The Lazy-Bones RETROSPEKTIVE - Siegerländer Beatgeschichte
The Lazy-Bones RETROSPEKTIVE - Siegerländer Beatgeschichte
The Lazy-Bones RETROSPEKTIVE - Siegerländer Beatgeschichte
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U S I K<br />
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
THE THE LAZY-BONES<br />
LAZY-BONES<br />
R E T R O S P E K T I V E<br />
R O L F H I R S C H
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
THE LAZY-BONES<br />
R E T R O S P E K T I V E<br />
Essay von Hans-Peter Tornow,<br />
Kleine Howe 45, 33607 Bielefeld<br />
1963... Gründungsjahr der Schulband<br />
THE LAZY-BONES<br />
Seit zwei Jahren war ich Lehrer z.A. an der<br />
Amtsrealschule in Kreuztal und sammelte<br />
erste Erfahrungen im Umgang mit Mädchen<br />
und Jungen, die mir anvertraut wurden,<br />
ohne dass ich während des Studiums<br />
entsprechend vorbereitet worden wäre.<br />
Ich wurde auch SMV-Lehrer, gründete die<br />
Schülerzeitung ANSTOSS - wir wollten<br />
neue <strong>The</strong>men und Ideen für das Schulleben<br />
anstoßen - und wurde Obmann und<br />
Manager der LAZY-BONES, jener Beatband,<br />
die erfolgreich Musik machte und<br />
im Siegerland bekannt wurde.<br />
Das Ganze wurde natürlich zuerst einmal<br />
misstrauisch bis ablehnend von den älteren<br />
Mitgliedern des Lehrerkollegiums betrachtet.<br />
Die “Kultur des Abendlandes”<br />
stand auf dem Spiel, und die “68er Revolte”<br />
warf ihre Schatten voraus.<br />
Beim ersten “Tanztee” in der Geschichte<br />
der Realschule Kreuztal wurde mein Engagement<br />
vom Schuldirektor gewürdigt, Zitat:<br />
“Ein Kollege hatte den Mut, mit euch zu<br />
arbeiten. Nun wäre es gut, wenn ihr in Zukunft<br />
diese Initiative beibehalten würdet.”<br />
Auch meine Lehrerkollegen fanden die<br />
Veranstaltung sehr gut.<br />
Eine Retrospektive verklärt die Vergangenheit,<br />
aber sie muss durchaus positiv bewertet<br />
werden, wenn der Vergleich mit der<br />
Gegenwart zeigt: Was vor fast 50 Jahren<br />
als revolutionär galt, hat vielen Menschen<br />
Freude bereitet und hilft in reiferen Jahren<br />
den Alltag und seine Probleme besser bestehen<br />
zu können.<br />
Das hat schon der Klassiker Goethe erkannt,<br />
als er feststellte, Zitat: “Was vergangen,<br />
kehrt nicht wieder. Aber ging es<br />
leuchtend nieder, leuchtet´s lange noch zurück.”<br />
F O T O
THE LAZY-BONES UND FREUNDE<br />
ANHANG<br />
ERINNERUNGSFOTOS<br />
Heinz<br />
Claudius, Rolf<br />
Arno, Bärbel, Helmut<br />
Heinz, Doris, Ulrich<br />
Ernst Günter, Arno<br />
Ernst Günter, Otto<br />
Barbara, Karl Wilhelm, Volker<br />
Doris, Karl Wilhelm
ERINNERUNGSFOTOS<br />
Maiwanderung<br />
Maiwanderung<br />
Weibliche FanGemeinde<br />
Maiwanderung<br />
THE LAZY-BONES UND FREUNDE<br />
ANHANG<br />
Freiluftpartie<br />
Das Trio der Bandgründung mit Freundinnen<br />
Rolf, Helmut und Heinz<br />
Rolf und Barbara<br />
Helmut und Doris<br />
Heinz und Doris
PRESSE<br />
2001<br />
WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU Nr. 184 vom 10. August 2001<br />
<strong>Siegerländer</strong> <strong>Beatgeschichte</strong>(n): THE LAZY-BONES<br />
Band hatte auch viele Freunde im Wittgensteiner Raum - Hirsch Brüder und Heinz Lindenschmidt von Beginn an dabei<br />
27 28
PRESSE<br />
2001<br />
WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU Nr. 184 vom 10. August 2001<br />
<strong>Siegerländer</strong> <strong>Beatgeschichte</strong>(n): THE LAZY-BONES<br />
Schreinerei und umgebauter Ziegenkeller zum Üben - nach Auftritt im Stift Keppel sollten Musiker von der Schule fliegen<br />
25 26
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
THE LAZY-BONES<br />
R E T R O S P E K T I V E<br />
Epilog von Rolf Hirsch,<br />
Promenadestr. 23, 96047 Bamberg<br />
Die Musik von den BEATLES und den ROL-<br />
LING STONES hatte uns positiv inspiriert.<br />
So eine Musik kannten wir bisher noch<br />
nicht. Es waren die musikalischen “Ohrwürmer”<br />
der 60er Jahre.<br />
Unsere “Idole” zu erreichen glich einer Fatamorgana.<br />
Aber wir wollten mit unseren<br />
bescheiden finanziellen Mitteln als Schüler<br />
einfach in der neuen Musikszene mitwirken.<br />
So entstand die erste Schulband<br />
der Amtsrealschule Kreuztal<br />
THE LAZY-BONES.<br />
Wir waren nicht die einzigen, die sich diesem<br />
Trend anschlossen. Die Beatbands<br />
schossen wie Pilze aus dem Boden und lieferten<br />
sich eine gegenseitige, befruchtende<br />
Konkurrenz. Dem Gründer der Moonshots<br />
gefiel z.B. die Tendenz der LAZY-<br />
BONES zu den ROLLING STONES nicht.<br />
So entstand quasi eine neue Band als<br />
Nachfolgeband der ehemaligen Schulband<br />
THE LAZY-BONES - <strong>The</strong> Moonshots.<br />
Mit anderen Bands wie den Glad Rags<br />
(u.a. Party-Club Siegen), den Oranien-<br />
Street-Sonders (u.a. Otto-Flick Halle<br />
Kreuztal) und den Rancours (u.a. Dahlbrucher<br />
Hof) standen die LAZY-BONES im<br />
ständigen Wettstreit bei den Auftritten und<br />
der Werbung nach neuen Bandmitgliedern.<br />
Wir - THE LAZY-BONES - hatten mit<br />
dem Wechsel der beiden Bandmitglieder<br />
von den Rancours zu unserer Band danach<br />
keinen weiteren personellen Veränderungen<br />
mehr bis zur Bandauflösung im Jahr<br />
1969.<br />
Wir waren Mitwirkende der “musikalischen<br />
Revolution”, erlebten unsere Jugend kritisch,<br />
aber auch sorgenfrei mit immer genügendem<br />
Taschengeld. Uns ging es gut.
Rolf Hirsch<br />
Promenadestr. 23<br />
96047 Bamberg<br />
FON P 09 51 - 2 96 85 72<br />
Helmut Hirsch +<br />
im Jahr1976<br />
im Krankenhaus Duisburg<br />
verstorben<br />
Heinz Lindenschmidt<br />
Hellberg 20<br />
51647 Gummersbach<br />
FON F 0 22 61 - 91 92 80<br />
Rolf Falkenhahn<br />
Siegener Str. 39<br />
57223 Kreuztal<br />
FON F 0 27 32 - 20 80<br />
Volkhard Gieseler +<br />
im Jahr 1990<br />
in Berlin<br />
verstorben<br />
Günter Kaiser<br />
Biggeseestr. 18<br />
57489 Frenkhausen<br />
FON P 0 27 61 - 34 26<br />
Ulrich Hoffmann<br />
Turmstr. 40<br />
73666 Baltmannsweiler<br />
FON P 0 71 53 - 34 15 68<br />
Wolfgang Jeschke<br />
Blainviller Str. 1<br />
67466 Lambrecht (Pfalz)<br />
FON P 0 63 25 - 18 38 79<br />
Ernst Günter Weber<br />
Maybachstr. 1a<br />
50259 Pulheim<br />
FON P 0 22 34 - 8 48 81<br />
Otto Braach<br />
Rosserstr. 37<br />
65779 Keltheim<br />
FON P 0 61 98 - 58 70 20<br />
EHEMALIGE BANDMITGLIEDER<br />
heute<br />
Rolf Hirsch lebt als ehemaliger Dipl.-Ing. Landespflege nach dem<br />
Scheitern seines Sanierungsprojekts in Bamberg von Hartz IV.<br />
Helmut Hirsch verstarb 1976 bei der Fahrt zu seiner Hochzeit<br />
nach Venlo bei einem Massenunfall.<br />
Heinz Lindenschmidt führt als Dipl.-Ing. ein Ingenieurbüro für<br />
Bauwesen in Gummersbach.<br />
Rolf Falkenhahn hat die Baufirma seines Vaters in Kreuztal<br />
übernommen.<br />
Volkhard Gieseler arbeitete als Lehrer in Berlin. Er verstarb im<br />
Jahr 1990.<br />
Günter Kaiser lebt in Frenkhausen und macht gepflegte Tanz-<br />
und Unterhaltungsmusik bei Festlichkeiten aller Art.<br />
Ulrich Hoffmann leitet das Studio Baltmannsweiler<br />
mlm-music für Filmtechnik, Chor- und Orchesterproduktionen<br />
Wolfgang Jeschke ist im Management der Speisegastronomie tätig<br />
und führt mit seiner Frau das Restaurant “Bürgerstube-<br />
Lambrecht”.<br />
Ernst Günter Weber führt eine Musikproduktions GmbH in Pulheim.<br />
Otto Braach betreibt seine Firma OB Consulting in Keltheim.<br />
EHEMALIGE BANDMITGLIEDER 23
THE LAZY-BONES BETREUER, HELFER<br />
1963-1969<br />
22 BETREUER, HELFER<br />
Hans-Peter Tornow<br />
Kleine Howe 45<br />
33607 Bielefeld<br />
FON P 05 21 - 29 52 71<br />
Dirk Reifenrath<br />
nicht<br />
zu<br />
ermitteln<br />
Werner Hirsch +<br />
im Jahr 1991<br />
im Krankenhaus Siegen<br />
verstorben<br />
Hans Werner Lindenschmidt<br />
Dörrwiesenstr. 8<br />
57223 Kreuztal<br />
FON P 0 27 32 - 2 60 80<br />
Brunhild Hackler +<br />
im Jahr 2009<br />
in Bad Öhnhausen<br />
verstorben<br />
Arno Glischke<br />
Marientalstr. 10<br />
48149 Münster<br />
FON P 02 51 - 27 62 01<br />
Ulrich Stötzel<br />
Hillnhütter Str. 26-28<br />
57271 Hilchenbach-Dahlbruch<br />
FON P 0 27 33 - 55 24<br />
Karl Wilhelm Uhl<br />
Höhenstr. 23<br />
71665 Vaihingen/Enz<br />
FON P 0 70 42 - 75 43<br />
Hans-Peter Tornow hatte die Bandgründung unterstützt und<br />
sich auch für finanzielle Mittel aus dem Schuletat eingesetzt. Er<br />
war vielmehr unser Obmann. Er betreute uns Minderjährige auch<br />
als Manager und begleitete uns bei unseren Auftritten.<br />
Dirk Reifenrath hatte nach unserem Schulabgang in Teilbereichen<br />
die Rolle von Herrn Tornow übernommen. Er übernahm zeitweise<br />
das Management.<br />
Werner Hirsch begleitete seine Söhne Rolf und Helmut sowie die<br />
anderen Bandmitglieder als Erziehungsberechtigter bei deren<br />
Auftritten und leistete auch seinen Einsatz als Transporteuer der<br />
Musikanlage.<br />
Hans Werner Lindenschmidt bewies sich als guter Boxenbauer<br />
in seiner Schreinerei. Er war aber auch tätig als Lackierer unseres<br />
VW-Bandbusses und übernahm auch gelegentlich die Transportaufgaben.<br />
Brunhild Hackler geb. Lindenschmidt, die Schwester von Heinz<br />
und Hans Werner, hatte uns öfter unterstützt beim Transport unserer<br />
Musikanlage und der Personenbeförderung mit dem Opel Kapitän,<br />
da wir ja noch keine Führerscheine hatten.<br />
Arno Glischke unterstützte uns als damaliger Stadtjugendpfleger<br />
bei der Vermittlung unserer Auftritte in der Otto-Flick-Halle<br />
Kreuztal zum “Tanz für die Jugend”. Auch seine Vermittlungen<br />
zum Stadtjugendamt Siegen waren erfolgreich.<br />
Ulrich Stötzel war irgendwie das “Mädchen für Alles” bei der<br />
Band. Er war u.a. damit beschäftigt, uns die Songtexte zu liefern.<br />
Karl Wilhelm Uhl war ein treues Mitglied unserer FanGemeinde<br />
und setzte u.a. unter harten Party-Bedingungen seine selbst erstellte<br />
Illuminations- und Audio Anlage ein.<br />
weitere Infos:<br />
Erich Hofmann<br />
Eichholzstr. 8<br />
57223 Kreuztal<br />
FON 0 27 32 - 59 16 46<br />
Günter Schliebs<br />
Vorm Berge 12<br />
57223 Kreuztal<br />
FON 0 27 32 - 1 28 88<br />
Ekkehard Schneider<br />
Altenberger Str. 2<br />
57223 Kreuztal<br />
FON 0 27 32 - 8 69 05
Wolfgangsee<br />
Durch den Verlust unseres VW-Busses<br />
hatten wir - die vier LAZY-BONES - den<br />
Urlaubs-Tripp ins Salzkammergut nach<br />
St.Wolfgang am Wolfgangsee im Jahr 1967<br />
mit unseren Privat-PKWs unternommen,<br />
und wir fanden Quartier in einem Mehrbett-Zimmer<br />
mit Balkon in einer Pension.<br />
Von hieraus ging es auf Entdeckungstour,<br />
und wir machten St. Wolfgang “unsicher”.<br />
Episode: Hier fühlten wir uns wohl und<br />
konnten uns austoben. Wir veranstalten so<br />
manchen “Unsinn”. In Ernst Günters VW-<br />
Cabrio z.B. wollten wir fahnenschwenkend<br />
durch St. Wolfgang fahren. Bei einem Fotogeschäft<br />
wurden wir fündig. Wir hatten die<br />
Fahnen. Die Entwendung hatte ein Gendarm<br />
bemerkt, der uns dann nach ein paar<br />
Metern in der 30 km/h-Zone mit seinem<br />
Moped stellte und uns verwarnte.<br />
Unseren ersten Urlaub konnten wir nicht<br />
vergessen. Es zog uns immer wieder an den<br />
Wolfgangsee in unterschiedlicher Besetzung.<br />
1970 war unser letzter gemeinsamer<br />
Urlaub, und wir waren in einer neuen Gruppierung<br />
aus ehemaligen Bandmitgliedern<br />
und Freuden unserer FanGemeinde unterwegs.<br />
Wir hatten wieder Unterkunft gefunden<br />
in unserer ehemaligen Pension. Arno<br />
Glischke gastierte u.a. im Landhaus Dittribach<br />
und in Gasthäusern von St. Wolfgang.<br />
Da wir ja mittlerweile St. Wolfgang und<br />
die Gendarmerie gut kannten, brauchten<br />
wir einen neuen “Kick”.<br />
Arno hatte seine Filmkamera dabei. Da<br />
war es doch naheliegend, einen Film zu drehen<br />
über die LAZY-BONES und Freunde.<br />
Wir brauchten kein Drehbuch und gingen<br />
mit dem gleichen Übermut ans Werk wie in<br />
Vorjahren. Unsere gute Laune war wie immer<br />
ungebremst.<br />
URLAUB<br />
1967-1970<br />
Arno Glischke<br />
THE LAZY-BONES<br />
In St. Wolfgang am Wolfgangsee<br />
und Freunde 1970<br />
Ein Film von Arno Glischke<br />
E h r e n b ü r g e r v o n S t . W o l f g a n g
THE LAZY-BONES FREIZEIT<br />
1967-1970<br />
20 FREIZEIT<br />
Hütte des Krombacher Hundevereins<br />
Für größere ausgelassene “Orgien” stand<br />
uns neben unseren kleineren Feten in unserem<br />
Party-Keller auch noch die Hütte des<br />
Krombacher Hundevereins zur Verfügung.<br />
Diese Verbindung zur “Hundehütte” hatten<br />
wir über Otto Braach, der auch Mitglied<br />
im Hundeverein war.<br />
Üben und feiern war unser Motto.<br />
Otto und Ernst Günter<br />
Helmut und Ernst Günter<br />
Otto und Heinz<br />
Episode: Am 29.09.1968<br />
wurde ich bei einer Fete mit<br />
meinen Bandmitglieder verabschiedet<br />
zum Wehrdiensteinsatz<br />
in Köln. Der “Fest-<br />
ausklang” endete für mich<br />
volltrunken mit der Fehleinschätzung,<br />
eine Flasche<br />
Wein auf “EX” trinken zu<br />
können. Ich musste nach<br />
Hause gefahren werden.<br />
Episode: Am 10.01.1970 gab<br />
es wieder einmal eine Fete in<br />
der “Hundehütte”. Wir hatten<br />
zu wenig weibliche Fans.<br />
Ich hatte den Mund sehr voll<br />
genommen und wollte innerhalb<br />
von einer Stunde wenigstens<br />
mit zwei Frauen zurücksein.<br />
Ich fuhr zu unserer<br />
Stammkneipe nach Wenden.<br />
Keine fünf Minuten später<br />
konnte ich zwei hübsche<br />
“Opfer” zu unserer Fete einladen.<br />
Die Fete wurde ein<br />
Volltreffer der guten Laune.<br />
Übrigens: Eines der beiden<br />
“Opfer” wurde später meine<br />
Ehefrau, und wir feierten die<br />
Hochzeit für “Jung und Alt”<br />
in dieser Hütte.<br />
Rolf<br />
Charlotte und Barbara<br />
Rolf und Barbara
Gasthof Kreuztaler Hof<br />
Unsere Übungsabende endeten in der Regel<br />
abends gegen 22:00 Uhr, damit meine Eltern<br />
auch ein wenig zur Ruhe kommen konnten.<br />
Die Lautstärke dröhnte natürlich<br />
durchs ganze Haus, und wir hätten am liebsten<br />
bis Mitternacht geübt. Aber das wäre für<br />
meine Eltern eine Zumutung gewesen.<br />
Da wir allerdings um diese Uhrzeit noch<br />
hyperaktiv waren, mussten wir uns bei einem<br />
kleinen Spaziergang ein wenig abreagieren<br />
und setzten unsere Übungsstunden<br />
fort in lebhafter Stimmung bei einem guten<br />
Bier im Kreuztaler Hof. Hier waren wir oft<br />
die letzten Gäste.<br />
Gasthof zum weissen Röss´l, Wenden<br />
Sonntags war in meinem Elternhaus Ruhetag.<br />
Das hatten meine Eltern und auch meine<br />
Oma wirklich verdient.<br />
Wir fuhren dann mit der ganzen Clique<br />
nach Wenden zum Frühschoppen. Hier hat-<br />
STAMMKNEIPEN<br />
1966-1969<br />
ten wir ein Separee im weissen Röss´l und<br />
konnten uns gesellig und verbal austoben.<br />
Gaststätte Hoss, Wenden<br />
abgebrannt<br />
Es gab keinen Wiederaufbau.<br />
Wenn wir nicht im weissen Röss´l waren,<br />
konnte man uns finden beim Billyardspielen<br />
in der Gaststätte Hoss.<br />
Gaststätte Kerstein, Kredenbach<br />
heute Gasthof Merje<br />
Bei Kersteins wurde der Frühschoppen öfter<br />
zu einem Spätschoppen, und unsere Mütter<br />
mussten das Mittagsessen für uns lange<br />
warmhalten.<br />
Aber sie waren nicht böse, da wir ja heiter<br />
und ausgelassen nach Hause kamen.<br />
STAMMKNEIPEN 19
THE LAZY-BONES URLAUB<br />
1965-1966<br />
18 URLAUB<br />
1965 konnten wir - Rolf, Helmut, Heinz<br />
und Ernst Günter - bei unserem kurzen<br />
Campingurlaub an der Edertalsperre unserer<br />
Freude ungebremsten Lauf lassen trotz<br />
geringer finanziellen Mittel.<br />
Zwei Mopeds reichten aus für den gesamten<br />
Mannschaftstransport einschließlich<br />
der Campingausrüstung. Für einen Kasten<br />
Bier hatten wir das Geld noch übrig.<br />
Episode: Wir waren tief im Rausch der Gefühle,<br />
so dass wir das Unwetter auf dem<br />
Campingplatz mit den extremen Regenfällen<br />
nicht bemerkten. Unsere Zeltnachbarn<br />
gruben nachts Entwässerungsgräben und sicherten<br />
unsere Zelte. Wir konnten am<br />
nächsten Morgen nur Dankeschön sagen.<br />
Im Jahr 1966 hatte ich mich mit Helmut<br />
und Heinz frühmorgens geben 2:00 Uhr mit<br />
unserem neu erworbenen VW-Bus in Kurzurlaub<br />
an den Chiemsee begeben.<br />
Wir waren aber nicht weit gekommen. Gegen<br />
4:00 Uhr wurden wir schuldlos in einen<br />
schweren Unfall verwickelt.<br />
Unser VW-Bus war nur noch Schrottwert.<br />
THE LAZY-BONES<br />
Helmut hatte es voll erwischt.<br />
Er wurde durch<br />
den Aufprall aus unseren<br />
VW-Bus geschleudert<br />
und landete<br />
schwerverletzt mit sei-<br />
nem Kopf am gegneri-<br />
rischen Unfallfahrzeug. Er wurde sofort in<br />
das nächste Krankenhaus eingeliefert.<br />
Heinz und ich hatten<br />
Glück im Unglück. Wir<br />
hatten nur starke Prellungen.<br />
Nach der Benachrichtigung<br />
an meine<br />
Eltern konnten wir<br />
sicher von meinem Vater<br />
nach Kreuztal “transportiert” werden.<br />
Wir waren noch lange “gehbehindert”,<br />
und Helmut ging es von Tag zu Tag besser.<br />
Er hatte sich aufgerappelt und war wieder<br />
bei uns mit seinem alten Humor.
Gastspiel<br />
Café Barbara, Daaden - RP<br />
o<br />
Den letzten Bandauftritt hatten wir in Laisa.<br />
Unser letztes Stück hieß auch dementsprechend<br />
“Pretty Liza” von der hessischen<br />
Gruppe <strong>The</strong> Petards.<br />
AUFTRITTE, BANDAUFLÖSUNG<br />
1969<br />
o<br />
kein Foto vorhanden<br />
Im Daadener Café Barbara ging unser Gastspiel<br />
zu Ende, als die “Beat-Gäste” eine<br />
Schlägerei begannen und die Biergläser flogen.<br />
Gastspiel<br />
in Laisa bei Frankenberg - HE<br />
o<br />
o<br />
kein Foto vorhanden<br />
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
THE LAZY-BONES<br />
Im Jahr 1969 beendeten wir nach sechs<br />
Jahren Band- und Musikgeschichte unsere<br />
gemeinsamen musikalischen Aktivitäten,<br />
da mittlerweile drei Bandmitglieder<br />
zum Wehrdienst eingezogen wurden.<br />
ROLF HIRSCH<br />
1968<br />
HELMUT HIRSCH<br />
keine Einberufung<br />
HEINZ LINDENSCHMIDT<br />
1969<br />
ERNST GÜNTER WEBER<br />
1969<br />
OTTO BRAACH<br />
keine Einberufung<br />
Zu einer Neuauflage der LAZY-BONES<br />
war es nicht gekommen, da dies berufliche<br />
Gründe wie Ausbildung und Studium<br />
als auch private Interessen verhinderten.<br />
Die Einberufung zum Wehrdienst der<br />
Jahrgänge 1947-1949 zerstörte zur damaligen<br />
Zeit so manchen Traum einer<br />
“Musikerkarriere” und führte somit zu einem<br />
allgemeinen “Bandsterben”.<br />
AUFTRITTE, BANDAUFLÖSUNG 17
THE LAZY-BONES<br />
1967-1969<br />
16 THE LAZY-BONES<br />
>Otto Braach konnten wir dann im Jahr<br />
1967 noch zur Basiserweiterung als Organist<br />
in unsere Band aufnehmen.<br />
oben<br />
Otto Braach, Orgel<br />
von links nach rechts<br />
Heinz Lindenschmidt, Schlagzeug, Gesang<br />
Ernst Günter Weber, Lead-Gitarre<br />
Rolf Hirsch, Rhythmus-Gitarre, Gesang<br />
Helmut Hirsch, Bass-Gitarre<br />
Otto Braach und Ernst Günter Weber spielten<br />
beide in der Band <strong>The</strong> Rancours. Ernst<br />
Günter Weber war damals Schlagzeuger<br />
und Otto Braach Bass-Gitarrist.<br />
Archivfoto WR, <strong>The</strong> Rancours<br />
Nach dem Beitritt seines einstigen Mitstreiters<br />
Ernst Günter Weber zu unserer<br />
Band wollte auch Otto Braach bei uns mitwirken.<br />
Er wechselte von der Bass-Gitarre auf das<br />
Orgelspiel und war bei den LAZY-BONES<br />
ein neues Bandmitglied.
Unsere wichtigsten Einnahmequellen waren<br />
die langfristigen Verträge mit Gasthöfen<br />
mit einem großen Saal und der kostenfreien<br />
Bewirtung mit Essen und Getränken.<br />
Monatsengagements<br />
Dahlbrucher Hof - Hölzemann<br />
Die “Attraktionen” unserer Auftritte im<br />
Dahlbrucher Hof waren u.a. der Besentanz<br />
von unserem späteren Manager Dirk Reifenrath.<br />
Auch die Gesangswettbewerbe gehörten<br />
zur allgemeinen Bereicherung unserer<br />
FanGemeinde. Nicht zu vergessen war<br />
der “Schlüsselsound”, den Ernst Günter Weber<br />
mit einem Schlüssel auf den Gitarrensaiten<br />
zelebrierte.<br />
von links nach rechts<br />
Helmut Hirsch, Bass-Gitarre<br />
Ernst Günter Weber, Lead-Gitarre<br />
Rolf Hirsch, Rhythmus-Gitarre, Gesang<br />
Heinz Lindenschmidt, Schlagzeug, Gesang<br />
Monatsengagements<br />
Gasthof Schausten, Eichen<br />
Im Gasthof Schausten in Eichen hatten<br />
wir u.a. einen vierwöchigen Vertrag für unsere<br />
Auftritte abgeschlossen.<br />
Wir spielten jeden Mittwoch, samstags und<br />
sonntags. Das hatte natürlich unsere Fan-<br />
Gemeinde erweitert.<br />
Was für uns auch vorteilhaft war, dass wir<br />
unsere Musikanlage einen Monat lang nicht<br />
ständig hin und her transportieren mussten.<br />
Die Übungseinheiten in unserem Übungsraum<br />
und Party-Keller wurden für diesen<br />
Zeitraum erst einmal ausgesetzt.<br />
Sicherlich hatten wir auch mit unseren einzelnen<br />
Gastspielen eine Gage verdient, die<br />
unser “Taschengeld” deutlich aufbesserte.<br />
Es war kein Vermögen im vier-stelligen<br />
DM-Bereich, aber damit konnten wir unsere<br />
Musikanlage verbessern und unsere Freizeit<br />
ungetrübt genießen.<br />
AUFTRITTE<br />
1966-1969<br />
AUFTRITTE 15
THE LAZY-BONES<br />
1966<br />
14 THE LAZY-BONES<br />
1966 waren wir in der klassischen Besetzung<br />
der damaligen Zeit nach dem Weggang<br />
von Ulrich Hoffmann (1966).<br />
von rechts nach links<br />
Rolf Hirsch, Rhythmus-Gitarre ,Gesang<br />
Ernst Günter Weber, Lead-Gitarre<br />
Helmut Hirsch, Bass-Gitarre<br />
Heinz Lindenschmidt, Schlagzeug, Gesang<br />
stunden unserer Feierstimmung im Party-<br />
Keller noch Besuch aus dem Stift Keppel Allenbach.<br />
Es waren einige unserer weiblichen<br />
Fans.<br />
Die Stimmung wurde allerdings jäh unterbrochen,<br />
als die “Oberin” des Stifts in Begleitung<br />
der Polizei in unserem Übungsraum<br />
gegen 4:00 Uhr morgens auftauchte<br />
und die “ausgebrochen Schülerinnen” wieder<br />
in ihre Obhut nahm ins Stift.<br />
Wie es den “Ausreißerinnen”dann ergangen<br />
war, entzog sich unserer Kenntnis. Die<br />
Schülerinnen probten den Aufstand.<br />
Wir - THE LAZY-BONES - sollten von der<br />
Schule fliegen, was Hans-Peter Tornow jedoch<br />
verhindern konnte.<br />
Wettbewerbsteilnahme zu den<br />
“Deutschen Beatmeisterschaften”<br />
Diesen Auftritt hatten wir uns natürlich<br />
nicht entgehen lassen. Aber wir erkannten<br />
schnell, dass wir nicht zu den Besten gehörten.<br />
Hier war das Niveau etwas höher als im<br />
Party-Club-Siegen, wo wir noch als Sieger<br />
hervorgegangen waren. Auch konnte unsere<br />
Musikanlage nicht mithalten zu unseren<br />
Konkurrenten.<br />
Sicherlich waren wir etwas enttäuscht, aber<br />
es hatte uns motiviert weiter zu üben und unsere<br />
Anlage zu erweitern und zu verbessern.<br />
“Tanz für die Jugend”<br />
Otto-Flick-Halle Kreutzal<br />
In der Otto-Flick-Halle fühlten wir uns unter<br />
einheimischen Publikum wieder wohler<br />
und hatten unsere guten Auftritte.<br />
Die Engagements kamen u.a. durch mich<br />
zustande, da ich seit 1965 bei der Stadtverwaltung<br />
Kreuztal beschäftigt war und guten<br />
Kontakt zu den Stadtjugendpflegern hatte.<br />
Hierzu gehörte auch Arno Glischke. Mit<br />
ihm konnte ich gemeinsam unsere Auftritte<br />
zum “Tanz für die Jugend” in Kreuztal in<br />
der Otto-Flick-Halle organisieren. Er war<br />
mir auch eine wertvolle Stütze bei der Vermittlung<br />
für unser “Gastspiel” in der Siegerlandhalle<br />
zum Auftritt beim“Tanz für die Jugend”<br />
in Siegen.<br />
Mit den Oranien Street Sounders hatten<br />
wir einmal bei ihrem Gastspiel in der Otto-<br />
Flick-Halle einen kurzen aber unvergesslichen<br />
gemeinsamen Auftritt.<br />
“Tanz für die Jugend”<br />
Siegerlandhalle<br />
Auch in der Siegerlandhalle hatten wir ein<br />
Engagement bekommen für den “Tanz für<br />
die Jugend”. In solch einer großen Halle hatten<br />
wir bisher noch nie gespielt. Unsere Anlage<br />
war für einen so großen Saal nicht ausgelegt<br />
und musste mit Höchstleistung arbeiten.<br />
Dennoch bereitete es uns viel Freude,<br />
vor so einem großen Publikum spielen zu<br />
können. Ca. 600 Tanzfreudige waren zu unserem<br />
Auftritt erschienen, darunter natürlich<br />
auch etliche Kreuztaler, die unsere Auftritte<br />
in der Otto-Flick-Halle kannten.<br />
AUFTRITTE<br />
1966<br />
AUFTRITTE 13
THE LAZY-BONES SCHULABGANG, AUFTRITTE<br />
1965-1966<br />
Nach dem Schulabgang 1965 hatte sich die<br />
ursprüngliche Schulband THE LAZY-<br />
BONES von acht Mitgliedern nach dem<br />
Ausscheiden von Rolf Falkenhahn (1963),<br />
Volkhard Gieseler (1964), Günter Kaiser<br />
(1964) und Wolfgang Jeschke (1965) auf<br />
vier Bandmitglieder reduziert.<br />
Auszug aus der Schülerzeitung ANSTOSS 3 der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule Kreuztal - Oktober 1965<br />
Bevor der Veranstalter<br />
des Bandwettbewerbs mit der<br />
Kasse durchbrennen konnte,<br />
hatte Hans-Peter Tornow ihn<br />
gestellt und ihm unter<br />
Androhung der Polizei die<br />
200 DM abgenommen. Wir brauchten ja schließlich das Geld für<br />
unsere Instrumente und Verstärkeranlagen.<br />
AUFTRITTE<br />
1965<br />
Rolf<br />
Hirsch<br />
AUFTRITTE 11<br />
Helmut<br />
Hirsch<br />
Heinz<br />
Lindenschmidt<br />
Ulrich<br />
Hoffmann<br />
Wolfgang<br />
Jeschke
THE LAZY-BONES AUFTRITTE<br />
1965<br />
10 AUFTRITTE
Auszug aus der Schülerzeitung ANSTOSS 1 der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule Kreuztal - Oktober 1965<br />
AUFTRITTE<br />
1965<br />
AUFTRITTE 9<br />
Rolf<br />
Hirsch<br />
Helmut<br />
Hirsch<br />
Heinz<br />
Lindenschmidt<br />
Ulrich<br />
Hoffmann<br />
Wolfgang<br />
Jeschke
THE LAZY-BONES ANLAGE, TRANSPORT<br />
1963-1966<br />
8 ANLAGE, TRANSPORT<br />
ANLAGE<br />
Wir hatten anfangs nur eine kleine Hausmusikanlage.<br />
Das änderte sich aber im Laufe<br />
der Zeit mit zunehmenden Übungseinheiten<br />
und der Vorbereitung auf einen öffentlichen<br />
Auftritt. Wir brauchten neue Instrumente,<br />
Lautsprecherboxen und eine Gesangsanlage.<br />
Das Schlagzeug wurde uns ja<br />
durch die Schulleitung der Amtsrealschule<br />
Kreuztal gestellt.<br />
Die neuen Instrumente finanzierten wir<br />
durch Ferienarbeit, und die Lautsprecherboxen<br />
wurden im Eigenbau in der Schreinerei<br />
Lindenschmidt gebaut. Sie waren natürlich<br />
viel zu groß und zu schwer für einen<br />
Transport mit unseren Mofas. Aber dazu<br />
später. Die Gesangsanlage kauften wir auf<br />
Pump im Musikhaus Horn in Siegen. Mit unseren<br />
ersten Gagen konnten wir die Schulden<br />
abbezahlen und die alten selbstgebauten<br />
“Monster” ersetzen durch zeitgemäße,<br />
marktübliche Anlagen.<br />
TRANSPORT<br />
Mopeds<br />
Wir fuhren mit unseren Mopeds zu den<br />
Auftritten in näherer Umgebung, damit unsere<br />
Transporteure der Musikanlage mit ihren<br />
PKWs nicht noch zusätzlich durch einen<br />
Mannschaftstransport belastet werden<br />
sollten.<br />
Auch unsere Plakate verteilten wir im regionalen<br />
Bereich per Mopeds.<br />
PKW<br />
Mit zunehmendem Auftritten und einem<br />
mittlerweile guten Bekanntheitsgrad erweiterte<br />
sich unsere Musikanlage. Jetzt brauchten<br />
wir noch mehr Hilfe. Wir hatten alle<br />
noch keinen Führerschein und kamen alleine<br />
mit unseren Mopeds und dem Transport<br />
der Musikanlage nicht mehr von Ort zu Ort.<br />
In dieser Phase war mein Vater oft eingesprungen<br />
als Transporteur der Musikanlage<br />
und der Mannschaft, und er war auch als Erziehungsberechtigter<br />
bei unseren “Gastspielen”<br />
dabei .<br />
Auch die Schwester von Heinz und Hans<br />
Werner Lindenschmidt hatte uns beim<br />
Transport der Anlage und der Personenbeförderung<br />
tatkräftig unterstützt.<br />
Mit dem Erwerb der Führerscheine konnten<br />
wir mit Lindenschmidts Opel Kapitän<br />
selbst vorfahren. Das war in unserem jungen<br />
Alter auch gegenüber den Fans ein guter<br />
Prestigegewinn. Aber letztendlich mussten<br />
wir zur Unabhängigkeit ein eigenes Band-<br />
Auto erwerben.<br />
VW-Bandbus<br />
Im Jahr 1966 kauften wir uns dann aus den<br />
erzielten Einnahmen einen gebrauchten<br />
VW-Bus. Hier war erst einmal für die optische<br />
“Repräsentation” viel Arbeit angesagt.<br />
Nach der Neulackierung in der Schreinerei<br />
Lindenschmidt und den angebrachten Werbeaufklebern<br />
hatten wir ein gutes Gefühl<br />
der Präsentation und der Eigenständigkeit<br />
hinsichtlich des Transports der Musikanlage<br />
und der Personenbeförderung für unsere<br />
Band.<br />
THE LAZY-BONES
Schulturnhalle Realschule Kreuztal<br />
Unsere ersten Übungseinheiten nach der<br />
Bandgründung hatten wir in der Schulturnhalle<br />
der Amtsrealschule Kreuztal.<br />
Hier musste der Hausmeister “Sonderschichten”<br />
leisten beim Öffnen und Schließen<br />
der Turnhalle, was ihm nicht immer behagte.<br />
Wir mussten demzufolge andere Übungsräume<br />
finden ohne zeitliche Abhängigkeit<br />
und Öffnungszeiten vom Hausmeister.<br />
Schreinerei Lindenschmidt<br />
Zwischendurch hatten wir auch schon mal<br />
in der Schreinerei Lindenschmidt geübt,<br />
wenn die Turnhalle nicht zugänglich war.<br />
Übungsraum und Party-Keller<br />
Der Großzügigkeit meiner Eltern und ihrer<br />
Toleranz war es zu verdanken, dass wir<br />
den ehemaligen Ziegenkeller unseres Wohnhauses<br />
im Jahr 1964 zu unserem neuen<br />
Übungsraum und Party-Keller ausbauen<br />
konnten.<br />
Ich weiß nicht, ob sich meine Eltern zu diesem<br />
Zeitpunkt schon im Klaren waren, was<br />
sich hier unten noch alles “abspielen” würde.<br />
Abgesehen von dem Lärm, den wir an-<br />
ÜBUNGSRÄUME<br />
1963-1964<br />
fangs produzierten, wussten unsere Eltern<br />
allem Anschein nicht, dass unsere Fan-<br />
Gemeinde angewachsen war.<br />
Meine Eltern saßen bei der Tagesschau,<br />
und unsere Fans hatten unkontrollierten Zugang<br />
zu unserem Party-Keller und Übungsraum<br />
über den Hofeingang.<br />
o o<br />
Was die Lautstärke unserer Übungseinheiten<br />
anging, konnten wir uns nicht mit der<br />
heutigen Loveparade vergleichen, aber allen<br />
dröhnte es in den Ohren, und es gab Vibrations.<br />
Ich kann mich noch an Situationen erinnern,<br />
wo meine Mutter zu uns in den Keller<br />
kam und sagte: “Ihr müsst etwas leiser üben,<br />
bei uns wackeln die Deckenlampen.” Meine<br />
Oma sagte nur: “Ich höre fast nichts, aber es<br />
kribbelt immer so schön, Hauptsache ihr<br />
habt Spaß.” Das Kribbeln war die Frequenz<br />
von Helmuts Bassgitarre.<br />
Mit der Akzeptanz meiner Eltern traf man<br />
sich bei uns im Keller und nicht nur zum Feiern.<br />
Durch das ständige Üben sind wir natürlich<br />
Tag für Tag weitergekommen, da wir<br />
nicht mehr abhängig waren von den Öffnungszeiten<br />
der Schulturnhalle.<br />
ÜBUNGSRÄUME 7
THE LAZY-BONES BANDGRÜNDUNG<br />
1963<br />
Von der Idee einer Bandgründung konnten<br />
wir auch unseren Obmann und späteren<br />
Manager Realschullehrer Hans-Peter Tornow<br />
begeistern. Er setzte es mit Unterstützung<br />
des Musiklehrers Hans W. Blume<br />
durch, dass die Schule aus Lehrmitteln ein<br />
Schlagzeug kaufte.<br />
Ab jetzt hatte das schulische Leben für uns<br />
einen anderen Stellenwert eingenommen.<br />
Wir bekamen die Tribüne der Turnhalle der<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Realschule Kreuztal<br />
für uns als Übungsraum zugewiesen und<br />
konnten uns so langsam aber sicher auf unseren<br />
ersten Auftritt vorbereiten.<br />
Es war für uns acht Bandmitglieder in der<br />
Gründungsphase genau die Stimmung der<br />
damaligen Zeit.<br />
Das war die Geburtsstunde der<br />
LAZY-BONES .<br />
von links nach rechts<br />
Wolfgang Jeschke, Rhythmus-Gitarre<br />
Ulrich Hoffmann, Gesang<br />
Günter Kaiser, Akkordeon, Gesang<br />
Helmut Hirsch, Bass-Gitarre<br />
Volkhard Gieseler, Rhythmus-Gitarre<br />
Heinz Lindenschmidt, Schlagzeug, Gesang<br />
Rolf Falkenhahn, Klavier<br />
Rolf Hirsch, Rhythmus-Gitarre
1963-1965<br />
>Rolf Hirsch<br />
Rhythmus-Gitarre<br />
>Helmut Hirsch<br />
Bass-Gitarre<br />
>Heinz Lindenschmidt<br />
Schlagzeug, Gesang<br />
>Rolf Falkenhahn Volkhard Gieseler Günter Kaiser Ulrich Hoffmann<br />
Gesang<br />
>Wolfgang Jeschke Otto Braach<br />
Orgel<br />
ÜBERSICHT 5
INHALT<br />
SEITE<br />
ÜBERSICHT 5<br />
BANDGRÜNDUNG 6<br />
ÜBUNGSRÄUME<br />
Schulturnhalle Realschule Kreuztal 7<br />
Schreinerei Lindenschmidt 7<br />
Übungsraum und Party-Keller 7<br />
ANLAGE, TRANSPORT<br />
Mopeds 8<br />
PKW 8<br />
VW-Bandbus 8<br />
AUFTRITTE<br />
“Tanztee” Ernst-Moritz-Arndt- Realschule Kreuztal 9<br />
Bandwettbewerb Party-Club-Siegen 10-11<br />
Katholisches Jugendheim Kreuztal 12<br />
“Tanztee” Mädchen-Gymnasiun Stift Keppel Allenbach 12<br />
Wettbewerbsteilnahme zu den “Deutschen Beatmeisterschaften” 13<br />
“Tanz für die Jugend” Otto-Flick-Halle Kreuztal 13<br />
“Tanz für die Jugend” Siegerlandhalle 13<br />
Monatsengagements Dahlbrucher Hof- Hölzemann 15<br />
Monatsengagements Gasthof Schausten, Eichen 15<br />
Gastspiel Café Barbara, Daaden 16<br />
Gastspiel in Laisa bei Frankenberg 16<br />
BANDAUFLÖSUNG 17<br />
FREIZEIT<br />
Campingurlaub Edertalsperre 18<br />
Kurzurlaub mit Unfallfolge 18<br />
Gasthof Kreuztaler Hof 19<br />
Gasthof zum weissen Röss´l, Wenden 19<br />
Gaststätte Hoss, Wenden - abgebrannt 19<br />
Gaststätte Kerstein, Kredenbach - heute Gasthof Merje 19<br />
Hütte des Krombacher Hundevereins 20<br />
St. Wolfgang am Wolfgangsee 21<br />
BETREUER, HELFER 22<br />
EHEMALIGE BANDMITGLIEDER HEUTE 23<br />
EPILOG 24<br />
PRESSE 25-28<br />
ANHANG
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
von Rolf Hirsch<br />
1962 begann für meinen Bruder Helmut und<br />
mich die Zeit der Hausmusik bei unserem “Eichener-Opa”.<br />
Wir trafen uns zwei- bis dreimal die Woche<br />
bei ihm zum Üben. Mein Großvater war ein<br />
begeisterter Gitarrenspieler. Helmut lernte<br />
unter seiner Anleitung das Mandolinespielen,<br />
und Großvater brachte mir das Gitarrenspiel<br />
bei. Wir waren so eifrige Schüler, dass<br />
wir schon nach kurzer Zeit gut zusammen<br />
spielen konnten.<br />
Auch übten Helmut und ich in unserem Kinderzimmer.<br />
Von unserer musikalischen Entwicklung<br />
hatten wir auch unserem Nachbarsfreund<br />
Heinz erzählt. Ihm hatte es wohl<br />
gut gefallen, und er begleitete Helmut und<br />
mich mit seinem taktkräftigen Beitrag auf einer<br />
Persil-Trommel.<br />
Das gemeinsame Musizieren hatte so viel<br />
Spaß gemacht, dass ich mich 1963 entschloss,<br />
eine Band zu gründen. Hier war<br />
“Hausmusik” nicht mehr angesagt. Beat war<br />
das musikalische Motto.<br />
Meine Wandergitarre musste eingetauscht<br />
werden durch eine Elektrogitarre, Helmut<br />
wechselte vom Mandolinenspiel auf Elektrobass,<br />
und Heinz musste noch die Persiltrommel<br />
gegen eine “Schießbude” ersetzen. Mit<br />
einem Trio in unserer Bandbesetzung für<br />
evtl. öffentliche Auftritte fühlten wir uns noch<br />
zu schwach. Wir brauchten Verstärkung.<br />
Für diese Idee hatten wir schnell Mitstreiter<br />
gefunden bei unseren Mitschüler in der Amtsrealschule<br />
Kreuztal. Als erster schloss sich<br />
Wolfgang Jeschke als Gitarrist unserem Trio<br />
an, und wir bekamen noch weitere Unterstützung.<br />
VORWORT<br />
THE LAZY-BONES<br />
R E T R O S P E K T I V E<br />
wurde verfasst von Rolf Hirsch, Bamberg.
IMPRESSUM<br />
1 9 6 3 - 1 9 6 9<br />
THE LAZY-BONES<br />
R E T R O S P E K T I V E<br />
wurde verfasst von Rolf Hirsch, Bamberg.<br />
Redakteure:<br />
Hans-Peter Tornow (Essay)<br />
Heinz Lindenschmidt (ANSTOSS 3)<br />
Wolfgang Jeschke (ANSTOSS 3)<br />
Rolf Hirsch (Vorwort, Epilog)<br />
Fotos:<br />
Werner Kläs<br />
P.G. Hofmann<br />
Freunde<br />
Copyright bei<br />
Rolf Hirsch<br />
Promenadestraße 23<br />
D-96047 Bamberg<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch<br />
auszugsweise - und Wiedergabe in anderer<br />
Form sind nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
von Rolf Hirsch gestattet.<br />
Gesamtdarstellung Rolf Hirsch