Die letzte Ruhestätte in der Donau - Der Lindorfer
Die letzte Ruhestätte in der Donau - Der Lindorfer
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Thema <strong>der</strong> Woche<br />
2<br />
BezirksRundschau Nr. 28, 14. Juli 2011<br />
Me<strong>in</strong>ung<br />
von<br />
Kar<strong>in</strong><br />
Wies<strong>in</strong>ger<br />
rohrbach.red@<br />
bezirksrundschau.com<br />
Priorität für Pietät<br />
Trendsetter gibt es längst<br />
nicht mehr nur im Bereich <strong>der</strong><br />
Mode. Auch Bestatter müssen<br />
mit dem Trend <strong>der</strong> Zeit gehen.<br />
Landflucht führt dazu, dass<br />
die Leute wegziehen und sich<br />
auch nicht mehr um die Gräber<br />
ihrer Verstorbenen kümmern<br />
können. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die<br />
Kapazität auf den Friedhöfen –<br />
vor allem, wenn sie rund um die<br />
Kirche angelegt s<strong>in</strong>d – enden<br />
wollend ist. Immer mehr Pfarren<br />
<strong>in</strong>stallieren auf ihren Friedhöfen<br />
nun auch Urnen-Nischen. Es ist<br />
nicht mehr verpönt, wenn man<br />
se<strong>in</strong>e sterblichen Überreste<br />
verbrennen lässt. Auch wenn<br />
es im katholischen Mühlviertel<br />
traditionell etwas länger gedauert<br />
hat, werden die Menschen<br />
immer offener, was ihre <strong>letzte</strong><br />
<strong>Ruhestätte</strong> betrifft. Naturnahe<br />
Bestattung ist das Schlagwort,<br />
unter dem Urnen auf eigenem<br />
Grund und Boden bestattet<br />
werden können. Manche werden<br />
auf e<strong>in</strong>en Berg getragen,<br />
an<strong>der</strong>e nun auch <strong>der</strong> <strong>Donau</strong><br />
übergeben. Egal wie, alles ist<br />
erlaubt und okay, solange die<br />
Pietät oberste Priorität hat.<br />
Impressum<br />
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<strong>Die</strong> mit dem Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel stellen<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung des Herausgebers und <strong>der</strong> Redaktion<br />
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AUSTRIA<br />
REGIONAL<br />
MEDIEN<br />
AUSTRIA<br />
<strong>Die</strong> <strong>letzte</strong> <strong>Ruhestätte</strong><br />
Bestatter Karl L<strong>in</strong>dorfer lässt mit e<strong>in</strong>er Idee aufhorchen: Er will als<br />
Sterben gehört zum Leben.<br />
Im Jahr 2010 s<strong>in</strong>d im Bezirk<br />
Rohrbach 455 Menschen auf<br />
die <strong>letzte</strong> Reise gegangen.<br />
<strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Menschen, die<br />
e<strong>in</strong>e Feuerbestattung wählen,<br />
ist auch auf dem Land im<br />
Steigen begriffen. Immer öfter<br />
wollen Menschen aber e<strong>in</strong><br />
„ausgefallenes“ Begräbnis.<br />
BEZIRK, PFARRKIRCHEN<br />
(wies). Zwölf Bestatter gibt es <strong>in</strong><br />
Rohrbach. Seit fast 40 Jahren übt<br />
Karl L<strong>in</strong>dorfer aus Pfarrkirchen<br />
diesen Beruf aus. <strong>Der</strong> 59-Jährige<br />
bietet ab sofort geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em<br />
Ausflugsschiffbetreiber aus<br />
Obermühl an, e<strong>in</strong>e Flussbestattung<br />
auf <strong>der</strong> <strong>Donau</strong> durchzuführen.<br />
<strong>Die</strong> Genehmigung dafür hat<br />
er sich vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
geholt. Seit 2008 ist es <strong>in</strong> Österreich<br />
gesetzlich möglich, die <strong>letzte</strong><br />
<strong>Ruhestätte</strong> außerhalb e<strong>in</strong>es Friedhofes<br />
zu f<strong>in</strong>den. „E<strong>in</strong>er Flussbestattung<br />
geht e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>äscherung<br />
voraus. <strong>Die</strong> Urnen bestehen aus<br />
leicht gebranntem Ton und lösen<br />
sich nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit im<br />
Wasser auf“, erklärt <strong>der</strong> Bestatter.<br />
Für die Beisetzung bietet Danubia<br />
Flussbestattungen zwei Varianten:<br />
Entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e stille Beisetzung<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e begleitete Beisetzung.<br />
„Etwa 70 Trauergäste können an<br />
e<strong>in</strong>er zweistündigen Fahrt teilnehmen“,<br />
erklärt er.<br />
Vier beson<strong>der</strong>s schöne Stellen auf<br />
<strong>der</strong> <strong>Donau</strong>, von Engelhartszell<br />
über die Schlögener Schl<strong>in</strong>ge bis<br />
nach Aschach, eignen sich für die<br />
Flussbestattung gut. „Auf Wunsch<br />
fahren wir aber auch bis L<strong>in</strong>z o<strong>der</strong><br />
Passau“, so L<strong>in</strong>dorfer.<br />
Beisetzungsurkunden mit<br />
e<strong>in</strong>getragenem Flusskilometer<br />
„<strong>Die</strong> Urne wird mit e<strong>in</strong>em Kranz<br />
<strong>der</strong> <strong>Donau</strong> übergeben, während<br />
die Schiffsglocke achtmal schlägt.<br />
Das Schiff dreht e<strong>in</strong>e Ehrenrunde<br />
und kehrt <strong>in</strong> den Hafen zurück“,<br />
erklärt er den Vorgang, bei dem er<br />
Wert auf Pietät legt. Im Anschluss<br />
wird e<strong>in</strong>e Beisetzungsurkunde<br />
mit e<strong>in</strong>getragenem Flusskilometer<br />
ausgestellt. Ob se<strong>in</strong>e Idee fruchtet,<br />
kann er noch nicht sagen. Aus<br />
Erfahrung weiß er, dass es immer<br />
wie<strong>der</strong> Nachfragen nach außergewöhnlichen<br />
Begräbnissen gibt.<br />
L<strong>in</strong>dorfer hofft, auch den deutschen<br />
Markt zu erobern. Denn<br />
dort ist e<strong>in</strong>e Bestattung außerhalb<br />
e<strong>in</strong>es öffentlichen Friedhofes<br />
bisher noch nicht erlaubt. „Seebestattungen<br />
gibt es schon lange,<br />
aber das Meer ist viel zu weit weg<br />
und ist für viele nicht leistbar. <strong>Die</strong><br />
Flussbestattung ist die regionale<br />
Alternative“, sagt er.<br />
Feuerbestattungen nehmen zu<br />
Dass auch am Land die Feuerbestattungen<br />
immer mehr zunehmen,<br />
bestätigt <strong>der</strong> Landes<strong>in</strong>nungsmeister<br />
<strong>der</strong> Bestatter, Ernst<br />
Spr<strong>in</strong>zl aus Schärd<strong>in</strong>g. Ihm gefällt<br />
die Idee von Karl L<strong>in</strong>dorfer. „<strong>Die</strong><br />
Bestatter müssen sich den Wünschen<br />
anpassen. <strong>Die</strong> Friedhofskultur<br />
wandelt sich. E<strong>in</strong> Grab zu<br />
pflegen tun sich viele nicht mehr<br />
an. Beson<strong>der</strong>s die Jungen haben<br />
kaum mehr Bezug zum Friedhof“,<br />
sagt er. Ältere Menschen stehen<br />
e<strong>in</strong>er Kremation allerd<strong>in</strong>gs skeptisch<br />
gegenüber. „Das hängt damit<br />
zusammen, dass die Kirche<br />
diese bis 1963 verboten hat“, sagt<br />
Spr<strong>in</strong>zl. Mittlerweile hat e<strong>in</strong> Umdenken<br />
stattgefunden, nicht zuletzt<br />
auch, weil e<strong>in</strong>e Feuerbestattung<br />
ökologisch s<strong>in</strong>nvoller ist. „Bei<br />
<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>äscherungen gibt<br />
es teilweise Steigerungen von 100<br />
Prozent“, bestätigt die Bezirksvertrauensperson<br />
<strong>der</strong> Bestatter, Willi<br />
Wuschko aus Ulrichsberg.<br />
Sterbe-Statistik 2010 und 2011<br />
Laut Statistik Austria gab es 2010<br />
<strong>in</strong> Haslach die meisten Sterbefälle<br />
(52). In Ulrichsberg s<strong>in</strong>d 47 Menschen<br />
gestorben und <strong>in</strong> Lembach<br />
38. In allen drei Geme<strong>in</strong>den gibt<br />
es e<strong>in</strong> Altenheim, was auch <strong>der</strong><br />
Grund se<strong>in</strong> dürfte, warum diese<br />
Orte die Sterbestatistik anführen.<br />
Wenig unerwartet ist, dass es 2010<br />
ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de gab, wo niemand<br />
gestorben ist. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Sterbefälle<br />
hält sich im gesamten Bezirk<br />
seit 1970 die Waage. In <strong>der</strong><br />
ersten Hälfte des Jahres 2011 s<strong>in</strong>d<br />
115 Rohrbacher gestorben.<br />
RO 2<br />
Schiffsmiteigner Gerhard Gierl<strong>in</strong>ger,<br />
Zur Sache<br />
Weitere Infos zum Thema Bestattungen<br />
f<strong>in</strong>den Sie auf:<br />
• www.flussbestattungen.eu<br />
• www.bestatter.at<br />
Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />
Schreiben Sie uns:<br />
• rohrbach.red@bezirksrundschau.com<br />
• BezirksRundschau Rohrbach,<br />
• Wiesengrund 2d, 4150 Rohrbach.<br />
• www.me<strong>in</strong>bezirk.at<br />
<strong>Der</strong> Rundschauer<br />
„I mecht amoi<br />
a Diamantbestattung:<br />
I<br />
lass’ mei<br />
Aschn zu ana<br />
Diamant-Halskettn<br />
pressn, de<br />
i me<strong>in</strong>a Frau h<strong>in</strong>terlåss’.<br />
Obwohl i dann<br />
nimma da b<strong>in</strong>, hat<br />
sie mi weiterh<strong>in</strong><br />
am Hals.“
BezirksRundschau Nr. 28, 14. Juli 2011<br />
3 RO<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Donau</strong><br />
Erster <strong>in</strong> OÖ <strong>Donau</strong>-Bestattungen anbieten<br />
Bestatter Karl L<strong>in</strong>dorfer, Kapitän Adi Fuchs, Karl L<strong>in</strong>dorfer junior. Foto: Karl L<strong>in</strong>dorfer<br />
5 Fragen aus <strong>der</strong> Region<br />
1. Wovon gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
Nebelberg 53 Stück?<br />
2. Wann wurde die Burg Piberste<strong>in</strong><br />
errichtet?<br />
3. Wie lange dürfen Jugendliche<br />
unter 14 Jahren laut Jugendschutzgesetz<br />
ausgehen?<br />
4. Wieviele Heimplätze<br />
entstehen im Altenheim<br />
Rohrbach?<br />
5. Wo gibt es seit<br />
1.1.2011 neue Mutterberatungen?<br />
<strong>Die</strong> Antworten f<strong>in</strong>den<br />
Sie im Kle<strong>in</strong>anzeiger.<br />
Zitat <strong>der</strong> Woche<br />
In <strong>der</strong><br />
Dreilän<strong>der</strong>region<br />
gibt es von Passau<br />
bis Budweis nichts<br />
vergleichbares.<br />
JOSeF THALLeR,<br />
Böhmerwaldmesse-Leiter, über<br />
die Bedeutung <strong>der</strong> Messe für<br />
die regionale Wirtschaft und die<br />
70.000 Besucher, die das event<br />
<strong>letzte</strong>s Jahr besuchten. Foto: Privat<br />
„Eventuell verbrennen<br />
und auf dem<br />
Friedhof beisetzen.<br />
E<strong>in</strong>e Beisetzung auf<br />
dem eigenen Grund<br />
<strong>in</strong>teressiert mich<br />
nicht.“<br />
Reg<strong>in</strong>a Ka<strong>in</strong>berger, St. Peter<br />
„Ich lasse mich<br />
verbrennen und<br />
dann am Friedhof<br />
beisetzen. E<strong>in</strong>e<br />
Wasserbestattung<br />
käme für mich nicht<br />
<strong>in</strong>frage.“<br />
Siegl<strong>in</strong>de Reiter, Haslach<br />
Thema <strong>der</strong> Woche 3<br />
Umfrage von Happy Tretow<br />
Wie lassen Sie sich bestatten?<br />
„Ich werde mich<br />
wohl auf dem<br />
Friedhof bestatten<br />
lassen. Ganz<br />
normal halt, da wir<br />
e<strong>in</strong> Grab <strong>in</strong> St. Veit<br />
haben.“<br />
Maria Weigl, St. Veit<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
MO - Fr. 9 - 12 14 - 18 h<br />
jeden Sa. 9 - 12 14 - 17 h<br />
„Feuerbestattung.<br />
Ich glaube, <strong>der</strong><br />
Friedhof ist dann<br />
am gescheitesten.<br />
Seebestattungen<br />
s<strong>in</strong>d doch nicht<br />
unser Kulturkreis.“<br />
Gerhard Tairych, Peilste<strong>in</strong><br />
„Ich habe darüber<br />
noch nicht so genau<br />
nachgedacht. <strong>Die</strong><br />
Zukunft ist sowieso<br />
Verbrennen, denn<br />
<strong>der</strong> Platz wird ja<br />
immer weniger.“<br />
Norbert Fischer, Ulrichsberg<br />
„Ganz normal. Aber<br />
die Feuerbestattung<br />
ist halt praktischer,<br />
da gibt es ke<strong>in</strong> Grab<br />
herzurichten. Sie<br />
wird ja auch immer<br />
öfter gewählt.“<br />
Herbert Mondl, Oepp<strong>in</strong>g<br />
Trachten Wichtlstube größte Auswahl<br />
Stadl Paura: E<strong>in</strong>zigartig <strong>in</strong> Österreich!<br />
<strong>Die</strong> Vielfalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wichtlstube ist<br />
unglaublich. <strong>Die</strong> wun<strong>der</strong>schönsten<br />
Dirndl’n <strong>in</strong> allen Farben. Vom handgezogenen<br />
echten “Anna Plochl<br />
Dirndl” bis h<strong>in</strong> zum Blaudruckdirndl<br />
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