikament, um Verkalkungen <strong>der</strong> Hüfte zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Sie erhalten auch Medikamente, um die Entstehung e<strong>in</strong>er<br />

Venenthrombose o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Lungenembolie zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Diese Medikamente müssen Sie auch <strong>nach</strong> Ihrer Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus weiter nehmen, bis 20 Tage <strong>nach</strong> Entlassung.<br />

Am Tag <strong>der</strong> Entlassung erhalten Sie e<strong>in</strong>en Arztbrief über <strong>den</strong><br />

Aufenthalt an <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, auf dem auch Ihre Medikamente und<br />

die weitere Therapie stehen.<br />

Mobilisation <strong>nach</strong> Entlassung<br />

Sehr mobile Menschen brauchen hier <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus ke<strong>in</strong>e spezielle Therapie. In an<strong>der</strong>en Fällen<br />

kann e<strong>in</strong>e ambulante Physiotherapie o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> stationärer Aufenthalt<br />

an <strong>der</strong> Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation<br />

(Hochzirl) die Gehleis<strong>tun</strong>g und Selbständigkeit verbessern.<br />

Kontrolluntersuchungen<br />

Diese erfolgen 6 <strong>Wochen</strong> und 1 Jahr <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ambulanz <strong>der</strong> Orthopädie. E<strong>in</strong>e weitere Kontrolluntersuchung<br />

ist <strong>nach</strong> 5 Jahren zu empfehlen.<br />

Knochenspende<br />

Bei <strong>der</strong> Prothesenimplantation wird Knochen (Hüftkopf) entfernt.<br />

Dieser kann für an<strong>der</strong>e PatientInnen verwendet wer<strong>den</strong>,<br />

13


zum Beispiel für Hüftprothesen-Wechseloperationen. Sie haben<br />

ke<strong>in</strong>en Nachteil, wenn <strong>der</strong> Knochen weiterverwendet wird.<br />

Ledigl<strong>ich</strong> muss durch Bluttests s<strong>ich</strong>ergestellt wer<strong>den</strong>, dass bei<br />

Ihnen ke<strong>in</strong>e Erkrankung vorliegt. Wir wer<strong>den</strong> Sie daher bitten,<br />

<strong>in</strong> die Knochenspende e<strong>in</strong>zuwilligen.<br />

Tiroler Prothesenregister<br />

Fast alle Tiroler Krankenhäuser ber<strong>ich</strong>ten ihre Hüft- und Knieprothesen-<strong>Operation</strong>en<br />

an dieses Register. Das Register leitet<br />

die anonymisierten Daten, also ohne Angabe von Name,<br />

Geburtsdatum usw., an das Österre<strong>ich</strong>ische Prothesenregister<br />

und das Europäische Prothesenregister weiter. Die Ber<strong>ich</strong>te <strong>der</strong><br />

Register tragen wesentl<strong>ich</strong> dazu bei, die Qualität unserer<br />

Ergebnisse zu verbessern.<br />

14


Wie können Sie s<strong>ich</strong> auf die <strong>Operation</strong> vorbereiten?<br />

E<strong>in</strong>e spezielle Vorberei<strong>tun</strong>g ist n<strong>ich</strong>t erfor<strong>der</strong>l<strong>ich</strong>. W<strong>ich</strong>tig ist<br />

jedoch, dass manche Medikamente und Zustände Ihr <strong>Operation</strong>srisiko<br />

erhöhen können.<br />

Medikamente<br />

Bitte lassen Sie Medikamente n<strong>ich</strong>t e<strong>in</strong>fach weg, son<strong>der</strong>n sprechen<br />

Sie mit Ihrem Arzt,<br />

3 ob und wann Sie diese weglassen können, und<br />

3 ob Sie als Ersatz an<strong>der</strong>e Medikamente benötigen!<br />

Folgende blutverdünnende Medikamente <strong>soll</strong>ten <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten<br />

Tagen vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>en n<strong>ich</strong>t o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>genommen<br />

wer<strong>den</strong>, weil sie die Wahrsche<strong>in</strong>l<strong>ich</strong>keit e<strong>in</strong>er starken Blu<strong>tun</strong>g<br />

erhöhen:<br />

3 Thrombo-ASS<br />

3 Plavix<br />

3 S<strong>in</strong>trom<br />

3 Marcumar<br />

3 Lovenox<br />

3 Sandopar<strong>in</strong><br />

Auch entzündungshemmende Schmerzmittel können Ihre<br />

Blutger<strong>in</strong>nung verän<strong>der</strong>n. Wenn Sie hohe Dosen von Medikamenten<br />

wie Voltaren, Brufen, Proxen, etc. zu s<strong>ich</strong> nehmen,<br />

<strong>soll</strong>te e<strong>in</strong>e verr<strong>in</strong>gerte Dosis <strong>in</strong> Absprache mit Ihrem Hausarzt<br />

10 Tage vor <strong>Operation</strong> überlegt o<strong>der</strong> es <strong>soll</strong>ten Ersatzmedikamente<br />

gegeben wer<strong>den</strong> (Tramadol, Paracetamol [Mexalen]).<br />

Folgende Hormone <strong>soll</strong>ten e<strong>in</strong>e Woche vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

mehr genommen wer<strong>den</strong>, weil sie das Risiko e<strong>in</strong>er Venenthrombose<br />

erhöhen:<br />

3 Antibabypille<br />

3 Hormone für Wechselbeschwer<strong>den</strong><br />

Manche Medikamente zur Behandlung von Diabetes (hohem<br />

Blutzucker) können das <strong>Operation</strong>srisiko erhöhen (Glucophage).<br />

15


Krankheiten<br />

Manche Krankheiten gehen mit e<strong>in</strong>em höheren <strong>Operation</strong>srisiko<br />

e<strong>in</strong>her. Bitte stellen Sie s<strong>ich</strong>er, dass <strong>der</strong> Arzt, <strong>der</strong> Sie untersucht,<br />

um Ihre <strong>Operation</strong>staugl<strong>ich</strong>keit festzustellen und Ihr<br />

Arzt an <strong>der</strong> Orthopädischen Universitätskl<strong>in</strong>ik Innsbruck, davon<br />

wissen:<br />

3 Schilddrüsenüberfunktion<br />

3 Diabetes (erhöhter Blutzucker)<br />

3 Herzerkrankungen<br />

3 Lungenerkrankungen<br />

3 Magen- und Darmerkrankungen<br />

3 Nierenerkrankungen<br />

3 Bluterkrankungen<br />

3 Tumore<br />

3 frühere Thrombosen o<strong>der</strong> Embolien<br />

3 frühere Schlaganfälle o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e neurologische<br />

Erkrankungen<br />

3 Glaukom (grüner Star)<br />

3 frühere Probleme mit Harnkathetern.<br />

Übergew<strong>ich</strong>t<br />

Starkes Übergew<strong>ich</strong>t erhöht das Risiko <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>. Nach <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> treten Atemstörungen und Thrombosen etwas gehäuft<br />

auf. Bei Menschen über 100 kg Körpergew<strong>ich</strong>t <strong>soll</strong>te die<br />

volle Belas<strong>tun</strong>g <strong>der</strong> Prothese erst <strong>nach</strong> 3 Monaten erfolgen.<br />

Radikales Fasten vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> führt aber auch zu e<strong>in</strong>em<br />

erhöhten <strong>Operation</strong>srisiko. Wenn Sie über lange Zeit und kontrolliert<br />

Gew<strong>ich</strong>t verlieren und s<strong>ich</strong> so auf die <strong>Operation</strong> vorbereiten,<br />

ist dies s<strong>in</strong>nvoll. Wir raten aber n<strong>ich</strong>t zu e<strong>in</strong>er schnellen<br />

Gew<strong>ich</strong>tabnahme <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Wochen</strong> vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>.<br />

16


Infektionen<br />

Bitte rufen Sie bei<br />

e<strong>in</strong>er Infektion <strong>nach</strong><br />

dem Check <strong>den</strong><br />

diensthaben<strong>den</strong> Arzt<br />

an <strong>der</strong> OrthopädischenUniversitätskl<strong>in</strong>ik<br />

Innsbruck an,<br />

um s<strong>ich</strong> mit ihm zu<br />

beraten (Rufnummern<br />

am Ende des<br />

Heftes).<br />

Plötzl<strong>ich</strong> auftretende Infektionen wie Schnupfen,<br />

Grippe o<strong>der</strong> Lungenentzündung erfor<strong>der</strong>n häufig<br />

e<strong>in</strong>e Verschiebung <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>, weil das Risiko<br />

e<strong>in</strong>er Atemwegserkrankung durch die <strong>Operation</strong><br />

steigt.<br />

Eitrige Infektionen wie Abszesse, beherdete<br />

Zähne und <strong>in</strong>fektiöse Hauterkrankungen können<br />

zu Infektionen <strong>der</strong> Prothese führen.<br />

17


Wann kann <strong>ich</strong> ohne Hilfe <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Haushalt leben?<br />

Normalerweise können Sie <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> Orthopädischen<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ik Innsbruck wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Ihrem Haushalt<br />

leben, wenn Sie dies auch davor konnten. Es <strong>soll</strong>te s<strong>ich</strong> ja<br />

n<strong>ich</strong>ts än<strong>der</strong>n, außer dass Sie <strong>in</strong> Ihrer Hüfte ke<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> fast ke<strong>in</strong>e<br />

Schmerzen haben. Wenn Sie jedoch schon bisher fremde<br />

Hilfe benötigt haben, so wer<strong>den</strong> Sie diese wahrsche<strong>in</strong>l<strong>ich</strong> auch<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> noch e<strong>in</strong>ige Zeit benötigen. Planen Sie<br />

fremde Hilfe rechtzeitig vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>! Nur wenn Sie vorgesorgt<br />

haben, können Sie auch <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> mit e<strong>in</strong>er<br />

weiteren Pflege rechnen.<br />

Folgende Mögl<strong>ich</strong>keiten bieten s<strong>ich</strong>:<br />

3 Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation (Hochzirl):<br />

Diese Mögl<strong>ich</strong>keit besteht für PatientInnen, bei <strong>den</strong>en unsere<br />

Untersuchung gezeigt hat, dass sie dies benötigen, sowie<br />

bei unerwartet ungünstigem Verlauf. Wenn Sie <strong>den</strong> E<strong>in</strong>druck<br />

haben, dass Sie diese Therapie benötigen, so muss diese<br />

Mögl<strong>ich</strong>keit bei <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung zur <strong>Operation</strong> geplant<br />

wer<strong>den</strong>!<br />

3 Hauskrankenpflege: Bitte wen<strong>den</strong> Sie s<strong>ich</strong> <strong>in</strong> diesem Fall<br />

rechtzeitig an Ihren Sozialsprengel!<br />

3 Rehabilitation: Diese beg<strong>in</strong>nt frühestens 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

18<br />

<strong>Operation</strong> und f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> eigenen E<strong>in</strong>r<strong>ich</strong><strong>tun</strong>gen<br />

statt. Diese bef<strong>in</strong><strong>den</strong> s<strong>ich</strong> <strong>in</strong> Bad Här<strong>in</strong>g,<br />

Saalfel<strong>den</strong>, Warmbad Villach, etc. Wenn Sie dies<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen wollen, so sprechen Sie<br />

bitte mit Ihrem Hausarzt o<strong>der</strong> Ihrer Krankenkasse<br />

rechtzeitig darüber.<br />

Normalerweise<br />

können Sie <strong>nach</strong><br />

Hüftprothesenoperationen<br />

sofort <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus<br />

selbständig <strong>in</strong> Ihrem<br />

Haushalt leben,<br />

wenn Sie dies davor<br />

auch konnten.


Sozialbera<strong>tun</strong>g<br />

Bei Krankenhausaufenthalten treten oftmals Fragen und Probleme<br />

zu Tage, die verschie<strong>den</strong>ste Bere<strong>ich</strong>e betreffen. Neben<br />

<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Betreuung steht Ihnen deshalb auch e<strong>in</strong>e diplomierte<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Sozialarbeiter bei sozialen,<br />

f<strong>in</strong>anziellen und persönl<strong>ich</strong>en Fragestellungen beratend zur<br />

Seite. Sie erhalten Informationen über soziale Unterstützungsmögl<strong>ich</strong>keiten<br />

und E<strong>in</strong>r<strong>ich</strong><strong>tun</strong>gen, bzw. es kann Ihnen bei <strong>der</strong><br />

Organisation von verschie<strong>den</strong>en Nachbetreuungsmaßnahmen<br />

(Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Rehabilitation usw.) geholfen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Auch bei sozialrechtl<strong>ich</strong>en Problemen und <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen Belangen<br />

(z. B. Kranken- und Pflegegeld, Pensionsantrag, Sozialhilfe<br />

usw.), sowie bei Behör<strong>den</strong>angelegenheiten und bei <strong>der</strong><br />

Vermittlung von Bera<strong>tun</strong>gsstellen steht Ihnen die zuständige<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sozialarbeiter zur Verfügung.<br />

Bitte wen<strong>den</strong> Sie s<strong>ich</strong> an das Stationspersonal o<strong>der</strong> direkt an<br />

die Sozialbera<strong>tun</strong>g:<br />

Telefon 050 504-801 94<br />

Montag bis Donnerstag von 7.00 bis 16.00 Uhr<br />

Freitag von 7.00 bis 13.00<br />

19


Wann kann <strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> arbeiten?<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en können Sie 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wie<strong>der</strong><br />

arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen von dieser Regel:<br />

3 Selbständige mit hohem Arbeitsdruck, welche s<strong>ich</strong> ihren<br />

Büroalltag selbst gestalten können, können unmittelbar <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> Entlassung zum<strong>in</strong>dest für mehrere S<strong>tun</strong><strong>den</strong> wie<strong>der</strong> arbeiten.<br />

3 E<strong>in</strong>fache Hausarbeiten wie Kochen, Betten machen, E<strong>in</strong>käufe<br />

mit kurzen E<strong>in</strong>kaufswegen s<strong>in</strong>d sofort <strong>nach</strong> Entlassung mögl<strong>ich</strong>.<br />

3 Körperl<strong>ich</strong>e Arbeiten mit schwerer Belas<strong>tun</strong>g, z. B. bei Bauarbeitern,<br />

<strong>soll</strong>ten erst 3 Monate <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wie<strong>der</strong><br />

aufgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

20


<strong>Was</strong> <strong>soll</strong> <strong>ich</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> <strong>tun</strong>?<br />

Bitte fragen Sie<br />

Ihren Arzt, wenn Sie<br />

sechs <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Operation</strong> noch<br />

Medikamente haben,<br />

die Sie vor <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

hatten!<br />

Sie <strong>soll</strong>en versuchen, mögl<strong>ich</strong>st rasch wie<strong>der</strong> leis<strong>tun</strong>gsfähig zu<br />

wer<strong>den</strong>. Sie <strong>soll</strong>en Spaziergänge machen. Sie können auch auf<br />

e<strong>in</strong>em Fahrradheimtra<strong>in</strong>er tra<strong>in</strong>ieren. Achten Sie darauf, dass<br />

Sie n<strong>ich</strong>t stark h<strong>in</strong>ken! Ihr Gangbild kann gestört se<strong>in</strong> durch<br />

3 Schmerzen: Dann kann die Verwendung von Stützkrücken<br />

o<strong>der</strong> Schmerzmedikamenten helfen.<br />

3 fehlende Kraft: Dann hilft e<strong>in</strong> Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

3 Gewohnheit, h<strong>in</strong>kend zu gehen: Dann kann e<strong>in</strong>e Gangschulung<br />

durch Ihre TherapeutInnen helfen.<br />

Therapie <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entlassung<br />

Nach <strong>der</strong> Entlassung aus dem Krankenhaus brauchen Sie noch<br />

für 20 Tage e<strong>in</strong>e Blut verdünnende Therapie mit Tabletten o<strong>der</strong><br />

Spritzen. Diese Medikamente können zu schwerwiegen<strong>den</strong><br />

Blu<strong>tun</strong>gen führen. Wenn es ke<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Grund (Schlag-<br />

anfall, Herzerkrankung) gibt, <strong>soll</strong>ten diese Medikamente<br />

NICHT länger verwendet wer<strong>den</strong>. Bitte<br />

fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt/Ihre Ärzt<strong>in</strong>!<br />

Sie brauchen im Normalfall <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entlassung<br />

(bitte beachten Sie die Ausnahmen) KEINE:<br />

3 elastischen B<strong>in</strong><strong>den</strong> o<strong>der</strong> Stützstrümpfe,<br />

3 Stützkrücken,<br />

3 Rheumamedikamente,<br />

3 Antibiotika.<br />

21


<strong>Was</strong> muss <strong>ich</strong> vorbereiten für die Zeit <strong>nach</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Entlassung?<br />

Heimtransport<br />

Sie können s<strong>ich</strong> entwe<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en Verwandten mit dem<br />

privaten Auto abholen o<strong>der</strong> auch mit <strong>der</strong> Ret<strong>tun</strong>g <strong>nach</strong> Hause<br />

br<strong>in</strong>gen lassen. Normalerweise gibt es ke<strong>in</strong> Problem als BeifahrerIn<br />

im Privatauto <strong>nach</strong> Hause zu fahren!<br />

Wenn Sie aus e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Bundesland o<strong>der</strong> aus dem Ausland<br />

an die Orthopädische Universitätskl<strong>in</strong>ik Innsbruck kommen,<br />

so wird <strong>der</strong> Heimtransport von <strong>den</strong> Krankenkassen meist<br />

n<strong>ich</strong>t getragen. Sorgen Sie <strong>in</strong> diesem Fall rechtzeitig für <strong>den</strong><br />

Heimtransport vor!<br />

Toilettenaufsatz<br />

Übl<strong>ich</strong>erweise liegt e<strong>in</strong>e Klobrille sehr niedrig, d. h. die Hüfte<br />

muss stark gebeugt wer<strong>den</strong>. Daher <strong>soll</strong>ten Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6<br />

<strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> nur mit e<strong>in</strong>em Toilettenaufsatz auf<br />

<strong>der</strong> Toilette sitzen. Sie erhalten <strong>den</strong> Toilettenaufsatz <strong>in</strong> jedem<br />

Sanitätshaus. Es gibt transportable und fix zu befestigende<br />

Aufsätze. E<strong>in</strong> Rezept dazu erhalten Sie beim Check 2 <strong>Wochen</strong><br />

vor <strong>Operation</strong>.<br />

Greifer<br />

Für manche Menschen ist es schwer, Gegenstände vom Bo<strong>den</strong><br />

aufzuheben, beson<strong>der</strong>s wenn schon vorher die Bewegl<strong>ich</strong>keit<br />

schlecht war. Dann hilft e<strong>in</strong>e Greifzange, mit <strong>der</strong> Sie<br />

Gegenstände am Bo<strong>den</strong> fassen können. E<strong>in</strong> Rezept dazu erhalten<br />

Sie beim Check 2 <strong>Wochen</strong> vor <strong>Operation</strong>.<br />

Socken- und Strumpfanzieher<br />

Es gibt mehrere Modelle, welche Sie s<strong>ich</strong> im Sanitätshaus vor<br />

<strong>der</strong> <strong>Operation</strong> anschauen können. Wenn Sie vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

schon schlecht Schuhe und Strümpfe anziehen können, so <strong>soll</strong>-<br />

22


ten Sie s<strong>ich</strong> e<strong>in</strong> solches Modell kaufen. Sie <strong>soll</strong>ten dann schon<br />

vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> zu üben beg<strong>in</strong>nen.<br />

Abbildung 4: Anziehen von Socken mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Socken- und Strumpfanziehers<br />

Abbildung 5: Hier das Anziehen mit e<strong>in</strong>em<br />

zweiten Modell.<br />

23


Komplikationen<br />

Lei<strong>der</strong> können bei jedem <strong>Operation</strong>sverfahren unerwünschte<br />

Ergebnisse und Schä<strong>den</strong> vorkommen.<br />

Mangeln<strong>der</strong> Erfolg<br />

Sie haben weiter Schmerzen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e wesentl<strong>ich</strong>e Bewegungse<strong>in</strong>schränkung<br />

<strong>der</strong> Hüfte. Die Wahrsche<strong>in</strong>l<strong>ich</strong>keit liegt<br />

bei ca. 3 %. Meist wurde e<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Wirbelsäule kommen<strong>der</strong><br />

Schmerz als Hüftschmerz falsch gedeutet. Wenn man vor <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> die Hüfte sehr schlecht beugen konnte (weniger als<br />

60°), so erre<strong>ich</strong>t man häufig auch <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> ke<strong>in</strong>en<br />

Bewegungsumfang, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Anziehen von Schuhen o<strong>der</strong><br />

Strümpfen ermögl<strong>ich</strong>t.<br />

Es können aber auch neue Schmerzen auftreten: Diese entstehen<br />

zum Beispiel, wenn <strong>der</strong> Prothesenschaft sehr fest im Oberschenkelknochen<br />

sitzt (Schaftschmerz), bei Narbenbildung<br />

o<strong>der</strong> durch Reizzustände unter <strong>den</strong> Muskeln am großen<br />

Rollhügel (Knochen seitl<strong>ich</strong> an <strong>der</strong> Hüfte).<br />

Infektion<br />

E<strong>in</strong>e tiefe Infektion betrifft auch die Umgebung <strong>der</strong> Prothese,<br />

e<strong>in</strong>e oberflächl<strong>ich</strong>e nur die Hautwunde. Oberflächl<strong>ich</strong>e Infektionen<br />

heilen mit Wundpflege und <strong>der</strong> Gabe von Antibiotika<br />

normalerweise aus. Tiefe Infektionen kommen mit e<strong>in</strong>er<br />

Wahrsche<strong>in</strong>l<strong>ich</strong>keit von ca. 5 auf 1.000 <strong>Operation</strong>en <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong><br />

6 Monaten <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> vor und <strong>in</strong> ca. 10 von 1.000<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 10 Jahren <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>. Manchmal gel<strong>in</strong>gt<br />

es, durch Gabe von Infusionen mit Antibiotika o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Operation</strong> mit Spülung und Entfernen abgestorbener Muskelanteile<br />

e<strong>in</strong>e Heilung zu erzielen. Häufig muss jedoch die Prothese<br />

ausgebaut wer<strong>den</strong>, und e<strong>in</strong>e neue kann erst <strong>nach</strong> Monaten<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong>. In <strong>der</strong> Zeit bis zum Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bau<br />

kann man mit Krücken kurze Strecken gehen.<br />

24


Knochenbruch<br />

Sowohl bei <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> als auch da<strong>nach</strong> kann <strong>der</strong> Knochen<br />

brechen. Bei <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> kann <strong>der</strong> Oberschenkelknochen, <strong>in</strong><br />

welchen man <strong>den</strong> Prothesenschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, gesprengt wer<strong>den</strong>,<br />

o<strong>der</strong> es kann die Pfanne <strong>in</strong>s Becken e<strong>in</strong>brechen. Nach <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> kann durch e<strong>in</strong>en Sturz o<strong>der</strong> Unfall ebenfalls e<strong>in</strong><br />

Bruch um die Prothese e<strong>in</strong>treten, o<strong>der</strong> es wird die Prothese locker.<br />

Dies ist jedoch selten <strong>der</strong> Fall. Wenn Sie s<strong>ich</strong> an die<br />

Empfehlungen <strong>in</strong> dieser Broschüre halten, haben Sie ke<strong>in</strong> erhöhtes<br />

Risiko, e<strong>in</strong>en Bruch zu erlei<strong>den</strong>.<br />

Luxation<br />

E<strong>in</strong>e Luxation o<strong>der</strong> Verrenkung <strong>der</strong> Hüfte <strong>nach</strong> Hüftprothesen-<br />

<strong>Operation</strong> kommt bei ca. 2 von 100 E<strong>in</strong>griffen vor. Der Prothesenkopf<br />

löst s<strong>ich</strong> aus <strong>der</strong> Pfanne. Sofort treten starke<br />

Schmerzen auf und das Be<strong>in</strong> ist n<strong>ich</strong>t mehr belastbar, man kann<br />

n<strong>ich</strong>t mehr stehen.<br />

Die größte Gefahr <strong>der</strong> Luxation besteht <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong>. Stellen Sie <strong>in</strong> dieser Zeit s<strong>ich</strong>er, dass Sie<br />

Hilfe herbeiholen können, z. B. durch e<strong>in</strong> Handy.<br />

Abbildung 6: Prothesenluxation. Der Kopf <strong>der</strong> Prothese<br />

bef<strong>in</strong>det s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfanne.<br />

Sie müssen s<strong>ich</strong> dann mit <strong>der</strong> Ret<strong>tun</strong>g <strong>in</strong>s Krankenhaus<br />

br<strong>in</strong>gen lassen. Meist kann die Luxation<br />

<strong>in</strong> Narkose ohne Eröffnen <strong>der</strong> Haut durch Ziehen<br />

und Drehen des Be<strong>in</strong>s wie<strong>der</strong> beseitigt wer<strong>den</strong>.<br />

25


Thrombose und Lungenembolie<br />

Wenn <strong>der</strong> Oberschenkelknochen eröffnet wird, so treten<br />

Knochenmarkanteile <strong>in</strong> das Blut e<strong>in</strong>. Dadurch kann das Blut ger<strong>in</strong>nen.<br />

Bei optimaler Vorbeugung treten bei 5 von 100<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> Thrombosen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Venen auf (Blutger<strong>in</strong>nsel), welche meist ohne<br />

Folge abheilen, <strong>in</strong> seltenen Fällen aber auch zu dauern<strong>den</strong><br />

Be<strong>in</strong>schwellungen führen können. In sehr seltenen Fällen können<br />

Blutger<strong>in</strong>nsel <strong>in</strong> die Lunge gelangen (Lungenembolie), <strong>in</strong><br />

ungünstigen Fällen sogar zum Tod führen.<br />

Nervenverletzung<br />

In ca. 1 von 100 Oparationen kommt es zur Verletzung e<strong>in</strong>es<br />

großen Be<strong>in</strong>nervs, fast immer durch Dehnung des Nervs während<br />

<strong>der</strong> <strong>Operation</strong>.<br />

Ist <strong>der</strong> Femoralisnerv betroffen, so kann das Knie n<strong>ich</strong>t aktiv<br />

gestreckt wer<strong>den</strong>. Man benötigt e<strong>in</strong>e Knieschiene zum Gehen.<br />

Ist <strong>der</strong> Ischiasnerv betroffen, so kann <strong>der</strong> Fuß n<strong>ich</strong>t mehr<br />

bewegt wer<strong>den</strong>. Dann benötigt man e<strong>in</strong>e Fußschiene.<br />

Bei Verletzungen großer Nerven treten auch Schmerzen auf<br />

und bestimmte Stellen <strong>der</strong> Haut haben ke<strong>in</strong> Gefühl. Häufig bildet<br />

s<strong>ich</strong> die Lähmung teilweise zurück.<br />

Kle<strong>in</strong>e Nerven können häufiger verletzt wer<strong>den</strong>. Beim vor<strong>der</strong>en<br />

Zugang kann e<strong>in</strong> sensibler Hautnerv geschädigt wer<strong>den</strong>. Dann<br />

tritt e<strong>in</strong> taubes Gefühl an <strong>der</strong> Oberschenkelvor<strong>der</strong>seite auf<br />

o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong> Schmerz im Ausbrei<strong>tun</strong>gsgebiet des Nervs.<br />

Muskelverkalkungen<br />

In weniger als 1 von 100 <strong>Operation</strong>en treten Muskelverkalkungen<br />

auf. Dadurch wird die Hüfte weniger bewegl<strong>ich</strong>. Durch<br />

die Gabe von Rheumamitteln <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> Tagen <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> wird dieses Risiko verr<strong>in</strong>gert.<br />

26


Maßnahmen zum Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>er Luxation <strong>der</strong> Hüfte<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

Durch Wissen und vernünftiges eigenes Verhalten können Sie<br />

diese Komplikation weitgehend vermei<strong>den</strong>!<br />

Warum tritt e<strong>in</strong>e Luxation e<strong>in</strong>?<br />

Die Gefahr <strong>der</strong> Verrenkung ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

groß, da die Hüftgelenkskapsel bei <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> durchtrennt<br />

und teilweise o<strong>der</strong> komplett entfernt wird und die operierte<br />

Hüfte daher weniger Stabilität hat.<br />

Abbildung 7: GEFAHR: zu tiefer Sitz. Der Kopf <strong>der</strong> Prothese geht h<strong>in</strong>ten<br />

aus <strong>der</strong> Pfanne. VERMEIDUNG (6 <strong>Wochen</strong>): Toilettenaufsatz, Sitzen auf<br />

normal hohen Stühlen.<br />

27


Abbildung 8: GEFAHR: Be<strong>in</strong>e überkreuzen, im Liegen o<strong>der</strong> Stehen.<br />

VERMEIDUNG (6 <strong>Wochen</strong>): Überkreuzen Sie Ihre Be<strong>in</strong>e n<strong>ich</strong>t.<br />

28<br />

Abbildung 9: GEFAHR: Be<strong>in</strong> <strong>nach</strong> außen<br />

drehen. Meistens passiert die Luxation<br />

beim Stehen auf dem operierten Be<strong>in</strong>,<br />

wenn man <strong>den</strong> Oberkörper wegdreht. Der<br />

Prothesenkopf geht <strong>nach</strong> vorn aus <strong>der</strong><br />

Pfanne. VERMEIDUNG (6 <strong>Wochen</strong>):<br />

Gestrecktes operiertes Be<strong>in</strong> n<strong>ich</strong>t stark<br />

<strong>nach</strong> außen drehen.<br />

In <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> bildet s<strong>ich</strong> e<strong>in</strong>e neue Kapsel <strong>nach</strong>, die<br />

dann wie<strong>der</strong> die Hüfte stabil hält. Aber auch <strong>nach</strong> mehr als 6<br />

<strong>Wochen</strong> besteht noch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Gefahr <strong>der</strong> Prothesenverrenkung.


Vorbeugung gegen<br />

Luxation<br />

(für 6 <strong>Wochen</strong>)<br />

Vorbeugung<br />

Vermei<strong>den</strong> Sie<br />

3 tief sitzen,<br />

3 auf <strong>der</strong> gesun<strong>den</strong><br />

Seiten liegen,<br />

3 Be<strong>in</strong>e überkreuzen,<br />

3 Körperdrehung<br />

beim Stand auf<br />

dem operierten<br />

Be<strong>in</strong>.<br />

Wenn Sie folgende Empfehlungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Operation</strong> e<strong>in</strong>halten, tritt e<strong>in</strong>e Luxation seltener e<strong>in</strong>:<br />

3 Sitzen Sie n<strong>ich</strong>t <strong>in</strong> tiefen Stühlen o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>er<br />

tief gelegenen Toilette! Verwen<strong>den</strong> Sie, wenn<br />

Sie dort sitzen müssen, e<strong>in</strong>en Polster auf dem<br />

Stuhl o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Toilettenaufsatz.<br />

3 Überkreuzen Sie n<strong>ich</strong>t die Be<strong>in</strong>e! Sitzen Sie lieber<br />

mit le<strong>ich</strong>t gespreizten Be<strong>in</strong>en.<br />

3 Vermei<strong>den</strong> Sie Seitenlage auf <strong>der</strong> NICHT operierten<br />

Hüfte. Wenn Sie wegen Kreuzschmerzen<br />

die Seitenlage e<strong>in</strong>nehmen wollen,<br />

dann beachten Sie bitte die im nächsten Absatz<br />

folgen<strong>den</strong> H<strong>in</strong>weise und Abb. 10.<br />

3 Drehen Sie n<strong>ich</strong>t Ihren Körper, wenn Sie auf<br />

dem operierten Be<strong>in</strong> stehen und es belasten.<br />

Achten Sie beson<strong>der</strong>s beim Duschen darauf.<br />

Wie <strong>soll</strong> <strong>ich</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> liegen?<br />

In Rückenlage <strong>soll</strong>ten Sie die Be<strong>in</strong>e n<strong>ich</strong>t überkreuzen. Die <strong>ersten</strong><br />

e<strong>in</strong> bis zwei Tage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> wird Ihr Be<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Schaumstoffschiene gelagert.<br />

Seitenlage auf <strong>der</strong> operierten Hüfte: Auch diese Lage ist<br />

recht s<strong>ich</strong>er. Manche Menschen haben aber dabei Schmerzen.<br />

Seitenlage auf <strong>der</strong> NICHT operierten Hüfte: Diese Position<br />

<strong>soll</strong>en Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> nur e<strong>in</strong>nehmen, wenn Ihnen<br />

jemand dabei hilft und e<strong>in</strong>en Polster zwischen die Be<strong>in</strong>e gibt.<br />

29


Abbildung 10: Seitenlage auf <strong>der</strong> NICHT operierten Hüfte. Hier benötigen<br />

Sie e<strong>in</strong>en Polster zwischen <strong>den</strong> Be<strong>in</strong>en, weil Sie sonst das operierte<br />

Be<strong>in</strong> überkreuzen.<br />

Bauchlage: Wenn Sie unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> Bauchlage liegen wollen, so<br />

sprechen Sie bitte darüber mit Ihrem Arzt.<br />

Sexualverkehr<br />

Sexualverkehr ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

mögl<strong>ich</strong>, wenn Sie geeignete Maßnahmen zum Vermei<strong>den</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Luxation e<strong>in</strong>halten.<br />

Für Frau und Mann ist e<strong>in</strong>e Position <strong>in</strong> Rückenlage unbe<strong>den</strong>kl<strong>ich</strong>,<br />

wenn die Be<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest le<strong>ich</strong>t abgespreizt s<strong>in</strong>d. Ebenso<br />

ist die Seitenlage auf <strong>der</strong> operierten Hüfte liegend mögl<strong>ich</strong>.<br />

Wie kann <strong>ich</strong> ohne Hilfsgerät Gegenstände vom<br />

Bo<strong>den</strong> aufheben?<br />

Die meisten Menschen brauchen auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong><br />

<strong>nach</strong> e<strong>in</strong>er Hüftprothesen-<strong>Operation</strong> ke<strong>in</strong> Hilfsgerät wie e<strong>in</strong>e<br />

Greifzange, um Gegenstände vom Bo<strong>den</strong> aufzuheben.<br />

30


Tragen Sie Stützstrümpfe<br />

nur bis zur<br />

Entlassung, außer<br />

3 Sie haben schon<br />

vorher welche verwendet,<br />

3 e<strong>in</strong>e Thrombose<br />

o<strong>der</strong> Embolie ist<br />

aufgetreten.<br />

Versuchen Sie die Methode <strong>in</strong> Abbildung 11, und achten Sie darauf,<br />

das operierte Be<strong>in</strong> <strong>nach</strong> h<strong>in</strong>ten zu geben. Wenn Sie diese<br />

Methode jedoch n<strong>ich</strong>t anwen<strong>den</strong> können, so besorgen Sie s<strong>ich</strong><br />

e<strong>in</strong>e Greifzange <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sanitätshaus.<br />

Schuhe und Strümpfe anziehen<br />

Abbildung 11: Lassen Sie Ihr operiertes<br />

Be<strong>in</strong> (braune Bandage) h<strong>in</strong>ten, und beugen<br />

Sie Ihr NICHT operiertes Be<strong>in</strong> (weißer<br />

Stützstrumpf) ab.<br />

Stützstrümpfe s<strong>in</strong>d nur vor <strong>der</strong> Entlassung notwendig,<br />

um das Risiko <strong>der</strong> Venenthrombose<br />

ger<strong>in</strong>g zu halten. Nach <strong>der</strong> Entlassung brauchen<br />

Sie KEINE Stützstrümpfe o<strong>der</strong> elastische B<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

mehr. Diese Empfehlung beruht auf dem Stand<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft.<br />

Sie können zwei Metho<strong>den</strong> zum An- und Ausziehen<br />

und zur Fußpflege anwen<strong>den</strong>:<br />

Operiertes Be<strong>in</strong> auf dem gesun<strong>den</strong> Knie: Sie legen<br />

die Ferse des operierten Be<strong>in</strong>s auf Ihr n<strong>ich</strong>t<br />

operiertes Knie.<br />

31


Abbildung 12: Schuhe und<br />

Strümpfe anziehen mit <strong>der</strong><br />

Methode »Operiertes Be<strong>in</strong><br />

auf dem gesun<strong>den</strong> Be<strong>in</strong>«<br />

Operiertes Be<strong>in</strong> bleibt am Bo<strong>den</strong>: Sie spreizen im Sitzen die<br />

Be<strong>in</strong>e und beugen Ihren Körper vor. Mit <strong>der</strong> Hand auf <strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

operierten Seite o<strong>der</strong> mit bei<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong>, wenn dies mögl<strong>ich</strong><br />

ist, gehen Sie ZWISCHEN Ihre Be<strong>in</strong>e. Versuchen Sie nie, über<br />

die Außenseite Ihres operierten Be<strong>in</strong>s zum Fuß zu gelangen. Es<br />

kann dabei e<strong>in</strong>e Luxation e<strong>in</strong>treten.<br />

Duschen<br />

Sie können s<strong>ich</strong> schon wenige Tage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> im<br />

Krankenhaus duschen. Dazu muss Ihnen die Krankenschwester<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Krankenpfleger e<strong>in</strong>en wasserundurchlässigen Wundverband<br />

anlegen. 14 Tage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> können Sie s<strong>ich</strong><br />

auch ohne je<strong>den</strong> Verband duschen, wenn die Wunde gut verheilt<br />

ist. Vergessen Sie n<strong>ich</strong>t, dass Sie <strong>den</strong> Körper <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong><br />

6 <strong>Wochen</strong> n<strong>ich</strong>t drehen <strong>soll</strong>en, wenn Sie auf dem operierten<br />

Be<strong>in</strong> stehen. Wenn Sie auf dem n<strong>ich</strong>t operierten Be<strong>in</strong> stehen,<br />

besteht ke<strong>in</strong> Problem.<br />

32<br />

Abbildung 13: Strümpfe<br />

anziehen mit <strong>der</strong> Methode<br />

»Operiertes Be<strong>in</strong> bleibt am<br />

Bo<strong>den</strong>«


Wie stark darf <strong>ich</strong> die Hüftendoprothese belasten?<br />

E<strong>in</strong>e Hüftendoprothese ist unmittelbar <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

bereits so fest verankert, dass sie mit ca. dem dreifachen Körpergew<strong>ich</strong>t<br />

belastet wer<strong>den</strong> kann und <strong>den</strong>noch hält. Nur wenn<br />

sie Lasten über 300 kg ausgesetzt wird, kann <strong>der</strong> Knochen<br />

brechen.<br />

Warum kann das Gew<strong>ich</strong>t <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hüfte größer se<strong>in</strong><br />

als das Körpergew<strong>ich</strong>t?<br />

Sie wer<strong>den</strong> s<strong>ich</strong> vielle<strong>ich</strong>t wun<strong>der</strong>n, dass beim Gehen das zweifache<br />

Körpergew<strong>ich</strong>t auf die Hüfte wirken kann. Das hängt damit<br />

zusammen, dass man die Kraft <strong>der</strong> Muskeln und das<br />

Körpergew<strong>ich</strong>t zusammenrechnen muss, um die gesamte Kraft<br />

zu bestimmen, die im Hüftgelenk wirkt.<br />

Bei zementierten Hüftendoprothesen ist die Stabilität sofort<br />

gut, und es verbessert s<strong>ich</strong> die Belastbarkeit n<strong>ich</strong>t weiter. Bei<br />

zementfreien Hüftendoprothesen wächst <strong>der</strong> Knochen <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>ersten</strong> 6 bis 12 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> an die Prothese heran<br />

und führt zu e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> Stabilität.<br />

Gehen und Stehen<br />

Hier kommt es höchstens zu e<strong>in</strong>er Belas<strong>tun</strong>g <strong>der</strong> Hüfte mit dem<br />

zweifachen Körpergew<strong>ich</strong>t. Je schneller Sie gehen, desto größer<br />

wird die Belas<strong>tun</strong>g.<br />

Braucht man Stützkrücken?<br />

Sie können <strong>nach</strong> e<strong>in</strong>er Hüftprothesenoperation ohne Stützkrücken<br />

gehen und stehen. Es besteht ke<strong>in</strong>e Gefahr für die<br />

Prothese, außer wenn Sie<br />

3 mehr als 100 kg wiegen,<br />

3 sehr uns<strong>ich</strong>er gehen und le<strong>ich</strong>t stürzen,<br />

3 Ihr Operateur zu Stützkrücken rät.<br />

33


Dennoch <strong>soll</strong>ten Sie s<strong>ich</strong> Stützkrücken besorgen o<strong>der</strong> ausleihen,<br />

weil längeres Gehen ohne Krücken <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> paar Tagen<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> schmerzhaft se<strong>in</strong> kann. Wenn Sie jung<br />

und sportl<strong>ich</strong> s<strong>in</strong>d, können Sie aber auch darauf verz<strong>ich</strong>ten.<br />

In mehreren Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Haltbarkeit<br />

von Hüftprothesen, die am selben Tag <strong>in</strong> die l<strong>in</strong>ke und rech-<br />

te Hüfte (beidseits) e<strong>in</strong>gesetzt wur<strong>den</strong>, gle<strong>ich</strong> gut<br />

ist wie die Haltbarkeit von Prothesen, die nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Hüfte e<strong>in</strong>gebaut wur<strong>den</strong>. Weil man hier kaum<br />

entlasten kann, ist dies e<strong>in</strong> guter H<strong>in</strong>weis, dass<br />

man ohne Krücken früh belasten kann.<br />

Stützkrücken <strong>soll</strong>en dann verwendet wer<strong>den</strong>,<br />

wenn<br />

3 Schmerzen beim Gehen auftreten, um diese<br />

Schmerzen zu reduzieren.<br />

3 Uns<strong>ich</strong>erheit beim Gehen auftritt, um Stürze zu<br />

vermei<strong>den</strong>.<br />

34<br />

Abbildung 14: Gehen mit Stützkrücken.<br />

Gehen Sie mit l<strong>in</strong>kem Be<strong>in</strong> und rechter<br />

Krücke, dann mit rechtem Be<strong>in</strong> und l<strong>in</strong>ker<br />

Krücke voran.<br />

Verwen<strong>den</strong> Sie<br />

Stützkrücken nur<br />

3 solange Sie beim<br />

Gehen Schmerzen<br />

haben,<br />

3 wenn Sie schw<strong>in</strong>dlig<br />

s<strong>in</strong>d und le<strong>ich</strong>t<br />

stürzen,<br />

3 wenn Ihr Arzt es<br />

für nötig hält.


Aufstehen aus Stuhl, Toilette o<strong>der</strong> Bett<br />

Abbildung 15: Aufstehen mit und ohne Stützkrücken.<br />

Wenn Sie Aufstehen, so beugen Sie das n<strong>ich</strong>t operierte Be<strong>in</strong>.<br />

Wenn <strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t operierte Fuß unter Ihrem Körper ist, kann er<br />

Ihr Körpergew<strong>ich</strong>t übernehmen. Strecken Sie das operierte<br />

Be<strong>in</strong> <strong>nach</strong> vor. Belasten Sie nun das n<strong>ich</strong>t operierte Be<strong>in</strong> und<br />

stehen Sie auf. Machen Sie es beim Nie<strong>der</strong>setzen e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> umgekehrter<br />

Reihenfolge.<br />

35


Wann darf <strong>ich</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> Auto fahren?<br />

Als Beifahrer<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Beifahrer<br />

Als BeifahrerIN können Sie <strong>in</strong> jedem Fall mitfahren. Sie müssen<br />

jedoch die Anweisungen zur Vermeidung e<strong>in</strong>er Hüftverrenkung<br />

(Luxation) beachten.<br />

Überlegen Sie vorher, wie Sie am besten e<strong>in</strong>steigen und aussteigen.<br />

Nehmen wir an, die rechte Hüfte ist operiert und Sie wollen<br />

rechts e<strong>in</strong>steigen. Geben Sie vor dem E<strong>in</strong>steigen die Be<strong>in</strong>e etwas<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, halten Sie s<strong>ich</strong> im Auto o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Karosserie<br />

fest und setzen Sie s<strong>ich</strong> langsam nie<strong>der</strong>. Geben Sie zuerst das<br />

n<strong>ich</strong>t operierte l<strong>in</strong>ke Be<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Auto und führen Sie dann das<br />

rechte Be<strong>in</strong> mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> <strong>nach</strong>.<br />

Nehmen wir an, das rechte Be<strong>in</strong> ist operiert und Sie steigen<br />

l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong>: Geben Sie wie<strong>der</strong> vor dem E<strong>in</strong>steigen die Be<strong>in</strong>e etwas<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, halten Sie s<strong>ich</strong> an <strong>der</strong> Karosserie o<strong>der</strong> am Autositz<br />

fest, und setzen Sie s<strong>ich</strong> auf <strong>den</strong> Autositz. Heben Sie nun das<br />

rechte Be<strong>in</strong> als erstes an, wobei Sie die Hände zu Hilfe nehmen.<br />

Lassen Sie dabei <strong>den</strong> Unterschenkel <strong>nach</strong> unten hängen. Dann<br />

führen Sie das l<strong>in</strong>ke Be<strong>in</strong> <strong>nach</strong>.<br />

Als Lenker<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Lenker<br />

Durch die <strong>Operation</strong> ist Ihre Reaktionsfähigkeit <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6<br />

<strong>Wochen</strong> um ca. 10 % reduziert. Die Reaktionsfähigkeit lässt im<br />

Alter ganz allgeme<strong>in</strong> <strong>nach</strong>. Jüngere Menschen haben auch <strong>nach</strong><br />

e<strong>in</strong>er Hüftendoprothesen-<strong>Operation</strong> e<strong>in</strong>e Reaktionsfähigkeit,<br />

die es erlaubt, e<strong>in</strong> Auto zu lenken. Bei älteren Menschen mit<br />

ger<strong>in</strong>ger Fahrpraxis kann die zusätzl<strong>ich</strong>e E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong><br />

Reaktionsfähigkeit <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> Fahruntaugl<strong>ich</strong>keit bis<br />

zu 6 <strong>Wochen</strong> bewirken.<br />

36


Lenken Sie Ihr Auto<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Hüftprothesen-<strong>Operation</strong><br />

erst dann, wenn Sie<br />

ke<strong>in</strong>e Stützkrücken<br />

benötigen!<br />

Sie <strong>soll</strong>ten NICHT Auto fahren,<br />

3 wenn Sie noch Schmerzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hüfte haben, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn es s<strong>ich</strong> um das rechte Be<strong>in</strong> handelt, mit dem Sie bremsen,<br />

3 wenn Sie s<strong>ich</strong> schlecht o<strong>der</strong> schw<strong>in</strong>dlig fühlen.<br />

Achten Sie <strong>in</strong> jedem Fall darauf, dass Ihre Reaktionsfähigkeit<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> etwas bee<strong>in</strong>trächtigt ist und tragen Sie diesem<br />

Umstand Rechnung, <strong>in</strong>dem Sie<br />

3 beson<strong>der</strong>s vorausschauend und vors<strong>ich</strong>tig fahren, um gefährl<strong>ich</strong>e<br />

Situationen zu vermei<strong>den</strong>,<br />

3 nur fahren, wenn Sie we<strong>der</strong> Alkohol noch die Reaktions-<br />

fähigkeit bee<strong>in</strong>trächtigende Medikamente zu s<strong>ich</strong><br />

genommen haben.<br />

Wie wir bereits festgehalten haben, benötigen Sie<br />

Stützkrücken dann, wenn Sie Schmerzen haben,<br />

o<strong>der</strong> s<strong>ich</strong> uns<strong>ich</strong>er fühlen. Wenn Sie noch<br />

Stützkrücken benötigen, ist das e<strong>in</strong> gutes Ze<strong>ich</strong>en<br />

dafür, dass Sie noch n<strong>ich</strong>t verkehrstaugl<strong>ich</strong> s<strong>in</strong>d!<br />

37


Sport<br />

Schwimmen<br />

Im <strong>Was</strong>ser ist die Schwerkraft herabgesetzt, sodass man s<strong>ich</strong><br />

mit weniger Schmerz bewegen kann. Sie können ohne Be<strong>den</strong>ken<br />

<strong>in</strong> das <strong>Was</strong>ser gehen, wenn Ihre Wunde <strong>in</strong> Ordnung ist und<br />

die <strong>Operation</strong> 14 Tage zurückliegt.<br />

E<strong>in</strong> »Frosch-Tempo« mit <strong>den</strong> Füßen kann zum Überkreuzen <strong>der</strong><br />

Be<strong>in</strong>e und damit zu e<strong>in</strong>er Luxation führen. Dies kann sowohl<br />

beim Rückenschwimmen als auch beim Brustschwimmen auftreten.<br />

Aus diesem Grund <strong>soll</strong>ten Sie diese Bewegung nur vors<strong>ich</strong>tig<br />

machen und die Be<strong>in</strong>e we<strong>der</strong> mit großer Kraft noch ganz<br />

zusammenschlagen. Noch s<strong>ich</strong>erer ist es, wenn Sie wie beim<br />

Kraulen o<strong>der</strong> beim Rückenschwimmen nur mit <strong>den</strong> Füßen auf<br />

und ab schlagen. Solange Sie dabei die Füße n<strong>ich</strong>t überkreuzen,<br />

besteht ke<strong>in</strong> großes Risiko.<br />

Diese Maßnahmen s<strong>in</strong>d für 6 <strong>Wochen</strong> s<strong>in</strong>nvoll. Probieren Sie<br />

da<strong>nach</strong> zuerst im Schwimmbad, wenn Sie wie<strong>der</strong> normal<br />

schwimmen wollen. Erst wenn dies gut geht, <strong>soll</strong>ten Sie s<strong>ich</strong><br />

wie<strong>der</strong> weiter h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>s offene <strong>Was</strong>ser wagen.<br />

Radfahren auf dem Heimtra<strong>in</strong>er<br />

Dies ist beson<strong>der</strong>s empfehlenswert, weil die Hüftbeugung tra<strong>in</strong>iert<br />

wird und Sie Kraft bekommen. Stellen Sie s<strong>ich</strong>er, dass <strong>der</strong><br />

Sattel so hoch ist, dass Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> die Hüfte<br />

n<strong>ich</strong>t stärker als 100° beugen (etwas mehr als rechtw<strong>in</strong>klig).<br />

Später können Sie <strong>den</strong> Sattel tiefer geben und etwas mehr<br />

Hüftbeugung zulassen.<br />

Sport mehr als 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

Sechs <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> Implantation e<strong>in</strong>er Hüftendoprothese können<br />

Sie fast je<strong>den</strong> Sport wie<strong>der</strong> durchführen. Sportarten wie<br />

Golf, Tennis, Alp<strong>in</strong>schilauf, Schilanglauf, Schitouren gehen,<br />

38


Felsklettern, Radfahren, Schwimmen, Laufen und Reiten s<strong>in</strong>d<br />

mögl<strong>ich</strong>.<br />

Rechnen Sie aber auch bei diesen Sportarten mit dem seltenen<br />

Risiko e<strong>in</strong>er Luxation mehr als 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Prothesenimplantation.<br />

Stellen Sie s<strong>ich</strong>er, dass Sie im Notfall Hilfe verständigen<br />

können o<strong>der</strong> üben Sie <strong>den</strong> Sport n<strong>ich</strong>t alle<strong>in</strong>e aus, vor<br />

allem n<strong>ich</strong>t <strong>in</strong> e<strong>in</strong>samen Gegen<strong>den</strong>.<br />

Sportarten, bei <strong>den</strong>en es zu hohen Kräften im Hüftgelenk<br />

kommt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch Sprünge aus großer Höhe, wie dies<br />

bei Fallschirmspr<strong>in</strong>gen und Paragleiten <strong>der</strong> Fall ist, wer<strong>den</strong><br />

NICHT empfohlen.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e Sportart auf hohem Leis<strong>tun</strong>gsniveau o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

hier n<strong>ich</strong>t genannte Sportart durchführen wollen, so besprechen<br />

Sie dies bitte VOR DER OPERATION mit e<strong>in</strong>em orthopädischen<br />

Facharzt. Sowohl das Risiko <strong>der</strong> Luxation als auch jenes<br />

<strong>der</strong> Temperaturentwicklung können durch spezielle Prothesen<br />

verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>.<br />

39


Die Universitätskl<strong>in</strong>ik für Orthopädie<br />

Unsere Kl<strong>in</strong>ik hat ca. 130 MitarbeiterInnen, davon ca. 30 Ärzt-<br />

Innen. Rund um die Uhr s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens 2 Ärzte erre<strong>ich</strong>bar.<br />

E<strong>in</strong> Team von ÄrztInnen beschäftigt s<strong>ich</strong> beson<strong>der</strong>s mit <strong>der</strong><br />

Hüfte. Jedes Jahr wer<strong>den</strong> ca. 500 Hüftprothesen implantiert<br />

und ca. 100 Hüftprothesen ausgetauscht. Die große Erfahrung,<br />

die wir dadurch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hüftchirurgie haben, wird im Team<br />

weitergegeben. E<strong>in</strong> Team von MitarbeiterInnen ermögl<strong>ich</strong>t<br />

auch, dass Sie zu jedem Zeitpunkt auf e<strong>in</strong>en kompetenten<br />

Betreuer stoßen.<br />

Wir können NICHT s<strong>ich</strong>erstellen, dass Sie durch e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Arzt Ihrer Wahl operiert wer<strong>den</strong>. Sehr wohl aber stellen<br />

wir s<strong>ich</strong>er, dass immer e<strong>in</strong> sehr erfahrener Operateur bei<br />

Ihrer <strong>Operation</strong> anwesend ist. Untersuchungen bei mehr als<br />

60.000 Hüftprothesenoperationen <strong>in</strong> <strong>den</strong> USA haben gezeigt,<br />

dass die S<strong>ich</strong>erheit <strong>der</strong> PatientInnen davon abhängt, wie oft<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Operation</strong> an e<strong>in</strong>er Abteilung durchgeführt wird.<br />

Komplikationen und unerwünschte Ereignisse wer<strong>den</strong><br />

wöchentl<strong>ich</strong> <strong>in</strong> unserer Dienstbesprechung besprochen, und <strong>in</strong><br />

monatl<strong>ich</strong>en Abstän<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so genannten Morbidity-<br />

und Mortality-Konferenz beson<strong>der</strong>e Fälle genau durchgegangen.<br />

Durch das Tiroler Prothesenregister und durch unser<br />

eigenes Komplikationsregister wer<strong>den</strong> unsere Ergebnisse genau<br />

erfasst. Wir können n<strong>ich</strong>t jede Komplikation verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

aber wir können sie s<strong>ich</strong>tbar machen, diskutieren und Schritte<br />

setzen, um uns weiter zu verbessern und unerwünschte Ergebnisse<br />

zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Unsere Erfahrung mit 100 Austauschoperationen im Jahr<br />

ermögl<strong>ich</strong>t es, auch seltene und schwierige Situationen zu<br />

meistern, die auch e<strong>in</strong>mal unerwartet bei e<strong>in</strong>er Hüftprothesen-<br />

<strong>Operation</strong> auftreten können. Wir können seltene Implantate<br />

für beson<strong>der</strong>e Fälle auf Vorrat halten und im Notfall e<strong>in</strong>setzen.<br />

Durch unser Komplikationsmanagement, unsere Erfahrung mit<br />

Revisionen, durch die Mögl<strong>ich</strong>keiten <strong>der</strong> Universitätskl<strong>in</strong>ik für<br />

40


Anästhesie mit e<strong>in</strong>er großen Intensivstation, durch spezialisierte<br />

Abteilungen wie Gefäßchirurgie, Kardiologie und Neurologie<br />

wird Ihre <strong>Operation</strong> s<strong>ich</strong>erer.<br />

Europäisches Prothesenregister<br />

An <strong>der</strong> Universitätskl<strong>in</strong>ik für Orthopädie <strong>in</strong> Innsbruck ist seit<br />

2005 das wissenschaftl<strong>ich</strong>e Büro des Europäischen Prothesenregisters<br />

(EAR, European Arthroplasty Registry) angesiedelt.<br />

Hier wer<strong>den</strong> Daten aus allen nationalen Europäischen Registern<br />

<strong>in</strong>terpretiert. Dadurch wissen wir sehr früh von Fehlentwicklungen<br />

ebenso wie von viel versprechen<strong>den</strong> Neuigkeiten.<br />

41


Privatpatient<br />

Als Privatpatient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> -patient können Sie Ihren behandeln<strong>den</strong><br />

Arzt frei wählen und wer<strong>den</strong> Ihr Zimmer auf <strong>der</strong> Privatstation<br />

beziehen. Auf Wunsch erhalten Sie auch e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bettzimmer.<br />

Univ.-Prof. Dr. Mart<strong>in</strong> Krismer ist verantwortl<strong>ich</strong> für die Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />

für Orthopädie. Er war von 2002 bis 2004 Präsi<strong>den</strong>t<br />

<strong>der</strong> Europäischen Hüftgesellschaft (European Hip Society,<br />

EHS), von 2004 bis 2005 Präsi<strong>den</strong>t <strong>der</strong> Österre<strong>ich</strong>ischen<br />

Gesellschaft für Orthopädie (ÖGO) und ist <strong>der</strong>zeit Generalsekretär<br />

<strong>der</strong> Europäischen Hüftgesellschaft. Wenn Sie e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Operation</strong> durch ihn wünschen, so vere<strong>in</strong>baren Sie bitte e<strong>in</strong>en<br />

Untersuchungsterm<strong>in</strong> im Chefsekretariat <strong>der</strong> Orthopädie.<br />

Ebenso wie bei Kontrollterm<strong>in</strong>en <strong>nach</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Operation</strong> stehen<br />

mehrere Arten von Term<strong>in</strong>en zur Verfügung:<br />

3 auf Krankensche<strong>in</strong>,<br />

3 als PrivatpatientIn.<br />

Selbstverständl<strong>ich</strong> können Sie s<strong>ich</strong> als PrivatpatientIn durch<br />

je<strong>den</strong> an<strong>der</strong>en Facharzt Ihrer Wahl, <strong>der</strong> s<strong>ich</strong> an <strong>der</strong> Orthopädie<br />

Innsbruck mit Hüftchirurgie beschäftigt, operieren lassen.<br />

42


Testfragen zur Überprüfung Ihres Wissens<br />

Bitte überprüfen Sie Ihr Wissen aus diesem Heft. Wenn Sie die<br />

Fragen r<strong>ich</strong>tig beantworten, haben Sie dieses Heft verstan<strong>den</strong><br />

und können s<strong>ich</strong>erer mit Ihrer Hüftprothese leben. Beachten<br />

Sie, dass mehrere Antworten r<strong>ich</strong>tig se<strong>in</strong> können!<br />

Frage 1: Wann <strong>soll</strong>en Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> Stützkrücken verwen<strong>den</strong>?<br />

a) grundsätzl<strong>ich</strong> immer<br />

b) wenn Sie beim Gehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> operierten Hüfte Schmerzen<br />

haben<br />

c) beim Stiegensteigen<br />

d) wenn Sie schw<strong>in</strong>dlig o<strong>der</strong> uns<strong>ich</strong>er s<strong>in</strong>d.<br />

Frage 2: Wann dürfen Sie <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> e<strong>in</strong> Auto lenken?<br />

a) frühestens <strong>nach</strong> 6 <strong>Wochen</strong><br />

b) sobald Sie ke<strong>in</strong>e Stützkrücken benötigen<br />

c) sobald Sie e<strong>in</strong>en Eignungstest bestan<strong>den</strong> haben.<br />

Frage 3: Durch welche <strong>der</strong> folgen<strong>den</strong> Maßnahmen können Sie<br />

das Risiko e<strong>in</strong>er Luxation (Verrenkung) verr<strong>in</strong>gern?<br />

a) Sitzen auf tiefen Stühlen vermei<strong>den</strong><br />

b) n<strong>ich</strong>t auf <strong>der</strong> operierten Seite liegen<br />

c) n<strong>ich</strong>t auf <strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t operierten Seite liegen<br />

d) Gew<strong>ich</strong>t abnehmen vor <strong>der</strong> <strong>Operation</strong><br />

e) Be<strong>in</strong>e n<strong>ich</strong>t überkreuzen.<br />

Frage 4: Wie <strong>soll</strong>en Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6 <strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Operation</strong> aus e<strong>in</strong>em Stuhl aufstehen?<br />

a) Beide Be<strong>in</strong>e anziehen, bis sie mögl<strong>ich</strong>st unter dem Körper<br />

liegen. Dann langsam beide Be<strong>in</strong>e mehr belasten.<br />

b) Das operierte Be<strong>in</strong> anziehen, bis es mögl<strong>ich</strong>st unter dem<br />

Körper liegt. Das n<strong>ich</strong>t operierte Be<strong>in</strong> strecken. Nun langsam<br />

das operierte Be<strong>in</strong> mehr belasten und aufstehen.<br />

c) Das n<strong>ich</strong>t operierte Be<strong>in</strong> anziehen, bis es mögl<strong>ich</strong>st unter<br />

dem Körper liegt. Das operierte Be<strong>in</strong> strecken. Nun langsam<br />

das n<strong>ich</strong>t operierte Be<strong>in</strong> mehr belasten und aufstehen.<br />

43


Frage 5: Wie <strong>soll</strong>en Sie Schuhe o<strong>der</strong> Strümpfe <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> 6<br />

<strong>Wochen</strong> <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Operation</strong> anziehen?<br />

a) im Sitzen, die Ferse des operierten Be<strong>in</strong>s auf dem Knie des<br />

n<strong>ich</strong>t operierten Be<strong>in</strong>s<br />

b) im Sitzen, beide Füße am Bo<strong>den</strong>, die Be<strong>in</strong>e abgespreizt, beide<br />

Arme zwischen <strong>den</strong> Be<strong>in</strong>en, <strong>den</strong> Körper vorgebeugt<br />

c) im Sitzen, <strong>den</strong> Körper auf die Seite des operierten Be<strong>in</strong>s geneigt,<br />

das Knie stark gebeugt, die Hand auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> operierten<br />

Hüfte langt zum Fuß.<br />

Frage 6: Wie <strong>soll</strong>en Sie Stiegen steigen?<br />

a) aufwärts mit dem operierten Be<strong>in</strong> voran<br />

b) aufwärts mit dem n<strong>ich</strong>t operierten Be<strong>in</strong> voran<br />

c) abwärts mit dem operierten Be<strong>in</strong> voran<br />

d) abwärts mit dem n<strong>ich</strong>t operierten Be<strong>in</strong> voran.<br />

Frage 7: Welche Medikamente brauchen Sie mehr als 10 Tage<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Hüftprothesenoperation, die Sie vorher NICHT<br />

hatten?<br />

a) zur Blutverdünnung<br />

b) gegen Schmerzen<br />

c) Antibiotika.<br />

Auflösung <strong>der</strong> Fragen<br />

Frage 1: R<strong>ich</strong>tig: b, d<br />

Frage 2: R<strong>ich</strong>tig: b<br />

Frage 3: R<strong>ich</strong>tig: a, c, e<br />

Frage 4: R<strong>ich</strong>tig: c<br />

Frage 5: R<strong>ich</strong>tig: a, b<br />

Frage 6: R<strong>ich</strong>tig: b, c<br />

Frage 7: R<strong>ich</strong>tig: a<br />

44


Diensthaben<strong>der</strong> Arzt<br />

an <strong>der</strong> Orthopädischen Universitätskl<strong>in</strong>ik Innsbruck<br />

050 504, dann bitte auspiepsen lassen<br />

Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung für Untersuchungen<br />

050 504-226 92<br />

W<strong>ich</strong>tige Kontaktnummern<br />

Term<strong>in</strong>verschiebungen bei geplanter Aufnahme zur<br />

<strong>Operation</strong><br />

050 504-226 97 (Frau Brennste<strong>in</strong>er)<br />

PrivatpatientInnen, Anregungen und Beschwer<strong>den</strong><br />

050 504-226 91 (Chefsekretariat)<br />

45


Eigene Notizen<br />

46


Eigene Notizen<br />

47


Eigene Notizen<br />

48

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