Magazin-Beitrag von Fred Wenke - DQS
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INNOVATION | UMWELT<br />
Novelliertes EEG<br />
Mehr Unternehmen mit Anspruch auf Entlastung<br />
Am 30. Juni 2011 hat der Deutsche Bundestag<br />
eine Novelle des Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen, der<br />
Bundesrat hat dem am 8. Juli zugestimmt.<br />
Mit der ab 1. Januar 2012 gültigen Fassung<br />
erweitert sich deutlich der Kreis <strong>von</strong><br />
Unternehmen, die Anspruch auf eine Reduzierung<br />
der so genannten EEG-Umlage<br />
haben.<br />
Bereits mit der vorangegangenen Fassung<br />
hat die Bundesregierung durch den Erlass<br />
<strong>von</strong> Teilen der EEG-Umlage zur Förderung<br />
der Erneuerbaren Energien energieintensive<br />
Unternehmen gefördert. In Betracht<br />
kamen bislang Unternehmen mit einem<br />
Verbrauch <strong>von</strong> mindestens zehn Gigawattstunden<br />
(GWh). Zudem mussten die Energiekosten<br />
mindestens 15 Prozent der Brut-<br />
towertschöpfung betragen. Künftig beträgt<br />
der Mindestverbrauch <strong>von</strong> Strom nur noch<br />
ein GWh pro Verbrauchsstelle, zum anderen<br />
wird der Mindestanteil der Energiekosten<br />
an der Bruttowertschöpfung um einen<br />
Punkt auf 14 Prozent gesenkt. Bei Unternehmen<br />
mit einem Strombezug zwischen<br />
einer GWh und zehn GWh wird die EEG-<br />
Umlage damit für den Stromanteil über ein<br />
<strong>Fred</strong> <strong>Wenke</strong>, Leiter Geschäftsentwicklung Nachhaltigkeit der Deutschen Gesellschaft für Zertifizierung <strong>von</strong><br />
Managementsystemen, <strong>DQS</strong> GmbH. Foto: <strong>DQS</strong> GmbH<br />
Offenbacher Wirtschaft 9 | 2011<br />
GWh auf zehn Prozent der ermittelten EEG-<br />
Umlage begrenzt.<br />
Änderungen gibt es auch bei der Nachweispflicht<br />
für Unternehmen mit einem Strombezug<br />
<strong>von</strong> über zehn GWh. An die Stelle<br />
der so genannten „EEG41-Bescheinigung“<br />
tritt verpflichtend ein zertifiziertes Energiemanagementsystem,<br />
zum Beispiel nach EN<br />
16001. Beläuft sich der Stromverbrauch auf<br />
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unter zehn GWh, ist die Zertifizierung hingegen<br />
freiwillig.<br />
EEG § 41: EN 16001-Zertifikat<br />
ersetzt Bescheinigung<br />
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) hatte im Mai 2011 die<br />
so genannte Übergangsregelung für den<br />
Nachweis der Zertifizierung bis zum 31. Dezember<br />
2011 verlängert. Das bedeutet, dass<br />
ein im Jahr 2011 ausgestellter „Nachweis<br />
in anderen Fällen“ (sogenannten „EEG41-<br />
Bescheinigung“ der Deutschen Gesellschaft<br />
für Zertifizierung <strong>von</strong> Managementsystemen,<br />
<strong>DQS</strong> GmbH) für das Antragsjahr 2012<br />
vorbehaltlich einer Gesetzesnovellierung<br />
anerkannt wird. Die <strong>DQS</strong> GmbH begrüßt die<br />
Verlängerung der Übergangsregelung, da<br />
die Unternehmen aus ihrer Sicht nun ausreichend<br />
Zeit zur Einführung eines Energiemanagementsystems<br />
haben und die Zertifizierung<br />
nach EN 16001 erst im Jahr 2012<br />
erforderlich ist.<br />
Wichtig aber für die Zeitplanung bei der<br />
Einführung und Begutachtung eines Energiemanagementsystems<br />
ist eine Forderung<br />
der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle):<br />
Ein Zertifizierungsaudit nach EN 16001<br />
darf dann vorgenommen werden, wenn das<br />
Energiemanagementsystem mindestens drei<br />
Monate im Unternehmen implementiert ist.<br />
Die <strong>DQS</strong> rät stromintensiven Unternehmen<br />
daher, sich im Jahr 2011 nach EEG41 auditieren<br />
zu lassen und dies gegebenenfalls mit<br />
einem EN 16001-Voraudit (Delta-Audit) zu<br />
verbinden.<br />
EN 16001 und ISO 50001 –<br />
wohin geht die Reise?<br />
Am 15. Juni 2011 wurde die internationale<br />
Norm ISO 50001 veröffentlicht. Das Regelwerk<br />
beschreibt – vergleichbar mit EN<br />
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16001 – die Forderungen an ein Energiemanagementsystem,<br />
das Organisationen eine<br />
systematische und kontinuierliche Verbesserung<br />
ihrer energiebezogenen Leistungen<br />
und eine Erhöhung ihrer Energieeffizienz<br />
ermöglichen soll. Mit der Veröffentlichung<br />
<strong>von</strong> ISO 50001 stehen interessierten Unternehmen<br />
aktuell also gleich zwei zertifizierungsfähige<br />
Normen für ein Energiemanagementsystem<br />
zur Verfügung. Dabei sind<br />
die Forderungen der ISO 50001 mit den Forderungen<br />
der europäischen Norm EN 16001<br />
weitgehend identisch. Voraussichtlich wird<br />
die ISO 50001 im Herbst 2011 als europäische<br />
Norm übernommen. In der Konsequenz<br />
wird mittelfristig damit gerechnet, dass die<br />
EN 16001 nach einer angemessenen Übergangszeit<br />
zurückgezogen wird.<br />
Energie sei eine Managementaufgabe, betonte<br />
ISO-Generalsekretär Rob Steele anlässlich<br />
der Vorstellung <strong>von</strong> ISO 50001 im Juni 2011<br />
Offenbach mit dem iPhone porträtiert<br />
En passant – so wie ein Besucher durch<br />
Offenbach streift, hat Klaus W. Linke versucht,<br />
die ehemalige Lederstadt zu porträtieren.<br />
Die gesammelten Impressionen sind<br />
in seinem Fotobuch „iOffenbach – Smarte<br />
Phone-Impressionen“ zu sehen.<br />
Der Pressesprecher der IHK Offenbach am<br />
Main und Chefredakteur der „Offenbacher<br />
Wirtschaft“ nutzte dafür ein iPhone und eine<br />
entsprechende App. Die Idee, Offenbach mit<br />
dem iPhone zu fotografieren, kam ihm aus<br />
purem Zeitmangel für die Dunkelkammer.<br />
Denn eigentlich fotografiert Linke privat<br />
analog mit Rollfilm. „Ich hatte schon mehrere<br />
hundert Fotos auf Film geschossen. Dann<br />
wurde mir bewusst, dass Familie und Beruf<br />
nicht genug Zeit lassen, im überschaubaren<br />
Rahmen 100 Motive zu vergrößern.“ Dann<br />
hatte er die Idee mit dem Handy. „Ich fing<br />
noch einmal <strong>von</strong> vorne an, diesmal ohne<br />
Fototasche, mit dem Telefon im Jackett.“ Die<br />
Fotos wurden nicht am Computer nachbearbeitet,<br />
sondern kamen so, wie sie im Buch zu<br />
sehen sind, aus dem Mobiltelefon.<br />
Noch einen Vorteil hatte die Smartphone-<br />
in Genf, und damit nicht länger eine rein<br />
technische Angelegenheit. Gerade im Nachhaltigkeitskontext<br />
beschreibt Steele damit<br />
eine wichtige Entwicklung: Nachhaltiges<br />
Wirtschaften als Top-Thema im Leiten und<br />
Lenken <strong>von</strong> Organisationen führt zu besseren<br />
Umweltbilanzen, aber auch zu spürbaren<br />
betriebswirtschaftlichen Vorteilen etwa<br />
durch Kostensenkung, Liquiditätssteigerung<br />
oder Stabilisierung <strong>von</strong> Marktanteilen. Zertifizierbare<br />
Regelwerke wie EN 16001 oder<br />
ISO 50001 spielen in diesem Zusammenhang<br />
deshalb eine gewichtige Rolle, weil sie dem<br />
Management (Entscheidungs-)Sicherheit<br />
und Glaubwürdigkeit bei der Wahrnehmung<br />
der ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Aufgaben verschaffen.<br />
Autor:<br />
<strong>Fred</strong> <strong>Wenke</strong><br />
Leiter Geschäftsentwicklung Nachhaltigkeit<br />
<strong>DQS</strong> GmbH<br />
E-Mail fred.wenke@dqs.de<br />
Fotografie: „Ein<br />
Fotobuch ist mit<br />
Digitalfotos wesentlich<br />
einfacher und<br />
schneller umzusetzen.“<br />
Angeschaut und<br />
bestellt werden<br />
kann das Buch unter<br />
www.blurb.com/<br />
books/2275693<br />
Eines gibt Linke dem<br />
Betrachter zu bedenken:<br />
„Eindrücke sind<br />
immer subjektiv und<br />
niemals vollständig.<br />
Sehen sie es mir deshalb<br />
nach, wenn Sie<br />
das eine oder andere<br />
Motiv vermissen.“<br />
Das Omega-Haus in<br />
Offenbach. Foto: Linke<br />
VERANSTALTUNGSHINWEIS<br />
u Energiemanagement –<br />
Sparen mit System<br />
Datum: 28. September 2011<br />
Uhrzeit: 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
Ort: IHK Offenbach am Main<br />
Preis: Eintritt frei<br />
INNOVATION | UMWELT<br />
Referenten:<br />
- Dr. Uwe Götz, Arqum – Gesellschaft für<br />
Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
mbH<br />
- <strong>Fred</strong> <strong>Wenke</strong>, <strong>DQS</strong> Deutsche Gesellschaft zur<br />
Zertifizierung <strong>von</strong> Managementsystemen GmbH<br />
Kontakt:<br />
Peter Sülzen<br />
Telefon (0 69) 82 07-2 44<br />
E-Mail suelzen@offenbach.ihk.de<br />
KULTURELLES<br />
Offenbacher Wirtschaft 9 | 2011<br />
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