thema oktober 2011 - DJV Niedersachsen
thema oktober 2011 - DJV Niedersachsen
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Mitgliederversammlung in Oldenburg wählt Tarifkommission:<br />
<strong>DJV</strong> FORDERT VON NWZ<br />
HAUSTARIFVERHANDLUNGEN<br />
Gewerkschaftlich organisierte Kolleginnen und Kollegen der Nordwest-Zeitung<br />
(NWZ) in Oldenburg haben jetzt Tarifkommissionen gegründet, die Haustarifverhandlungen<br />
vorbereiten sollen.<br />
Wie berichtet, ist der<br />
Oldenburger Verlag seit<br />
Ende Juli ohne Tarifbindung<br />
Mitglied im VerbandNordwestdeutscher<br />
Zeitungsverleger<br />
(VNZV). OT-Mitgliedschaft<br />
bedeutet für die<br />
derzeit Beschäftigten,<br />
dass ihre tarifl ichen<br />
Rechte nachwirken,<br />
künftige Gehaltssteigerungen<br />
oder Änderungen<br />
im Manteltarif aber<br />
nicht mehr zwingend nachvollzogen<br />
werden.<br />
Erklärtes Ziel der NWZ-Geschäftsführer<br />
Ulrich Gathmann und Herbert<br />
Siedenbiedel ist es, mit dem Betriebsrat<br />
eine Vergütungsverordnung zu<br />
vereinbaren. Der <strong>DJV</strong>-<strong>Niedersachsen</strong><br />
warnt eindringlich davor. Die Verhandlungen<br />
über Gehaltsstrukturen,<br />
also Eingruppierungssysteme, werden<br />
aus gutem Grund von den Gewerkschaften<br />
wahrgenommen. Über<br />
Gehaltshöhen und Inhalte des Manteltarifs<br />
dürfen Betriebsräte ohnehin<br />
nicht verhandeln.<br />
Aus diesem Grund hat der <strong>DJV</strong>-<strong>Niedersachsen</strong><br />
die Geschäftsführung der<br />
NWZ zu Verhandlungen aufgefordert.<br />
Ziel ist ein Haustarifvertrag, der die<br />
NWZ-Kolleginnen und -Kollegen dauerhaft<br />
an die Gehaltserhöhungen und<br />
Verbesserungen im Manteltarifvertrag<br />
koppelt sowie die Leiharbeit im<br />
Verlag beendet.<br />
Während der Versammlung im Oldenburger<br />
Grand Café wurde deutlich,<br />
dass viele Kolleginnen und Kollegen<br />
diese Bemühungen unterstützen.<br />
Sie wissen, dass der Konfl ikt nun im<br />
eigenen Betrieb ausgetragen werden<br />
muss. Eine Teilnehmerin beschrieb<br />
das selbstkritisch so: »Ich hab mich<br />
Treffen im Oldenburger Grand Café: Beschäftigte der NWZ<br />
diskutieren die Entwicklungen in Redaktion und Verlag.<br />
bisher immer gefreut, wenn das Gehalt<br />
gestiegen ist und wenn andere für<br />
mich gestreikt haben.«<br />
Auch viele Leiharbeitnehmer, die<br />
bei der NWZ - zum Teil unbefristet -<br />
eingesetzt werden, sehen die Entwicklung<br />
skeptisch. Die Geschäftsführung<br />
hat ihnen zwar die Übernahme<br />
in die NWZ-Verlagsgesellschaft<br />
in Aussicht gestellt, will sie aber<br />
weiterhin deutlich niedriger bezahlen<br />
als die Stammbeschäftigten.<br />
Die <strong>DJV</strong>-Mitglieder der Versammlung<br />
wählten eine sechsköpfi ge Tarifkommission,<br />
die jetzt das weitere Vorgehen<br />
berät. Trotz Aufforderung des<br />
<strong>DJV</strong> gibt es bislang keinen Verhandlungstermin.<br />
-an<br />
Mit dabei: <strong>DJV</strong>-Landesgeschäftsführerin<br />
Elisabeth Harries und die <strong>DJV</strong>-Justiziarin<br />
Ulla Meschede (von rechts).<br />
<strong>DJV</strong>-Landesverband <strong>Niedersachsen</strong> THEMA<br />
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
nach den Tarifverhandlungen<br />
ist<br />
vor den Tarifverhandlungen.<br />
Zwar<br />
wurde mit dem<br />
Tarifabschluss die<br />
geplante Einführung<br />
eines Billigtarifs<br />
für junge<br />
Kolleginnen und<br />
Frank Rieger,<br />
<strong>DJV</strong>-Landesvorsitzender<br />
Kollegen verhindert, aber in den<br />
OT-Verlagen wird weiter an<br />
unseren tarifl ichen Rechten<br />
gekratzt.<br />
Ziel der NWZ-Geschäftsführung<br />
ist es, eine Vergütungsordnung<br />
mit dem Betriebsrat zu vereinbaren.<br />
So könnte die Bezahlung der<br />
Redakteure nach eigenem Gutdünken<br />
geregelt werden. Wer so<br />
vorgeht und die Gewerkschaften<br />
wissentlich ausschalten will,<br />
gefährdet den sozialen Frieden in<br />
diesem Land. Der <strong>DJV</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
fordert Haustarifverhandlungen<br />
bei der NWZ. Nur so<br />
können wir verhindern, dass die<br />
Journalistinnen und Journalisten<br />
der NWZ von Gehaltserhöhungen<br />
und Verbesserungen im Manteltarifvertrag<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Jetzt sind die NWZ-Mitarbeiter<br />
aufgefordert, den Geschäftsführern<br />
zu zeigen, was sie von der<br />
Flucht aus der sozialen Verantwortung<br />
halten. Frank Rieger<br />
PRESSEAUSWEIS 2012<br />
Der von den Journalistengewerkschaften<br />
und Verlegerverbänden gemeinsam<br />
herausgegebene Presseausweis<br />
wird jährlich neu erstellt, die Ausgabe<br />
2012 kann jetzt beantragt werden. Der<br />
Vordruck steht zur Verfügung auf der<br />
Internetseite des <strong>DJV</strong>-Landesverbandes<br />
(www.djv-niedersachsen.de).<br />
Der Antrag kann per Post oder E-<br />
Mail an den <strong>DJV</strong>-Landesverband geschickt<br />
werden. Bei Versand per E-Mail<br />
bitte eine eindeutige Dateibezeichnung<br />
(auch für das Foto) verwenden<br />
und in der E-Mail den Vor- und Nachnamen<br />
angeben.<br />
10/<strong>2011</strong> Der <strong>DJV</strong>-Landesverband im Internet: www.djv-niedersachsen.de<br />
I<br />
Fotos (2): Lehmann
THEMA <strong>DJV</strong>-Landesverband <strong>Niedersachsen</strong><br />
WICHTIGE TERMINE<br />
11. Oktober – Freien-Treffen in Hannover<br />
(Bistro Fresko, Moltkeplatz11, 18<br />
bis 20 Uhr, gesonderte Einladung per<br />
E-Mail über Fachgruppe freie Journalisten);<br />
Haupt<strong>thema</strong> ist die Programmplanung<br />
für das kommende Jahr.<br />
3. November – »Neustart beim alten<br />
Medium Zeitung« – das neue Chefredakteursduo<br />
der HAZ zieht eine Bilanz<br />
ihrer ersten 100 Tage in neuer Funktion<br />
(Madsack-Medienzentrum, Hannover,<br />
19.30 Uhr, gesonderte Einladung<br />
per E-Mail über <strong>DJV</strong>-Bezirk<br />
Hannover).<br />
7. - 9. November – <strong>DJV</strong>-Verbandstag<br />
<strong>2011</strong> in Würzburg, 14 Delegierte vertreten<br />
die niedersächsischen <strong>DJV</strong>-Mitglieder<br />
auf dem Verbandstag. Herausragendes<br />
Thema wird »Qualität im<br />
Journalismus« sein.<br />
DER <strong>DJV</strong> GRATULIERT<br />
85 Jahre<br />
Karl Neitzke, Burgwedel, 7. Oktober.<br />
70 Jahre<br />
Helmut Laier, Hannover, 3. September.<br />
65 Jahre<br />
Christel Schmidt, Sehnde,<br />
4. September;<br />
Rolf Heyde, Wennigsen, 13. Oktober;<br />
Felizitas Gräfi n von Schönborn,<br />
Rothenthurm (Schweiz), 26. Oktober.<br />
60 Jahre<br />
Ulrich Müller-Heinck, Jever,<br />
7. September;<br />
Dr. Bärbel Teubert-Seiwert, Leipzig,<br />
10. September;<br />
Helma Ohlendorf, Nordhorn,<br />
15. September;<br />
Hans-Hermann Müller, Trebel,<br />
20. September;<br />
Reinhard Stroetmann, Laatzen,<br />
23. September;<br />
Fried-Michael Carl, Hatten,<br />
24. September;<br />
Wolfgang Kupczyk, Vechta,<br />
27. September;<br />
Doris Horst, Melle, 30. September;<br />
Klaus-Peter Kessler, Blankenheim,<br />
2. Oktober;<br />
Rolf Bultmann, Nordenham,<br />
25. Oktober;<br />
Jürgen Christen, Hannover, 26. Oktober;<br />
Peter Gamauf, Ilsede, 26. Oktober.<br />
»Kämpferische Mittagspause« in Hannover:<br />
DEMO »FÜR FAIRE LÖHNE«<br />
Am 16. August – einen<br />
Tag vor dem erfolgreichenTarifabschluss,<br />
fanden sich<br />
noch einmal rund 30<br />
Redakteure und Redakteurinnen<br />
der<br />
»Hannoverschen Allgemeinen<br />
Zeitung«,<br />
der »Neuen Presse«<br />
und den »Heimatzeitungen«<br />
in der hannoverschen Innenstadt<br />
in der Nähe des Anzeigerhochhauses<br />
zu einer kämpferischen Mittagspause<br />
zusammen.<br />
»Wir Journalisten sind überzeugt,<br />
dass sich nur mit gut recherchierten<br />
Berichten und Hintergrundinformationen<br />
- also mit Qualität und Service -<br />
in der Zukunft Geld verdienen lässt,<br />
egal ob gedruckt als Zeitung oder online<br />
auf dem Tablet-PC«, hieß es in einem<br />
Flugblatt, dass die Redakteure an<br />
Bezirksverband Lüneburg:<br />
<strong>DJV</strong> IM CASTOR-LAGER IN GORLEBEN<br />
Der nunmehr letzte Castor-Atommülltransport<br />
aus Frankreich in diesem<br />
November bildete den aktuellen<br />
Hintergrund eines Besuchs einer<br />
Reihe von <strong>DJV</strong>-Mitgliedern des Bezirksverbandes<br />
Lüneburg im Zwischenlager<br />
für Kernbrennstoffe in<br />
Gorleben (Foto). Der Pressesprecher<br />
der Gesellschaft für Nuklearservice<br />
(GNS), Jürgen Auer, seit Jahren aktives<br />
<strong>DJV</strong>-Mitglied, hatte wieder einmal ei-<br />
FREIEN-TREFFEN IN UELZEN<br />
Fragen zur Umsetzung der Vergütungsregeln,<br />
zum Umgang mit Problemen<br />
bei der Honorarabrechnung und<br />
Wissenswertes zur Scheinselbstständigkeit<br />
standen im Mittelpunkt eines<br />
Freien-Treffen in Uelzen. Heinrich<br />
Kronlage, Sprecher der freien Journalisten<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> erläuterte Details.<br />
Bekannt wurde dabei, dass die<br />
Allgemeine Zeitung Uelzen als Hono-<br />
zahlreiche interessierte Passanten verteilten.<br />
Zeitgleich hatten HAZ-Volontäre<br />
einen von Volontären aus der ganzen<br />
Republik entworfenen Protestbrief<br />
an den BDZV unterzeichnet.<br />
Erleichterung und Freude herrschte<br />
am nächsten Tag bei Volontären und<br />
Redakteuren über den Abschluss,<br />
konnte doch der Billigtarif für Berufseinsteiger<br />
abgewehrt und eine - wenn<br />
auch knappe - Tariferhöhung durchgesetzt<br />
werden. Christiane Eickmann,<br />
nen Blick hinter die Kulissen der Lagerung<br />
von hoch- und mittelstrahlenden<br />
Atommüll ermöglicht. -dt<br />
rar nur 10 Cent pro Zeile und 7,50 Euro<br />
pro Foto bezahlt. Damit sei auch die<br />
Zweitverwertungs in anderen Publikationen<br />
des Ippen-Blattes abgedeckt.<br />
Für Axel Schmidt, Vorsitzender des Bezirksverbandes<br />
Lüneburg, ist ein Ziel<br />
solcher Veranstaltungen, den Freien<br />
Mut zu machen, gemeinschaftlich für<br />
ihre Rechte einzutreten. Der <strong>DJV</strong> sei<br />
dabei ein verlässlicher Partner. -dt<br />
II 10/<strong>2011</strong><br />
Foto: Decker<br />
Foto: Schmidt
<strong>DJV</strong>-Sommerfest im phaeno<br />
LASER-SHOW UND EXPERIMENTE<br />
Die »Experimentierlandschaft phaeno« in Wolfsburg ist nicht nur ein Ort beeindruckender<br />
naturwissenschaftlicher Phänomene. Dort lässt sich auch gut feiern.<br />
Davon konnten sich viele Mitglieder beim <strong>DJV</strong>-Sommerfest überzeugen.<br />
Als wäre ein Ufo aus Beton<br />
direkt am Wolfsburger<br />
Hauptbahnhof gelandet<br />
- so beschreibt<br />
mancher seinen ersten<br />
Eindruck vom phaeno,<br />
der im Jahr 2005 fertiggestelltenExperimentierlandschaft<br />
in Wolfsburg.<br />
Der <strong>DJV</strong>-Landesverband<br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
hatte Ende August seine<br />
Mitglieder dorthin zum<br />
Sommerfest eingeladen,<br />
um sich selbst eine Meinung<br />
von der eigenwilligen Architektur<br />
zu bilden und natürlich, um das<br />
phaeno auch von innen zu entdecken.<br />
Gut 50 <strong>DJV</strong>-Mitglieder und etwa 15<br />
Kinder hatten einen Nachmittag Zeit,<br />
den größten Feuertornado Europas zu<br />
bestaunen, auf dem fliegenden Teppich<br />
zu schweben oder den Gleichgewichtssinn<br />
im »verrückten Salon«<br />
durcheinander zu bringen. Architekturfans<br />
konnten sich bei einer speziellen<br />
Führung vom phaeno-Mitarbeiter<br />
Horst-Dieter Hartmann auch das Gebäude<br />
selbst erklären lassen. Entworfen<br />
wurde das phaeno von Zaha Hadid<br />
aus Bagdad.<br />
Alina Reiher (9) begrüßte die Mitglieder zum <strong>DJV</strong>-Sommerfest<br />
Neben Fakten und Wissenschaft<br />
gabs aber auch viel Spaß beim Sommerfest,<br />
das vor allem von Doris Güthoff-Wehr<br />
aus der Geschäftsstelle in<br />
Hannover organisiert wurde. Exklusiv<br />
für die <strong>DJV</strong>-Mitglieder wurde im phaeno-Kinosaal<br />
eine musikalisch unterlegte<br />
Laser-Show präsentiert.<br />
Und nach Ende der offiziellen Öffnungszeiten<br />
durften sich alle auch<br />
noch einmal an die Experimente heranwagen.<br />
Weil die Kinder sich ausnahmslos<br />
gut und mit großer Begeisterung<br />
an die Experimente heranwagten,<br />
bekamen sie ein phaeno-Diplom<br />
überreicht. -hgm<br />
NETZWERKTREFFEN »TYPISCH HANÖVERSCH«<br />
»Bier & Buletten - Platforming & Networking«<br />
– unter diesem Motto treffen<br />
sich Menschen aus Politik, Wirtschaft<br />
und Medien einmal im Monat im Brauhaus<br />
Ernst August in der hannoverschen<br />
Innenstadt. Der <strong>DJV</strong>-Bezirksverband<br />
Hannover ist Kooperationspartner<br />
des Treffs.<br />
Im September befragte der Kulturchef<br />
der Neuen Presse, Henning Queren,<br />
die neue Generalmusikdirektorin<br />
der Staatsoper Hannover, Karen Kamensek.<br />
Die US-Amerikanerin mit slo-<br />
wenischen Wurzeln nahm ihre Tätigkeit<br />
am 1. September auf. Zuvor war sie<br />
seit 2008 stellvertretende Generalmusikdirektorin<br />
an der Hamburgischen<br />
Staatsoper. Musikalische Favoriten von<br />
Kamensek sind Komponisten aus den<br />
osteuropäischen Ländern.<br />
Die nächsten geplanten Termine für<br />
das Netzwerktreffen »Typisch Hanöversch«<br />
im Brauhaus Ernst August sind<br />
der 12. Oktober und der 9. November.<br />
Gäste und Interviewer stehen allerdings<br />
noch nicht fest. -hgm<br />
Eine von uns:<br />
ULRIKE MILLHAHN<br />
In Kirche und<br />
Diakonie kennt<br />
sie sich<br />
bestens aus.<br />
Ulrike<br />
Millhahn ist<br />
Chefredakteurin<br />
des<br />
Evangelischen<br />
Pressedienstes,Landesdienst<strong>Niedersachsen</strong>-Bremen<br />
(epd).<br />
Dass sie berufl ich zum Journalismus<br />
kam, hat Ulrike Millhahn einem USA-<br />
Aufenthalt zu verdanken, den sie als<br />
16-Jährige erlebte. An der Prospect<br />
High School im kalifornischen San<br />
Jose stand das Fach Journalismus auf<br />
ihrem Stundenplan. »Ein halbes Jahr<br />
gab es Theorie, und im zweiten Halbjahr<br />
produzierten wir eine eigene Zeitung.<br />
Unsere Lehrerin war auch ausgebildete<br />
Journalistin, und das Ganze<br />
hat mich sehr beeindruckt«, erinnert<br />
sich die 54-Jährige.<br />
Nach dem Abitur in Langenhagen<br />
(bei Hannover) ging es direkt zum Volontariat<br />
ins schwäbische Ulm zur<br />
Südwest Presse. Zurück in Hannover,<br />
studierte sie Politik und Germanistik.<br />
Es folgten acht Jahre als Redakteurin<br />
bei der Neuen Presse Hannover, bis sie<br />
1992 Redakteurin des epd wurde.<br />
»Die Berichterstattung über soziale<br />
und ethische Themen bleibt auch<br />
nach fast 20 Jahren eine spannende<br />
Aufgabe«, sagt Millhahn, die seit 2007<br />
Chefredakteurin des Landesdienstes<br />
<strong>Niedersachsen</strong>-Bremen ist. 1999<br />
wechselte sie von der damaligen IG<br />
Medien in den <strong>DJV</strong>. »Mir gefi el unter<br />
anderem das Verbandsmagazin einfach<br />
besser«, meint Millhahn.<br />
Ein großes Ziel der epd-Chefredakteurin<br />
ist, »bis zu meiner Rente in den<br />
Köpfen der Kirchenleute zu verankern,<br />
dass der epd als unabhängige Nachrichtenagentur<br />
unverzichtbar bleibt!«<br />
Dass in dieser Zeit auch die Entspannung<br />
nicht zu kurz kommt, dafür sorgen<br />
seit Kurzem Spaziergänge mit einer<br />
jungen Elo-Hündin namens Mascha.<br />
Ines Goetsch<br />
10/<strong>2011</strong> III<br />
Fotos: Marten
THEMA <strong>DJV</strong>-Landesverband <strong>Niedersachsen</strong><br />
Serie Stadtmagazine (4) – Hildesheim und Goslar<br />
LEUCHTTÜRME IM BINNENLAND<br />
Die benachbarten Kulturmagazine Public aus Hildesheim und trend aus Goslar<br />
sind einander nur von außen ähnlich. .<br />
Beide erscheinen monatlich im DIN<br />
A4-Format, werden kostenlos in ihrer<br />
Region verteilt und sind dort konkurrenzlos.<br />
Damit hören die Gemeinsamkeiten<br />
zwischen dem Hildesheimer<br />
Public und dem Goslarschen trend<br />
aber auch schon auf.<br />
Hildesheimer Veteran: Public<br />
Das Public ist einer der Veteranen unter<br />
den niedersächsischen Stadtmagazinen,<br />
entstanden 1982 in Sarstedt.<br />
Bisher erschienen<br />
Braunschweig: April <strong>2011</strong><br />
Osnabrück: Juni <strong>2011</strong><br />
Hannover: August <strong>2011</strong><br />
Die Macher gründeten bald in Hildesheim<br />
den Verlag Esprit Media und ihr<br />
Sponti-Heft machte mehrere Metamorphosen<br />
durch, bis daraus ein professionelles<br />
Kulturmagazin mit Kalender<br />
und Lokalredaktion wurde. Die<br />
geprüfte verteilte Aufl age lag im dritten<br />
Quartal 2010 bei 8.892 Stück.<br />
»Wir repräsentieren die Stadt auf<br />
kultureller Ebene und sind auch für<br />
alle Kleinstveranstalter da«, erklärt<br />
<strong>DJV</strong>-Landesverband <strong>Niedersachsen</strong><br />
Geschäftsstelle:<br />
Schiffgraben 15, 30159 Hannover<br />
Telefon: (05 11) 3 18 08 08<br />
Telefax: (05 11) 3 18 08 44<br />
E-Mail: kontakt@djv-niedersachsen.de<br />
Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von<br />
8.30 bis 16.30 Uhr, freitags von 9.30 bis 13.30<br />
Uhr<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Journalisten-Verband<br />
– Gewerkschaft der<br />
Journalistinnen und Journalisten –<br />
LV <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />
Verlag:<br />
Medienfachverlag Rommerskirchen GmbH<br />
Redaktion:<br />
Dr. Frank Rieger (verantwortlich),<br />
Heinrich Kronlage, Andreas Listing<br />
Schiffgraben 15, 30159 Hannover<br />
Telefon: (05 11) 318 08 08<br />
Telefax: (05 11) 318 08 44<br />
E-Mail: kronlage@djv-niedersachsen.de<br />
Erscheinungsweise:zweimonatlich<br />
(Februar, April, Juni, August, Oktober,<br />
Dezember)<br />
Daniel Rothert den anhaltenden Erfolg.<br />
Der 38-jährige Industriekaufmann<br />
ist seit 2001 Herausgeber und<br />
geschäftsführender Gesellschafter.<br />
»Und wir haben unsere Zielgruppe<br />
ausgeweitet: Die einen werden mit<br />
dem Public älter, andere wachsen immer<br />
wieder nach, nicht zuletzt aus<br />
Hildesheims Studiengängen für Theater<br />
und Literatur.«<br />
Die Nähe zur Zielgruppe garantieren<br />
bis zu 14 freie Mitarbeiter. Rund<br />
um einen harten Kern von treuen Profi<br />
s ist die Fluktuation hoch, denn die<br />
Honorare sind knapp und die Ansprüche<br />
hoch.<br />
Den vielseitigen Input bringt ein<br />
ausgebildeter Redakteur in journalistische<br />
Formen, der hauptberufl ich für<br />
eine Wochenzeitung arbeitet und auf<br />
Basis eines Dienstleistungsvertrages<br />
die Public-Redaktion leitet. Esprit Media<br />
hat eine angestellte Grafi kerin,<br />
bringt neben dem Public und dessen<br />
Internetseite einen jährlichen Restaurantführer<br />
und die monatliche Veranstaltungsbroschüre<br />
der Stadt Hildesheim<br />
heraus.<br />
Aus Goslar für den Harz: trend<br />
Der trend erscheint im Verlag der Goslarschen<br />
Zeitung, gegründet 1783.<br />
Erst vor zehn Jahren hat das Familienunternehmen<br />
mit derzeit 165 Mitarbeitern<br />
den jungen Titel übernommen<br />
und ein professionelles Veranstaltungsmagazin<br />
daraus gemacht. Es<br />
nennt sich nicht Stadtmagazin, um<br />
seine Reichweite zu betonen: Zwischen<br />
Salzgitter und Osterode, Seesen<br />
und Wernigerode werden nach eigenen<br />
Angaben 5.200 Exemplare verteilt.<br />
Der trend ist in der PR-Redaktion<br />
angesiedelt und wird von einem Dreierteam<br />
geführt. Redakteur Claus<br />
Kohlmann schätzt das Magazin als<br />
»Leuchtturm« im Arbeitsalltag: »Hier<br />
können wir fl apsiger schreiben, neue<br />
Formen ausprobieren, Musik und<br />
Filme rezensieren oder Interviews<br />
führen«, erzählt der 41jährige Kulturwissenschaftler.<br />
Alle drei haben volontiert und sind<br />
Vollzeit-Angestellte – allerdings wird<br />
Kohlmann als Verlagsmitarbeiter nach<br />
kaufmännischem Tarif bezahlt, sein<br />
Kollege und seine Kollegin sind bei der<br />
verlagseigenen Leiharbeitsfi rma beschäftigt.<br />
Eine Verlags-Pauschalistin<br />
ist die einzige freie Mitarbeiterin.<br />
Neben einem E-Paper und einer digitalen<br />
Beilage auf der Internetseite<br />
der Goslarschen Zeitung tritt trend bei<br />
Facebook auf: Seit November 2010 haben<br />
sich dort mehr als 1.800 »Freunde«<br />
gefunden.<br />
Karen Roske<br />
trend-Test:<br />
Wasserpistolen<br />
gespritzt I Seite 8 + 9<br />
Fotomodel als<br />
Traum-Nebenberuf<br />
getroffen I Seite 10 + 11<br />
Band-Potrtrait:<br />
„ex machina“<br />
geregelt I Seite 26<br />
IV 10/<strong>2011</strong>