Neue Wohnformen - ContemPlan
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Nr. 2 // I. Quartal 11<br />
Tagespunkt.<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />
Genossenschaftlich und mit<br />
mehreren Generationen wohnen<br />
Die Sonne aktivieren<br />
Das Regensburger „Haus<br />
der Zukunft“ unterzieht<br />
sich dem Praxistest<br />
Vom Baum zum Haus<br />
Nachhaltige Waldwirtschaft<br />
in der Ökoregion<br />
Arrach-Lam-Lohberg<br />
„So lebe ich!“<br />
Junge Menschen<br />
über ihren ländlichen<br />
Wohnort<br />
Kostenlos | Erscheinung vierteljährlich www.tagespunkt.de
*<br />
2011<br />
2011<br />
2011<br />
20<br />
Gute Gründe<br />
JETZT<br />
GENOSSENSCHAFTSMITGLIED WERDEN<br />
Genossenschaft für nachhaltiges Bauen<br />
und nachbarschaftliches Wohnen<br />
Solaraktivhaus:<br />
Regensburger Modellprojekt<br />
im Praxistest<br />
Seite 6<br />
Bauplanung:<br />
Der Architekt Stephan Fabi<br />
im Porträt<br />
Seite 8<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong> I:<br />
Mehr-Generationen-Wohnprojekt<br />
in Regensburg<br />
Seite 10<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong> II:<br />
Nachhaltig bauen und nachbarschaftlich<br />
wohnen<br />
Seite 14<br />
Das ist neu: eine regionale Bauzeitung, in<br />
der nachhaltige, individuell geplante und gefertigte<br />
Wohnbauten im Mittelpunkt stehen.<br />
Und noch dazu neue <strong>Wohnformen</strong> aufgezeigt<br />
werden. In Zeiten immer stärker steigender<br />
Energiekosten und knapper werdender Ressourcen<br />
sowie zunehmender Anfälligkeiten<br />
auf Umweltbelastungen kann es nicht mehr<br />
um „Traumhäuser, Traumlagen oder Traumrenditen“<br />
gehen. Nutzerorientierte Planungen,<br />
hohe Bauqualität, gesundes Wohnklima,<br />
geringe Kosten für Heizung und Strom – das<br />
sind die Attribute für das Bauen im 21. Jahrhundert.<br />
Doch das Bauen wird immer mehr auch zu einer<br />
sozialen Herausforderung: Gentrifizierung,<br />
Segregation und Isolation sind die Fachbegriffe,<br />
mit denen der Stadtumbau, die Zerstörung<br />
von Nachbarschaft und Solidarität benannt<br />
werden. Die Zeitung Tagespunkt bauen.wohnen.leben<br />
richtet sich an alle, die mehr über<br />
energieeffizientes und ökologisches Bauen und<br />
neue, zukunftsfähige <strong>Wohnformen</strong> wissen wollen<br />
oder von Berufs wegen wissen müssen. Die<br />
regionale Bauzeitung erscheint vierteljährlich<br />
und kann kostenlos im Abonnement bezogen<br />
werden. Michael Kroll<br />
Nachhaltigkeit:<br />
Nachwachsendes Baumaterial<br />
aus der Ökoregion<br />
Seite 18<br />
Terminkalender,<br />
Branchenbuch, Projektbörse,<br />
Kleinanzeigen<br />
Seite 22<br />
„So lebe ich!“<br />
Kinder erzählen vom Leben<br />
auf dem Land<br />
Seite 26<br />
Buchempfehlungen<br />
Seite 30<br />
I. Quartal 11<br />
INHALT<br />
3
AKTUELLES AKTUELLES<br />
Kurz & wichtig<br />
Wohnen im Haus der Zukunft<br />
Regensburg – Im Herbst 2009 wurde das Regensburger „Haus der Zukunft“<br />
fertiggestellt. Das Modellprojekt soll zeigen, dass Wohnen schon jetzt<br />
nach den Energiestandards von 2020 möglich ist. Im Auftrag der Firma<br />
Sonnenkraft wurde der „Sonnenkristall“ vom Architekturbüro Fabi geplant<br />
und vom Holzbauunternehmen Penzkofer gebaut. Vom Fraunhofer-Institut<br />
wird das Vorhaben betreut, die Verbrauchs- und Energiewerte aufgezeichnet<br />
und ausgewertet. Seit Mitte März 2011 ist das Projekt zu einem Zuhause<br />
einer dreiköpfigen Familie geworden. Die neuen Hausherren waren sehr<br />
schnell Feuer und Flamme für das Gebäude, die moderne Architektur und<br />
das Energiekonzept. Ob es nicht eine gehörige Portion Mut braucht, um ein<br />
Modellprojekt zum Eigenheim zu machen? „Das große Abenteuer ist das<br />
eigene Haus an sich – ob sich die Technik bewährt und unsere Erwartungen<br />
an das Energiekonzept erfüllt werden, diese Fragen sind dabei zweitrangig“,<br />
so die neue Hausherrin, die von Anfang an großes Vertrauen in die Planung<br />
und die Bauausführung hatte. Dass viele Details sehr vorausschauend<br />
geplant wurden, stellten die Eigentümer schon beim Einzug fest: „Das<br />
Ganze hat Hand und Fuß.“ Nun kommt der Praxistest: Vom Fraunhofer-<br />
Institut werden die Daten ab jetzt zwei Jahre lang ausgewertet und die<br />
Bewohner werden, wenn alles funktioniert, bald vergessen haben, dass sie<br />
in einem Modellprojekt für die Zukunft wohnen.<br />
Bauen mit Holz<br />
München – Der Baustoff Holz nimmt langsam Einzug in den<br />
Geschosswohnungsbau. Gebäude mit drei, fünf, ja sogar sieben Stockwerken<br />
sind keine Seltenheit mehr. Das Berliner Projekt E3 hat 2009 den Deutschen<br />
Holzbaupreis erhalten. Es ist das erste Mal, dass ein siebengeschossiges<br />
Holzgebäude diese Auszeichnung bekommen hat, hieß es bei der<br />
Preisverleihung vom Bund Deutscher Zimmermeister. Im Winter 2009/10<br />
wurde das zwölfte Projekt der Münchner Genossenschaft WOGENO bezogen<br />
– ebenfalls ein Holzhaus. Zwölf Wohnungen beherbergen 45 Personen.<br />
Eine Novelle der Bayerischen Bauordnung machte den Viergeschosser aus<br />
nachwachsendem Baumaterial möglich. Die Architekten Bettsteller und<br />
Wilde haben das Wohnprojekt, das über eine hauseigene Stromproduktion<br />
verfügt, geplant. Und auch die Münchner Wohnungsbaugesellschaft GWG<br />
legt erneut ihr Bekenntnis zum Holz ab. Bei Aufstockungen bestehender<br />
Wohngebäude und in der Fassadenkonstruktion wurde der Baustoff schon<br />
in der Vergangenheit eingesetzt. In Sendling-Westpark soll nun auch die<br />
Konstruktion mit Holz erfolgen. Der Vorarlberger Hermann Kaufmann<br />
plant zusammen mit den Münchner Architekten Lichtblau nachhaltige<br />
An- und Neubauten. Der Geschäftsführer der GWG Hans-Otto Kraus<br />
ist sich sicher: Holz ist der Baustoff der Zukunft. Neben den Aspekten<br />
CO2-Neutralität und nachwachsende Ressource hat Holz aber noch mehr<br />
zu bieten: Holz schafft eine angenehme Atmosphäre. Es ist also an der Zeit,<br />
die Vorbehalte gegen den Baustoff und insbesondere gegen seinen Einsatz<br />
im Geschosswohnungsbau aufzugeben.<br />
Foto: © Sonnenkraft, Herbert Stolz<br />
Foto: © Bettsteller & Wilde Animation: Lichtblau Architekten<br />
Gemeinschaften bauen<br />
Darmstadt – Gemeinschaftliches Bauen ist für die Architekten- und<br />
Stadtplanerkammer Hessen durchaus ein Thema. Im Februar hatte deren<br />
Akademie in Zusammenarbeit mit der Schader-Stiftung eine Tagung<br />
mit dem Titel „Gemeinschaften bauen“ veranstaltet. Ziel war es, den<br />
interessierten Planern Möglichkeiten und Besonderheiten im Umgang mit<br />
Bauherrengruppen aufzuzeigen. Die Fachvorträge waren exemplarisch für<br />
die Bandbreite der „neuen Herausforderung“. Stadtplanung – und zwar<br />
eine mit Hilfe von Baugruppen, die individuelles Eigentum schaffen –<br />
wurde am Beispiel Tübingen von Matthias Schuster vorgestellt. Wohnen<br />
in Gemeinschaft, genossenschaftlich organisiert, präsentierte Birgit Diesing<br />
mit dem Wohnprojekt „Wohnsinn“. Dass gemeinschaftliches Bauen im<br />
individuellen wie auch im genossenschaftlichen Eigentum auch in der<br />
Metropole Frankfurt möglich ist, zeigte Architekt Martin Wilhelm. Ulla<br />
Schauber von den „Stadtstrategen“ und Michael Stein (complan) zeigten<br />
die besonderen Anforderungen an Planer von Wohnprojekten auf. Hans-<br />
Jürgen Niemann (Fachkommission Wohnungswesen des Deutschen<br />
Städtetages) und Tanja Hahn (Luwoge) stellten die positiven Effekte für<br />
sozial schwache Mieter heraus. Für humorvolle Selbstreflexion sorgten die<br />
WohnSinnSisters (s. Foto). Im Bild ganz unten (v. l.): Moderator Hans-<br />
Jürgen Fink, Sabine Süß (Schader-Stiftung) und Rolf Toyka (Akademie der<br />
Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen).<br />
Weitere Infos zur Tagung:<br />
www.schader-stiftung.de/gesellschaft_wandel/1233.php<br />
4 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 5<br />
Foto: © Schader Stiftung, Martin Starl<br />
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Holz aus der<br />
Region<br />
aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten<br />
Wäldern<br />
Fichten- und Tannenholz<br />
aus Winterfällung und als<br />
Mondphasenholz<br />
• Rundholz<br />
• Bauholz<br />
• Vollholzhäuser<br />
Der Verbund aus Waldbauern und<br />
holzverarbeitenden Betrieben<br />
liefert feinjährige und widerstandsfähige<br />
Hölzer und Holzprodukte<br />
aus Mischwäldern mit<br />
Naturverjüngung und kontrollierter<br />
Holzernte.<br />
Kontakt:<br />
Otto Frisch<br />
Holzverbund<br />
Hinterwaldeck 1<br />
93462 Lam<br />
Tel. 09943 1565<br />
Fax 09943 9030309<br />
www.oekoregion-arrach-lam-lohberg.de
INNOVATIV BAUEN<br />
Ein Haus für die Zukunft<br />
Solaraktivhaus im Praxistest<br />
Nach gut eineinhalb Jahren der Feinjustierung und der Einstellung des Monitorings ist es nun<br />
soweit: Das Haus der Zukunft im Regensburger Westen wird bezogen und damit auch die Phase<br />
des Praxistests begonnen. Die dreiköpfige Familie, die den Sonnenkristall dieser Tage bezogen<br />
hat, ist schon sehr gespannt, wie es sich darin leben wird. Ebenso gespannt sind die Forscher des<br />
Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme, die die Messergebnisse unter Alltagsbe-dingungen<br />
auswerten werden.<br />
Der Sonnenkristall<br />
Häuser, so waren wir es gewohnt, hatten geneigte<br />
Dächer. Je nach Lage mal flacher, mal steiler,<br />
um je nach örtlicher Witterung beispielsweise<br />
dafür zu sorgen, dass lockerer Schnee im Winter<br />
als Isolationsschicht auf ihnen liegen bleibt.<br />
Handwerkstradition, Baumaterialien und lokale<br />
Klimagegebenheiten haben über Jahrhunderte<br />
typische Bauformen herausgebildet. Im<br />
Zeitalter der Industrialisierung wurden diese<br />
Besonderheiten jedoch weitgehend geschliffen<br />
– doch nun taucht wieder Eigentümliches auf:<br />
Gebäude, die sich nach der Sonne strecken und<br />
ihre Energie bestmöglich nutzen wollen. Die<br />
Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um sich<br />
selbst und in 365 Tagen einmal um die Sonne.<br />
Da nun die Rotationsachse unseres Heimatplaneten<br />
nicht senkrecht zur Umlaufbahn um unser<br />
Zentralgestirn steht, gibt es die Jahreszeiten.<br />
Die Neigung der Erdachse ist verantwortlich<br />
dafür, dass die Sonne bei uns im Sommer etwa<br />
16 Stunden, im Winter nur noch acht Stunden<br />
scheint und dass sie mal mehr und mal weniger<br />
steil auf uns herabscheint. Das macht die Nutzung<br />
der Sonnenenergie nicht gerade einfach!<br />
Optimal wäre ein „Sonnenkescher“, der dem<br />
Sonnenlauf folgt, oder ein Heliotrop, ein Haus,<br />
das sich mit der Sonne dreht.<br />
Das Projekt<br />
Architekt Stephan Fabi aus Regensburg hat einen<br />
anderen Ansatz verfolgt: Beim „Haus der<br />
Zukunft“, das er für das Unternehmen Sonnenkraft<br />
geplant hat, sind die Wände des ersten<br />
Geschosses und die Dachflächen so ausgeformt,<br />
dass sie die Sonnenstrahlen bestmöglich<br />
einfangen können. In die entsprechend geneigten<br />
Flächen sind Solarthermie- und Fotovoltaikelemente<br />
integriert, die die Sonnenenergie effektiv<br />
nutzen. Mit dem Ergebnis, dass das 175<br />
Quadratme-ter große Wohnhaus seine Energie<br />
für Heizung und Warmwasser selbst erzeugt.<br />
Denn das Ziel zukünftigen Bauens kann es<br />
nach den Vorstellungen des Bauherrn nicht<br />
sein, nur fossile Energie zu sparen, sondern den<br />
Bedarf vollständig aus regenerativen Energiequellen<br />
mit dem Gebäude zu decken. Also Nullenergiehäuser<br />
nach dem EU-Standard, der für<br />
2020 verabschiedet ist, zu bauen.<br />
Der Standard<br />
Das europäische Parlament hat im April 2009<br />
die Weichen für die fossile Unabhängigkeit<br />
seiner Mitgliedsländer gestellt. <strong>Neue</strong> Häuser<br />
sollen ab 2019 mithilfe erneuerbarer Energien<br />
Nullenergiehäuser sein. Das bedeutet, dass<br />
sie selbst so viel regenerative Energie erzeugen,<br />
wie sie verbrauchen. Die EU-Politiker haben<br />
beschlossen, die geltende EU-Gebäuderichtlinie<br />
von 2002 in diesem Sinne nachzubessern.<br />
Schon jetzt soll jedes EU-Mitgliedsland seine<br />
nationalen Baustandards auf der Basis der<br />
novellierten EU-Richtlinie so definieren, dass<br />
mehr solcher Nullenergiegebäude gebaut werden.<br />
Derzeit gilt in der Bundesrepublik die<br />
verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV<br />
2009). Diese fordert Energieeinsparungen bis<br />
zu 30 % und ab 2012 bis zu 60 % gegenüber<br />
der Einsparverordnung von 2007. Außerdem<br />
verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
(EEWärmeG) Bauherren zur teilweisen<br />
Deckung des Wärme-Energiebedarfs aus erneuerbaren<br />
Energiequellen.<br />
Die Kooperation<br />
Das Solaraktivhaus ist ein gemeinsames Projekt<br />
der Sonnenkraft GmbH, des Architekten<br />
Stephan Fabi, des Fraunhofer Instituts<br />
für solare Energiesysteme (ISE) Freiburg und<br />
des Fachbereichs Architektur der Hochschule<br />
Regensburg. Die genaue Energiebilanz des<br />
Hauses wird Dipl.-Ing. Florian Kagerer vom<br />
Fraunhofer Institut in den nächsten Jahren<br />
per Monitoring feststellen. Jetzt wo die Familie<br />
in das Solaraktivhaus eingezogen ist, misst<br />
der Wissenschaftler per Datenfernübertragung<br />
die Energiekennwerte. Damit kann das ISE das<br />
energetische Verhalten des Gebäudes in der<br />
Realität abbilden und wertvolle Erkenntnisse<br />
für weitere Häuser nach dem EU-Baustandard<br />
2020 gewinnen. Sonnenkraft will zeigen,<br />
dass der Bau solcher Gebäude schon heute mit<br />
marktüblichen Baustoffen und -komponenten<br />
möglich ist.<br />
Die Technik<br />
Die Haustechnik im Solaraktivhaus besteht<br />
aus den Komponenten Solarthermie, Fotovoltaik,<br />
Wärmepumpe, Erdwärme-tauscher,<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung und Fußbodenheizung.<br />
Es sind 55 Quadratmeter Fotovoltaik-Module<br />
zur Stromerzeugung sowie<br />
35 Quadratmeter Solarthermie-Kollektoren<br />
zur Wärmeerzeugung montiert und im „Solar<br />
Compleet“-Komplettheizungssystem von<br />
Sonnenkraft zusammengeführt. Die durch Solarthermie<br />
unterstützte Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />
mit einer 2,13 Meter hohen Pumpe<br />
und einem 1000-Liter-Pfufferspeicher ist das<br />
energeti-sche Herzstück des Hauses: Das kleine<br />
autarke Wärmekraftwerk im Keller versorgt<br />
das gesamte Haus rund um die Uhr mit<br />
Warmwasser, Heizungswärme bzw. Kühlung.<br />
Im sparsamen Durchlaufverfahren wird hygienisch<br />
einwandfreies Brauchwasser aufbereitet.<br />
Die Temperierung der Räume erfolgt über die<br />
Fußbodenheizung: Im Winter gibt die „Solar<br />
Compleet“-Anlage Wärme an das Heizungs-<br />
Das Haus der Zukunft, fotografiert von<br />
Herbert Stolz (www.herbert-stolz.de)<br />
6 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 7<br />
INNOVATIV BAUEN<br />
netz ab und im Sommer im Umkehrbetrieb<br />
Kühle. Die Lüftung erfolgt über eine zentrale<br />
Anlage mit vorgewärmter bzw. vorgekühlter<br />
Luft. In frischen Sommernächten können die<br />
Hausbewohner die Lüftung ausschalten und<br />
über die großflächigen Fenster lüften.<br />
Das lebenswerte Haus<br />
Beim „Haus der Zukunft“ steht der Mensch im<br />
Mittelpunkt. Die Baukosten sollen tragbar, die<br />
eingesetzten Baumaterialien am Markt eingeführt,<br />
der Grundriss flexibel, die Gebäudetechnik<br />
nicht überdimensioniert und die Fassaden<br />
mit ihren großen Fensterflächen zum Außenbereich<br />
hin offen sein. Das Gebäude wird barrierefrei<br />
erschlossen. Um eine flexible Nutzung zu<br />
ermöglichen, sind die leichten Wände reversibel.<br />
Falls sich die Nutzungsverhältnisse ändern,<br />
kann das Erdgeschoss als separate Wohneinheit<br />
abgetrennt werden. Die Räume erschließen sich<br />
von einem zentralen durchge-henden Verteilerbereich<br />
aus: Eine offene Treppe führt ins Obergeschoss,<br />
wo die Räume in einen Kinder- und<br />
einen Elternbereich unterteilt sind. Im Obergeschoss<br />
wird die polygonal-kristalline Gebäudeform<br />
räumlich erlebbar, die aus den geneigten<br />
Wänden und Decken resultiert.<br />
Weitere Informationen<br />
Heliotrop von Rolf Disch: www.rolfdisch.de<br />
fabi architekten: www.fabi-architekten.de<br />
Sonnenkraft: www.sonnenkraft.com<br />
EnEV: www.bmvbs.de/-,302.7567/Energieeinsparverordnung-EnEV.htm<br />
EEWärmeG: www.bmu.de/erneuerbre_<br />
energien/gesetze/waermegesetz/ueberblick/<br />
doc/40556.php
PORTRÄT PLANER<br />
Im Gespräch mit<br />
Stephan Fabi<br />
Freude<br />
am<br />
Bauen<br />
Herr Fabi, Sie haben sich in Regensburg durch den Bau des „Hauses der<br />
Zukunft“ in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Wie wichtig ist Ihnen<br />
das Thema Energie?<br />
Der Ansatz beim Solar-Aktivhaus ist keineswegs ein rein energetischer<br />
– im Gegenteil! Es ging bei der Konzeption darum, ein lebenswertes<br />
Gebäude zu schaffen. Das Wohlfühlen steht, wie bei allen unseren<br />
Wohnprojekten, im Vordergrund. Daher ist es auch kein Passivhaus geworden,<br />
das in erster Linie den Energieverbrauch reduziert, denn das<br />
vermindert unter Umständen die Wohnqualität.<br />
Energiesparen also nicht um jeden Preis?<br />
Wenn es zur Vermeidung von Energieverlusten nur noch kleine Fensteröffnungen<br />
geben darf und nur noch mechanisch gelüftet wird, können<br />
die Bewohner in ihrem Wohlbefinden stark beeinträchtigt werden.<br />
Wir betrachten daher die Gesamtbilanz und schaffen mit traditionellem<br />
Wissen und zukunftsweisender Technik Häuser, die mehr Energie gewinnen<br />
als sie im Betrieb verbrauchen. Wir bekommen dadurch mehr<br />
Freiheit in der Gestaltung wie auch in der späteren Nutzung.<br />
Das ist jetzt allerdings kein Musterhaus, das x-mal kopiert werden kann.<br />
Überhaupt sehen alle Gebäude von Ihnen anders aus. Haben Sie gar<br />
keine eigene Handschrift?<br />
Es ist mir nicht wichtig, dass man schon von Weitem ein Gebäude als<br />
Fabi-Haus erkennen kann. Jedes Bauvorhaben ist einmalig: Mit dem<br />
Nutzerverhalten, dem Grundstück, der Topografie, den städtebaulichen<br />
Zusammenhängen, dem vorhandenen Baurecht und dem energetischen<br />
Konzept müssen wir uns jedes Mal aufs <strong>Neue</strong> auseinandersetzen. Und<br />
das führt dann zu immer neuen und ganz eigenständigen Häusern.<br />
Halten Sie es für wahrscheinlich, dass bald größere Einheiten, Quartiere<br />
oder ganze Städte in Zukunft nach dem Aktivhaus-Konzept gebaut?<br />
Das wäre der richtige Ansatz. Das „Haus der Zukunft“, das wir in<br />
Zusammenarbeit mit der Hochschule Regensburg und dem Fraunhofer<br />
Institut für die Firma Sonnenkraft geplant haben, ist eine Pioniertat.<br />
Die Erfahrungen aus der Praxis werden uns bald dazu befähigen, das<br />
Konzept auf größere Projekte anzuwenden. Denn gerade im Geschosswohnungsbau<br />
liegen die Potenziale, die energetisch und ressourcenmäßig<br />
relevant sind. Allerdings liegt dieser Sektor fast völlig in der Hand<br />
von Bauträgern und die haben ein anderes Ziel: die Maximierung ihres<br />
Gewinns.<br />
Sind denn die Vermeidung von laufenden Kosten und der Aspekt des<br />
Umweltschutzes keine Verkaufsargumente?<br />
Es geht um die Ausreizung der Gewinnmargen und da spielt es keine<br />
Rolle, ob sich für den Bauherren anfängliche Investitionen durch<br />
Einsparung der Heiz- und Stromkosten langfristig rentieren. Bauträger<br />
haben ihre Rendite im Sinn und in Regensburg ist dies besonders ausgeprägt.<br />
Positive Impulse kommen daher meist von Baugenossenschaften<br />
oder im Bereich der Sanierung von der Regensburger Stadtbau.<br />
Ist hier nicht die Kommune gefragt? Städte wie München unterstützen<br />
Bau- und <strong>Wohnformen</strong>, die genossenschaftlich oder in Baugruppen<br />
organisiert sind.<br />
Natürlich können die Kommunen steuern, was und wie gebaut wird.<br />
Die Zur-Verfügung-Stellung von günstigem Baugrund, die Förderung<br />
von Bauherrengemeinschaften und die Bewerbung von innovativen<br />
Wohnmodellen schaffen ein entsprechendes Klima. Doch müssen die<br />
politischen und die stadtplanerischen Zielsetzungen darauf ausgerichtet<br />
sein. Und das ist eben bei uns nicht der Fall! Nicht nur in Regensburg –<br />
gerade im Vergleich mit den skandinavischen Ländern ist Deutschland<br />
in dieser Hinsicht sehr rückständig.<br />
An welchen Projekten arbeitet Ihr Büro derzeit? Wird man bald ähnlich<br />
auseheneregendes wie das Haus der Zukunft von Ihnen sehen?<br />
Wie eingangs erwähnt, suchen wir für jede Aufgabe nach einzigartigen<br />
Lösungen. Wir werden uns auch in Zukunft nie selbst kopieren. Aktuell<br />
sanieren wir die historischen Gebäude der Mädchenrealschule Niedermünster<br />
mit Klosterbereich im Herzen der Regensburger Altstadt,<br />
arbeiten an drei spannenden, altersgerechten Umbauten von Gebäuden<br />
aus den 30er bis 60er-Jahren, an mehreren innovativen Neubauten von<br />
Wohnhäusern und an Entwürfen für neues, gemeinschaftliches Wohnen<br />
innerhalb der Baugenossenschaft NaBau. Zusätzlich entwickeln wir<br />
Ideen für zwei geladene Architekturwettbewerbe.<br />
Fabi Architekten BDA<br />
Stephan Fabi<br />
Glockengasse 10<br />
93047 regensburg<br />
Tel. 0941 900333<br />
mail@fabi-architekten.de<br />
www.fabi-architekten.de<br />
Foto: HP Zierer<br />
Der Kachelofen als Ganzhausheizung<br />
Gesunde Wärme im ganzen Haus<br />
Bequem und behaglich mit Holz heizen – das<br />
ist das Ideal vieler Menschen, die Ökologie und<br />
Wohlbefinden unter einen Hut bringen möchten.<br />
Wer seinen Kachelofen und seine Sonnenkollektoren<br />
über eine intelligente Steuerzentrale<br />
zusammenführt, kombiniert die Vorteile<br />
einer traditionellen Heiztechnik und eines innovativen<br />
Wärmesystems.<br />
Mit Holz heizen ist umweltverträglich, stärkt<br />
die regionale Wertschöpfung und macht unabhängig<br />
von fossilen Brennstoffen. Das schont<br />
das Klima ebenso wie die natürlichen Ressourcen<br />
und fördert die lokale Wald- und Forstwirtschaft.<br />
Und wer noch dazu mit Stückholz<br />
heizt, sichert sich eine hervorragende Energiebilanz,<br />
da kaum Energie für Weiterverarbeitungs-<br />
oder Aufbereitungsmaßnahmen<br />
aufgewendet werden muss. Kommt das Holz<br />
noch aus der Region, so werden zudem lange<br />
Transportwege vermieden.<br />
Das Grundofenprinzip<br />
Der Kachelofen gibt seine Wärme über viele<br />
Stunden als behagliche Strahlungswärme ab.<br />
Der Raum wird warm und es gibt keine unangenehme<br />
Luftumwälzung. Die große Feuertür<br />
unterstreicht das Gefühl der Behaglichkeit.<br />
Die Innovation<br />
Heizschlangen, die im handgefertigten Ofen<br />
verlegt werden, führen die überschüssige<br />
Ofenwärme in den ÖKOcentro-Speicher ab<br />
und machen sie für die weitere Raumheizung<br />
und den Warmwassergebrauch nutzbar.<br />
Die Sonnenstrahlung<br />
Die kostenlose Solarenergie wird gespeichert<br />
und für Heizung und Warmwasser mit<br />
verwendet.<br />
Das Ganzhausheizsystem<br />
Die Speicher- und Regelungseinheit von ÖKOcentro<br />
bilden das Herzstück des zukunftsweisenden<br />
Heizsystems. Der Grundofen mit dem<br />
eingebauten Wärmetauscher und die Sonnenkollektoren<br />
auf dem Dach versorgen ein Niedrigenergiehaus<br />
komplett mit Wärme. Eine intelligente<br />
Regelung verteilt das warme Wasser<br />
vom Speicher in den Heizkreislauf für Fuß-<br />
oder Wandheizungen sowie zur Verwendung<br />
als Brauchwasser.<br />
Der Heizenergiebedarf von 20 bis 50 KWh<br />
je m² Wohnfläche und Jahr wird bei zwei- bis<br />
achtmaligem Einheizen pro Woche gedeckt.<br />
Dafür werden pro Jahr nur vier bis acht Ster<br />
Holz benötigt. Der individuell gestaltete<br />
Grundofen muss somit nur nachgeheizt und<br />
gereinigt werden, da er langsam abbrennt –<br />
der Rest läuft ganz automatisch über die zentrale<br />
Energieverwaltung der ÖKOcentro Speicher-<br />
und Steuerungseinheit. – Die individuelle<br />
Beratung und Planung durch Kachelofenbauer<br />
Andreas Vogler ermöglicht auch den Einsatz<br />
in bestehenden Gebäuden. (PR)<br />
Kachelofenbau Vogler<br />
Gmünd 42<br />
93102 Pfatter<br />
Tel. 09481 1571<br />
Fax 09481 1763<br />
vogler@kacheloefen.com<br />
www.kacheloefen.com<br />
8 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 9<br />
Solarenergie Einspeisung<br />
von kostenloser<br />
Sonnenenergie<br />
Wohnbereich Nutzung<br />
der eingespeisten<br />
Wärme; Heizschlangen<br />
im Grundofen nutzen<br />
überschüssige Energie<br />
WW<br />
KW<br />
ÖKOcentro<br />
Speicherung von<br />
warmem Wasser,<br />
Verteilung der<br />
Wärme<br />
Warmwassernutzung<br />
z.B. Fußbodenheizung,<br />
Duschen/Baden<br />
PR-BAULÖSUNGEN<br />
Kachelofen/Grundofen<br />
heizt durch<br />
Strahlungswärme;<br />
überschüssige Wärme<br />
wird eingespeist
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
Mehr Leben als Wohnen<br />
Ein Mehr-Generationen-Wohnprojekt wird zwei<br />
Das erste Regensburger Mehr-Generationen-Wohnprojekt hat Geburtstag: Zwei Jahre wohnen – nein,<br />
leben – die Bewohner des „Allmeind“ getauften Projekts nun schon zusammen. Zeit zum Feiern und<br />
um eine erste Bilanz zu ziehen. Wer an einem Freitagnachmittag das Gemeinschaftshaus in Regensburg<br />
Burgweinting aufsucht, kann sich ein Bild des lebendigen Miteinanders machen: Kaffeeklatsch<br />
heißt die Veranstaltung, zu der auch gern die Nachbarn aus der unmittelbaren Umgebung kommen.<br />
Überhaupt wird der Raum, der allen Bewohnern zur Verfügung steht, gern genutzt. Zum Fernsehen,<br />
für Lesungen, für Sport und Gesundheit, für Familienfeiern oder einfach nur, um „miteinander, nicht<br />
übereinander zu reden“.<br />
Die Idee<br />
Mitte 2005 trafen sich erstmals Männer und Frauen verschiedener Generationen<br />
mit dem Wunsch, eine gemeinschaftliche Form des Zusammenlebens<br />
zu entwickeln. Es fanden sich etwa 100 Menschen aus Regensburg<br />
und Umgebung, die am Thema „alternativ wohnen“ interessiert waren.<br />
Doch als die Idee Wirklichkeit werden sollte und sich im Dezember 2005<br />
ein Verein konstituierte, da waren nur noch 14 übrig. Aber diese setzten<br />
sich mit viel Elan für ihr Bedürfnis ein und tatsächlich vergingen von<br />
der Idee bis zur Verwirklichung weniger als vier Jahre. Im Februar 2009<br />
konnte das Haus, in dem vier Generationen unter einem Dach wohnen,<br />
bezogen werden. Heute leben hier 43 Erwachsene und 15 Kinder – bunt<br />
gemischt Familien, Alleinerziehende, Paare und Singles, Menschen mittleren<br />
Alters und Senioren. Selbstverständlich hat jeder seine eigene, abgeschlossene<br />
Wohnung, doch anders als in üblichen Mietshäusern basiert<br />
das Zusammenleben hier auf der Idee, „miteinander zu leben, um füreinander<br />
da zu sein“. Es geht also mehr ums Leben als ums Wohnen!<br />
Die Umsetzung<br />
Ganz so einfach, wie es sich anhört, war der Weg bis zur endgültigen<br />
Realisierung des gemeinschaftlichen Wohnprojekts nicht. In den drei Jahren<br />
bis zum Einzug gab es doch etliche Hindernisse zu überwinden. Die<br />
Gruppe traf sich einmal im Monat, um über die unterschiedlichsten Themen<br />
zu diskutieren – welcher Standort für das Projekt der richtige war,<br />
wer welche Wohnwünsche hatte und wie diese zu verwirklichen seien,<br />
welche Ziele man im Zusammenleben erreichen wollte – und über all die<br />
Fragen, die auftauchen, wenn fremde Menschen das Wagnis eingehen, in<br />
Zukunft in einem Haus zusammen zu leben.<br />
Diese Zeit des Sich-Findens war geprägt von ständigem Auf und Ab, aber<br />
immer auch vom unbedingten Willen der beteiligten Personen zu einem<br />
tragfähigen Kompromiss zu kommen. Ende 2007 war es dann soweit,<br />
der Grundstein wurde gelegt und der Bau konnte beginnen. Ein Name<br />
war auch sehr bald gefunden: „Allmeind“, entstanden aus dem Slogan<br />
„Alle miteinander“.<br />
Bauherr und Eigentümer dieses Projekts ist das Katholische Wohnungsbau-<br />
und Siedlungswerk der Diözese Regensburg, alle Bewohner sind<br />
Mieter. Es gibt in dem Haus 31 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern<br />
(zwischen 45 und 95 Quadratmeter) sowie ein Gästeappartement und<br />
einen Gemeinschaftsraum in einem extra Gebäude, das im Scheitelpunkt<br />
des L-förmigen Wohngebäudes im Garten steht.<br />
Während der Bauplanung und -ausführung waren die zukünftigen Bewohner<br />
in alle Entscheidungen des Bauherrn mit eingebunden, sie konnten<br />
Vorschläge und ihre Wünsche einbringen, die in den meisten Fällen<br />
auch berücksichtigt wurden. Diese Vorgehensweise hat maßgeblich dazu<br />
beigetragen, dass die Bewohner jetzt von „ihrem Haus“ sprechen.<br />
Das Miteinander<br />
„Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und helfen sowie durch wechselseitige<br />
Anregungen, gemeinsame Unternehmungen und das Miteinander<br />
von Kindern und Erwachsenen jeden Alters lebendig und wendig<br />
bleiben. Wir wollen ein Wir-Gefühl schaffen, ohne die Individualität des<br />
Einzelnen zu unterdrücken.“ Auf dieser Aussage basiert das Zusammenleben<br />
in der „Allmeind“. Beim gemeinschaftlichen Wohnen geht es vor<br />
allem um eine lebendige gute Nachbarschaft auf der Basis von gegenseitigem<br />
Geben und Nehmen.<br />
Nachbarschaft bedeutet Nähe, erfordert aber auch gleichzeitig die Möglichkeit<br />
des Rückzugs in den privaten Bereich, also in die eigene Wohnung.<br />
Die Bewohner dieses Hauses haben sich bewusst für eine solche<br />
Form des Zusammenlebens entschieden, weil es der Isolation entgegenwirkt;<br />
es gibt gemeinsame Unternehmungen und Gespräche zwischen<br />
verschiedenen Generationen, die Gesprächsthemen sind vielfältig, weil<br />
auch der Alltag verschieden ist, man hilft und unterstützt sich gegenseitig.<br />
Kinder profitieren sehr vom Leben in der Gruppe, sie haben viel Kontakt<br />
sowohl mit anderen Kindern als auch mit Erwachsenen und können so<br />
ein hohes Maß an sozialer Kompetenz erwerben. Für ältere Menschen<br />
kann es bedeuten, dass sie länger ihre Eigen- und Selbstständigkeit bewahren<br />
können, weil sie sich aktiv in die Gemeinschaft einbringen können.<br />
Dies kann zur Folge haben, dass Heimaufenthalte vermieden und<br />
Krankenhausaufenthalte verkürzt werden können.<br />
Die Bilanz<br />
„Gemeinschaftsorientiertes Wohnen ist nicht der Königsweg aus der sich<br />
vollziehenden demografischen Entwicklung, weil es nicht die Lebensform<br />
für alle ist, aber es ist eine gute Lösung für die, die wollen und die sich<br />
rechtzeitig genug darüber im Klaren sind, dass Nachbarschaft zum gelingenden<br />
Leben gehört. Im Wohnprojekt wohnen ist keine absolute Versicherung<br />
dagegen, vielleicht später auch stationär in einem Heim leben zu<br />
müssen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Sich in der Nachbarschaft<br />
zu engagieren hält jung, die täglichen Kontakte regen an, Nachbarn<br />
können kleine und große Dienste übernehmen“, so Doris Knaier,<br />
Urbanes Wohnen, München.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Das Wagnis, miteinander zu leben, ist also geglückt (siehe Interviews<br />
nächste Seite). Es liegt daher nahe, das nächste Projekt zu starten. Handelte<br />
es sich beim ersten Projekt des Vereins für generationenübergreifendes<br />
Wohnen noch um eine Mietergemeinschaft, ein Projekt, das in<br />
Kooperation mit dem Wohnungsbauunternehmen „Katholisches Wohnungsbau-<br />
und Siedlungswerk GmbH“ entstanden ist, will man beim<br />
nächsten einen Schritt weiter gehen und selbst als Bauherr auftreten.<br />
Dazu, so die Überlegungen, soll eigens eine Genossenschaft gegründet<br />
werden oder das Projekt in einer sogenannten Dachgenossenschaft realisiert<br />
werden. Die Projektgruppe befindet sich gerade in der Abstimmungsphase<br />
– weitere Mitstreiter sind gern willkommen. Neben der Projektplanung<br />
läuft auch die Grundstückssuche auf Hochtouren, die – so<br />
wissen es die Initiatoren anderer gemeinschaftlicher Bauprojekte – nicht<br />
immer einfach ist<br />
(Text: Barbara Krause, 1. Vorsitzende, Verein für generationenübergreifendes<br />
Wohnen e.V./Michael Kroll).<br />
Weitere Infos<br />
Offener Stammtisch: jeden ersten Montag im Monat<br />
um 19.00 Uhr im Rosarium (Regensburg, Hoppestraße)<br />
Planungstreffen: jeden zweiten Samstag im Monat<br />
um 10.00 Uhr im Gemeinschaftsraum des Allmeind<br />
(Regensburg-Burgweinting, Minervastraße 1)<br />
Verein für generationenübergreifendes<br />
Wohnen: www.megewo.de,<br />
Tel. 0941 2966184<br />
Homepage des Projekts<br />
Allmeind:www.allmeind.de<br />
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
10 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 11
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
»<br />
KARIN SEITZ (69)<br />
ist von Anfang an dabei und fühlt sich in ihrer<br />
Wahlfamilie sehr wohl. Sie schätzt es, dass sie<br />
für ihre Aktivitäten nicht auf Verkehrsmittel angewiesen<br />
ist, weil vieles im Gemeinschaftshaus<br />
des Allmeind stattfindet. „Manches muss eben<br />
wachsen“, meint sie, und das gelingt am besten,<br />
wenn man möglichst wenige Erwartungen hat<br />
und offen bleibt.<br />
»<br />
SVEN ScHIRMER (28)<br />
wohnt erst seit Oktober 2010 im Mehr-Generationen-Wohnprojekt.<br />
Er stammt aus einer<br />
ländlich geprägten Gegend, wo das Zusammenleben<br />
mehrerer Generationen üblich ist.<br />
„Hier entstehen die Kontakte nicht, weil es<br />
Probleme zu bewältigen gibt, sondern weil<br />
unser Zusammenleben durch ein ständiges<br />
Geben und Nehmen geprägt ist.“<br />
WIlHElM BEEH (38)<br />
wurde freundlich aufgenommen. Er und seine<br />
Frau – beide haben sich für Regensburg wegen<br />
des Wohnprojekts entschlossen und sind<br />
aus Mannheim zugezogen – wurden gleich als<br />
vollwertige Mitglieder der Hausgemeinschaft<br />
akzeptiert. „Die Gemeinschaft wächst“, meint er,<br />
und: „Man ist von Haus aus offener, wenn man in<br />
einem Wohnpro-jekt lebt.“<br />
IRMI PERNPEITNER (52)<br />
„Gemeinschaft braucht Formen“, deshalb<br />
werden das freitägliche Café Klatsch und die<br />
monatliche Bewohnerversammlung wie auch<br />
weitere Veranstaltungen organisiert. „Ich<br />
wollte nie allein wohnen“, dieses Bedürfnis<br />
existiert seit den Kindertagen, die auf<br />
einem Dorf erlebt wurden.<br />
»<br />
»<br />
alle Fotos: ba.be<br />
Garantiert wohngesund<br />
Perlitgefüllte Poroton-Ziegel: geprüft emissionsarm<br />
Die Gebäudehülle wird oft als die dritte Haut<br />
des Menschen bezeichnet. Sie gewährt Privatsphäre<br />
und schützt zugleich vor Wind, Wetter,<br />
Lärm und Licht. Damit die Gesundheit in den<br />
eigenen vier Wänden nicht beeinträchtigt wird,<br />
sollte man bei der Auswahl des Wandbaustoffes<br />
überlegt vorgehen: emissionsgeprüfte<br />
Baustoffe sind unbedenklich einsetzbar.<br />
Der moderne Mensch verbringt den größten<br />
Teil seines Lebens in geschlossenen Räumen.<br />
Ob er sich dort körperlich wohlfühlt und<br />
langfristig gesund bleibt, hängt wesentlich von<br />
der Innenraumluft ab, die er einatmet. Dies erweist<br />
sich bei der heutzutage üblichen Bauweise<br />
oft als problematisch. Moderne Gebäude<br />
haben eine dichtere Gebäudehülle als früher,<br />
denn sie werden energieeffizient gebaut oder<br />
saniert, um Umwelt und Klima zu schützen.<br />
Schädliche Emissionen aus Bauprodukten und<br />
Einrichtung können nicht weggelüftet werden,<br />
sie verbleiben im Innenraum. Innenraumluft<br />
ist heute deshalb um ein Vielfaches stärker belastet<br />
als früher. Merkmale und Auslöser gibt<br />
es reichlich. Unwohlsein und Kopfschmerzen<br />
können beispielsweise durch Lösungsmittel<br />
verursacht werden. Tränende Augen, gereizte<br />
Schleimhäute und Krebsgefahr durch Formaldehyd.<br />
Schadstoffe aus Bau- und Hilfsstoffen<br />
zu ihrer Ver- und Bearbeitung stellen eine<br />
Gesundheitsgefahr und eine Nutzungseinschränkung<br />
dar. Gerade Kleinkinder sind dem<br />
schutzlos ausgesetzt: Allergieerkrankungen bei<br />
den Kleinsten, ausgelöst durch Wohnraumgifte,<br />
sind deshalb keine Seltenheit. Wer wohngesund<br />
leben will, muss hohe Schadstoffkonzentrationen<br />
vermeiden, indem er für ausreichend<br />
Frischluft, geringe Temperaturschwankungen<br />
sowie optimale Luftfeuchtigkeit sorgt.<br />
Wahl des Baustoffes kann entscheidend sein<br />
Wer die Wahl des Baustoffes hat, kann mit<br />
ausdünstungsarmen Baustoffen vorsorgen.<br />
Perlitgefüllte Poroton-Planziegel von Schlagmann<br />
sind nach den strengen Richtlinien des<br />
unabhängigen und nach wissenschaftlich an-<br />
erkannten Kriterien agierenden eco-Instituts<br />
in Köln geprüft, frei von Formaldehyd und<br />
flüchtigen organischen Verbindungen (VOC).<br />
Sowohl der Ziegel, bestehend aus den vier Elementen<br />
Feuer, Wasser, Luft und Erde, als auch<br />
die wärmedämmende Befüllung aus Perlit,<br />
einem Gestein vulkanischen Ursprungs, enthalten<br />
keine Schadstoffe und gasen nicht aus.<br />
Gleichzeitig sind sie jedoch resistent gegen Ungezieferbefall<br />
oder Fäulnis. Frei von Weichmachern,<br />
Bioziden und Schwermetallen ermöglicht<br />
der baubiologisch wertvolle Ziegel eine<br />
wohngesunde Bauweise. Hinzu kommt, dass<br />
ein massives und kapillares Ziegelmauerwerk<br />
für ein ausgeglichenes und natürliches Wohnklima<br />
– ohne Schimmelbildung oder extrem<br />
trockene Raumluft – sorgt, indem es Feuchte<br />
aufnimmt, nach draußen zu den Verdunstungsflächen<br />
transportiert und dort schnellstmöglich<br />
wieder abgibt.<br />
Nachhaltigkeit inklusive<br />
Wer weder Gesundheit noch Energieeffizienz<br />
aus den Augen verlieren möchte, muss mit den<br />
perlitgefüllten Poroton-Ziegeln keinen Kompromiss<br />
eingehen. Wärmeleitzahlen von bis zu<br />
0,07 W/mK – Topwerte im Bereich von Wandbaustoffen<br />
– ermöglichen Gebäude aller Ausprägungen<br />
von Energieeffizienz. Eine zusätzliche<br />
künstliche Dämmung der Außenwände ist<br />
selbst bei der gültigen Energieeinsparverordnung<br />
2009 nicht nötig. Durch dicke Ziegelstege<br />
wird zudem eine hohe Schalldämmung<br />
erreicht, die Schutz vor Lärm bietet und zu<br />
Ruhe im Haus verhilft. Ein weiterer Aspekt,<br />
der über Gesundheit und Wohlbefinden entscheiden<br />
kann. (PR)<br />
Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG<br />
Ziegeleistraße 1<br />
84367 Zeilarn<br />
Tel. 08572 17-0<br />
info@schlagmann.de<br />
www.schlagmann.de<br />
12 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 13<br />
PR-BAUPRODUKTE
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
Was in anderen Städten längst praktiziert wird,<br />
ist nun auch in Regensburg möglich: Das Bauen<br />
und Wohnen in Gemeinschaft. Die im Oktober<br />
gegründete junge Genossenschaft NaBau<br />
steht für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches<br />
Wohnen. Sie plant und baut zusammen<br />
mit den späteren Bewohnern Häuser,<br />
in denen sicher, gesund und ohne weitere Kosten<br />
für Energie gewohnt werden kann. Genossenschaftlich<br />
bauen bedeutet, selbstbestimmt<br />
und selbstverwaltet wohnen, in guter Nachbarschaft<br />
leben, und zwar unkündbar und zu<br />
günstigen und konstanten Kostenmieten.<br />
Anders bauen,<br />
anders leben<br />
Bauen und wohnen in genossenschaftlichen Projekten<br />
Bedarfsgerecht planen<br />
Die Schwerpunkte der Wohnprojekte werden<br />
von den Genossenschaftsmitgliedern gemeinsam<br />
erarbeitet, sie haben schon während der<br />
Planungsphase viele Mitgestaltungsmöglichkeiten:<br />
Themen wie Wohnen für junge Familien,<br />
Mehr-Generationen-Wohnen, autofreies,<br />
integriertes Wohnen sowie <strong>Wohnformen</strong> speziell<br />
für die Bedürfnisse von Frauen oder Kombinationen<br />
aus Wohnen und Arbeiten können<br />
festlegt werden. Als Tätigkeitsfelder kommen<br />
infrage: Altstadthäuser, wobei die Mieter Genossen<br />
werden, stadtnahe Neubauwohnungen<br />
auf Konversionsflächen, individuelle Lösungen<br />
in Baulücken sowie Wohngruppen im näheren<br />
Landkreis.<br />
Derzeit werden von der Genossenschaft NaBau<br />
erste Überlegungen für den Regensburger Osten<br />
angestellt: Das Entwicklungsgebiet „ehemaliges<br />
Südzucker-Areal“ bietet die Chance<br />
für den Bau eines eigenständigen Stadtteils als<br />
„Stadt in der Stadt“ mit multifunktionalen und<br />
multisozialen Strukturen. Das Energiekonzept<br />
und die großzügige Landschaftsplanung schaffen<br />
die Grundlagen für ein innovatives und<br />
grünes Stadtquartier mit hoher Lebensqualität.<br />
In diesen städtebaulichen Rah men will sich die<br />
NaBau mit einem nachhaltigen und nachbar-<br />
schaftlichen Wohnprojekt einbringen.<br />
Aber auch die anderen Konversionsflächen wie<br />
der ehemalige Schlachthof, das Bahngelände<br />
an der Ladehofstraße oder auch die Nibelungenkaserne<br />
bieten genügend Platz, um durch<br />
genossenschaftliche Wohnprojekte lebendige<br />
Nachbarschaften und lebenswerte Stadtteile<br />
entstehen zu lassen. Beispiele aus Städten wie<br />
Freiburg (Stadtteil Vauban), Tübingen (Französisches<br />
Viertel) oder München (Ackermannbogen)<br />
zeigen, wie Wohnprojekte die nachbarschaftlichen<br />
Beziehungen stärken und ganzen<br />
Stadtteilen einen sozialen Zusammenhalt geben.<br />
Novum für Regensburg<br />
In Regensburg existieren zwar sieben Wohnungsgenossenschaften,<br />
doch diese verwalten<br />
in erster Linie ihre Bestände und schaffen<br />
kaum Wohnungen in Neubauten. Einzig die<br />
Amberger Werkvolk eG erstellt Wohneinheiten<br />
in nennenswerter Anzahl. Allerdings werden<br />
hier wenig Mitgestaltungsmöglichkeiten für<br />
die künftigen Bewohner eingeräumt. Somit ist<br />
die NaBau mit ihrem Konzept zur Realisierung<br />
selbstbestimmter Wohnprojekte in der Vorreiterrolle<br />
und leistet zusammen mit den interessierten<br />
Genossenschaftsmitgliedern Pionierarbeit<br />
auf diesem Gebiet.<br />
Umfangreiche Studien prognostizieren für die<br />
„Boom-Town Regensburg“ wachsende Einwohnerzahlen<br />
bis 2025 – im Durchschnitt 800<br />
Personen pro Jahr. Das von der Stadt herausgegebene<br />
Fachprogramm Wohnen II geht allerdings<br />
von einer stärkeren Ausdifferenzierung<br />
der <strong>Wohnformen</strong> aus und nennt: Single-Haushalte,<br />
Alleinerziehende, Patchwork-Familien,<br />
barrierefreies Wohnen für Ältere und Behinderte,<br />
serviceorientiertes Wohnen für junge<br />
Familien, Wohnungen für die mobile Bevölkerungsschicht<br />
der unter 26-Jährigen. Auch der<br />
Wegfall der Eigenheimzulage macht das Bauen<br />
und Wohnen in Genossenschaftsprojekten interessant,<br />
sowohl für Selbstständige als auch für<br />
junge Familien. Auch für Menschen, die sich<br />
kein Eigentum leisten können oder wollen und<br />
trotzdem sicher und selbstbestimmt wohnen<br />
möchten, ist „der dritte Weg“ zwischen Kaufen<br />
und Mieten eine sinnvolle Alternative.<br />
Die NaBau<br />
Die junge Genossenschaft, deren Gründung<br />
im Oktober stattfand, hat es sich zum Ziel<br />
gemacht, Wohnraum unter den Aspekten der<br />
Sozialverträglichkeit und der Nachhaltigkeit<br />
zu schaffen. Sie hat sich qua Satzung zur Arbeit<br />
nach den Grundsätzen der Wohnungsgemeinnützigkeit<br />
verpflichtet und will den sozialen<br />
und ökologischen Herausforderungen<br />
der Wohnraumversorgung sowie den Ansprüchen<br />
eines zukunftsfähigen Städtebaus gerecht<br />
werden. Die Schaffung von gesicherten<br />
Wohnverhältnissen sowie die Erstellung von<br />
baubiologisch unbedenklichen und nachhaltig<br />
ökologisch gebauten Wohnungen für die Genossenschaftsmitglieder<br />
ist der Gegenstand des<br />
Unternehmens. Die soziale Rendite steht dabei<br />
im Vordergrund.<br />
Das Prinzip Genossenschaft<br />
Die späteren Bewohner werden zwar nicht Eigentümer<br />
ihrer Wohnung, aber durch den Erwerb<br />
von Geschäftsanteilen werden sie Miteigentümer<br />
an der Genossenschaft und leben<br />
in Nachbarschaft mit Menschen, die ähnliche<br />
Lebensentwürfe haben. Jedes Mitglied hat unabhängig<br />
von der Höhe seiner Geschäftsanteile<br />
eine Stimme in der Mitgliederversammlung<br />
und bestimmt somit über die Zukunft des Unternehmens<br />
wie auch über die weitere Entwicklung<br />
seines Wohnhauses selbst. Mitglied wird<br />
man durch Beitritt. Jedes Mitglied zeichnet Geschäftsanteile,<br />
sogenannte Pflichtanteile. Diese<br />
werden bei der NaBau mit bis zu vier Prozent<br />
Dividende verzinst. Wer den Genossenschaftsgedanken<br />
fördern will oder eine sinnvolle Geldanlage<br />
sucht, kann weitere sogenannte freiwillige<br />
Anteile an der Genossenschaft zeichnen.<br />
Diese werden ebenfalls mit bis zu vier Prozent<br />
Dividende verzinst. Bei Kündigung der Mit-<br />
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
So könnte das nachhaltige und nachbarschaftliche<br />
Wohnen im Regensburger Osten aussehen.<br />
Entwurf: Fabi Architekten BDA (links)<br />
Nur wer wagt, gewinnt: Die Bewohner des genossenschaftlichen<br />
Wohnprojekts der Wohnbaugenossenschaft<br />
wagnis eG am Ackermannbogen in<br />
München feiern ihr Zehnjähriges (Seite links)<br />
Termine/Veranstaltungen<br />
– Offener Stammtisch:<br />
jeden zweiten Montag im Monat,<br />
19.30 Uhr im Augustiner, Regensburg,<br />
Neupfarrplatz 15<br />
– Messestand:<br />
Bau + Energie Regensburg, Informationen<br />
am Messestand, 9. und 10. April in der<br />
Donau Arena, Regensburg<br />
– Seminar Finanzierung:<br />
Was kostet eine Genossenschaftswohnung<br />
und wie sieht die Finanzierung aus?<br />
EBW Regensburg, 16. Mai um 20.00 Uhr,<br />
Anmeldung unter: www.ebw-regensburg.de<br />
14 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 15
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
gliedschaft werden die Pflichtanteile und die<br />
freiwilligen Geschäftsanteile wieder zurückbezahlt.<br />
Das Geschäftsguthaben ist auch direkt<br />
auf andere Genossen übertragbar und die Mitgliedschaft<br />
dadurch unmittelbar beendet.<br />
Die Finanzierung der Wohnprojekte<br />
Die Bauprojekte der NaBau werden durch ihre<br />
Mitglieder finanziert. Alle Kosten, die nicht<br />
durch Eigenmittel gedeckt werden können,<br />
werden fremdfinanziert. Die Wirtschaftlichkeit<br />
eines jeden Wohnprojekts muss für sich<br />
gewährleistet sein – Querfinanzierungen sind<br />
ausgeschlossen. Möchte ein Mitglied eine Wohnung<br />
nutzen, so hat es weitere, sogenannte<br />
leistungsbezogene (wohnungsbezogene) Anteile<br />
zu zeichnen. Diese stellen die Eigenleistung<br />
der Genossenschaftsmitglieder an der Projektfinanzierung<br />
dar. Die Höhe der zu zeichnenden<br />
Anteile liegt zwischen 15 und 30 Prozent der<br />
Erstellungskosten in Abhängigkeit von Größe<br />
und Ausstattung der Wohnung. Die fremdfinanzierten<br />
Mittel werden von den wohnenden<br />
Genossenschaftsmitgliedern über ein monatliches<br />
Nutzungsentgelt (in dem auch Rücklagen<br />
und die Verwaltung berücksichtigt sind)<br />
zurückbezahlt. Diese Kostenmiete orientiert<br />
sich nicht an den Marktpreisen und ist nicht<br />
den üblichen Mietpreissteigerungen ausgesetzt.<br />
Auch die wohnungsbezogenen Geschäftsanteile<br />
werden bei Kündigung der Mitgliedschaft wieder<br />
ausbezahlt.<br />
Sicherheit für Mitglieder<br />
Eine Genossenschaft wird, bevor sie in das amtliche<br />
Register eingetragen wird, vom Prüfungsverband,<br />
dem sie später angehören muss, geprüft.<br />
Die Geschäftsidee, die Finanzierung und<br />
die Satzung werden begutachtet, um einerseits<br />
die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten und andererseits<br />
die Rechte der Mitglieder zu wahren.<br />
Im weiteren Geschäftsbetrieb wird die Genossenschaft<br />
wiederum vom Verband geprüft und<br />
die Mitglieder kontrollieren ihr Unternehmen<br />
durch Einsicht in den Prüfungsbericht und Teilnahme<br />
an den Mitgliederversammlungen. Auf<br />
diesen hat jedes Mitglied eine Stimme, unabhängig<br />
von der Höhe seiner Geschäftsbeteiligung<br />
– es gilt „one man one vote“.<br />
Das Wohnrecht ist dauerhaft, die wohnenden<br />
Genossen daher unkündbar. Das dauerhafte<br />
Nutzungsrecht wie auch das Geschäftsguthaben<br />
sind vererbbar. Die Wohnungen werden<br />
von den Genossenschaftsmitgliedern selbst genutzt.<br />
Einzelne Wohnungen können daher nicht<br />
verkauft oder dauerhaft untervermietet werden.<br />
Sicherheit ist somit bei der Finanzierung,<br />
beim späteren Nutzungsentgelt, das tendenziell<br />
16 Tagespunkt bauen. leben. wohnen<br />
Vorteile für Mitglieder<br />
– Erwerb eines dauerhaften und vererbbaren Wohnrechts<br />
(Status der Unkündbarkeit)<br />
– gesunder Wohnraum<br />
(baubiologisch unbedenkliche und nachhaltig ökologische Baustoffe)<br />
– Wohnen zu konstant günstigen Mieten<br />
(angemessenes Nutzungsentgelt)<br />
– Mitbestimmung über die Zukunft des Wohnhauses<br />
(Stimmrecht bei Genossenschaftsversammlungen)<br />
– Partizipation<br />
(Mitgestaltung bei der Planung, insbesondere Schwerpunktsetzung<br />
sowie Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen)<br />
– Schutz der nachbarschaftlichen Beziehungen<br />
(Hausgemeinschaft wird Anteilseigner)<br />
– Verhinderung der Aufteilung in Wohneigentum<br />
(Genossenschaft ist Eigentümer)<br />
– Wohnen, so flexibel wie zur Miete und so sicher wie in Eigentum<br />
(Genossen statt Mieter)<br />
immer niedriger wird, und bei der sogenannten<br />
zweiten Miete gewährleistet. Da die Wohnungen<br />
nach einem sehr hohen Standard (Null-<br />
Energie-Haus oder Plus-Energie-Haus) gebaut<br />
sind, fallen keine weiteren Kosten für Heizung,<br />
Brauchwassererwärmung und Strom an.<br />
Alle in einem Boot<br />
Bei der Genossenschaft können nicht nur Wohnungssuchende<br />
und Förderer der genossenschaftlichen<br />
Idee Anteilseigner werden. Ganz<br />
im Sinne der Ursprungsidee des Genossenschaftsvaters<br />
Hermann Schulze-Delitzsch werden<br />
neben den Beziehern von Leistungen (hier<br />
die zukünftigen Bewohner) auch die Produzenten<br />
(also die Baufirmen) in einem genossenschaftlichen<br />
Verbund organisiert. Das hat den<br />
Vorteil, dass sich die Baufirmen stark mit den<br />
Aufträgen identifizieren und alles tun, sie zur<br />
Zufriedenheit der späteren Bewohner auszuführen.<br />
Die Genossenschaft profitiert von der<br />
hohen Qualität der handwerklichen Ausführung,<br />
die Firmen profitieren zusätzlich durch<br />
die Ausschüttung der Dividende. Je besser alle<br />
Beteiligten arbeiten, desto besser wird sich die<br />
Genossenschaft auf dem Wohnungsmarkt behaupten.<br />
Die Genossenschaft als die Gesamtheit<br />
ihrer Mitglieder ist an nachhaltigem Bauen<br />
und langlebigen Wohnprojekten interessiert.<br />
Wohnungsgenossenschaften, das zeigen viele<br />
Beispiele, existieren oft über Jahrhunderte.<br />
Die Mitglieder der Genossenschaft verstehen<br />
sich als Solidargemeinschaft. Es herrscht daher<br />
ein Klima der Kooperation, in dem das<br />
beste Ergebnis erzielt werden soll, und das unter<br />
fairen Bedingungen zu fairen Preisen. Bei<br />
der Wohnungsbaugenossenschaft NaBau steht<br />
nicht die Gewinnmaximierung mit all ihren ne-<br />
gativen Folgen im Vordergrund, sondern die<br />
soziale Rendite.<br />
Bauen und Wohnen in Gemeinschaft<br />
„Zusammen bauen lohnt sich“ – unter diesem<br />
Motto unterstützt die Stadt Hamburg das gemeinsame<br />
Bauen in genossenschaftlichen wie<br />
auch in individuellem Eigentum. In einer Informationsbroschüre<br />
der Hansestadt heißt es:<br />
„Bei einer Baugemeinschaft zahlen Sie nur das,<br />
wofür Sie sich selbst entschieden haben. Private<br />
Baugemeinschaften bauen oft – verglichen mit<br />
der Beauftragung eines Bauträgers – kostengünstiger.<br />
Der Ausbaustandard der Wohnungen<br />
kann individuell geplant werden. Sie entscheiden<br />
als Bauherr selbst, an welcher Stelle<br />
Sie Ihr Geld investieren.“<br />
Unter dem Dach der NaBau können auch<br />
schon bestehende Interessentengemeinschaften<br />
oder auch kleine Baugruppen ihre Vorstellungen<br />
vom Wohnen realisieren. Wer Grundstücke<br />
kennt oder von Bestandsgebäuden weiß, die<br />
verkauft werden sollen, kann dies in die Genossenschaft<br />
einbringen. In der Genossenschaft<br />
werden die Wohnungssuchenden zu Akteuren<br />
und nehmen die Gestaltung ihres Wohnumfeldes<br />
selbst in die Hand. Und das führt, wie die<br />
Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung<br />
Anja Hajduk es formuliert, zu „einer besonderen<br />
Qualität des Zusammenlebens und in<br />
vielen Fällen zu einer besonderen Qualität der<br />
Architektur. Damit haben sie oft eine positive<br />
Ausstrahlung auf ihre Nachbarschaft und auf<br />
ihr Viertel“. Gemeinschaftliches Bauen und<br />
Wohnen, das genossenschaftlich organisiert ist,<br />
wird nun auch in Regensburg möglich und somit<br />
das Wohnungsangebot bereichern. mk<br />
Gemeinschaftlich ohne Auto leben: Wohnprojekt<br />
in München Riem (oben), Bauen<br />
in Gruppen: Solarhäuser am Ackermannbogen<br />
(mitte, unten)<br />
Das 4+Haus-Konzept der NaBau<br />
WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />
– Entfaltungsmöglichkeiten für Bewohner und Nutzer<br />
Gesundheit und Wohlbefinden als Planungsziel, nutzerorientierte<br />
und flexible Grundrisse, selbstbestimmtes Wohnen<br />
und Arbeiten<br />
– Wirtschaftlichkeit im Bau und Betrieb<br />
Erträge aus Energiegewinnung und sonstiger Bewirtschaftung,<br />
keine Heiz- und Stromkosten, kein Renditeaufschlag,<br />
alternative Finanzierungsformen<br />
– Bereicherung des Umfelds<br />
Architektur und Städtebau in hoher Qualität,<br />
Stärkung der städtebaulichen, funktionalen und<br />
sozialen Strukturen, Verhinderung von Bauspekulation<br />
– Schonung der natürlichen Ressourcen<br />
Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und recyclingfähigem<br />
Material, langlebige und wertbeständige Bauweise<br />
NaBau eG i.Gr.<br />
Genossenschaft für nachhaltiges Bauen<br />
und nachbarschaftliches Wohnen<br />
Geschäftsstelle<br />
Glockengasse 16<br />
93047 Regensburg<br />
Tel. 0941 2805215-2<br />
Fax 0941 2805215-1<br />
post@nabau-eg.de<br />
www.nabau-eg.de<br />
I. Quartal 11<br />
17
NACHHALTIG LEBEN NACHHALTIG LEBEN<br />
Vom Baum zum Haus<br />
Wie in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern regionales Baumaterial gewonnen wird<br />
Am Anfang war der Baum, das gilt zumindest beim Bau von Holzhäusern. Häuser aus Holz liegen im Trend – nicht nur im Familienhaussektor,<br />
sondern auch bei mehrstöckigen Gebäuden. Häuser aus Holz bieten einen hohen Standard bei der Energieeffizienz, haben kurze<br />
Bauzeiten, liefern ein gesundes Wohnklima und sie sind nachhaltig – zumindest, wenn die Beschaffung des Baumaterials stimmt. Um<br />
zu verdeutlichen, was es bedeutet, einen Wald nachhaltig zu bewirtschaften, veranstaltet der Holzverbund in Zusammenarbeit mit dem<br />
Holzhausbauer Teredo drei bis vier Mal im Jahr einen Baufamilientag. Text: Michael Kroll, Fotos: HP Zierer<br />
Wolfgang Koller erklärt den Unterschied zwischen Fichten- und<br />
Tannennadeln. Im Hintergrund von links: Erster Vorsitzender des<br />
Holzverbunds Otto Frisch, Bürgermeister Franz Müller.<br />
Es ist ein herrlicher Tag im Herbst, die Luft<br />
klar und frisch, der Ort des Geschehens ruhig<br />
und idyllisch und es herrscht eine gewisse<br />
freundliche Spannung auf das, was die Besucher<br />
des Baufamilientages erwarten wird.<br />
Etwa zehn Familien, mit und ohne Kinder, haben<br />
sich auf dem Einödhof Waldeck eingefunden.<br />
Der traditionsreiche Waldbauernhof liegt<br />
in der Ökoregion Arrach–Lam–Lohberg und<br />
dient als Ausgangspunkt für die Führungen<br />
in den nachhaltig bewirtschafteten Wald von<br />
Waldbauer und Holzverbundvorstand Otto<br />
Frisch. Nach der knapp zweistündigen Wanderung<br />
durch den sogenannten Plenterwald, in<br />
dem alle Altersklassen von Bäumen vertreten<br />
sind und auf natürliche Weise nachwachsen,<br />
gibt es hier ein ausgezeichnetes Mittagsmenü,<br />
zubereitet aus lokalen Produkten und serviert<br />
in einer liebevoll restaurierten Gaststube.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit ist für die Waldbauern und<br />
Holzverarbeiter sowie für den Lohberger Bürgermeister<br />
Franz Müller kein plattes Trend-<br />
wort oder ein verkaufsfördernder Marketingbegriff.<br />
Nachhaltig zu wirtschaften ergibt sich<br />
hier im östlichen Bayerischen Wald zwangsläufig,<br />
denn die Wälder liegen hoch, sind schwer<br />
zugänglich und die Waldbauern sind der Natur<br />
und der, oft Jahrhunderte alten, Familientradition<br />
stark verbunden. Die gut 30 Waldbauern,<br />
die sich hier zusammengetan haben, verfügen<br />
im Durchschnitt über 100 Hektar Wald –<br />
der kleinste einen, der größte über 300 Hektar.<br />
In der Ökoregion gibt es kaum Staatswälder,<br />
der Anteil der Privatwälder ist hier<br />
mit 90 Prozent überdurchschnittlich hoch.<br />
Hier wachsen Tannen, Fichten und Buchen.<br />
Und das ohne Aufforstung und ohne die üblichen<br />
Probleme mit dem Wildverbiss. „Hier<br />
gehen so viele junge Bäume auf, da ist genug<br />
für das Wild da. Außerdem sind hier viele<br />
Waldbauern auch Jäger …“, sagt Wolfgang<br />
Koller, der „mit dem Wald zusammenarbeitet“.<br />
Für ihn stellt die Ökoregion das Gegenmodell<br />
zu Kahlschlag und Rodung von Regenwäldern<br />
dar.<br />
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NACHHALTIG LEBEN NACHHALTIG LEBEN<br />
Beschriftung des Holzeinschlags.<br />
Die Bäume werden<br />
in verschiedene Klassen<br />
eingeteilt: vorherrschende,<br />
herrschende, gering mitherrschende,<br />
beherrschte<br />
und ganz unterständige<br />
Bäume (nach Kraft).<br />
Der Wald lebt<br />
Die Waldbauern sprechen vom „Dreiklang“<br />
aus Fichte, Tanne und Buche. Ein Holzhausbauer<br />
vom „Waldbild“. Das entsteht aus der<br />
Naturverjüngung, aus der Kombination von<br />
Flachwurzlern (Fichte) und Pfahlwurzlern<br />
(Tanne) und dem Nährstofflieferanten (Buche)<br />
sowie aus den unterschiedlichen Anforderungen<br />
ans Sonnenlicht und daraus, dass<br />
die einen im Schutz der anderen aufwachsen<br />
können. 130 bis 150 Jahre kann das dauern,<br />
bevor ein Baum entnommen wird. Denn das<br />
ist das Prinzip: Der Bestand bleibt, die Waldbauern<br />
leben nur vom Zuwuchs, quasi vom<br />
Zins, den der Wald abwirft. Um eine Vorstellung<br />
von diesem Zins zu bekommen: Aus einem<br />
Waldstück von der Größe eines Fußballfeldes<br />
werden pro Jahr etwa nur zwei Bäume<br />
entnommen. Einzelstammbewirtschaftung<br />
heißt das im Fachjargon. Das sind maximal<br />
acht Festmeter verwertbares Holz und für ein<br />
Vollholzhaus werden ungefähr 350 und beim<br />
Rahmenbau 150 verbaut. Langsam wächst<br />
das Holz in dieser Höhenlage, feinjährig und<br />
mit hoher Qualität. „Im Wald muss man in<br />
Generationen denken“, philosophiert Otto<br />
Frisch und die Besucher des Baufamilientages<br />
stimmen dem zu: Denn auch sie denken in<br />
Generationen, das Haus soll ja halten – möglichst<br />
für Kinder und Enkel.<br />
Die Ökoregion<br />
1994 begann die Ökoregion im Lamer Winkel<br />
zwischen Osser und Arber als gefördertes<br />
EU-Projekt. 600.000 Übernachtungen zählt<br />
Bürgermeister Müller hier im Jahr. Nach dem<br />
Tourismus ist die Forstwirtschaft der zweitwichtigste<br />
Arbeitsschwerpunkt. Der Holzverbund<br />
hat sich aus dem „Verein zur Förderung<br />
des traditionellen naturnahen Waldbaus“ entwickelt<br />
und betreibt heute mit seinen Mitgliedern<br />
den Holzeinschlag und die -verarbeitung<br />
im Sinne einer regionalen Kreislaufwirtschaft.<br />
Das spricht auch neue Mitglieder an, wie den<br />
Säge- und Hobelwerksbesitzer Josef Falter<br />
junior, der für den Einsatz der selbst entwickelten<br />
Holzhausverkleidungen vermehrt die<br />
Hochlagen-Tanne aus der Ökoregion Arrach–<br />
Lam–Lohberg verarbeitet. Die kurzen Transportwege<br />
entsprechen seinen Vorstellungen<br />
von Nachhaltigkeit und das Unternehmen<br />
Josef Falter & Sohn kann so die lokale Wirtschaft<br />
fördern.<br />
Josef Karl kauft Rundholz, das heißt ganze<br />
Stämme. Die lässt er sägen und trocknet sie<br />
auf seinem Werkhof selbst. Die Menge bestellt<br />
er beim Holzverbund, in dem er auch Mitglied<br />
ist. Je früher er den Bedarf einschätzen kann,<br />
desto besser. Dann nämlich kann das Holz in<br />
der richtigen Jahreszeit und auf Wunsch auch<br />
in der entsprechenden Mondphase geschnitten<br />
werden. Holz, das im Winter im abnehmenden<br />
Mond geschnitten wird, ist weniger<br />
feucht, ist besser belastbar und verzieht sich<br />
kaum. Ob der Mondstand tatsächlich einen<br />
Einfluss auf die Qualität hat, lässt sich nicht<br />
beweisen, die Erfahrung zeigt es aber. Und der<br />
Firmeninhaber von Teredo Vollholzhaus arbeitet<br />
konsequent ökologisch und mit konsequent<br />
regionalem Baumaterial.<br />
Fragen<br />
Tannenzapfen? Die gibt’s nicht, denn das, was<br />
man am Boden liegen sieht, sind die Zapfen<br />
der Fichte. Diese hängen am Baum nach unten<br />
und fallen ab. Tannenzapfen stehen aufrecht<br />
auf den Ästen und bleiben, es fallen nur die<br />
Samen zu Boden. Nein, mit dem Borkenkäfer<br />
gibt es hier auch keine Probleme, die gehen<br />
nicht auf Tannen oder Buchen und auch nicht<br />
auf gesunde Bäume. Noch nicht, denn wenn<br />
die Population zu groß wird, kann sich das<br />
Verhalten der Nahrungsbeschaffung durchaus<br />
ändern. Und die Abrechnung? Die funktioniert<br />
mit Maßband und Kluppe, so wird die<br />
Länge und der Mitteldurchmesser der Bäume<br />
ermittelt. Dann wird ein Kreuz auf die untere<br />
Sägefläche gemalt, sodass sich vier Bereiche<br />
Josef Karl (Teredo Vollholzhaus) vor<br />
Modellen verschiedener Wandaufbauten<br />
ergeben. Oben links kommt eine fortlaufende<br />
Nummer, daneben die Länge, direkt darunter<br />
der Durchmesser und links unten wird die<br />
Baumklasse vermerkt.<br />
Antworten<br />
Wie aus dem gesägten und getrockneten Holz<br />
Balken, Bretter, Wände und Böden werden, erläutert<br />
Josef Karl bei einem Rundgang durch<br />
sein Waldmünchner Unternehmen. Die Unterschiede<br />
im Aufbau von Außenwänden und<br />
Zimmerdecken werden schnell deutlich, die<br />
Merkmale der Konstruktion erläutert Holzhausbauer<br />
Karl an Modellen. Nach dem Besuch<br />
eines Teredo-Hauses beantwortet eine<br />
Familie aus München die Frage, warum sie<br />
sich für ein Holzhaus entscheidet, so: „Es ist<br />
günstig, ökologisch, garantiert ein gesundes<br />
Wohnklima und sichert Arbeitsplätze in der<br />
Region.“ Das kann durchaus als Beschreibung<br />
für nachhaltiges Bauen gelten. (mk)<br />
20 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 21<br />
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Terminkalender<br />
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23.03., 19.00 Uhr<br />
Dokumentarfilm Lost Town: Zu Gast sind die Architekten<br />
Anne Niemann und Johannes Ingrisch.<br />
30.03., 19.00 Uhr<br />
Goff in der Wüste: gezeigt werden 62 Bauten des<br />
amerikanischen Architekten Bruce Goff.<br />
Andreasstadel Regensburg<br />
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24.–27.03, 10.00–18.00 Uhr<br />
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und Ernährung.<br />
Messegelände, Landshut<br />
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FINANzIERUNG VON WOHNPROjEKTEN<br />
28.03., 18.00 Uhr<br />
Gemeinschaftliche Wohnprojekte: Rechtsformen<br />
und Finanzierung, Urbanes Wohnen e.V.<br />
Heike Skok, Dipl.-Soz.<br />
Bauzentrum München<br />
www.muenchen.de/bauzentrum<br />
WERKBERIcHT jOHANNES BERScHNEIDER<br />
30.03., 19.00 Uhr<br />
„Von Innen nach Außen“.<br />
Museum für historische Maybach Fahrzeuge<br />
Neumarkt i. d. OPf.<br />
REGIONALES BAUEN<br />
31.03., 19.00 Uhr<br />
Vortrag von Michael Deppisch.<br />
Architekturkreis Regensburg<br />
Salzstadel, Regensburg<br />
www.architekturkreis.de<br />
GEMEINSAM PLANEN, BAUEN, WOHNEN<br />
04.04., 19.00 Uhr<br />
Film über drei realisierte Wohnprojekte<br />
in München, Freiburg, Wien.<br />
Arbeitskreis <strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />
VHS, Landshut<br />
BAU + ENERGIE<br />
09.–10.04., 10.00–18.00 Uhr<br />
Bauherrenmesse<br />
Donau Arena Regensburg<br />
www.bauundenergie.net<br />
ARcHITEKTUR + FILM<br />
13.04., 19.00 Uhr<br />
Die Reisen des Santiago Calatrava<br />
Scharfrichterkino Passau<br />
ANDERS BAUEN – ANDERS LEBEN<br />
02.05., 19.00 Uhr<br />
Vortrag über genossenschaftliche Wohnprojekte.<br />
Arbeitskreis <strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />
VHS, Landshut<br />
BAUEN IN DER GRUPPE<br />
05.05., 19.00 Uhr<br />
Vortrag von Theo Peter: Konzept und Realisierung<br />
gemeinschaftlicher Wohnprojekte.<br />
Salzstadel, Regensburg<br />
www.architekturkreis.de<br />
ARcHITEKTOURBUS<br />
07.05., 13.00–17.00 Uhr<br />
15. Neumarkter ArchitektOurbus<br />
Start: Neumarkt i. d. OPf., Mühlstraße<br />
Knabenrealschule Neumarkt<br />
Anmeldung: 09181 255126<br />
DAS GESUNDE KINDERzIMMER<br />
12.05., 19.00 Uhr<br />
Vortrag von Dieter Dollacker.<br />
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Urbanstraße 2, Regensburg<br />
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FILMREIHE „TRAUMHäUSER“<br />
12.05., 19.00 Uhr<br />
Ein intelligentes Haus von Berschneider +<br />
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<strong>Neue</strong>s Museum in Nürnberg<br />
Klarissenplatz<br />
WIE TEUER MUSS DAS WOHNEN SEIN?<br />
16.05., 20.00 Uhr<br />
Seminar zur Finanzierung von Genossenschaftswohnprojekten<br />
mit Elisabeth Gerner (FrauenWohnen),<br />
Michael Kroll (NaBau).<br />
EBW Regensburg<br />
www.ebw-regensburg.de<br />
DER BESONDERE ORT<br />
21.05., ganztags<br />
Skulpturenmuseum im Hofberg<br />
Tagesexkursion Landshut<br />
Veranstalter: Architekturforum Passau<br />
SyMPOSIUM TREFFPUNKT ScHULE<br />
21.05., 9.30 Uhr<br />
Für alle interessierten Lehrer, Lehramtsanwärter,<br />
Schüler, Architekten und Architekturstudenten.<br />
Otto-Schwerdt-Schule, Regensburg<br />
Anmeldung bis zum 15.04.<br />
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IMPRESSUM<br />
Tagespunkt<br />
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Zeitung für<br />
nachhaltigen Lebensstil<br />
Heft Nr. 2, 2. Jahrgang<br />
I. Quartal 2011<br />
Verlag<br />
Tagespunkt.Verlag<br />
Kroll Winter GbR<br />
Inhaber<br />
Michael Kroll<br />
Thomas Winter<br />
Beteiligung je zur Hälfte<br />
Redaktion<br />
Michael Kroll (mk)<br />
(V.i.S.d.P., BayPrG Art. 5)<br />
Glockengasse 16<br />
93047 Regensburg<br />
Telefon: 0941 2805215-0<br />
Fax: 0941 2805215-1<br />
Mail: mail@tagespunkt.de<br />
Web: www.tagespunkt.de<br />
Korrektorat<br />
Dr. Priska Pytlik<br />
Satz und Layout<br />
Angelika Neppl<br />
Titel<br />
Projektplanung: Bert Reiszky<br />
www.reiszky-architekten.de<br />
Foto: Herbert Stolz<br />
www.herbertstolz.de<br />
Druck<br />
Nordbayerischer KURIER<br />
Theodor-Schmidt-Str. 17<br />
95448 Bayreuth<br />
Erscheinung<br />
4 Ausgaben/Jahr<br />
Ersterscheinung Dezember 2010<br />
nächste Ausgabe Mai 2011<br />
kostenlose Verteilung<br />
Anzeigen<br />
Verlag Michael Kroll<br />
Glockengasse 16<br />
93047 Regensburg<br />
Michael Kroll<br />
Telefon: 0941 2805215-0<br />
Fax: 0941 2805215-1<br />
Mail: kroll@tagespunkt.de<br />
Anzeigenschluss<br />
14. April 2011<br />
Mediadaten auf Anfrage,<br />
es gelten die Preise von<br />
September 2010<br />
Texte und Fotos<br />
Soweit nicht anders vermerkt,<br />
handelt es sich bei den Texten<br />
um Pressemeldungen oder<br />
PR-Texte der werbenden Unternehmen<br />
(PR), die gegen Entgelt<br />
veröffentlicht werden<br />
(BayPrG Art. 9).<br />
Bei Texten und Fotos, die mit<br />
(tp) gekennzeichnet sind, liegt<br />
das Urheberrecht bei<br />
Tagespunkt.Verlag.<br />
Alle Texte und Fotos dürfen nur<br />
mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
von Tagespunkt.Verlag<br />
weiterverwendet werden.<br />
Tagespunkt.Verlag ist Mitglied im<br />
Verband der Zeitschriftenverlage<br />
in Bayern (www.vzb.info).<br />
Wartung & Service<br />
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selbstverständlich zum Leistungspaket,<br />
vor allem dann, wenn man den Anlagenbetrieb<br />
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nicht nur im Schadensfall – es hilft vorab, Störungen<br />
zu vermeiden. Jede unserer Großanlagen<br />
ist an das Permanent-Monitoring-System gekoppelt,<br />
mit dem wir in unserer Servicezentrale<br />
alle Anlagen täglich 24 Stunden aus der Ferne<br />
überwachen. Jede Störung oder Unregelmäßigkeit<br />
wird dort sofort gemeldet. Um die Leistung<br />
der Anlage überprüfen zu können, lassen sich die Ertragsdaten einfach<br />
an das Unternehmen mit Sitz in Regensburg übertragen.<br />
ILIOTEC Wartungs- und Serviceabteilung<br />
An der Irler Höhe 3a<br />
93055 Regensburg<br />
Tel.: 0941 29770-180<br />
Fax: 0941 29770-23180<br />
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Gesundes Kinderzimmer<br />
Vortrag von Dieter Dollacker, Apotheker und Baubiologe IBN<br />
Spielen, lernen, schlafen – rund 90 Prozent ihrer<br />
Zeit verbringen Kinder in Innenräumen.<br />
Das Kinderzimmer ist dabei der wichtigste<br />
Aufenthaltsort, es ist Spielwiese, Lern-, Erholungs-<br />
und Schlafraum in einem. Doch Kinder<br />
reagieren besonders sensibel auf Schadstoffe<br />
aus unserer Umwelt und sind empfindlicher<br />
als Erwachsene: Sie krabbeln am Boden,<br />
nehmen Staub auf und stecken viele Dinge in<br />
den Mund. Die Quellen für Schadstoffe oder<br />
Schimmelsporen aus Baumaterialien sind vielfältig<br />
und kaum ersichtlich. Möbel, Bodenbeläge<br />
und Anstrichstoffe für Kinderzimmer sollten<br />
daher besonders sorgfältig ausgesucht werden. Auf was noch geachtet werden muss, damit das<br />
Kind gesund aufwachsen und sich entfalten kann, erläutert Dieter Dollacker in seinem Vortrag.<br />
Unkostenbeitrag: 6 Euro<br />
Zeit: 12. Mai, 19.00 Uhr<br />
Veranstaltungsort: werkstatt holz & farbe<br />
Urbanstraße 2, 93059 Regensburg<br />
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Schlagmann Baustoffwerke GmbH & co. KG<br />
Poroton-Ziegel: Ziegeleistraße 1, 84367 Zeilarn<br />
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www.falter-holz.de, 09945 1007<br />
Gebr. Treindl OHG Holzhandlung in Regensburg:<br />
Holzgartenstraße 30 b, 93059 Regensburg<br />
www.holz-treindl.de, 0941 41101<br />
MAAG Holz Holzfachmarkt, Holzhandlung, Hobelwerk:<br />
Kelheimer Straße 14a, 93155 Hemau<br />
www.maag-holz.de, 09491-9414-0<br />
Leipfinger Bader KG Ziegelwerke: Ziegeleistraße<br />
15, 84172 Vatersdorf<br />
www.leipfinger-bader.de, 08762 733-0<br />
Holzverbund Holz aus der Region: Hinterwaldeck<br />
1, 93462 Lam<br />
www.oekoregion-arrach-lam-lohberg.de,<br />
09943 1565<br />
BAUFIRMEN<br />
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Wohn- und Gewerbebauten: Penzenmühle 3,<br />
93458 Eschlkam<br />
www.holzbau-penzkofer.de, 09948 905290<br />
HEIzUNG<br />
Kachelofenbau Vogler Kachelöfen, Ganzhausheizungen:<br />
Gmünd 42, 93102 Pfatter<br />
www.kacheloefen.com, 09481 1571<br />
SONNENKRAFT Solaranlagen für Warmwasser<br />
und Heizung: Clermont-Ferrand-Allee 34, 93049<br />
Regensburg<br />
www.sonnenkraft.de, 0941 46463-0<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
ILIOTEc Solar GmbH Solarstrom, Service, Sicherheit:<br />
An der Irler Höhe 3a, 93055 Regensburg<br />
www.iliotec.de, 0941 29770-0<br />
Enerix Alternative Energietechnik GmbH &<br />
co KG alternative Energietechnik: Prüfeninger<br />
Schlossstraße 2a,93051 Regensburg<br />
www.enerix.de, 0941 280437-0<br />
WINDENERGIE<br />
OSTWIND-Gruppe Entwicklung und Errichtung<br />
von Windparks: Gesandtenstraße 3, 93047 Regensburg<br />
www.ostwind.de, 0941 55516<br />
WOHNUNGSBAUGESELLScHAFTEN<br />
NaBau eG i.Gr. Genossenschaft für nachhaltiges<br />
Bauen und nachbarschaftliches Wohnen: Glockengasse<br />
16, 93047 Regensburg<br />
www.nabau-eg.de, 0941 2805215-2<br />
Stadtbau-GmbH Tochterunternehmen der Stadt<br />
Regensburg: Adolf-Schmetzer-Straße 45, 93055<br />
Regensburg<br />
www.stadtbau-regensburg.de, 0941 7961-0<br />
Wohnungsbau und Siedlungswerk Werkvolk eG<br />
Vermietungsgenossenschaft: Hans-Thoma-Straße<br />
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effektiv: und die Wärme<br />
bleibt im Haus!<br />
KaiserKüche<br />
Regensburg<br />
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24 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 25<br />
SERVICE
KINDER- UND JUGENDSEITEN KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />
" So lebe ich!"<br />
Schulkinder erzählen von ihrem Leben auf dem Land<br />
er Kinder hat, der bevorzugt in der Regel ein familienfreundliches Wohnumfeld. Die Nähe zu Kindergarten, Hort, Schule sowie Sport- und<br />
Freizeiteinrichtungen ist ein Kriterium. Wenig Verkehr, viel Platz und ein fußläufig erreichbarer Zugang zur Natur können weitere sein. Neben<br />
den Zuschnitten für die Wohnung oder das Familienhausgrundstück sind letztlich auch die Kosten ein wesentlicher Faktor. Wie hoch sind Miet-<br />
und Kaufpreis? Und in welcher Höhe bewegen sich die Betriebskosten für das Heim? Familienfreundlich kann in der Stadt, in Stadtnähe, aber auch auf dem<br />
Land gewohnt werden. Im ersten Teil unserer Serie „So lebe ich!“ sprechen junge Experten über ihr Leben auf dem Land.<br />
Miruna<br />
Hallo, ich heiße Miruna und komme<br />
aus Gailsbach. Dort wohne ich mit meinen<br />
Eltern, meinem Hund, meinen Vögeln und<br />
noch mit meiner Katze. Ich habe einen riesigen<br />
Garten, wo ich auf Bäume klettern kann und<br />
meiner Oma und meinem Opa zusehen kann,<br />
wie sie arbeiten. Außerdem füttere ich gerne<br />
meine Hühner und Tauben. Ich habe im Haus<br />
ein Klavier, auf dem ich spiele. Am Samstag<br />
gehe ich meistens Voltigieren. Ich habe in meinem<br />
Haus noch eine Wii, das ist eine Konsole,<br />
mit der man den ganzen Körper trainieren<br />
kann. Dazu habe ich ein Laufband, auf dem<br />
ich laufe. Neben unserem Haus haben wir ein<br />
kleines Gasthaus, wo ich jeden Samstag Wurst<br />
kaufe. Noch dazu kommt jeden Samstag der<br />
Metzger und bringt Wurst für das Gasthaus.<br />
Mein Hund hat sich daran gewöhnt, dass der<br />
Metzger auch für ihn was mitbringt. Über der<br />
Straße haben wir noch einen Gemüsegarten.<br />
Dort pflanzen wir jeden Frühling Gemüse:<br />
zum Beispiel Tomaten, Gurken, Salat, Karotten,<br />
Sellerie oder Kräuter wie Maggi, Petersilie,<br />
Schnittlauch oder Basilikum. Neben dem<br />
Gemüsegarten haben wir noch eine kleine<br />
Garage. Dort steht unser alter kleiner Traktor<br />
Max. Einmal im Monat fahren wir mit ihm,<br />
weil er so langsam ist. Außerdem haben wir<br />
noch einen Spielplatz, wo ich und meine anderen<br />
Freunde spielen.<br />
Durch unser Dorf läuft ein kleiner Bach<br />
und der erinnert mich an etwas, und zwar:<br />
Ich fragte Mama: „Darf ich eine Radtour<br />
machen?“Ja, sagte Mama. Ich sauste raus und<br />
setzte mich auf mein Fahrrad. Ich radelte erst<br />
mal zu Philipp, der wollte Frösche fangen. Ich<br />
wollte auch Frösche fangen und machte mit.<br />
Wir fingen Frösche und dabei fiel ich ins Was-<br />
ser. Schnell lief ich nach Hause und zog mich<br />
aus. Dabei erwischte mich Mama und forderte<br />
mich auf: „Geh in die Wanne!“<br />
Einmal war Rafaela da, die wollte unbedingt<br />
Taubenbabys sehen. Darum fragte sie, ob sie<br />
nicht Taubeneier ausbrüten dürfe. Ich sagte ja,<br />
ging in den Taubenstall und holte zwei Taubeneier.<br />
Die legten wir unter zwei Kissen. Aber<br />
plötzlich kam meine kleine Cousine Franziska<br />
und fragte: „Was habt ihr da versteckt?“ Wir<br />
hatten keine andere Wahl, wir mussten es ihr<br />
sagen. „Eier“, sagten wir und zischten „das<br />
darfst du niemandem sagen.“ Aber sie petzte<br />
es und am nächsten Morgen kam meine<br />
Mama, nahm die Eier und legte sie zurück.<br />
Bei uns gibt es auch noch einen Fahrradweg,<br />
dort gehe ich meistens mit Bobby spazieren.<br />
Beim Fahrradweg ist noch ein großer Hundekäfig.<br />
Wenn ich da mit meinem Hund vorbeigehe,<br />
ist der reinste Wahnsinn los. Als ich<br />
nach Gailsbach kam, war ich ein Jahr alt, daran<br />
kann ich mich nur noch mit Fotos erinnern.<br />
Jetzt lebe ich schon 9 Jahre in Gailsbach,<br />
darum kann ich sagen, dass ich eine richtige<br />
Gailsbacherin bin. Ich will hier nicht mehr<br />
weg, weil es hier so schön und idyllisch ist.<br />
johannes<br />
Ich heiße Johannes und wohne<br />
in einem kleinen Dorf. Langenerling ist 2,5 km<br />
lang und hat 41 Brücken. Bei uns gibt einen<br />
Burschenverein, einen Obst- und Gartenverein<br />
und eine kleine Metzgerei haben wir auch. Es<br />
gibt viele Bauern, manche haben sogar Kühe,<br />
Schweine und Hühner. Ich wohne auf einem<br />
großen Hof. Meine Eltern bewirtschaften eine<br />
Landwirtschaft, wir haben keine Tiere, nur<br />
Felder. In unserem Haus wohnen meine Eltern,<br />
mein Bruder, meine Oma und die Tante.<br />
Vor einigen Tagen fand bei uns auf dem Hof<br />
eine Feuerwehrübung statt. Ich durfte eines<br />
der Opfer spielen, als ich mich in der Maschinenhalle<br />
versteckte und die Feuerwehr kam,<br />
wurde der Rauch immer dicker. Ich konnte<br />
die Hand vor meinen Augen nicht mehr sehen.<br />
Nach einer Zeit sah ich zwei Leute mit Atem-<br />
schutzgeräten auf mich zukommen, was sehr<br />
unheimlich aussah und komische Geräusche<br />
machte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.<br />
Obwohl es nur eine Übung war, bekam ich<br />
Angst. Sie fragten mich: „Sind Sie ansprechbar?“<br />
Ich stellte mich bewusstlos. Der eine<br />
packte mich und legte mich auf eine Trage.<br />
Die Männer trugen mich schnell ins Freie, wo<br />
die Rettungsleute schon auf mich warteten!<br />
Der Kommandant schrie laut: „Feuer aus!“<br />
Danach gab es im Feuerwehrhaus Leberkäse.<br />
Das war ein aufregender Tag für mich!<br />
Hallo, mein Name ist Sophia! Ich<br />
will dir etwas von mir und meinem Leben auf<br />
dem Land erzählen. Ich wohne in Langenerling,<br />
einem wunderschönen Dorf. Dort gibt es<br />
noch viele Höfe und ich wohne in so einem.<br />
Der Hof gehört meinem Opa, darum sehe ich<br />
meine Großeltern jeden Tag. Meine Mama<br />
und mein Papa haben ein Einfamilienhaus mit<br />
großem Garten in Opas Garten gebaut. Dort<br />
lebe ich nun mit Mama, Papa, Katrin, Luci,<br />
Hoppel, Zwerg, Mucki, Pixi, Chicki, Pommi,<br />
Flower, Brownie, Emma, Lotti, Berta, Hanna,<br />
Ausi, Orangella und Pogolotti. Die letzten<br />
zwölf Namen sind meine und Katrins Hühner.<br />
Ich finde es immer schön, wenn wir viele Eier<br />
haben, aber irgendwie auch lustig, wenn die<br />
Eier nicht mehr in den Kühlschrank passen. In<br />
der Schule V.S. Hagelstadt habe ich 65 Mitschüler.<br />
Natürlich muss ich mit einem kleinen<br />
Bus zur Schule fahren. Wir haben eine Wiesenpause,<br />
eine Hofpause und eine Drinnenpause.<br />
Dort haben wir viel Platz zum Spielen und Toben:<br />
Seil hüpfen, Ball spielen usw.<br />
Am Nachmittag habe ich Hobbys: Jazz Dance<br />
im Sportverein, Trampolin hüpfen, zu Hause<br />
mit Mama kochen und natürlich meine Hüh-<br />
ner. Am Abend sieht man den wunderschönen<br />
Sonnenuntergang von unserem Hühnerhäuschen<br />
aus. Dann merke ich erst wieder,<br />
wie schön ich es in Langenerling habe. Dort<br />
gibt es eine gute Metzgerei, die eine supergute<br />
Streichwurst hat. Das Dorf ist nicht zu klein<br />
und nicht zu groß. Eine alte Schule haben wir<br />
auch und eine schöne alte Kirche. Über eine<br />
der vielen Brücken gelangt man auf unseren<br />
besonderen Spielplatz mit Vogelnestschaukel.<br />
Tja, das ist meine Welt.<br />
Ich wohne in Hagelstadt im<br />
Neubaugebiet. Bei uns gibt es einen schönen<br />
Wald mit guten Pilzen. Außerdem gibt es hier<br />
noch zwei Seen im Sommer kann man Fische<br />
angeln und im Winter Schlittschuh fahren, einen<br />
Spielplatz mit einer Schaukel und roter<br />
Rutsche. Im Wandergebiet gibt es Nadelbäume<br />
und Laubbäume, von Hagelstadt aus kann<br />
man schöne Wanderausflüge machen. Man<br />
kann zur alten Wolfgangseiche gehen oder<br />
nach Gailsbach und dort die Kapelle besichtigen.<br />
In Hagelstadt sind große Gebäude und<br />
natürlich kleine Gebäude, zu den großen alten<br />
Gebäuden gehören z. B. die Schule, der Kindergarten,<br />
die Kirche und das Feuerwehrhaus!<br />
In der Schule gibt es vier Klassen, eine große<br />
Sporthalle und natürlich ein Lehrerzimmer.<br />
Der Kindergarten besteht aus zwei Gruppen,<br />
einem riesigen Garten mit Dreirädern und einer<br />
Rutsche. In Hagelstadt haben wir eine alte<br />
und neue Kirche. Die neue Kirche ist sehr groß<br />
mit einem hohen Glockenturm. Der sieht aus<br />
wie ein hoch gespanntes Zelt. Das Gute hier<br />
ist: Wir haben einen kleinen Edeka-Markt, die<br />
Bäckerei und auch einen Metzger. Am coolsten<br />
ist der Sportplatz mit dem Sportheim. Und<br />
das Tollste ist die Flutlichtanlage die das ganze<br />
Spielfeld beleuchtet. Vom Sportplatz hat man<br />
eine wunderschöne Aussicht zum Bayerischen<br />
Wald oder auf die großartige Walhalla. Hier in<br />
Hagelstadt haben wir einen sehr alten Bahnhof,<br />
mit dem Zug kann man nach Regensburg<br />
fahren oder sogar nach München. An der B15,<br />
die durch Hagelstadt geht, sind ein Autohaus,<br />
ein Imbiss und eine schöne Gaststube. In der<br />
Gaststube haben sie gutes Essen. Das alles gibt<br />
es bei uns in Hagelstadt.<br />
26 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 27<br />
Alle Fotos: Michael Kroll<br />
Sophia<br />
„Das Dorf ist nicht zu klein<br />
und nicht zu groß.<br />
Eine alte Schule haben wir auch<br />
und eine schöne alte Kirche.“<br />
johannes
KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />
Fortsetzung von Seite 27 ...<br />
Foto: privat<br />
Laura Ich heiße Laura und wohne in Hagelstadt.<br />
Ich lebe mit meiner Mama, mit meinem<br />
Papa und mit meinem Bruder Lucas in<br />
einem großen Haus. Es ist ein Altbau, den der<br />
Besitzer der ehemaligen Ziegelei gebaut hat. In<br />
unserem Garten hat auch mein Hund Anka<br />
viel Platz. Wenn man zu dem Sportplatz geht,<br />
kann man bis zur Walhalla und in den Bayrischen<br />
Wald gucken. Jeden Mittwoch gehe<br />
ich mit Polina, Christina, Eva und Sophia ins<br />
Jazz Dance, das ist eine Tanzgruppe in Alteglofsheim.<br />
Das ist nur einen Katzensprung von<br />
uns entfernt. Unsere Schule heißt Grundschule<br />
Hagelstadt. Dort haben wir 66 Schüler. Für<br />
die Pause haben wir eine Wiese, auf der wir<br />
richtig toben und rennen können. Unser Klassenzimmer<br />
ist groß und farbig. Dort ist auch<br />
Platz für Musikinstrumente, Kunstmaterialien<br />
und einen Sitzkreis. Neben der Schule ist<br />
ein Raum, in dem wir mittags betreut werden.<br />
Dort gibt es auch Essen. Anschließend werden<br />
unter Aufsicht die Hausaufgaben gemacht.<br />
Wenn wir damit fertig sind, dürfen wir die<br />
Turnhalle benutzen.<br />
In unserem Dorf gibt es auch ein Neubaugebiet<br />
mit einem Spielplatz, an dem ich mich nachmittags<br />
mit meinen Freunden treffe. Dort gibt<br />
es einen Weiher, der gut zu Fuß und mit dem<br />
Rad zu erreichen ist. Da kann man im Winter<br />
Schlittschuh laufen. Viele meiner Freunde treffe<br />
ich auch wieder am Weiher. Mit ihnen teile<br />
ich den mitgebrachten Kinderpunsch und die<br />
Plätzchen. Also, kommt auch mal nach Hagelstadt,<br />
ihr werdet es nicht bereuen!<br />
Ich gestalte mein<br />
traumzimmer“<br />
Der Winter war in diesem Jahr sehr streng und schneereich, da freuen wir uns sehr über die ersten<br />
Sonnenstrahlen und bekommen gleich Frühlingsgefühle. Der beginnende Frühjahrsputz steckt sicher<br />
auch euch an, endlich können die dicken Pullover im Schrank nach hinten geschoben und die dünnen<br />
T-Shirts hervorgeholt werden. Auch euer Zimmer könnte einen frischen Anstrich gebrauchen? Eigentlich<br />
könnte auch alles umgestellt werden? – Wir zeigen euch in den nächsten Ausgaben, wie ihr da vorgehen<br />
könnt. Damit ihr ausprobieren könnt, ob das Bett oder der Schrank auch noch in einer anderen Ecke<br />
eures Zimmers Platz findet, zeichnet ihr am besten einen maßstabsgerech-ten Plan – ihr wollt doch<br />
nicht für jede Idee alle Möbel verrücken! Auf dem Papier lassen sich die Möbel viel einfacher verschieben,<br />
ohne dass ihr fremde Hilfe in Anspruch nehmen müsst.<br />
Maßstab 1:25<br />
Da du dein Zimmer, das vielleicht vier<br />
Meter lang ist, nicht in der Originalgröße<br />
aufzeichnen kannst, wählst du am besten den<br />
Maßstab 1:25. Das bedeutet, dass ein Meter in<br />
wahrer Größe auf deinem Blatt nur noch vier<br />
Zentimeter lang ist. Vier Meter wären dann 16<br />
Zentimeter. Du kannst die wahre Größe ganz<br />
einfach umrechnen, indem du Meter (m) in<br />
Zentimeter (cm) umwandelst und dann durch<br />
25 teilst. Am besten legst du zur Vorbereitung<br />
eine kleine Tabelle an, in der die Wandlängen,<br />
die Tür und Fensteröffnungen sowie die<br />
Möbelgrößen schon umgerechnet sind.<br />
Grundriss-Plan<br />
Wenn Innenarchitekten ein Zimmer einrichten,<br />
zeichnen sie einen Grundriss-Plan, d. h.<br />
sie schweben praktisch unter der Decke und<br />
blicken von oben auf den Boden des Zimmers.<br />
So haben sie den besten Überblick. Wenn du<br />
alle nötigen Größen ermittelt und umgerechnet<br />
hast, kannst du den Grundriss-Plan deines<br />
Traumzimmers zeichnen. Deine Möbel zeichnest<br />
du auf ein eigenes Blatt und schneidest sie<br />
aus. So kannst du die Einrichtung in deinem<br />
Plan hin und her schieben. Erst wenn du die<br />
ideale Stellung für deine Möbel gefunden hast,<br />
klebst du sie fest. Der Plan ist fertig!<br />
Mein Tipp“<br />
Silke Bausenwein, die unsere Kinder- und Jugendseiten betreut, hat für alle, denen die Geschichten<br />
vom Landleben gefallen, noch einen schönen CD-Tipp. Und für diejenigen, die sich gern Wohnhäuser<br />
ansehen, ein Buch, das die Anerkennung des DAM Architectural Book Award erhalten hat.<br />
Warum wir vor der Stadt wohnen<br />
Das Hörbuch handelt von der Suche nach dem<br />
geeigneten Ort zum Wohnen, an dem man sich<br />
zu Hause fühlt, wo man bleiben kann. Kann<br />
man auf dem Dach der Kirche oder in der<br />
Geige der Tante wohnen? Die Familie – Großvater,<br />
Großmutter, Mutter, Vater, drei Kinder<br />
und eine Katze – versucht es, aber auf ihrer<br />
Suche zieht sie immer weiter nach Nirgendwo,<br />
ins Kino, in den Wald, bis sie das viereckige<br />
Haus vor der Stadt findet … Die poetische Geschichte<br />
lädt zum Nachdenken und Träumen<br />
ein, zum Entdecken und Weiterspinnen.<br />
Das Hörbuch wird in Hochdeutsch und<br />
Schweizerdeutsch vorgetragen: In beiden<br />
Sprachen entwickelt der Text eine ganz eigene<br />
Poesie und der Hörer kann sich vom Klang<br />
der Stimmen auf die Reise in die weite, verlockende<br />
Welt mittragen lassen, mit allen Sinnen<br />
und voller Neugier (Umschlagtext).<br />
Peter Stamm – Warum wir vor der Stadt<br />
wohnen<br />
Hörbuch, vorgelesen von Samuel Weiß und<br />
Anikó Donáth, Musik Max Lässer<br />
Altersempfehlung: 5 bis 12 Jahre<br />
1 CD, 60 Min., 14,90 €<br />
ISBN: 978-3-935036-66-5<br />
Treppe Fenster Klo<br />
In diesem Buch werden die ungewöhnlichsten<br />
Häuser vorgestellt, die Architekten überall<br />
auf der Welt gebaut haben. Ihr werdet staunen,<br />
was sich Bauherren und Architekten so<br />
alles einfallen lassen: Da gibt es das Sternenhaus<br />
in Rom, das nachts wie ein Sternenhimmel<br />
leuchtet, oder das Kofferhaus in China,<br />
in dem Räume nur da sind, wenn man sie<br />
braucht. Wenn ihr wissen wollt, wie das geht<br />
und was es mit dem Haus 4x4 von dem japanischen<br />
Architekten Tadao Ando auf sich<br />
hat, dann macht euch dieses Buch sicher Spaß!<br />
Auch wenn ich mir nicht wünsche, dass in unseren<br />
Städten nur noch solche außergewöhnlichen<br />
Häuser gebaut werden, lohnt es sich,<br />
einmal darüber nachzudenken, warum viele<br />
Menschen bei uns in so ungeheuer langweiligen<br />
Häusern leben.<br />
Aleksandra Machowiak und<br />
Daniel Mizielinski – Treppe Fenster Klo<br />
Aus dem Polnischen von Dorota Stroinska<br />
Altersempfehlung: ab 7 Jahre<br />
155 S., geb., 18,– €<br />
Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2010<br />
ISBN: 978-3-89565-217-2<br />
KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />
Die Serie „So lebe ich!“ wird betreut<br />
von der Architektin Silke Bausenwein.<br />
Teil I der Serie wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der Grundschule Hagelstadt<br />
realisiert. Dank an die Schulleiterin<br />
Marlene Mai und natürlich an die jungen<br />
Autoren.<br />
Schulklassen, die an dem Projekt<br />
„So lebe ich!“ teilnehmen wollen,<br />
wenden sich bitte an Silke Bausenwein:<br />
www.architektur-vor-ort.net<br />
Weitere Informationen<br />
www.tano.de<br />
Wettbewerb<br />
Schickt uns eure Traumzimmer, unsere<br />
Fachjury wird sie in Augenschein<br />
nehmen und die schönsten Entwürfe<br />
veröffentlichen.<br />
Einfach den Plan in einen Umschlag<br />
und schicken an:<br />
bauen.wohnen.leben<br />
Glockengasse 16<br />
93047 Regensburg<br />
oder per E-Mail an:<br />
verlag@tagespunkt.de<br />
28 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 29<br />
Foto: Peter Ferstl
BUCHTIPPS<br />
Bauen und wohnen in Gemeinschaft<br />
dürfte im Hinblick auf eine älter werdende<br />
Gesellschaft eines der zentralen<br />
Themen sein. Grundsatzüberlegungen<br />
zur Planung sowie Finanzierungshinweise<br />
und jede Menge Beispiele machen das<br />
Buch zu Nachschlagwerk und Inspirationsquelle.<br />
Sanierung und Neubau<br />
werden ebenso behandelt wie das Bauen<br />
in Gruppen, mit dem sich Kosten<br />
reduzieren lassen.<br />
Mehrgenerationen-Häuser<br />
Astrid Barsuhn<br />
Blottner Fachverlag<br />
Flexibilität in der Nutzung ist ein wichtiges<br />
Kriterium beim Bau von Häusern. Egal ob<br />
Einfamilien-, Mehrfamilien- oder Geschosshäuser,<br />
eine Umgestaltung, Wandlung<br />
oder Änderung mit den verbundenen<br />
Eingriffen in die Baustruktur sollte ein<br />
Haus mit Zukunft problemlos mitmachen.<br />
Das Buch überzeugt durch eine eigene<br />
Systematisierung, übersichtlichen Informationen<br />
und schönen Fotos, zu mehr als 25<br />
Wohnprojekten.<br />
Häuser mit Zukunft<br />
Lenze, Luig, Köhler<br />
Deutsche Verlagsanstalt (DVA)<br />
30 Tagespunkt bauen. leben. wohnen<br />
Barrierefreies Wohnen muss nicht an<br />
Pflegeheime oder Krankenhäuser erinnern.<br />
Anspruchsvolle und ästhetische<br />
Architektur sind durchaus möglich.<br />
Die Planungsaufgabe zwingt, sich mit<br />
den Bedürfnissen der Hausbewohner<br />
intensiv auseinander zu setzen. Daher<br />
sind die Anregungen für jeden Bauherren<br />
interessant, denn eins ist sicher: vor Alter<br />
oder Handicap hilft keine Versicherung.<br />
Barrierefrei Wohnen<br />
Johannes Martin<br />
Blottner Fachverlag<br />
Für die Gründung einer Genossenschaft<br />
reichen drei Mitglieder aus. Die sollten<br />
aber über ein umfangreiches Wissen<br />
verfügen, denn die erste Hürde auf dem<br />
Weg zum Erfolg ist die Prüfung durch<br />
Verband und Registergericht. Der vorliegende<br />
Leitfaden beantwortet alle Fragen,<br />
die mit Gründung und Führung einer<br />
Genossenschaft zu tun haben – einfach,<br />
verständlich und vollständig<br />
Handbuch für Wohnungsgenossenschaften<br />
Schlüter/Luserke/Roth<br />
Hammonia-Verlag<br />
Mit dem doppeldeutigen Titel Eating<br />
Animal (Tiere essen) ist dem Autor ein<br />
informatives, kluges und witziges Buch<br />
zum Thema Essen von Tieren und dem,<br />
was Tiere essen, gelungen. Das Resultat<br />
ist eine Mischung aus Argumenten,<br />
Begegnungen und Reflektionen. Das<br />
nachdenklich stimmende Werk ist ein<br />
leidenschaftliches Plädoyer, unser eigenes<br />
Essverhalten zu hinterfragen.<br />
Tiere essen<br />
Jonathan Safran Foer<br />
Kiepenheuer & Witsch<br />
Egal, ob functional food oder Fertiggerichte:<br />
Tanja Busse klärt auf über die<br />
Folgen der weltweiten Fehlernährung, die<br />
durch die Lebensmittelindustrie verursacht<br />
werden. Geschäftemacherei im Namen<br />
der Gesundheit auf Kosten derselbigen.<br />
Etwa 1,6 Milliarden Unterernährte<br />
und ebenso viele Übergewichtige gibt es,<br />
die Welt ist aus der Balance. Doch kann<br />
jeder Einzelne gegensteuern – im eigenen<br />
Interesse!<br />
Die Ernährungsdiktatur<br />
Tanja Busse<br />
Karl Blessing Verlag<br />
Energie für<br />
Generationen<br />
Wind + Wald = Klimaschutz²<br />
Die Regensburger OSTWIND-Gruppe realisiert Windparks – aus Überzeugung.<br />
Denn Windkraft ist Energie fürs Leben. Aus der Region und für die Region.<br />
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Genossenschaft für<br />
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