PDF Bericht Befundung Altenmarkt - Restaurierung/Voithofer
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Die barocke Phase auf dem Langhaus ist nicht eindeutig feststellbar. Bei der Renovierung 96<br />
sind sämtliche Altputze entfernt worden. Eine möglicherweise barocke Oberfläche hat sich<br />
lediglich bei Befundstelle 25 (S 6) erhalten. Diese liegt unter dem Niveau des romanischen<br />
Mauerwerks auf dessen Steinoberflächen noch Tünchen vorhanden sind. Daraus läßt sich<br />
ableiten, dass das Bruchsteinmauerwerk nicht vollständig von Putz bedeckt war.<br />
Ob die Neuverputzung 96 auf einen damals noch vorhandenen barocken Zustand Bezug<br />
nimmt, konnte im Zug der <strong>Befundung</strong> nicht eruiert werden, die historische Zeichnung mit<br />
einer Eckquaderung gibt hierfür zu wenig Anhaltspunkte. Möglicherweise sind noch Fotos der<br />
Umbauarbeiten auffindbar, die darüber Aufschluß geben können. In den Archiven (BDA und<br />
Diözesanarchiv St. Pölten) sind aber keine Dokumente dieser Bauphase vorhanden.<br />
Spätbarocke Bauphase<br />
Der W-Turm wurde 767/68 errichtet. Im Zuge dieser Bautätigkeit sind ein Anstrich und partielle<br />
Reparaturen auf der restlichen Fassade wahrscheinlich. Da der Turm von den anstehenden<br />
<strong>Restaurierung</strong>sarbeiten nicht betroffen ist, war er von der <strong>Befundung</strong> ausgenommen.<br />
Bauphase 1961<br />
Bei der letzten Renovierung kam es zu einer umfassenden Entfernung historischer Substanz.<br />
Am Langhaus wurden das Mauerwerk vollständig freigelegt und danach - (evt. in Anlehnung<br />
an einen barocken Vorzustand?) - mit grobstrukturierter Oberfläche neu verputzt.<br />
Der Chor ist auf einen vermeintlich gotischen Zustand rückgeführt wurden. Die zwei<br />
vermauerten gotischen Fenster (S und SO) und die Eckquader der Apsis wurden freigelegt und<br />
die im Barock aufgeputzte Fasche unterhalb des Traufgesimses entfernt. Die entstandenen<br />
Fehlstellen und Anschlüsse zu den Steinen sind mit einem grobkantigen Putz - gleiches<br />
Material wie am Langhaus - geschlossen, die Gewände und Faschen der barocken Fenster mit<br />
einem feineren Material ausgerieben worden. Die Nullflächen des Chores wurden hellgrau (auf<br />
weißer Grundierung), die des Langhauses kräftig ockergelb gestrichen. Auf der N-Wand ist die<br />
Putzfläche des Chores bis zum Apsisabschluß ebenfalls gelb. Die barocken Fenster sind wieder<br />
weiß ausgeführt worden.<br />
Das Seitenschiff wurde gänzlich neu verputzt, die aufgeputzte Fasche unter dem Dach und<br />
seitlich ist erst in dieser Bauphase entstanden. Die Oberfläche ist wie bei der neu ausgebauten<br />
Sakristei (älterer Vorgängerbau eingeschossig, kleinteiliges Bruchsteinmauerwerk) mit einem<br />
feinen Überrieb überzogen und wie das Langhaus gelb gestrichen worden.<br />
Der grobe Putz dieser Bauphase ist vermutlich, der feine Überrieb sicherlich zementhältig<br />
(Analysen noch ausständig), der Anstrich ist wahrscheinlich eine Silikatfarbe.<br />
RESTAURIERUNG/VOITHOFER<br />
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