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Afghanistan ein gerechter bzw. gerechtfertigter Einsatz?

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ERWARTUNGSVOLL... Erwartung-<br />

„Gem<strong>ein</strong>de als Herberge“<br />

Angedacht von<br />

Katharina<br />

M<strong>ein</strong>e letzte Herberge fand ich im Urlaub. Da<br />

Herresthal<br />

dieses Erlebnis noch nicht so lange her ist, erzähle<br />

ich es hier kurz. Eigentlich war es nicht „m<strong>ein</strong>e“<br />

Herberge, weil ich mir unter Herberge, in der ich mich<br />

wohl fühle, etwas anderes verstehe. Aber für 2 Wochen war es<br />

dennoch zumindest unsere Unterkunft.<br />

Ein Studio in <strong>ein</strong>em großen Hotel auf Mallorca. Zum ersten Mal hatten<br />

wir so etwas wie Pauschalurlaub gebucht. Das Hotel hatte nicht viel<br />

Ausstrahlung und Atmosphäre; es war die r<strong>ein</strong>ste Massenabfertigung.<br />

Die Zimmer waren zwar freundlich und hell, aber eben auch kühl und<br />

karg wie oft in diesen Ländern. Da das Wetter so schlecht war,<br />

mussten wir uns aber oft dort aufhalten. Der Schlaf war nicht sehr<br />

erholsam, denn die Matratzen waren so schlecht und die Decken so<br />

dünn, dass es nicht komfortabel war. Der große Speisesaal war auch<br />

die r<strong>ein</strong>ste Massenabfertigung, vom Geräuschpegel ganz zu<br />

schweigen.<br />

Jetzt denken Sie sicherlich, das alles ist ja <strong>ein</strong> vernichtendes Urteil über<br />

m<strong>ein</strong>en Urlaub <strong>bzw</strong>. über die Herberge. Aber es gab etwas, das vieles<br />

wettgemacht hat: Das waren die Kellner/innen, die sehr umsichtig und<br />

fröhlich waren und <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>e eigene angenehme Atmosphäre in den<br />

Raum gezaubert haben. Das war für uns ganz wichtig, wenigstens hier<br />

etwas von der südländischen Gelassenheit mitzubekommen.<br />

Verschiedene Aspekte von „Herberge“ klingen in dieser kl<strong>ein</strong>en<br />

Geschichte an: Herberge finden, Herberge erleben, ist von vielen<br />

unterschiedlichen Faktoren abhängig: Was finde ich vor? Was mache<br />

ich daraus? Wie bin ich selbst gestimmt? Welche Offenheit bringe ich<br />

mit? Welchen Menschen begegne ich und wie ist die<br />

Zusammensetzung <strong>ein</strong>er Gem<strong>ein</strong>schaft? Welches sind die<br />

Voraussetzungen, die mich zu der Herberge geführt haben? Welche<br />

Erwartungen und Bedürfnisse habe ich?<br />

Vieles, von dem, was wir mit „Herberge“ verbinden und erleben,<br />

können wir auch auf unsere Gem<strong>ein</strong>de übertragen. Zu allen Zeiten sind<br />

Menschen unterwegs. Heute, in unserer mobilen Gesellschaft, wächst<br />

die Sehnsucht der Menschen nach <strong>ein</strong>em sicheren Ort, wo sie sich<br />

wohlfühlen und dazu gehören. „Fühl Dich wie zuhause.“ Das heißt<br />

auch: Da steht etwas zu trinken, bedien Dich selbst. Gast s<strong>ein</strong> heißt,<br />

willkommen s<strong>ein</strong> und sich niederlassen können, wenn auch auf Zeit.<br />

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