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Neue Wohnformen - ContemPlan

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Nr. 2 // I. Quartal 11<br />

Tagespunkt.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />

Genossenschaftlich und mit<br />

mehreren Generationen wohnen<br />

Die Sonne aktivieren<br />

Das Regensburger „Haus<br />

der Zukunft“ unterzieht<br />

sich dem Praxistest<br />

Vom Baum zum Haus<br />

Nachhaltige Waldwirtschaft<br />

in der Ökoregion<br />

Arrach-Lam-Lohberg<br />

„So lebe ich!“<br />

Junge Menschen<br />

über ihren ländlichen<br />

Wohnort<br />

Kostenlos | Erscheinung vierteljährlich www.tagespunkt.de


*<br />

2011<br />

2011<br />

2011<br />

20<br />

Gute Gründe<br />

JETZT<br />

GENOSSENSCHAFTSMITGLIED WERDEN<br />

Genossenschaft für nachhaltiges Bauen<br />

und nachbarschaftliches Wohnen<br />

Solaraktivhaus:<br />

Regensburger Modellprojekt<br />

im Praxistest<br />

Seite 6<br />

Bauplanung:<br />

Der Architekt Stephan Fabi<br />

im Porträt<br />

Seite 8<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong> I:<br />

Mehr-Generationen-Wohnprojekt<br />

in Regensburg<br />

Seite 10<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong> II:<br />

Nachhaltig bauen und nachbarschaftlich<br />

wohnen<br />

Seite 14<br />

Das ist neu: eine regionale Bauzeitung, in<br />

der nachhaltige, individuell geplante und gefertigte<br />

Wohnbauten im Mittelpunkt stehen.<br />

Und noch dazu neue <strong>Wohnformen</strong> aufgezeigt<br />

werden. In Zeiten immer stärker steigender<br />

Energiekosten und knapper werdender Ressourcen<br />

sowie zunehmender Anfälligkeiten<br />

auf Umweltbelastungen kann es nicht mehr<br />

um „Traumhäuser, Traumlagen oder Traumrenditen“<br />

gehen. Nutzerorientierte Planungen,<br />

hohe Bauqualität, gesundes Wohnklima,<br />

geringe Kosten für Heizung und Strom – das<br />

sind die Attribute für das Bauen im 21. Jahrhundert.<br />

Doch das Bauen wird immer mehr auch zu einer<br />

sozialen Herausforderung: Gentrifizierung,<br />

Segregation und Isolation sind die Fachbegriffe,<br />

mit denen der Stadtumbau, die Zerstörung<br />

von Nachbarschaft und Solidarität benannt<br />

werden. Die Zeitung Tagespunkt bauen.wohnen.leben<br />

richtet sich an alle, die mehr über<br />

energieeffizientes und ökologisches Bauen und<br />

neue, zukunftsfähige <strong>Wohnformen</strong> wissen wollen<br />

oder von Berufs wegen wissen müssen. Die<br />

regionale Bauzeitung erscheint vierteljährlich<br />

und kann kostenlos im Abonnement bezogen<br />

werden. Michael Kroll<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Nachwachsendes Baumaterial<br />

aus der Ökoregion<br />

Seite 18<br />

Terminkalender,<br />

Branchenbuch, Projektbörse,<br />

Kleinanzeigen<br />

Seite 22<br />

„So lebe ich!“<br />

Kinder erzählen vom Leben<br />

auf dem Land<br />

Seite 26<br />

Buchempfehlungen<br />

Seite 30<br />

I. Quartal 11<br />

INHALT<br />

3


AKTUELLES AKTUELLES<br />

Kurz & wichtig<br />

Wohnen im Haus der Zukunft<br />

Regensburg – Im Herbst 2009 wurde das Regensburger „Haus der Zukunft“<br />

fertiggestellt. Das Modellprojekt soll zeigen, dass Wohnen schon jetzt<br />

nach den Energiestandards von 2020 möglich ist. Im Auftrag der Firma<br />

Sonnenkraft wurde der „Sonnenkristall“ vom Architekturbüro Fabi geplant<br />

und vom Holzbauunternehmen Penzkofer gebaut. Vom Fraunhofer-Institut<br />

wird das Vorhaben betreut, die Verbrauchs- und Energiewerte aufgezeichnet<br />

und ausgewertet. Seit Mitte März 2011 ist das Projekt zu einem Zuhause<br />

einer dreiköpfigen Familie geworden. Die neuen Hausherren waren sehr<br />

schnell Feuer und Flamme für das Gebäude, die moderne Architektur und<br />

das Energiekonzept. Ob es nicht eine gehörige Portion Mut braucht, um ein<br />

Modellprojekt zum Eigenheim zu machen? „Das große Abenteuer ist das<br />

eigene Haus an sich – ob sich die Technik bewährt und unsere Erwartungen<br />

an das Energiekonzept erfüllt werden, diese Fragen sind dabei zweitrangig“,<br />

so die neue Hausherrin, die von Anfang an großes Vertrauen in die Planung<br />

und die Bauausführung hatte. Dass viele Details sehr vorausschauend<br />

geplant wurden, stellten die Eigentümer schon beim Einzug fest: „Das<br />

Ganze hat Hand und Fuß.“ Nun kommt der Praxistest: Vom Fraunhofer-<br />

Institut werden die Daten ab jetzt zwei Jahre lang ausgewertet und die<br />

Bewohner werden, wenn alles funktioniert, bald vergessen haben, dass sie<br />

in einem Modellprojekt für die Zukunft wohnen.<br />

Bauen mit Holz<br />

München – Der Baustoff Holz nimmt langsam Einzug in den<br />

Geschosswohnungsbau. Gebäude mit drei, fünf, ja sogar sieben Stockwerken<br />

sind keine Seltenheit mehr. Das Berliner Projekt E3 hat 2009 den Deutschen<br />

Holzbaupreis erhalten. Es ist das erste Mal, dass ein siebengeschossiges<br />

Holzgebäude diese Auszeichnung bekommen hat, hieß es bei der<br />

Preisverleihung vom Bund Deutscher Zimmermeister. Im Winter 2009/10<br />

wurde das zwölfte Projekt der Münchner Genossenschaft WOGENO bezogen<br />

– ebenfalls ein Holzhaus. Zwölf Wohnungen beherbergen 45 Personen.<br />

Eine Novelle der Bayerischen Bauordnung machte den Viergeschosser aus<br />

nachwachsendem Baumaterial möglich. Die Architekten Bettsteller und<br />

Wilde haben das Wohnprojekt, das über eine hauseigene Stromproduktion<br />

verfügt, geplant. Und auch die Münchner Wohnungsbaugesellschaft GWG<br />

legt erneut ihr Bekenntnis zum Holz ab. Bei Aufstockungen bestehender<br />

Wohngebäude und in der Fassadenkonstruktion wurde der Baustoff schon<br />

in der Vergangenheit eingesetzt. In Sendling-Westpark soll nun auch die<br />

Konstruktion mit Holz erfolgen. Der Vorarlberger Hermann Kaufmann<br />

plant zusammen mit den Münchner Architekten Lichtblau nachhaltige<br />

An- und Neubauten. Der Geschäftsführer der GWG Hans-Otto Kraus<br />

ist sich sicher: Holz ist der Baustoff der Zukunft. Neben den Aspekten<br />

CO2-Neutralität und nachwachsende Ressource hat Holz aber noch mehr<br />

zu bieten: Holz schafft eine angenehme Atmosphäre. Es ist also an der Zeit,<br />

die Vorbehalte gegen den Baustoff und insbesondere gegen seinen Einsatz<br />

im Geschosswohnungsbau aufzugeben.<br />

Foto: © Sonnenkraft, Herbert Stolz<br />

Foto: © Bettsteller & Wilde Animation: Lichtblau Architekten<br />

Gemeinschaften bauen<br />

Darmstadt – Gemeinschaftliches Bauen ist für die Architekten- und<br />

Stadtplanerkammer Hessen durchaus ein Thema. Im Februar hatte deren<br />

Akademie in Zusammenarbeit mit der Schader-Stiftung eine Tagung<br />

mit dem Titel „Gemeinschaften bauen“ veranstaltet. Ziel war es, den<br />

interessierten Planern Möglichkeiten und Besonderheiten im Umgang mit<br />

Bauherrengruppen aufzuzeigen. Die Fachvorträge waren exemplarisch für<br />

die Bandbreite der „neuen Herausforderung“. Stadtplanung – und zwar<br />

eine mit Hilfe von Baugruppen, die individuelles Eigentum schaffen –<br />

wurde am Beispiel Tübingen von Matthias Schuster vorgestellt. Wohnen<br />

in Gemeinschaft, genossenschaftlich organisiert, präsentierte Birgit Diesing<br />

mit dem Wohnprojekt „Wohnsinn“. Dass gemeinschaftliches Bauen im<br />

individuellen wie auch im genossenschaftlichen Eigentum auch in der<br />

Metropole Frankfurt möglich ist, zeigte Architekt Martin Wilhelm. Ulla<br />

Schauber von den „Stadtstrategen“ und Michael Stein (complan) zeigten<br />

die besonderen Anforderungen an Planer von Wohnprojekten auf. Hans-<br />

Jürgen Niemann (Fachkommission Wohnungswesen des Deutschen<br />

Städtetages) und Tanja Hahn (Luwoge) stellten die positiven Effekte für<br />

sozial schwache Mieter heraus. Für humorvolle Selbstreflexion sorgten die<br />

WohnSinnSisters (s. Foto). Im Bild ganz unten (v. l.): Moderator Hans-<br />

Jürgen Fink, Sabine Süß (Schader-Stiftung) und Rolf Toyka (Akademie der<br />

Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen).<br />

Weitere Infos zur Tagung:<br />

www.schader-stiftung.de/gesellschaft_wandel/1233.php<br />

4 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 5<br />

Foto: © Schader Stiftung, Martin Starl<br />

Anzeige<br />

Holz aus der<br />

Region<br />

aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten<br />

Wäldern<br />

Fichten- und Tannenholz<br />

aus Winterfällung und als<br />

Mondphasenholz<br />

• Rundholz<br />

• Bauholz<br />

• Vollholzhäuser<br />

Der Verbund aus Waldbauern und<br />

holzverarbeitenden Betrieben<br />

liefert feinjährige und widerstandsfähige<br />

Hölzer und Holzprodukte<br />

aus Mischwäldern mit<br />

Naturverjüngung und kontrollierter<br />

Holzernte.<br />

Kontakt:<br />

Otto Frisch<br />

Holzverbund<br />

Hinterwaldeck 1<br />

93462 Lam<br />

Tel. 09943 1565<br />

Fax 09943 9030309<br />

www.oekoregion-arrach-lam-lohberg.de


INNOVATIV BAUEN<br />

Ein Haus für die Zukunft<br />

Solaraktivhaus im Praxistest<br />

Nach gut eineinhalb Jahren der Feinjustierung und der Einstellung des Monitorings ist es nun<br />

soweit: Das Haus der Zukunft im Regensburger Westen wird bezogen und damit auch die Phase<br />

des Praxistests begonnen. Die dreiköpfige Familie, die den Sonnenkristall dieser Tage bezogen<br />

hat, ist schon sehr gespannt, wie es sich darin leben wird. Ebenso gespannt sind die Forscher des<br />

Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme, die die Messergebnisse unter Alltagsbe-dingungen<br />

auswerten werden.<br />

Der Sonnenkristall<br />

Häuser, so waren wir es gewohnt, hatten geneigte<br />

Dächer. Je nach Lage mal flacher, mal steiler,<br />

um je nach örtlicher Witterung beispielsweise<br />

dafür zu sorgen, dass lockerer Schnee im Winter<br />

als Isolationsschicht auf ihnen liegen bleibt.<br />

Handwerkstradition, Baumaterialien und lokale<br />

Klimagegebenheiten haben über Jahrhunderte<br />

typische Bauformen herausgebildet. Im<br />

Zeitalter der Industrialisierung wurden diese<br />

Besonderheiten jedoch weitgehend geschliffen<br />

– doch nun taucht wieder Eigentümliches auf:<br />

Gebäude, die sich nach der Sonne strecken und<br />

ihre Energie bestmöglich nutzen wollen. Die<br />

Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um sich<br />

selbst und in 365 Tagen einmal um die Sonne.<br />

Da nun die Rotationsachse unseres Heimatplaneten<br />

nicht senkrecht zur Umlaufbahn um unser<br />

Zentralgestirn steht, gibt es die Jahreszeiten.<br />

Die Neigung der Erdachse ist verantwortlich<br />

dafür, dass die Sonne bei uns im Sommer etwa<br />

16 Stunden, im Winter nur noch acht Stunden<br />

scheint und dass sie mal mehr und mal weniger<br />

steil auf uns herabscheint. Das macht die Nutzung<br />

der Sonnenenergie nicht gerade einfach!<br />

Optimal wäre ein „Sonnenkescher“, der dem<br />

Sonnenlauf folgt, oder ein Heliotrop, ein Haus,<br />

das sich mit der Sonne dreht.<br />

Das Projekt<br />

Architekt Stephan Fabi aus Regensburg hat einen<br />

anderen Ansatz verfolgt: Beim „Haus der<br />

Zukunft“, das er für das Unternehmen Sonnenkraft<br />

geplant hat, sind die Wände des ersten<br />

Geschosses und die Dachflächen so ausgeformt,<br />

dass sie die Sonnenstrahlen bestmöglich<br />

einfangen können. In die entsprechend geneigten<br />

Flächen sind Solarthermie- und Fotovoltaikelemente<br />

integriert, die die Sonnenenergie effektiv<br />

nutzen. Mit dem Ergebnis, dass das 175<br />

Quadratme-ter große Wohnhaus seine Energie<br />

für Heizung und Warmwasser selbst erzeugt.<br />

Denn das Ziel zukünftigen Bauens kann es<br />

nach den Vorstellungen des Bauherrn nicht<br />

sein, nur fossile Energie zu sparen, sondern den<br />

Bedarf vollständig aus regenerativen Energiequellen<br />

mit dem Gebäude zu decken. Also Nullenergiehäuser<br />

nach dem EU-Standard, der für<br />

2020 verabschiedet ist, zu bauen.<br />

Der Standard<br />

Das europäische Parlament hat im April 2009<br />

die Weichen für die fossile Unabhängigkeit<br />

seiner Mitgliedsländer gestellt. <strong>Neue</strong> Häuser<br />

sollen ab 2019 mithilfe erneuerbarer Energien<br />

Nullenergiehäuser sein. Das bedeutet, dass<br />

sie selbst so viel regenerative Energie erzeugen,<br />

wie sie verbrauchen. Die EU-Politiker haben<br />

beschlossen, die geltende EU-Gebäuderichtlinie<br />

von 2002 in diesem Sinne nachzubessern.<br />

Schon jetzt soll jedes EU-Mitgliedsland seine<br />

nationalen Baustandards auf der Basis der<br />

novellierten EU-Richtlinie so definieren, dass<br />

mehr solcher Nullenergiegebäude gebaut werden.<br />

Derzeit gilt in der Bundesrepublik die<br />

verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV<br />

2009). Diese fordert Energieeinsparungen bis<br />

zu 30 % und ab 2012 bis zu 60 % gegenüber<br />

der Einsparverordnung von 2007. Außerdem<br />

verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EEWärmeG) Bauherren zur teilweisen<br />

Deckung des Wärme-Energiebedarfs aus erneuerbaren<br />

Energiequellen.<br />

Die Kooperation<br />

Das Solaraktivhaus ist ein gemeinsames Projekt<br />

der Sonnenkraft GmbH, des Architekten<br />

Stephan Fabi, des Fraunhofer Instituts<br />

für solare Energiesysteme (ISE) Freiburg und<br />

des Fachbereichs Architektur der Hochschule<br />

Regensburg. Die genaue Energiebilanz des<br />

Hauses wird Dipl.-Ing. Florian Kagerer vom<br />

Fraunhofer Institut in den nächsten Jahren<br />

per Monitoring feststellen. Jetzt wo die Familie<br />

in das Solaraktivhaus eingezogen ist, misst<br />

der Wissenschaftler per Datenfernübertragung<br />

die Energiekennwerte. Damit kann das ISE das<br />

energetische Verhalten des Gebäudes in der<br />

Realität abbilden und wertvolle Erkenntnisse<br />

für weitere Häuser nach dem EU-Baustandard<br />

2020 gewinnen. Sonnenkraft will zeigen,<br />

dass der Bau solcher Gebäude schon heute mit<br />

marktüblichen Baustoffen und -komponenten<br />

möglich ist.<br />

Die Technik<br />

Die Haustechnik im Solaraktivhaus besteht<br />

aus den Komponenten Solarthermie, Fotovoltaik,<br />

Wärmepumpe, Erdwärme-tauscher,<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung und Fußbodenheizung.<br />

Es sind 55 Quadratmeter Fotovoltaik-Module<br />

zur Stromerzeugung sowie<br />

35 Quadratmeter Solarthermie-Kollektoren<br />

zur Wärmeerzeugung montiert und im „Solar<br />

Compleet“-Komplettheizungssystem von<br />

Sonnenkraft zusammengeführt. Die durch Solarthermie<br />

unterstützte Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

mit einer 2,13 Meter hohen Pumpe<br />

und einem 1000-Liter-Pfufferspeicher ist das<br />

energeti-sche Herzstück des Hauses: Das kleine<br />

autarke Wärmekraftwerk im Keller versorgt<br />

das gesamte Haus rund um die Uhr mit<br />

Warmwasser, Heizungswärme bzw. Kühlung.<br />

Im sparsamen Durchlaufverfahren wird hygienisch<br />

einwandfreies Brauchwasser aufbereitet.<br />

Die Temperierung der Räume erfolgt über die<br />

Fußbodenheizung: Im Winter gibt die „Solar<br />

Compleet“-Anlage Wärme an das Heizungs-<br />

Das Haus der Zukunft, fotografiert von<br />

Herbert Stolz (www.herbert-stolz.de)<br />

6 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 7<br />

INNOVATIV BAUEN<br />

netz ab und im Sommer im Umkehrbetrieb<br />

Kühle. Die Lüftung erfolgt über eine zentrale<br />

Anlage mit vorgewärmter bzw. vorgekühlter<br />

Luft. In frischen Sommernächten können die<br />

Hausbewohner die Lüftung ausschalten und<br />

über die großflächigen Fenster lüften.<br />

Das lebenswerte Haus<br />

Beim „Haus der Zukunft“ steht der Mensch im<br />

Mittelpunkt. Die Baukosten sollen tragbar, die<br />

eingesetzten Baumaterialien am Markt eingeführt,<br />

der Grundriss flexibel, die Gebäudetechnik<br />

nicht überdimensioniert und die Fassaden<br />

mit ihren großen Fensterflächen zum Außenbereich<br />

hin offen sein. Das Gebäude wird barrierefrei<br />

erschlossen. Um eine flexible Nutzung zu<br />

ermöglichen, sind die leichten Wände reversibel.<br />

Falls sich die Nutzungsverhältnisse ändern,<br />

kann das Erdgeschoss als separate Wohneinheit<br />

abgetrennt werden. Die Räume erschließen sich<br />

von einem zentralen durchge-henden Verteilerbereich<br />

aus: Eine offene Treppe führt ins Obergeschoss,<br />

wo die Räume in einen Kinder- und<br />

einen Elternbereich unterteilt sind. Im Obergeschoss<br />

wird die polygonal-kristalline Gebäudeform<br />

räumlich erlebbar, die aus den geneigten<br />

Wänden und Decken resultiert.<br />

Weitere Informationen<br />

Heliotrop von Rolf Disch: www.rolfdisch.de<br />

fabi architekten: www.fabi-architekten.de<br />

Sonnenkraft: www.sonnenkraft.com<br />

EnEV: www.bmvbs.de/-,302.7567/Energieeinsparverordnung-EnEV.htm<br />

EEWärmeG: www.bmu.de/erneuerbre_<br />

energien/gesetze/waermegesetz/ueberblick/<br />

doc/40556.php


PORTRÄT PLANER<br />

Im Gespräch mit<br />

Stephan Fabi<br />

Freude<br />

am<br />

Bauen<br />

Herr Fabi, Sie haben sich in Regensburg durch den Bau des „Hauses der<br />

Zukunft“ in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Wie wichtig ist Ihnen<br />

das Thema Energie?<br />

Der Ansatz beim Solar-Aktivhaus ist keineswegs ein rein energetischer<br />

– im Gegenteil! Es ging bei der Konzeption darum, ein lebenswertes<br />

Gebäude zu schaffen. Das Wohlfühlen steht, wie bei allen unseren<br />

Wohnprojekten, im Vordergrund. Daher ist es auch kein Passivhaus geworden,<br />

das in erster Linie den Energieverbrauch reduziert, denn das<br />

vermindert unter Umständen die Wohnqualität.<br />

Energiesparen also nicht um jeden Preis?<br />

Wenn es zur Vermeidung von Energieverlusten nur noch kleine Fensteröffnungen<br />

geben darf und nur noch mechanisch gelüftet wird, können<br />

die Bewohner in ihrem Wohlbefinden stark beeinträchtigt werden.<br />

Wir betrachten daher die Gesamtbilanz und schaffen mit traditionellem<br />

Wissen und zukunftsweisender Technik Häuser, die mehr Energie gewinnen<br />

als sie im Betrieb verbrauchen. Wir bekommen dadurch mehr<br />

Freiheit in der Gestaltung wie auch in der späteren Nutzung.<br />

Das ist jetzt allerdings kein Musterhaus, das x-mal kopiert werden kann.<br />

Überhaupt sehen alle Gebäude von Ihnen anders aus. Haben Sie gar<br />

keine eigene Handschrift?<br />

Es ist mir nicht wichtig, dass man schon von Weitem ein Gebäude als<br />

Fabi-Haus erkennen kann. Jedes Bauvorhaben ist einmalig: Mit dem<br />

Nutzerverhalten, dem Grundstück, der Topografie, den städtebaulichen<br />

Zusammenhängen, dem vorhandenen Baurecht und dem energetischen<br />

Konzept müssen wir uns jedes Mal aufs <strong>Neue</strong> auseinandersetzen. Und<br />

das führt dann zu immer neuen und ganz eigenständigen Häusern.<br />

Halten Sie es für wahrscheinlich, dass bald größere Einheiten, Quartiere<br />

oder ganze Städte in Zukunft nach dem Aktivhaus-Konzept gebaut?<br />

Das wäre der richtige Ansatz. Das „Haus der Zukunft“, das wir in<br />

Zusammenarbeit mit der Hochschule Regensburg und dem Fraunhofer<br />

Institut für die Firma Sonnenkraft geplant haben, ist eine Pioniertat.<br />

Die Erfahrungen aus der Praxis werden uns bald dazu befähigen, das<br />

Konzept auf größere Projekte anzuwenden. Denn gerade im Geschosswohnungsbau<br />

liegen die Potenziale, die energetisch und ressourcenmäßig<br />

relevant sind. Allerdings liegt dieser Sektor fast völlig in der Hand<br />

von Bauträgern und die haben ein anderes Ziel: die Maximierung ihres<br />

Gewinns.<br />

Sind denn die Vermeidung von laufenden Kosten und der Aspekt des<br />

Umweltschutzes keine Verkaufsargumente?<br />

Es geht um die Ausreizung der Gewinnmargen und da spielt es keine<br />

Rolle, ob sich für den Bauherren anfängliche Investitionen durch<br />

Einsparung der Heiz- und Stromkosten langfristig rentieren. Bauträger<br />

haben ihre Rendite im Sinn und in Regensburg ist dies besonders ausgeprägt.<br />

Positive Impulse kommen daher meist von Baugenossenschaften<br />

oder im Bereich der Sanierung von der Regensburger Stadtbau.<br />

Ist hier nicht die Kommune gefragt? Städte wie München unterstützen<br />

Bau- und <strong>Wohnformen</strong>, die genossenschaftlich oder in Baugruppen<br />

organisiert sind.<br />

Natürlich können die Kommunen steuern, was und wie gebaut wird.<br />

Die Zur-Verfügung-Stellung von günstigem Baugrund, die Förderung<br />

von Bauherrengemeinschaften und die Bewerbung von innovativen<br />

Wohnmodellen schaffen ein entsprechendes Klima. Doch müssen die<br />

politischen und die stadtplanerischen Zielsetzungen darauf ausgerichtet<br />

sein. Und das ist eben bei uns nicht der Fall! Nicht nur in Regensburg –<br />

gerade im Vergleich mit den skandinavischen Ländern ist Deutschland<br />

in dieser Hinsicht sehr rückständig.<br />

An welchen Projekten arbeitet Ihr Büro derzeit? Wird man bald ähnlich<br />

auseheneregendes wie das Haus der Zukunft von Ihnen sehen?<br />

Wie eingangs erwähnt, suchen wir für jede Aufgabe nach einzigartigen<br />

Lösungen. Wir werden uns auch in Zukunft nie selbst kopieren. Aktuell<br />

sanieren wir die historischen Gebäude der Mädchenrealschule Niedermünster<br />

mit Klosterbereich im Herzen der Regensburger Altstadt,<br />

arbeiten an drei spannenden, altersgerechten Umbauten von Gebäuden<br />

aus den 30er bis 60er-Jahren, an mehreren innovativen Neubauten von<br />

Wohnhäusern und an Entwürfen für neues, gemeinschaftliches Wohnen<br />

innerhalb der Baugenossenschaft NaBau. Zusätzlich entwickeln wir<br />

Ideen für zwei geladene Architekturwettbewerbe.<br />

Fabi Architekten BDA<br />

Stephan Fabi<br />

Glockengasse 10<br />

93047 regensburg<br />

Tel. 0941 900333<br />

mail@fabi-architekten.de<br />

www.fabi-architekten.de<br />

Foto: HP Zierer<br />

Der Kachelofen als Ganzhausheizung<br />

Gesunde Wärme im ganzen Haus<br />

Bequem und behaglich mit Holz heizen – das<br />

ist das Ideal vieler Menschen, die Ökologie und<br />

Wohlbefinden unter einen Hut bringen möchten.<br />

Wer seinen Kachelofen und seine Sonnenkollektoren<br />

über eine intelligente Steuerzentrale<br />

zusammenführt, kombiniert die Vorteile<br />

einer traditionellen Heiztechnik und eines innovativen<br />

Wärmesystems.<br />

Mit Holz heizen ist umweltverträglich, stärkt<br />

die regionale Wertschöpfung und macht unabhängig<br />

von fossilen Brennstoffen. Das schont<br />

das Klima ebenso wie die natürlichen Ressourcen<br />

und fördert die lokale Wald- und Forstwirtschaft.<br />

Und wer noch dazu mit Stückholz<br />

heizt, sichert sich eine hervorragende Energiebilanz,<br />

da kaum Energie für Weiterverarbeitungs-<br />

oder Aufbereitungsmaßnahmen<br />

aufgewendet werden muss. Kommt das Holz<br />

noch aus der Region, so werden zudem lange<br />

Transportwege vermieden.<br />

Das Grundofenprinzip<br />

Der Kachelofen gibt seine Wärme über viele<br />

Stunden als behagliche Strahlungswärme ab.<br />

Der Raum wird warm und es gibt keine unangenehme<br />

Luftumwälzung. Die große Feuertür<br />

unterstreicht das Gefühl der Behaglichkeit.<br />

Die Innovation<br />

Heizschlangen, die im handgefertigten Ofen<br />

verlegt werden, führen die überschüssige<br />

Ofenwärme in den ÖKOcentro-Speicher ab<br />

und machen sie für die weitere Raumheizung<br />

und den Warmwassergebrauch nutzbar.<br />

Die Sonnenstrahlung<br />

Die kostenlose Solarenergie wird gespeichert<br />

und für Heizung und Warmwasser mit<br />

verwendet.<br />

Das Ganzhausheizsystem<br />

Die Speicher- und Regelungseinheit von ÖKOcentro<br />

bilden das Herzstück des zukunftsweisenden<br />

Heizsystems. Der Grundofen mit dem<br />

eingebauten Wärmetauscher und die Sonnenkollektoren<br />

auf dem Dach versorgen ein Niedrigenergiehaus<br />

komplett mit Wärme. Eine intelligente<br />

Regelung verteilt das warme Wasser<br />

vom Speicher in den Heizkreislauf für Fuß-<br />

oder Wandheizungen sowie zur Verwendung<br />

als Brauchwasser.<br />

Der Heizenergiebedarf von 20 bis 50 KWh<br />

je m² Wohnfläche und Jahr wird bei zwei- bis<br />

achtmaligem Einheizen pro Woche gedeckt.<br />

Dafür werden pro Jahr nur vier bis acht Ster<br />

Holz benötigt. Der individuell gestaltete<br />

Grundofen muss somit nur nachgeheizt und<br />

gereinigt werden, da er langsam abbrennt –<br />

der Rest läuft ganz automatisch über die zentrale<br />

Energieverwaltung der ÖKOcentro Speicher-<br />

und Steuerungseinheit. – Die individuelle<br />

Beratung und Planung durch Kachelofenbauer<br />

Andreas Vogler ermöglicht auch den Einsatz<br />

in bestehenden Gebäuden. (PR)<br />

Kachelofenbau Vogler<br />

Gmünd 42<br />

93102 Pfatter<br />

Tel. 09481 1571<br />

Fax 09481 1763<br />

vogler@kacheloefen.com<br />

www.kacheloefen.com<br />

8 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 9<br />

Solarenergie Einspeisung<br />

von kostenloser<br />

Sonnenenergie<br />

Wohnbereich Nutzung<br />

der eingespeisten<br />

Wärme; Heizschlangen<br />

im Grundofen nutzen<br />

überschüssige Energie<br />

WW<br />

KW<br />

ÖKOcentro<br />

Speicherung von<br />

warmem Wasser,<br />

Verteilung der<br />

Wärme<br />

Warmwassernutzung<br />

z.B. Fußbodenheizung,<br />

Duschen/Baden<br />

PR-BAULÖSUNGEN<br />

Kachelofen/Grundofen<br />

heizt durch<br />

Strahlungswärme;<br />

überschüssige Wärme<br />

wird eingespeist


WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

Mehr Leben als Wohnen<br />

Ein Mehr-Generationen-Wohnprojekt wird zwei<br />

Das erste Regensburger Mehr-Generationen-Wohnprojekt hat Geburtstag: Zwei Jahre wohnen – nein,<br />

leben – die Bewohner des „Allmeind“ getauften Projekts nun schon zusammen. Zeit zum Feiern und<br />

um eine erste Bilanz zu ziehen. Wer an einem Freitagnachmittag das Gemeinschaftshaus in Regensburg<br />

Burgweinting aufsucht, kann sich ein Bild des lebendigen Miteinanders machen: Kaffeeklatsch<br />

heißt die Veranstaltung, zu der auch gern die Nachbarn aus der unmittelbaren Umgebung kommen.<br />

Überhaupt wird der Raum, der allen Bewohnern zur Verfügung steht, gern genutzt. Zum Fernsehen,<br />

für Lesungen, für Sport und Gesundheit, für Familienfeiern oder einfach nur, um „miteinander, nicht<br />

übereinander zu reden“.<br />

Die Idee<br />

Mitte 2005 trafen sich erstmals Männer und Frauen verschiedener Generationen<br />

mit dem Wunsch, eine gemeinschaftliche Form des Zusammenlebens<br />

zu entwickeln. Es fanden sich etwa 100 Menschen aus Regensburg<br />

und Umgebung, die am Thema „alternativ wohnen“ interessiert waren.<br />

Doch als die Idee Wirklichkeit werden sollte und sich im Dezember 2005<br />

ein Verein konstituierte, da waren nur noch 14 übrig. Aber diese setzten<br />

sich mit viel Elan für ihr Bedürfnis ein und tatsächlich vergingen von<br />

der Idee bis zur Verwirklichung weniger als vier Jahre. Im Februar 2009<br />

konnte das Haus, in dem vier Generationen unter einem Dach wohnen,<br />

bezogen werden. Heute leben hier 43 Erwachsene und 15 Kinder – bunt<br />

gemischt Familien, Alleinerziehende, Paare und Singles, Menschen mittleren<br />

Alters und Senioren. Selbstverständlich hat jeder seine eigene, abgeschlossene<br />

Wohnung, doch anders als in üblichen Mietshäusern basiert<br />

das Zusammenleben hier auf der Idee, „miteinander zu leben, um füreinander<br />

da zu sein“. Es geht also mehr ums Leben als ums Wohnen!<br />

Die Umsetzung<br />

Ganz so einfach, wie es sich anhört, war der Weg bis zur endgültigen<br />

Realisierung des gemeinschaftlichen Wohnprojekts nicht. In den drei Jahren<br />

bis zum Einzug gab es doch etliche Hindernisse zu überwinden. Die<br />

Gruppe traf sich einmal im Monat, um über die unterschiedlichsten Themen<br />

zu diskutieren – welcher Standort für das Projekt der richtige war,<br />

wer welche Wohnwünsche hatte und wie diese zu verwirklichen seien,<br />

welche Ziele man im Zusammenleben erreichen wollte – und über all die<br />

Fragen, die auftauchen, wenn fremde Menschen das Wagnis eingehen, in<br />

Zukunft in einem Haus zusammen zu leben.<br />

Diese Zeit des Sich-Findens war geprägt von ständigem Auf und Ab, aber<br />

immer auch vom unbedingten Willen der beteiligten Personen zu einem<br />

tragfähigen Kompromiss zu kommen. Ende 2007 war es dann soweit,<br />

der Grundstein wurde gelegt und der Bau konnte beginnen. Ein Name<br />

war auch sehr bald gefunden: „Allmeind“, entstanden aus dem Slogan<br />

„Alle miteinander“.<br />

Bauherr und Eigentümer dieses Projekts ist das Katholische Wohnungsbau-<br />

und Siedlungswerk der Diözese Regensburg, alle Bewohner sind<br />

Mieter. Es gibt in dem Haus 31 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern<br />

(zwischen 45 und 95 Quadratmeter) sowie ein Gästeappartement und<br />

einen Gemeinschaftsraum in einem extra Gebäude, das im Scheitelpunkt<br />

des L-förmigen Wohngebäudes im Garten steht.<br />

Während der Bauplanung und -ausführung waren die zukünftigen Bewohner<br />

in alle Entscheidungen des Bauherrn mit eingebunden, sie konnten<br />

Vorschläge und ihre Wünsche einbringen, die in den meisten Fällen<br />

auch berücksichtigt wurden. Diese Vorgehensweise hat maßgeblich dazu<br />

beigetragen, dass die Bewohner jetzt von „ihrem Haus“ sprechen.<br />

Das Miteinander<br />

„Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und helfen sowie durch wechselseitige<br />

Anregungen, gemeinsame Unternehmungen und das Miteinander<br />

von Kindern und Erwachsenen jeden Alters lebendig und wendig<br />

bleiben. Wir wollen ein Wir-Gefühl schaffen, ohne die Individualität des<br />

Einzelnen zu unterdrücken.“ Auf dieser Aussage basiert das Zusammenleben<br />

in der „Allmeind“. Beim gemeinschaftlichen Wohnen geht es vor<br />

allem um eine lebendige gute Nachbarschaft auf der Basis von gegenseitigem<br />

Geben und Nehmen.<br />

Nachbarschaft bedeutet Nähe, erfordert aber auch gleichzeitig die Möglichkeit<br />

des Rückzugs in den privaten Bereich, also in die eigene Wohnung.<br />

Die Bewohner dieses Hauses haben sich bewusst für eine solche<br />

Form des Zusammenlebens entschieden, weil es der Isolation entgegenwirkt;<br />

es gibt gemeinsame Unternehmungen und Gespräche zwischen<br />

verschiedenen Generationen, die Gesprächsthemen sind vielfältig, weil<br />

auch der Alltag verschieden ist, man hilft und unterstützt sich gegenseitig.<br />

Kinder profitieren sehr vom Leben in der Gruppe, sie haben viel Kontakt<br />

sowohl mit anderen Kindern als auch mit Erwachsenen und können so<br />

ein hohes Maß an sozialer Kompetenz erwerben. Für ältere Menschen<br />

kann es bedeuten, dass sie länger ihre Eigen- und Selbstständigkeit bewahren<br />

können, weil sie sich aktiv in die Gemeinschaft einbringen können.<br />

Dies kann zur Folge haben, dass Heimaufenthalte vermieden und<br />

Krankenhausaufenthalte verkürzt werden können.<br />

Die Bilanz<br />

„Gemeinschaftsorientiertes Wohnen ist nicht der Königsweg aus der sich<br />

vollziehenden demografischen Entwicklung, weil es nicht die Lebensform<br />

für alle ist, aber es ist eine gute Lösung für die, die wollen und die sich<br />

rechtzeitig genug darüber im Klaren sind, dass Nachbarschaft zum gelingenden<br />

Leben gehört. Im Wohnprojekt wohnen ist keine absolute Versicherung<br />

dagegen, vielleicht später auch stationär in einem Heim leben zu<br />

müssen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Sich in der Nachbarschaft<br />

zu engagieren hält jung, die täglichen Kontakte regen an, Nachbarn<br />

können kleine und große Dienste übernehmen“, so Doris Knaier,<br />

Urbanes Wohnen, München.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Das Wagnis, miteinander zu leben, ist also geglückt (siehe Interviews<br />

nächste Seite). Es liegt daher nahe, das nächste Projekt zu starten. Handelte<br />

es sich beim ersten Projekt des Vereins für generationenübergreifendes<br />

Wohnen noch um eine Mietergemeinschaft, ein Projekt, das in<br />

Kooperation mit dem Wohnungsbauunternehmen „Katholisches Wohnungsbau-<br />

und Siedlungswerk GmbH“ entstanden ist, will man beim<br />

nächsten einen Schritt weiter gehen und selbst als Bauherr auftreten.<br />

Dazu, so die Überlegungen, soll eigens eine Genossenschaft gegründet<br />

werden oder das Projekt in einer sogenannten Dachgenossenschaft realisiert<br />

werden. Die Projektgruppe befindet sich gerade in der Abstimmungsphase<br />

– weitere Mitstreiter sind gern willkommen. Neben der Projektplanung<br />

läuft auch die Grundstückssuche auf Hochtouren, die – so<br />

wissen es die Initiatoren anderer gemeinschaftlicher Bauprojekte – nicht<br />

immer einfach ist<br />

(Text: Barbara Krause, 1. Vorsitzende, Verein für generationenübergreifendes<br />

Wohnen e.V./Michael Kroll).<br />

Weitere Infos<br />

Offener Stammtisch: jeden ersten Montag im Monat<br />

um 19.00 Uhr im Rosarium (Regensburg, Hoppestraße)<br />

Planungstreffen: jeden zweiten Samstag im Monat<br />

um 10.00 Uhr im Gemeinschaftsraum des Allmeind<br />

(Regensburg-Burgweinting, Minervastraße 1)<br />

Verein für generationenübergreifendes<br />

Wohnen: www.megewo.de,<br />

Tel. 0941 2966184<br />

Homepage des Projekts<br />

Allmeind:www.allmeind.de<br />

WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

10 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 11


WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

»<br />

KARIN SEITZ (69)<br />

ist von Anfang an dabei und fühlt sich in ihrer<br />

Wahlfamilie sehr wohl. Sie schätzt es, dass sie<br />

für ihre Aktivitäten nicht auf Verkehrsmittel angewiesen<br />

ist, weil vieles im Gemeinschaftshaus<br />

des Allmeind stattfindet. „Manches muss eben<br />

wachsen“, meint sie, und das gelingt am besten,<br />

wenn man möglichst wenige Erwartungen hat<br />

und offen bleibt.<br />

»<br />

SVEN ScHIRMER (28)<br />

wohnt erst seit Oktober 2010 im Mehr-Generationen-Wohnprojekt.<br />

Er stammt aus einer<br />

ländlich geprägten Gegend, wo das Zusammenleben<br />

mehrerer Generationen üblich ist.<br />

„Hier entstehen die Kontakte nicht, weil es<br />

Probleme zu bewältigen gibt, sondern weil<br />

unser Zusammenleben durch ein ständiges<br />

Geben und Nehmen geprägt ist.“<br />

WIlHElM BEEH (38)<br />

wurde freundlich aufgenommen. Er und seine<br />

Frau – beide haben sich für Regensburg wegen<br />

des Wohnprojekts entschlossen und sind<br />

aus Mannheim zugezogen – wurden gleich als<br />

vollwertige Mitglieder der Hausgemeinschaft<br />

akzeptiert. „Die Gemeinschaft wächst“, meint er,<br />

und: „Man ist von Haus aus offener, wenn man in<br />

einem Wohnpro-jekt lebt.“<br />

IRMI PERNPEITNER (52)<br />

„Gemeinschaft braucht Formen“, deshalb<br />

werden das freitägliche Café Klatsch und die<br />

monatliche Bewohnerversammlung wie auch<br />

weitere Veranstaltungen organisiert. „Ich<br />

wollte nie allein wohnen“, dieses Bedürfnis<br />

existiert seit den Kindertagen, die auf<br />

einem Dorf erlebt wurden.<br />

»<br />

»<br />

alle Fotos: ba.be<br />

Garantiert wohngesund<br />

Perlitgefüllte Poroton-Ziegel: geprüft emissionsarm<br />

Die Gebäudehülle wird oft als die dritte Haut<br />

des Menschen bezeichnet. Sie gewährt Privatsphäre<br />

und schützt zugleich vor Wind, Wetter,<br />

Lärm und Licht. Damit die Gesundheit in den<br />

eigenen vier Wänden nicht beeinträchtigt wird,<br />

sollte man bei der Auswahl des Wandbaustoffes<br />

überlegt vorgehen: emissionsgeprüfte<br />

Baustoffe sind unbedenklich einsetzbar.<br />

Der moderne Mensch verbringt den größten<br />

Teil seines Lebens in geschlossenen Räumen.<br />

Ob er sich dort körperlich wohlfühlt und<br />

langfristig gesund bleibt, hängt wesentlich von<br />

der Innenraumluft ab, die er einatmet. Dies erweist<br />

sich bei der heutzutage üblichen Bauweise<br />

oft als problematisch. Moderne Gebäude<br />

haben eine dichtere Gebäudehülle als früher,<br />

denn sie werden energieeffizient gebaut oder<br />

saniert, um Umwelt und Klima zu schützen.<br />

Schädliche Emissionen aus Bauprodukten und<br />

Einrichtung können nicht weggelüftet werden,<br />

sie verbleiben im Innenraum. Innenraumluft<br />

ist heute deshalb um ein Vielfaches stärker belastet<br />

als früher. Merkmale und Auslöser gibt<br />

es reichlich. Unwohlsein und Kopfschmerzen<br />

können beispielsweise durch Lösungsmittel<br />

verursacht werden. Tränende Augen, gereizte<br />

Schleimhäute und Krebsgefahr durch Formaldehyd.<br />

Schadstoffe aus Bau- und Hilfsstoffen<br />

zu ihrer Ver- und Bearbeitung stellen eine<br />

Gesundheitsgefahr und eine Nutzungseinschränkung<br />

dar. Gerade Kleinkinder sind dem<br />

schutzlos ausgesetzt: Allergieerkrankungen bei<br />

den Kleinsten, ausgelöst durch Wohnraumgifte,<br />

sind deshalb keine Seltenheit. Wer wohngesund<br />

leben will, muss hohe Schadstoffkonzentrationen<br />

vermeiden, indem er für ausreichend<br />

Frischluft, geringe Temperaturschwankungen<br />

sowie optimale Luftfeuchtigkeit sorgt.<br />

Wahl des Baustoffes kann entscheidend sein<br />

Wer die Wahl des Baustoffes hat, kann mit<br />

ausdünstungsarmen Baustoffen vorsorgen.<br />

Perlitgefüllte Poroton-Planziegel von Schlagmann<br />

sind nach den strengen Richtlinien des<br />

unabhängigen und nach wissenschaftlich an-<br />

erkannten Kriterien agierenden eco-Instituts<br />

in Köln geprüft, frei von Formaldehyd und<br />

flüchtigen organischen Verbindungen (VOC).<br />

Sowohl der Ziegel, bestehend aus den vier Elementen<br />

Feuer, Wasser, Luft und Erde, als auch<br />

die wärmedämmende Befüllung aus Perlit,<br />

einem Gestein vulkanischen Ursprungs, enthalten<br />

keine Schadstoffe und gasen nicht aus.<br />

Gleichzeitig sind sie jedoch resistent gegen Ungezieferbefall<br />

oder Fäulnis. Frei von Weichmachern,<br />

Bioziden und Schwermetallen ermöglicht<br />

der baubiologisch wertvolle Ziegel eine<br />

wohngesunde Bauweise. Hinzu kommt, dass<br />

ein massives und kapillares Ziegelmauerwerk<br />

für ein ausgeglichenes und natürliches Wohnklima<br />

– ohne Schimmelbildung oder extrem<br />

trockene Raumluft – sorgt, indem es Feuchte<br />

aufnimmt, nach draußen zu den Verdunstungsflächen<br />

transportiert und dort schnellstmöglich<br />

wieder abgibt.<br />

Nachhaltigkeit inklusive<br />

Wer weder Gesundheit noch Energieeffizienz<br />

aus den Augen verlieren möchte, muss mit den<br />

perlitgefüllten Poroton-Ziegeln keinen Kompromiss<br />

eingehen. Wärmeleitzahlen von bis zu<br />

0,07 W/mK – Topwerte im Bereich von Wandbaustoffen<br />

– ermöglichen Gebäude aller Ausprägungen<br />

von Energieeffizienz. Eine zusätzliche<br />

künstliche Dämmung der Außenwände ist<br />

selbst bei der gültigen Energieeinsparverordnung<br />

2009 nicht nötig. Durch dicke Ziegelstege<br />

wird zudem eine hohe Schalldämmung<br />

erreicht, die Schutz vor Lärm bietet und zu<br />

Ruhe im Haus verhilft. Ein weiterer Aspekt,<br />

der über Gesundheit und Wohlbefinden entscheiden<br />

kann. (PR)<br />

Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG<br />

Ziegeleistraße 1<br />

84367 Zeilarn<br />

Tel. 08572 17-0<br />

info@schlagmann.de<br />

www.schlagmann.de<br />

12 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 13<br />

PR-BAUPRODUKTE


WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

Was in anderen Städten längst praktiziert wird,<br />

ist nun auch in Regensburg möglich: Das Bauen<br />

und Wohnen in Gemeinschaft. Die im Oktober<br />

gegründete junge Genossenschaft NaBau<br />

steht für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches<br />

Wohnen. Sie plant und baut zusammen<br />

mit den späteren Bewohnern Häuser,<br />

in denen sicher, gesund und ohne weitere Kosten<br />

für Energie gewohnt werden kann. Genossenschaftlich<br />

bauen bedeutet, selbstbestimmt<br />

und selbstverwaltet wohnen, in guter Nachbarschaft<br />

leben, und zwar unkündbar und zu<br />

günstigen und konstanten Kostenmieten.<br />

Anders bauen,<br />

anders leben<br />

Bauen und wohnen in genossenschaftlichen Projekten<br />

Bedarfsgerecht planen<br />

Die Schwerpunkte der Wohnprojekte werden<br />

von den Genossenschaftsmitgliedern gemeinsam<br />

erarbeitet, sie haben schon während der<br />

Planungsphase viele Mitgestaltungsmöglichkeiten:<br />

Themen wie Wohnen für junge Familien,<br />

Mehr-Generationen-Wohnen, autofreies,<br />

integriertes Wohnen sowie <strong>Wohnformen</strong> speziell<br />

für die Bedürfnisse von Frauen oder Kombinationen<br />

aus Wohnen und Arbeiten können<br />

festlegt werden. Als Tätigkeitsfelder kommen<br />

infrage: Altstadthäuser, wobei die Mieter Genossen<br />

werden, stadtnahe Neubauwohnungen<br />

auf Konversionsflächen, individuelle Lösungen<br />

in Baulücken sowie Wohngruppen im näheren<br />

Landkreis.<br />

Derzeit werden von der Genossenschaft NaBau<br />

erste Überlegungen für den Regensburger Osten<br />

angestellt: Das Entwicklungsgebiet „ehemaliges<br />

Südzucker-Areal“ bietet die Chance<br />

für den Bau eines eigenständigen Stadtteils als<br />

„Stadt in der Stadt“ mit multifunktionalen und<br />

multisozialen Strukturen. Das Energiekonzept<br />

und die großzügige Landschaftsplanung schaffen<br />

die Grundlagen für ein innovatives und<br />

grünes Stadtquartier mit hoher Lebensqualität.<br />

In diesen städtebaulichen Rah men will sich die<br />

NaBau mit einem nachhaltigen und nachbar-<br />

schaftlichen Wohnprojekt einbringen.<br />

Aber auch die anderen Konversionsflächen wie<br />

der ehemalige Schlachthof, das Bahngelände<br />

an der Ladehofstraße oder auch die Nibelungenkaserne<br />

bieten genügend Platz, um durch<br />

genossenschaftliche Wohnprojekte lebendige<br />

Nachbarschaften und lebenswerte Stadtteile<br />

entstehen zu lassen. Beispiele aus Städten wie<br />

Freiburg (Stadtteil Vauban), Tübingen (Französisches<br />

Viertel) oder München (Ackermannbogen)<br />

zeigen, wie Wohnprojekte die nachbarschaftlichen<br />

Beziehungen stärken und ganzen<br />

Stadtteilen einen sozialen Zusammenhalt geben.<br />

Novum für Regensburg<br />

In Regensburg existieren zwar sieben Wohnungsgenossenschaften,<br />

doch diese verwalten<br />

in erster Linie ihre Bestände und schaffen<br />

kaum Wohnungen in Neubauten. Einzig die<br />

Amberger Werkvolk eG erstellt Wohneinheiten<br />

in nennenswerter Anzahl. Allerdings werden<br />

hier wenig Mitgestaltungsmöglichkeiten für<br />

die künftigen Bewohner eingeräumt. Somit ist<br />

die NaBau mit ihrem Konzept zur Realisierung<br />

selbstbestimmter Wohnprojekte in der Vorreiterrolle<br />

und leistet zusammen mit den interessierten<br />

Genossenschaftsmitgliedern Pionierarbeit<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Umfangreiche Studien prognostizieren für die<br />

„Boom-Town Regensburg“ wachsende Einwohnerzahlen<br />

bis 2025 – im Durchschnitt 800<br />

Personen pro Jahr. Das von der Stadt herausgegebene<br />

Fachprogramm Wohnen II geht allerdings<br />

von einer stärkeren Ausdifferenzierung<br />

der <strong>Wohnformen</strong> aus und nennt: Single-Haushalte,<br />

Alleinerziehende, Patchwork-Familien,<br />

barrierefreies Wohnen für Ältere und Behinderte,<br />

serviceorientiertes Wohnen für junge<br />

Familien, Wohnungen für die mobile Bevölkerungsschicht<br />

der unter 26-Jährigen. Auch der<br />

Wegfall der Eigenheimzulage macht das Bauen<br />

und Wohnen in Genossenschaftsprojekten interessant,<br />

sowohl für Selbstständige als auch für<br />

junge Familien. Auch für Menschen, die sich<br />

kein Eigentum leisten können oder wollen und<br />

trotzdem sicher und selbstbestimmt wohnen<br />

möchten, ist „der dritte Weg“ zwischen Kaufen<br />

und Mieten eine sinnvolle Alternative.<br />

Die NaBau<br />

Die junge Genossenschaft, deren Gründung<br />

im Oktober stattfand, hat es sich zum Ziel<br />

gemacht, Wohnraum unter den Aspekten der<br />

Sozialverträglichkeit und der Nachhaltigkeit<br />

zu schaffen. Sie hat sich qua Satzung zur Arbeit<br />

nach den Grundsätzen der Wohnungsgemeinnützigkeit<br />

verpflichtet und will den sozialen<br />

und ökologischen Herausforderungen<br />

der Wohnraumversorgung sowie den Ansprüchen<br />

eines zukunftsfähigen Städtebaus gerecht<br />

werden. Die Schaffung von gesicherten<br />

Wohnverhältnissen sowie die Erstellung von<br />

baubiologisch unbedenklichen und nachhaltig<br />

ökologisch gebauten Wohnungen für die Genossenschaftsmitglieder<br />

ist der Gegenstand des<br />

Unternehmens. Die soziale Rendite steht dabei<br />

im Vordergrund.<br />

Das Prinzip Genossenschaft<br />

Die späteren Bewohner werden zwar nicht Eigentümer<br />

ihrer Wohnung, aber durch den Erwerb<br />

von Geschäftsanteilen werden sie Miteigentümer<br />

an der Genossenschaft und leben<br />

in Nachbarschaft mit Menschen, die ähnliche<br />

Lebensentwürfe haben. Jedes Mitglied hat unabhängig<br />

von der Höhe seiner Geschäftsanteile<br />

eine Stimme in der Mitgliederversammlung<br />

und bestimmt somit über die Zukunft des Unternehmens<br />

wie auch über die weitere Entwicklung<br />

seines Wohnhauses selbst. Mitglied wird<br />

man durch Beitritt. Jedes Mitglied zeichnet Geschäftsanteile,<br />

sogenannte Pflichtanteile. Diese<br />

werden bei der NaBau mit bis zu vier Prozent<br />

Dividende verzinst. Wer den Genossenschaftsgedanken<br />

fördern will oder eine sinnvolle Geldanlage<br />

sucht, kann weitere sogenannte freiwillige<br />

Anteile an der Genossenschaft zeichnen.<br />

Diese werden ebenfalls mit bis zu vier Prozent<br />

Dividende verzinst. Bei Kündigung der Mit-<br />

WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

So könnte das nachhaltige und nachbarschaftliche<br />

Wohnen im Regensburger Osten aussehen.<br />

Entwurf: Fabi Architekten BDA (links)<br />

Nur wer wagt, gewinnt: Die Bewohner des genossenschaftlichen<br />

Wohnprojekts der Wohnbaugenossenschaft<br />

wagnis eG am Ackermannbogen in<br />

München feiern ihr Zehnjähriges (Seite links)<br />

Termine/Veranstaltungen<br />

– Offener Stammtisch:<br />

jeden zweiten Montag im Monat,<br />

19.30 Uhr im Augustiner, Regensburg,<br />

Neupfarrplatz 15<br />

– Messestand:<br />

Bau + Energie Regensburg, Informationen<br />

am Messestand, 9. und 10. April in der<br />

Donau Arena, Regensburg<br />

– Seminar Finanzierung:<br />

Was kostet eine Genossenschaftswohnung<br />

und wie sieht die Finanzierung aus?<br />

EBW Regensburg, 16. Mai um 20.00 Uhr,<br />

Anmeldung unter: www.ebw-regensburg.de<br />

14 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 15


WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

gliedschaft werden die Pflichtanteile und die<br />

freiwilligen Geschäftsanteile wieder zurückbezahlt.<br />

Das Geschäftsguthaben ist auch direkt<br />

auf andere Genossen übertragbar und die Mitgliedschaft<br />

dadurch unmittelbar beendet.<br />

Die Finanzierung der Wohnprojekte<br />

Die Bauprojekte der NaBau werden durch ihre<br />

Mitglieder finanziert. Alle Kosten, die nicht<br />

durch Eigenmittel gedeckt werden können,<br />

werden fremdfinanziert. Die Wirtschaftlichkeit<br />

eines jeden Wohnprojekts muss für sich<br />

gewährleistet sein – Querfinanzierungen sind<br />

ausgeschlossen. Möchte ein Mitglied eine Wohnung<br />

nutzen, so hat es weitere, sogenannte<br />

leistungsbezogene (wohnungsbezogene) Anteile<br />

zu zeichnen. Diese stellen die Eigenleistung<br />

der Genossenschaftsmitglieder an der Projektfinanzierung<br />

dar. Die Höhe der zu zeichnenden<br />

Anteile liegt zwischen 15 und 30 Prozent der<br />

Erstellungskosten in Abhängigkeit von Größe<br />

und Ausstattung der Wohnung. Die fremdfinanzierten<br />

Mittel werden von den wohnenden<br />

Genossenschaftsmitgliedern über ein monatliches<br />

Nutzungsentgelt (in dem auch Rücklagen<br />

und die Verwaltung berücksichtigt sind)<br />

zurückbezahlt. Diese Kostenmiete orientiert<br />

sich nicht an den Marktpreisen und ist nicht<br />

den üblichen Mietpreissteigerungen ausgesetzt.<br />

Auch die wohnungsbezogenen Geschäftsanteile<br />

werden bei Kündigung der Mitgliedschaft wieder<br />

ausbezahlt.<br />

Sicherheit für Mitglieder<br />

Eine Genossenschaft wird, bevor sie in das amtliche<br />

Register eingetragen wird, vom Prüfungsverband,<br />

dem sie später angehören muss, geprüft.<br />

Die Geschäftsidee, die Finanzierung und<br />

die Satzung werden begutachtet, um einerseits<br />

die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten und andererseits<br />

die Rechte der Mitglieder zu wahren.<br />

Im weiteren Geschäftsbetrieb wird die Genossenschaft<br />

wiederum vom Verband geprüft und<br />

die Mitglieder kontrollieren ihr Unternehmen<br />

durch Einsicht in den Prüfungsbericht und Teilnahme<br />

an den Mitgliederversammlungen. Auf<br />

diesen hat jedes Mitglied eine Stimme, unabhängig<br />

von der Höhe seiner Geschäftsbeteiligung<br />

– es gilt „one man one vote“.<br />

Das Wohnrecht ist dauerhaft, die wohnenden<br />

Genossen daher unkündbar. Das dauerhafte<br />

Nutzungsrecht wie auch das Geschäftsguthaben<br />

sind vererbbar. Die Wohnungen werden<br />

von den Genossenschaftsmitgliedern selbst genutzt.<br />

Einzelne Wohnungen können daher nicht<br />

verkauft oder dauerhaft untervermietet werden.<br />

Sicherheit ist somit bei der Finanzierung,<br />

beim späteren Nutzungsentgelt, das tendenziell<br />

16 Tagespunkt bauen. leben. wohnen<br />

Vorteile für Mitglieder<br />

– Erwerb eines dauerhaften und vererbbaren Wohnrechts<br />

(Status der Unkündbarkeit)<br />

– gesunder Wohnraum<br />

(baubiologisch unbedenkliche und nachhaltig ökologische Baustoffe)<br />

– Wohnen zu konstant günstigen Mieten<br />

(angemessenes Nutzungsentgelt)<br />

– Mitbestimmung über die Zukunft des Wohnhauses<br />

(Stimmrecht bei Genossenschaftsversammlungen)<br />

– Partizipation<br />

(Mitgestaltung bei der Planung, insbesondere Schwerpunktsetzung<br />

sowie Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen)<br />

– Schutz der nachbarschaftlichen Beziehungen<br />

(Hausgemeinschaft wird Anteilseigner)<br />

– Verhinderung der Aufteilung in Wohneigentum<br />

(Genossenschaft ist Eigentümer)<br />

– Wohnen, so flexibel wie zur Miete und so sicher wie in Eigentum<br />

(Genossen statt Mieter)<br />

immer niedriger wird, und bei der sogenannten<br />

zweiten Miete gewährleistet. Da die Wohnungen<br />

nach einem sehr hohen Standard (Null-<br />

Energie-Haus oder Plus-Energie-Haus) gebaut<br />

sind, fallen keine weiteren Kosten für Heizung,<br />

Brauchwassererwärmung und Strom an.<br />

Alle in einem Boot<br />

Bei der Genossenschaft können nicht nur Wohnungssuchende<br />

und Förderer der genossenschaftlichen<br />

Idee Anteilseigner werden. Ganz<br />

im Sinne der Ursprungsidee des Genossenschaftsvaters<br />

Hermann Schulze-Delitzsch werden<br />

neben den Beziehern von Leistungen (hier<br />

die zukünftigen Bewohner) auch die Produzenten<br />

(also die Baufirmen) in einem genossenschaftlichen<br />

Verbund organisiert. Das hat den<br />

Vorteil, dass sich die Baufirmen stark mit den<br />

Aufträgen identifizieren und alles tun, sie zur<br />

Zufriedenheit der späteren Bewohner auszuführen.<br />

Die Genossenschaft profitiert von der<br />

hohen Qualität der handwerklichen Ausführung,<br />

die Firmen profitieren zusätzlich durch<br />

die Ausschüttung der Dividende. Je besser alle<br />

Beteiligten arbeiten, desto besser wird sich die<br />

Genossenschaft auf dem Wohnungsmarkt behaupten.<br />

Die Genossenschaft als die Gesamtheit<br />

ihrer Mitglieder ist an nachhaltigem Bauen<br />

und langlebigen Wohnprojekten interessiert.<br />

Wohnungsgenossenschaften, das zeigen viele<br />

Beispiele, existieren oft über Jahrhunderte.<br />

Die Mitglieder der Genossenschaft verstehen<br />

sich als Solidargemeinschaft. Es herrscht daher<br />

ein Klima der Kooperation, in dem das<br />

beste Ergebnis erzielt werden soll, und das unter<br />

fairen Bedingungen zu fairen Preisen. Bei<br />

der Wohnungsbaugenossenschaft NaBau steht<br />

nicht die Gewinnmaximierung mit all ihren ne-<br />

gativen Folgen im Vordergrund, sondern die<br />

soziale Rendite.<br />

Bauen und Wohnen in Gemeinschaft<br />

„Zusammen bauen lohnt sich“ – unter diesem<br />

Motto unterstützt die Stadt Hamburg das gemeinsame<br />

Bauen in genossenschaftlichen wie<br />

auch in individuellem Eigentum. In einer Informationsbroschüre<br />

der Hansestadt heißt es:<br />

„Bei einer Baugemeinschaft zahlen Sie nur das,<br />

wofür Sie sich selbst entschieden haben. Private<br />

Baugemeinschaften bauen oft – verglichen mit<br />

der Beauftragung eines Bauträgers – kostengünstiger.<br />

Der Ausbaustandard der Wohnungen<br />

kann individuell geplant werden. Sie entscheiden<br />

als Bauherr selbst, an welcher Stelle<br />

Sie Ihr Geld investieren.“<br />

Unter dem Dach der NaBau können auch<br />

schon bestehende Interessentengemeinschaften<br />

oder auch kleine Baugruppen ihre Vorstellungen<br />

vom Wohnen realisieren. Wer Grundstücke<br />

kennt oder von Bestandsgebäuden weiß, die<br />

verkauft werden sollen, kann dies in die Genossenschaft<br />

einbringen. In der Genossenschaft<br />

werden die Wohnungssuchenden zu Akteuren<br />

und nehmen die Gestaltung ihres Wohnumfeldes<br />

selbst in die Hand. Und das führt, wie die<br />

Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung<br />

Anja Hajduk es formuliert, zu „einer besonderen<br />

Qualität des Zusammenlebens und in<br />

vielen Fällen zu einer besonderen Qualität der<br />

Architektur. Damit haben sie oft eine positive<br />

Ausstrahlung auf ihre Nachbarschaft und auf<br />

ihr Viertel“. Gemeinschaftliches Bauen und<br />

Wohnen, das genossenschaftlich organisiert ist,<br />

wird nun auch in Regensburg möglich und somit<br />

das Wohnungsangebot bereichern. mk<br />

Gemeinschaftlich ohne Auto leben: Wohnprojekt<br />

in München Riem (oben), Bauen<br />

in Gruppen: Solarhäuser am Ackermannbogen<br />

(mitte, unten)<br />

Das 4+Haus-Konzept der NaBau<br />

WOHNFORMEN DER ZUKUNFT<br />

– Entfaltungsmöglichkeiten für Bewohner und Nutzer<br />

Gesundheit und Wohlbefinden als Planungsziel, nutzerorientierte<br />

und flexible Grundrisse, selbstbestimmtes Wohnen<br />

und Arbeiten<br />

– Wirtschaftlichkeit im Bau und Betrieb<br />

Erträge aus Energiegewinnung und sonstiger Bewirtschaftung,<br />

keine Heiz- und Stromkosten, kein Renditeaufschlag,<br />

alternative Finanzierungsformen<br />

– Bereicherung des Umfelds<br />

Architektur und Städtebau in hoher Qualität,<br />

Stärkung der städtebaulichen, funktionalen und<br />

sozialen Strukturen, Verhinderung von Bauspekulation<br />

– Schonung der natürlichen Ressourcen<br />

Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und recyclingfähigem<br />

Material, langlebige und wertbeständige Bauweise<br />

NaBau eG i.Gr.<br />

Genossenschaft für nachhaltiges Bauen<br />

und nachbarschaftliches Wohnen<br />

Geschäftsstelle<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

Tel. 0941 2805215-2<br />

Fax 0941 2805215-1<br />

post@nabau-eg.de<br />

www.nabau-eg.de<br />

I. Quartal 11<br />

17


NACHHALTIG LEBEN NACHHALTIG LEBEN<br />

Vom Baum zum Haus<br />

Wie in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern regionales Baumaterial gewonnen wird<br />

Am Anfang war der Baum, das gilt zumindest beim Bau von Holzhäusern. Häuser aus Holz liegen im Trend – nicht nur im Familienhaussektor,<br />

sondern auch bei mehrstöckigen Gebäuden. Häuser aus Holz bieten einen hohen Standard bei der Energieeffizienz, haben kurze<br />

Bauzeiten, liefern ein gesundes Wohnklima und sie sind nachhaltig – zumindest, wenn die Beschaffung des Baumaterials stimmt. Um<br />

zu verdeutlichen, was es bedeutet, einen Wald nachhaltig zu bewirtschaften, veranstaltet der Holzverbund in Zusammenarbeit mit dem<br />

Holzhausbauer Teredo drei bis vier Mal im Jahr einen Baufamilientag. Text: Michael Kroll, Fotos: HP Zierer<br />

Wolfgang Koller erklärt den Unterschied zwischen Fichten- und<br />

Tannennadeln. Im Hintergrund von links: Erster Vorsitzender des<br />

Holzverbunds Otto Frisch, Bürgermeister Franz Müller.<br />

Es ist ein herrlicher Tag im Herbst, die Luft<br />

klar und frisch, der Ort des Geschehens ruhig<br />

und idyllisch und es herrscht eine gewisse<br />

freundliche Spannung auf das, was die Besucher<br />

des Baufamilientages erwarten wird.<br />

Etwa zehn Familien, mit und ohne Kinder, haben<br />

sich auf dem Einödhof Waldeck eingefunden.<br />

Der traditionsreiche Waldbauernhof liegt<br />

in der Ökoregion Arrach–Lam–Lohberg und<br />

dient als Ausgangspunkt für die Führungen<br />

in den nachhaltig bewirtschafteten Wald von<br />

Waldbauer und Holzverbundvorstand Otto<br />

Frisch. Nach der knapp zweistündigen Wanderung<br />

durch den sogenannten Plenterwald, in<br />

dem alle Altersklassen von Bäumen vertreten<br />

sind und auf natürliche Weise nachwachsen,<br />

gibt es hier ein ausgezeichnetes Mittagsmenü,<br />

zubereitet aus lokalen Produkten und serviert<br />

in einer liebevoll restaurierten Gaststube.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit ist für die Waldbauern und<br />

Holzverarbeiter sowie für den Lohberger Bürgermeister<br />

Franz Müller kein plattes Trend-<br />

wort oder ein verkaufsfördernder Marketingbegriff.<br />

Nachhaltig zu wirtschaften ergibt sich<br />

hier im östlichen Bayerischen Wald zwangsläufig,<br />

denn die Wälder liegen hoch, sind schwer<br />

zugänglich und die Waldbauern sind der Natur<br />

und der, oft Jahrhunderte alten, Familientradition<br />

stark verbunden. Die gut 30 Waldbauern,<br />

die sich hier zusammengetan haben, verfügen<br />

im Durchschnitt über 100 Hektar Wald –<br />

der kleinste einen, der größte über 300 Hektar.<br />

In der Ökoregion gibt es kaum Staatswälder,<br />

der Anteil der Privatwälder ist hier<br />

mit 90 Prozent überdurchschnittlich hoch.<br />

Hier wachsen Tannen, Fichten und Buchen.<br />

Und das ohne Aufforstung und ohne die üblichen<br />

Probleme mit dem Wildverbiss. „Hier<br />

gehen so viele junge Bäume auf, da ist genug<br />

für das Wild da. Außerdem sind hier viele<br />

Waldbauern auch Jäger …“, sagt Wolfgang<br />

Koller, der „mit dem Wald zusammenarbeitet“.<br />

Für ihn stellt die Ökoregion das Gegenmodell<br />

zu Kahlschlag und Rodung von Regenwäldern<br />

dar.<br />

18 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 19<br />

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Säge- und Hobelwerk<br />

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Telefon (09945) 1007<br />

Fax (09945) 22 90<br />

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NACHHALTIG LEBEN NACHHALTIG LEBEN<br />

Beschriftung des Holzeinschlags.<br />

Die Bäume werden<br />

in verschiedene Klassen<br />

eingeteilt: vorherrschende,<br />

herrschende, gering mitherrschende,<br />

beherrschte<br />

und ganz unterständige<br />

Bäume (nach Kraft).<br />

Der Wald lebt<br />

Die Waldbauern sprechen vom „Dreiklang“<br />

aus Fichte, Tanne und Buche. Ein Holzhausbauer<br />

vom „Waldbild“. Das entsteht aus der<br />

Naturverjüngung, aus der Kombination von<br />

Flachwurzlern (Fichte) und Pfahlwurzlern<br />

(Tanne) und dem Nährstofflieferanten (Buche)<br />

sowie aus den unterschiedlichen Anforderungen<br />

ans Sonnenlicht und daraus, dass<br />

die einen im Schutz der anderen aufwachsen<br />

können. 130 bis 150 Jahre kann das dauern,<br />

bevor ein Baum entnommen wird. Denn das<br />

ist das Prinzip: Der Bestand bleibt, die Waldbauern<br />

leben nur vom Zuwuchs, quasi vom<br />

Zins, den der Wald abwirft. Um eine Vorstellung<br />

von diesem Zins zu bekommen: Aus einem<br />

Waldstück von der Größe eines Fußballfeldes<br />

werden pro Jahr etwa nur zwei Bäume<br />

entnommen. Einzelstammbewirtschaftung<br />

heißt das im Fachjargon. Das sind maximal<br />

acht Festmeter verwertbares Holz und für ein<br />

Vollholzhaus werden ungefähr 350 und beim<br />

Rahmenbau 150 verbaut. Langsam wächst<br />

das Holz in dieser Höhenlage, feinjährig und<br />

mit hoher Qualität. „Im Wald muss man in<br />

Generationen denken“, philosophiert Otto<br />

Frisch und die Besucher des Baufamilientages<br />

stimmen dem zu: Denn auch sie denken in<br />

Generationen, das Haus soll ja halten – möglichst<br />

für Kinder und Enkel.<br />

Die Ökoregion<br />

1994 begann die Ökoregion im Lamer Winkel<br />

zwischen Osser und Arber als gefördertes<br />

EU-Projekt. 600.000 Übernachtungen zählt<br />

Bürgermeister Müller hier im Jahr. Nach dem<br />

Tourismus ist die Forstwirtschaft der zweitwichtigste<br />

Arbeitsschwerpunkt. Der Holzverbund<br />

hat sich aus dem „Verein zur Förderung<br />

des traditionellen naturnahen Waldbaus“ entwickelt<br />

und betreibt heute mit seinen Mitgliedern<br />

den Holzeinschlag und die -verarbeitung<br />

im Sinne einer regionalen Kreislaufwirtschaft.<br />

Das spricht auch neue Mitglieder an, wie den<br />

Säge- und Hobelwerksbesitzer Josef Falter<br />

junior, der für den Einsatz der selbst entwickelten<br />

Holzhausverkleidungen vermehrt die<br />

Hochlagen-Tanne aus der Ökoregion Arrach–<br />

Lam–Lohberg verarbeitet. Die kurzen Transportwege<br />

entsprechen seinen Vorstellungen<br />

von Nachhaltigkeit und das Unternehmen<br />

Josef Falter & Sohn kann so die lokale Wirtschaft<br />

fördern.<br />

Josef Karl kauft Rundholz, das heißt ganze<br />

Stämme. Die lässt er sägen und trocknet sie<br />

auf seinem Werkhof selbst. Die Menge bestellt<br />

er beim Holzverbund, in dem er auch Mitglied<br />

ist. Je früher er den Bedarf einschätzen kann,<br />

desto besser. Dann nämlich kann das Holz in<br />

der richtigen Jahreszeit und auf Wunsch auch<br />

in der entsprechenden Mondphase geschnitten<br />

werden. Holz, das im Winter im abnehmenden<br />

Mond geschnitten wird, ist weniger<br />

feucht, ist besser belastbar und verzieht sich<br />

kaum. Ob der Mondstand tatsächlich einen<br />

Einfluss auf die Qualität hat, lässt sich nicht<br />

beweisen, die Erfahrung zeigt es aber. Und der<br />

Firmeninhaber von Teredo Vollholzhaus arbeitet<br />

konsequent ökologisch und mit konsequent<br />

regionalem Baumaterial.<br />

Fragen<br />

Tannenzapfen? Die gibt’s nicht, denn das, was<br />

man am Boden liegen sieht, sind die Zapfen<br />

der Fichte. Diese hängen am Baum nach unten<br />

und fallen ab. Tannenzapfen stehen aufrecht<br />

auf den Ästen und bleiben, es fallen nur die<br />

Samen zu Boden. Nein, mit dem Borkenkäfer<br />

gibt es hier auch keine Probleme, die gehen<br />

nicht auf Tannen oder Buchen und auch nicht<br />

auf gesunde Bäume. Noch nicht, denn wenn<br />

die Population zu groß wird, kann sich das<br />

Verhalten der Nahrungsbeschaffung durchaus<br />

ändern. Und die Abrechnung? Die funktioniert<br />

mit Maßband und Kluppe, so wird die<br />

Länge und der Mitteldurchmesser der Bäume<br />

ermittelt. Dann wird ein Kreuz auf die untere<br />

Sägefläche gemalt, sodass sich vier Bereiche<br />

Josef Karl (Teredo Vollholzhaus) vor<br />

Modellen verschiedener Wandaufbauten<br />

ergeben. Oben links kommt eine fortlaufende<br />

Nummer, daneben die Länge, direkt darunter<br />

der Durchmesser und links unten wird die<br />

Baumklasse vermerkt.<br />

Antworten<br />

Wie aus dem gesägten und getrockneten Holz<br />

Balken, Bretter, Wände und Böden werden, erläutert<br />

Josef Karl bei einem Rundgang durch<br />

sein Waldmünchner Unternehmen. Die Unterschiede<br />

im Aufbau von Außenwänden und<br />

Zimmerdecken werden schnell deutlich, die<br />

Merkmale der Konstruktion erläutert Holzhausbauer<br />

Karl an Modellen. Nach dem Besuch<br />

eines Teredo-Hauses beantwortet eine<br />

Familie aus München die Frage, warum sie<br />

sich für ein Holzhaus entscheidet, so: „Es ist<br />

günstig, ökologisch, garantiert ein gesundes<br />

Wohnklima und sichert Arbeitsplätze in der<br />

Region.“ Das kann durchaus als Beschreibung<br />

für nachhaltiges Bauen gelten. (mk)<br />

20 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 21<br />

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Terminkalender<br />

ARcHITEKTUR IM KINO<br />

23.03., 19.00 Uhr<br />

Dokumentarfilm Lost Town: Zu Gast sind die Architekten<br />

Anne Niemann und Johannes Ingrisch.<br />

30.03., 19.00 Uhr<br />

Goff in der Wüste: gezeigt werden 62 Bauten des<br />

amerikanischen Architekten Bruce Goff.<br />

Andreasstadel Regensburg<br />

www.architektur-im-kino.de<br />

UMWELTMESSE LANDSHUT<br />

24.–27.03, 10.00–18.00 Uhr<br />

Messe für Bauen und Wohnen, Natur und<br />

Technik, Energie und Mobilität, Gesundheit<br />

und Ernährung.<br />

Messegelände, Landshut<br />

www.la-umwelt.de<br />

FINANzIERUNG VON WOHNPROjEKTEN<br />

28.03., 18.00 Uhr<br />

Gemeinschaftliche Wohnprojekte: Rechtsformen<br />

und Finanzierung, Urbanes Wohnen e.V.<br />

Heike Skok, Dipl.-Soz.<br />

Bauzentrum München<br />

www.muenchen.de/bauzentrum<br />

WERKBERIcHT jOHANNES BERScHNEIDER<br />

30.03., 19.00 Uhr<br />

„Von Innen nach Außen“.<br />

Museum für historische Maybach Fahrzeuge<br />

Neumarkt i. d. OPf.<br />

REGIONALES BAUEN<br />

31.03., 19.00 Uhr<br />

Vortrag von Michael Deppisch.<br />

Architekturkreis Regensburg<br />

Salzstadel, Regensburg<br />

www.architekturkreis.de<br />

GEMEINSAM PLANEN, BAUEN, WOHNEN<br />

04.04., 19.00 Uhr<br />

Film über drei realisierte Wohnprojekte<br />

in München, Freiburg, Wien.<br />

Arbeitskreis <strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />

VHS, Landshut<br />

BAU + ENERGIE<br />

09.–10.04., 10.00–18.00 Uhr<br />

Bauherrenmesse<br />

Donau Arena Regensburg<br />

www.bauundenergie.net<br />

ARcHITEKTUR + FILM<br />

13.04., 19.00 Uhr<br />

Die Reisen des Santiago Calatrava<br />

Scharfrichterkino Passau<br />

ANDERS BAUEN – ANDERS LEBEN<br />

02.05., 19.00 Uhr<br />

Vortrag über genossenschaftliche Wohnprojekte.<br />

Arbeitskreis <strong>Neue</strong> <strong>Wohnformen</strong><br />

VHS, Landshut<br />

BAUEN IN DER GRUPPE<br />

05.05., 19.00 Uhr<br />

Vortrag von Theo Peter: Konzept und Realisierung<br />

gemeinschaftlicher Wohnprojekte.<br />

Salzstadel, Regensburg<br />

www.architekturkreis.de<br />

ARcHITEKTOURBUS<br />

07.05., 13.00–17.00 Uhr<br />

15. Neumarkter ArchitektOurbus<br />

Start: Neumarkt i. d. OPf., Mühlstraße<br />

Knabenrealschule Neumarkt<br />

Anmeldung: 09181 255126<br />

DAS GESUNDE KINDERzIMMER<br />

12.05., 19.00 Uhr<br />

Vortrag von Dieter Dollacker.<br />

werkstatt holz & farbe<br />

Urbanstraße 2, Regensburg<br />

www.werkstatt-holzundfarbe.de<br />

FILMREIHE „TRAUMHäUSER“<br />

12.05., 19.00 Uhr<br />

Ein intelligentes Haus von Berschneider +<br />

Berschneider.<br />

<strong>Neue</strong>s Museum in Nürnberg<br />

Klarissenplatz<br />

WIE TEUER MUSS DAS WOHNEN SEIN?<br />

16.05., 20.00 Uhr<br />

Seminar zur Finanzierung von Genossenschaftswohnprojekten<br />

mit Elisabeth Gerner (FrauenWohnen),<br />

Michael Kroll (NaBau).<br />

EBW Regensburg<br />

www.ebw-regensburg.de<br />

DER BESONDERE ORT<br />

21.05., ganztags<br />

Skulpturenmuseum im Hofberg<br />

Tagesexkursion Landshut<br />

Veranstalter: Architekturforum Passau<br />

SyMPOSIUM TREFFPUNKT ScHULE<br />

21.05., 9.30 Uhr<br />

Für alle interessierten Lehrer, Lehramtsanwärter,<br />

Schüler, Architekten und Architekturstudenten.<br />

Otto-Schwerdt-Schule, Regensburg<br />

Anmeldung bis zum 15.04.<br />

www.schule.tano.de/2035-Anmeldung.html<br />

IMPRESSUM<br />

Tagespunkt<br />

bauen.wohnen.leben<br />

Zeitung für<br />

nachhaltigen Lebensstil<br />

Heft Nr. 2, 2. Jahrgang<br />

I. Quartal 2011<br />

Verlag<br />

Tagespunkt.Verlag<br />

Kroll Winter GbR<br />

Inhaber<br />

Michael Kroll<br />

Thomas Winter<br />

Beteiligung je zur Hälfte<br />

Redaktion<br />

Michael Kroll (mk)<br />

(V.i.S.d.P., BayPrG Art. 5)<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

Telefon: 0941 2805215-0<br />

Fax: 0941 2805215-1<br />

Mail: mail@tagespunkt.de<br />

Web: www.tagespunkt.de<br />

Korrektorat<br />

Dr. Priska Pytlik<br />

Satz und Layout<br />

Angelika Neppl<br />

Titel<br />

Projektplanung: Bert Reiszky<br />

www.reiszky-architekten.de<br />

Foto: Herbert Stolz<br />

www.herbertstolz.de<br />

Druck<br />

Nordbayerischer KURIER<br />

Theodor-Schmidt-Str. 17<br />

95448 Bayreuth<br />

Erscheinung<br />

4 Ausgaben/Jahr<br />

Ersterscheinung Dezember 2010<br />

nächste Ausgabe Mai 2011<br />

kostenlose Verteilung<br />

Anzeigen<br />

Verlag Michael Kroll<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

Michael Kroll<br />

Telefon: 0941 2805215-0<br />

Fax: 0941 2805215-1<br />

Mail: kroll@tagespunkt.de<br />

Anzeigenschluss<br />

14. April 2011<br />

Mediadaten auf Anfrage,<br />

es gelten die Preise von<br />

September 2010<br />

Texte und Fotos<br />

Soweit nicht anders vermerkt,<br />

handelt es sich bei den Texten<br />

um Pressemeldungen oder<br />

PR-Texte der werbenden Unternehmen<br />

(PR), die gegen Entgelt<br />

veröffentlicht werden<br />

(BayPrG Art. 9).<br />

Bei Texten und Fotos, die mit<br />

(tp) gekennzeichnet sind, liegt<br />

das Urheberrecht bei<br />

Tagespunkt.Verlag.<br />

Alle Texte und Fotos dürfen nur<br />

mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

von Tagespunkt.Verlag<br />

weiterverwendet werden.<br />

Tagespunkt.Verlag ist Mitglied im<br />

Verband der Zeitschriftenverlage<br />

in Bayern (www.vzb.info).<br />

Wartung & Service<br />

ILIOTEC hält die Photovoltaikanlage in Schuss<br />

Ein umfassender Kontrollservice gehört heutzutage<br />

selbstverständlich zum Leistungspaket,<br />

vor allem dann, wenn man den Anlagenbetrieb<br />

nicht dem Zufall überlassen möchte. Das Wartungs-<br />

und Servicepaket von ILIOTEC schützt<br />

nicht nur im Schadensfall – es hilft vorab, Störungen<br />

zu vermeiden. Jede unserer Großanlagen<br />

ist an das Permanent-Monitoring-System gekoppelt,<br />

mit dem wir in unserer Servicezentrale<br />

alle Anlagen täglich 24 Stunden aus der Ferne<br />

überwachen. Jede Störung oder Unregelmäßigkeit<br />

wird dort sofort gemeldet. Um die Leistung<br />

der Anlage überprüfen zu können, lassen sich die Ertragsdaten einfach<br />

an das Unternehmen mit Sitz in Regensburg übertragen.<br />

ILIOTEC Wartungs- und Serviceabteilung<br />

An der Irler Höhe 3a<br />

93055 Regensburg<br />

Tel.: 0941 29770-180<br />

Fax: 0941 29770-23180<br />

service@iliotec.de<br />

Gesundes Kinderzimmer<br />

Vortrag von Dieter Dollacker, Apotheker und Baubiologe IBN<br />

Spielen, lernen, schlafen – rund 90 Prozent ihrer<br />

Zeit verbringen Kinder in Innenräumen.<br />

Das Kinderzimmer ist dabei der wichtigste<br />

Aufenthaltsort, es ist Spielwiese, Lern-, Erholungs-<br />

und Schlafraum in einem. Doch Kinder<br />

reagieren besonders sensibel auf Schadstoffe<br />

aus unserer Umwelt und sind empfindlicher<br />

als Erwachsene: Sie krabbeln am Boden,<br />

nehmen Staub auf und stecken viele Dinge in<br />

den Mund. Die Quellen für Schadstoffe oder<br />

Schimmelsporen aus Baumaterialien sind vielfältig<br />

und kaum ersichtlich. Möbel, Bodenbeläge<br />

und Anstrichstoffe für Kinderzimmer sollten<br />

daher besonders sorgfältig ausgesucht werden. Auf was noch geachtet werden muss, damit das<br />

Kind gesund aufwachsen und sich entfalten kann, erläutert Dieter Dollacker in seinem Vortrag.<br />

Unkostenbeitrag: 6 Euro<br />

Zeit: 12. Mai, 19.00 Uhr<br />

Veranstaltungsort: werkstatt holz & farbe<br />

Urbanstraße 2, 93059 Regensburg<br />

Tel. 0941 41686<br />

www.werkstatt-holzundfarbe.de<br />

Baubiologischer Fachhandel & Zimmerei<br />

Vom Entwurf zum Plan<br />

Von der Entwurfsidee über die<br />

Bauantragspläne bis hin zur<br />

Ausführungsplanung begleiten<br />

wir Sie bei Neubauvorhaben<br />

oder Sanierungen bzw.<br />

An- und Umbauten.<br />

Neubau oder Sanierung?<br />

Ob Holzhaus, Carport oder<br />

Abschleifen und Renovieren<br />

eines alten Holzbodens -<br />

unser Handwerkerteam<br />

von Zimmerern und Schreinern<br />

ist bei großen und kleinen<br />

Aufgaben für Sie da.<br />

Wohnen mit Naturdämmstoffen<br />

Ob Altbau oder Neubau, eine<br />

durchdachte Wärmedämmung<br />

spart Energie und sorgt für ein<br />

behagliches Wohnklima.<br />

Hier haben Sie die Wahl<br />

zwischen Zellulose, Holz-<br />

weichfaser oder Flachs.<br />

Naturfarben für Holz und Wände<br />

Neben Ölen und Lasuren für<br />

Holz bieten wir Putze sowie<br />

Kalk-, Lehm und Naturharzfarben<br />

für die Wandgestaltung<br />

an. Diese sind volldeklariert u.<br />

gesundheitlich unbedenklich.<br />

Bodenbeläge aus der Natur<br />

schaffen eine behagliche<br />

Atmosphäre und die Auswahl<br />

ist groß: mit Holz, Kork, Sisal,<br />

Linoleum, Wollteppichen oder<br />

Zementfliesen lassen sich<br />

Räume stilvoll gestalten.<br />

Vorträge und Workshops<br />

rund um das Thema<br />

„ökologisch Bauen und<br />

Wohnen“: jeden Monat findet<br />

eine Informationsveranstaltung<br />

für Endkunden oder<br />

Handwerker statt.<br />

Aus dem filzatelier<br />

erhalten Sie Meterware,<br />

Taschen und Wohnaccessoires<br />

aus 100% reinem Wollfilz.<br />

Dieser wird bei uns in Handarbeit<br />

zu Einzelstücken oder<br />

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Tel. 0941 / 41 686<br />

Mo - Sa 9:00-13:00, Mo - Fr 14:00-18:00<br />

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22 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 23<br />

PR-LÖSUNGEN


BRANCHENBUCH<br />

Branchenbuch<br />

ARcHITEKTEN & INGENIEURE<br />

Architekturbüro Fabi Stephan Fabi Architekten<br />

BDA: Glockengasse 10, 93047 Regensburg<br />

www.fabi-architekten.de, 0941 900333<br />

Architekturbüro MBA Manfred Bachfischer Architekt:<br />

Prüfeningerstraße 50, 93049 Regensburg<br />

www.architekturbuero-mba.de, 0941 5997979<br />

BAUSTOFFE<br />

werkstatt holz & farbe baubiologischer Fachhandel:<br />

Urbanstraße 2, 93059 Regensburg<br />

www.werkstatt-holzundfarbe.de, 0941 41686<br />

Schlagmann Baustoffwerke GmbH & co. KG<br />

Poroton-Ziegel: Ziegeleistraße 1, 84367 Zeilarn<br />

www.schlagmann.de, 08572 17-0<br />

Falter Profilholz vom Hersteller, Säge- und Hobelwerk:<br />

94256 Dachsenried<br />

www.falter-holz.de, 09945 1007<br />

Gebr. Treindl OHG Holzhandlung in Regensburg:<br />

Holzgartenstraße 30 b, 93059 Regensburg<br />

www.holz-treindl.de, 0941 41101<br />

MAAG Holz Holzfachmarkt, Holzhandlung, Hobelwerk:<br />

Kelheimer Straße 14a, 93155 Hemau<br />

www.maag-holz.de, 09491-9414-0<br />

Leipfinger Bader KG Ziegelwerke: Ziegeleistraße<br />

15, 84172 Vatersdorf<br />

www.leipfinger-bader.de, 08762 733-0<br />

Holzverbund Holz aus der Region: Hinterwaldeck<br />

1, 93462 Lam<br />

www.oekoregion-arrach-lam-lohberg.de,<br />

09943 1565<br />

BAUFIRMEN<br />

Wagner Bau + Erdbau GmbH Bauunternehmen,<br />

Erdbau, Bodenaufbereitung, Bohr-/Verbauarbeiten,<br />

Brunnenbau: Zinzendorf 23, 93086 Wörth<br />

www.wagnerbau-z.de, 09482 90307<br />

HOLzHäUSER<br />

TEREDO Vollholzhaus massive Holzhäuser aus<br />

dem Bayerischen Wald: Hauptstraße 2,<br />

93494 Waffenbrunn<br />

www.vollholzhaus.de, 09971 1248<br />

Holzbau Penzkofer GmbH Holzrahmenbau für<br />

Wohn- und Gewerbebauten: Penzenmühle 3,<br />

93458 Eschlkam<br />

www.holzbau-penzkofer.de, 09948 905290<br />

HEIzUNG<br />

Kachelofenbau Vogler Kachelöfen, Ganzhausheizungen:<br />

Gmünd 42, 93102 Pfatter<br />

www.kacheloefen.com, 09481 1571<br />

SONNENKRAFT Solaranlagen für Warmwasser<br />

und Heizung: Clermont-Ferrand-Allee 34, 93049<br />

Regensburg<br />

www.sonnenkraft.de, 0941 46463-0<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

ILIOTEc Solar GmbH Solarstrom, Service, Sicherheit:<br />

An der Irler Höhe 3a, 93055 Regensburg<br />

www.iliotec.de, 0941 29770-0<br />

Enerix Alternative Energietechnik GmbH &<br />

co KG alternative Energietechnik: Prüfeninger<br />

Schlossstraße 2a,93051 Regensburg<br />

www.enerix.de, 0941 280437-0<br />

WINDENERGIE<br />

OSTWIND-Gruppe Entwicklung und Errichtung<br />

von Windparks: Gesandtenstraße 3, 93047 Regensburg<br />

www.ostwind.de, 0941 55516<br />

WOHNUNGSBAUGESELLScHAFTEN<br />

NaBau eG i.Gr. Genossenschaft für nachhaltiges<br />

Bauen und nachbarschaftliches Wohnen: Glockengasse<br />

16, 93047 Regensburg<br />

www.nabau-eg.de, 0941 2805215-2<br />

Stadtbau-GmbH Tochterunternehmen der Stadt<br />

Regensburg: Adolf-Schmetzer-Straße 45, 93055<br />

Regensburg<br />

www.stadtbau-regensburg.de, 0941 7961-0<br />

Wohnungsbau und Siedlungswerk Werkvolk eG<br />

Vermietungsgenossenschaft: Hans-Thoma-Straße<br />

9, 92224 Amberg<br />

www.ws-eg.de, 09621 7663-0<br />

Der<br />

besondere<br />

Service<br />

für<br />

Architekten<br />

und Planer:<br />

Plankopien<br />

Plotservice<br />

Laminierungen<br />

Biete Wohnprojekt<br />

Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Landshut<br />

Wir suchen für unser Landshuter Wohnprojekt<br />

Familien, Paare, Alleinstehende, die aktiv und<br />

kreativ mit uns zusammen nachhaltig bauen und<br />

nachbarschaftlich wohnen wollen. Das Projekt<br />

wird zusammen mit der Regensburger Dachgenossenschaft<br />

NaBau verwirklicht.<br />

www.nabau-eg.de, 0941 2805215-2<br />

Mehrgenerationenwohnprojekt in Regensburg<br />

Wir wollen ein zweites gemeinschaftliches Mehrgenerationenwohnprojekt<br />

in Regensburg realisieren.<br />

Dafür suchen wir noch interessierte Mitstreiter.<br />

Termine: 04.04.11 offener Stammtisch im<br />

Rosarium, Hoppestraße, Regensburg, 19.00 Uhr;<br />

09.04.11 Planungstreffen in der Allmeind, Minervastraße<br />

1, Regensburg-Burgweinting, 10.00 Uhr.<br />

www.megewo.de, 0941 29661-84<br />

jetzt Mitglied werden!<br />

Die junge Regensburger Genossenschaft für nachhaltiges<br />

Bauen und nachbarschaftliches Wohnen<br />

NaBau will die Weichen für zukunftsfähige <strong>Wohnformen</strong><br />

jetzt stellen.<br />

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93047 Regensburg<br />

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Umlufttechnik<br />

heutiger Generation arbeitet mit<br />

Ionisation oder Nanotechnik.<br />

Es funktioniert ausgesprochen<br />

effektiv: und die Wärme<br />

bleibt im Haus!<br />

KaiserKüche<br />

Regensburg<br />

www.kaiserkueche.de<br />

24 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 25<br />

SERVICE


KINDER- UND JUGENDSEITEN KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />

" So lebe ich!"<br />

Schulkinder erzählen von ihrem Leben auf dem Land<br />

er Kinder hat, der bevorzugt in der Regel ein familienfreundliches Wohnumfeld. Die Nähe zu Kindergarten, Hort, Schule sowie Sport- und<br />

Freizeiteinrichtungen ist ein Kriterium. Wenig Verkehr, viel Platz und ein fußläufig erreichbarer Zugang zur Natur können weitere sein. Neben<br />

den Zuschnitten für die Wohnung oder das Familienhausgrundstück sind letztlich auch die Kosten ein wesentlicher Faktor. Wie hoch sind Miet-<br />

und Kaufpreis? Und in welcher Höhe bewegen sich die Betriebskosten für das Heim? Familienfreundlich kann in der Stadt, in Stadtnähe, aber auch auf dem<br />

Land gewohnt werden. Im ersten Teil unserer Serie „So lebe ich!“ sprechen junge Experten über ihr Leben auf dem Land.<br />

Miruna<br />

Hallo, ich heiße Miruna und komme<br />

aus Gailsbach. Dort wohne ich mit meinen<br />

Eltern, meinem Hund, meinen Vögeln und<br />

noch mit meiner Katze. Ich habe einen riesigen<br />

Garten, wo ich auf Bäume klettern kann und<br />

meiner Oma und meinem Opa zusehen kann,<br />

wie sie arbeiten. Außerdem füttere ich gerne<br />

meine Hühner und Tauben. Ich habe im Haus<br />

ein Klavier, auf dem ich spiele. Am Samstag<br />

gehe ich meistens Voltigieren. Ich habe in meinem<br />

Haus noch eine Wii, das ist eine Konsole,<br />

mit der man den ganzen Körper trainieren<br />

kann. Dazu habe ich ein Laufband, auf dem<br />

ich laufe. Neben unserem Haus haben wir ein<br />

kleines Gasthaus, wo ich jeden Samstag Wurst<br />

kaufe. Noch dazu kommt jeden Samstag der<br />

Metzger und bringt Wurst für das Gasthaus.<br />

Mein Hund hat sich daran gewöhnt, dass der<br />

Metzger auch für ihn was mitbringt. Über der<br />

Straße haben wir noch einen Gemüsegarten.<br />

Dort pflanzen wir jeden Frühling Gemüse:<br />

zum Beispiel Tomaten, Gurken, Salat, Karotten,<br />

Sellerie oder Kräuter wie Maggi, Petersilie,<br />

Schnittlauch oder Basilikum. Neben dem<br />

Gemüsegarten haben wir noch eine kleine<br />

Garage. Dort steht unser alter kleiner Traktor<br />

Max. Einmal im Monat fahren wir mit ihm,<br />

weil er so langsam ist. Außerdem haben wir<br />

noch einen Spielplatz, wo ich und meine anderen<br />

Freunde spielen.<br />

Durch unser Dorf läuft ein kleiner Bach<br />

und der erinnert mich an etwas, und zwar:<br />

Ich fragte Mama: „Darf ich eine Radtour<br />

machen?“Ja, sagte Mama. Ich sauste raus und<br />

setzte mich auf mein Fahrrad. Ich radelte erst<br />

mal zu Philipp, der wollte Frösche fangen. Ich<br />

wollte auch Frösche fangen und machte mit.<br />

Wir fingen Frösche und dabei fiel ich ins Was-<br />

ser. Schnell lief ich nach Hause und zog mich<br />

aus. Dabei erwischte mich Mama und forderte<br />

mich auf: „Geh in die Wanne!“<br />

Einmal war Rafaela da, die wollte unbedingt<br />

Taubenbabys sehen. Darum fragte sie, ob sie<br />

nicht Taubeneier ausbrüten dürfe. Ich sagte ja,<br />

ging in den Taubenstall und holte zwei Taubeneier.<br />

Die legten wir unter zwei Kissen. Aber<br />

plötzlich kam meine kleine Cousine Franziska<br />

und fragte: „Was habt ihr da versteckt?“ Wir<br />

hatten keine andere Wahl, wir mussten es ihr<br />

sagen. „Eier“, sagten wir und zischten „das<br />

darfst du niemandem sagen.“ Aber sie petzte<br />

es und am nächsten Morgen kam meine<br />

Mama, nahm die Eier und legte sie zurück.<br />

Bei uns gibt es auch noch einen Fahrradweg,<br />

dort gehe ich meistens mit Bobby spazieren.<br />

Beim Fahrradweg ist noch ein großer Hundekäfig.<br />

Wenn ich da mit meinem Hund vorbeigehe,<br />

ist der reinste Wahnsinn los. Als ich<br />

nach Gailsbach kam, war ich ein Jahr alt, daran<br />

kann ich mich nur noch mit Fotos erinnern.<br />

Jetzt lebe ich schon 9 Jahre in Gailsbach,<br />

darum kann ich sagen, dass ich eine richtige<br />

Gailsbacherin bin. Ich will hier nicht mehr<br />

weg, weil es hier so schön und idyllisch ist.<br />

johannes<br />

Ich heiße Johannes und wohne<br />

in einem kleinen Dorf. Langenerling ist 2,5 km<br />

lang und hat 41 Brücken. Bei uns gibt einen<br />

Burschenverein, einen Obst- und Gartenverein<br />

und eine kleine Metzgerei haben wir auch. Es<br />

gibt viele Bauern, manche haben sogar Kühe,<br />

Schweine und Hühner. Ich wohne auf einem<br />

großen Hof. Meine Eltern bewirtschaften eine<br />

Landwirtschaft, wir haben keine Tiere, nur<br />

Felder. In unserem Haus wohnen meine Eltern,<br />

mein Bruder, meine Oma und die Tante.<br />

Vor einigen Tagen fand bei uns auf dem Hof<br />

eine Feuerwehrübung statt. Ich durfte eines<br />

der Opfer spielen, als ich mich in der Maschinenhalle<br />

versteckte und die Feuerwehr kam,<br />

wurde der Rauch immer dicker. Ich konnte<br />

die Hand vor meinen Augen nicht mehr sehen.<br />

Nach einer Zeit sah ich zwei Leute mit Atem-<br />

schutzgeräten auf mich zukommen, was sehr<br />

unheimlich aussah und komische Geräusche<br />

machte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.<br />

Obwohl es nur eine Übung war, bekam ich<br />

Angst. Sie fragten mich: „Sind Sie ansprechbar?“<br />

Ich stellte mich bewusstlos. Der eine<br />

packte mich und legte mich auf eine Trage.<br />

Die Männer trugen mich schnell ins Freie, wo<br />

die Rettungsleute schon auf mich warteten!<br />

Der Kommandant schrie laut: „Feuer aus!“<br />

Danach gab es im Feuerwehrhaus Leberkäse.<br />

Das war ein aufregender Tag für mich!<br />

Hallo, mein Name ist Sophia! Ich<br />

will dir etwas von mir und meinem Leben auf<br />

dem Land erzählen. Ich wohne in Langenerling,<br />

einem wunderschönen Dorf. Dort gibt es<br />

noch viele Höfe und ich wohne in so einem.<br />

Der Hof gehört meinem Opa, darum sehe ich<br />

meine Großeltern jeden Tag. Meine Mama<br />

und mein Papa haben ein Einfamilienhaus mit<br />

großem Garten in Opas Garten gebaut. Dort<br />

lebe ich nun mit Mama, Papa, Katrin, Luci,<br />

Hoppel, Zwerg, Mucki, Pixi, Chicki, Pommi,<br />

Flower, Brownie, Emma, Lotti, Berta, Hanna,<br />

Ausi, Orangella und Pogolotti. Die letzten<br />

zwölf Namen sind meine und Katrins Hühner.<br />

Ich finde es immer schön, wenn wir viele Eier<br />

haben, aber irgendwie auch lustig, wenn die<br />

Eier nicht mehr in den Kühlschrank passen. In<br />

der Schule V.S. Hagelstadt habe ich 65 Mitschüler.<br />

Natürlich muss ich mit einem kleinen<br />

Bus zur Schule fahren. Wir haben eine Wiesenpause,<br />

eine Hofpause und eine Drinnenpause.<br />

Dort haben wir viel Platz zum Spielen und Toben:<br />

Seil hüpfen, Ball spielen usw.<br />

Am Nachmittag habe ich Hobbys: Jazz Dance<br />

im Sportverein, Trampolin hüpfen, zu Hause<br />

mit Mama kochen und natürlich meine Hüh-<br />

ner. Am Abend sieht man den wunderschönen<br />

Sonnenuntergang von unserem Hühnerhäuschen<br />

aus. Dann merke ich erst wieder,<br />

wie schön ich es in Langenerling habe. Dort<br />

gibt es eine gute Metzgerei, die eine supergute<br />

Streichwurst hat. Das Dorf ist nicht zu klein<br />

und nicht zu groß. Eine alte Schule haben wir<br />

auch und eine schöne alte Kirche. Über eine<br />

der vielen Brücken gelangt man auf unseren<br />

besonderen Spielplatz mit Vogelnestschaukel.<br />

Tja, das ist meine Welt.<br />

Ich wohne in Hagelstadt im<br />

Neubaugebiet. Bei uns gibt es einen schönen<br />

Wald mit guten Pilzen. Außerdem gibt es hier<br />

noch zwei Seen im Sommer kann man Fische<br />

angeln und im Winter Schlittschuh fahren, einen<br />

Spielplatz mit einer Schaukel und roter<br />

Rutsche. Im Wandergebiet gibt es Nadelbäume<br />

und Laubbäume, von Hagelstadt aus kann<br />

man schöne Wanderausflüge machen. Man<br />

kann zur alten Wolfgangseiche gehen oder<br />

nach Gailsbach und dort die Kapelle besichtigen.<br />

In Hagelstadt sind große Gebäude und<br />

natürlich kleine Gebäude, zu den großen alten<br />

Gebäuden gehören z. B. die Schule, der Kindergarten,<br />

die Kirche und das Feuerwehrhaus!<br />

In der Schule gibt es vier Klassen, eine große<br />

Sporthalle und natürlich ein Lehrerzimmer.<br />

Der Kindergarten besteht aus zwei Gruppen,<br />

einem riesigen Garten mit Dreirädern und einer<br />

Rutsche. In Hagelstadt haben wir eine alte<br />

und neue Kirche. Die neue Kirche ist sehr groß<br />

mit einem hohen Glockenturm. Der sieht aus<br />

wie ein hoch gespanntes Zelt. Das Gute hier<br />

ist: Wir haben einen kleinen Edeka-Markt, die<br />

Bäckerei und auch einen Metzger. Am coolsten<br />

ist der Sportplatz mit dem Sportheim. Und<br />

das Tollste ist die Flutlichtanlage die das ganze<br />

Spielfeld beleuchtet. Vom Sportplatz hat man<br />

eine wunderschöne Aussicht zum Bayerischen<br />

Wald oder auf die großartige Walhalla. Hier in<br />

Hagelstadt haben wir einen sehr alten Bahnhof,<br />

mit dem Zug kann man nach Regensburg<br />

fahren oder sogar nach München. An der B15,<br />

die durch Hagelstadt geht, sind ein Autohaus,<br />

ein Imbiss und eine schöne Gaststube. In der<br />

Gaststube haben sie gutes Essen. Das alles gibt<br />

es bei uns in Hagelstadt.<br />

26 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 27<br />

Alle Fotos: Michael Kroll<br />

Sophia<br />

„Das Dorf ist nicht zu klein<br />

und nicht zu groß.<br />

Eine alte Schule haben wir auch<br />

und eine schöne alte Kirche.“<br />

johannes


KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />

Fortsetzung von Seite 27 ...<br />

Foto: privat<br />

Laura Ich heiße Laura und wohne in Hagelstadt.<br />

Ich lebe mit meiner Mama, mit meinem<br />

Papa und mit meinem Bruder Lucas in<br />

einem großen Haus. Es ist ein Altbau, den der<br />

Besitzer der ehemaligen Ziegelei gebaut hat. In<br />

unserem Garten hat auch mein Hund Anka<br />

viel Platz. Wenn man zu dem Sportplatz geht,<br />

kann man bis zur Walhalla und in den Bayrischen<br />

Wald gucken. Jeden Mittwoch gehe<br />

ich mit Polina, Christina, Eva und Sophia ins<br />

Jazz Dance, das ist eine Tanzgruppe in Alteglofsheim.<br />

Das ist nur einen Katzensprung von<br />

uns entfernt. Unsere Schule heißt Grundschule<br />

Hagelstadt. Dort haben wir 66 Schüler. Für<br />

die Pause haben wir eine Wiese, auf der wir<br />

richtig toben und rennen können. Unser Klassenzimmer<br />

ist groß und farbig. Dort ist auch<br />

Platz für Musikinstrumente, Kunstmaterialien<br />

und einen Sitzkreis. Neben der Schule ist<br />

ein Raum, in dem wir mittags betreut werden.<br />

Dort gibt es auch Essen. Anschließend werden<br />

unter Aufsicht die Hausaufgaben gemacht.<br />

Wenn wir damit fertig sind, dürfen wir die<br />

Turnhalle benutzen.<br />

In unserem Dorf gibt es auch ein Neubaugebiet<br />

mit einem Spielplatz, an dem ich mich nachmittags<br />

mit meinen Freunden treffe. Dort gibt<br />

es einen Weiher, der gut zu Fuß und mit dem<br />

Rad zu erreichen ist. Da kann man im Winter<br />

Schlittschuh laufen. Viele meiner Freunde treffe<br />

ich auch wieder am Weiher. Mit ihnen teile<br />

ich den mitgebrachten Kinderpunsch und die<br />

Plätzchen. Also, kommt auch mal nach Hagelstadt,<br />

ihr werdet es nicht bereuen!<br />

Ich gestalte mein<br />

traumzimmer“<br />

Der Winter war in diesem Jahr sehr streng und schneereich, da freuen wir uns sehr über die ersten<br />

Sonnenstrahlen und bekommen gleich Frühlingsgefühle. Der beginnende Frühjahrsputz steckt sicher<br />

auch euch an, endlich können die dicken Pullover im Schrank nach hinten geschoben und die dünnen<br />

T-Shirts hervorgeholt werden. Auch euer Zimmer könnte einen frischen Anstrich gebrauchen? Eigentlich<br />

könnte auch alles umgestellt werden? – Wir zeigen euch in den nächsten Ausgaben, wie ihr da vorgehen<br />

könnt. Damit ihr ausprobieren könnt, ob das Bett oder der Schrank auch noch in einer anderen Ecke<br />

eures Zimmers Platz findet, zeichnet ihr am besten einen maßstabsgerech-ten Plan – ihr wollt doch<br />

nicht für jede Idee alle Möbel verrücken! Auf dem Papier lassen sich die Möbel viel einfacher verschieben,<br />

ohne dass ihr fremde Hilfe in Anspruch nehmen müsst.<br />

Maßstab 1:25<br />

Da du dein Zimmer, das vielleicht vier<br />

Meter lang ist, nicht in der Originalgröße<br />

aufzeichnen kannst, wählst du am besten den<br />

Maßstab 1:25. Das bedeutet, dass ein Meter in<br />

wahrer Größe auf deinem Blatt nur noch vier<br />

Zentimeter lang ist. Vier Meter wären dann 16<br />

Zentimeter. Du kannst die wahre Größe ganz<br />

einfach umrechnen, indem du Meter (m) in<br />

Zentimeter (cm) umwandelst und dann durch<br />

25 teilst. Am besten legst du zur Vorbereitung<br />

eine kleine Tabelle an, in der die Wandlängen,<br />

die Tür und Fensteröffnungen sowie die<br />

Möbelgrößen schon umgerechnet sind.<br />

Grundriss-Plan<br />

Wenn Innenarchitekten ein Zimmer einrichten,<br />

zeichnen sie einen Grundriss-Plan, d. h.<br />

sie schweben praktisch unter der Decke und<br />

blicken von oben auf den Boden des Zimmers.<br />

So haben sie den besten Überblick. Wenn du<br />

alle nötigen Größen ermittelt und umgerechnet<br />

hast, kannst du den Grundriss-Plan deines<br />

Traumzimmers zeichnen. Deine Möbel zeichnest<br />

du auf ein eigenes Blatt und schneidest sie<br />

aus. So kannst du die Einrichtung in deinem<br />

Plan hin und her schieben. Erst wenn du die<br />

ideale Stellung für deine Möbel gefunden hast,<br />

klebst du sie fest. Der Plan ist fertig!<br />

Mein Tipp“<br />

Silke Bausenwein, die unsere Kinder- und Jugendseiten betreut, hat für alle, denen die Geschichten<br />

vom Landleben gefallen, noch einen schönen CD-Tipp. Und für diejenigen, die sich gern Wohnhäuser<br />

ansehen, ein Buch, das die Anerkennung des DAM Architectural Book Award erhalten hat.<br />

Warum wir vor der Stadt wohnen<br />

Das Hörbuch handelt von der Suche nach dem<br />

geeigneten Ort zum Wohnen, an dem man sich<br />

zu Hause fühlt, wo man bleiben kann. Kann<br />

man auf dem Dach der Kirche oder in der<br />

Geige der Tante wohnen? Die Familie – Großvater,<br />

Großmutter, Mutter, Vater, drei Kinder<br />

und eine Katze – versucht es, aber auf ihrer<br />

Suche zieht sie immer weiter nach Nirgendwo,<br />

ins Kino, in den Wald, bis sie das viereckige<br />

Haus vor der Stadt findet … Die poetische Geschichte<br />

lädt zum Nachdenken und Träumen<br />

ein, zum Entdecken und Weiterspinnen.<br />

Das Hörbuch wird in Hochdeutsch und<br />

Schweizerdeutsch vorgetragen: In beiden<br />

Sprachen entwickelt der Text eine ganz eigene<br />

Poesie und der Hörer kann sich vom Klang<br />

der Stimmen auf die Reise in die weite, verlockende<br />

Welt mittragen lassen, mit allen Sinnen<br />

und voller Neugier (Umschlagtext).<br />

Peter Stamm – Warum wir vor der Stadt<br />

wohnen<br />

Hörbuch, vorgelesen von Samuel Weiß und<br />

Anikó Donáth, Musik Max Lässer<br />

Altersempfehlung: 5 bis 12 Jahre<br />

1 CD, 60 Min., 14,90 €<br />

ISBN: 978-3-935036-66-5<br />

Treppe Fenster Klo<br />

In diesem Buch werden die ungewöhnlichsten<br />

Häuser vorgestellt, die Architekten überall<br />

auf der Welt gebaut haben. Ihr werdet staunen,<br />

was sich Bauherren und Architekten so<br />

alles einfallen lassen: Da gibt es das Sternenhaus<br />

in Rom, das nachts wie ein Sternenhimmel<br />

leuchtet, oder das Kofferhaus in China,<br />

in dem Räume nur da sind, wenn man sie<br />

braucht. Wenn ihr wissen wollt, wie das geht<br />

und was es mit dem Haus 4x4 von dem japanischen<br />

Architekten Tadao Ando auf sich<br />

hat, dann macht euch dieses Buch sicher Spaß!<br />

Auch wenn ich mir nicht wünsche, dass in unseren<br />

Städten nur noch solche außergewöhnlichen<br />

Häuser gebaut werden, lohnt es sich,<br />

einmal darüber nachzudenken, warum viele<br />

Menschen bei uns in so ungeheuer langweiligen<br />

Häusern leben.<br />

Aleksandra Machowiak und<br />

Daniel Mizielinski – Treppe Fenster Klo<br />

Aus dem Polnischen von Dorota Stroinska<br />

Altersempfehlung: ab 7 Jahre<br />

155 S., geb., 18,– €<br />

Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2010<br />

ISBN: 978-3-89565-217-2<br />

KINDER- UND JUGENDSEITEN<br />

Die Serie „So lebe ich!“ wird betreut<br />

von der Architektin Silke Bausenwein.<br />

Teil I der Serie wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der Grundschule Hagelstadt<br />

realisiert. Dank an die Schulleiterin<br />

Marlene Mai und natürlich an die jungen<br />

Autoren.<br />

Schulklassen, die an dem Projekt<br />

„So lebe ich!“ teilnehmen wollen,<br />

wenden sich bitte an Silke Bausenwein:<br />

www.architektur-vor-ort.net<br />

Weitere Informationen<br />

www.tano.de<br />

Wettbewerb<br />

Schickt uns eure Traumzimmer, unsere<br />

Fachjury wird sie in Augenschein<br />

nehmen und die schönsten Entwürfe<br />

veröffentlichen.<br />

Einfach den Plan in einen Umschlag<br />

und schicken an:<br />

bauen.wohnen.leben<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

oder per E-Mail an:<br />

verlag@tagespunkt.de<br />

28 Tagespunkt bauen. leben. wohnen I. Quartal 11 29<br />

Foto: Peter Ferstl


BUCHTIPPS<br />

Bauen und wohnen in Gemeinschaft<br />

dürfte im Hinblick auf eine älter werdende<br />

Gesellschaft eines der zentralen<br />

Themen sein. Grundsatzüberlegungen<br />

zur Planung sowie Finanzierungshinweise<br />

und jede Menge Beispiele machen das<br />

Buch zu Nachschlagwerk und Inspirationsquelle.<br />

Sanierung und Neubau<br />

werden ebenso behandelt wie das Bauen<br />

in Gruppen, mit dem sich Kosten<br />

reduzieren lassen.<br />

Mehrgenerationen-Häuser<br />

Astrid Barsuhn<br />

Blottner Fachverlag<br />

Flexibilität in der Nutzung ist ein wichtiges<br />

Kriterium beim Bau von Häusern. Egal ob<br />

Einfamilien-, Mehrfamilien- oder Geschosshäuser,<br />

eine Umgestaltung, Wandlung<br />

oder Änderung mit den verbundenen<br />

Eingriffen in die Baustruktur sollte ein<br />

Haus mit Zukunft problemlos mitmachen.<br />

Das Buch überzeugt durch eine eigene<br />

Systematisierung, übersichtlichen Informationen<br />

und schönen Fotos, zu mehr als 25<br />

Wohnprojekten.<br />

Häuser mit Zukunft<br />

Lenze, Luig, Köhler<br />

Deutsche Verlagsanstalt (DVA)<br />

30 Tagespunkt bauen. leben. wohnen<br />

Barrierefreies Wohnen muss nicht an<br />

Pflegeheime oder Krankenhäuser erinnern.<br />

Anspruchsvolle und ästhetische<br />

Architektur sind durchaus möglich.<br />

Die Planungsaufgabe zwingt, sich mit<br />

den Bedürfnissen der Hausbewohner<br />

intensiv auseinander zu setzen. Daher<br />

sind die Anregungen für jeden Bauherren<br />

interessant, denn eins ist sicher: vor Alter<br />

oder Handicap hilft keine Versicherung.<br />

Barrierefrei Wohnen<br />

Johannes Martin<br />

Blottner Fachverlag<br />

Für die Gründung einer Genossenschaft<br />

reichen drei Mitglieder aus. Die sollten<br />

aber über ein umfangreiches Wissen<br />

verfügen, denn die erste Hürde auf dem<br />

Weg zum Erfolg ist die Prüfung durch<br />

Verband und Registergericht. Der vorliegende<br />

Leitfaden beantwortet alle Fragen,<br />

die mit Gründung und Führung einer<br />

Genossenschaft zu tun haben – einfach,<br />

verständlich und vollständig<br />

Handbuch für Wohnungsgenossenschaften<br />

Schlüter/Luserke/Roth<br />

Hammonia-Verlag<br />

Mit dem doppeldeutigen Titel Eating<br />

Animal (Tiere essen) ist dem Autor ein<br />

informatives, kluges und witziges Buch<br />

zum Thema Essen von Tieren und dem,<br />

was Tiere essen, gelungen. Das Resultat<br />

ist eine Mischung aus Argumenten,<br />

Begegnungen und Reflektionen. Das<br />

nachdenklich stimmende Werk ist ein<br />

leidenschaftliches Plädoyer, unser eigenes<br />

Essverhalten zu hinterfragen.<br />

Tiere essen<br />

Jonathan Safran Foer<br />

Kiepenheuer & Witsch<br />

Egal, ob functional food oder Fertiggerichte:<br />

Tanja Busse klärt auf über die<br />

Folgen der weltweiten Fehlernährung, die<br />

durch die Lebensmittelindustrie verursacht<br />

werden. Geschäftemacherei im Namen<br />

der Gesundheit auf Kosten derselbigen.<br />

Etwa 1,6 Milliarden Unterernährte<br />

und ebenso viele Übergewichtige gibt es,<br />

die Welt ist aus der Balance. Doch kann<br />

jeder Einzelne gegensteuern – im eigenen<br />

Interesse!<br />

Die Ernährungsdiktatur<br />

Tanja Busse<br />

Karl Blessing Verlag<br />

Energie für<br />

Generationen<br />

Wind + Wald = Klimaschutz²<br />

Die Regensburger OSTWIND-Gruppe realisiert Windparks – aus Überzeugung.<br />

Denn Windkraft ist Energie fürs Leben. Aus der Region und für die Region.<br />

OSTWIND-Gruppe · 93047 Regensburg · www.ostwind.de


Wohnen in<br />

Genossenschaften<br />

ist so flexibel<br />

wie Miete und so<br />

sicher wie Eigentum.<br />

Lebenslang<br />

Mieter oder<br />

Genosse?<br />

NaBau eG i.Gr.<br />

Genossenschaft für<br />

nachhaltiges Bauen und<br />

nachbarschaftliches Wohnen<br />

Geschäftsstelle<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

Fon 0941 2805215-2<br />

Mail post@nabau-eg.de<br />

Internet www.nabau-eg.de<br />

NaBau eG i.Gr.<br />

Genossenschaft für<br />

nachhaltiges Bauen und<br />

nachbarschaftliches Wohnen<br />

Geschäftsstelle<br />

Glockengasse 16<br />

93047 Regensburg<br />

Fon 0941 2805215-2<br />

Mail post@nabau-eg.de<br />

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