Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
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Österreich braucht<br />
eine Verwaltungsreform<br />
„Die Indikatoren“<br />
„Das derzeitige<br />
Verwaltungssystem“<br />
Themen der öffentlichen Finanzkontrolle<br />
Verwaltungsreform 2011<br />
„Die Indikatoren zur finanziellen Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte<br />
haben sich zwischen 2006 und 2010 deutlich verschlechtert.“<br />
„Das derzeitige Verwaltungssystem unterläuft die Effizienz <strong>des</strong> Verwaltungshandelns.“<br />
So lautet auszugsweise der Befund <strong>des</strong> <strong><strong>Rechnungshof</strong>es</strong> aus der 3. Auflage<br />
seines Positionspapiers zur Verwaltungsreform. <strong>Der</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />
legte diese 3. Auflage mit dem Titel „Verwaltungsreform 2011“<br />
im November 2011 vor. <strong>Der</strong> zitierte Befund ist untermauert sowohl<br />
durch die wesentlichen Kenndaten <strong>des</strong> öffentlichen Haushalts als auch<br />
durch Feststellungen <strong>des</strong> <strong><strong>Rechnungshof</strong>es</strong> aus seinen Gebarungsüberprüfungen:<br />
Folgende Zahlen aus den Bun<strong>des</strong>rechnungsabschlüssen der Jahre 2006<br />
bis 2010 belegen eindrucksvoll die Dringlichkeit umfassender Verwaltungsreformen:<br />
– Die staatliche Gesamtverschuldung stieg im Zeitraum 2006 bis<br />
2010 von 161,392 Mrd. EUR auf 205,212 Mrd. EUR, und damit<br />
von 62,8 % <strong>des</strong> BIP auf 72,3 % <strong>des</strong> BIP.<br />
– Das gesamtstaatliche Defizit erhöhte sich im selben Zeitraum von<br />
4,006 Mrd. EUR auf 13,169 Mrd. EUR, und damit von 1,6 % <strong>des</strong><br />
BIP auf 4,6 % <strong>des</strong> BIP.<br />
– Die Gesamtausgaben <strong>des</strong> Staates stiegen im Zeitraum 2006 bis 2010<br />
um 16,4 %, davon betrug der Anstieg im Bun<strong>des</strong>sektor 13,0 %, auf<br />
Lan<strong>des</strong>ebene 18,0 %, auf Gemeindeebene 21,4 % und im Bereich<br />
der Sozialversicherungsträger 18,6 %.<br />
– <strong>Der</strong> Ausgabensteigerung von 16,4 % im Zeitraum 2006 bis 2010<br />
stand eine Steigerung der Gesamteinnahmen <strong>des</strong> Staates von nur<br />
11,0 % gegenüber, davon im Bun<strong>des</strong>sektor 4,2 %, auf Lan<strong>des</strong>ebene<br />
12,2 %, auf Gemeindeebene 12,7 % und im Bereich der Sozialversicherungsträger<br />
19,8 %.<br />
Die folgenden Beispiele aus konkreten Gebarungsüberprüfungen <strong>des</strong><br />
<strong><strong>Rechnungshof</strong>es</strong> illustrieren, wie das derzeitige Verwaltungssystem die<br />
Effizienz <strong>des</strong> Verwaltungshandelns unterläuft.<br />
Kärnten 2011/7 39