Heizzugreparaturen in Koksöfen der HKM Kokerei - VDKF eV
Heizzugreparaturen in Koksöfen der HKM Kokerei - VDKF eV
Heizzugreparaturen in Koksöfen der HKM Kokerei - VDKF eV
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Vortragsveröffentlichung <strong>Kokerei</strong>technik<br />
Herausgeber: Vere<strong>in</strong> Deutscher <strong>Kokerei</strong>fachleute e.V.<br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik im Evonik-Haus <strong>der</strong> Evonik<br />
Industries AG, Essen<br />
08. und 09. Mai 2008<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit<br />
dem Vere<strong>in</strong> Deutscher <strong>Kokerei</strong>fachleute e.V.,<br />
dem <strong>Kokerei</strong>anlagenbau und<br />
dem <strong>Kokerei</strong>ausschuss
Dar<strong>in</strong> u. a. auch<br />
Ehrung Prof. Dr. Wilhelm Reer<strong>in</strong>k (Dr. Heribert Bertl<strong>in</strong>g);<br />
Rückblick 50 Jahre <strong>Kokerei</strong>technik <strong>in</strong> <strong>der</strong> DMT, (Dr. Manfred Kaiser)
9. Mai 2008 Beg<strong>in</strong>n: 9.00 Uhr<br />
7. Neue Entwicklungen und Erkenntnisse zur Rückgew<strong>in</strong>nung 9.00 Uhr<br />
aromatischer Kohlenwasserstoffe aus <strong>Kokerei</strong>gasen<br />
Dirk Scheckreiter, Dr. Holger Thielert, Uhde GmbH, Dortmund<br />
Dietmar Richter, Prof. Günter Wozny, TU-Berl<strong>in</strong><br />
8. E<strong>in</strong>fluss verschiedener Parameter auf die Verdichtbarkeit 9.30 Uhr<br />
und Festigkeit gestampfter Kohlekuchen,<br />
Dr.-Ing. Jan Rosenkranz, Dipl.-Ing. Frank Abel,<br />
Prof. Dr.-Ing. Halit Z. Kuyumcu, TU Berl<strong>in</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ator: Dr. Erw<strong>in</strong> Pilarczyk, DMT GmbH, Essen<br />
Kaffeepause 10.00 Uhr<br />
9. Kapazitäten <strong>der</strong> Roheisenerzeugung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt – 10.30 Uhr<br />
Entwicklung, aktueller Stand und Ausblick<br />
Dr.-Ing. Peter Schmöle, ThyssenKrupp Steel AG, Duisburg<br />
Dr.-Ing. Hans-Bodo Lüngen, Stahl<strong>in</strong>stitut VDEh, Düsseldorf<br />
10. Stand <strong>der</strong> Sanierungsmaßnahmen bei ZKS 11.00 Uhr<br />
Harald Jost, Yves Herrmann, Hans-Werner Jager<br />
Zentralkokerei Saar GmbH, Dill<strong>in</strong>gen<br />
He<strong>in</strong>z Bernd Dellmann, HBD-Eng<strong>in</strong>eers, Lille<br />
11. Metallurgischer Koks <strong>in</strong> Europa - Versorgung und Bedarf 11.30 Uhr<br />
(englisch)<br />
Andrew Jones, Resource-Net, Brüssel<br />
Kaffeepause 12.00 Uhr<br />
12. "Koks auf Zelluloid" - <strong>Kokerei</strong>filme als historische Quelle 12.30 Uhr<br />
(Beitrag des Historikerkreises des <strong>VDKF</strong>)<br />
Dr. Michael Farrenkopf, Deutsches Bergbau-Museum, Bochum<br />
Mo<strong>der</strong>ator: Bernd Wemhöner,<br />
KBS <strong>Kokerei</strong>gesellschaft Schwelgern, Duisburg<br />
Schlusswort 13.00 Uhr<br />
Dr. Ra<strong>in</strong>er Worberg, Uhde GmbH, Dortmund<br />
Anschließend ab ca. 13.30 Uhr: Mitglie<strong>der</strong>versammlung des <strong>VDKF</strong>
Feststehende Abstreifer führen den Koks vom Austragsteller e<strong>in</strong>em Kühlsystem zu.<br />
Hier wird <strong>der</strong> Koks auf unter 60 °C abgekühlt; gleichzeitig wird durch Zufuhr von Luft<br />
e<strong>in</strong>e kontrollierte Alterung des reaktionsfähigen Kokses erreicht.<br />
Der Energiebedarf des Verkokungsvorganges wird dadurch gedeckt, dass die aus<br />
<strong>der</strong> Kohle-/Koks-Schüttung freigesetzten flüchtigen Bestandteile <strong>der</strong> Braunkohle<br />
teilweise verbrannt werden. Die hierfür erfor<strong>der</strong>liche Zudosierung von Sauerstoff<br />
(Luft) erfolgt über Luftdüsen, die über den Umfang verteilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ofenseitenwand angeordnet<br />
s<strong>in</strong>d. Die den Herdofen verlassenden Gase, die e<strong>in</strong>en Restheizwert von rd.<br />
1.500 kJ/m 3 und e<strong>in</strong>e Temperatur von rd. 1.300 °C aufweisen, werden über e<strong>in</strong>en<br />
feuerfest ausgekleideten Herdgaskanal dem Abhitzekessel zugeführt und<br />
energetisch genutzt. Der Abhitzekessel, dem neben den Herdgasen auch die im<br />
Kokskühlsystem entstehenden Kühlschwaden zugeführt werden, erzeugt Heißdampf.<br />
Durch diese Zusammenschaltung von Herdofen und Abhitzekessel wird e<strong>in</strong>e<br />
energetisch effiziente und beson<strong>der</strong>s umweltfreundliche Verkokung erreicht. Die<br />
Leistung e<strong>in</strong>es Herdofens liegt bei ca. 13 t Braunkohlenkoks/h. Damit beträgt die<br />
<strong>der</strong>zeitige Produktionskapazität von zwei Herdöfen 190.000 t/a. Die lnfrastruktur für<br />
weitere Herdöfen ist vorgesehen.<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Die für die Anwendung wesentlichen physikalischen und chemischen Kenngrößen<br />
des Braunkohlenkokses s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 1 (siehe Anlage zum Text) aufgeführt:<br />
Durch den Herstellungsprozess des Kokses s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong> Körnung im<br />
Wesentlichen <strong>der</strong> Wassergehalt und die flüchtigen Bestandteile bee<strong>in</strong>flussbar. Der<br />
Endwassergehalt des Kokses beträgt ca. 0,5 Gew. %, <strong>der</strong> Gehalt an flüchtigen<br />
Bestandteilen ca. 3,0 Gew. %. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um CO2<br />
(Sekundärflüchtige) und nicht um brennbare flüchtige Bestandteile (Primärflüchtige).<br />
Der Gehalt an Primärflüchtigen liegt deutlich unter 1 %. Beim Kühl- und<br />
Alterungsprozess werden durch Reaktion mit Sauerstoff Sekundärflüchtige gebildet.<br />
Der Schwefelgehalt liegt mit 0,5 Gew. % sehr niedrig, die spez. Oberfläche mit ca.<br />
300 m 2 /g sehr hoch. Die Reaktionsfähigkeit und <strong>der</strong> spez. elektrische Wi<strong>der</strong>stand<br />
s<strong>in</strong>d ebenfalls im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Kohlenstoffträgern hoch. Der Aschegehalt<br />
des Kokses liegt bei 9 Gew. %. Das Verhalten <strong>der</strong> Koksasche kann bei e<strong>in</strong>em CaO-<br />
Anteil von ca. 35 Gew. % und hohen Anteilen an Eisen und Magnesium als<br />
ausgesprochen basisch bezeichnet werden.<br />
Die wesentlichen E<strong>in</strong>satzgebiete s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 2 (siehe Anlage zum Text)<br />
dargestellt. Infolge se<strong>in</strong>er aktivkohleähnlichen Eigenschaften (hohe spez. Oberfläche,<br />
günstige Porenstruktur) wird <strong>der</strong> Herdofenkoks sowohl zur Abgas- als auch zur<br />
Abwasserre<strong>in</strong>igung e<strong>in</strong>gesetzt, außerdem zum Aufkohlen von Stahl <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Metallurgie.<br />
In <strong>der</strong> Abgasre<strong>in</strong>igung wird <strong>der</strong> Koks zur Beseitigung von Schadstoffen wie SO2 und<br />
H2S sowie von Diox<strong>in</strong>en, Quecksilber und Halogenen wie Fluor und Chlor verwendet.<br />
Hierzu gehört auch die Entfernung von Kohlenwasserstoffen, Lösemitteln und<br />
Geruchsstoffen aus Abluftströmen. Bei <strong>der</strong> anschließenden Verbrennung des<br />
beladenen Kokses werden zum großen Teil die Schadstoffe unter Bildung stabiler<br />
Verb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> die basischen Bestandteile <strong>der</strong> Asche e<strong>in</strong>gebunden.
Rohbenzol als Ausgangspunkt für<br />
chemische Grundstoffe und<br />
Konsumgüter<br />
Vortrag anlässlich <strong>der</strong> Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik des<br />
<strong>VDKF</strong> am 8./9. Mai 2008<br />
Arsol Aromatics GmbH<br />
Uferstraße 105<br />
D-45881 Gelsenkirchen<br />
Fon +49(0)209.40 90 90<br />
Fax +49(0)209.409 09 24<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@arsol-aromatics.de<br />
Internet: www.arsol-aromatics.de
1.1. Historie <strong>der</strong> Arsol Aromatics GmbH<br />
Am 28. November 1898 gründeten 13 Zechengesellschaften<br />
den Benzolverband (BV). Zweck war die<br />
geme<strong>in</strong>same, bessere Vermarktung des <strong>in</strong> den eigenen<br />
<strong>Kokerei</strong>en gewonnenen Benzols.<br />
Bis 1918 wuchs die Zahl <strong>der</strong> beteiligten Gesellschaften<br />
auf fünfundsiebzig.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> fünfziger Jahre wurde beschlossen, zentral<br />
für viele <strong>Kokerei</strong>en e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Destillationsanlage<br />
<strong>in</strong> Gelsenkirchen zu errichten.<br />
Die Inbetriebnahme <strong>der</strong> ersten Re<strong>in</strong>benzolstraße erfolgte<br />
am 1. April 1954, <strong>in</strong>nerhalb des damaligen Aral-Tanklagers<br />
am Stadthafen, was gleichzeitig den Beg<strong>in</strong>n dieses<br />
Unternehmens darstellt. Im Juni 1955 folgte e<strong>in</strong>e so<br />
genannte Homologenstraße, <strong>in</strong> <strong>der</strong> unterschiedliche<br />
Aromaten hergestellt werden. Durch gute Verarbeitungsqualität,<br />
hohe Ausbeuten und niedrige Verarbeitungskosten<br />
überzeugt, wollten immer mehr <strong>Kokerei</strong>betreiber<br />
<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft aufgenommen werden. Deshalb<br />
wurde e<strong>in</strong>e Kapazitätsverdopplung auf dem heutigen<br />
Gelände vorgenommen. Im Jahre 1956 hatte das<br />
Unternehmen bereits 21 Gesellschafter.<br />
Im Mai 1959 g<strong>in</strong>g dann die Re<strong>in</strong>benzolgew<strong>in</strong>nung <strong>in</strong><br />
Betrieb und 1968 erfolgte, wegen höherer Qualitäts-
anfor<strong>der</strong>ungen an Re<strong>in</strong>benzol, <strong>der</strong> Neubau e<strong>in</strong>er<br />
Extraktivdestillation.<br />
1983 wurde e<strong>in</strong>e neue Benzolgew<strong>in</strong>nung fertig gestellt,<br />
um Energie zu sparen und den Umweltschutz zu<br />
verbessern. Der Wärmeverbrauch wurde gegenüber den<br />
Altanlagen halbiert.<br />
Im Jahre 1987 wurde e<strong>in</strong>e neue Homologenstraße<br />
errichtet und <strong>der</strong> alte Betrieb im Tanklager <strong>der</strong><br />
ehemaligen Aral AG geschlossen und abgerissen.<br />
Schließlich wurde Ende 1997 die Druckraff<strong>in</strong>ation, e<strong>in</strong>e<br />
Anlage zur Re<strong>in</strong>igung des Rohbenzols, <strong>in</strong> Betrieb<br />
genommen.<br />
Am 1. Januar 2002 wurde im Zuge des Verkaufs <strong>der</strong> Aral<br />
an BP die Aral Aromatics GmbH mit Sitz <strong>in</strong> Gelsenkirchen<br />
gegründet. Damit wurden alle „Aromaten - Aktivitäten“<br />
vom Rohwarene<strong>in</strong>kauf über Produktion bis zum Verkauf<br />
<strong>in</strong> Gelsenkirchen konzentriert.<br />
Im September 2004 wurde schließlich e<strong>in</strong>e Toluol-<br />
Extraktion <strong>in</strong> Betrieb genommen. Dadurch kann heute<br />
auch Toluol <strong>in</strong> hochre<strong>in</strong>er Form für die chemische<br />
Industrie herstellen werden.<br />
Nach Ende des Lizenzvertrages für Namen und Logo<br />
„Aral“ wurde <strong>der</strong> Firmenname zum 1. Juni 2006 <strong>in</strong> „Arsol<br />
Aromatics“ geän<strong>der</strong>t.
1.2._Heutige Gesellschafterstruktur<br />
Die Betreiber von <strong>Kokerei</strong>en und e<strong>in</strong> Verarbeiter von<br />
Teerbenzol s<strong>in</strong>d heute die Gesellschafter <strong>der</strong> Arsol<br />
Aromatics GmbH:<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH<br />
RAG AG<br />
Rütgers Chemicals GmbH<br />
Salzgitter AG<br />
ThyssenKrupp Steel AG
2._Herkunft <strong>der</strong> Rohstoffe<br />
Der Rohstoff Rohbenzol entsteht bei <strong>der</strong> Verkokung von<br />
Ste<strong>in</strong>kohle <strong>in</strong> <strong>Kokerei</strong>en. Dort wird die Ste<strong>in</strong>kohle unter<br />
Luftabschluss auf hohe Temperaturen erhitzt. Neben dem<br />
Hauptprodukt Koks fällt zwangsläufig auch <strong>Kokerei</strong>gas<br />
an, welches unter an<strong>der</strong>em Rohbenzol enthält.<br />
Während <strong>der</strong> Koks vor allem für die <strong>in</strong>dustrielle<br />
Erzeugung von Roheisen im Hochofen benötigt wird,<br />
werden aus dem <strong>Kokerei</strong>gas die so genannten<br />
„Kohlenwertstoffe“ wie Ammoniumsulfat, Schwefelsäure,<br />
Teer und Rohbenzol gewonnen.<br />
Unsere Rohstoffe werden also aus Kohle gewonnen.<br />
3._Welche Grundstoffe werden hergestellt?<br />
Die chemischen Grundstoffe, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktionsanlage<br />
<strong>der</strong> Arsol Aromatics GmbH erzeugt werden,<br />
bezeichnet man als Aromaten. Diese haben ihren Namen<br />
wegen des charakteristischen aromatischen o<strong>der</strong><br />
parfümartigen Geruchs erhalten. Die Hauptbestandteile<br />
dieser chemischen Gruppe s<strong>in</strong>d Benzol, Toluol, Xylol und<br />
Arsole und dienen als Ausgangsmaterial für e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Konsumgütern.<br />
Aromaten werden <strong>in</strong> vielen Industriezweigen verarbeitet.<br />
Wir f<strong>in</strong>den sie <strong>in</strong> Gebäudeisolierungen, Fahrzeugen, <strong>der</strong><br />
Telekommunikation, im Haushalt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mode und im<br />
Sport.<br />
In unserer heutigen Welt nehmen wir viele Produkte, die<br />
unter Verwendung von Aromaten hergestellt wurden, als<br />
e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit h<strong>in</strong>. Deren Vorteile wie
Haltbarkeit, Bequemlichkeit, ger<strong>in</strong>ges Gewicht, Design<br />
und Sicherheit s<strong>in</strong>d nicht mehr aus dem normalen Leben<br />
wegzudenken.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Wärmedämmung im Hausbau o<strong>der</strong> leichte<br />
Kunststoffteile <strong>in</strong> Autos und Flugzeugen helfen den<br />
Energieverbrauch zu senken. Sie haben daher auch<br />
positive Auswirkungen auf die Umwelt. Doch nicht nur <strong>in</strong><br />
alltäglichen Haushaltsprodukten kommen Aromaten vor.<br />
So werden sie z.B. auch bei <strong>der</strong> Herstellung bekannter<br />
Medikamente wie Aspir<strong>in</strong> und Penicill<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
3.1._Hergestellte Produkte im E<strong>in</strong>zelnen<br />
Benzol<br />
E<strong>in</strong>e farblose Flüssigkeit, die <strong>in</strong> fossilen Rohmaterialien<br />
wie Rohöl und Ste<strong>in</strong>kohle vorkommt. Diese<br />
Grundchemikalie ist bei <strong>der</strong> Herstellung von<br />
Alltagsprodukten von entscheiden-<strong>der</strong> Bedeutung.<br />
Benzol ist gesundheitsgefährlich! In <strong>der</strong> Tat hat die IARC<br />
(= International Agency for Research on Cancer =<br />
Internationale Krebsforschungsgesellschaft) Benzol als<br />
Humankarz<strong>in</strong>ogen (Krebsauslöser beim Menschen)<br />
klassifiziert. Dabei darf man allerd<strong>in</strong>gs nicht vergessen,<br />
dass das Benzol selbst nicht <strong>in</strong> den Konsumgütern<br />
vorkommt.
Xylol (meta-Xylol)<br />
E<strong>in</strong>e farblose Flüssigkeit, die <strong>in</strong> fossilen Rohmaterialien<br />
wie Rohöl und Ste<strong>in</strong>kohle vorkommt. Xylol kommt <strong>in</strong><br />
mehreren chemischen Formen vor. Die wichtigste ist<br />
Paraxylol. Paraxylol wird bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Polyester e<strong>in</strong>gesetzt, woraus Kleidung,<br />
Verpackungsmaterialien und<br />
Kunststoffflaschen hergestellt werden. Das am häufigsten<br />
verwendete Polyester ist Polyethylen-terephthalat (PET),<br />
genutzt sowohl bei leichten, wie<strong>der</strong> verwertbaren<br />
Softdr<strong>in</strong>kflaschen als auch bei Kleidung, Anorak- und<br />
Fe<strong>der</strong>bettfüllstoffen, Reifencord und För<strong>der</strong>bän<strong>der</strong>n. Es<br />
kann auch zur Herstellung von Material für Audio- und<br />
Videobän<strong>der</strong> und Röntgenfilme verwendet werden.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Form des Xylols, das Orthoxylol,<br />
wird für die Herstellung von flexiblem PVC wie Rohren,<br />
Beschichtungen und Kabeln e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Arsol ®<br />
Der Name Arsol ® ist e<strong>in</strong>e Zusammensetzung <strong>der</strong> Begriffe<br />
ARomaten und SOLvent. Arsol ® ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>getragene<br />
Marke <strong>der</strong> Arsol Aromatics GmbH. E<strong>in</strong>e farblose<br />
Flüssigkeit, die <strong>in</strong> fossilen Rohmaterialien wie Rohöl und<br />
Ste<strong>in</strong>kohle vorkommt. Dieses Lösemittel f<strong>in</strong>det<br />
Verwendung bei <strong>der</strong> Herstellung von Farben, Lacken und<br />
Harzen.
Weiterverarbeitung zu Cumol<br />
Cumol und Phenol s<strong>in</strong>d Ausgangsprodukte für die<br />
Herstellung von Medikamenten wie Aspir<strong>in</strong> und Penicill<strong>in</strong>.<br />
Penicill<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ersten Antibiotika überhaupt und<br />
nimmt heute immer noch e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> ersten Ränge bei <strong>der</strong><br />
Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten wie<br />
Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Infektionen des<br />
Halses und Diphtherie e<strong>in</strong>. Außerdem wird aus Phenol<br />
Bisphenol A hergestellt, welches das Ausgangsmaterial<br />
für Epoxidharze und Polycarbonate ist. Epoxidharze<br />
werden dazu verwendet, Anstriche beson<strong>der</strong>s<br />
wi<strong>der</strong>standsfähig zu machen, so dass sie auch auf<br />
Schiffsoberflächen und <strong>in</strong> Lagertanks für Chemikalien<br />
verwendet werden können. Aus Polycarbonaten werden<br />
CD’s, Sicherheitsgläser, Sicherheits-helme, L<strong>in</strong>sen,<br />
Kunststoffgläser und Kühlventilatoren her-gestellt. Auch<br />
berührungsempf<strong>in</strong>dliche Oberflächen auf Telefonen<br />
bestehen aus Polycarbonatfilmen.
2.2 Konstruktive Maßnahmen zur Emissionsvermeidung<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Messungen während des Befüllens und Planierens zeigen auf,<br />
dass <strong>der</strong> Gasstrom durch Art und Ausführung <strong>der</strong> Befülle<strong>in</strong>richtung und <strong>der</strong> zur Anwendung<br />
kommende Befüll- und Planiertechnologie bee<strong>in</strong>flusst wird.<br />
Daher ist es naheliegend, die Konstruktion <strong>der</strong> Befüll- und Planiere<strong>in</strong>richtung so auszuführen,<br />
dass e<strong>in</strong> erhöhter Gasstrom möglichst erst gar nicht entsteht, bzw. Emissionen<br />
<strong>in</strong> die Umgebung weitestgehend vermieden werden.<br />
Hierbei kommen e<strong>in</strong>erseits konstruktive Mittel zum E<strong>in</strong>satz, durch die e<strong>in</strong> Austreten<br />
<strong>der</strong> Emissionen <strong>in</strong> die Umgebung verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t bzw. m<strong>in</strong>imiert werden. An<strong>der</strong>erseits<br />
wurden verfahrenstechnische Verbesserungen des Koksofenbetriebes entwickelt,<br />
durch welche die Entstehung von Emissionen erheblich reduziert wird.<br />
Die Emissionsreduzierung beim Füllvorgang gestaltet sich bei <strong>der</strong> konstruktiven Ausführung<br />
e<strong>in</strong>er geeigneten Fülle<strong>in</strong>richtung als zentraler Funktionse<strong>in</strong>heit des Füllwagens<br />
als beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung (Abbildung 5).<br />
Abbildung 5 – Übersicht Füllwagen<br />
Als für die Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung entscheidenden Neuerungen an <strong>der</strong> Fülle<strong>in</strong>richtung<br />
s<strong>in</strong>d folgende Maßnahmen zu nennen (Abbildung 6):<br />
• Verbesserte Ausführung <strong>der</strong> Füllteleskope h<strong>in</strong>sichtlich Abdichtung zwischen<br />
Ofen und Umgebung<br />
• Optimaler Befüllvorgang durch drehzahlgeregelte För<strong>der</strong>schnecken<br />
• „Controlled Charg<strong>in</strong>g“ - optimiertes Befüllen <strong>der</strong> Ofenkammern durch volumetrisches<br />
Füllen
Abbildung 7 - Teleskop<br />
3 Fülloptimierung durch Controlled Charg<strong>in</strong>g<br />
3.1 Anfor<strong>der</strong>ungen an den Füllprozess<br />
Die Messungen <strong>der</strong> Gasströme während des Befüllens zeigen, dass im Zeitraum <strong>der</strong><br />
Phase III, <strong>in</strong> dem Befüllen und Planieren stattf<strong>in</strong>den, <strong>der</strong> freie Durchfluss des Gases<br />
zwischen Ofendecke und Kohlefüllung zeitweise blockiert wird.<br />
Ursachen s<strong>in</strong>d zum E<strong>in</strong>en verfahrensbed<strong>in</strong>gt, z.B. wenn während des Befüllens bereits<br />
zeitgleich planiert wird. Zum An<strong>der</strong>en wird <strong>der</strong> Gasstrom bei Überfüllung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
o<strong>der</strong> mehreren Fülllöchern blockiert, wenn <strong>der</strong> Schüttkegel zu weit <strong>in</strong> das Füllloch<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragt.<br />
Diese Blockade hat e<strong>in</strong> Ansteigen des Gasdruckes zur Folge, <strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em Überdruck<br />
<strong>in</strong> den Teleskopen führt. Bei älteren Teleskopkonstruktionen führt dies zu e<strong>in</strong>em<br />
Austritt von Gasen <strong>in</strong> die Umgebung, verbunden mit <strong>der</strong> Gefahr von Entzündungen<br />
und Verpuffungen.<br />
Die zuvor beschriebene verbesserte Konstruktion <strong>der</strong> Teleskope ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, <strong>in</strong><br />
gewissen Grenzen die Abdichtung gegen Austritt von Gasen <strong>in</strong> die Umgebung zu<br />
gewährleisten. E<strong>in</strong> sicherer Emissionsschutz ist jedoch nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em<br />
geeigneten Befüllungsprozess möglich.<br />
Bei diesem Befüllprozess sollen – je nach Ofenkonfiguration mit 3, 4 o<strong>der</strong> 5 Fülllöchern<br />
- die Anzahl <strong>der</strong> Planierhübe m<strong>in</strong>imiert o<strong>der</strong> idealerweise auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />
Planierhub nach Beenden des Befüllens begrenzt werden.<br />
Weiteres Ziel dieses Verfahrens ist, die Schüttung <strong>der</strong> Kohle beim Befüllen durch die<br />
Fülllöcher <strong>der</strong>art gleichmäßig durchzuführen, dass das Volumen <strong>der</strong> Spitzen <strong>der</strong><br />
Schüttkegel oberhalb dem Volumen <strong>der</strong> Senken unterhalb <strong>der</strong> Planierebene entspricht.<br />
Beim Planieren wird dann vorzugsweise mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Hub das Spitzenvolumen<br />
<strong>der</strong> Kohle <strong>in</strong> die Senken verteilt und somit e<strong>in</strong>e annähernde ebene Oberfläche<br />
<strong>der</strong> Kohlefüllung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ofenkammer erreicht.<br />
Zu beachten ist, dass nach dem Befüllungsvorgang e<strong>in</strong> ausreichend großer Strömungsquerschnitt<br />
zum störungsfreien Gasabzug zwischen den Spitzen <strong>der</strong> Schütt-
Abbildung 9 – Controlled Charg<strong>in</strong>g System<br />
Aus Trichtervolumen und Gewicht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gefüllten Kohle wird die aktuelle spezifische<br />
Schüttdichte errechnet.<br />
γ<br />
m<br />
=<br />
Kohle<br />
Kohle VTrichter<br />
Für die Befüllung wird die Ofenkammer <strong>in</strong> virtuelle Abschnitte aufgeteilt, die durch<br />
jeweils e<strong>in</strong> Füllloch befüllt werden. Durch entsprechende <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>stellungen<br />
<strong>der</strong> Füllgeschw<strong>in</strong>digkeiten für jedes Füllloch wird die Kohle entsprechend dem Volumen<br />
des zugehörigen Ofenkammerabschnittes e<strong>in</strong>gefüllt. Die Befüllung erfolgt dabei<br />
simultan durch alle Fülllöcher (Abbildung 10 - A).<br />
Aus <strong>der</strong> errechneten Schüttdichte <strong>der</strong> Füllkohle und dem – virtuellen – Volumen des<br />
Ofenkammerabschnittes wird das diesem Volumen entsprechende Kohlegewicht zurückgerechnet.<br />
m = γ × V<br />
Ofenabschnitt<br />
Kohle<br />
Ofenabschnitt<br />
Das Befüllen erfolgt für jedes Füllloch <strong>in</strong>dividuell gesteuert über die Drehzahl <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>schnecken. Der Fortschritt des Füllvorganges wird durch kont<strong>in</strong>uierliche Messung<br />
des Füllgewichts im Trichter überwacht, bis die Soll-Menge <strong>der</strong> Kohle erreicht<br />
wird.<br />
m Ofenabschnitt<br />
= mKohle<br />
− makt.<br />
Messung<br />
Der Füllvorgang wird dabei auch zeitabhängig so gesteuert, dass sich die Schüttungen<br />
jeweils benachbarter Abschnitte an e<strong>in</strong>er senkrechten L<strong>in</strong>ie berühren.<br />
Durch die Verwendung geeigneter Wägezellen, exakter Vermessung <strong>der</strong> Füllrichter<br />
und e<strong>in</strong>er im praktischen E<strong>in</strong>satz optimierten Füllgeschw<strong>in</strong>digkeit über die Regelung<br />
<strong>der</strong> Schneckendrehzahl wird e<strong>in</strong>e Genauigkeit beim Befüllen von ±25kg erreicht.<br />
Die simultane Befüllung <strong>der</strong> Ofenkammer durch alle Fülllöcher ermöglicht e<strong>in</strong>e erhebliche<br />
Zeitersparnis gegenüber sequentiellen o<strong>der</strong> gestaffelten Füllschemata<br />
(Abbildung 10 – B und C).
Schüttkegel erzeugt und somit die Möglichkeit zu Entmischung weiter e<strong>in</strong>geschränkt<br />
wird.<br />
Da beim Befüllen nicht gleichzeitig planiert wird tritt auch ke<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung des<br />
Kohlestroms durch die Planierstange auf. E<strong>in</strong>e diffuse Verteilung des Masseflusses<br />
mit Folge e<strong>in</strong>er Entmischung <strong>der</strong> Kohle kann somit nicht auftreten. Die im Massenstrom<br />
enthaltene Energie wird nicht durch das Auftreffen auf die Planierstange reduziert<br />
son<strong>der</strong>n wird vollständig <strong>in</strong> die Kohleschüttung e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Durch die hohe Füllgeschw<strong>in</strong>digkeit wird zudem e<strong>in</strong>e bessere Verdichtung <strong>der</strong> Kohlefüllung<br />
erreicht, bei gleichzeitiger homogener Mischung <strong>der</strong> Kohlepartikel.<br />
Vergleichsmessungen auf <strong>Kokerei</strong>anlagen zwischen herkömmlichen und dem<br />
SCHALKE Controlled Charg<strong>in</strong>g Verfahren zeigten bei Messung <strong>der</strong> gleichen Anzahl<br />
gedrückter Öfen e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Koksproduktion um 1 – 1,5%.<br />
Bei dem aktuell hohen Marktpreis für Koks amortisiert sich daher die Investition <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en neuen Füllwagen mit mo<strong>der</strong>ner Fülltechnologie <strong>in</strong>nerhalb weniger Jahre.<br />
4 E<strong>in</strong>satzgrenzen<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>wandfreies und reproduzierbares Füllergebnis ist zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e sorgfältige Aufbereitung <strong>der</strong> Füllkohle, wie sie bei fast allen europäischen<br />
<strong>Kokerei</strong>betreibern selbstverständlich ist.<br />
Die Füllkohle wird dabei aus unterschiedlichen Kohlesorten <strong>der</strong>art gemischt, dass<br />
Eigenschaften wie z.B. Schüttdichte, Böschungsverhalten, Korngröße aber auch<br />
enthaltene Restfeuchte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em def<strong>in</strong>ierten Größenbereich gehalten werden.<br />
Durch Controlled Charg<strong>in</strong>g werden mittels <strong>der</strong> volumetrischen Befüllung die Schwankungen<br />
<strong>der</strong> Schüttdichte <strong>in</strong>nerhalb des def<strong>in</strong>ierten Bereiches ausgeglichen, so dass<br />
e<strong>in</strong> Erreichen des optimalen Füllungsgrades nicht gefährdet wird.<br />
Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass ausschließlich geeignete Kokskohlen<br />
gemäß üblicher Klassifizeriungsregeln, z.B. nach DIN 23003, verwendet werden.<br />
In Wachstumslän<strong>der</strong>n wie z. B. Ch<strong>in</strong>a und Südamerika ist allerd<strong>in</strong>gs zu beobachten,<br />
dass e<strong>in</strong>heimische <strong>Kokerei</strong>betreiber – wenn überhaupt – e<strong>in</strong>e weniger aufwändige<br />
Aufbereitung <strong>der</strong> Füllkohle durchführen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d die Vorkommen an für die Verkokung geeigneter Kohlesorten<br />
begrenzt bzw. regional nicht <strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Menge verfügbar.<br />
In letzter Zeit bekannt gewordene Befüllungsprobleme bei neu errichteten <strong>Kokerei</strong>anlagen<br />
<strong>in</strong> diesen Län<strong>der</strong>n lassen nach ersten Untersuchungen den Schluss zu, dass<br />
hier nicht o<strong>der</strong> nur bed<strong>in</strong>gt geeignete Kohlesorten verwendet wurden.<br />
Diese Kohlesorten weisen gegenüber typischen Kokskohlen e<strong>in</strong>e differenzierte Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> flüchtigen Bestandteile, abweichende m<strong>in</strong>eralische Bestandteile<br />
sowie an<strong>der</strong>e physikalische Eigenschaften auf.<br />
Die physikalischen Eigenschaften solcher Kohlen s<strong>in</strong>d vorrangig als Ursache für die<br />
Füllprobleme anzusehen. Aufgrund <strong>der</strong> vor Ort gemachten Beobachtungen und <strong>der</strong><br />
übermittelten Berichte werden bisher folgende Ursachen vermutet (Abbildung 11):<br />
Abweichende Eigenschaften Auswirkung Erkennbarer Fehlerzustand<br />
Geän<strong>der</strong>te Wasseraufnahmefähigkeit Undef<strong>in</strong>ierte Bildung des Schüttkegels Sollwert des Füllstandes wird nicht<br />
erreicht<br />
Erhöhter Anteil an tonhaltigen m<strong>in</strong>eralischen<br />
Bestandteilen<br />
Anhaften von Kohleresten <strong>in</strong> Fülltrichter,<br />
För<strong>der</strong>schnecke, Abwurf, usw.<br />
Erhöhter Strömungswi<strong>der</strong>stand <strong>in</strong><br />
Schnecke und Abwurf<br />
Füllgeschw<strong>in</strong>digkeit nicht erreichbar –<br />
Taktzeit verlängert
Abbildung 11 – Mögliche Ursachen für Füllprobleme<br />
Entsprechende Recherchen bezüglich <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Kohlesorten wurden von<br />
SCHALKE, auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> DMT, begonnen. Ziel ist die Ermittlung<br />
von zuverlässigen E<strong>in</strong>satzgrenzen <strong>der</strong> SCHALKE Fülltechnologie beim E<strong>in</strong>satz bed<strong>in</strong>gt<br />
geeigneter Kohle, bzw. zu erwartende E<strong>in</strong>schränkungen beim E<strong>in</strong>satz durch die<br />
abweichenden Eigenschaften.<br />
5 Weiterentwicklungen<br />
5.1 Füllstandmessung durch Füllloch<br />
Die Anpassung <strong>der</strong> Befüllung an die jeweiligen Ofenkammern und die erreichten<br />
Füllhöhen s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em erhöhten Aufwand durch kont<strong>in</strong>uierliche Kontrolle des Füllungsgrades<br />
verbunden.<br />
E<strong>in</strong>e manuelle Messung des Füllgrades durch das geöffnete Füllloch ist gefährlich,<br />
emissionsbehaftet und zeitaufwändig.<br />
Um auch <strong>in</strong> diesen Fällen e<strong>in</strong>e optimale Befüllung bei größeren Streuungen <strong>der</strong> Kohleeigenschaften<br />
sicherzustellen, ist e<strong>in</strong>e automatische Messung <strong>der</strong> Füllhöhe s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Die Messung erfolgt dabei durch das geöffnete Füllloch, während sich das Teleskop<br />
<strong>in</strong> abgesenkter Position bef<strong>in</strong>det (Abbildung 12).<br />
Die Messung erfolgt durch e<strong>in</strong>en auf dem Abwurfgehäuse <strong>der</strong> Füllschnecke angebrachten<br />
Radarsensor. Der Sensor ist zur Schneckenwelle versetzt angeordnet, so<br />
dass <strong>der</strong> Messstrahl an <strong>der</strong> Welle vorbei, durch das Füllloch <strong>in</strong> die Ofenkammer laufen<br />
kann.
DMT-Türdichtsystem auf <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong> Prosper<br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik Mai 2008| Folie 2<br />
www.dmt.de<br />
Zur Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung auf <strong>Kokerei</strong>en hat DMT e<strong>in</strong> neues Türdichtsystem<br />
entwickelt, das an verschiedenen Ofentürkörpern nachgerüstet werden kann. Dieses<br />
neue Dichtsystem ist seit 2002 auf <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong> Prosper im E<strong>in</strong>satz und hat sich<br />
bewährt. Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong>fachtagungen wurde bereits 2003 darüber berichtet.<br />
Inzwischen wurden mehr als 50 koksseitige Ofentüren umgerüstet; bis Ende des<br />
Jahres wird das neue Türdichtsystem an weiteren 30 Türen <strong>der</strong> Koksseite <strong>der</strong><br />
Ofengruppe 3 zum E<strong>in</strong>satz kommen.
Türre<strong>in</strong>igung zu testen, wurden zunächst Vorversuche bei DMT sowie auf <strong>der</strong><br />
<strong>Kokerei</strong> Prosper durchgeführt.<br />
Düsentests:<br />
Ermittlung <strong>der</strong><br />
Blaskraft<br />
Abdeckung<br />
Waage<br />
Abstand<br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik Mai 2008| Folie 4<br />
15<br />
10 20<br />
5<br />
bar<br />
25<br />
459 g<br />
Druck / Volumenstrom<br />
Sprühw<strong>in</strong>kel<br />
Luftdüse<br />
U-Kanal<br />
www.dmt.de<br />
Im Rahmen dieser Vorversuche wurde u. a. e<strong>in</strong>e Teststation aufgebaut, mit <strong>der</strong> die<br />
Blaskraft sowie <strong>der</strong> Luftverbrauch unterschiedlicher Düsen ermittelt werden konnte.<br />
Dabei wurden Abstand und Sprühw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Düse sowie <strong>der</strong> jeweilige Druck variiert.<br />
Die Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Düse, <strong>der</strong> so genannte Strahldruck o<strong>der</strong> auch Impact [N/mm²],<br />
ist abhängig vom Druck, dem Volumenstrom, dem Strahlw<strong>in</strong>kel und dem Abstand<br />
zum Objekt. Hierbei ist zu beachten dass <strong>der</strong> Abstand nahezu quadratisch die<br />
Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Düse bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Luftdüse die an <strong>der</strong> vorhandenen Re<strong>in</strong>igungsmechanik <strong>der</strong> KÜM 2 montiert<br />
wurde, konnten E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> Bezug auf mögliche Re<strong>in</strong>igungserfolge an<br />
Türdichtungen gewonnen werden. Für diese Versuche wurde Stickstoff aus<br />
Gasflaschen verwendet.<br />
Auf Basis <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Vorversuche konnten die grundlegenden Eckdaten<br />
für das Türre<strong>in</strong>igungskonzept mittels Druckluft wie folgt, ermittelt werden:<br />
• Präzise und schnelle Positionierung <strong>der</strong> Luftdüse.<br />
• Ger<strong>in</strong>ger Abstand (ca. 20 mm) zwischen Düsenöffnung und Türdichtfläche<br />
über den gesamten Verfahrweg.
Positionserfassung <strong>der</strong> Tür <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong>en Durchbiegung:<br />
Mit Hilfe von Pneumatikzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit <strong>in</strong>tegrierten Wegaufnehmern die sich an e<strong>in</strong>em<br />
feststehenden Stahlprofilrahmen seitlich zu <strong>der</strong> <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>igungsposition<br />
e<strong>in</strong>geschwenkten Ofentür bef<strong>in</strong>den, wird die Position <strong>der</strong> Tür im Raum und <strong>der</strong>en<br />
vertikale Durchbiegung erfasst und an e<strong>in</strong>e Auswerteelektronik weiter geleitet. Dabei<br />
werden die Kolbenstangen <strong>der</strong> Pneumatikzyl<strong>in</strong><strong>der</strong> an die vorgesehenen Messpunkte<br />
des rückseitigen Türrahmens angedrückt. Die Druckversorgung <strong>der</strong><br />
Pneumatikzyl<strong>in</strong><strong>der</strong> (2-6 bar) wird über e<strong>in</strong>en separaten Luftkompressor gewährleistet<br />
und zwischen 2 und 6 bar e<strong>in</strong>gestellt.<br />
Positionserfassung <strong>der</strong> Ofentür<br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik Mai 2008| Folie 5<br />
Die Hochdruck-Kompressoranlage:<br />
www.dmt.de<br />
Die Hochdruck-Kompressoranlage bef<strong>in</strong>det sich auf <strong>der</strong> 2.-ten Ebene <strong>der</strong> KÜM 2, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em separaten, schallisolierten Conta<strong>in</strong>er. Die Anlage besteht aus e<strong>in</strong>em<br />
dreistufigen, luftgekühlten, ölgeschmierten 500V-Kolbenkompressor, mit e<strong>in</strong>er<br />
Antriebsleistung von 22 KW. Die Schaltpunkte für die Druckluftentnahme liegen<br />
zwischen 34 und 40 bar. Die För<strong>der</strong>menge beträgt ca. 90 m³/h.
Re<strong>in</strong>igungsdüse:<br />
Manipulator mit Energieversorgung<br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik Mai 2008| Folie 7<br />
www.dmt.de<br />
Als Re<strong>in</strong>igungsdüse dient e<strong>in</strong>e Mehrkanal-Flachstrahl-Düse aus Edelstahl, die am<br />
Ende des Düsenstockes befestigt ist. Zwischen Düsenstock und<br />
Re<strong>in</strong>igungsmanipulator ist e<strong>in</strong> Kollisionsschutz e<strong>in</strong>gebaut, <strong>der</strong> auf Kollision <strong>in</strong> alle<br />
Richtungen reagiert und den Manipulator im Falle e<strong>in</strong>er Kollision sofort stoppt. Die<br />
Sensibilität des Kollisionsschutzes ist durch Vorgabe des Druckluftniveaus zwischen<br />
1 und 6 bar stufenlos e<strong>in</strong>stellbar.<br />
MSR-Technik:<br />
Sämtliche Informationen zur Positionserfassung und Störmeldeauswertung,<br />
e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Druckluftversorgung fließen <strong>in</strong> dem MSR-Schrank zusammen, <strong>der</strong><br />
sich im Schalthaus <strong>der</strong> KÜM 2 bef<strong>in</strong>det. Dort laufen die Signale des<br />
Re<strong>in</strong>igungsmanipulators mit dem dazugehörigen Kühlgebläse, <strong>der</strong><br />
Kompressorstation, des Druckbehälters, <strong>der</strong> Messzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>, des Touch-Panels, <strong>der</strong><br />
manuellen Steuerung sowie <strong>der</strong> optischen und akustischen Warnmeldungen<br />
zusammen.
gesendet. Wenn sämtliche Verriegelungen wie z. B. ausreichen<strong>der</strong> Systemdruck,<br />
geschlossene E<strong>in</strong>hausung u.s.w. gegeben s<strong>in</strong>d, kann <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>ist den<br />
Re<strong>in</strong>igungsvorgang starten. Die Messfühler <strong>der</strong> Pneumatikzyl<strong>in</strong><strong>der</strong> werden gegen die<br />
Rückseite des Türkörpers gefahren und die <strong>in</strong>tegrierten Wegaufnehmer übermitteln<br />
die Messdaten an die Steuerung. Nachdem <strong>der</strong> Manipulator die Startposition erreicht<br />
hat, wird die Druckluftleitung durch e<strong>in</strong> Magnetventil geöffnet. Der Manipulator<br />
beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung, <strong>in</strong>dem er sich entlang <strong>der</strong> Türdichtung bewegt. Dabei wird<br />
<strong>der</strong> Abstand zwischen Re<strong>in</strong>igungsdüse und Türdichtung sowie die Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
des Manipulators entsprechend <strong>der</strong> vorher <strong>in</strong> den Verfahrprogrammen festgelegten<br />
Parameter, e<strong>in</strong>gehalten. Nach Abschluss des Re<strong>in</strong>igungsvorgangs bewegt sich <strong>der</strong><br />
Re<strong>in</strong>igungsmanipulator <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e festgelegte „Home-Position“ und wartet auf den<br />
nächsten E<strong>in</strong>satz.<br />
Zusammenfassung:<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>en gasdichten Kammerverschluss ist neben e<strong>in</strong>em effektiven<br />
Koksofentürdichtsystem auch die pflegliche Wartung und Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Dichtflächen<br />
an <strong>der</strong> Koksofentür und dem Türrahmen. Die entsprechenden Nachteile von<br />
mechanischen Re<strong>in</strong>igungsvorrichtungen sowie bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung mit<br />
Hochdruckwasser s<strong>in</strong>d bekannt.<br />
Mit dem Ziel e<strong>in</strong> neues Verfahren <strong>der</strong> berührungslosen Re<strong>in</strong>igung von Koksofentüren<br />
bei gleichzeitiger Vermeidung des Abwassers zur Verfügung zu stellen, hat die<br />
<strong>Kokerei</strong> Prosper und die DMT geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Verfahren auf Basis von Hochdruckluft<br />
als Re<strong>in</strong>igungsmittel entwickelt.<br />
Nachdem <strong>in</strong> zahlreichen Vorversuchen die Eckdaten für das neue<br />
Türre<strong>in</strong>igungskonzept mittels Druckluft ermittelt werden konnten, wurde e<strong>in</strong> Prototyp<br />
auf <strong>der</strong> KÜM 2 <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong> Prosper errichtet und <strong>in</strong> Betrieb genommen. Dabei wird<br />
zunächst die Position <strong>der</strong> zu re<strong>in</strong>igenden Koksofentür im Raum bestimmt. Mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>es Re<strong>in</strong>igungsmanipulators wird e<strong>in</strong>e mit Druckluft beaufschlagte Düse <strong>in</strong><br />
gleichmäßigem Abstand entlang <strong>der</strong> Türdichtung bewegt. Durch den über 7 Achsen<br />
beweglichen Manipulator kann die Position <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsdüse dem Profil <strong>der</strong><br />
jeweiligen Türdichtung gut angepasst werden und je<strong>der</strong> denkbare Verfahrweg<br />
programmiert werden.
<strong>Heizzugreparaturen</strong> <strong>in</strong> <strong>Koksöfen</strong> <strong>der</strong> <strong>HKM</strong> <strong>Kokerei</strong><br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik 2008 Essen Dr. Leo Nelles, Dipl.-Ing. H.B. Beckmann, <strong>HKM</strong><br />
Projekte zum Umweltschutz bei TR-KE
<strong>Heizzugreparaturen</strong> <strong>in</strong> <strong>Koksöfen</strong> <strong>der</strong> <strong>HKM</strong> <strong>Kokerei</strong><br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik 2008 Essen Dr. Leo Nelles, Dipl.-Ing. H.B. Beckmann, <strong>HKM</strong><br />
<strong>Heizzugreparaturen</strong> <strong>in</strong> <strong>Koksöfen</strong> <strong>der</strong> <strong>HKM</strong> <strong>Kokerei</strong><br />
Fachtagung <strong>Kokerei</strong>technik 2008 Essen Dr. Leo Nelles, Dipl.-Ing. H.B. Beckmann, <strong>HKM</strong>
Rückgew<strong>in</strong>nung aromatischer Kohlenwasserstoffe<br />
aus <strong>Kokerei</strong>gasen<br />
Untersuchung und Simulation<br />
<strong>VDKF</strong> Jahrestreffen, Essen, 08.- 09.05.2008<br />
D. Scheckreiter*, Dr. H. Thielert, UHDE GmbH, Dortmund<br />
D. Richter, Prof. G. Wozny, Tu Berl<strong>in</strong><br />
Inhalte<br />
E<strong>in</strong>führung und Motivation<br />
Thermodynamische Untersuchungen<br />
Beschreibung des Stoffsystems<br />
Modellentwicklung<br />
Technikumsanlagen<br />
Modellvalidierung<br />
Vergleich und Beurteilung <strong>der</strong> untersuchten<br />
Waschmedien
E<strong>in</strong>führung<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Prozessbeschreibung<br />
Rückgew<strong>in</strong>nung aromatischer Kohlenwasserstoffe (BTX) als<br />
Bestandteil <strong>der</strong> Nebenproduktgew<strong>in</strong>nungsanlagen von <strong>Kokerei</strong>en<br />
Produktionsmenge:<br />
Rohgasmenge: 120.000-150.000 Nm³/h<br />
BTX-Anteil im <strong>Kokerei</strong>rohgas: 18-25 g/Nm³<br />
Rückgew<strong>in</strong>nungsrate: ca. 70-80%<br />
Produktionsmenge: ca. 85 t/Tag 30.000 t/Jahr<br />
Angewandte Verfahren:<br />
Gasre<strong>in</strong>igung: Physikalische Absorption<br />
Regeneration: Strippung des beladenen Absorbens mit überhitztem<br />
Wasserdampf<br />
Mögliche Waschmittel:<br />
Ste<strong>in</strong>kohlenteeröl<br />
Dieselöl<br />
Alternative, hochsiedende Waschmittel<br />
Motivation<br />
Vorheriger Stand<br />
- Prozesssimulation mit CC <strong>in</strong>terner Units<br />
• Anpassung <strong>der</strong> VLE Berechnung mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Verwendung geschätzter Korrekturfaktoren<br />
• Berechnung <strong>der</strong> Kolonnenprofile fehlerhaft<br />
Verbesserte Modellbeschreibung<br />
- Thermodynamische Beschreibung des Stoffsystems<br />
- Modellansatz (Gleichgewicht Stoffaustausch )<br />
Untersuchung möglicher Waschmittel (SKT, alternative)<br />
Untersuchung alternativer Anlagenkonzepte:<br />
- Kolonnentyp<br />
- Strukt. Packungen
Thermodynamische Untersuchung des Waschmittels<br />
Wie können wir das<br />
thermodynamische Verhalten<br />
von Ste<strong>in</strong>kohlenteeröl<br />
am besten beschreiben???<br />
GC<br />
Welche s<strong>in</strong>d das?<br />
Analysenergebnis: (483 + x) Komponenten<br />
Thermodynamik<br />
Beschreibung des Stoffsystems<br />
Vielleicht über die<br />
Hauptkomponenten?!<br />
Wissen wir nicht<br />
Ste<strong>in</strong>kohlenteeröl<br />
– Ca. 400-500 Komponenten (polyaromatische Verb<strong>in</strong>dungen)<br />
– 10 Komponenten identifiziert: ca. 54. Gew.%<br />
– Bekannte Daten für Frischöl<br />
• Viskosität<br />
• Dichte<br />
• Molekulargewicht<br />
– Kreislauföl<br />
• Daten unzureichend<br />
– Problem: Beschreibung des Phasengleichgewichtes<br />
• Parameteranpassung<br />
• Prediktive Modelle (z.B. UNIFAC)<br />
• Messungen
Thermodynamik<br />
VLE Daten<br />
Berechnung <strong>der</strong> VLE Daten auf Basis <strong>der</strong><br />
bekannten Zusammensetzung<br />
Literaturauswertung:<br />
Thermodynamik<br />
VLE Daten<br />
Notwendige Daten<br />
für Berechnung des<br />
Lösungsverhaltens<br />
Stand nach Phasengleichgewichtsmessungen:<br />
VLE Messungen<br />
GLE Messungen
Technikumsanlage<br />
Desorption<br />
Modellvalidierung Absorption<br />
Ste<strong>in</strong>kohlenteeröl - BTX<br />
Modellgenauigkeit:<br />
(Bezogen auf E<strong>in</strong>trittskonzentration)<br />
- Benzene: < ± 5%<br />
- Toluene: < ± 5%<br />
- Xylene: < ± 5%<br />
Anlagenbetrieb<br />
• Flüssigkeitsdurchsatz: 10l/h<br />
• Stripdampfbereitstellung: 0.1-<br />
1.0kg/h<br />
• Stripdampftemperatur: 180-240°C<br />
• Rücklauf: 0.01-1.8 l/h<br />
Untersuchungen im Betrieb<br />
• Feed-E<strong>in</strong>trittstemperatur<br />
• Gas-E<strong>in</strong>trittstemperatur<br />
• G/L Verhältnis<br />
• Rücklauf<br />
Anlagenerweiterung<br />
Abtriebsteil strukt. Packungen
Waschmittelvergleich<br />
Simulation <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustr. Anlage<br />
Packungshöhe [normiert]<br />
Konzentrationsprofile für untersuchte Waschmittel bei<br />
unterschiedlichen Flüssigkeitsdurchsätzen<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.0<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2<br />
Waschmittelvergleich<br />
Quantitative Auswertung<br />
c_Gas (BTX) [normiert]<br />
Rückgew<strong>in</strong>nung:<br />
R = (c e<strong>in</strong> (BTX)-c aus (BTX))/c e<strong>in</strong> (BTX)<br />
Rückgew<strong>in</strong>nun<br />
Durchsatz<br />
Waschöl<br />
Alternativ<br />
0.95<br />
0.9<br />
0.85<br />
160 m³/h<br />
72 %<br />
69 %<br />
Absorptionsraten <strong>der</strong> untersuchten Waschmittel<br />
0.8<br />
Alternativ<br />
0.75<br />
Waschöl<br />
0.7<br />
0.65<br />
Polynomisch<br />
120 170 220<br />
Durchsatz m³/h<br />
270<br />
180 m³/h<br />
77 %<br />
74 %<br />
Alternat. B=8.8m³/m²h<br />
Alternat. B=13.8m³/m²h<br />
Konvent. B=8.8m³/m²h<br />
Konvent. B=13.8m³/m²h<br />
200 m³/h<br />
83 %<br />
78 %<br />
250 m³/h<br />
94 %<br />
89 %<br />
Betriebsfall:<br />
– Gasstrom:<br />
• V = 150.000 Nm³/h<br />
• ce<strong>in</strong> (BTX) = 21.6 g/Nm³<br />
– Waschmittelstrom:<br />
• variiert
Für unterschiedliche Proben, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei verän<strong>der</strong>tem Dispersitätszustand,<br />
s<strong>in</strong>d qualitativ ähnliche Ergebnisse zu erwarten, wobei die Zahlenwerte für den<br />
Steigungsparameter α sowie die optimale Feuchte und dem zugehörigen m<strong>in</strong>imalen<br />
K-Wert variieren können. Speziell für die untersuchte Kohle wurde mit α = 0,087 und<br />
e<strong>in</strong>er optimalen Feuchte wopt von 10,4 % e<strong>in</strong> K(wopt) = 12,39 bestimmt.<br />
2.3 Stampfbarkeit unterschiedlicher Kohlenarten<br />
Für die Kennzeichnung <strong>der</strong> Kohlenart lassen sich grundsätzlich verschiedene<br />
Parameter angeben, die sich zumeist auf die stoffliche Zusammensetzung beziehen.<br />
Da während des Stampfprozesses neben <strong>der</strong> Umordnung <strong>der</strong> Kohlepartikeln auch<br />
Bruchvorgänge und plastische Verformungen für den Grad <strong>der</strong> Verdichtung<br />
maßgebend s<strong>in</strong>d, ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>e Beschreibung <strong>der</strong> Festigkeit <strong>der</strong><br />
Kohlepartikeln wesentlich. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrale Größe, die die mechanischen<br />
Eigenschaften aus dem Kontext <strong>der</strong> Mahlbarkeit beschreibt, ist mit dem Hardgrove-<br />
Index (HGI) gegeben. Niedrige Hardgrove-Indizes weisen auf e<strong>in</strong>e schlechtere<br />
Mahlbarkeit h<strong>in</strong>.<br />
Der Hardgrove-Index wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em speziellen Mahlbarkeitstest experimentell<br />
bestimmt und lässt sich für Ste<strong>in</strong>kohlen erfahrungsgemäß auch aus dem Grad <strong>der</strong><br />
Inkohlung abschätzen. Abbildung 8 zeigt den empirisch gefundenen Zusammenhang<br />
zwischen dem Hardgrove-Index und dem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen (FB) [4]<br />
für 150 unterschiedliche Kohleproben, <strong>der</strong> durch die nachfolgenden Gleichungen<br />
beschrieben wird:<br />
⎧173<br />
− 3,<br />
30 ⋅FB<br />
für FB ≥ 21,<br />
72<br />
HGI = ⎨<br />
(3)<br />
⎩ 37 + 2,<br />
96 ⋅FB<br />
für FB ≤ 21,<br />
72<br />
Abbildung 8: Mahlbarkeit nach Hardgrove als Funktion <strong>der</strong> Flüchtigen Bestandteile [4]
4 Schlussfolgerungen und Ausblick<br />
In dem vorliegenden Beitrag wurde über den aktuellen Stand zur theoretischen und<br />
experimentellen Untersuchung <strong>der</strong> Verdichtung von Kohle durch den Stampfprozess<br />
sowie <strong>der</strong> Festigkeit <strong>der</strong> gebildeten Stampfkuchen berichtet.<br />
Die Modellbildung für die Stampfbarkeit <strong>in</strong> Abhängigkeit von Kohleart und<br />
Dispersitätszustand und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Kompaktierungsgleichung für den<br />
Stampfprozess liefert e<strong>in</strong>e gute Übere<strong>in</strong>stimmung mit den gemessenen Kuchendichten.<br />
Für die Festigkeitsuntersuchungen wurde e<strong>in</strong> flexibler Prüfstand entwickelt, <strong>der</strong> die<br />
Bestimmung unterschiedlicher Festigkeitskenngrößen ermöglicht.<br />
Die nächsten Schritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weiterführung <strong>der</strong> Arbeiten zur Untersuchung des<br />
Stampfprozesses werden folgende Themen betreffen:<br />
Zur Vervollständigung des Modells für die Berechnung <strong>der</strong> Kuchendichte ist<br />
neben <strong>der</strong> Stampfbarkeit <strong>der</strong> Anfangszustand <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gefüllten Kohle,<br />
gekennzeichnet durch die Größen ρ0 und E0 zu beschreiben. Hierfür ist e<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Auswertung <strong>der</strong> vorhandenen Messdaten im H<strong>in</strong>blick auf die<br />
E<strong>in</strong>flussgrößen Dispersitätszustand und Fliesseigenschaften erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Nach Vervollständigung des Festigkeitsprüfstandes sollen systematische<br />
Festigkeitsversuche durchgeführt werden. Neben <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong><br />
Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Kenngrößen erfolgt e<strong>in</strong> Abgleich<br />
mit <strong>der</strong> entwickelten Modellvorstellung.<br />
Für e<strong>in</strong>e zerstörungsfreie Untersuchung <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Struktur <strong>der</strong> Stampfkuchen<br />
s<strong>in</strong>d zwischenzeitlich erste Versuche mit e<strong>in</strong>em Georadar-System unternommen<br />
worden. Anhand <strong>der</strong> Reflexion und Beugung von elektromagnetischen Wellen im<br />
Frequenzbereich 10 MHz bis 2,5 GHz lassen sich hiermit Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den<br />
dielektrischen Eigenschaften <strong>in</strong> <strong>der</strong> Probe (materialbed<strong>in</strong>gt und aufgrund<br />
unterschiedlicher Poren- und Feuchteverteilung) nachweisen. Damit könnte e<strong>in</strong>e<br />
Überwachung <strong>der</strong> Kuchenbeschaffenheit durch e<strong>in</strong> tomografisches Verfahren<br />
ermöglicht werden.<br />
5 Literatur<br />
[1] Kuyumcu, H.Z., Rosenkranz, J. und Abel, F.: Verdichten von Ste<strong>in</strong>kohlen<br />
durch Stampfen für den E<strong>in</strong>satz bei <strong>der</strong> Verkokung, Schüttguttechnik<br />
10 (2004) 3, S. 222 – 225<br />
[2] Kuyumcu, H.Z. und Rosenkranz, J.: Untersuchungen zur Verdichtung von<br />
Ste<strong>in</strong>kohlen durch Stampfen, Stahl und Eisen, 126 (2006) Nr. 1, S. 41 – 47<br />
[3] Kuyumcu, H.Z. und Rosenkranz, J.: Investigations on the densification of<br />
particulate materials by stamp<strong>in</strong>g, Tagungsband XXIII. International M<strong>in</strong>eral<br />
Process<strong>in</strong>g Congress, Vol. 1, ISBN 975-7946-27, S. 383-388, Istanbul 2006<br />
[4] Ruhrkohlen-Handbuch, 6. neubearbeitete Auflage, Verlag Glückauf, Essen<br />
1984<br />
[5] Molerus, O.: Interpretation of Geldart's type A, B, C and D pow<strong>der</strong>s by tak<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong>to account <strong>in</strong>terparticle cohesion forces, Pow<strong>der</strong> Technology,<br />
33 (1982) Nr. 1, S. 81-87
Shut down and start up of blast furnaces 1997 - 2007 by regions<br />
Start up / shut down capacity [ Mill. t HM / y ]<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
Europe CIS India Japan South<br />
Korea<br />
Ch<strong>in</strong>a Brazil NAFTA<br />
Start up<br />
Shut down<br />
Bild 7: In- und Außerbetriebnahmen von Hochöfen <strong>in</strong> ausgewählten Regionen,<br />
1997-2007<br />
Hot metal capacity utilization by regions 1997 - 2007<br />
HM production / capacity ratio [ % ]<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
EU 15<br />
EU 27<br />
NAFTA<br />
Japan<br />
CIS<br />
Ukra<strong>in</strong>e<br />
Bild 8: Ausnutzung <strong>der</strong> Kapazitäten zur Erzeugung von Roheisen<br />
<strong>in</strong> ausgewählten Regionen, 1997-2007
Number of blast furnaces by regions<br />
Number of blast furnaces [ n ]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
EU 15<br />
EU 27<br />
CIS<br />
NAFTA<br />
Bild 9: Anzahl <strong>der</strong> betriebenen Hochöfen, 2007<br />
India<br />
Average size of blast furnaces by regions<br />
Hearth diameter [ m ]<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
EU 15<br />
EU 27<br />
CIS<br />
NAFTA<br />
Brazil<br />
?<br />
India<br />
Japan<br />
Japan<br />
South Korea<br />
South Korea<br />
Bild 10: Durchschnittlicher Gestelldurchmesser <strong>der</strong> betriebenen Hochöfen, 2007<br />
?<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
?<br />
?<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Total
Prospective production <strong>in</strong>crease 2007 - 2010<br />
Prospective world production up to 2010 [ Mill. t / y ]<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
64<br />
946<br />
1343<br />
80<br />
1138<br />
2007 2010<br />
1580<br />
DRI<br />
Hot Metal<br />
Crude Steel<br />
Bild 15: Anstieg <strong>der</strong> Produktion von DRI, Roheisen und Rohstahl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt,<br />
2007-2010<br />
Identified blast furnace projects 2008 - 2010<br />
Additional BF capacity [ Mill. t HM / y ]<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
India<br />
Brazil<br />
South Korea<br />
Russia<br />
Ukra<strong>in</strong>e<br />
Taiwan<br />
Bild 16: Bekannte Hochofenneubauprojekte, 2008-2010<br />
Turkey<br />
Total
CO 2 emissions<br />
The CO 2 emissions result<strong>in</strong>g from the carbon <strong>in</strong>put<br />
for a best available blast furnace process with<br />
<strong>in</strong>jection of pulverized coal are <strong>in</strong> a range of roughly<br />
1,550 kg CO 2 / t HM.<br />
2007 2010 Add.<br />
HM production 946 1,138 192 Mill. t / y<br />
CO 2 emissions<br />
generated from<br />
C consumption BF 1,466 1,764 298 Mill. t / y<br />
Bild 21: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> CO2-Emissionen (nur Roheisenerzeugung),<br />
2007-2010
2. Schadensanalyse<br />
Sanierung ZKS<br />
2.1 Schäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ofensohle<br />
Sanierung ZKS<br />
Ursachen:<br />
• Zu ger<strong>in</strong>ger Abstand zwischen<br />
Ofensohle und Luftkanal<br />
• Dehnfuge endet fast im Luftkanal<br />
Auswirkungen:<br />
• Verbrennendes Rohgas im Luftkanal<br />
schmilzt Löcher <strong>in</strong> das Ste<strong>in</strong>material.<br />
• Kam<strong>in</strong>emissionen<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost
4.2 Layout<br />
Sanierung ZKS<br />
4.3 Entscheidungsgründe<br />
• weniger Ausfall Koks und Gas<br />
• Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konstruktion möglich<br />
E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von Ofen-stabilisierenden<br />
Neuerungen<br />
• längere Lebenszeit<br />
Sanierung ZKS<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost
6.5.3 E<strong>in</strong>zelkammer-Druckregelung<br />
Sanierung ZKS<br />
6.6 Stahlkam<strong>in</strong> ( 140 m )<br />
Sanierung ZKS<br />
Stahlkam<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
S<strong>in</strong>teranlage<br />
Höhe: 120 m<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost
7. Sanierung <strong>der</strong><br />
Kohlenwertstoffanlage<br />
Sanierung ZKS<br />
7.1 Sanierungsschwerpunkte<br />
• zusätzlicher Gasvorkühler<br />
• Erneuerung Teerscheidung<br />
• Druckoptimierung ND-NH3/H2S-Wascher (Austausch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bauten )<br />
• Erneuerung <strong>der</strong> Abtreiber<br />
• 2 neue Clausanlagen<br />
• Erneuerung von Wärmetauschern, Pumpen<br />
Sanierung ZKS<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost
8.2 Oktober 06 – Oktober 07<br />
Sanierung ZKS<br />
8.3 Dezember 07 – Februar 08<br />
Sanierung ZKS<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost<br />
Dellmann, Herrmann, Jager, Jost
Million tonnes<br />
Metallurgical Coke<br />
European Market<br />
www.resource-net.com<br />
European & World Coke Imports<br />
versus Price<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Rest of World Europe Price<br />
$350<br />
$300<br />
$250<br />
$200<br />
$150<br />
$100<br />
$50<br />
$0<br />
$/tonne fob<br />
This chart shows the comb<strong>in</strong>ed<br />
coke imports of European<br />
countries and the other countries<br />
of the world.<br />
It shows ris<strong>in</strong>g imports from 2001<br />
to 2004, then a decrease <strong>in</strong> 2005.<br />
However, the trade volumes saw a<br />
renewed upturn <strong>in</strong> 2006 and 2007.<br />
However, most of the growth <strong>in</strong><br />
volumes has been outside Europe,<br />
especially <strong>in</strong> Asian countries<br />
(India, Iran, Pakistan, Taiwan etc).<br />
European trade volumes have been<br />
quite stable for the last three years.<br />
www.resource-net.com<br />
7
Million tonnes<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Iron Output by World Region<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
India<br />
Other Asia<br />
Europe<br />
CIS<br />
Americas<br />
Other<br />
Feb-06 Feb-07 Feb-08<br />
Market Summary<br />
This chart shows iron production<br />
on an annualized and seasonally<br />
adjusted basis for Ch<strong>in</strong>a, India and<br />
other major produc<strong>in</strong>g regions<br />
over the past three years.<br />
Growth <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a has outstripped<br />
all other regions: iron output<br />
<strong>in</strong>creased by 74m tpy from<br />
02/2006 to 02/2007, and by 46m<br />
tpy from 02/2007 to 02/2008.<br />
Iron output <strong>in</strong> rest of the world<br />
<strong>in</strong>creased by 21m tpy <strong>in</strong> the year<br />
to 02/2008.<br />
www.resource-net.com<br />
The rise <strong>in</strong> coke prices on “fob Ch<strong>in</strong>a basis”, which began from around the start of<br />
2006, escalated dramatically from the middle of last year. From $245-255/tonne<br />
fob <strong>in</strong> June 2007, by December coke prices were $380-400/tonne fob, 12/12.5% ash.<br />
The run-up <strong>in</strong> H2 2007 appeared to be ma<strong>in</strong>ly due to Ch<strong>in</strong>ese export licence shortages at<br />
the year-end. Their price <strong>in</strong> the “secondary market” reached $80-100/tonne.<br />
However, the coke market unexpectedly carried on ris<strong>in</strong>g <strong>in</strong>to 2008 due to various factors:<br />
Increase <strong>in</strong> export tax on coke from 15% to 25% from January;<br />
Bad weather conditions <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong> February which caused delays to coal shipments to<br />
coke plants;<br />
Influence from related commodity markets, especially coal;<br />
Cont<strong>in</strong>ued high demand for Ch<strong>in</strong>ese imports from Asian markets such as India, Iran,<br />
Pakistan and Taiwan, where <strong>in</strong>vestment <strong>in</strong> new coke plant is too costly or is still<br />
ongo<strong>in</strong>g.<br />
In March the coke price reached $525-535/tonne fob.<br />
But on the downside… port stocks of coke <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a are at the highest level for one year<br />
(almost 3m tonnes), and exports <strong>in</strong> Jan & Feb were low. There appears to be ample<br />
supply from other countries (Poland, Colombia etc).<br />
www.resource-net.com<br />
10
„Koks auf Zelluloid“ – <strong>Kokerei</strong>filme als historische Quelle<br />
- Zusammenfassung -<br />
Dr. Michael Farrenkopf<br />
Deutsches Bergbau-Museum Bochum<br />
1. Digitalisierung historischer <strong>Kokerei</strong>filme durch den <strong>VDKF</strong><br />
Der Vere<strong>in</strong> Deutscher <strong>Kokerei</strong>fachleute e.V. (<strong>VDKF</strong>) hat auf Antrag se<strong>in</strong>es Historiker-Kreises<br />
kürzlich die archivfachliche Sicherung und Digitalisierung von <strong>in</strong>sgesamt acht historischen<br />
<strong>Kokerei</strong>filmen ermöglicht. Die Orig<strong>in</strong>ale dieser Filme waren seit längerem im Bergbau-Archiv<br />
(BBA) beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) verwahrt worden. E<strong>in</strong>e Ansicht<br />
bzw. Benutzung dieser Filme durch Dritte war aus Gründen des Schutzes des sensiblen<br />
Filmmaterials sowie mit Rücksicht auf geltende rechtliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nur <strong>in</strong> seltenen<br />
und begründeten Ausnahmefällen möglich.<br />
Die Filmsammlung des Bergbau-Archivs 1 be<strong>in</strong>haltet heute etwa 2800 Filmrollen und knapp<br />
500 Videokassetten mit <strong>in</strong>sgesamt über 1200 Filmtiteln. Die Filmdokumente umfassen e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum von den 1930er-Jahren bis <strong>in</strong> die 1980er-Jahre, wobei <strong>der</strong> Schwerpunkt auf den<br />
1950er- bis 1980er-Jahren liegt. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Filmformate handelt es sich vorrangig um<br />
16-mm-Filme, darüber h<strong>in</strong>aus liegen aber auch 35-mm- und 8-mm-Formate vor. Der größte<br />
Teil <strong>der</strong> Filme besteht aus mit Tonspur komb<strong>in</strong>ierten Vorführkopien, daneben s<strong>in</strong>d auch zahlreiche<br />
Ausgangsmaterialien wie Orig<strong>in</strong>al-Negative, Duplikat-Negative, Umkehr-Orig<strong>in</strong>ale,<br />
Arbeitskopien, Schnittreste o<strong>der</strong> Tonbän<strong>der</strong> vorhanden. Schließlich s<strong>in</strong>d nicht benutzte Vormaterialien<br />
o<strong>der</strong> unterschiedliche Fassungen e<strong>in</strong>es Films zu nennen, die meist ebenfalls als<br />
Orig<strong>in</strong>ale angesehen werden.<br />
Als Initial <strong>der</strong> Digitalisierungsmaßnahme kann das unter reger Beteiligung durchgeführte<br />
Herbsttreffen des <strong>VDKF</strong> im Jahr 2006 angesehen werden. Dieses fand im DBM statt und<br />
begann mit e<strong>in</strong>er kommentierten Präsentation e<strong>in</strong>zelner <strong>Kokerei</strong>filme aus <strong>der</strong> umfangreichen<br />
1 Vgl. Farrenkopf, Michael/Przigoda, Stefan: Das Bergbau-Archiv Bochum, <strong>in</strong>: Industriefilm 1948-1959. Filme<br />
aus Wirtschaftsarchiven im Ruhrgebiet, hrsg. von Manfred Rasch u. a., Essen 2003, S. 58-60.
Filmsammlung des Bergbau-Archivs. Im Rahmen <strong>der</strong> begleitenden Diskussion wurde allge-<br />
me<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wunsch geäußert, die gezeigten Filme zum<strong>in</strong>dest für Vere<strong>in</strong>szwecke verfügbar zu<br />
machen.<br />
Dieser Anregung folgend wurden zwischen Vorstand und Vertretern des <strong>VDKF</strong>, des Bergbau-Archivs<br />
sowie <strong>der</strong> Firma HKS Industrial IT, Essen, konkrete Überlegungen zur Umsetzung<br />
angestellt. Grundlage dafür war e<strong>in</strong>e im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> durch das Bergbau-Archiv erstellte<br />
Liste von <strong>in</strong> Frage kommenden Filmtiteln, aus <strong>der</strong> schließlich die benannten acht Filme ausgewählt<br />
wurden. Im E<strong>in</strong>zelnen handelte es sich um:<br />
• Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung – BBA F 456 (15 m<strong>in</strong> 28 sec)<br />
• Gaserzeugung <strong>in</strong> Generatoren – BBA F 623 (08 m<strong>in</strong> 12 sec)<br />
• Kohle. E<strong>in</strong> Film vom Ruhrbergbau, Teil 2 – BBA F 359 (29 m<strong>in</strong> 19 sec)<br />
• <strong>Kokerei</strong> Graf Schwer<strong>in</strong> – BBA F 624 (05 m<strong>in</strong> 19 sec)<br />
• Mechanisierung und Automation – BBA F 1206 (10 m<strong>in</strong> 06 sec)<br />
• Der Neubau <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong> Shamrock 3/4 – BBA F 606, 607 (33 m<strong>in</strong> 32 sec)<br />
• Ruhrkoks – BBA F 747 (17 m<strong>in</strong> 46 sec)<br />
• Zentralkokerei Hansa – BBA F 192 (13 m<strong>in</strong> 38 sec)<br />
Diese Filme sollten fachgerecht bearbeitet (Abtastung mit gleichzeitiger Säuberung [Wetgate-Verfahren])<br />
und anschließend digitalisiert werden, um dann über die Internet-Seite des<br />
<strong>VDKF</strong> sowie gegebenenfalls <strong>in</strong> höherer Qualität über DVD gegen Schutzgebühr zum Selbstkostenpreis<br />
an die Mitgliedschaft abgegeben werden zu können.<br />
Das gekennzeichnete Vorhaben ist <strong>in</strong>zwischen umgesetzt worden, so dass über den Mitglie<strong>der</strong>bereich<br />
<strong>der</strong> Internetseite des <strong>VDKF</strong> (www.vdkf-ev.de) im Menü „Film“ e<strong>in</strong>e Ansicht <strong>der</strong><br />
Digitalisate möglich ist. Ob und <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong> Bezug <strong>der</strong> Filme auf DVD gegen Schutzgebühr<br />
umgesetzt werden soll, wird <strong>der</strong>zeit im Vorstand des <strong>VDKF</strong> geprüft.<br />
2. Inhalte des Vortrags<br />
Auf Basis <strong>der</strong> genannten Filme will <strong>der</strong> Vortrag erläutern, mit welchen Fragen und Erkenntnispotenzialen<br />
<strong>der</strong> so genannte Industriefilm heute durch die historische Wissenschaft als<br />
Quelle genutzt werden kann.
Sehr allgeme<strong>in</strong> formuliert wird unter e<strong>in</strong>em Industrie- o<strong>der</strong> Wirtschaftsfilm e<strong>in</strong>e filmische Pro-<br />
duktion verstanden, die aus dem Bereich <strong>der</strong> Industrie bzw. <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>in</strong> Auftrag gegeben<br />
wurde. Ausführlicher beschrieb den Charakter fraglicher Filmgattung bereits die Deutsche<br />
Lichtbild-Gesellschaft e.V. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schreiben vom 15. November 1921: „Immer mehr<br />
bricht sich <strong>in</strong> allen Kreisen <strong>der</strong> Industrie die Erkenntnis Bahn, daß <strong>der</strong> Film wegen se<strong>in</strong>er<br />
mannigfachen Verwendungsmöglichkeiten für die Industrie e<strong>in</strong> unentbehrliches Hilfsmittel<br />
darstellt. Man verwendet den Film als Darbietung <strong>in</strong> Sitzungen, als Repräsentation für Ausstellungen<br />
und Kongresse, als Erläuterung zu Vorträgen, als Gebrauchsanweisung für Arbeiter<br />
zur Ersparung <strong>der</strong> teuren Instruktoren, als Kundenwerber und Offertenträger für die Vertretung<br />
im In- und Auslande, als Propagandamittel für e<strong>in</strong> neues Verfahren usw. In den öffentlichen<br />
K<strong>in</strong>otheatern benutzt man e<strong>in</strong>en <strong>der</strong>artigen Film, um weiteste Kreise mit dem Fabrikationshergang<br />
bestimmter Erzeugnisse bekannt zu machen.“ 2<br />
S<strong>in</strong>d <strong>Kokerei</strong>filme damit vorrangig Industriefilme, die aus dem Bereich des <strong>Kokerei</strong>wesens <strong>in</strong><br />
Auftrag gegeben wurden, so reicht dieses Kriterium zur Def<strong>in</strong>ition alle<strong>in</strong> allerd<strong>in</strong>gs nicht aus.<br />
Mit Blick auf den Auftraggeber für <strong>Kokerei</strong>filme muss zunächst <strong>der</strong> Begriff des <strong>Kokerei</strong>wesens<br />
bestimmt werden. So existieren zwar bereits seit den 1930er-Jahren zahlreiche filmische<br />
Dokumente, die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von den traditionsreichen Unternehmen des deutschen<br />
<strong>Kokerei</strong>-Anlagenbaus produziert wurden. Als Beispiel mag hier alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Film „Zentralkokerei<br />
Prosper. 270 Otto-Zwill<strong>in</strong>gszugöfen“ dienen, <strong>der</strong> 1937/38 auf Veranlassung <strong>der</strong> Dr. C. Otto &<br />
Comp. GmbH, Bochum, entstanden ist. 3<br />
Aufgrund <strong>der</strong> spezifischen Struktur des deutschen <strong>Kokerei</strong>wesens, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong><br />
<strong>Kokerei</strong>en von Bergbau-Unternehmen betrieben wurde, würde e<strong>in</strong>e zu enge Auslegung <strong>der</strong><br />
Branche jedoch zahlreiche Filme nicht berücksichtigen, <strong>in</strong> denen wirtschaftliche und technische<br />
Aspekte des <strong>Kokerei</strong>wesens zum Teil sehr ausführlich dargestellt wurden. Hierfür mag<br />
alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verweis auf den Film „Kohle. E<strong>in</strong> Film vom Ruhrbergbau“ – <strong>der</strong> zeitlich früheste,<br />
heute noch erhaltene Repräsentationsfilm des Ruhrbergbaus – dienen. Die beiden Teile des<br />
Films wurden 1934 und 1938 im Auftrag des Vere<strong>in</strong>s für die bergbaulichen Interessen im<br />
Oberbergamtsbezirk Dortmund <strong>in</strong> Essen, dem so genannten „Bergbau-Vere<strong>in</strong>“, von <strong>der</strong> Ufa<br />
produziert. Während <strong>der</strong> erste Teil alle<strong>in</strong> den Bergbau thematisierte, zeigte <strong>der</strong> zweite Teil<br />
die Behandlung <strong>der</strong> Roh- und Fe<strong>in</strong>kohle vom Leseband bis zum Anfall <strong>der</strong> verkaufsfähigen<br />
2 Zit. nach Rasch, Manfred: Zur Geschichte des Industriefilms und se<strong>in</strong>es Quellenwertes. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung, <strong>in</strong>:<br />
<strong>der</strong>s. u. a. (Hrsg.): Industriefilm – Medium und Quelle. Beispiele aus <strong>der</strong> Eisen- und Stahl<strong>in</strong>dustrie, Essen 1997,<br />
S. 9-21, hier S. 9.<br />
3 Vgl. Przigoda, Stefan (Bearb.): Bergbaufilme. Inventar zur Überlieferung <strong>in</strong> Archiven, Museen und an<strong>der</strong>en<br />
Dokumentationsstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland, Bochum 2005, S. 741, Nr. 2303.
Kohlensorten sowie die Weiterverarbeitung <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>kohle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Brikettfabrik und <strong>der</strong> Koke-<br />
rei. 4<br />
Für die Geschichtswissenschaften und <strong>der</strong>en Berücksichtigung des Industriefilms als Quelle<br />
s<strong>in</strong>d die Überlegungen zur Auftragsgebundenheit deshalb von Belang, weil sie den Film als<br />
unter bestimmten Absichten erstelltes historisches Dokument klassifizieren. Im S<strong>in</strong>ne Droysens<br />
sprechen die Historiker dabei von „Tradition“ im Gegensatz zum „Überrest“. Gerade <strong>der</strong><br />
Fotografie und mehr noch dem Film als schneller Abfolge zahlreicher ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gereihter<br />
Fotografien haftet zum Teil bis heute das Verständnis e<strong>in</strong>er verme<strong>in</strong>tlich objektiven Dokumentation<br />
geschichtlich gewordener Realität an. Tatsächlich s<strong>in</strong>d Fotografien und Filme jedoch<br />
das Ergebnis absichtsvoller Konstruktion von Realität, <strong>in</strong>dem im Prozess des Fotografierens<br />
o<strong>der</strong> Filmens beispielsweise nur bestimmte Sujets, Blickw<strong>in</strong>kel und Standpunkte ausgewählt<br />
wurden. Am plausibelsten wird dieses Argument durch den H<strong>in</strong>weis, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei früh entstandenen Fotografien und Filmen angesichts <strong>der</strong> noch wenig ausgereiften<br />
filmtechnischen Möglichkeiten Aufnahmen nicht selten gestellt werden mussten, um sie überhaupt<br />
festhalten zu können.<br />
Um den Industriefilm als historische Quelle h<strong>in</strong>reichend e<strong>in</strong>ordnen und <strong>in</strong>terpretieren zu können,<br />
benötigen Historiker ebenso wie bei <strong>der</strong> Analyse klassischer schriftlicher Quellen e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl ergänzen<strong>der</strong> Informationen. Zur Ermittlung von Entstehungsbed<strong>in</strong>gungen, Drehorten,<br />
Produktionsbed<strong>in</strong>gungen und Verwendungszwecken von Filmen s<strong>in</strong>d sie dabei häufig<br />
auf ergänzende Quellen angewiesen, die mehrheitlich als schriftliche Unterlagen entstanden<br />
s<strong>in</strong>d und heute zum Teil ebenfalls <strong>in</strong> Archiven verwahrt werden.<br />
Unter Berücksichtigung und Anwendung e<strong>in</strong>es entsprechend quellenkritischen Umgangs mit<br />
dem Industriefilm lassen sich an<strong>der</strong>erseits <strong>in</strong>teressante Erkenntnisse gew<strong>in</strong>nen. So besitzen<br />
gerade die <strong>Kokerei</strong>filme auch dokumentarische Eigenschaften etwa zum E<strong>in</strong>satz bestimmter<br />
technischer E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> charakteristischen Zeiträumen, zu Funktionsweisen von Masch<strong>in</strong>en<br />
und Geräten sowie zur Dimensionierung und zum Zusammenwirken technischer<br />
Aggregate und Apparate. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich mit ihrer Hilfe Arbeitsstrukturen und<br />
Arbeitsabläufe rekonstruieren und Fragen <strong>der</strong> Arbeitssicherheit und ihrer Behandlung im<br />
Zeitverlauf beantworten. Neben diese primär technikhistorischen Gesichtspunkte treten zum<br />
Teil auch sozialgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte. Und wenn schließlich<br />
<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Westfälischen Berggewerkschaftskasse im Jahr 1972 <strong>in</strong> Auftrag gegebene Film<br />
4 Vgl. ebd., S. 331-333, Nr. 947/948.
unter dem Titel „Emmissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung auf <strong>Kokerei</strong>en“ detailliert entsprechende Maßnahmen<br />
beim Koksdrücken erläutert, so werden hier auch umwelthistorische Belange greifbar,<br />
die das <strong>Kokerei</strong>wesen <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland <strong>in</strong> jener Zeit wesentlich bee<strong>in</strong>flusst<br />
haben.<br />
Im Rahmen des Vortrags werden jeweils e<strong>in</strong>zelne filmische Sequenzen zur Erläuterung <strong>der</strong><br />
Argumentation gezeigt.
Spätestens mit <strong>der</strong> letzten Umstrukturierung im Jahr 2004 kann die Entwicklung <strong>der</strong><br />
DMT und auch <strong>der</strong> <strong>Kokerei</strong> Technik als erfolgreich angesehen werden. Aus dem<br />
e<strong>in</strong>stigen Geme<strong>in</strong>schaftsforschungs-Institut ist e<strong>in</strong> erfolgreiches Dienstleistungs-<br />
Unternehmen geworden. Die <strong>Kokerei</strong>technik ist wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> eigenständiger Bereich<br />
<strong>der</strong> DMT.<br />
Heute im Jahr 2008 steht die DMT für <strong>in</strong>novative <strong>Kokerei</strong>technik aus e<strong>in</strong>er Hand –<br />
von <strong>der</strong> Rohstoffbewertung bis zur Anlagenplanung.<br />
Das <strong>Kokerei</strong>technikum führt Rohstoffuntersuchungen durch und optimiert E<strong>in</strong>satzmischungen<br />
im H<strong>in</strong>blick auf Wirtschaftlichkeit, sicheren Betrieb und Koksqualität. Die<br />
mo<strong>der</strong>ne Ausstattung ermöglicht rationelle Untersuchen von Kohlemischungen und<br />
Koksen, von Laboruntersuchungen bis <strong>in</strong> den halbtechnischen Maßstab. Durch die<br />
hohen Kokspreise und die Verknappung von hochwertigen Kokskohlen ist diese<br />
Dienstleistung von <strong>Kokerei</strong>betreibern aus aller Welt und mult<strong>in</strong>ationalen Kohleproduzenten<br />
gefragt. Die DMT hat die E<strong>in</strong>führung von Importkohlen mit begleitet und<br />
verfügt aufgrund 50jähriger Erfahrung über e<strong>in</strong>e umfangreiche Datenbasis weltweiter<br />
Kokskohlen.<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Abteilung Service und Entwicklung s<strong>in</strong>d Emissionsmessungen<br />
und Beratungen zur Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Auch hier hat die DMT <strong>in</strong> den letzten 50<br />
Jahren <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Behörden und Betreibern entscheidende Beiträge zur<br />
Kokserzeugung unter umweltfreundlichen Bed<strong>in</strong>gungen geleistet. Aus den Erkenntnissen<br />
<strong>der</strong> größten Emissionsquellen wurden <strong>in</strong>novative Komponenten und<br />
Verfahren zur Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung entwickelt. Erfolgreiche Entwicklungen s<strong>in</strong>d die<br />
Kammerdruckregelung PROven ® , das Türdichtsystem <strong>der</strong> DMT und, wie auf dieser<br />
Tagung berichtet, die neue Türre<strong>in</strong>igung.<br />
Die Abteilung Prozess Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g verfügt über das Know-how zur Planung von<br />
gesamten Gasre<strong>in</strong>igungsanlagen bestehend aus Kondensation, Gaswäschen und<br />
Nebengew<strong>in</strong>nung. Aufgrund <strong>der</strong> weltweit wachsenden Nachfrage nach mo<strong>der</strong>ner<br />
Koksofengasbehandlung ist dieses Gebiet zur wichtigsten Aktivität <strong>der</strong> DMT <strong>Kokerei</strong><br />
Technik geworden. In den vergangenen fünf Jahren wurden erfolgreich Projekte<br />
abgeschlossen, unter an<strong>der</strong>em für die RAG <strong>Kokerei</strong> Prosper; Mittal, Südafrika;<br />
Arcelor Mittal, Frankreich und POSCO, Korea. Aktuell wurde die DMT mit <strong>der</strong><br />
Planung von zwei Nebengew<strong>in</strong>nungsanlagen <strong>in</strong> Indien beauftragt.<br />
Die vor 50 Jahren mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bergbau-Forschung geschaffenen<br />
Fundamente tragen heute e<strong>in</strong> stabiles Gebäude. Für die <strong>Kokerei</strong> Technik <strong>der</strong> DMT<br />
s<strong>in</strong>d die Traditionen wichtig – die Bergbau-Forschung hat den Bekanntheitsgrad für<br />
das heutige Unternehmen geschaffen. Heute steht die <strong>Kokerei</strong> Technik <strong>der</strong> DMT mit<br />
kompetenter Rohstoffberatung, <strong>in</strong>novativer Technik und als etablierter Planer<br />
kompletter Nebengew<strong>in</strong>nungsanlagen im <strong>in</strong>ternationalen Markt.
Koks ist und bleibt e<strong>in</strong> unverzichtbarer<br />
E<strong>in</strong>satzstoff für den Hochofenprozess, <strong>der</strong><br />
auch für die nächsten Jahrzehnte die<br />
dom<strong>in</strong>ierende Technologie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Roheisenerzeugung<br />
bleibt. Rund 65 % des erzeugten<br />
Rohstahls wird aus Roheisen produziert, das<br />
im Hochofen gewonnen wird. Pro Tonne<br />
Roheisen werden zwischen 300 bis 500 kg<br />
Koks verbraucht.<br />
Uhdes technologische Führung im Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
und Bau von <strong>Kokerei</strong>en basiert auf<br />
jahrzehntelanger <strong>in</strong>ternationaler Erfahrung<br />
sowie <strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Weiterentwicklung<br />
unseres Know-hows. Mit e<strong>in</strong>em breiten<br />
Spektrum an Lösungen – von <strong>der</strong> komplexen<br />
Heißreparatur über Mo<strong>der</strong>nisierungen<br />
bis h<strong>in</strong> zu kompletten Neuanlagen – leistet<br />
Uhde e<strong>in</strong>en bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen<br />
und umweltfreundlichen Stahlerzeugung.<br />
<strong>Kokerei</strong> <strong>in</strong> Duisburg-Schwelgern<br />
Die <strong>Kokerei</strong>-Anlage Schwelgern setzt weltweit<br />
Maßstäbe. In e<strong>in</strong>er Bauzeit von drei<br />
Jahren entstand auf <strong>der</strong> Basis unseres<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>gs die <strong>Kokerei</strong> Schwelgern. Die<br />
<strong>Kokerei</strong> versorgt die Großhochöfen <strong>der</strong><br />
ThyssenKrupp Stahl AG <strong>in</strong> Duisburg mit<br />
Koks. Sie ist durch E<strong>in</strong>satz umweltfreundlicher<br />
Technologien für <strong>Koksöfen</strong> und<br />
Gasbehandlungs-Anlagen sowie fortschrittlicher<br />
Anlagenautomatisierung mit e<strong>in</strong>er<br />
Produktionskapazität von 2,64 Mio t/Jahr<br />
Koks und 155.000 m 3/h Koksofengas die<br />
mo<strong>der</strong>nste <strong>Kokerei</strong>-Anlage <strong>der</strong> Welt. Spitzentechnologie,<br />
die rund um den Globus gefragt<br />
ist.<br />
Uhde zählt mit mehr als 2.000 Anlagen zu<br />
den weltweit führenden Ingenieurunternehmen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung und im Bau von<br />
Chemie-, Raff<strong>in</strong>erie-, <strong>Kokerei</strong>- und an<strong>der</strong>en<br />
Industrieanlagen.<br />
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