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Sonderdruck der Denkmalpflege des Kantons Bern ... - Kanton Bern

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Das Thuner Riedquartier ist eine beliebte Wohnlage<br />

oberhalb <strong>des</strong> Sees mit Sicht auf die <strong>Bern</strong>er Alpen. Der<br />

Sonnenhang, auf dem bis um 1900 vor allem Reben<br />

wuchsen, ist heute weitgehend überbaut. Oberhalb <strong>des</strong><br />

Gasthauses Riedhof zieht eine malerische Fassade mit<br />

leuchtenden Farbakzenten die Blicke an: «Viola». Bis vor wenigen<br />

Jahren fiel das grau gestrichene Wohnhaus im Quartier kaum auf. Die<br />

Besitzer Brigitta und Hans Beutler ergründeten das ursprüngliche<br />

Aussehen ihres langjährigen Heims – und entdeckten ihr Haus neu.<br />

Für die sorgfältige und respektvolle Aussenrestaurierung werden sie<br />

von <strong>der</strong> <strong>Denkmalpflege</strong> <strong>des</strong> <strong><strong>Kanton</strong>s</strong> <strong>Bern</strong> mit dem <strong>Denkmalpflege</strong>preis<br />

2011 ausgezeichnet.<br />

«Ich nehms», sei sein erster Gedanke gewesen, erinnert sich <strong>der</strong><br />

Architekt Hans Beutler an den Hauskauf vor rund 25 Jahren. Er war<br />

wenige Jahre zuvor mit seiner Familie in die Region gezogen und hatte<br />

ein eigenes Architekturbüro eröffnet. An <strong>der</strong> «Villa Marguerite», wie<br />

8 Draussen und doch geschützt: Die Veranda als deutlicher<br />

Mehrwert mit See- und Alpenblick sowie viel Sonne.<br />

9 Die sorgfältige Holzarbeit bleibt durch die differenzierte<br />

Farbgebung deutlich ablesbar.<br />

10 Die Holztäferwände im Innern nehmen die Farbigkeit <strong>der</strong><br />

Fassade auf, die seitlichen Holzzapfen im Giebel zeichnen<br />

die Form <strong>des</strong> Bergpanoramas exakt nach.<br />

11 Zone zwischen innen und aussen: Die verglaste Veranda<br />

ist inzwischen ein gerne und oft genutzter Raum.<br />

sie damals hiess, faszinierten ihn nicht nur die hellen Wohnungen, die<br />

geschützten Veranden und <strong>der</strong> Garten, son<strong>der</strong>n auch die lebendig<br />

geglie<strong>der</strong>te Architektur <strong>des</strong> Späthistorismus.<br />

Erste Schritte ▪ Innen passten die neuen Eigentümer das Haus sanft<br />

ihren Bedürfnissen an. Aussen beliessen sie es so, wie sie es übernommen<br />

hatten. Um 1960 waren die damals unpopulären Verzierungen<br />

bei einem Umbau vereinfacht worden. Die seeseitige Veranda hatte<br />

man mit <strong>der</strong> vergrösserten Lukarne unter einem Schleppdach zusammengefasst,<br />

die Fassaden übermalt.<br />

Was unter dieser Oberfläche schlummerte, entdeckten Beutlers erst<br />

nach und nach. Auf alten Ansichtskarten ist ein Quergiebel mit feingliedrigen<br />

Strukturen im Schweizer Holzstil zu sehen. Die Holzkonstruktion<br />

bildet einen lebhaften Kontrast zu den verputzten Flächen,<br />

auf denen schwach eine Malerei zu sehen ist. Laut Grundbuch entstand<br />

das Gebäude um 1905. Der Architekt ist unbekannt, in Frage ›<br />

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