Ausgabe 06/2012 - Aspekte Steinhausen
Ausgabe 06/2012 - Aspekte Steinhausen
Ausgabe 06/2012 - Aspekte Steinhausen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
«Sunbridge» ein Dorf im Dorf<br />
Kennen Sie das Dorf Sunbridge?<br />
Am 10. April <strong>2012</strong> versammelten<br />
sich alle Kinder der Schulhäuser<br />
Sunnegrund 2 und 3 sowie der Kindergärten<br />
Feldheim und gründeten<br />
zusammen mit ihren Lehrerinnen und<br />
Lehrern das Dorf «Sunbridge».<br />
Nach der Begrüssung durch den Bürgermeister,<br />
starteten die neuen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in ihren Betrieben<br />
und waren aufgefordert, möglichst rasch<br />
ein funktionierendes Gewerbe oder einen<br />
Dienstleistungsbetrieb auf die Beine zu<br />
stellen. Aufgrund der vielfältigen Interessen<br />
und Begabungen ergaben sich ganz<br />
neue Gruppierungen. Vom Kindergärtner<br />
bis zum 6.-Klässler arbeiteten die Kinder<br />
in stufengemischten Gruppen unter Anleitung<br />
ihres Betriebsleiters. Rasch wurde<br />
klar, nur wer gute Waren oder Dienstleistungen<br />
anbietet, kann auch erfolgreiche<br />
Geschäfte machen. Als neue Währung<br />
wurde der «Sunnetaler» eingeführt<br />
und die Bürgerinnen und Bürger erhielten<br />
jeweils nach einem erfolgreichen Tageseinsatz<br />
den Lohn in Form von Münzen. Mit<br />
diesen Sunnetaler hatte die Kinder dann<br />
wieder Zugang zu all den tollen Angeboten,<br />
die im Laufe der Woche entstanden.<br />
Es kam vor, dass gemeinnützige Betriebe<br />
auf Subventionen seitens der Gemeindekasse<br />
angewiesen waren. Andererseits<br />
konnten gut florierende Betriebe, wie zum<br />
Beispiel der Kiosk oder die zwei Bars,<br />
recht hohe Steuern abliefern.<br />
Nach einer Woche voller neuer Erfahrungen<br />
und einem veränderten Rollenverständnis<br />
bei den Kindern öffnete sich das<br />
Dorf am Freitag den Steinhauser Dorfbewohnern.<br />
Diese hatten die Möglichkeit,<br />
Sunbridge persönlich kennen zu lernen,<br />
Sunnetaler zu wechseln und so selber als<br />
Kundinnen und Kunden aufzutreten. Der<br />
Ansturm auf die Angebote und das Interesse<br />
an der Welt der Kinder war überwäl-<br />
tigend und kein Betrieb klagte über mangelnde<br />
Arbeit. Holzarbeiten, Kunstwerke,<br />
Backwaren, die «Sunbridge Times» und<br />
Dienstleistungen aller Art wurden rege<br />
gekauft oder konsumiert. Gegenüber der<br />
Bank konnten so letztlich alle Betriebe<br />
ihre Schuldscheine begleichen.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />
blickte der Bürgermeister am Freitagnachmittag<br />
auf eine wunderschöne Woche<br />
zurück. Motivierte, glückliche und teamfähige<br />
Bürgerinnen und Bürger prägten die<br />
Zeit von Sunbridge und alle konnten stolz<br />
auf die erbrachte Leistung sein. Mit etwas<br />
Wehmut packten alle nochmals beim Aufräumen<br />
an und langsam kam Freude auf<br />
die bevorstehenden Frühlingsferien auf.<br />
Allen, die zum Gelingen dieser unvergesslichen<br />
Woche beigetragen haben, insbesondere<br />
auch den vielen Eltern, die als<br />
Unterstützung im Einsatz standen, sei an<br />
dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön<br />
ausgesprochen.<br />
Text und Fotos:<br />
Jörg Wurmet<br />
(Alt-Bürgermeister von Sunbridge)<br />
<strong>Aspekte</strong> Juni <strong>2012</strong> 21