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Maerz 2012 - Nossner Rundschau

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Die Wurzeln der <strong>Nossner</strong> Puppenfabrik<br />

finden wir im<br />

schle sischen Ort Reichenbach<br />

(Dzierzoniow / Polen). Dort<br />

übernahmen 1890 die beiden<br />

Herren Wilhelm Buschow und<br />

Friedrich Beck die auf die Herstellung<br />

von Puppenköpfen aus<br />

Metall spezialisierte Firma<br />

Dittrich & Schön. Buschow,<br />

damals Inhaber einer Puppenfabrik<br />

in Magdeburg, war an<br />

der neuen Firma nur passiv beteiligt<br />

und schied nach wenigen<br />

Monaten wieder aus. Bis 1895<br />

pressten Buschow & Beck (der<br />

Firmenname „Buschow &<br />

Beck“ wurde beibehalten) in<br />

Schlesien Schulterköpfe für<br />

Puppen aus Metallblech. Hergestellt<br />

wurden sie in verschiedenen<br />

Größen, mit gemalten<br />

oder modellierten Frisuren,<br />

aber auch mit Perücken und sogar<br />

eingesetzten Zähnchen.<br />

1896 verlegte die Firma ihren<br />

Sitz nach Nossen, wo sich unmittelbar<br />

in Bahnhofsnähe eine<br />

ehemalige Bindfadenfabrik als<br />

neues Domizil anbot. Rasch<br />

gesellten sich zu dem leerstehenden<br />

Gebäude weitere Produktions-<br />

und Lagerhallen. Das<br />

Gelände zwischen dem Mehnertschen<br />

Gut (Mehnertsweg,<br />

PGH Elektro) und der Waagenfabrik<br />

Wagner (EDEKA<br />

28<br />

Nossens ehemalige Handwerker, Geschäfte und Betriebe – Teil 9<br />

Die Puppenfabrik „Buschow & Beck“<br />

<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> I März <strong>2012</strong><br />

und Kindergarten Bismarckstraße)<br />

war Ende des 18. Jahrhunderts<br />

noch unbebaut, so<br />

dass sich die neue Fabrik<br />

großzügig ausbreiten konnte.<br />

In einem Adressbuch von 1899<br />

wird „Buschow & Beck“ noch<br />

als Puppenkopffabrik auf der<br />

Schützenstraße 13 aufgeführt.<br />

Kurz danach entstand zwischen<br />

Schützenberg und der nun zwischen<br />

Bahnhof und Markt ent-<br />

1898, Ansicht der Puppenfabrik von der heutigen August-Bebel-Straße aus<br />

Katalog von „Buschow & Beck“ (1914)<br />

standenen neuen Bismarckstraße<br />

die Hindenburgstraße.<br />

Als Adresse erscheint dann die<br />

Puppenfabrik auf der Hindenburgstraße<br />

unter der Nummer<br />

11 und seit 1945 unter August-<br />

Bebel-Straße 11.<br />

Schon bald verwendeten<br />

Buschow & Beck auch das bekannte<br />

Markenzeichen mit<br />

dem Helm und der Bezeichnung<br />

„MINERVA“ (Römische<br />

Göttin der Weisheit). Um die<br />

bemalten Puppenköpfe vor dem<br />

Abblättern der Farbe und gegen<br />

Rost zu schützen, wurden<br />

sie mit einer in der Firma<br />

entwickelten Celluloidschicht<br />

überzogen. Das Rohmaterial<br />

(Celluloid) lieferte die Firma<br />

Schildkröt-Puppen (Thürin-<br />

Auswahl von mit Celluloid<br />

überzogenen Metallpuppenköpfen

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