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spezial - Weiterbildungsakademie der Hochschule Aalen

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Wirtschaft Regional | September 2011<br />

l<br />

Winfried Hofele<br />

Heidenheim. Die Hiobsbotschaft<br />

kam nicht wirklich<br />

überraschend: Die Althammer<br />

GmbH und Co. KG muss sich<br />

bis Ende September von 40 bis<br />

50 Beschäftigten, das ist knapp<br />

ein Drittel <strong>der</strong> Belegschaft,<br />

trennen, um massive Umsatzeinbrüche<br />

zu kompensieren<br />

und die Existenz nicht zu gefährden.<br />

Die vor über 60 Jahren von<br />

Wilhelm Althammer in Heidenheim<br />

gegründete Kupferschmiede<br />

hat sich vom Handwerksbetrieb<br />

zu einem mittelständischesFamilienunternehmen<br />

entwickelt. Dessen Fokus<br />

liegt auf <strong>der</strong> Verarbeitung von<br />

Edelstahl und an<strong>der</strong>en hochwertigen<br />

Legierungen.<br />

Diese Werkstoffe verarbeitet<br />

Althammer seit 1983 auf dem<br />

55 000 qm großen Firmenareal<br />

mit Hallenflächen von 12 000<br />

qm im Industriegebiet „In den<br />

Seewiesen“ zu geschweißten<br />

Rohren und Rohrzubehör sowie<br />

Behältern, Apparaten und<br />

Son<strong>der</strong>konstruktionen. Die<br />

kompletten betriebsfertigen<br />

Rohrleitungssysteme werden<br />

von Althammer montiert und<br />

kommen in den verschiedensten<br />

Branchen wie <strong>der</strong> chemischen<br />

und petrochemischen Industrie,<br />

<strong>der</strong> Öl- und Gasindustrie,<br />

<strong>der</strong> Papier- und Zellstoffindustrie,<br />

<strong>der</strong> Biokraftstoffgewinnung,<br />

<strong>der</strong> Energieerzeugung,<br />

<strong>der</strong> Umwelttechnik, <strong>der</strong><br />

Nuklearindustrie und weiteren<br />

Noch offen sei, so erklärte<br />

Helmut Althammer <strong>der</strong> „Heidenheimer<br />

Zeitung“, wer das<br />

Unternehmen verlassen müsse.<br />

Daran werde in Abstimmung<br />

mit dem Betriebsrat noch gearbeitet.<br />

Der Personalabbau solle<br />

nicht ausschließlich über Entlassungen<br />

erfolgen. Es sollen<br />

auch befristete Arbeitsverträge<br />

nicht verlängert werden und ältere<br />

Mitarbeiter in den vorgezogenen<br />

Ruhestand gehen.<br />

Betriebsrat und IG Metall<br />

sind in die Maßnahmen involviert:<br />

„Der Personalabbau ist<br />

auch aus unserer Sicht nicht zu<br />

vermeiden“, erklärten Ralf<br />

Willeck und Andreas Strobel<br />

von <strong>der</strong> IG Metall. Die Gewerkschaft<br />

will den Betriebsrat<br />

„intensiv bei den schwierigen<br />

Verhandlungen über einen<br />

Interessenausgleich und einen<br />

Firmen & Märkte 7<br />

Althammer entlässt ein Drittel seiner Mitarbeiter<br />

Sanierer hoffen, durch radikalen Schnitt und Investitionen Wende für Rohrbaufirma zu erreichen<br />

Der Standort von Althammer in Heidenheim an <strong>der</strong> B19.<br />

Zweigen des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus zum Einsatz.<br />

Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Erzeugnisse<br />

geht in den Export.<br />

Bei einer Betriebsversammlung<br />

am 13. September unterrichtete<br />

<strong>der</strong> geschäftsführende<br />

Gesellschafter, Helmut Althammer,<br />

<strong>der</strong> auch Präsident<br />

<strong>der</strong> IHK Ostwürttemberg ist,<br />

die 160 Mitarbeiter einschließlich<br />

<strong>der</strong> Auszubildenen von <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> harten<br />

Maßnahme.<br />

Gleichzeitig erklärte die Geschäftsführung,<br />

die neben Althammer<br />

noch aus Mike Joksch<br />

besteht, dass in die Entwicklung<br />

von Spezialprodukten investiert<br />

werde. Althammer<br />

hofft, mit diesem radikalen<br />

Schnitt das in die roten Zahlen<br />

geratene Unternehmen wie<strong>der</strong><br />

über Wasser zu bringen.<br />

AWG übernimmt Lancier<br />

Lancier weiter eigenständige Marke – Ideale Ergänzung zum Programm<br />

Giengen. Mit Wirkung vom<br />

16. August 2011 übernimmt<br />

die AWG Fittings GmbH die<br />

Geschäftstätigkeit <strong>der</strong> Lancier<br />

Hydraulik GmbH & Co. KG.<br />

Das Unternehmen Lancier ist<br />

ein Komplettanbieter für hydraulische<br />

Rettungsgeräte mit<br />

Stammsitz und Produktionsstandort<br />

in Ostbevern in Nordrhein-Westfalen.<br />

Das Produktprogramm<br />

umfasst eine große<br />

Auswahl an Schneid-, Spreizund<br />

weiteren Arbeitsgeräten<br />

und wird in 70 Län<strong>der</strong>n vertrieben.<br />

Lancier Rescue Systems<br />

wird als eigenständige<br />

Marke neben AWG und Alco<br />

innerhalb <strong>der</strong> AWG-Gruppe<br />

fortgeführt.<br />

Die AWG ist ein hoch <strong>spezial</strong>isiertes<br />

Unternehmen mit über<br />

100-jähriger Tradition und<br />

heute <strong>der</strong> führende europäi-<br />

sche Anbieter für professionelle<br />

Feuerwehrarmaturen und<br />

Feuerlöschgeräte im mobilen<br />

und stationären Bereich. Mit<br />

Lancier Rescue Systems stößt<br />

AWG in das für die Feuerwehren<br />

wichtige Aufgabengebiet<br />

<strong>der</strong> technischen Hilfeleistungen<br />

vor. Diese machen den<br />

größten Anteil <strong>der</strong> Feuerwehr-<br />

Einsätze aus.<br />

Durch die Integration in ein<br />

innerhalb <strong>der</strong> Branche gut eingeführtes<br />

Unternehmen wie<br />

<strong>der</strong> AWG erhält Lancier direkten<br />

Zugang zu <strong>der</strong>en Vertriebsund<br />

Händlernetze sowie zu gut<br />

entwickelten internen Strukturen.<br />

„Wir haben weltweit bereits<br />

viele gemeinsame Kunden<br />

und sehen in den Lancier-<br />

Produkten eine ideale Ergänzung<br />

zu unserem Produktprogramm“,<br />

erklärte Christian<br />

Pehl, Vertriebsleiter <strong>der</strong> AWG-<br />

Gruppe. „Lancier ist noch ein<br />

kleiner Player im Vergleich zu<br />

den Wettbewerbern. Wir sind<br />

überzeugt, dass wir durch Nutzung<br />

<strong>der</strong> zahlreichen Synergien<br />

bei Vertrieb, Produktentwicklung<br />

und Operations aus<br />

den guten Produkten wesentlich<br />

mehr herausholen können.<br />

Das Geschäft von Lancier soll<br />

durch die Entwicklung von<br />

neuen Produkten deutlich ausgebaut<br />

werden“, beschreibt<br />

AWG-Geschäftsführer Stefan<br />

Geisperger weitere Ziele.<br />

AWG ist ein Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Investmentfirma Paragon<br />

Partners und wird von Stefan<br />

Geisperger als geschäftsführendem<br />

Gesellschafter geleitet.<br />

Paragon Partners ist eine inhabergeführteInvestmentgesellschaft.<br />

Red dot award für Gmün<strong>der</strong> Masterstudenten<br />

Plakat zur Fukushima-Katastrophe entworfen<br />

Schwäbisch Gmünd. Yu Ogasawara,<br />

Designstudent von <strong>der</strong><br />

Kyoto University of Art & Design,<br />

hat sich aus Sicht des Gestalters<br />

in einer Semesterarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Katastrophe von Fukushima<br />

auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />

und wurde für seine sensible,<br />

wie auch prägnante Interpretation<br />

nun mit einem red dot<br />

award in <strong>der</strong> Kategorie Communication<br />

Design ausgezeichnet.<br />

Sein Plakat „Fukushima<br />

erleuchtet“, entstanden<br />

im Seminar „Sprache, Text,<br />

Bild“ im Sommersemester an<br />

<strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> für Gestaltung<br />

Schwäbisch Gmünd (HfG),<br />

zeigt die Nachtbeleuchtung<br />

vor und nach dem Erdbeben<br />

am 11. März 2011.<br />

Sozialplan unterstützen, auch<br />

durch Bereitstellung eines Anwalts“.<br />

Auf ihrer Interseite macht die<br />

IG Metall aber <strong>der</strong> Althammer-<br />

Geschäftsleitung schwere Vorwürfe.<br />

Das Unternehmen sei<br />

bereits 2010 durch „massive<br />

Umsatzeinbrüche im Krisenjahr<br />

2009“ in eine schwierige<br />

Lage geraten – „vor allem aber<br />

durch langjährige Versäumnisse<br />

<strong>der</strong> Geschäftsleitung“!<br />

Deshalb habe die IG Metall<br />

2010 „notgedrungen“ einen<br />

Sanierungstarifvertrag abgeschlossen,<br />

damit das Unternehmen<br />

wie<strong>der</strong> auf die Beine<br />

komme. Die Belegschaft habe<br />

sich zum Verzicht auf Urlaubsund<br />

Weihnachtsgeld sowie auf<br />

einen Teil <strong>der</strong> fälligen Lohnerhöhung<br />

bereiterklärt. Lei<strong>der</strong><br />

habe sich aber die Lage weiter<br />

<strong>Aalen</strong>. Alle Augen im Raum<br />

verfolgten gebannt, wie sich<br />

<strong>der</strong> neue Öko-Sportwagen i8<br />

von BMW schemenhaft in dem<br />

Lichtkanal abzeichnet und<br />

dann zum ersten Mal real vor<br />

<strong>der</strong> versammelten Fachpresse<br />

aus aller Welt stand. Kurz darauf<br />

durchbrach die Realität<br />

gewordene Vision vom urbanen<br />

Alltags-Elektrofahrzeug<br />

namens BMW i3 den Geburtskanal<br />

aus Laserlicht – projiziert<br />

von Lobo-Lasersystemen.<br />

Unter großem Aufwand fiel<br />

bei BMW <strong>der</strong> Startschuss für<br />

die Öko-Submarke „i“ im bereits<br />

Monate vor <strong>der</strong> IAA fertig<br />

gestellten Messestand, <strong>der</strong> die<br />

gesamte Halle 11 <strong>der</strong> Messe<br />

Frankfurt belegte. Wie bereits<br />

bei <strong>der</strong> Präsentation des Vision<br />

Efficient Dynamics, dem technologischen<br />

Vorläufer des i8,<br />

setzte man bei BMW auf den<br />

renommierten Laser-Spezialisten<br />

Lobo bei <strong>der</strong> Inszenierung<br />

<strong>der</strong> Weg weisenden Öko-Produktlinie.<br />

Geschickt platzierte<br />

verschlechtert, die Ziele <strong>der</strong><br />

Geschäftsleitung seien deutlich<br />

verfehlt worden und inzwischen<br />

würden die Banken<br />

das Sagen im Haus haben.<br />

Althammer, so das Fazit <strong>der</strong><br />

IG Metall, stehe vor einer redikalen<br />

Umstrukturierung, die<br />

einen massiven Personalabbau<br />

beinhalte. Positiv bewerteten<br />

Ralf Willeck und Andreas<br />

Strobel, dass sich Helmut Althammer<br />

privat finanziell engagiert<br />

habe, um das Unternehmen<br />

zu stützen.<br />

Der Erfolg sei allerdings bescheiden<br />

gewesen. Willeck<br />

führt die aus „Kalkulationsfehler<br />

und fehlende Aufträge“ zurück.<br />

Für Helmut Althammer liegt<br />

ein Hauptgrund im Preisdruck<br />

aus Asien und Südeuropa im<br />

Standardgeschäft, über das ein<br />

Großteil des Umsatzes generiert<br />

wurde. Von diesem verlustbringenden<br />

Teil <strong>der</strong> Rohrproduktion<br />

sowie des Rohrleitungs-<br />

und Behälterbaus werde<br />

sich das Unternehmen trennen:<br />

„Einfache Teile können wir<br />

nicht mehr zu einem wettbewerbsfähigen<br />

Preis produzieren“,<br />

sagte Althammer. Er wolle<br />

das Unternehmen zu einem<br />

Spezialisten und Lösungsanbieter<br />

entwickeln, zum Beispiel<br />

im Bereich <strong>der</strong> Energieerzeugung.<br />

Hier sei man schon<br />

jetzt für Siemens im Bereich<br />

Gasturbinen tätig. Von <strong>der</strong><br />

Energiewende verspricht sich<br />

Althammer für diesen Markt<br />

einen Schub.<br />

und sich anmutig bewegende<br />

Laserflächen verdecken jene<br />

Bereiche des Messestands, <strong>der</strong>en<br />

Exponate zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht für die Öffentlichkeit<br />

bestimmt sind.<br />

Lobos Creative Director Alexan<strong>der</strong><br />

Hennig sagte: „Wir erleben<br />

gerade eine ungeheure<br />

Renaissance unserer Laser bei<br />

hochrangigen Veranstaltungen.<br />

Dies liegt einerseits an<br />

den neuen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

ultrahellen Sparks-Laser, die<br />

das Handling von Lasern revolutioniert<br />

und gleichzeitig den<br />

Stromverbrauch bei gleicher<br />

Helligkeit auf nur noch ein<br />

Prozent gesenkt haben. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind für viele<br />

Kreative und Macher diese Laser<br />

<strong>der</strong> neuesten Generation<br />

eine schlüssige Antwort auf<br />

die Frage, welche innovativen<br />

Ausdrucksformen in <strong>der</strong> Post-<br />

LED-Ära die Themen unserer<br />

Zeit überzeugend darstellen.<br />

Hier bei BMW galt es beispielsweise<br />

den Aspekt Inno-<br />

Helmut Althammer.<br />

Künftiges Wachstum erwartet<br />

Althammer auch im seit<br />

vier Jahren bestehenden Geschäftsfeld<br />

in <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Castor-Tragekörben, in<br />

denen radioaktive Brennelemente<br />

zwischengelagert werden.<br />

Die Nachfrage nach solchen<br />

Tragekörben werde durch<br />

die Abschaltung von Atomkraftwerken<br />

steigen, ist sich<br />

Althammer sicher. Überhaupt<br />

wolle er das Unternehmen auf<br />

Auftragsprojekte <strong>spezial</strong>isieren:<br />

„Das ist unsere Zukunft!“<br />

Derweil hofft Andreas Strobel,<br />

dass die vom Abbau betroffenen<br />

Mitarbeiter aufgrund<br />

des positiven wirtschaftlichen<br />

Umfeldes jetzt gute Chance<br />

haben, schnell wie<strong>der</strong> einen<br />

Arbeitsplatz zu finden. Ein<br />

Großteil seien qualifizierte<br />

Facharbeiter, die vor allem im<br />

Maschinenbau gesucht würden.<br />

Geburtshilfe von Lobo für BMW<br />

Mit Sparks-Lasersystemen liefert Lobo für zwei BMW-Weltpremieren Effekte<br />

Mit Lobo-Technik wurden die neuen BMW-Modelle präsentiert.<br />

vation und eine kompromisslos<br />

ökologisch ausgerichtete<br />

Produktphilosophie unter einen<br />

Hut zu bringen. Da waren<br />

Sparks-Laser die Idealbesetzung,<br />

schon weil sich mit ihnen<br />

ohne Brillen und doppeltem<br />

Boden eindrucksvoll<br />

räumlich arbeiten lässt.“ Dank<br />

<strong>der</strong> modularen Systemarchitektur<br />

war es für Lobo problemlos<br />

möglich, durch Umkonfiguration<br />

<strong>der</strong> Lasermodule<br />

beson<strong>der</strong>s viel Licht im<br />

Blau-Bereich zur Verfügung<br />

zu haben.<br />

Mit einem umfassenden Produktspektrum<br />

und herausragenden<br />

kreativen Dienstleistungen<br />

gilt Lobo seit über 28<br />

Jahren als ein weltweit führen<strong>der</strong><br />

Hersteller und Vermieter<br />

im Lasershow- und Multimediasektor.<br />

Zudem ist Lobo ein<br />

führen<strong>der</strong> Hersteller von Water<br />

Screens <strong>der</strong> unterschiedlichsten<br />

Bauarten zur hologrammähnlichen<br />

Projektion von Laser-<br />

und Videobil<strong>der</strong>n.

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